Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

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Siegfried
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Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Siegfried »

BartS hat geschrieben: So wird eben die körperliche Anziehung als ein Unterscheidungsmerkmal im Gegensatz zu einer Freundschaft angesehen. So sagt man zumindest. Doch vielleicht ist die körperliche Anziehung auch in manchen Konstellationen der eigentliche Grund, mit der geliebten Person viel Zeit zu verbringen. Und selbst wenn man in der Zeit nicht körperlich ist, so bleibt man in der Nähe zu der Person um dann schnell "eingreifen" zu können, wenn es wieder körperlich ist.
Ehrlich gesagt kann ich das nicht so trennen.
Eine Frau, für die ich überhaupt keine körperliche Anziehung empfinde, habe ich auch kein wirkliches Interesse eine Freundschaft aufzubauen. Eine gewisse körperliche Anziehung ist für mich der trigger der nötig ist um überhaupt mit einer Frau in Interaktion zu treten und Zeit zu verbringen egal ob freundschaftlich oder beziehungstechnisch. Nur leider wird es dann schwer zwischen Freundschaft und Verliebtheit zu unterscheiden weil schnell eins in das andere übergeht.
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NeC
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Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von NeC »

Tania hat geschrieben:Dass der Sex mich allerdings blind für irgendwelche "Nichtpassigkeiten" gemacht hat, ist mir noch nie passiert. Diese Rolle übernimmt höchstens die Verliebtheit - und die macht ja irgendwann von selbst der Rationalität Platz.
Nicht unbedingt der Sex selbst, ich habe das Thema so verstanden, dass es um das Verlangen geht. Und wenn das übermäßig groß ist, und vielleicht auch noch nach der Eingewöhnungsphase mit erfüllendem Sex einher geht, glaube ich schon, dass das leicht über andere "Nichtpassigkeiten" hinwegtäuschen kann.

Viel Erfahrung habe ich ja zugegebenermaßen nicht ... aber ich habe es so empfunden, dass die Verliebtheit immer wieder neu aufgeflackert ist, und in den Zeiten dazwischen langsam nach und nach durch ein noch viel verbindenderes Gefühl der Liebe ersetzt worden ist. Wenn sie gänzlich und ausschließlich durch Rationalität ersetzt werden würde, fände ich das schon arg traurig.
Tania hat geschrieben:
NeC hat geschrieben: Wenn sich Menschen auch ohne solches "Störfeld" zu einer Partnerschaft entschließen, dürfte die im Mittel dann wohl stabiler sein.
Weil Kuchen ohne Zuckerguß und Streusel schliesslich auch haltbarer ist??? ;)
:lol: Zuckerguss hält sich doch gut! Die fruchtigen Tortengüsse werden doch viel schneller pelzig. ;)

Nein, ich hab' ja oben schon geschrieben, dass starkes Verlangen (bzw. starke Anziehung) die Kompromissbereitschaft erhöht. Und ich glaube: manchmal bestimmt auch so sehr, dass der Kompromiss sich im Nachhinein dann als doch nicht tragbar herausstellt, und die Partnerschaft dann daran doch noch scheitert.

Wegen dem Zuckerguss: Bitte nicht in eine Schwarz/Weiß-Diskussion verfallen. Körperliche Anziehung und sexuelles Verlangen gehören auf jeden Fall dazu! Ganz ohne geht es doch gar nicht bzw. wäre eine ziemlich kuriose Ausnahme. Mir (und ich denke BartS auch) geht es eher darum zu schauen, inwieweit besonders starke körperliche Anziehung problematisch sein könnte.
Strange Lady
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Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Strange Lady »

NeC hat geschrieben:
Strange Lady hat geschrieben:Ich verstehe auch die Frage nicht richtig. Bei mir blendet der "Hormonnebel" idR gar nichts aus, (...)
Echt nicht? :shock:

Ich mein': nachdem, was Du in der letzten Zeit so geschrieben hat, gab es da (leider) schon länger keinen Mann mehr, der Dich wirklich so richtig interessiert hätte. Aber davor, gab es da wirklich kein "Naja, der wusste zwar nicht viel zur Entwicklung der Typologie von Rollenbildern in der post-nationalistischen Zeit, aber er hat sooo süße Grübchen wenn er lacht, und dann blitzen seine braunen Augen auch immer so verführerisch..."? ;)

Das fände ich echt beneidenswert!
Vielleicht sind Männer doch überdurchschnittlich schwanzgesteuert. :schuechtern: :lol:

Doch, wirklich ... ich bin halt schon immer ein sehr rationaler Mensch gewesen, vermutlich auch mit sehr schwacher Libido ausgestattet. Ohne Hormonnebel/Verliebtheit/körperliche Anziehung sind mir die meisten Männer - auch die superkompatiblen - total egal bzw. höchstens als Kumpel interessant. Deshalb bin ich auch so extrem auf den Hormonrausch angewiesen. Ohne das habe ich auch keinerlei Bedürfnis nach Partnerschaft und bin eigentlich relativ glücklich allein. Meistens hatte ich nur Partnerschaftswünsche, wenn ich jemand spezielles vor Augen hatte. Meistens war das auch jemand, der mir schon so lange vor der Nase rumgetanzt hatte, bis ich ihn plötzlich attraktiv fand. Oder vielmehr: ihn schon immer unbewusst attraktiv gefunden hatte und erst nach Abklopfen bestimmter menschlicher Qualitäten der Schalter sich plötzlich auf "verliebt" umgestellt hat. Bei mir geht das also inextrikabel Hand in Hand. Ratio und Gefühl/Anziehung sind einander immanent, keines geht dem anderen voraus.

Mit der chronischen Depression wurde das dann anders, habe ziemlich den Geschmack am Leben verloren. :sadwoman:
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Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Strange Lady »

NeC hat geschrieben:Nein, ich hab' ja oben schon geschrieben, dass starkes Verlangen (bzw. starke Anziehung) die Kompromissbereitschaft erhöht. Und ich glaube: manchmal bestimmt auch so sehr, dass der Kompromiss sich im Nachhinein dann als doch nicht tragbar herausstellt, und die Partnerschaft dann daran doch noch scheitert.
Das beobachte ich auch total oft - bei anderen! Mir selbst ist sowas noch nie widerfahren: in dem Moment, in dem sich eine Inkompatibilität herausstellt, geht bei mir auch sofort der Hormonrausch zurück. Bin da wohl sehr sensibel ... höre ja auch das Gras wachsen: kann manchmal aus Worten und Körpersprache Antworten und Signale herauslesen, die anderen Menschen verschlossen bleiben. Wohlgemerkt: ich bilde mir da nix ein, auch andere Leute sprechen mich oft darauf an, dass sich dieses und jenes, was ich vorausgesagt hatte, sich tatsächlich ereignet hätte.

Aber ich kenne durchaus auch Frauen, die sich in blinder Verliebtheit vom Partner sogar schlagen lassen. Meine Schwester zum Beispiel. Ich hingegen wäre schon weg gewesen, als er mich zum ersten Mal "Idiotin" genannt hätte (hatte ihr damals geraten: "Schieß den in den Wind: Wer dich heute im 2. Monat eurer Beziehung shcon Idiotin nennt, wird dir morgen auch schlimmeres antun")
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BartS
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Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von BartS »

Strange Lady hat geschrieben: Doch, wirklich ... ich bin halt schon immer ein sehr rationaler Mensch gewesen, vermutlich auch mit sehr schwacher Libido ausgestattet. Ohne Hormonnebel/Verliebtheit/körperliche Anziehung sind mir die meisten Männer - auch die superkompatiblen - total egal bzw. höchstens als Kumpel interessant.
Dann muss ich wohl ein sehr emotionaler Mensch sein, denn auch ohne Hormonnebel und Verliebtheit bin ich mit einigen Frauen sehr gerne befreundet und habe unterschiedlich ausgeprägte Empfindungen für sie. Dazu kommt, wenn ich mit einer Frau befreundet bin, dann mag ich sie auch gerne anfassen und genieße ihre körperliche Nähe und Wärme.
Strange Lady hat geschrieben: Deshalb bin ich auch so extrem auf den Hormonrausch angewiesen. Ohne das habe ich auch keinerlei Bedürfnis nach Partnerschaft und bin eigentlich relativ glücklich allein.
Bei mir ist es so, dass ich ein Grundbedürfnis nach Partnerschaft habe. Das möchte auch gesättigt werden, aber es bedeutet nicht, dass ich um jeden Preis eine Beziehung eingehe. Wenn ich keine Beziehung habe, dann versuche ich das zu kompensieren, u.a. durch Freundschaften und Hobbys. Wobei auch innerhalb einer Beziehung gehe ich diesen Dingen nach, aber nicht mehr so intensiv. Das Single sein hat mich nur bedingt gestört. Schmerzhafter war es, von bestimmten Frauen abgewiesen zu werden.
Strange Lady hat geschrieben: Mit der chronischen Depression wurde das dann anders, habe ziemlich den Geschmack am Leben verloren. :sadwoman:
Das tut mir leid. Ich wünsche Dir einen guten Lebensappetit.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
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Tania
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Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Tania »

NeC hat geschrieben: Viel Erfahrung habe ich ja zugegebenermaßen nicht ... aber ich habe es so empfunden, dass die Verliebtheit immer wieder neu aufgeflackert ist, und in den Zeiten dazwischen langsam nach und nach durch ein noch viel verbindenderes Gefühl der Liebe ersetzt worden ist. Wenn sie gänzlich und ausschließlich durch Rationalität ersetzt werden würde, fände ich das schon arg traurig.
Meiner Erfahrung nach entwickelt sich diese Liebe aber nur, wenn eine gewisse Passigkeit gegeben ist. Wenn nicht, schwächt sich die Verliebtheit irgendwann ab. Und die Ratio sorgt dafür, dass man sie nicht weiter füttert, und irgendwann ist sie dann eben weg. Was noch nicht mal arg traurig ist. Eher ent-täuschend.
Nein, ich hab' ja oben schon geschrieben, dass starkes Verlangen (bzw. starke Anziehung) die Kompromissbereitschaft erhöht. Und ich glaube: manchmal bestimmt auch so sehr, dass der Kompromiss sich im Nachhinein dann als doch nicht tragbar herausstellt, und die Partnerschaft dann daran doch noch scheitert.
In der Erstverliebtheitsphase kann das durchaus passieren. Aber dann blendet meist nicht nur das Verlangen, sondern der ganze Hormoncocktail. Von den seltenen Fällen von sexueller Fast-Hörigkeit mal abgesehen.

Ich glaube nicht, dass das bei Männern grundlegend anders ist. Man lernt als Frau nicht umsonst: mit Sex kannst Du einen Mann vielleicht anlocken - aber nie halten.
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Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Nonkonformist »

Tania hat geschrieben:
NeC hat geschrieben: Viel Erfahrung habe ich ja zugegebenermaßen nicht ... aber ich habe es so empfunden, dass die Verliebtheit immer wieder neu aufgeflackert ist, und in den Zeiten dazwischen langsam nach und nach durch ein noch viel verbindenderes Gefühl der Liebe ersetzt worden ist. Wenn sie gänzlich und ausschließlich durch Rationalität ersetzt werden würde, fände ich das schon arg traurig.
Meiner Erfahrung nach entwickelt sich diese Liebe aber nur, wenn eine gewisse Passigkeit gegeben ist. Wenn nicht, schwächt sich die Verliebtheit irgendwann ab. Und die Ratio sorgt dafür, dass man sie nicht weiter füttert, und irgendwann ist sie dann eben weg. Was noch nicht mal arg traurig ist. Eher ent-täuschend.
Wirklich?
Ich habe mich noch in keinen meinen früheren OdBs jemals 100%ig entliebt.
Ehemaligen OdBs haben meine knieen weich gemacht auch wann ich sie über jahrenlang nicht begegnet bin und auch zwisschendurch mal in anderen verliebt war.
Am meinsten entliebt habe ich mich noch in den wenigen fälle wo ich verärgert angefangen habe die ehemaligen OdBs zu hassen, deswegen das ich mich von denen schlecht behandelt oder verarscht gefühlt habe, aber liebe und hass stehen einander ziemlich nahe. Auch diese hass ist nach jahrzehnte nicht völlig verschwunden.

Bei mir ist es so - einmal ins system, nie wieder raus.
Ich schleppe alle meine ehemaligen OdBs immer noch in mir rum - natürlich nicht mehr so krass als wann ich frisch verliebt war, aber doch so das ich der schmerz immer noch fühle. Sogar nach über fünfunddreißig jahre noch.

Bei jedes mal das ich mich verliebe riskiere ich das zu den bereits existierenden nie völlig geheilte verletzungen noch eine neue, für immer existierende wunde hinzu kommt. (Und mittlereweile ist das bei mir schon eine ganze sammlung....)
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Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von TheRealDeal »

Interessante Beiträge hier. Ich hatte halt früh das Privileg, mich mit meinem Aussehen und meinem Körper auseinandersetzen zu dürfen. Daher bin ich heute nicht auf Schemata/Muster festgelegt. Das ist ein Segen für mich und die Frauen, weil ich immer attraktive Merkmale finde. Der Fluch besteht dann darin, dass ich meine Energien so nicht bündeln kann. Also z. B. mindestens 1,75m, blond, blaue Augen. Um das tun zu können, gibt es für mich zu viele attraktive Merkmale zu entdecken. Wobei körperliche Merkmale selten rein körperlich sind, weil in uns ja eine Seele wohnt.

Was die Liebe zu meiner Ex-Freundin betrifft, so habe ich sie quasi transformiert. Sie ist nicht schuld daran, dass die Beziehung in die Brüche gegangen ist, aber nach wie vor ein liebenswerter Mensch. Deshalb macht es für mich auch keinen Sinn, so zu tun, als wäre sie das nicht. Ich empfinde den Abstand so, dass wir uns heute vielleicht besser verstehen, als in unserer Beziehung. Auf jeden Fall nicht schlechter.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
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Sunshine Lady
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Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Sunshine Lady »

Schön ist eigentlich alles was man mit liebe betrachtet.....
Alt abgelutscht und endlos oft zitiert....aber wahr:-)
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NeC
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Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von NeC »

Nonkonformist hat geschrieben:
Tania hat geschrieben:
NeC hat geschrieben: Viel Erfahrung habe ich ja zugegebenermaßen nicht ... aber ich habe es so empfunden, dass die Verliebtheit immer wieder neu aufgeflackert ist, und in den Zeiten dazwischen langsam nach und nach durch ein noch viel verbindenderes Gefühl der Liebe ersetzt worden ist. Wenn sie gänzlich und ausschließlich durch Rationalität ersetzt werden würde, fände ich das schon arg traurig.
Meiner Erfahrung nach entwickelt sich diese Liebe aber nur, wenn eine gewisse Passigkeit gegeben ist. Wenn nicht, schwächt sich die Verliebtheit irgendwann ab. Und die Ratio sorgt dafür, dass man sie nicht weiter füttert, und irgendwann ist sie dann eben weg. Was noch nicht mal arg traurig ist. Eher ent-täuschend.
Wirklich?
Ich habe mich noch in keinen meinen früheren OdBs jemals 100%ig entliebt.
Nonkonformist, vielleicht haben unsere Ex-Freundinnen bzw. OdBs ja auch einfach zu uns gepasst?
Auch wenn zwei eigentlich gut zusammenpassen, ist ja leider nicht vorprogrammiert, dass eine Beziehung entsteht oder hält.

Mir ist jetzt erst aufgefallen, das Tania natürlich die Situation beschreibt, wenn man sich zunächst Hals-über-Kopf verliebt und eine Beziehung eingeht, um dann später festzustellen, dass es doch nicht passt. Ich muss zugeben: das hatte ich so noch nie. Vielleicht ist es in solchen Situationen dann wirklich so, dass das verliebt-sein einfach so und ohne "Rückstände" verschwindet. Man tut das dann vielleicht als "Hormon-Vernebelung" und Missverständnis ab.
zumsel

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von zumsel »

Für mich ist körperliche Anziehung kein Störfeld sondern ein Energiefeld. :oops: :schuechtern: :shylove:
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Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Nonkonformist »

NeC hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben:
Tania hat geschrieben:Meiner Erfahrung nach entwickelt sich diese Liebe aber nur, wenn eine gewisse Passigkeit gegeben ist. Wenn nicht, schwächt sich die Verliebtheit irgendwann ab. Und die Ratio sorgt dafür, dass man sie nicht weiter füttert, und irgendwann ist sie dann eben weg. Was noch nicht mal arg traurig ist. Eher ent-täuschend.
Wirklich?
Ich habe mich noch in keinen meinen früheren OdBs jemals 100%ig entliebt.
Nonkonformist, vielleicht haben unsere Ex-Freundinnen bzw. OdBs ja auch einfach zu uns gepasst?
Auch wenn zwei eigentlich gut zusammenpassen, ist ja leider nicht vorprogrammiert, dass eine Beziehung entsteht oder hält.

Mir ist jetzt erst aufgefallen, das Tania natürlich die Situation beschreibt, wenn man sich zunächst Hals-über-Kopf verliebt und eine Beziehung eingeht, um dann später festzustellen, dass es doch nicht passt. Ich muss zugeben: das hatte ich so noch nie. Vielleicht ist es in solchen Situationen dann wirklich so, dass das verliebt-sein einfach so und ohne "Rückstände" verschwindet. Man tut das dann vielleicht als "Hormon-Vernebelung" und Missverständnis ab.
Ja, damit hast du wahrscheinlich recht.
Die meisten meiner verliebtheiten entstanden erst nach einen wochen bis monate lange freundschaft, einige sind nachdem ich gekorbt würde als manchmal sehr engen kumpelschiene-freundschafte weiter gegangen - einige meiner OdBs habe ich nachdem ich gekorbt würde häufiger 'gedatet' als bevor den korb, manchmal inklusive regelmäßigen flirts und in zwei fälle kerzenlicht-essen bei einander zu hause. (Eine wollte damit nicht mal aufhören wann sie einen fernbeziehung gekriegt hatte - das habe ich dann abgeblockt, es war mir zu schmerzhaft. Kurz bevor sie anderthalb jahre später aus der stadt weggezogen ist hat sie mich dann doch noch angerufen, sich mit mir verabredet, mehr als einmal, und ist die kumpelfreundschaft dann doch wieder für einge jahren weiter gegangen, nachdem sie umgezogen ist meist über sehr regelmäßigen emails.) Aber gut, früher oder später finden die meisten doch einen anderen, heiraten, ziehen weit weg oder kriegen kinder, und dann wird den kontakt doch immer geringer oder verschwindet ganz. Mit über ein drittel meiner ehemaligen OdBs bin ich über Facebook verknupft, drei sehe ich noch ab und zu, meist bei ehemaligen-kollegentreffen. Diese ehemaligen OdBs kenne ich bereits seit 10 bis fast 20 Jahre.
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Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von TheRealDeal »

NeC hat geschrieben:Mir ist jetzt erst aufgefallen, das Tania natürlich die Situation beschreibt, wenn man sich zunächst Hals-über-Kopf verliebt und eine Beziehung eingeht, um dann später festzustellen, dass es doch nicht passt. Ich muss zugeben: das hatte ich so noch nie. Vielleicht ist es in solchen Situationen dann wirklich so, dass das verliebt-sein einfach so und ohne "Rückstände" verschwindet. Man tut das dann vielleicht als "Hormon-Vernebelung" und Missverständnis ab.
Aber selbst die "Hormonvernebelung" wird ja durch irgendetwas ausgelöst. Und die macht etwas mit mir. Und wenn es vorbei ist, macht auch das etwas mit mir. Deshalb geht es darum, auch das, was in die Brüche gegangen ist zu würdigen. Als, das, was es eben war.
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Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von TheRealDeal »

Sunshine Lady hat geschrieben:Schön ist eigentlich alles was man mit liebe betrachtet.....
Alt abgelutscht und endlos oft zitiert....aber wahr:-)
Ja, die Liebe. Millionenfach verteufelt, mit Füßen getreten, verhöhnt und verleugnet. Und doch die Kraft im Universum, die alles zusammen hält. :shylove:
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Tania
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Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Tania »

NeC hat geschrieben: Mir ist jetzt erst aufgefallen, das Tania natürlich die Situation beschreibt, wenn man sich zunächst Hals-über-Kopf verliebt und eine Beziehung eingeht, um dann später festzustellen, dass es doch nicht passt.
Ähm - nein. Ich meinte eigentlich jede Situation, in der man merkt "ups, da ist wohl mehr". Das ist völlig unabhängig davon, wie lange man einander schon kennt - es können paar Stunden sein, es kann aber auch nach Jahren passieren. Und es kann "Hals-über-Kopf" geschehen, es kann sich aber auch so leise anschleichen, dass man es erst merkt, wenn einen die Freundin drauf anspricht, dass man bei Empfang bestimmter Nachrichten immer so verdächtig lächelt. Wie auch immer - irgendwann erreicht man vielleicht diesen Zustand, in dem man sich heftigst nach der Nähe des Anderen sehnt. In dem etwas fehlt, wenn man nicht täglich wenigstens ein paar Worte wechseln kann. Wo man sich trifft, ein paar Aktivitäten plant, und dann einfach nicht aus dem Bett rauskommt. Und diesen Zustand - nennen wir ihn heftigste Verliebtheit - hab ich hinter der Beschreibung des TE vermutet.

Für mich gibt es im Wesentlichen zwei Wege, um diese (doch recht anstrengende und für das Alltagsleben etwas hinderliche) Situation aufzulösen. Entweder der Herr teilt meine Gefühle und Bedürfnisse - dann leben wir sie einfach aus, und mit Glück und Passigkeit beruhigt sich nach paar Monaten alles etwas, die Verliebtheit wird langsam zu Liebe und die Dauerkuschelei weicht einer wohltuenden Routine.

Oder aber er teilt sie nicht. Was weitaus häufiger vorkommt. Dann leide ich ne Zeit unter Entzugserscheinungen, und verordne mir, wenn diese zu heftig werden, ne entsprechende Therapie. Sprich, ich kämpfe aktiv gegen diese Verliebtheit - und bin damit auch meist erfolgreich. Irgendwann.

Das bedeutet dann aber nicht zwingend, dass gar nichts mehr bleibt. Es bleibt das, wofür es für beide reicht. Auf meiner Seite bleibt es meist bei einer starken Symphatie, vielleicht entwickelt sich auch ne Freundschaft. Der Mensch selbst wird ja nicht plötzlich unsymphatisch, nur weil er sich nicht ebenfalls verknallt hat.

Aber dieses heftige Verliebtheitsgefühl verschwindet tatsächlich völlig. Und kommt - zumindest nach meinen bisherigen Erfahrungen - auch nicht mehr zurück.
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Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Tania »

TheRealDeal hat geschrieben:Ja, die Liebe. Millionenfach verteufelt, mit Füßen getreten, verhöhnt und verleugnet.
Wenn es nur das wäre ... :(

"Die Liebe stirbt nie einen natürlichen Tod. Sie stirbt, weil wir das Versiegen ihrer Quelle nicht aufhalten, sie stirbt an Blindheit und Missverständnissen und Verrat. Sie stirbt an Krankheiten und Wunden, sie stirbt an Müdigkeit. Sie siecht dahin, sie wird gebrechlich, aber sie stirbt nie einen natürlichen Tod. Jeder Liebende könnte des Mordes an seiner eigenen Liebe bezichtigt werden. “
(Anaïs Nin)
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Peter

Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von Peter »

BartS hat geschrieben: Ich frage mich nun, ob diese körperliche Anziehung nicht ziemlich die Sinne benebeln kann und die Antwort auf die eigentliche Frage verfälscht, möchte ich viel Zeit mit dieser Person verbringen.
Hm, die körperliche Anziehung beantwortet doch die Frage auf sehr klare Weise ;)
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Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von haber »

Ich31 hat geschrieben:Warum soll immer alles stören und verblenden?!

Es gehört voll und ganz dazu und ich finde es wichtig.
Und ja, es unterscheidet eine Freundschaft und eine Partnerschaft.
Mich hat die Ausgangsfrage auch etwas verwirrt.

Körperliche Anziehung gehört für mich untrennbar zur Beziehung dazu. Ohne diese gibt es gar keine Beziehung, über die man nachdenken könnte.

Das wäre so, als würde mich jemand fragen, ob die Karosserie den Blick auf den Motor "verblendet"? Zum Auto gehört zwingend Karosserie UND Motor. 8-)
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Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von schwarzkaeppchen »

Peter hat geschrieben:
BartS hat geschrieben: Ich frage mich nun, ob diese körperliche Anziehung nicht ziemlich die Sinne benebeln kann und die Antwort auf die eigentliche Frage verfälscht, möchte ich viel Zeit mit dieser Person verbringen.
Hm, die körperliche Anziehung beantwortet doch die Frage auf sehr klare Weise ;)
Ich interpretiere BartS mehr so, dass die körperliche Anziehung für ihn vielleicht die falsche Begründung wäre. Also dass man mehr die inneren Werte und die restliche Passgenauigkeit abklopfen sollte, als nur auf körperliche Anziehung zu vertrauen.
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Re: Körperliche Anziehung - Fluch und Segen zugleich?

Beitrag von schwarzkaeppchen »

Tania hat geschrieben:
NeC hat geschrieben: Mir ist jetzt erst aufgefallen, das Tania natürlich die Situation beschreibt, wenn man sich zunächst Hals-über-Kopf verliebt und eine Beziehung eingeht, um dann später festzustellen, dass es doch nicht passt.
Ähm - nein. Ich meinte eigentlich jede Situation, in der man merkt "ups, da ist wohl mehr". Das ist völlig unabhängig davon, wie lange man einander schon kennt - es können paar Stunden sein, es kann aber auch nach Jahren passieren. Und es kann "Hals-über-Kopf" geschehen, es kann sich aber auch so leise anschleichen, ...
Hättest du es nicht nochmal erklärt, Tania, hätte ich da auch noch meinen Senf dazu gegeben. Aber was du weiter oben als Antwort auf NeCs Beitrag geschrieben hast, nämlich:
Tania hat geschrieben:
NeC hat geschrieben: Viel Erfahrung habe ich ja zugegebenermaßen nicht ... aber ich habe es so empfunden, dass die Verliebtheit immer wieder neu aufgeflackert ist, und in den Zeiten dazwischen langsam nach und nach durch ein noch viel verbindenderes Gefühl der Liebe ersetzt worden ist. Wenn sie gänzlich und ausschließlich durch Rationalität ersetzt werden würde, fände ich das schon arg traurig.
Meiner Erfahrung nach entwickelt sich diese Liebe aber nur, wenn eine gewisse Passigkeit gegeben ist. Wenn nicht, schwächt sich die Verliebtheit irgendwann ab. Und die Ratio sorgt dafür, dass man sie nicht weiter füttert, und irgendwann ist sie dann eben weg. Was noch nicht mal arg traurig ist. Eher ent-täuschend.
hat mir gut gefallen. Kenne ich auch so. Wobei schon in der Verliebtheitsphase in der Beziehung Liebe durchaus aufflackerte, aber dann entwickelte es sich so, wie Tania es beschrieben hat. Die Ratio bemerkt während Situationen des Miteinander oder auch in den fernen Phasen der Fernbeziehung mangelende Passung, füttert die Verliebtheit nicht mehr, bzw. bremst diese aus und diese verschwindet dann. :(
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