NeC hat geschrieben:
Mir ist jetzt erst aufgefallen, das Tania natürlich die Situation beschreibt, wenn man sich zunächst Hals-über-Kopf verliebt und eine Beziehung eingeht, um dann später festzustellen, dass es doch nicht passt.
Ähm - nein. Ich meinte eigentlich jede Situation, in der man merkt "ups, da ist wohl mehr". Das ist völlig unabhängig davon, wie lange man einander schon kennt - es können paar Stunden sein, es kann aber auch nach Jahren passieren. Und es kann "Hals-über-Kopf" geschehen, es kann sich aber auch so leise anschleichen, dass man es erst merkt, wenn einen die Freundin drauf anspricht, dass man bei Empfang bestimmter Nachrichten immer so verdächtig lächelt. Wie auch immer - irgendwann erreicht man vielleicht diesen Zustand, in dem man sich heftigst nach der Nähe des Anderen sehnt. In dem etwas fehlt, wenn man nicht täglich wenigstens ein paar Worte wechseln kann. Wo man sich trifft, ein paar Aktivitäten plant, und dann einfach nicht aus dem Bett rauskommt. Und diesen Zustand - nennen wir ihn heftigste Verliebtheit - hab ich hinter der Beschreibung des TE vermutet.
Für mich gibt es im Wesentlichen zwei Wege, um diese (doch recht anstrengende und für das Alltagsleben etwas hinderliche) Situation aufzulösen. Entweder der Herr teilt meine Gefühle und Bedürfnisse - dann leben wir sie einfach aus, und mit Glück und Passigkeit beruhigt sich nach paar Monaten alles etwas, die Verliebtheit wird langsam zu Liebe und die Dauerkuschelei weicht einer wohltuenden Routine.
Oder aber er teilt sie nicht. Was weitaus häufiger vorkommt. Dann leide ich ne Zeit unter Entzugserscheinungen, und verordne mir, wenn diese zu heftig werden, ne entsprechende Therapie. Sprich, ich kämpfe aktiv gegen diese Verliebtheit - und bin damit auch meist erfolgreich. Irgendwann.
Das bedeutet dann aber nicht zwingend, dass gar nichts mehr bleibt. Es bleibt das, wofür es für beide reicht. Auf meiner Seite bleibt es meist bei einer starken Symphatie, vielleicht entwickelt sich auch ne Freundschaft. Der Mensch selbst wird ja nicht plötzlich unsymphatisch, nur weil er sich nicht ebenfalls verknallt hat.
Aber dieses heftige Verliebtheitsgefühl verschwindet tatsächlich völlig. Und kommt - zumindest nach meinen bisherigen Erfahrungen - auch nicht mehr zurück.