soukous hat geschrieben:
Da geht es um das Thema: Eine dauerhafte Beziehung kann nur jemand eingehen, der weiß, wer er ist und seine Identität gefunden hat. Ansonsten bleibt er partnerlos oder verliert sich in promiskuitiven Abenteuern.
Stellt sich für mich dann die Frage, wie man seine Identität findet?
Dazu steht einiges im alten Thread.
Es ist wahrscheinlich nicht zufällig, dass drei der erfolgreichen ABs, die ich im letzten Posting erwähnt habe, eine Psychotherapie gemacht haben.
Thats it, bei mir ist dieser Prozess noch nicht abgeschlossen aber ich kann die Auswirkung von Therapie, Meditation und Selbstreflexion nicht leugnen. Der Unterschied ist schon jetzt geradezu unfassbar gewaltig. Zum Beispiel fahre ich heute in die nächste größere Stadt um Sylvester dort mal in nem Club bzw Disco zu feiern. Sowas hätte ich früher nicht getan, da wär ich daheim rum gehockt und hätte gezockt oder so.
Also, Leute arbeitet an euch ein Wandel ist IMMER möglich.
Morningstar hat geschrieben:
Wirklich ? Also, bevor ich das auch nur in Erwägung ziehen würde, wäre mir Rädern lieber...soviel Wandel würde mich umbringen.
Ja, genau das hab ich früher auch gedacht, nun beginne ich zu verstehen das dem glücklicherweise nicht so ist.
Tiro hat geschrieben:Ich bin mir nicht so sicher ob Herr Maslow eigentlich sexuellen Appetit / Begierde meint. Diese würde ja an sich durch Selbstbefriedigung gedeckt werden. Die Frage der Qualität steht auf einem anderen Blatt.
Ich denke, Maslow ist hier von Sigmund Freud beeinflusst. Freud hatte entdeckt, dass schon Babys über Berührungen ihrer Haut ein Wohlgefühl empfinden und beim Nuckeln an der Mutterbrust mit ihrem Mund Lusterfahrungen machen. Irgendwann fangen kleine Kinder an, ihren Körper zu berühren und mit ihren Geschlechtsorgane zu spielen, weil das bei ihnen ein schönes Gefühl auslöst.
Da all dies recht früh im Leben auftritt, rechnet Maslow die Sexualität zusammen mit Hunger und Durst zu den physiologischen Grundbedürfnissen.
Mit "Sexualität" ist eben keine Beschränkung auf die genitale Sexualität von Erwachsenen gemeint, sondern etwas viel Grundlegenderes.
Zuletzt geändert von soukous am 31 Dez 2016 18:25, insgesamt 1-mal geändert.
Morningstar hat geschrieben:
Ja, genau das hab ich früher auch gedacht, nun beginne ich zu verstehen das dem glücklicherweise nicht so ist.
Eine individuelle Sache - sehr leutselig könnte man mich nicht gerade nennen ( auf einer " Party " war ich niemals - deplacierter ginge es schlichtweg nicht !) - und auch sonst jagte mir das Scenario eher kalte Schauer über den Rücken. Wenn es für Dich geht - kolossal; ich könnte das nicht. Selbst für Aphrodite fiele es mir sehr, sehr schwer.
Morningstar hat geschrieben:
Thats it, bei mir ist dieser Prozess noch nicht abgeschlossen aber ich kann die Auswirkung von Therapie, Meditation und Selbstreflexion nicht leugnen. Der Unterschied ist schon jetzt geradezu unfassbar gewaltig. Zum Beispiel fahre ich heute in die nächste größere Stadt um Sylvester dort mal in nem Club bzw Disco zu feiern. Sowas hätte ich früher nicht getan, da wär ich daheim rum gehockt und hätte gezockt oder so.
Also, Leute arbeitet an euch ein Wandel ist IMMER möglich.
Ich hätte auch nie gedacht, dass ich mal überwinden würde, abends in eine voll besetzte Karaokebar zu gehen. An diesem schrecklich lauten Ort bin ich etwa 2 Minuten geblieben und bin dann fluchtartig gegangen. Was das angeht, kann bei mir kein Wandel in diese Richtung stattfinden. Momentan findet bei mir eher ein Wandel in die entgegengesetzte Richtung statt. Weg von Städten, Konsum und zu vielen Leuten hin nach Draußen, Natur und Ruhe. Ich hätte nie gedacht, dass meine Bestrebungen und meine Erfolge mein innerstes Selbst mehr zu entdecken mich noch weiter weg von dem Großteil der Menschheit bringt als ich ohnehin schon war. Es bringt mich aber hoffentlich den wenigen Menschen näher, mit denen ich wirklich was anfangen kann und die mit mir etwas anfangen können.
soukous hat geschrieben:Dazu steht einiges im alten Thread.
Es ist wahrscheinlich nicht zufällig, dass drei der erfolgreichen ABs, die ich im letzten Posting erwähnt habe, eine Psychotherapie gemacht haben.
Das klingt interessant, daher die Frage: Welches ist der alte Thread (bzw wo finde ich ihn?).
Was die erfolgreichen AB angeht wär ich bei dreien noch etwas skeptisch, aber natürlich sehr offen für die Diskussion solcher Zusammenhänge (Kenne eine zweistellige Anzahl an Ü90 Rauchern :>).
Bei dem Thema hier verstehe ich eines nicht und zwar: "Es wird Zeit!"!? Sicher wird das ein Aufruf, ne Mahnung ein Appell sein, aber wofür und warum gerade in diesem Thema mit dieser Entwicklungstheorie?
Ich bin mir nicht so sicher ob Herr Maslow eigentlich sexuellen Appetit / Begierde meint. Diese würde ja an sich durch Selbstbefriedigung gedeckt werden. Die Frage der Qualität steht auf einem anderen Blatt.
Doch das ist damit gemeint. Berührungen von einem anderen Menschen zu erhalten ist sehr wichtig, sowas lässt sich auch nicht durch Selbstbefriedigung ersetzen. Selbst für Babys ist körperliche Nähe wichtig.
Liebe halte ich auch für sehr wichtig, aber die ist eben noch schwerer zu bekommen als pure sexuelle Befriedigung und Sex ohne Liebe ist nicht gleich wertlos nur weil man dabei nicht gleich die ganze Portion bekommt.
Egal was nu Maslow genau meint (abgesehen davon, daß seine Bedürfnishierarchie heutzutage in Teilen als überholt gilt) - wem dauerhaft "Liebe" fehlt, wird kaum gesund, ok, normal, alles bestens u.ä. sein. Egal ob "Liebe" nun "Liebe" meint oder körperliches oder Zuneigung und Geborgenheit (gerne auch jeweils "und"). Klar ist das scho was ganz klar anderes als Atmen, Essen, Trinken und am anderen Ende muss auch nicht Tod oder Krankheit stehen, jedenfalls aber ein ziemliches Leid [wobei der Mensch (glücklicherweise?) über sehr effektive Methoden verfügt, sich das schön zu reden].
Morningstar hat geschrieben:
Also, Leute arbeitet an euch ein Wandel ist IMMER möglich.
Wenn du mal 10 beliebige 40Jährige Ghettotussis, die ohne Schulabschluss von der Hauptschule gegangen sind und die letzten 25 Jahre von Hartz IV gelebt haben oder bei Aldi Regale einräumen, dazu bringst einen Master in Physik eigenständig nachzuholen.
Wenn du das geschafft hast dann würde ich dir das glauben.
Morningstar hat geschrieben:
Doch es hat einen Nutzen, es ist die Wahrheit oder gibt es tatsächlich sowas wie den glücklichen AB ?
Wenn man sich nicht ausschließlich über die Beziehungslosigkeit definiert, gibt es auch glückliche ABs. Würde mich zumindest dazu zählen.
Ich mich auch. Vor allem, weil ich es mit selbst, allein gut aushalte. Ich mit mir allein, mit meinen Gedanken, Gefühlen und Befindlichkeiten. Ich bin glücklich ohne Partnerin und würde gerne eine finden, um mein Glück mit ihr zu teilen.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Unkreativer hat geschrieben:Ob demotivierend oder nicht, die wichtigere Frage ist doch, wie man das nachholt und wie lange das dauert. Wenn man annimmt, dass ich von Stufe 1 alles nachholen muss (ich habe Probleme mit Vertrauen) und bis jetzt seitdem 28 Jahre vergangen sind und man davon ausgeht, dass das mit gezielter Hilfe nur ein Viertel der normalen Zeit dauert (was wahrscheinlich sehr positiv gedacht ist), dauert es immer noch so sieben Jahre, bis ich dann auf dem Stand von jetzt bin.
Ich warte aber keine sieben Jahre mehr.
Finde Deinen eigenen Weg. Ich halte von diesen Theorien nicht viel.
Arbeitet am Thema Vertrauen und Bindung und dann ist das Wesentliche geschafft. Ich habe 2 Jahre dafür gebraucht...
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Morningstar hat geschrieben:
Thats it, bei mir ist dieser Prozess noch nicht abgeschlossen aber ich kann die Auswirkung von Therapie, Meditation und Selbstreflexion nicht leugnen. Der Unterschied ist schon jetzt geradezu unfassbar gewaltig. Zum Beispiel fahre ich heute in die nächste größere Stadt um Sylvester dort mal in nem Club bzw Disco zu feiern. Sowas hätte ich früher nicht getan, da wär ich daheim rum gehockt und hätte gezockt oder so.
Also, Leute arbeitet an euch ein Wandel ist IMMER möglich.
Ich hätte auch nie gedacht, dass ich mal überwinden würde, abends in eine voll besetzte Karaokebar zu gehen. An diesem schrecklich lauten Ort bin ich etwa 2 Minuten geblieben und bin dann fluchtartig gegangen. Was das angeht, kann bei mir kein Wandel in diese Richtung stattfinden. Momentan findet bei mir eher ein Wandel in die entgegengesetzte Richtung statt. Weg von Städten, Konsum und zu vielen Leuten hin nach Draußen, Natur und Ruhe. Ich hätte nie gedacht, dass meine Bestrebungen und meine Erfolge mein innerstes Selbst mehr zu entdecken mich noch weiter weg von dem Großteil der Menschheit bringt als ich ohnehin schon war. Es bringt mich aber hoffentlich den wenigen Menschen näher, mit denen ich wirklich was anfangen kann und die mit mir etwas anfangen können.
Ich glaube auch nicht das menschen die in grossstaedte bummeln gehen oder in karaokneipen singen die besseren
leuten sind. Ich habe beides gemacht und fand alles ziemlich belanglos. Ich glaube auch das ich verzichten kann auf
frauen die diskogaenger und karaokesaenger fuer die besseren maenner halten.
Ein wandel, na ja, gut.
Aber dann in jemanden der man auch wirklich sein will.
Faust hat geschrieben:Doch das ist damit gemeint. Berührungen von einem anderen Menschen zu erhalten ist sehr wichtig, sowas lässt sich auch nicht durch Selbstbefriedigung ersetzen. Selbst für Babys ist körperliche Nähe wichtig.
Gerade für Babys ist das extrem wichtig. Zum Aufbau der Bindungsfähigkeit und des (Ur-)Vertrauens. Halten, Berührung, Hautkontakt. Und da gibt es kein "zu viel". Aber auch in diesem Bereich ist für einen Erwachsenen eine "Nachnährung" möglich. Sogar gut. Mir fehlen 11 Wochen im Mutterleib. Ich habe in Seminaren zum Thema "Inneres Kind" einiges nachgeholt. Und das Wichtigste war eine Übung, wo ich mit meinem Ohr am Herzen eines Menschen gelegen habe. Schön zugedeckt, um dem Setting "im Mutterleib" möglichst nahe zu kommen. Und dann habe ich dem Herzschlag gelauscht. Ich war dann auch vom Entwicklung her eben Baby im Mutterleib. Diese Erfahrung war der absolute Mega-Burner für mich. Nichts habe ich im Leben so gebraucht. Drei mal. Und dann war es gut und ich bin "gewachsen".
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Faust hat geschrieben:Zum Aufbau der Bindungsfähigkeit und des (Ur-)Vertrauens. Halten, Berührung, Hautkontakt. Und da gibt es kein "zu viel". Aber auch in diesem Bereich ist für einen Erwachsenen eine "Nachnährung" möglich. Sogar gut. Mir fehlen 11 Wochen im Mutterleib. Ich habe in Seminaren zum Thema "Inneres Kind" einiges nachgeholt.
Ich verstehe dich nicht richtig, deshalb frage ich lieber nochmal nach. Du meinst also indirekt, dass Menschen denen eine frühzeitliche Mutterbindung fehlt, eher Probleme dabei haben einen Partner zu finden / eine Bindung einzugehen / Sex zu haben als "normale" Menschen? Das wäre ja schon eine recht steile These..
Faust hat geschrieben:Zum Aufbau der Bindungsfähigkeit und des (Ur-)Vertrauens. Halten, Berührung, Hautkontakt. Und da gibt es kein "zu viel". Aber auch in diesem Bereich ist für einen Erwachsenen eine "Nachnährung" möglich. Sogar gut. Mir fehlen 11 Wochen im Mutterleib. Ich habe in Seminaren zum Thema "Inneres Kind" einiges nachgeholt.
Ich verstehe dich nicht richtig, deshalb frage ich lieber nochmal nach. Du meinst also indirekt, dass Menschen denen eine frühzeitliche Mutterbindung fehlt, eher Probleme dabei haben einen Partner zu finden / eine Bindung einzugehen / Sex zu haben als "normale" Menschen? Das wäre ja schon eine recht steile These..
Das ist ziemlich gut belegt.
Babys die total nicht beruehrt werden sterben sogar. Nur deswegen, ach wann die weiter gut gefuttert werden.
Bindungsstoehrungen im fruehalter beeinfluessen das ganze weitere leben.
Ich verstehe dich nicht richtig, deshalb frage ich lieber nochmal nach. Du meinst also indirekt, dass Menschen denen eine frühzeitliche Mutterbindung fehlt, eher Probleme dabei haben einen Partner zu finden / eine Bindung einzugehen / Sex zu haben als "normale" Menschen? Das wäre ja schon eine recht steile These..
Das ist ziemlich gut belegt.
Babys die total nicht beruehrt werden sterben sogar. Nur deswegen, ach wann die weiter gut gefuttert werden.
Bindungsstoehrungen im fruehalter beeinfluessen das ganze weitere leben.
Das ist so!
Stichwort; meine gestörte Kindheit und fehlendes Urvertrauen.
Als ich vor 10 Jahren kuscheln konnte (mit meiner Kollegin) habe ich das sehr genossen.
Ich vermisse das sehr.
Nonkonformist hat geschrieben:
Das ist ziemlich gut belegt.
Babys die total nicht beruehrt werden sterben sogar. Nur deswegen, ach wann die weiter gut gefuttert werden.
Bindungsstoehrungen im fruehalter beeinfluessen das ganze weitere leben.
Mit Verlaub, das eine hört sich eher nach einem Fall für das Jugendamt an. Wenn ihr indirekt behauptet, dass "Frühchen" potentielle ABs sind, dann hätte ich gerne eine Quelle.
Nonkonformist hat geschrieben:
Das ist ziemlich gut belegt.
Babys die total nicht beruehrt werden sterben sogar. Nur deswegen, ach wann die weiter gut gefuttert werden.
Bindungsstoehrungen im fruehalter beeinfluessen das ganze weitere leben.
Mit Verlaub, das eine hört sich eher nach einem Fall für das Jugendamt an. Wenn ihr indirekt behauptet, dass "Frühchen" potentielle ABs sind, dann hätte ich gerne eine Quelle.
Ich denke mal das im Kindes- und Jugendalter Lebenssituationen, das Umfeld gibt die wenn da was schief gelaufen ist den ganzen weiteren Lebensweg begleiten können und der Weg in das AB-Tum oder in soziale Bindungsstörungen im Erwachsenalter befördert. Nur das immer an einem bestimmten Ereigniss festzumachen ist wohl nicht so einfach und wohl auch bei jedem verschieden.
Ich könnte mir auch gut vorstellen das auch bei den meisten hier im Forum im U18 Alter was schiefgelaufen ist was kausal dann für den AB Status verantwortlich ist... ich gehöre zumindest dazu.
Faust hat geschrieben:Doch das ist damit gemeint. Berührungen von einem anderen Menschen zu erhalten ist sehr wichtig, sowas lässt sich auch nicht durch Selbstbefriedigung ersetzen. Selbst für Babys ist körperliche Nähe wichtig.
Gerade für Babys ist das extrem wichtig. Zum Aufbau der Bindungsfähigkeit und des (Ur-)Vertrauens. Halten, Berührung, Hautkontakt. Und da gibt es kein "zu viel". Aber auch in diesem Bereich ist für einen Erwachsenen eine "Nachnährung" möglich. Sogar gut. Mir fehlen 11 Wochen im Mutterleib. Ich habe in Seminaren zum Thema "Inneres Kind" einiges nachgeholt. Und das Wichtigste war eine Übung, wo ich mit meinem Ohr am Herzen eines Menschen gelegen habe. Schön zugedeckt, um dem Setting "im Mutterleib" möglichst nahe zu kommen. Und dann habe ich dem Herzschlag gelauscht. Ich war dann auch vom Entwicklung her eben Baby im Mutterleib. Diese Erfahrung war der absolute Mega-Burner für mich. Nichts habe ich im Leben so gebraucht. Drei mal. Und dann war es gut und ich bin "gewachsen".
Ich habe neulich mit meiner Mutter über meine Kindheit gesprochen, dabei erfahren das auch ich lange in einem Inkubator gelegen habe. Das erklärt so einiges, warum mit Vertrauen zu anderen insbesondere Fremden Menschen völlig fehlt. Ich mich nie auf Nähe einlassen konnte.
Allerdings bin ich im Moment noch recht ratlos was ich mit dieser Erkentniss anfangen soll. Werde mir wohl mal deine Beiträge dazu nochmals genauer durchlesen.