Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

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Pierre

Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Pierre »

Hoppala hat geschrieben:ch wusste bislang nicht, dass das "feministisch" sein soll. Ich habe da anderen Feminismus kennengelernt. Und selbst wenn ich das kennengelernt hätte: Mit 14 hatte ich genug Verstand, um selbst drauif zu kommen, dass das unrealistischer Quatsch ist und nicht weiter beachtet werden braucht.
Das ist schön für Dich, wenn das Dir alles schon so wunderbar klar war.

Ich für meinen Teil kann mich erinnern, als ich das Abitur und die Bundeswehr schon hinter mir hatte, ist ein Freund mit ein paar Bekannten nach A'dam zum kiffen gefahren, und hat von da zwei Mädels mitgebracht - die sie dort angeblich einfach so kennengelernt haben. Da war ich total erstaunt dass es sowas gibt: von den Mädels an meinem Gymnasium hätte sich das keine bieten lassen.
Und klar ist damit soviel, dass wenn ich mit 21 Jahren total erstaunt darüber war, dass es Frauen gibt die man ansprechen und kennenlernen kann (und die sogar rauchen!), dass mich in den vorausgehenden sieben Jahren nichts auch nur ansatzweise auf so eine Idee gebracht hat.
Die Suche nach Eindeutigkeiten bemerke ich im Forum als ein häufiges Thema. Es muss einem erwachsenen Menschen doch klar sein, dass es die im Voraus, also als "Ansage", nicht geben kann?
Meinetwegen klaub Worte, das ist mir irrelevant. Einsichtig sollte zumindest so viel sein, dass ein junger Mensch irgendeine Art von Orientierung braucht dahingehend, was im Beziehungskontext eigentlich läuft, und dass allein die biologische Beschreibung von Organfunktionen (oder ggfs noch die Warnung vor Geschlechtskrankheiten) dafür nicht ausreicht.
Pierre hat geschrieben:Kurzum: irgendwelcher anderer Input ist gar nirgends zu bekommen.
Doch. Mag sein, dass du ihn nicht bekommen hast. Aber er ist da. Warum du ihn dir nicht beschafft hast, kann ich nciht beurteilen.
Du widersprichst Dir selber. Einmal sagst Du, dass es keinen sinvollen Input geben kann, jetzt behauptest Du dass es neben den feministischen Dogmen noch anderweitigen Input geben würde.
Abgesehen davon: ich wüsste nach wie vor nicht wo.
Pierre hat geschrieben:Und das ganze setzte sich später entsprechend fort. Als wir zB mal versucht haben an der Uni Internet bereitzustellen, kam die Frauenbeauftrage der Uni und hat drauf bestanden, dass wir alle Foren sperren die irgendwas mit Sexualität zu tun haben, weil das frauenfeindlich ist. Dafür musste man dann extra erst eine Zensursoftware programmieren. Auch die Freiheit von Forschung und Wissenschaft darf nur so weit reichen, wie der Feminismus erlaubt - und in anderen Bereichen läuft es ähnlich.
Ich erlaube mir anzunehmen, dass deine Perspektive auf den Sachverhalt nicht ganz vollständig ist.
Denn falls sie das ist, verstehe ich nicht, warum ihr die Frauenbeauftragte nicht ins Nirwana geschossen habt - Handhabe dafür hätte es schon bei dieser knappen Schilderung genug gegeben.
Wie bitte?? Du scheinst keine Erfahrung mit dem öffentlichen Dienst (oder mit Politik) zu haben. Die Forderung kam als zu befolgende Dienstanweisung von der RZ-Leitung, ohne die Option, irgendwen oder -was irgendwohin zu schiessen. Und was soll daran nicht vollständig sein? Mir sind zahlreiche ähnliche Ereignisse bekannt. Ich zweifle da eher an Deinem Realitätsbezug.
Pierre hat geschrieben:Ich rede nicht von Fantasien, sondern von konkretem Erfahren und Erleben innerhalb einer persönlichen Entwicklungsgeschichte.
Und ich rede von "übersteigert", weil anscheinend die Möglichkeit anderer Erfahrungen gar nicht realisiert wird.
Möglich ist alles - auf dem einen oder anderen Planeten. Derzeit lebe ich halt auf diesem Planeten, und ich sehe keinen besonderen Sinn darin, die Realität zu leugnen. Für Alternativen bin ich jederzeit offen, genauer gesagt hab ich mein Leben damit zugebracht, nach welchen zu suchen. Mit dem Erfolg, dass ich über allerlei alternative Lebenskonzepte mehr weiss als wohl die meisten her, in der Hinsicht nehmen die sich jedoch alle nix. Der einzige Hinweis, dass es tatsächlich mal einen (Zeit)raum gegeben hat wo das anders war, wäre ISBN 978-3894848163 - also die Zeit, als es die sog. sexuelle Befreiung schon gab, die feministische Prüderie jedoch noch nicht.
Pierre hat geschrieben:Nein, ich denke der Feminismus will das genaue Gegenteil davon.
Das magst dui denken. Es stimmt aber nicht, weil es keinen Sinn ergibt. Das Stichwort ist Emanzipation[/quote]

Der Sinn ist doch völlig offensichtlich: es geht um Politik, und bei jeglicher Politik geht es um Herrschaft, Macht und (Steuer)Geld.
Herrschaft und Emanzipation stehen aber in inhärentem Widerspruch zueinander, daher kann die angebliche Emanzipation nur eine Lüge sein - genauso wie jedwede Politik immer behauptet hat, sie würde die Interessen irgendwelcher Benachteiligter vertreten, was prinzipbedingt immer eine Lüge ist.
Ich kann dir nur empfehlen, dir auch hierzulande soziale Umgebungen zu suchen, die deine Vorurteile nicht auch noch bestätigen. Denn dieser Gegner-Feind-Kampf-Quark ist für netten Umgang mit Frauen garantiert nicht hilfreich.
Ich suche schon ein paar Jahrzehnte lang.
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Siegfried
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Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Siegfried »

Pierre hat geschrieben:
Siegfried hat geschrieben: Im Job gibt es ja auch Bewerbungsfreiheit und jeder dürfte sich auf jeden Job theoretisch bewerben. Nur wenn ich eine Stelle im oberen Managment ausschreibe und bekomm nur haufenweise Bewerbungen von irgendwelchen Hauptschülern die bei Aldi an der Kasse sitzen und sich denken "man kann es ja mal probieren" findet auch keiner toll. Die Firma hat nichts davon außer das es Zeit und Geld kostet die ganzen Bewerber zu korben. Die meisten wissen eben auch wo ihr Platz in der Job und Gehaltslandschaft ist und wo es sich überhaupt lohnt realistisch auch Erfolg zu haben.
Ja, und da gibt auf der grundlegenden Ebene recht klare 'Meßwerte', die diesen "Platz" festlegen: Schul- oder Uni-Abschluss, Ausbildung, Berufserfahrung. Auf einer weiteren Ebene gibt es dann noch individuelle Vorlieben, die dazu führen, dass trotz gleicher Qualifikation zB jemand in der einen Firma zu unangepasst erscheint, in der anderen genau das hat was man sucht.

Und ich wüsste jetzt mal gern, woran man die "Qualifikation" beim Matchmaking mißt und wie sich die "Liga" da bestimmt.
In gewisser Weise kann man auch die Qualifikationen beim Matchmaking messen. Sie ist zwar nicht absolut zu sehen da doch viel mehr persöhnlicher Geschmack mit reinläuft aber im allgemeinem doch irgendwo gültig.
Ich könnte schon die ganzen Beziehungsrelevanten Aspekte wie Persöhnlichkeit, soziale Fähigkeiten, Optik, Umfeld, Alter, Kinder etc. bewerten, gewichten und mit Noten vergeben. Aus dem Gesamtergebniss ergibt sich dann die Liga.
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Hoppala
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Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Hoppala »

Pierre hat geschrieben:Und klar ist damit soviel, dass wenn ich mit 21 Jahren total erstaunt darüber war, dass es Frauen gibt die man ansprechen und kennenlernen kann (und die sogar rauchen!), dass mich in den vorausgehenden sieben Jahren nichts auch nur ansatzweise auf so eine Idee gebracht hat.
Mich wrde interessieren, wie du dir das während der Pubertät denn ansonsten vorgestellt hast. Dass um dich herum das Beziehungsleben zu blühen begann, hast du doch wahrscheinlich bemerkt?
Pierre hat geschrieben:
Die Suche nach Eindeutigkeiten bemerke ich im Forum als ein häufiges Thema. Es muss einem erwachsenen Menschen doch klar sein, dass es die im Voraus, also als "Ansage", nicht geben kann?
Meinetwegen klaub Worte, das ist mir irrelevant. Einsichtig sollte zumindest so viel sein, dass ein junger Mensch irgendeine Art von Orientierung braucht dahingehend, was im Beziehungskontext eigentlich läuft, und dass allein die biologische Beschreibung von Organfunktionen (oder ggfs noch die Warnung vor Geschlechtskrankheiten) dafür nicht ausreicht.
Neigierig sein, ausprobieren, lautet das generelle Mittel der Wahl.

Damit ist dann auch dieser scheinbare Widerspruch:
Pierre hat geschrieben:Du widersprichst Dir selber. Einmal sagst Du, dass es keinen sinvollen Input geben kann, jetzt behauptest Du dass es neben den feministischen Dogmen noch anderweitigen Input geben würde.
erledigt.
Ich habe gesagt, dass es im VORAUS keine sinnvollen Ansagen geben kann.
Ergo: Ausprobieren. Rantasten. (Immer wieder auf die Nase fallen. Weitermachen.) Lernen. Auf diese Weise hat das spät, aber schlussendlich immerhin auch mal bei mir geklappt.Es ist der "normale" Weg, hat bei mir nur länger gedauert.
Die einzigen Alternativen wären paradigmatisch festgelegte Vergabesysteme der einen oder anderen Art (auch die Ausnutzung eines Wohlstandsgefälles - auch wenn von beiden Seiten betrieben - ist so ein System). Also Systeme, die Machtungleichgewichte oder ansonsten wesensfremde Tauschmaßstäbe (z. B. Prostitution, Frau gegen Kamel, o.ä.; was ich nicht wirklich als Beziehungsanbahnung bezeichnen würde) nutzen.
Pierre hat geschrieben:Wie bitte?? Du scheinst keine Erfahrung mit dem öffentlichen Dienst (oder mit Politik) zu haben. Die Forderung kam als zu befolgende Dienstanweisung von der RZ-Leitung, ohne die Option, irgendwen oder -was irgendwohin zu schiessen. Und was soll daran nicht vollständig sein? Mir sind zahlreiche ähnliche Ereignisse bekannt. Ich zweifle da eher an Deinem Realitätsbezug.
Man kann sich Unsinn bieten lassen und dann darüber ärgern. Oder dagegen angehen. Klar gibt das dann auch mal Ärger. Da muss man sich entscheiden, welche Realität man sich selbst gestalten will. Hinterher beklagen, was man (und sei es durch fehlende Gegenwehr) selbst mit angerichtet hat, war nie so mein Ding.
Ich war lange genug an einer Uni und hab da einiges (mit Unterstützung) bewegt (und bin auch oft gescheitert; it's part of the game).
Pierre hat geschrieben:Möglich ist alles - auf dem einen oder anderen Planeten. Derzeit lebe ich halt auf diesem Planeten, und ich sehe keinen besonderen Sinn darin, die Realität zu leugnen. Für Alternativen bin ich jederzeit offen, genauer gesagt hab ich mein Leben damit zugebracht, nach welchen zu suchen. Mit dem Erfolg, dass ich über allerlei alternative Lebenskonzepte mehr weiss als wohl die meisten her, in der Hinsicht nehmen die sich jedoch alle nix. Der einzige Hinweis, dass es tatsächlich mal einen (Zeit)raum gegeben hat wo das anders war, wäre ISBN 978-3894848163 - also die Zeit, als es die sog. sexuelle Befreiung schon gab, die feministische Prüderie jedoch noch nicht
Dann schau halt noch mal nach. Ich weiß, dass es was anderes gab und gibt. Und zwa rnicht nur als exotische Mikrozutat. Planet Erde, Raumzeit ... (frag Käptn Blaubär).

Mein Tipp ist, dass deine Perspektive auf die Dinge arg ungünstig foltert und fokussiert. Warum auch immer es so gekommen ist.
Pierre hat geschrieben:Nein, ich denke der Feminismus will das genaue Gegenteil davon.
Das magst dui denken. Es stimmt aber nicht, weil es keinen Sinn ergibt. Das Stichwort ist Emanzipation
Der Sinn ist doch völlig offensichtlich: es geht um Politik, und bei jeglicher Politik geht es um Herrschaft, Macht und (Steuer)Geld.
Herrschaft und Emanzipation stehen aber in inhärentem Widerspruch zueinander,
Das ist falsch,. Es kommt auf die Art der Herrschaft an. Die Art, wie Macht verteilt, gesteurt und kontrolliert wird. Auch Emanzipation ist keine Anarchie (was, nebenbei, ein spezielles Prinzip der Macht- und damit Herrschaftsverteilung wäre, keineswegs deren Negation).
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Pierre

Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Pierre »

Hoppala hat geschrieben:Mich wrde interessieren, wie du dir das während der Pubertät denn ansonsten vorgestellt hast. Dass um dich herum das Beziehungsleben zu blühen begann, hast du doch wahrscheinlich bemerkt?
Da gab es nicht viel zu bemerken - der Typ mit dem schnellsten Moped hatte offensichtlich eine Freundin, mit der er in den Freistunden zugange war, und ein Mädel, das immer schon ein bischen extravagant daherkam, hatte offensichtlich einen Freund, der sie von der Schule abholte. Derlei wurde halt unauffällig zur Kenntnis genommen und dezent der Mantel des Schweigens darüber gebreitet, da Privatsache.
Neigierig sein, ausprobieren, lautet das generelle Mittel der Wahl.
Nun, dafür braucht es erstmal mindestens zwei die sich gefunden haben und an derlei (oder zumindest überhaupt an persönlicher Begegnung) interessiert sind. Hat sich so nicht ergeben.
Man kann sich Unsinn bieten lassen und dann darüber ärgern. Oder dagegen angehen. Klar gibt das dann auch mal Ärger. Da muss man sich entscheiden, welche Realität man sich selbst gestalten will.
Richtig, und das Rechenzentrum in seiner Rolle als Serviceabteilung hatte offenbar entschieden, sich den Unsinn bieten zu lassen. Als externer Lieferant (Auftragnehmer) des Rechenzentrums ist man dann kaum in einer Position, gegen irgendetwas anzugehen.
Dann schau halt noch mal nach. Ich weiß, dass es was anderes gab und gibt.
Schön für Dich.
Es stimmt aber nicht, weil es keinen Sinn ergibt. Das Stichwort ist Emanzipation
Der Sinn ist doch völlig offensichtlich: es geht um Politik, und bei jeglicher Politik geht es um Herrschaft, Macht und (Steuer)Geld.
Herrschaft und Emanzipation stehen aber in inhärentem Widerspruch zueinander,
Das ist falsch,. Es kommt auf die Art der Herrschaft an. Die Art, wie Macht verteilt, gesteurt und kontrolliert wird. Auch Emanzipation ist keine Anarchie (was, nebenbei, ein spezielles Prinzip der Macht- und damit Herrschaftsverteilung wäre, keineswegs deren Negation).
Das ist mir zu akademisch und unpragmatisch. Macht- und Geldinteressen sind einfach und pragmatisch. Man nehme zB die Millionen (oder sind es Milliarden?) Steuergelder, die in Frauenprojekte fliessen, und mache sich klar, dass die nicht mehr fließen, wenn das Feindbild verwässert, i.e. der Männerhaß heruntergefahren würde. So what? - Macchiavelli reicht für alle praktischen Belange völlig, und wenn man es genauer will, dann würde ich anstelle des akademische Staubwerfens empfehlen, gleich auf das überlieferte Wissen der Maurer, Templer und Illuminaten zurückzugreifen.
Logan 5

Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Logan 5 »

orthonormal hat geschrieben:
Logan 5 hat geschrieben:
orthonormal hat geschrieben:Allerdings hatte ich das Gefühl, ihr Lächeln nicht zu „verdienen“; deshalb habe ich mich woanders angestellt.
Ich weiß, dass ist jetzt nicht hilfreich, dennoch behaupte ich, du hast jedes ehrlich gemeinte Lächeln seitens einer Frau verdient. Es gibt für mich als Außenstehenden keinen ersichtlichen Grund, warum du das nicht verdient haben solltest :)
Hm, aber die Frau lächelt ja nicht für mich – ich wäre eher „Trittbrettfahrer“.
Ich betrachte das mal optimistisch. Sicher haben Kassiererinnen z. B. oft die "Anweisung", jeden Kunden anzulächeln. Nur habe ich schon oft erlebt, dass der Kunde vor mir nett angelächelt und mir mal eben ein kaum verständliches "Hallo" präsentiert wurde.
Wenn dich also eine Kassiererin anlächelt, ist es VIELLEICHT also doch für dich. Im Sinne von Sympathie natürlich, nicht gleich als ernste Absicht. Verdient hast du das Lächeln allerdings in jedem Fall, denn du bist doch ein wertvoller Mensch :)
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Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Unkreativer »

Mich würde von Orthonormal noch interessieren, vielleicht habe ich das aber auch einfach nur vergessen, ist das 'nicht verdient' ein Gefühl oder denkst du das bewusst (rational)?
Wenona

Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Wenona »

Goldstück hat geschrieben: Es gibt genug Arten des ansprechens, die nicht beleidigend sind. Oder belästigend. ZB "ich finde dich sehr hübsch. Darf ich dich auf Y einladen?" Sofern du nicht körperlich aufdringlich oder beleidigend wirst ... als Belästigung im schlimmen Sinne auffassen. Vergleichbar vielleicht mit jemand, der einem nach dem Weg fragt, obwohl man grad schlechte Laune hat. Kann nerven, aber niemand der halbwegs normal ist wird deswegen ernsthaft wütend oder sonst was.
Es ist vielleicht keine Beleidigung, aber man urteilt damit über das Aussehen eines anderen, und das ist schon deutlich grenzüberschreitend. Und mit jemanden einladen riskiert man, dass man dessen bisherige (vielleicht viel bessere) Pläne über den Haufen wirft, nur weil derjenige höflich sein will, und einwilligt.
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Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Gucki »

Wenona hat geschrieben:
Goldstück hat geschrieben: Es gibt genug Arten des ansprechens, die nicht beleidigend sind. Oder belästigend. ZB "ich finde dich sehr hübsch. Darf ich dich auf Y einladen?" Sofern du nicht körperlich aufdringlich oder beleidigend wirst ... als Belästigung im schlimmen Sinne auffassen. Vergleichbar vielleicht mit jemand, der einem nach dem Weg fragt, obwohl man grad schlechte Laune hat. Kann nerven, aber niemand der halbwegs normal ist wird deswegen ernsthaft wütend oder sonst was.
Es ist vielleicht keine Beleidigung, aber man urteilt damit über das Aussehen eines anderen, und das ist schon deutlich grenzüberschreitend. Und mit jemanden einladen riskiert man, dass man dessen bisherige (vielleicht viel bessere) Pläne über den Haufen wirft, nur weil derjenige höflich sein will, und einwilligt.
Deine Argumente versteh ich nicht :gruebel:

Gut, ich kenne niemanden, der zu einer fremden Person sagt, "ich finde Dich sehr hübsch, darf ich dich auf XY einladen" - aber was ist daran grenzüberschreitend?
Wenn das jemand zu mir sagt, dann finde ich es a) nett und nehme die Einladung an oder b) finde das blöd und sage nein ...
Wenona

Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Wenona »

Wenn ich merke, dass ich abgecheckt werde, finde ich das äußerst unangenehm, selbst wenn derjenige mich hübsch findet. Selbst wenn derjenige es sagt, ist es noch längst nicht sicher, und was geht es ihn überhaupt an, wie ich aussehe.
Mein Aussehen, meine Körperlichkeit geht doch in erster Linie nur mich was an, und ansonsten niemanden, schon gar nicht irgendjemanden dahergelaufenen. Ich sage nur zu mir absolut vertrauten Personen gelegentlich, dass sie heute ganz besonders gut aussehen.
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Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Krausig »

Wenona hat geschrieben:Wenn ich merke, dass ich abgecheckt werde, finde ich das äußerst unangenehm, selbst wenn derjenige mich hübsch findet. Selbst wenn derjenige es sagt, ist es noch längst nicht sicher, und was geht es ihn überhaupt an, wie ich aussehe.
Mein Aussehen, meine Körperlichkeit geht doch in erster Linie nur mich was an, und ansonsten niemanden, schon gar nicht irgendjemanden dahergelaufenen. Ich sage nur zu mir absolut vertrauten Personen gelegentlich, dass sie heute ganz besonders gut aussehen.
Hm, soll ich sagen, das ich diese Einstellung ziemlich .. komisch verklemmt finde?
Ich tu es einfach ;)
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Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Gucki »

Wenona hat geschrieben:Wenn ich merke, dass ich abgecheckt werde, finde ich das äußerst unangenehm, selbst wenn derjenige mich hübsch findet. Selbst wenn derjenige es sagt, ist es noch längst nicht sicher, und was geht es ihn überhaupt an, wie ich aussehe.
Mein Aussehen, meine Körperlichkeit geht doch in erster Linie nur mich was an, und ansonsten niemanden, schon gar nicht irgendjemanden dahergelaufenen. Ich sage nur zu mir absolut vertrauten Personen gelegentlich, dass sie heute ganz besonders gut aussehen.
das versteh jetzt auch nicht :gruebel:
Die Einstellung könnte die Partnersuche eventuell ein wenig erschweren :pfeif:

"
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Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Unkreativer »

Wenona hat geschrieben:Es ist vielleicht keine Beleidigung, aber man urteilt damit über das Aussehen eines anderen, und das ist schon deutlich grenzüberschreitend.
Gerade mit dieser Ausdrucksweise gibt man seine Meinung, einen Teil seines Innersten wieder, wie mir mein Psychologe letztens erklärte. Damit eröffnet man jemand Fremden seine Gefühle.
Was wäre deiner Meinung nach ein gutes Kompliment? Aussehen ist erstmal das einzige, was ich an jemand anderem beurteilen kann.
Wie würdest du jemand Fremden ansprechen bzw. wie wolltest du angesprochen werden.
Goldstück

Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Goldstück »

Wenona hat geschrieben:
Goldstück hat geschrieben: Es gibt genug Arten des ansprechens, die nicht beleidigend sind. Oder belästigend. ZB "ich finde dich sehr hübsch. Darf ich dich auf Y einladen?" Sofern du nicht körperlich aufdringlich oder beleidigend wirst ... als Belästigung im schlimmen Sinne auffassen. Vergleichbar vielleicht mit jemand, der einem nach dem Weg fragt, obwohl man grad schlechte Laune hat. Kann nerven, aber niemand der halbwegs normal ist wird deswegen ernsthaft wütend oder sonst was.
Es ist vielleicht keine Beleidigung, aber man urteilt damit über das Aussehen eines anderen, und das ist schon deutlich grenzüberschreitend. Und mit jemanden einladen riskiert man, dass man dessen bisherige (vielleicht viel bessere) Pläne über den Haufen wirft, nur weil derjenige höflich sein will, und einwilligt.
Man sagt nur, dass einem der andere gefällt. Das ist keine Wertung sondern persönliches Empfinden. Dass jemand einfach so ja sagt obwohl er nicht will halte ich für nahezu ausgeschlossen. Aber wenn man gern ausreden für sein vermeidungsverhalten sucht, sind das freilich sehr gute.
Edit: wenn "hübsch" einem zu oberflächlich ist, geht mE auch gut "ich finde dich voll sympathisch" :)
Wenona

Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Wenona »

Unkreativer hat geschrieben: Was wäre deiner Meinung nach ein gutes Kompliment? Aussehen ist erstmal das einzige, was ich an jemand anderem beurteilen kann.
Wie würdest du jemand Fremden ansprechen bzw. wie wolltest du angesprochen werden.
Genau, 'beurteilen' .. das ist das Stichwort. Man urteilt über jemanden. Man bewertet. Über andere urteilen? Einen Wert festlegen? Auf einer Skala von.. bis .. was .. findet der mich denn "hübsch"? Vielleicht meint er hübsch auch nur ironisch, und lacht mich in Wirklichkeit aus. Und selbst wenn nicht, es ist und bleibt grenzüberschreitend. Wenn ihr es nicht versteht - überlegt, ob ihr von eurem Chef so angesprochen werden wolltet, oder von einem Untergebenen, oder ob ihr selbst eurem Chef oder einem Utergebenen sowas sagen würdet. Ich finde, daran kann man es ganz gut bemessen.

Mir ist schon klar, dass ich diesen Spruch im anderen Thread ("Frauen, wie möchtet ihr angesprochen werden") als Tipp gegeben habe. Es ist halt der einzige, der mir einfällt, und es ist immer noch besser als gar keiner.

Ihr wertet übrigens das Wort grenzüberschreitend. Man überschreitet halt eine Grenze. In die persönliche Zone.
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Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Unkreativer »

Wenona hat geschrieben:Ihr wertet übrigens das Wort grenzüberschreitend. Man überschreitet halt eine Grenze. In die persönliche Zone.
Über den Rest könnten wir hin und her diskutieren, aber diese (angenommene) Grenzüberschreitung gehört schon viel länger zum Leben dazu, als es Menschen gibt. Das ist seit hunderten Millionen, wenn nicht sogar Milliarden Jahren normal, sinnvoll, üblich. Man kann sich natürlich dagegen wehren, die Naturgesetze bekämpfen und versuchen, die Welt zu überzeugen, aber die Lebensspanne eines Menschen sind weniger als 0,01% Zeit, die es Menschen gibt, in der Zeit wird man praktisch nichts bewirken können.
Die Natur ist so und diese Beurteilung(Bewertung gehört dazu. Und die Natur ist stärker.
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Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Strange Lady »

Puh, ich bin ja schon verkorkst und beziehungsphobisch, aber auch ich finde, dass du das zu krass siehst, Wenona. In Beziehung zu einem anderen Menschen zu gehen impliziert immer sowas wie Grenzüberschreitung. Schließlich wendet man sich einem anderen Menschen zu, bewegt sich in dessen intimen Körper-/Gefühlssradius hinein. Und ja, natürlich passiert das wertend. Jeder Schritt weiter signalisiert im Grunde ein: Ja, ich finde dich immer noch gut/sympathisch/hübsch etc.
Wie soll Annäherung und Beziehungsbildung anders auch funktionieren? Es ist per se ein emotional-invasiver Akt.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
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Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von TheRealDeal »

Das sehe ich nicht so. Wenn ich einer Frau sage, dass ich Sie hübsch finde, ist das eine Feststellung. Wenn ich sage, du bist hübscher als Frau X oder Y, dann ist es eine Wertung.

Ja, bei Annäherung finden Grenzüberschreitungen statt. Aber es ist halt das Entscheidende, ob die Grenze "offen", oder "geschlossen" ist. Und wie überall im Leben, muss ich im Zweifel eine Grenze erst überschreiten, um zu sehen, wo diese ist.

Das Zauberwort ist hierbei Achtsamkeit. Den anderen in seiner Gesamtheit zu achten. Wenn ich das tue, ist alles möglich, oder nichts. Je nach den Grenzen, Gefühlen und Einstellungen des Anderen.
Achtsam kann ich aber natürlich umso besser sein, je empathischer ich selbst bin. Dazu muss das Gegenüber aber auch etwas senden, was ich empfangen kann. Und sollte ich jemandem zu nahe treten eben auch unmissverständlich. Und allerspätestens an diesem Punkt sollte der andere Mensch die Verantwortung für sein Leben wahrnehmen, eben gut für sich zu sorgen.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
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Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Mitleser »

orthonormal hat geschrieben:
Vermutlich klingt das ganze hier total bescheuert, aber ich wollte trotzdem mal fragen: Findet sich in dieser Denkweise irgendjemand wieder?

Finde mich in deiner Denkweise wieder. Kann einfach keine Frau ansprechen. Fühle mich total unwohl, werde rot im Gesicht und verhaspel mich beim sprechen. Sicherlich fehlt mir die Sicherheit. Mir fehlt irgendwie eine Art Leitfaden fürs Ansprechen, wie mache ich es richtig, was sage ich am besten. :gruebel: :shy:
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Unkreativer
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Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Unkreativer »

Mitleser hat geschrieben:Finde mich in deiner Denkweise wieder. Kann einfach keine Frau ansprechen. Fühle mich total unwohl, werde rot im Gesicht und verhaspel mich beim sprechen. Sicherlich fehlt mir die Sicherheit. Mir fehlt irgendwie eine Art Leitfaden fürs Ansprechen, wie mache ich es richtig, was sage ich am besten. :gruebel: :shy:
Spontan fällt mir beim Lesen auf, dass du das Wort 'ich' vermeidest. Machst du das bewusst? Ist das vielleicht ein unterbewusstes Zeichen, dass du mit dir nicht zufrieden bist oder sowas? Ich bin nicht vom Fach, aber als möglich sehe ich das schon an.
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Re: Angst vor „Bestrafung“ beim Ansprechen

Beitrag von Gahaltan »

Unkreativer hat geschrieben:
Mitleser hat geschrieben:Finde mich in deiner Denkweise wieder. Kann einfach keine Frau ansprechen. Fühle mich total unwohl, werde rot im Gesicht und verhaspel mich beim sprechen. Sicherlich fehlt mir die Sicherheit. Mir fehlt irgendwie eine Art Leitfaden fürs Ansprechen, wie mache ich es richtig, was sage ich am besten. :gruebel: :shy:
Spontan fällt mir beim Lesen auf, dass du das Wort 'ich' vermeidest. Machst du das bewusst? Ist das vielleicht ein unterbewusstes Zeichen, dass du mit dir nicht zufrieden bist oder sowas? Ich bin nicht vom Fach, aber als möglich sehe ich das schon an.
da gibts ganz andere kandidaten hier...
„Die Geschlechtsreife allein berechtigt noch nicht zur Inbetriebnahme der Geschlechtsorgane.“