Wie geht ihr mit körperlicher Einsamkeit um?

[Ich31]

Ich vermisse diese art Berührungen auch aber ich könnte das wahrscheinlich nicht unverbindlich genießen.
Ich habe im Kopf es immer mit einer "Beziehung" verbunden, denn Zärtlichkeiten bekommt man halt nicht abends an der Bar - da geht es um anderes.

Also würde ich bestimmt beim " unverbindlichen" kuscheln mehr hinein interpretieren.

[schwarzkaeppchen]

Das ist ja lustig. Gerade eben ging ich online und loggte mich im Forum ein, in der Absicht, einen Thread zu eröffnen, in dem es unter anderem um den Umgang mit körperlicher Einsamkeit, aber auch anderen Bedürfnissen, die damit zusammenhängen, gehen sollte.

Tom_der_Baum sprach ja eben schon seine privaten Kuschelpartys an. Es gibt auch Kuschelpartys, wo man einfach hingehen kann, um mal auszuprobieren, ob einem das liegt. Hin und wieder wurde ja schon hier im Forum von diversen Forenteilnehmern davon berichtet. Ich weiß, dass sich die Meinungen zu diesem Thema extrem scheiden. Die einen betonen, sie könnten sich Kuscheln nur mit einem Menschen vorstellen, den sie gut kennen/dem sie vertrauen/den sie lieben.
Aber es gibt auch Menschen, die das anders empfinden und das Kuscheln bei den Kuschelpartys sehr genießen können und dort regelrecht auftanken. Die Hemmschwelle zu überwinden, dort hinzugehen und es einfach mal auszuprobieren, fällt vielleicht schwer.

Also ich kann das nur empfehlen. Es herrscht da ein sehr freundlicher Umgangston. Dort sind echte Menschen, die auch das Bedürfnis nach körperlicher Nähe, nach Berührungen, Umarmungen, Streicheln etc. haben. Das ganze vollständig angezogen und es hat nichts sexuelles. Es geht einfach um körperliche Geborgenheit. - Also genau das, worum es hier im Thread geht.

Mal schauen, ob ich meinen geplanten Thread dennoch öffnen werde.

[Ich31]

Ich verstehe es sehr gut warum und wieso Kuschelparties verlockend sind.
Ich könnte es für mich nicht vorstellen da für mich Berührungen immernoch eine Ausdrucksform ist.
Ich zeige so jemanden das ich ihn mag und er mir näher kommen darf als jemand anderes.

Und genau das stelle ich mir schwer vor: Ich kenn dich nicht, weiss noch nicht welche Sympathie zwischen uns ist, aber kuscheln werden wir.

Das passt für mich nicht zusammen.

[Lonely]

Ich hätte mir früher auch Kuschelpartys vorstellen können, aber mir wäre nicht wohl dabei gewesen, wenn Männer mit von der Partie sind.

[Saraj]

Wie geht ihr damit um und wie behebt ihr körperliche Einsamkeit?

Sehr gute Frage, die mich in letzter Zeit auch oft beschäftigt. Bei mir hilft da tatsächlich auch nur schlafen. Es schmerzt mich manchmal wie bescheuert, das muss ich zugeben. Aber ich freue mich auch darüber, dass ich es endlich merke. In den letzten Jahren hätte ich noch geschrieben "es stört mich nicht". Wahnsinn, wie eingefroren ich all die Zeit gewesen sein muss.

[schwarzkaeppchen]

Wie geht ihr damit um und wie behebt ihr körperliche Einsamkeit?

Sehr gute Frage, die mich in letzter Zeit auch oft beschäftigt. Bei mir hilft da tatsächlich auch nur schlafen.

Inwiefern HILFT dir schlafen? Führt es dich weiter, lindert es die Einsamkeitsgefühle am nächsten Tag, wenn du ausreichend Schlaf hattest oder ist es eher so, dass es nicht hilft, sondern dass die Einsamkeitsgefühle ruhig sind, WÄHREND du schläfst, aber davor und danach weiterhin present sind?

[Milkman]

Gar nicht, ich ertrage es ..

Ganz genau.

Hab' ja noch zwei Kater, die sehr verschmust sind, aber die haben auch irgendwann die Nase voll.

Ansonsten freue ich mich immer auf die Besuche beim Friseur, da gibt es nach dem Haarewaschen eine Kopfmassage. Wenn man sonst vollkommen ohne Körperlichkeiten lebt, ist das quasi der Himmel. Traurig, oder?

[TheRealDeal]

Umarmungen helfen. Wenn sie mir nicht geschenkt werden, hole ich sie mir halt ab, indem ich danach frage. Männer oder Frauen, völlig egal. Wenn es von Herzen kommt, gibt es nichts besseres...

[Milkman]

Ach, du bist der, der immer mit dem "Free Hugs"-Schild hier durch die Stadt rennt...

[TheRealDeal]

Wie geht ihr damit um und wie behebt ihr körperliche Einsamkeit?

Sehr gute Frage, die mich in letzter Zeit auch oft beschäftigt. Bei mir hilft da tatsächlich auch nur schlafen.

Inwiefern HILFT dir schlafen? Führt es dich weiter, lindert es die Einsamkeitsgefühle am nächsten Tag, wenn du ausreichend Schlaf hattest oder ist es eher so, dass es nicht hilft, sondern dass die Einsamkeitsgefühle ruhig sind, WÄHREND du schläfst, aber davor und danach weiterhin present sind?

Würde mich auch interessieren...

[TheRealDeal]

Ach, du bist der, der immer mit dem "Free Hugs"-Schild hier durch die Stadt rennt...

Nein. Käme ich nicht drauf...

[Arikari]

Es ist interessant, wie viele Leute hier davon berichten, dass es ihnen hilft sich im Bett einkuscheln oder lange zu duschen. Mir geht es in der Hinsicht auch so. Ich habe oft Probleme, morgens aus dem Bett zu kommen. Gar nicht mal unbedingt, weil ich müde bin, sondern weil ich mich darin so geborgen fühle. Ich bevorzuge schwere, kompakte Decken, deren Gewicht man deutlich spürt, und schlafe meistens zusammengerollt auf der Seite. Und das lange abendliche Duschen ist ein wichtiges Entspannungsritual für mich, weil es sich ein bisschen nach Gestreicheltwerden anfühlt.

Wie man sonst mit körperlicher Einsamkeit umgehen kann: Ich mag Berührungen generell sehr gern und kriege eigentlich nie genug davon, habe also oft "Mangelerscheinungen". Früher habe ich mir ab und zu gern eine professionelle Massage gegönnt, oder wir haben uns bei Wellnessabenden mit ein paar guten Freundinnen gegenseitig frisiert oder massiert und mit verschiedenen Cremes und Ölen experimentiert. In unserer Gesellschaft ist freundschaftliches "Ankuscheln" unter Frauen eigentlich kein großes Ding (z.B. beim gemütlichen Filmabend auf dem Sofa), Männer haben da wohl deutlich größere Berührungsängste. Ansonsten finde ich auch Friseurbesuche sehr angenehm, weil ich mir gern in den Haaren rumwuscheln lasse. Als mein Patenkind noch kleiner war, hatte ich ihn öfters auf dem Arm, oder er hat auf meinem Schoß geschlafen, während ich durch sein flaumiges Haar strich - ebenfalls eine sehr angenehme Art von körperlicher Nähe. Und last but not least: ein verschmustes Haustier kann wirklich Balsam für die Seele sein.

[Automobilist]

Männer haben da wohl deutlich größere Berührungsängste. Ansonsten finde ich auch Friseurbesuche sehr angenehm, weil ich mir gern in den Haaren rumwuscheln lasse.

Daß Männer Berührungsängste haben - das glaube ich weniger; sie mögen wohl nur keine Ohrfeigen !

Ich war in meinem Leben nur 1 x beim Coiffeur - so großartig war das nicht; der gute Mann hatte seine Meisterprüfung, zu sehen auf der Urkunde an der Wand, 1936 gemacht und verpaßte jedem einen Haarschnitt, an welchem die Wehrmacht ihre Freude gehabt hätte...

[NBUC]

Männer haben da wohl deutlich größere Berührungsängste. Ansonsten finde ich auch Friseurbesuche sehr angenehm, weil ich mir gern in den Haaren rumwuscheln lasse.

Daß Männer Berührungsängste haben - das glaube ich weniger; sie mögen wohl nur keine Ohrfeigen !

Ich war in meinem Leben nur 1 x beim Coiffeur - so großartig war das nicht; der gute Mann hatte seine Meisterprüfung, zu sehen auf der Urkunde an der Wand, 1936 gemacht und verpaßte jedem einen Haarschnitt, an welchem die Wehrmacht ihre Freude gehabt hätte...

War der jetzt zuu modern ?

[schwarzkaeppchen]

Zurück zum Thema?

[Automobilist]

@ NBUC : Nein - es dürfte da zwischen 1914 und 1936 keinen Unterschied geben. Andererseits kostete das auch Geld - und seither macht meine Mutter das - umsonst. Damals meinte sie, ich sähe aus, wie ein geschorener Hammel, sie könne das besser. Wohlan denn..!

[NBUC]

Eine eigenständige, d.h. situationsunabhängige körperliche Einsamkeit habe ich nicht.

Es gibt Momente, wo allgemein jemand fehlt bzw. (Erinnerung an) solche Momente, welche ich gerne unter anderem durch körperliche Nähe weiter vertieft hätte bzw. der äußere Eindruck von entsprechend vertraulichen Zuständen anderer Leute einen "auch haben will"-Effekt erzeugen.

[schwarzkaeppchen]

Eine eigenständige, d.h. situationsunabhängige körperliche Einsamkeit habe ich nicht.

Das ist sehr interessant, dass das so sehr unterschiedlich ausgeprägt bei Menschen ist.

[NBUC]

Eine eigenständige, d.h. situationsunabhängige körperliche Einsamkeit habe ich nicht.

Das ist sehr interessant, dass das so sehr unterschiedlich ausgeprägt bei Menschen ist.

Das ist vermutlich auch einfach eine Frage, wer schon wie viel davon erlebt hat und damit auch vergleichend vermisst.

[TheRealDeal]

Ich bevorzuge schwere, kompakte Decken, deren Gewicht man deutlich spürt, und schlafe meistens zusammengerollt auf der Seite.

Wie man sonst mit körperlicher Einsamkeit umgehen kann: Ich mag Berührungen generell sehr gern und kriege eigentlich nie genug davon, habe also oft "Mangelerscheinungen". Und last but not least: ein verschmustes Haustier kann wirklich Balsam für die Seele sein.

Ja, die "Fötushaltung" mag ich auch. Ich bevorzuge leichte, flauschige Daunendecken. Und es hat zwar lange gedauert, bis ich Berührungen zulassen konnte, heute bin ich praktisch süchtig danach...