Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
LaAlegria

Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von LaAlegria »

Unkreativer hat geschrieben:Geht mir auch so. Ich empfinde das als so eine Qual. Viele können sich unsere Situation gar nicht vorstellen, weil es ja selbstverständlich ist, einen Partner zu finden.
Im Moment arbeite ich hart daran und hoffe, dass es sich ändert.
Ja, für die Leute, die vom Glück gesegnet sind, ist vieles selbstverständlich.
IronAngel

Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von IronAngel »

Patti hat geschrieben:Hallo zusammen,

Ich habe hier schon öfter was gepostet. Also kurz zu mir: Ich bin 31 jahre alt und war bisher zwar einmal in einer Beziehung, die ging allerdings nur knappe 5 Monate! Ich würde mich daher als Softcore Ab bezeichnen. Heute hatten wir wieder mal ein Familientreffen. Ich habe ca 13 Cousinen und Cousins und wie es so kommt bin ich inzwischen der letzte der keine Partnerin hat. Heute meinte meine Oma zudem vor fast gesammelter Mannschaft " Warum ich immer noch keine Freundin hätte und ich mal überlgen solle woran das liegt". Am Ende meinte zwar meine Mutter alleine zu mir und paar Cou·sin das ich mir nix daraus machen solle. Doch es beschäftigt mich schon den ganzen Tag. Warum muss ich damit Leben alleine zu sein? Ich gehe oft aus und bin sehr kontaktfreudig, habe ein paar gute Freunde - aber sonst nix. Wer kennt auch sowas und wie denkt ihr darüber???

Bin grade wieder deprimiert :crybaby: :crybaby: :crybaby: :crybaby:
Gute Frage.
Ob unser Leben aus Zufällen besteht oder alles vorher bestimmt ist, weiß ich nicht.

Ich weiß nur, dass ich das beste aus meiner gegenwärtigen Situation machen kann. Das ist alles.
Hathor

Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von Hathor »

Naja, solange wir es - aus welchen Gründen auch immer - nicht hinkriegen, eine Zweierkiste zu zimmern, müssen wir eben damit leben, alleine zu sein. Was wäre unter den gegebenen Umständen die Alternative?

Vielleicht kann man an den Gründen für diesen Zustand arbeiten und das Ruder herumreißen, vielleicht auch nicht. Letztere Aussicht finde ich im Moment sehr belastend - klar, sonst wäre ich nicht hier. Ich weiß aber auch, dass es anders wäre, wenn ich nicht auch noch zusätzlich damit klar kommen müsste, meine Brötchen mit einem Job verdienen zu müssen, der mich null ausfüllt und zunehmend anödet und frustriert. :crybaby:
Hathor

Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von Hathor »

stopitstop hat geschrieben:Die gleiche Situation hatte ich vor ein paar Monaten. Nur mit weniger Cousinen.
Großmütter können ziemlich direkt sein.

Aber warum trifft es so hart? Weil wir selbst sehr darunter leiden keine Beziehung zu haben.
Ich fühlte mich dabei sogar ertappt. Dieses Gefühl vom Aufdecken einer Lüge. Da ich mein Problem meist verdränge und mich selbst belüge.
Du sagst es :sadwoman: .

Im Herbst schrieb mir eine aufgrund heftigem Liebeskummer untröstliche Freundin, die ich hatte aufbauen wollen, sinngemäß, naja, ich würde mir ja offensichtlich auch gar keine Beziehung wünschen, aber sie würde da schon drunter leiden, dass ihre jetzt in die Brüche gegangen sei.

Ja, nee, is klar, super; mir wär's lieber gewesen, sie hätte mir einen Hammer über den Schädel gezogen. :wuetend: Dieser Spruch hat meinem damaligen Stimmungstief immerhin eine Richtung gegeben, nämlich zur Depression hin, das ist doch schon mal was ...

Die Familienangehörigen, die ich noch habe - ein Bruder nebst Familie und eine Kusine - äußern sich zu dem Thema gar nicht. Es ist natürlich ätzend, auf Familienfeiern bloßgestellt zu werden, aber ich bin eigentlich nicht mehr in einem Alter, wo man das in dieser Form ansprechen würde - ok, vielleicht die hartnäckigste Oma oder Tante, wenn ich noch eine hätte ;) Dass das Thema peinlich vermieden wird, erleichtert mich gar nicht, sondern ruft bei mir eher das Gefühl hervor, einfach peinlich zu sein. Auch nicht schön.
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Simonetta
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Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von Simonetta »

Mich zieht es auch immer ziemlich runter, wenn ich mich unter Leuten aufhalte, bei denen ich mit meiner AB-Problematik alleine dastehe und die sich da überhaupt nicht hineinversetzen können. Dazu gehört auch die Verwandtschaft. Glücklicherweise wohne ich weit weg und sehe sie nur selten. Allerdings sagt in meinem Alter schon lange keiner mehr was, man hat sich längst damit abgefunden, dass ich alleine bin. Aber das macht es mir auch nicht gerade leichter.

Ich finde es absolut wichtig, ein Umfeld zu haben, in dem ich mit meiner Lebenssituation nicht alleine dastehe. Wenn natürlich auch die meisten Leute, die ich kenne, verheiratet sind, so sind meine engeren Freunde und Bekannten fast alle zumindest single, teilweise geschieden, aber teilweise auch ledig oder sogar AB - auch mit über 50.
Das macht es mir sehr viel leichter, als Single durchs Leben zu gehen, denn es gibt andere, denen es genauso geht.
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Unknown Legend
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Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von Unknown Legend »

Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??
Weil ich nur ein Leben habe! Also muss ich wohl oder übel mit dem Alleinsein leben, bzw. ich lebe damit. Nach Gründen dafür zu suchen erscheint mir persönlich relativ sinnfrei, da ich ständig zwischen "Schicksal" und "Selbst Schuld" schwanke, sobald ich doch mal anfange darüber nachzudenken.

Ich war früher der Meinung, dass sich Glück und Pech im Leben die Waage halten. Mit 17 hatte ich mal ein halbes fettes Jahr, so konnte ich mir die mageren Jahre danach erklären. Mittlerweile, nach vielen vielen vielen mageren Jahren, hat sich diese Theorie erledigt. Es sei denn, ich lege noch einen megamäßigen Schlussspurt hin. Aber alles ist möglich ... 8-)
I don't want to belong to any club, that will accept people like me as a member! (Groucho Marx)
Milkman

Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von Milkman »

Hathor hat geschrieben:Dass das Thema peinlich vermieden wird, erleichtert mich gar nicht, sondern ruft bei mir eher das Gefühl hervor, einfach peinlich zu sein. Auch nicht schön.
Schön nicht, aber sieh's mal so: Wenn du (aufgrund dieser tatsache) jemand anderem peinlich bist, ist das sein Problem, nicht deines. :)

Ich kann dich aber verstehen. Wenn Freunde und Verwandte in solchen Momenten jede Maske fallen lassen und man erfährt, welches Bild sie von einem haben - aua.
Kann da auch mit einem schönen aktuellen Beispiel aufwarten. Mein Bruder wird im Herbst Vater, was er uns letztens eröffnet hat. Die Freundin von meinem Vater meinte daraufhin lächelnd zu mir: "Na, bei dir wird das ja wohl nichts mehr, oder?"

Yay! :fluchen2:
Endura

Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von Endura »

Patti hat geschrieben:Heute hatten wir wieder mal ein Familientreffen. Ich habe ca 13 Cousinen und Cousins und wie es so kommt bin ich inzwischen der letzte der keine Partnerin hat. Heute meinte meine Oma zudem vor fast gesammelter Mannschaft " Warum ich immer noch keine Freundin hätte und ich mal überlgen solle woran das liegt".
Da ist meine Familie wahrscheinlich ein wenig sensibler. Ein 10 Jahre älterer Cousin war bis zu seinem krankheitsbedingten Tod AB.
Das ist väterlichseits, auch mütterlichseits gibt es einen AB. Gibt es genetische Gründe fürs AB-Sein? :gruebel:
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LonesomeCoder
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Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von LonesomeCoder »

Gut die Hälfte bis 2/3 aller Charaktereigenschaften sind erblich bedingt, optische Merkmale bzw. Potentiale wie maximale Muskelmasse auch. Ja, die Gene spielen eine Rolle.

Früher, wo Frauen wegen der finanziellen Abhängigkeit einen großen Druck zum Mann haben hatten, spielte das keine so große Rolle. Aber heute, wo Frau auch gut ohne Mann leben kann, umso mehr. Ich finde es toll, dass Frauen jetzt immer öfters die Möglichkeit haben, sich von schlechten oder gar gewalttätigen Männern zu trennen. Dass es wegen des geringeren Drucks zum Mann haben es manche Männer schwerer haben, ist aber eine einfache Tatsache. Vor allem Männer, die nicht wegen des Aussehens oder Status begehrt werden.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Wozn

Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von Wozn »

Naja, ich glaube tatsächlich das "Status" heutzutage kaum noch eine Rolle spielt, außer beim Typ "Golddigger".
Sollte sich die soziale Spaltung allerdings fortsetzen kann das Pendel wieder anders ausschlagen - immerhin ist ja auch das Konzept der romantisch motivierten Liebesheirat auch in unseren Gesellschaften ein relativ neues.

Was auch eine große Rolle spielt & nicht unterschätzt werden darf ist die medizinische Versorgung bzw. die Lebensumstände.
Früher "schafften" es viele Kinder einfach nicht zum AB "heranzureifen", weil sie durch Krankheiten Hunger oders sonstwas, dahingerafft wurden.
Die genetischen Nachteile die sie hatten wurden zwar immer mal innerhalb der Familie "mitvererbt", in der Regel hatten sie aber ein eher kurzes Leben.
Jemand wie ich hätte es vor ein paar hundert Jahren wahrscheinlich erst gar nicht zum 38-jährigen AB geschafft.
Oder er wäre in irgendeinem gefängnisartigen Heim, oder Kloster, still verdämmert.
kamako

Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von kamako »

Patti hat geschrieben:Ich habe ca 13 Cousinen und Cousins und wie es so kommt bin ich inzwischen der letzte der keine Partnerin hat.
Und von all den Cousinen und Cousins kann dir keiner Tipps gebe? Da wäre ich aber mächtig sauer zumal das ja auch noch Verwandschaft ist!
Dann in ALLER FREUNDSCHAFT und NÄCHSTEN LIEBE frag die doch mal wie Sie sich kennen gelernt haben.

Ich erlebe es wirklich IMMER... das die Mädels sich nicht auf Dates treffen wollen, sondern nur öffentlich zu Partys o.ä. "das klassische Date" gibt es nicht mehr. Außerdem wird sich prinzipiell nur INDIREKT ausgedrückt... keine direkten und verbindlichen Zusagen etc.

Tja und woher soll ich nun wissen ob Sie intresse hat?

Also die Frage bleibt bestehen... frag deine Cousinen und Cousins doch mal wie die das gemacht haben.
Frangipani210 hat geschrieben:Kann dich total verstehen. Wir haben jetzt seit dem 1. April auch Nachwuchs in unserer Verwandtschaft.
Der Kleine ist sooooooo süß.
Auch hier schon wieder!!! Anstatt immer zu sagen was Ihr alles habt... helft un ABs doch mal und schreibt detailiert auf wie Ihr euch kennen gelernt habt? UND wie es zum ersten Kuss gekommen ist?
Endura

Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von Endura »

Wozn hat geschrieben:Jemand wie ich hätte es vor ein paar hundert Jahren wahrscheinlich erst gar nicht zum 38-jährigen AB geschafft.
Oder er wäre in irgendeinem gefängnisartigen Heim, oder Kloster, still verdämmert.
Nur, dass ein Kloster eben kein Gefängnis war.
Szolnay

Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von Szolnay »

kamako hat geschrieben:
Frangipani210 hat geschrieben:Kann dich total verstehen. Wir haben jetzt seit dem 1. April auch Nachwuchs in unserer Verwandtschaft.
Der Kleine ist sooooooo süß.
Auch hier schon wieder!!! Anstatt immer zu sagen was Ihr alles habt... helft un ABs doch mal und schreibt detailiert auf wie Ihr euch kennen gelernt habt? UND wie es zum ersten Kuss gekommen ist?
Da stand "in der Verwandtschaft", nicht bei ihr selbst

Und wieso willst Du die Kennenlerngeschichten wissen? Meinst Du, das läuft nach Schema f und ist beliebig reproduzierbar? Patentrezepte wird hier keiner liefern können.

Andererseits sehe ich hier viele Beiträge von Leuten, die ABs waren und beschreiben, was sie getan haben, um da rauszukommen (Änderung der Lebensumstände, Therapie, neues Umfeld, whatever), unter denen sich dann Kommentare von Berufsbedenkenträgern wie "das funktioniert bei mir sowieso nicht" etc. finden.
Wozn

Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von Wozn »

Naja, hängt wohl vom Kloster ab...
Aber generell ist es heute ja auch so daß durch die, angeblich für alle erreichbaren, Freiheiten eher auffällt wer nicht mithalten kann.
Vor einigen Hundert Jahren wäre niemandem in den Sinn gekommen daß jemand wie ich die Möglichkeit haben sollte/könnte eine Liebesbeziehung zu haben. Wäre ich ein Bauernsohn oder der Sohn eines Handwerkers, hätte ich´s wahrscheinlich nicht lange gemacht, wäre ich der Sproß einer Bürgerfamilie wäre ich wahrscheinlich Mönch oder Priester geworden, als Sohn einer adeligen Familie hätte man mich irgendwo geparkt & irgendwie standesgemäß verheiraten, wenn möglich (mit einer Frau die von mir nichts wissen wollen würde).
Jedenfalls wäre niemandem eingefallen mich als irgendwie gleichewrtig zu behandeln, ich wäre eine Famileinschande die man möglichst verheimlichen würde.
Endura

Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von Endura »

Wozn hat geschrieben:Jedenfalls wäre niemandem eingefallen mich als irgendwie gleichewrtig zu behandeln, ich wäre eine Famileinschande die man möglichst verheimlichen würde.
Wieso redest du dir sowas ein? :gruebel:
Wozn

Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von Wozn »

Ist ja erfreulicherweise nicht mehr so.
Das hat sein Gutes, denn heutzutage können sich Menschen tatsächlich eher verwirklichen (auch wenn sie nicht wirklich gar so viele Möglichkeiten haben, wie immer behauptet wird), aber auch sein schlechtes, weil man sehr viel stärker merkt daß manche nicht mitkommen - also z.B. als ABs auf dem "Partnermarkt" nicht vermittelbar sind.
Freiheit - auch wenn sie relativ ist - ist etwas sehr schönes, sie hat aber den Nachteil daß man dann manchmal ein wenig "nackt" dasteht & die eigenen Unzulänglichkeiten offenbar werden, weil man sich nicht hinter starren Konventionen verstecken kann.
Rob_HBS

Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von Rob_HBS »

ich finde es gut, dass es hier mal um das thema "alleine sein" geht und nicht immer nur um das fehlen sexueller inhalte im leben. manchmal kann man hier ja den eindruck bekommen, viele ABs leiden nicht unter ihrer beziehungs- sondern vor allem unter ihrer sexlosigkeit.

ich stimme meinen vorrednern zu, dass viele nicht-betroffene sicher nicht wissen wie hart es ist mit an sehen zu müssen, wie alle welt scheinbar mühelos einen partner, oder auch ständig einen neuen partner findet und damit glücklich ist während usnereins leer ausgeht. aber wie sollen sie es auch wissen? wissen wir es denn zu schätzen, dass wir gesund sind, während ein krebspatient sich fragt, ob WIR es wirklich zu schätzen wissen, wie gesund wir sind?

ist nicht so einfach. mich stimmt es oft sehr traurig und nachdenklich, dass ich als asexueller MAB, der in 30 jahren ganze 3 monate fernbeziehung vorzuweisen hat (und damit wohl SC-AB ist oder was weiß ich), höchstwahrscheinlich NIE eine partnerin auf dem traditionellen weg (kennenlernen über freunde, im job, auf party oder bei irgendwelchen veranstaltungen) finden werde, sondern ausschließlich auf nischenforen im internet angewiesen bin...
ich möchte mich nicht damit abfinden allein zu sein, aber nachdem ich kürzlich wieder so eine erfahrung gemacht habe, die für mich völlig unerklärlich ist, befinde ich mich gerade in einem gefühlsmäßigen loch. da habe ich online über so ein forum eine tolle frau kennengelernt, viel mit ihr geschrieben, gechattet, telefoniert und sie letztlich nach ein paar monaten auch getroffen. wir haben einen wunderschönen tag verlebt, für mich wars der tollste tag in 2017 und alles sah gut aus. ich hab noch nie eine frau getroffen, mit der ich mich so gut verstanden habe und mit der ich soviel gemeinsam hatte. ihr ging es umgekehrt ebenso. dann, 2 tage nach dem treffen schrieb sie mir eine mail in der sie mir mitteilte, das kribbeln wäre weg und das wärs dann somit, am besten beenden wir alles - quasi bevor es angefangen hat. was passiert ist konnte sie mir nicht sagen oder es erklären. ich war am boden zerstört und eigentlich bin ich es immernoch. ich kann ja verstehen, wenn es nicht gut harmoniert, wenn man sich nix zu sagen hat, streitet oder andere dinge eben nicht optimal laufen - aber wenn alles 1a funktioniert und die chemie stimmt, jede vorstellung der anderen person bestätigt wird, dann plötzlich so eine 180-grad-wendung ist mir unbegreiflich, als hätte sie ne gehirnwäsche bekommen...

naja das nur mal so am rande - ich bleibe aber dabei, ich möchte nicht allein bleiben, aber die chance, das zu ändern ist sehr gering.
Hathor

Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von Hathor »

Rob_HBS hat geschrieben:ich finde es gut, dass es hier mal um das thema "alleine sein" geht und nicht immer nur um das fehlen sexueller inhalte im leben. manchmal kann man hier ja den eindruck bekommen, viele ABs leiden nicht unter ihrer beziehungs- sondern vor allem unter ihrer sexlosigkeit.
Stimmt, das war auch mein Eindruck. Aber naiv, wie ich in diesen Dingen bin, habe ich das einfach darauf zurückgeführt, dass hier hauptsächlich Männer unterwegs sind, und ich dachte, bei (vielen) Männern ist das auch genau so - dass also in erster Linie der erotische Kontakt vermisst wird, nicht das ganze andere Gedöns, was eine "Beziehung" ausmacht ;)
Rob_HBS hat geschrieben:ich möchte mich nicht damit abfinden allein zu sein, aber nachdem ich kürzlich wieder so eine erfahrung gemacht habe, die für mich völlig unerklärlich ist, befinde ich mich gerade in einem gefühlsmäßigen loch. da habe ich online über so ein forum eine tolle frau kennengelernt, viel mit ihr geschrieben, gechattet, telefoniert und sie letztlich nach ein paar monaten auch getroffen. wir haben einen wunderschönen tag verlebt, für mich wars der tollste tag in 2017 und alles sah gut aus. ich hab noch nie eine frau getroffen, mit der ich mich so gut verstanden habe und mit der ich soviel gemeinsam hatte. ihr ging es umgekehrt ebenso. dann, 2 tage nach dem treffen schrieb sie mir eine mail in der sie mir mitteilte, das kribbeln wäre weg und das wärs dann somit, am besten beenden wir alles - quasi bevor es angefangen hat. was passiert ist konnte sie mir nicht sagen oder es erklären. ich war am boden zerstört und eigentlich bin ich es immernoch. ich kann ja verstehen, wenn es nicht gut harmoniert, wenn man sich nix zu sagen hat, streitet oder andere dinge eben nicht optimal laufen - aber wenn alles 1a funktioniert und die chemie stimmt, jede vorstellung der anderen person bestätigt wird, dann plötzlich so eine 180-grad-wendung ist mir unbegreiflich, als hätte sie ne gehirnwäsche bekommen...
Was war denn da los? :shock: Kein Wunder, dass Dich das runterzieht, Rob. :umarmung2:
Vielleicht war ihre Begeisterung doch nicht so groß wie Deine, und sie hat sich nicht getraut, es direkt zu zeigen, weil Euer Kontakt über Mails und Telefon so gut gelaufen war :gruebel: Andererseits wäre es gerade in dem Fall, dass man schon so lange mit jemandem in Kontakt steht, wirklich nur fair, in irgendeiner Weise direkt zu kommunizieren, wenn die eigene Wahrnehmung so anders aussieht als die des Gegenübers. Vielleicht brachte sie das nicht übers Herz - und hat genau aus diesem Grund natürlich letztlich herzlos gehandelt.
Oder sie ist an Euer Treffen mit so hohen Erwartungen und Hoffnungen herangegangen, dass es einige Zeit gebraucht hat, bis die Erkenntnis dämmerte (oder, bis sie sich selbst eingestehen konnte) dass diese nicht erfüllt wurden?
Leider kann man nur spekulieren. Aber was auch immer der Hintergrund war - natürlich tut es verdammt weh.
Rob_HBS

Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von Rob_HBS »

der vollständigkeit halber sollte ich erwähnen, dass es beim treffen auch zum ersten kuss mit ihr kam und es nicht bei einem geblieben ist und insgesamt wir uns sehr nahe gekommen sind, da wir später am tag auch noch bei ihr waren - ich würde sogar behaupten, wären wir nicht beide asexuell, wäre da noch mehr passiert...

schon allein diese erfahrungen haben mir ja gezeigt, dass sie offenbar auch gefallen daran gefunden hatte - und dann kommt 2 tage später so ne nachricht...
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Versingled
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Re: Warum müssen wir eigentlich damit Leben alleine zu sein??

Beitrag von Versingled »

Dead Milkman hat geschrieben: Kann da auch mit einem schönen aktuellen Beispiel aufwarten. Mein Bruder wird im Herbst Vater, was er uns letztens eröffnet hat. Die Freundin von meinem Vater meinte daraufhin lächelnd zu mir: "Na, bei dir wird das ja wohl nichts mehr, oder?"
In der Situation hätte die Dame sich mindestens eine verbale Ohrfeige eingefangen, die sich gewaschen hätte ... :evil:

Ich kann damit leben, dass Menschen mit meinem Status nichts anfangen können. Nicht wissen, was ein AB ist und wie es ist als solcher durch's Leben zu gehen ... alles ok. Aber auch noch so "gut gemeinte" blöde Bemerkungen ... da gibt's bei mir inzwischen Kontra was auch unter die Gürtellinie geht ... :evil:
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.