mehr als nur nett sein

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Goldstück

Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Goldstück »

Kief hat geschrieben:
Ich bin in diesen Kreisen.
Manche Personen bleiben gezielt in Hartz-IV, um zu protestieren.

CU, Kief
Das mag ja sein, ist vielleicht auch ehrenvoll und niemand spricht diesen Menschen ihre Intelligenz ab, aber für mich kommt ein solcher Partner nicht infrage. Ich quäle mich auch beruflich und will mir Dinge leisten können. Man kann von Hartz vier existieren, aber was ist mit reisen, essen gehen, usw? Auf jeden Cent zu achten ist für mich inakzeptabel. Ich hatte mal so einen Partner, als ich sehr jung war. Nie wieder. Ein Niedriglöhner bzw. dauerhaft Arbeitsloser ist für mich nicht partnerfähig. Ich will mein Leben genießen und das geht nicht ohne Geld. Naja, ich bin wohl auch ein Opfer des Systems ;) ansonsten sehe ich es wie schneeleopard. Für mich hat es auch mit Fleiß, Durchhaltevermögen, und ja, auch mit einer gewissen Intelligenz zu tun. Ich halte einen Mikrobiologen für intelligenter als einen Hilfsarbeiter. Durchschnittlich. Sorry.
Dass das Hartz System widerlich ist und einer Reformierung bedarf steht auf einem anderen Blatt.
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Tania
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Tania »

Auch wenn das Thema jetzt etwas abgedriftet ist, möchte ich gern noch einmal den Ausgangsbeitag aufgreifen:
BartS hat geschrieben: Wie es aussieht erhöht man seine Chancen nicht, indem man sich wirklich um einen Menschen bemüht. D.h. wenn ich gegenüber einer bestimmten Person sehr hilfsbereit bin, dazu beitrage ihre/seine Probleme zu lösen, aufmerksam zu sein, Geschenke zu machen, den anderen verwöhnen, dann führt das in den allermeisten Fällen nicht zur Beziehung. Umgedreht, wenn sich jemand in uns verliebt, dann müssen wir uns echt nicht mehr sonderlich bemühen.
Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, warum Menschen sich verlieben. Ich weiß nur, dass ich z.B. nach einer Veranstaltung mit 20 Teilnehmern hinterher recht genau sagen kann, welche 2-3 Leute ich attraktiv finde. Dazu muss ich mich nicht mal lange mit ihnen unterhalten. Ich weiß auch auf einer Onlinesinglebörse oder in einem Diskussionsportal, wessen Art zu schreiben mir positiv auffällt. Das ist dann diese berühmte Initialzündung, die dafür sorgt, dass diese Personen zukünftig aufmerksamer beobachtet werden und dass versucht wird, den Kontakt zu intensivieren.

Als nächster Schritt kommt dann aber schon das, was Du als "bemühen" bezeichnet hast. Ich würde es als "Interesse zeigen" bezeichnen, weil es bei Vorhandensein besagter Initialzündung für mich keinerlei Mühe darstellt. Dann flieg ich auch mal für ein Date nach München oder räum mein Wohnzimmer auf - für Bekanntschaften ohne diesen "Funken" wäre mir das viel zu viel Mühe.

Aber dieses "Interesse zeigen" sorgt durchaus dafür, dass aus einem Funken eine Beziehung wird. Bleibt es aus oder ist nur unzureichend vorhanden oder wirkt aufgesetzt, als müsse sich der Andere dazu erst aufraffen, dann erlischt der kleine Funke so schnell, wie er aufgeflackert ist.

Also: nett sein ist durchaus beziehungsrelevant. Mehr noch: da besagter Funke nicht unbedingt beim ersten Treffen aufflackert, kann reine Nettigkeit dafür sorgen, dass der Kontakt fortgeführt wird, und man so die Chance bekommt, jenen Funken doch noch irgendwann zu wecken. Aber ne Garantie gibt es dafür nicht - also sollte man diesen Weg nur wählen, wenn man seine Nettigkeiten einfach nur gern verteilt und sie nicht als Investitionen in eine mögliche Beziehung sieht. Das Risiko eines Totalverlustes (aka "ich hab es wirklich versucht und Du bist auch total nett aber ich hab einfach keine Schmetterlinge im Bauch") ist doch sehr hoch.

Ach ja - ich hab keine Ahnung, wie sich besagter Funke provozieren lässt. Bei mir auf jeden Fall nur in intimen Situationen - entweder durch Körperkontakt (z.B. eine etwas ausgedehntere Abschiedsumarmung oder ein Streicheln an unverfänglicher Stelle), oder durch Austausch sehr persönlicher Gedanken, oder durch Zeigen von Gefühlen (heulende Männer können mitunter echt liebenswert sein) - aber auch das ist kein Patentrezept und funktioniert bei weitem nicht immer. Wahrscheinlich ist es die berühmte Chemie ...
Ich will keine früheren Zeiten lobpreisen, aber früher sah man Beziehung dahingehend pragmatisch, das es echt um die Versorgung des Partners ging.
Würdest Du das echt wollen? Wenn ja, kenn ich da paar Frauen aus Osteuropa, Asien und Afrika ....
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Elli »

Ich finde es sehr schwer, bei diesem Thema nichts Politisches zu schreiben, da es im Kern doch eine politische Frage ist (ob man grundlegende Dinge gegen entsprechende "Leistung" kriegen sollte). Es juckt mich grad wirklich in den Fingern, aber es ist nicht erwünscht, naja ... Daher beschränke ich mich auf eine kurze Bemerkung: Ich bin letztlich mehr als froh, dass es noch Bereiche gibt, in denen die Bereitschaft zu performen nichts bringt. Ja, Freundschaft und Liebe sind nicht als Gegenleistung für gutes Betragen zu bekommen. Auch wenn ich eine romantische Liebesbeziehung noch nicht hatte, habe ich andere Formen von Liebe erlebt, und aus dieser Erfahrung heraus kann ich nur sagen: Das kann man sich nicht verdienen, das gibt es nur geschenkt. Ich persönlich mache da drei Kreuze.
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Mauerblümchen »

Kief hat geschrieben: Warum fuehre ich meine Position gerade aus?
Deine Formulierungen klingen so, als wuerde Deine Abneigung sich nicht auf Hartz-IV fokussieren.
So dass Du durchaus jemanden interessant finden koenntest, dessen Charakter und Lebensziele sich auf etwas erstreckt, was zwar Hartz-IV beinhaltet, aber seinen Wert woanders definiert.
Zum Beispiel Engagement parallel zu Hartz-IV?
Ist mein Hintergrund ein brauchbares Beispiel dafuer, dass sich Deine Wert nicht um Hartz-IV drehen?
Ich verstehe deine Position, auf einer freundschaftlichen Ebene wäre das für auch kein Problem, einfach unwichtiger.

Eine Partnerschaft wäre für mich aber nicht vorstellbar. Ich bin Mo-Fr von 07:30 bis 22:00 außer Haus weil ich Vollzeit arbeite und nebenbei ein Abendgymnasium besuche. Ich reiße mir aktuell wirklich den A***** auf um gut leben zu können.
Ich möchte später nicht jeden Cent umdrehen, mal in den Urlaub fahren, eine schöne Wohnung haben und eine Familie gründen.

Kurz: Ich möchte mir mit einem Partner eine gemeinsame Zukunft aufbauen. Mit Hartz-IV ist schon zusammenziehen schwierig.

Da passen die Zukunftsvorstellungen nicht zusammen.
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BartS
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von BartS »

Unkreativer hat geschrieben: Bei einem Date oder freundschalftlichen Treffen geht es nicht um Faktenaustausch, sondern darum, sich mit dem anderen gefühlsmäßig zu verbinden.
Wo kommst du her, was arbeitest du und solche Fragen halte ich inzwischen nicht mehr für geeignet.
Beim ersten Teil sehe ich das auch so. Beim zweiten Teil nicht. Ich finde diese "Fakten" sogar wichtig für mich, um die Gefühlsebene mit einzubinden. Ich versuche das am weiteren Text zu erklären.
Unkreativer hat geschrieben:Sehr viele arbeiten nur, um Geld zu verdienen und die Herkunft hängt nur vom Zufall ab. Damit weiß man über die Person nichts Bedeutendes.
Oh doch. Nicht an den reinen Fakt "Kindergärtnerin" und "Allgäu". Aber ich kann erfahren, in welchem Bezug sie zur ihrer Arbeit steht. Ist es gar eine richtige Leidenschaft von ihr, Kinder zu betreuen, wie viel Herzblut hängt da dran. Vielleicht kann sie mir das so leidenschaftlich und empathisch rüberbringen, dass ich neue Einblicke in das Thema Kinderbetreuung bekomme und merke, ja sie brennt für ihre Leidenschaft. Oder macht sie das nur, um ihre Rechnungen zu bezahlen und kann außerhalb ihrer Dienstzeiten keine Kinder ab.
Unkreativer hat geschrieben:Für besser halte ich (Vermutung) schon die Fragen, was die andere Person gerne macht, was das letzte war, worüber sie sich gefreut hat und sowas.
Diese Fragen sind auch gut.

Ich stelle gerne Fragen beim ersten Date. Es soll aber nicht ablaufen wie in einem Bewerbungsgespräch, sondern ich möchte die Frau anstupsen, die Dinge von sich zu erzählen und preiszugeben, die ihre Persönlichkeit ausmachen. Und durch Fragen versuche ich auch einen Dialog anzustoßen, weil auf jede Frage kann man immer sagen "und wie ist es bei Dir?".

Jetzt so beim Schreiben bekomme ich wieder Lust auf Dates. Aber irgendwie mag ich das Konzept nicht, sich schon nach dem 1.Treffen bis zur Hochzeit alle Entscheidungen zu treffen. Dann treffe ich mich lieber mit meinen realen Freundinnen und spiele mit denen Datesituationen durch. ;)
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Mauerblümchen »

Tania hat geschrieben:
Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, warum Menschen sich verlieben. Ich weiß nur, dass ich z.B. nach einer Veranstaltung mit 20 Teilnehmern hinterher recht genau sagen kann, welche 2-3 Leute ich attraktiv finde. Dazu muss ich mich nicht mal lange mit ihnen unterhalten.
Kann ich so unterschreiben, obwohl sich das natürlich ändern kann.

In meiner Klasse an der Abendschule gibt es einen Typen, in den ich anfangs richtig verlnallt war. Mittlerweile empfinde ich ihn fast als unsympathisch.
Jemanden, der für mich zu erst "nur nett" war, finde ich gerade umso attraktiver und interessanter. Aber da bin ich wohl jetzt tief in der Friendzone.
Goldstück

Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Goldstück »

Elli hat geschrieben:Ich finde es sehr schwer, bei diesem Thema nichts Politisches zu schreiben, da es im Kern doch eine politische Frage ist (ob man grundlegende Dinge gegen entsprechende "Leistung" kriegen sollte). Es juckt mich grad wirklich in den Fingern, aber es ist nicht erwünscht, naja ... Daher beschränke ich mich auf eine kurze Bemerkung: Ich bin letztlich mehr als froh, dass es noch Bereiche gibt, in denen die Bereitschaft zu performen nichts bringt. Ja, Freundschaft und Liebe sind nicht als Gegenleistung für gutes Betragen zu bekommen. Auch wenn ich eine romantische Liebesbeziehung noch nicht hatte, habe ich andere Formen von Liebe erlebt, und aus dieser Erfahrung heraus kann ich nur sagen: Das kann man sich nicht verdienen, das gibt es nur geschenkt. Ich persönlich mache da drei Kreuze.
:good:
deswegen mag ich den Begriff "käufliche Liebe" auch nicht. Man kauft da was, aber Liebe ist es durchaus nicht. Liebe kann man nicht kaufen. Das wussten damals schon die Beatles :D Naja, manche brauchen weiche Bezeichnungen.
Goldstück

Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Goldstück »

Mauerblümchen hat geschrieben: Ich möchte später nicht jeden Cent umdrehen, mal in den Urlaub fahren, eine schöne Wohnung haben und eine Familie gründen.

Kurz: Ich möchte mir mit einem Partner eine gemeinsame Zukunft aufbauen. Mit Hartz-IV ist schon zusammenziehen schwierig.

Da passen die Zukunftsvorstellungen nicht zusammen.
Ja. Abgesehen davon, dass meines Erachtens da schon die Charaktere nicht passen. Jemand, der imstande und zufrieden ist, von Hartz 4 zu leben (Entsprechendes essen, Wohnung, freizeitplanung...) hat einfach einen anderen Charakter als ich. Ich will mich nicht mit dem Minimum begnügen. Ich glaube nicht, dass man so dauerhaft glücklich wird.
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Tania »

Mauerblümchen hat geschrieben:
Tania hat geschrieben: Ich weiß nur, dass ich z.B. nach einer Veranstaltung mit 20 Teilnehmern hinterher recht genau sagen kann, welche 2-3 Leute ich attraktiv finde. Dazu muss ich mich nicht mal lange mit ihnen unterhalten.
Kann ich so unterschreiben, obwohl sich das natürlich ändern kann.
Jep :daumen:
BartS hat geschrieben:Aber irgendwie mag ich das Konzept nicht, sich schon nach dem 1.Treffen bis zur Hochzeit alle Entscheidungen zu treffen.
Erwartet das tatsächlich jemand von anderen? Oder von sich selbst? Okay, bei letzterem fallen mir paar Leute ein ... :gruebel: ;)
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Kief

Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Kief »

Danke fuer die Blumen! ;-)
Geb mir auch Muehe, die Knackpunkte herauszuhoeren ... ;-)
Captain Unsichtbar hat geschrieben:
Kief hat geschrieben:
Captain Unsichtbar hat geschrieben:Von dem her, ist Theorie nicht mal so schlecht, damit ich überhaupt mal etwas mit dem Begriff anfangen kann.
Wie meinst du das, "live erläuterbar"?
Stimmung aufbauen, nicht nur per Schriftverkehr, sondern auch leibhaftig, das laesst sich (live) besser zeigen, als schriftlich.

Deshalb find ich Theater als Uebungsfeld sinnvoll.
Oder irgendetwas mit diesem Kontext.
Kann man natuerlich auch im Freundeskreis im Cafe/Park ausprobieren ... ;-)
Hauptsache, die koerperliche Komponente ist Teil der Uebung.
Ich werde mir das mal im Hinterkopf behalten, was die körperliche Komponente angeht, fehlt mir dazu leider momentan ein Übungs"opfer". :lol:
Hihi! ;-)
Theoretisch braucht man um Stimmung aufbauen zu ueben nicht zwangslaeufig ein gegengeschlechtliches Uebungsopfer ... ;-)
es gibt ein paar Leute, die kann man hervorragend damit provozieren, indem man ihre Heterosexualitaet auf die Folter spannt ... ;-)

Aber Theaterstuecke und Stimmung verstehen bzw. aufbauen scheint mir da das dringendste Uebungsfeld zu sein.


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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Unkreativer »

Aber ich kann erfahren, in welchem Bezug sie zur ihrer Arbeit steht. Ist es gar eine richtige Leidenschaft von ihr, Kinder zu betreuen, wie viel Herzblut hängt da dran.
Das sehe ich auch so. Deshalb schrieb ich auch, dass ein Einstieg für das weitere Gespräch sein kann. Aber bei mir und wahrscheinlich nicht nur bei mir ging sowas dann immer eher in die Richtung 'Was machst du? Ok, nächste Frage, wo kommst du her? Nächste Frage,…'
Und das bringt es gerade nicht. Insgesamt sind wir anscheinend einer Meinung.
Ja. Abgesehen davon, dass meines Erachtens da schon die Charaktere nicht passen. Jemand, der imstande und zufrieden ist, von Hartz 4 zu leben (Entsprechendes essen, Wohnung, freizeitplanung...) hat einfach einen anderen Charakter als ich. Ich will mich nicht mit dem Minimum begnügen. Ich glaube nicht, dass man so dauerhaft glücklich wird.
Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel wünscht. Der normale Hartz-IV-Satz ist eine Menge Geld für eine alleinstehende Person ohne Kinder. Ich habe während meines Studiums mehrere Jahre von deutlich weniger gelebt, ohne sparsam sein zu müssen (die entsprechenden Vergünstigungen wurden durch Vergünstigungen, die ich im Gegensatz zu einem Hartz-IV-Empfänger nicht bekommen habe, wieder ausgeglichen). Jetzt habe ich ein bisschen mehr und werde das Geld auch los. Wenn ich später mal wahrscheinlich meine 4000€ im Monat verdiene, werde ich auch Wege finden, das loszuwerden (was für ein Aufwand :)). Damit will ich sagen, dass jemand, der von wenig lebt, nicht unbedingt vom Charakter Einsiedler sein muss, sondern vielleicht auch einfach nur anspassungsfähig ist. So jemand ist mir lieber, als die Barbie, die jeden Monat eine neue Designerhandtasche haben muss.
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von BartS »

Tania hat geschrieben:
Ich will keine früheren Zeiten lobpreisen, aber früher sah man Beziehung dahingehend pragmatisch, das es echt um die Versorgung des Partners ging.
Würdest Du das echt wollen? Wenn ja, kenn ich da paar Frauen aus Osteuropa, Asien und Afrika ....
Das ist das Problem, was auch in der Politik herrscht. Leute wollen die alte Welt zurück, beispielsweise wie sie in den 50er Jahren war und gründen die AfD. ;) Dabei lässt sich das Rad der Zeit nicht zurückdrehen. Man kann aber Dinge in die Zukunft übertragen und neu gestalten. Statt materielle Versorgung, eine Versorgung auf vielen Ebenen, natürlich wechselseitig. Ist das etwas, was nur Frauen in Osteuropa usw. gefallen würde?
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Goldstück »

Unkreativer hat geschrieben:
Ja. Abgesehen davon, dass meines Erachtens da schon die Charaktere nicht passen. Jemand, der imstande und zufrieden ist, von Hartz 4 zu leben (Entsprechendes essen, Wohnung, freizeitplanung...) hat einfach einen anderen Charakter als ich. Ich will mich nicht mit dem Minimum begnügen. Ich glaube nicht, dass man so dauerhaft glücklich wird.
Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel wünscht. Der normale Hartz-IV-Satz ist eine Menge Geld für eine alleinstehende Person ohne Kinder. Ich habe während meines Studiums mehrere Jahre von deutlich weniger gelebt, ohne sparsam sein zu müssen (die entsprechenden Vergünstigungen wurden durch Vergünstigungen, die ich im Gegensatz zu einem Hartz-IV-Empfänger nicht bekommen habe, wieder ausgeglichen). Jetzt habe ich ein bisschen mehr und werde das Geld auch los. Wenn ich später mal wahrscheinlich meine 4000€ im Monat verdiene, werde ich auch Wege finden, das loszuwerden (was für ein Aufwand :)). Damit will ich sagen, dass jemand, der von wenig lebt, nicht unbedingt vom Charakter Einsiedler sein muss, sondern vielleicht auch einfach nur anspassungsfähig ist. So jemand ist mir lieber, als die Barbie, die jeden Monat eine neue Designerhandtasche haben muss.
Du findest Hartz4 eine Menge Geld für eine alleinstehende Person?!oO ich finde es ein Witz. Man kann damit leben, aber extrem sparsam. Ich möchte eben nicht die billigsten Produkte kaufen, v.a. aus ethischen Aspekten, wie will man das bewerkstelligen? Ich möchte nicht im Plattenbau wohnen, auf einem Zimmer, in einem unschönen Bezirk oder auf dem platten Land. Ich will nicht einmal im Jahr von langer Hand geplant Kartfahren gehen. Usw. Ja, vielleicht wünsche ich viel. Ich hatte im Studium ca. das Doppelte vom H4Satz und fand es echt wenig. Vielleicht ist "die barbie" auch anpassungsfähig an das ihr vorliegende Geld , so wie ich zB;) mir ist jemand der gern genießt lieber als ein Einsiedler bzw. Asket. Man kann sich natürlich an alles anpassen. Auch an Bürgerkriege. Die Frage ist, ob es wünschenswert ist.
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von BartS »

Elli hat geschrieben:Ich bin letztlich mehr als froh, dass es noch Bereiche gibt, in denen die Bereitschaft zu performen nichts bringt. Ja, Freundschaft und Liebe sind nicht als Gegenleistung für gutes Betragen zu bekommen.
Liebe ist bedingungslos. Eine Beziehung ist das nicht.
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Morningstar »

Goldstück hat geschrieben:
Mauerblümchen hat geschrieben: Ich möchte später nicht jeden Cent umdrehen, mal in den Urlaub fahren, eine schöne Wohnung haben und eine Familie gründen.

Kurz: Ich möchte mir mit einem Partner eine gemeinsame Zukunft aufbauen. Mit Hartz-IV ist schon zusammenziehen schwierig.

Da passen die Zukunftsvorstellungen nicht zusammen.
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Eigentlich könnte es dir ja egal sein wie viel er verdient, solange du ihn nicht subventionieren musst oder so spielts ja keine Rolle.
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von BartS »

Mauerblümchen hat geschrieben: Jemanden, der für mich zu erst "nur nett" war, finde ich gerade umso attraktiver und interessanter. Aber da bin ich wohl jetzt tief in der Friendzone.
Wenn Du ihn selbst noch nicht in die Friendzone gesteckt hast, ist da noch nichts verloren. Männer kommen weit besser damit zurecht, wenn ein weiblicher Freund sich in sie verliebt, als umgekehrt.
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von NBUC »

H4 kann jedem zustoßen und mit entsprechendem Alter oder gesundheitlichen Problemen auch dauerhaft, aber der Umgang mit der Situation sagt dann eben einiges über den Betreffenden aus (und ein Gift des Gesetzes ist ja gerade da die Ursachen zu vernebeln und so jeden unter Verdacht zu setzen).

Und Aufstocken ist dann als Vollzeitkraft weniger eine Frage von zu wenig Lohn als von zu viel Familie.

Irgendwo schlägt sich finanzieller Übrschuss meist auch in Lebensstil nieder und da kommen wir dann zurück zum "nicht nur nett" sein.
Ich habe das schon ein paar mal als "Vision erzeugen" beschrieben.
Damit jemand anspringt muss dessen oder deren inneres Kino anspringen, wie es mit jemandem ein interessanteres, besseres Leben werden könnte, als allein zu bleiben. Und dazu muss eben auch etwas passendes gezeigt werden, was erst einmal am einfachsten über die (eh schon zusätzlcih hormonell recht wirksame) Optik und dann eben über Auftereten, Ausstrahlung und demonstrierten Lebensstil funktioniert. Wobei Geld halt unterstützen kann (wieder für eine bestimmte Zielgruppe), wenn bekannt ist, wie es dafür passend eingesetzt werden kann.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Goldstück

Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Goldstück »

Morningstar hat geschrieben:
Goldstück hat geschrieben:
Mauerblümchen hat geschrieben: Ich möchte später nicht jeden Cent umdrehen, mal in den Urlaub fahren, eine schöne Wohnung haben und eine Familie gründen.

Kurz: Ich möchte mir mit einem Partner eine gemeinsame Zukunft aufbauen. Mit Hartz-IV ist schon zusammenziehen schwierig.

Da passen die Zukunftsvorstellungen nicht zusammen.
Ja. Abgesehen davon, dass meines Erachtens da schon die Charaktere nicht passen. Jemand, der imstande und zufrieden ist, von Hartz 4 zu leben (Entsprechendes essen, Wohnung, freizeitplanung...) hat einfach einen anderen Charakter als ich. Ich will mich nicht mit dem Minimum begnügen. Ich glaube nicht, dass man so dauerhaft glücklich wird.
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Eben nicht. Wenn ich das machen will, was ich eben will, muss er selbst ausreichend Geld haben oder ich müsste ihn finanzieren. Und auf letzteres habe ich keine Lust. Ich weiß noch, wie es mich aufgeregt hat, als ich von der Ausbildung erschöpft war und mein fauler Ex bis Mittag gepennt hat und dann auch noch rumjammerte als er kein Geld hatte für ein Busticket :evil: Gott, sowas würde ich mir NIE WIEDER antun.
Goldstück

Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Goldstück »

NBUC hat geschrieben:H4 kann jedem zustoßen und mit entsprechendem Alter oder gesundheitlichen Problemen auch dauerhaft, aber der Umgang mit der Situation sagt dann eben einiges über den Betreffenden aus (und ein Gift des Gesetzes ist ja gerade da die Ursachen zu vernebeln und so jeden unter Verdacht zu setzen).
Ja, das stimmt. Ich unterscheide aber auch zwischen purer Faulheit und Krankheit und alter. Aber dass jemand der jung und gesund ist nicht arbeitet finde ich fragwürdig. Vor allen wenn er die geistigen Kapazitäten hat für einen interessanten Job. Da frage ich mich durchaus, was da so los ist.
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von BartS »

Morningstar hat geschrieben: Eigentlich könnte es dir ja egal sein wie viel er verdient, solange du ihn nicht subventionieren musst oder so spielts ja keine Rolle.
So egal finde ich das nicht. Stellt euch vor, ihr wollt gemeinsam in den Urlaub fahren. Der Gutverdiener könnte locker 14 Tage in einem guten Hotel mit Vollpension leben, der Andere würde eher Jugendherberge oder sonstige sehr preisgünstige Unterkunft für 3 Tage wählen mit kurzer Anfahrt. Was macht man dann? Der Geringverdiener findet es vielleicht auch nicht so toll, dass er sich so einen langen Urlaub nicht leisten kann, möchte aber nicht vom anderen "ausgehalten" werden. Der Gutverdiener würde gerne was drauflegen, fürchtet aber, dass eine Abhängigkeitssituation entsteht.
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