Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Mit einem Partner gibt es viele neue Fragen und Herausforderungen, welche Du in diesem Bereich besprechen kannst.
Forumsregeln
Forumsregeln und besondere Regeln für dieses Unterforum.

Über den Beitritt zur Benutzergruppe »Forum ausblenden: Erste Beziehung« kannst Du dieses Forum ausblenden. Weitere Informationen findest Du im AB-Treff-Wegweiser.
Benutzeravatar
schwarzkaeppchen
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2017
Registriert: 05 Feb 2011 16:44
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von schwarzkaeppchen »

Ich31 hat geschrieben:
Ich will mir einfach nichts vorstellen was vielleicht nie eintritt.
Auf eine Seite will ich mich überraschen lassen und auf der anderen Seite will ich mich vielleicht auch schützen das ich mir nicht irgendwas vorstelle was nie passiert.
Du willst unvoreingenommen an die Sache rangehen. Das ist doch gut!
"Bewahre deine Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber nicht weiter leben." - Mark Twain

vs

"Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." - Hans Christian Andersen
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14403
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Tania »

schwarzkaeppchen hat geschrieben: Wenn derjenige, der weniger Bedürfnis danach hatte sagte: Ich habe kein Problem und sehe deshalb keine Notwendigkeit, hier Gespräche zu führen/etwas zu ändern etc., dann verhungerte der Partner, der mehr wollte, , den weniger wollenden Partner aber innig liebte, eben am ausgestreckten Arm - und das durchaus mit enormem Leidensdruck.
Ja, das meinte ich mit "Schwierig wird es, wenn einer von beiden vom Anderen für sein Bedürfnis verurteilt wird." Aber Du hast es besser getroffen. Das Verurteilen ist ja quasi schon die zweite Stufe, das "ich hab kein Problem und kann nix dafür wenn Du eins hast" kommt noch davor.


BartS hat geschrieben:
Tania hat geschrieben: Und das führt dann häufig dazu, dass der aktivere Part immer den ersten Schritt tun muss - ...
Wieso muss?
Weil die Alternativen noch unattraktiver sind. Als da z.B. wären
- völlig drauf verzichten
- warten bis der Andere mal Lust hat (was oftmals wie Option 1 ist - nur mit mehr Hoffnung)
- mit Dritten kompensieren (funktioniert nicht, man will ja eigentlich den Partner, es geht um mehr als das Körperliche)
- die Beziehung beenden.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Benutzeravatar
schwarzkaeppchen
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2017
Registriert: 05 Feb 2011 16:44
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von schwarzkaeppchen »

Aber ganz ehrlich, wer arbeitet denn mit potentiellen Partnern vor dem Entschluss "zusammen sein zu wollen" ein Buch zur Passgenauigkeit in sexueller Hinsicht durch? Das macht doch kein Mensch, oder? Ahso, andere brauchen das auch nicht, verstehe... :sadwoman:
"Bewahre deine Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber nicht weiter leben." - Mark Twain

vs

"Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." - Hans Christian Andersen
Ich31

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Ich31 »

schwarzkaeppchen hat geschrieben:Aber ganz ehrlich, wer arbeitet denn mit potentiellen Partnern vor dem Entschluss "zusammen sein zu wollen" ein Buch zur Passgenauigkeit in sexueller Hinsicht durch? Das macht doch kein Mensch, oder? Ahso, andere brauchen das auch nicht, verstehe... :sadwoman:
Das erfährt man halt erst wenn man sich auf den anderen einlässt.
Und das ist ja auch gut so.
Benutzeravatar
schwarzkaeppchen
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2017
Registriert: 05 Feb 2011 16:44
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von schwarzkaeppchen »

Ich31 hat geschrieben:
schwarzkaeppchen hat geschrieben:Aber ganz ehrlich, wer arbeitet denn mit potentiellen Partnern vor dem Entschluss "zusammen sein zu wollen" ein Buch zur Passgenauigkeit in sexueller Hinsicht durch? Das macht doch kein Mensch, oder? Ahso, andere brauchen das auch nicht, verstehe... :sadwoman:
Das erfährt man halt erst wenn man sich auf den anderen einlässt.
Und das ist ja auch gut so.
Das erfährt man u.U. auch dann lange nicht, wie es sich entwickeln wird...
"Bewahre deine Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber nicht weiter leben." - Mark Twain

vs

"Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." - Hans Christian Andersen
Benutzeravatar
One One Seven
Liebt es sich hier auszutauschen
Beiträge: 458
Registriert: 17 Jun 2016 10:38
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: eine(n) Partner/in.
Wohnort: Hamburg

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von One One Seven »

Von mir zur Anfangsfrage:

Körperliche Anziehung ist einfach da. Ich empfinde sie nicht als Fluch oder Segen.
Viele Reportagen zeigen, dass hier noch immer ein uraltes biologisches Programm abläuft, wenn Frauen und Männer aufeinander treffen.
Zu bestimmten Menschen fühlt man sich hingezogen, während man andere sprichwörtlich nicht riechen kann.

Zur sexuellen Kompatibilität:

Wenn er oder sie ständig zurückstecken muss und Befriedigung ausbleibt, führt dies meiner Meinung nach früher oder später zu Schwierigkeiten.
Wenn Sex ausbleibt fehlt auch der biologisch wichtige Part, welcher die Bindung mit Hormonen stärkt.
Wenn Du etwas nicht kannst, versuche es Dir beizubringen.
Benutzeravatar
Elli
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1043
Registriert: 10 Jan 2016 11:36
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Elli »

BartS hat geschrieben:Ehrlich gesagt habe ich so meine Zweifel, ob das von Dir beschriebene "zu viel, zu fordernd, zu forsch" zum Durchschnitt bei deutschen Männer gehört. Noch mehr Zweifel sogar, dass sie auch dann scheinbar weiter machten, nachdem Du signalisiert hast, dass es Dir zu viel ist.
Ja, ein ähnlicher Gedanke kam mir auch noch, nachdem ich das Posting bereits abgeschickt hatte. Ich glaube aber, es ist zu großen Teilen auch ein Kommunikationsproblem gewesen. Ich hatte meist nur eine Einzimmerwohnung und bin, was Übernachtungsbesuch, In-einem-Bett-Schlafen, auch normalen Körperkontakt angeht, relativ locker - was Sex angeht, wiederum eben nicht. Für mich ist das kein Widerspruch, es sind halt verschiedene Dinge. Aber ich habe jetzt oft schon festgestellt, dass es auf andere so wirkt, als würde ich widersprüchliche Signale senden.
Was bringt es Dir, jemanden lange in Deinem Sieb zu behalten, der aber nach Deinen Angaben offenkundig nicht zu Dir passt?
So gesehen nichts - meine Hoffnung war halt, dass andere Dinge / Gemeinsamkeiten wichtiger sind als der Sex, und man sich dann irgendwie schon zusammenrauft ... Naja, aber die erwähnten Anbandelversuche sind jetzt auch nicht nur am Sex gescheitert, das war immer nur ein Teilgrund.
Wenn es eine Veranlagung Deinerseits ist, dann sollte Du sie auch für Dich akzeptieren. Liebe Dich selbst mit dieser Eigenschaft. :shylove: Du bist deshalb kein besserer oder schlechterer Mensch. Aber einer, der genauso eine Beziehung verdient hat. Du kannst vielleicht für Dich herausfinden, wie viel mehr körperliche Nähe von Deinem Partner Du eigentlich aushalten könntest.
Danke für die netten Worte! Naja, ich glaube, dass sich die Grenzen da schon auch verschieben können, wenn man mit jemandem länger zusammen ist und er körperlich langsam vertrauter wird. Deswegen kann ich das, glaube ich, erst so richtig herausfinden, wenn ich in einer Beziehung bin - nur müsste die halt erstmal zustandekommen. Das, was ich bisher an körperlicher Nähe erlebt habe, fand ja immer außerhalb von Beziehung statt. Es waren eher vereinzelte Begegnungen.
Benutzeravatar
schwarzkaeppchen
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2017
Registriert: 05 Feb 2011 16:44
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von schwarzkaeppchen »

BartS hat geschrieben: Du kannst vielleicht für Dich herausfinden, wie viel mehr körperliche Nähe von Deinem Partner Du eigentlich aushalten könntest.
Ich weiß nicht, aber irgendwie liest sich der Satz durch den Begriff "aushalten" für mich fürchterlich.
"Bewahre deine Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber nicht weiter leben." - Mark Twain

vs

"Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." - Hans Christian Andersen
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14403
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Tania »

schwarzkaeppchen hat geschrieben:Aber ganz ehrlich, wer arbeitet denn mit potentiellen Partnern vor dem Entschluss "zusammen sein zu wollen" ein Buch zur Passgenauigkeit in sexueller Hinsicht durch? Das macht doch kein Mensch, oder?
Würde ja auch nicht lohnen. Denn die sexuellen Bedürfnisse ändern sich ja im Laufe der Zeit sowieso. Deswegen gucke ich eher danach, ob er bereit ist, meinen Bedürfnissen dieselbe Achtung zukommen zu lassen wie seinen. Und sich bemüht, in ausgewogenem Maße entweder mit mir gemeinsam Kompromisse zu finden, sich durchzusetzen oder zu verzichten. So wie ich das umgekehrt auch versuche.

Das gilt natürlich nicht nur für Sex, sondern für alle Lebenslagen.

Aber letztlich denke ich auch: wenn man feststellt, dass man nur miteinander glücklich sein kann, wenn einer oder beidr sich bis an dir Grenze des Unerträglichen verbiegen muss .... dann sollte man vielleicht besser ohne einander glücklich werden.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Benutzeravatar
BartS
Meisterschreiberling
Beiträge: 6588
Registriert: 10 Jun 2008 18:17
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Stuttgarter Raum

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von BartS »

Tania hat geschrieben:
BartS hat geschrieben:
Tania hat geschrieben: Und das führt dann häufig dazu, dass der aktivere Part immer den ersten Schritt tun muss - ...
Wieso muss?
Weil die Alternativen noch unattraktiver sind. Als da z.B. wären
- völlig drauf verzichten
- warten bis der Andere mal Lust hat (was oftmals wie Option 1 ist - nur mit mehr Hoffnung)
- mit Dritten kompensieren (funktioniert nicht, man will ja eigentlich den Partner, es geht um mehr als das Körperliche)
- die Beziehung beenden.
Wenn der "Aktive" nicht den aktiven Part übernimmt, dann heißt das nicht, dass gar nichts passiert. Der oder die Andere hat einfach ein anderes Tempo. Wenn der Andere in dem Moment keine Lust hat, dann bringt es nicht viel, ihn/sie zu bedrängen. Man bringt denjenigen vielleicht dazu, auf die körperliche Annäherung einzusteigen, aber fühlt sich vielleicht nicht wohl dabei. Es geht ja darum ein Tempo und eine Häufigkeit zu finden, mit der beide leben können.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14403
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Tania »

BartS hat geschrieben:
Tania hat geschrieben:
BartS hat geschrieben:
Wenn der "Aktive" nicht den aktiven Part übernimmt, dann heißt das nicht, dass gar nichts passiert. Der oder die Andere hat einfach ein anderes Tempo. Wenn der Andere in dem Moment keine Lust hat, dann bringt es nicht viel, ihn/sie zu bedrängen. Man bringt denjenigen vielleicht dazu, auf die körperliche Annäherung einzusteigen, aber fühlt sich vielleicht nicht wohl dabei. Es geht ja darum ein Tempo und eine Häufigkeit zu finden, mit der beide leben können.
Du sagst es - BEIDE müssen damit leben können. Das ist aber vermutlich nicht gegeben, wenn der Aktivere sich komplett zurücknimmt und abwartet, bis der Andere mal in Stimmung ist. Also wird er vermutlich Versuche unternehmen, den Passiveren in entsprechende Stimmung zu versetzen. Sprich, ihn zu verführen.

Der Kompromiss wäre in diesem Szenario dann wohl eine Frequenz irgendwo zwischen den jeweiligen Bedarfen - begleitet von der Bereitschaft des Aktiveren, nahezu immer die Rolle des Verführers zu spielen, und der Bereitschaft des Passiveren, sich verführen zu lassen, statt sich bedrängt zu fühlen und zu blocken.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Benutzeravatar
BartS
Meisterschreiberling
Beiträge: 6588
Registriert: 10 Jun 2008 18:17
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Stuttgarter Raum

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von BartS »

Tania hat geschrieben: Du sagst es - BEIDE müssen damit leben können. Das ist aber vermutlich nicht gegeben, wenn der Aktivere sich komplett zurücknimmt und abwartet, bis der Andere mal in Stimmung ist.
Interessant, hier heißt es "komplett zurücknimmt", ich würde eher sagen "etwas zurücknimmt".
Tania hat geschrieben: Der Kompromiss wäre in diesem Szenario dann wohl eine Frequenz irgendwo zwischen den jeweiligen Bedarfen - begleitet von der Bereitschaft des Aktiveren, nahezu immer die Rolle des Verführers zu spielen, und der Bereitschaft des Passiveren, sich verführen zu lassen, statt sich bedrängt zu fühlen und zu blocken.
Ich finde die Perspektive, der Aktive spielt immer die Rolle des Verführers und des Passiven die des Fügenden nicht sonderlich attraktiv. Weder für den Aktiven, noch für den Passiven. Wir wäre es denn damit, dass man viel miteinander kommuniziert und das man dem Passiven auch den Platz lässt, selbst aktiv zu werden?
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14403
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Tania »

BartS hat geschrieben:
Tania hat geschrieben: Du sagst es - BEIDE müssen damit leben können. Das ist aber vermutlich nicht gegeben, wenn der Aktivere sich komplett zurücknimmt und abwartet, bis der Andere mal in Stimmung ist.
Interessant, hier heißt es "komplett zurücknimmt", ich würde eher sagen "etwas zurücknimmt".
"Etwas" würde bedeuten, dass man vielleicht statt jeden zweiten Tag nur noch einmal wöchentlich nen Verführungsversuch unternimmt. Aber auch das würde das Verlangen desjenigen, der nur einmal monatlich will, komplett befriedigen, so dass er dann gar nichts mehr startet. Es läuft also wirklich darauf hinaus, alles komplett einzustellen und zu warten, bis der Andere mal von sich aus kommt.
Ich finde die Perspektive, der Aktive spielt immer die Rolle des Verführers und des Passiven die des Fügenden nicht sonderlich attraktiv. Weder für den Aktiven, noch für den Passiven. Wir wäre es denn damit, dass man viel miteinander kommuniziert und das man dem Passiven auch den Platz lässt, selbst aktiv zu werden?
Ich finde das auch extrem suboptimal. Aber Dein Vorschlag bringt nach meinen Erfahrungen auch nix. Lust lässt sich kaum herbeidiskutieren. Und dem Passiven Platz lassen, führt nicht selten zur völligen Verleugnung der eigenen Bedürfnisse. In den letzten Jahren meiner Ehe hatte ich das Vergnügen, selbst in so einer Situation zu stecken. Solange ich dann immer wieder Versuche gestartet habe, lief es halbwegs. Als ich irgendwann aufgehört habe, mich aktiv zu bemühen (man hat halt auch mal die Nase voll von dieser Einseitigkeit, insbesondere wenn es auch andere Probleme gibt), kam er alle 2 Monate mal. Mit ner 08/15-Nummer, die zu Ende war, wenn er fertig war.

Und ein Kumpel hat sich in eine asexuelle Frau verliebt. Nach knapp 2 Jahren Herantasten durfte er dann mal. Und inzwischen erhört sie ihn einmal monatlich, und es ist sogar von Zusammenziehen die Rede. Würde er nicht immer höhere Dosen Antidepressiva brauchen und seine Therapeutin ihn nicht förmlich anflehen, sich von ihr zu trennen, wäre alles bestens.

Unterschätze bitte nicht den Leidensdruck desjenigen, der immer wieder abgewiesen wird. Ein Korb von einer weitgehend Unbekannten ist wesentlich leichter zu verarbeiten als eine Zurückweisung durch den einzigen Menschen, den man wirklich will - und der einem emotional nahe genug ist, um.einen tief zu verletzen.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Goldstück

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Goldstück »

Tania hat geschrieben:
Nebenbei bemerkt fände ich auch die andere Seite der o.g. Frage interessant: Ist derjenige, der seltener körperliche Anziehung ausleben will auch in der Lage sich vermehrt drauf einzulassen? Also: lässt sich der Wunsch nach körperlicher Nähe willentlich beeinflussen? Und ich meine jetzt nicht das klassische Szenario "okay, bevor er jetzt wieder Stress macht, halt ich eben 10min still und plane solange das Menü fürs Wochenende".
Sehr gute Frage. Es heißt ja ständig, derjenige, der mehr Lust hat müsse sich zusammenreißen. Er hat eben Pech gehabt, muss die Bedürfnisse des Lustlosen tolerieren. Aber das ist doch keine Einbahnstraße? Was ist mit den Lustlosen, der hat dann in doppelter Hinsicht gewonnen? Von ihm wird das selten erwartet, es wäre ja eine Vergewaltigung, mehr aus sich rauszugehen oder sowas. Also diese Diskrepanz der Bewertung ist mir auch schon negativ aufgefallen.
Goldstück

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Goldstück »

Tania hat geschrieben:
BartS hat geschrieben:
Tania hat geschrieben: Du sagst es - BEIDE müssen damit leben können. Das ist aber vermutlich nicht gegeben, wenn der Aktivere sich komplett zurücknimmt und abwartet, bis der Andere mal in Stimmung ist.
Interessant, hier heißt es "komplett zurücknimmt", ich würde eher sagen "etwas zurücknimmt".
"Etwas" würde bedeuten, dass man vielleicht statt jeden zweiten Tag nur noch einmal wöchentlich nen Verführungsversuch unternimmt. Aber auch das würde das Verlangen desjenigen, der nur einmal monatlich will, komplett befriedigen, so dass er dann gar nichts mehr startet. Es läuft also wirklich darauf hinaus, alles komplett einzustellen und zu warten, bis der Andere mal von sich aus kommt.
Ich finde die Perspektive, der Aktive spielt immer die Rolle des Verführers und des Passiven die des Fügenden nicht sonderlich attraktiv. Weder für den Aktiven, noch für den Passiven. Wir wäre es denn damit, dass man viel miteinander kommuniziert und das man dem Passiven auch den Platz lässt, selbst aktiv zu werden?
Ich finde das auch extrem suboptimal. Aber Dein Vorschlag bringt nach meinen Erfahrungen auch nix. Lust lässt sich kaum herbeidiskutieren. Und dem Passiven Platz lassen, führt nicht selten zur völligen Verleugnung der eigenen Bedürfnisse. In den letzten Jahren meiner Ehe hatte ich das Vergnügen, selbst in so einer Situation zu stecken. Solange ich dann immer wieder Versuche gestartet habe, lief es halbwegs. Als ich irgendwann aufgehört habe, mich aktiv zu bemühen (man hat halt auch mal die Nase voll von dieser Einseitigkeit, insbesondere wenn es auch andere Probleme gibt), kam er alle 2 Monate mal. Mit ner 08/15-Nummer, die zu Ende war, wenn er fertig war.

Und ein Kumpel hat sich in eine asexuelle Frau verliebt. Nach knapp 2 Jahren Herantasten durfte er dann mal. Und inzwischen erhört sie ihn einmal monatlich, und es ist sogar von Zusammenziehen die Rede. Würde er nicht immer höhere Dosen Antidepressiva brauchen und seine Therapeutin ihn nicht förmlich anflehen, sich von ihr zu trennen, wäre alles bestens.
:shock: :sadwoman: sehr traurig und zeigt, dass Beziehungen insbesondere an sexueller Inkompatibilität scheitern können und werden. Und das ist nicht oberflächlich, im Gegenteil.
Unterschätze bitte nicht den Leidensdruck desjenigen, der immer wieder abgewiesen wird. Ein Korb von einer weitgehend Unbekannten ist wesentlich leichter zu verarbeiten als eine Zurückweisung durch den einzigen Menschen, den man wirklich will - und der einem emotional nahe genug ist, um.einen tief zu verletzen.
Allerdings.
Benutzeravatar
Elli
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1043
Registriert: 10 Jan 2016 11:36
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Elli »

Es ist doch aber ein großer Unterschied, ob in einer Beziehung die Lust eingeschlafen ist (dann kann man sich sicherlich um Wiederbelebung bemühen) oder ob einer der Partner grundsätzlich asexuell oder nahe dran ist. Das hat derjenige sich NICHT so ausgesucht, um seinen Partner vor den Kopf zu stoßen, und es hat auch nix mit mangelnder Wertschätzung oder Liebe für den Partner zu tun. Ein Asexueller KANN seine Zuneigung schlicht nicht über Sex ausdrücken, dieses Repertoire steht ihm nicht zur Verfügung. Ähnliches gilt im Übrigen auch für manche Leute, die in der Vergangenheit Missbrauchserfahrungen gemacht haben. Wenn Tanias Kumpel beim Eingehen der Beziehung bereits wusste, dass die Frau asexuell ist, dann musste ihm doch auch klar sein, dass er mit ihr nicht das Sexleben haben wird, das er sich wünscht, oder nicht? Das passt dann halt einfach nicht, die Bedürfnisse sind zu unterschiedlich. Genauso wenig, wie seine sexuellen Wünsche zu verurteilen sind, ist hier aber die Frau die Böse, die ihn absichtlich am langen Arm verhungern ließe oder sowas.
Benutzeravatar
NeC
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2823
Registriert: 09 Okt 2011 13:37
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Niedersachsen

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von NeC »

Goldstück hat geschrieben:Es heißt ja ständig, derjenige, der mehr Lust hat müsse sich zusammenreißen. Er hat eben Pech gehabt, muss die Bedürfnisse des Lustlosen tolerieren. Aber das ist doch keine Einbahnstraße? Was ist mit den Lustlosen, der hat dann in doppelter Hinsicht gewonnen? Von ihm wird das selten erwartet, es wäre ja eine Vergewaltigung, mehr aus sich rauszugehen oder sowas. Also diese Diskrepanz der Bewertung ist mir auch schon negativ aufgefallen.
Die Diskrepanz ist meiner Meinung nach aber sehr gerechtfertigt, und zwar durch das sehr unterschiedliche "Schadenspotential" eines möglichen Kompromisses.

Der eigenen Lust nicht so oft freien Lauf zu lassen ist für die meisten Menschen problemlos möglich. Das müssen sie ja sogar ohnehin, wenn sie Single sind und nicht 'mal eben' einen Sexpartner 'klar machen' können. Solange man sich "nur" etwas zurücknehmen muss, und nicht wie Tania beschrieben hat vielleicht komplett verhungert, dürfte das bei vielen wohl auch längerfristig keine Probleme machen.

Falls sich derjenige, der eigentlich keine Lust hat, nur dem Partner zuliebe "herablässt", kann das aber fatale Folgen haben. Vielleicht wird es unangenehm, und schlechte Erfahrungen prägen sich eher ein als gute. Wenn nun ein Mensch, den ohnehin schon nicht so oft die Lust überkommt, nun auch noch schlechte Erfahrungen damit macht, kann das die Lust komplett zum erliegen bringen - zumindest die Lust auf genau diesen Partner.
Nonkonformist

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Nonkonformist »

NeC hat geschrieben:
Goldstück hat geschrieben:Es heißt ja ständig, derjenige, der mehr Lust hat müsse sich zusammenreißen. Er hat eben Pech gehabt, muss die Bedürfnisse des Lustlosen tolerieren. Aber das ist doch keine Einbahnstraße? Was ist mit den Lustlosen, der hat dann in doppelter Hinsicht gewonnen? Von ihm wird das selten erwartet, es wäre ja eine Vergewaltigung, mehr aus sich rauszugehen oder sowas. Also diese Diskrepanz der Bewertung ist mir auch schon negativ aufgefallen.
Die Diskrepanz ist meiner Meinung nach aber sehr gerechtfertigt, und zwar durch das sehr unterschiedliche "Schadenspotential" eines möglichen Kompromisses.

Der eigenen Lust nicht so oft freien Lauf zu lassen ist für die meisten Menschen problemlos möglich. Das müssen sie ja sogar ohnehin, wenn sie Single sind und nicht 'mal eben' einen Sexpartner 'klar machen' können. Solange man sich "nur" etwas zurücknehmen muss, und nicht wie Tania beschrieben hat vielleicht komplett verhungert, dürfte das bei vielen wohl auch längerfristig keine Probleme machen.

Falls sich derjenige, der eigentlich keine Lust hat, nur dem Partner zuliebe "herablässt", kann das aber fatale Folgen haben. Vielleicht wird es unangenehm, und schlechte Erfahrungen prägen sich eher ein als gute. Wenn nun ein Mensch, den ohnehin schon nicht so oft die Lust überkommt, nun auch noch schlechte Erfahrungen damit macht, kann das die Lust komplett zum erliegen bringen - zumindest die Lust auf genau diesen Partner.
+1
Jeden tag sex wäre mich wahrscheinlich auch zu viel - ich komme ohne sex eigentlich ganz gut klar und mir fehlen als single andere sachen mehr als der sex.

Wann in einen beziehung meine partnerin sex von mir fordern würde wann mir nicht danach ist, und zwar regelmäßig, würde das wahrscheinlich mich alle weitere lust aus sie auch wegnehmen. Sex mit diesen person würde bei mir dann zuviel mit unangenehme erfahrungen in verbindung gemacht.

Ob das den lustvolleren gegenüber fair ist - nein, wahrscheinlich nicht.
Aber das leben kümmert sich nicht um fair und unfair.
Manche ABs werden ein leben lang nicht ein einziges mal sex haben, ist ja auch nicht fair.
Und anderen bekommen weniger sex als sie gerne hätten.
Na ja, gut, entweder man lernt damit zu leben oder man trennt sich, schätze ich so mal.
Ihr könnt genau so wenig sex fordern als ABs das können.

My 2 cents.
Benutzeravatar
schwarzkaeppchen
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2017
Registriert: 05 Feb 2011 16:44
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von schwarzkaeppchen »

Elli hat geschrieben:Es ist doch aber ein großer Unterschied, ob in einer Beziehung die Lust eingeschlafen ist (dann kann man sich sicherlich um Wiederbelebung bemühen) oder ob einer der Partner grundsätzlich asexuell oder nahe dran ist.

Das weiß der aktivere Partner aber auch nicht unbedingt vorher, ob der Partner, der sexuell weniger will, einfach länger Zeit benötigt, um aufzutauen, sich zu öffnen oder ob es immer so bleiben wird. Gerade, wenn dieser A sagt, aber B passiert.
"Bewahre deine Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber nicht weiter leben." - Mark Twain

vs

"Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." - Hans Christian Andersen
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14403
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Tania »

Elli hat geschrieben:Es ist doch aber ein großer Unterschied, ob in einer Beziehung die Lust eingeschlafen ist (dann kann man sich sicherlich um Wiederbelebung bemühen) oder ob einer der Partner grundsätzlich asexuell oder nahe dran ist. Das hat derjenige sich NICHT so ausgesucht, um seinen Partner vor den Kopf zu stoßen, und es hat auch nix mit mangelnder Wertschätzung oder Liebe für den Partner zu tun. Ein Asexueller KANN seine Zuneigung schlicht nicht über Sex ausdrücken, dieses Repertoire steht ihm nicht zur Verfügung. Ähnliches gilt im Übrigen auch für manche Leute, die in der Vergangenheit Missbrauchserfahrungen gemacht haben.
Ich sehe da keinen großen Unterschied. Auch wenn in einer Beziehung die Lust einschläft, kann keiner etwas dafür. Das machen die Beteiligten ja weder absichtlich noch um dem Partner zu schaden (von vereinzelten Frauen, die Sexentzug als Druckmittel missbrauchen, mal abgesehen).

Wofür man allerdings was kann, ist Rücksichtslosigkeit und Ignoranz gegenüber dem Partner. Ein "Ich hab kein Problem mit wenig Sex, sondern Du. Also sieh zu wie Du klarkommst." ist für mich einfach nicht akzeptabel. Schon gar nicht, wenn man dann Lösungen, sich selbst zu behelfen, verächtlich betrachtet oder blockt.

Und Sex ist für die wenigsten Menschen nun mal rein körperlich. Es ist auch ein Mittel, Nähe herzustellen, Gefühle zu zeigen bzw. zu empfangen, Stress zu reduzieren, ... Wenn man nun schon mal keine Lust auf Lust hat, dann sollte man wenigstens einvernehmlich mit dem Partner Wege suchen, all diese Dinge umzusetzen. Ist das gegeben, kann sogar ich monatelang ohne Sex auskommen ;)
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.

Zurück zu „Erste Beziehung“