Negatives Männerbild in Medien etc.

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Captain Unsichtbar
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Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Brax hat geschrieben:
Captain Unsichtbar hat geschrieben:Doch ich muss sagen, ich war positiv überrascht. Der Text ist wesentlich sachlicher und reflektierter als man beim Titel vermuten könnte.
Ich bin jetzt an dieser Stelle überrascht. Findest du es wirklich "sachlich" und "reflektiert", wenn jemand darüber jammert, dass das Ansprechen (sogar ganz konkreter) sexueller Übergriffe (es war also noch nicht mal eine vorbeugende Maßnahme) daran schuld sei, dass man ein Leben als AB fristen müsse und dass man solche Übergriffe lieber unter den Teppich kehren solle, weil sich ein oder zwei Jungs möglicherweise darüber erschrecken könnten?

Reflektiert ist, wenn man (wie du) begriffen hat, dass nicht die Aufklärung über sexuelle Gewalt das Problem ist, sondern die eigene Überreaktion auf diese. Vielleicht würde es den betroffenen Männern helfen, an der Frage anzusetzen, warum sie da so überreagieren!
Ich lese in absolut keinem Satz ein Gejammer, wie du behauptest. Reborn beschreibt, wie ich auch selbst, was ihn geprägt hat und setzt sich damit auseinander. Ich habe an keiner Stelle irgendetwas in dieser Art heraus gelesen, was du beschreibst. Liegt vielleicht daran, dass nicht interpretiere, sondern schlicht lese. Von irgendetwas unter den Teppich kehren konnte ich nichts lesen. Und damit möchte ich gar nicht erst anfangen, dann müsste ich nämlich auch die andere Seite erwähnen, welche dauernd unter den Teppich gekehrt wird. (Stichwort: Belästigung nur ein Frauenthema?)
Im übrigen wundert es mich, dass du meinen Post (verstehe ich zumindest so) in Ordnung findest, seinen aber nicht. Der Inhalt ist der gleiche. Er setzt sich auseinander und hinterfragt.
Aber schön, dass du eigentlich genau das Problem darstellst: als Mann darf man offenbar nichts an bestehenden Strukturen in Frage stellen. Das "in Frage stellen" bleibt wohl nach wie vor den Frauen vorbehalten. Schade.
Glaube mir, auch als Mann, möchte man dann und wann gewisse Veränderungen in der Gesellschaftsordnung. Aber klar, möchte man als Mann etwas hinterfragen, muss es ja automatisch böse sein. :roll:
Brax hat geschrieben:Das trifft nur auf die Pubertät zu. Wenn du das Teenageralter hinter dir gelassen hast, dann sind dir Frauen in ihrer Entwicklung nicht mehr per sé voraus.
Das mag sein, spielt aber keine Rolle. Da ich der Reife nach, dass Teenageralter eben gerade NICHT hinter mir gelassen habe, wird die jeweilige Frau so oder so einen riesen Vorsprung haben. Das andere ist bloss Nebensache, das ich erwähnt habe. Das würde nur für jemanden relevant sein, welcher selbst immerhin die Teenager-Erfahrungen machen konnte. Null plus Null bleibt immer noch Null.
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Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von Shisouka »

Kief hat geschrieben:
Brax hat geschrieben:Ich bin jetzt an dieser Stelle überrascht. Findest du es wirklich "sachlich" und "reflektiert", wenn jemand darüber jammert, dass das Ansprechen (sogar ganz konkreter) sexueller Übergriffe (es war also noch nicht mal eine vorbeugende Maßnahme) daran schuld sei, dass man ein Leben als AB fristen müsse und dass man solche Übergriffe lieber unter den Teppich kehren solle, weil sich ein oder zwei Jungs möglicherweise darüber erschrecken könnten?
Wer hat etwas von unter den Teppich kehren gesagt? Das wollte hier niemand.
Du prangerst gerade eine Beschwerde/Kritik an, die einen berechtigten Kern hat.

Bitte nicht in schwarz-weiss Strohmann-Argumentation verfallen.


CU, Kief
Hier gehts wohl eher um das Problem, dass er durch diesen Vorfall geprägt wurde und ihm damals niemand dabei geholfen hat diese Aussage richtig einzuordnen .. Erging mir ähnlich.
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Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von Talbot »

Es geht um die einseitige, undifferenzierte und hetzerische Art und Weise, wie dies auf breiter Front schon ab dem Kindesalter auf Jungen abgefeuert wird.
Kann ich persönlich gar nicht bestätigen.
Habe mich jedenfalls noch nie irgendeiner (gegenüber Jungs/Männern abgefeuerten) Hetze gegenüber gesehen.
Weder persönlich in Schule/Umfeld durch Lehrer noch durch irgendwelche Medien.
Zumindestens wenn ich jetzt nur ernstzunehmende Quellen berücksichtige, denn irgendwelche Videos/Blogs im Internet von verrückten Feministinnen würde ich jetzt nicht dazuzählen. Wenn man danach geht kann man schließlich alles behaupten, denn für jede Meinung wird man im Internet ne Quelle finden, die genau diese bestätigt. Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass diese Meinung repräsentativ wäre.
Bin immer wieder verwundert, wenn solche Thesen bezüglich negativem Männerbild/Männerhass innerhalb der Gesellschaft auftauchen.
Wenn ich mir mein Umfeld angucke, dann findet sich da niemand, der auch nur annähernd ein solches Männerbild vertritt und das obwohl dort einige Frauen dabei sind (und darunter natürlich auch einige, die bereits eine Menge negativer Erfahrungen mit Männern gemacht habe).
Die einzigen, die meiner Erfahrung nachnicht müde werden solche Thesen aufzustellen finden sich ausgerechnet im Manospheren-Umfeld.


Bei mir hatte jedenfalls ein solches negatives Männerbild keinerlei Einfluss auf meine Entwicklung zum AB.
Unabhängig davon hätte wohl bei mir die Entwicklung, die ich genommen habe, um den AB-Status anzugehen, ähnlich bzw genau so ausgesehen, wenn es doch einen solchen Einfluss gegeben hätte.
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Brax
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Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von Brax »

Kief hat geschrieben:Wer hat etwas von unter den Teppich kehren gesagt? Das wollte hier niemand.

Ich habe mich damit darauf bezogen:
Reborn hat geschrieben:Wütend macht mich z.B. dass man sagt: Das Thema Belästigung ist so wichtig, dass wir gleich mal vorsorglich (*) eine Mahnung an alle Männer aussprechen und damit in Kauf nehmen, dass einzelne heranwachsende Jungs das falsch verstehen und dadurch verwirrt werden - weil dieser Schaden weniger bedeutsam ist, wie der Schaden, den sonst Opfer von Belästigung davon tragen. Der Schaden auf dem ich hier jetzt sitze wird somit negiert und klein geredet. So fühlt es sich für mich an.

Ich kann nicht verstehen und es ist mir ein totales Rätsel wie andere Männer in diesem Umfeld noch vernünftig heran wachsen und normale Beziehungen zu Frauen unterhalten können. Vielleicht hatten sie ein positives männliches Vorbild, dass ihnen sagte: "Nimm den ganzen Quatsch nicht so ernst und tu einfach das was du von innen heraus empfindest." Das hatte ich leider nicht.
In anderen Worten: An Reborns Schule gab es sexuelle Übergriffe auf Mädchen. Das wurde am Elternabend angesprochen. Reborn fühlt sich dadurch angegriffen. Weil er sich angegriffen fühlt, macht es ihn wütend, dass über dieses Thema aufgeklärt wird. Dadurch, dass aufgeklärt wird, um die Mädchen zu schützen, fühlt er sich negiert.
Damit sagt er, man solle die Aufklärung über sexuelle Übergriffe unterlassen, weil es Jungs falsch verstehen könnten. Also nicht drüber reden. Ergo: Unter den Teppich kehren.
Aber Aufklärung über sexuelle Gewalt (die dem Schutz von Frauen und Mädchen dient), ist ja eh nur Quatsch, den man nicht ernst nehmen soll.... :roll:

(*) Im Übrigen war es keine vorsorgliche Mahnung, sondern eine Reaktion auf ganz konkrete sexuelle Übergriffe:
Reborn hat geschrieben:dass in der Schule beim Elternabend angesprochen worden sei, dass einige Jungs offenbar die Mädels angegrabscht hätten
Was ist jetzt so verkehrt daran, das anzusprechen und zu sagen, dass das nicht ok ist?

Ich fühle mich mit meinem Schaden auch negiert und kleingeredet, wenn jedes Mal, wenn sexuelle Übergriffe auf Frauen passieren, Männer sich in der Folge zum Opfer stilisieren! :roll:
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Brax
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Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von Brax »

Captain Unsichtbar hat geschrieben:Im übrigen wundert es mich, dass du meinen Post (verstehe ich zumindest so) in Ordnung findest, seinen aber nicht. Der Inhalt ist der gleiche. Er setzt sich auseinander und hinterfragt.
Sehe ich nicht so.
Du hast gesagt, dein Problem sei, dass du Kritik an Männern direkt auf dich beziehst.
Reborn sieht die Ursache seines Problems in der Kritik selbst. (Es ging in seinem Beispiel außerdem um Kritik an sexuellen Übergriffen, nicht an Männern, wohlgemerkt.)
Captain Unsichtbar hat geschrieben:Aber schön, dass du eigentlich genau das Problem darstellst: als Mann darf man offenbar nichts an bestehenden Strukturen in Frage stellen. Das "in Frage stellen" bleibt wohl nach wie vor den Frauen vorbehalten. Schade.
Glaube mir, auch als Mann, möchte man dann und wann gewisse Veränderungen in der Gesellschaftsordnung. Aber klar, möchte man als Mann etwas hinterfragen, muss es ja automatisch böse sein. :roll:
:mrgreen:
Du stellst auch gerade ein typisches Problem dar: Kaum äußert eine Frau Kritik, sieht man sich als Mann gleich in der Opferrolle ("wenn ich als Mann etwas hinterfrage, muss es automatisch böse sein", "alle Männer sind Triebtäter" (nicht von dir, aber oft gelesen), etc.).
Isia98

Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von Isia98 »

Brax hat geschrieben:
Kief hat geschrieben:Wer hat etwas von unter den Teppich kehren gesagt? Das wollte hier niemand.

Ich habe mich damit darauf bezogen:
Reborn hat geschrieben:Wütend macht mich z.B. dass man sagt: Das Thema Belästigung ist so wichtig, dass wir gleich mal vorsorglich (*) eine Mahnung an alle Männer aussprechen und damit in Kauf nehmen, dass einzelne heranwachsende Jungs das falsch verstehen und dadurch verwirrt werden - weil dieser Schaden weniger bedeutsam ist, wie der Schaden, den sonst Opfer von Belästigung davon tragen. Der Schaden auf dem ich hier jetzt sitze wird somit negiert und klein geredet. So fühlt es sich für mich an.

Ich kann nicht verstehen und es ist mir ein totales Rätsel wie andere Männer in diesem Umfeld noch vernünftig heran wachsen und normale Beziehungen zu Frauen unterhalten können. Vielleicht hatten sie ein positives männliches Vorbild, dass ihnen sagte: "Nimm den ganzen Quatsch nicht so ernst und tu einfach das was du von innen heraus empfindest." Das hatte ich leider nicht.
In anderen Worten: An Reborns Schule gab es sexuelle Übergriffe auf Mädchen. Das wurde am Elternabend angesprochen. Reborn fühlt sich dadurch angegriffen. Weil er sich angegriffen fühlt, macht es ihn wütend, dass über dieses Thema aufgeklärt wird. Dadurch, dass aufgeklärt wird, um die Mädchen zu schützen, fühlt er sich negiert.
Damit sagt er, man solle die Aufklärung über sexuelle Übergriffe unterlassen, weil es Jungs falsch verstehen könnten. Also nicht drüber reden. Ergo: Unter den Teppich kehren.
Aber Aufklärung über sexuelle Gewalt (die dem Schutz von Frauen und Mädchen dient), ist ja eh nur Quatsch, den man nicht ernst nehmen soll.... :roll:

(*) Im Übrigen war es keine vorsorgliche Mahnung, sondern eine Reaktion auf ganz konkrete sexuelle Übergriffe:
Reborn hat geschrieben:dass in der Schule beim Elternabend angesprochen worden sei, dass einige Jungs offenbar die Mädels angegrabscht hätten
Was ist jetzt so verkehrt daran, das anzusprechen und zu sagen, dass das nicht ok ist?

Ich fühle mich mit meinem Schaden auch negiert und kleingeredet, wenn jedes Mal, wenn sexuelle Übergriffe auf Frauen passieren, Männer sich in der Folge zum Opfer stilisieren! :roll:
Stimme dir da zu Brax.


Tja sowas stößt wohl vielen Männern auf.
In der Kindheit wird einem als Mädchen ja irgendwie vermittelt das es normal wäre wenn Jungs einen z.B. ärgern. Dann hieß es "Jungs sind eben Jungs, das ist ganz normal". Den Jungs lässt man dann ihr Ding durchziehen, denn Jungs sind nunmal Jungs. (Übertreibung)

Betrifft natürlich nich alle Männer. Deswegen muss man sich aber nicht gleich in die Opferrolle begeben oder eingeschnappt sein, nur weil man über solche Vorfälle informiert wird obwohl man nichts damit zu tun hat. Das klingt nach "ich bin nicht schuld, ich will über nichts negatives in dieser Welt Bescheid wissen, nur positives bitte." So kommt's mir ein bisschen vor aber nur meine Meinung.
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Ringelnatz
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Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von Ringelnatz »

orthonormal hat geschrieben:Ich versuche mal, die Kernthesen dieser Theorie zusammenzufassen:

Frauen sind Opfer, Männer sind Täter.
Entsprechend sollen Männer sich von Frauen fernhalten.
Jeder Mann, der das hinterfragt, möchte auf diese Weise sein Fehlverhalten entschuldigen, und bestätigt damit These 1.


Die Frage ist: Wie viele Frauen glauben das tatsächlich? Ich schätze mal, nicht mehr als 1%. Wie viele MABs haben diese Theorie verinnerlicht? Wahrscheinlich mehr.

Ich persönlich habe noch nicht mal viel äußere Einwirkung gebraucht, um an so etwas zu glauben. Mir reichte die Beobachtung, dass Gewalt gegen Frauen existiert, um durch Verallgemeinerung zu These 1 zu kommen. Überkompensation führt zu These 2, und durch These 3 kommt man nicht mehr so einfach raus.

Manche Männer sehen den Widerspruch zur Beobachtung, dass viele Frauen ja trotzdem auf Männer stehen. Weil sie aber gleichzeitig an These 1 glauben, kommen sie so zu dem Trugschluss „Frauen stehen auf Arschlöcher“, was letztendlich zu echtem Fehlverhalten ihrerseits führt, und was die These 1 wiederum für andere Männer bestätigt.

Wiederum andere Männer versuchen das Problem zu „lösen“, indem sie die These 1 ablehnen und Gewalt gegen Frauen grundsätzlich leugnen.
Ich glaube, dass da viel Wahres drin steckt. Bist halt ein schlaues Köpfchen, Ortho ;-)
Mir wurde als kleines blondes Mädel der Eindruck vermittelt, dass Männer im Großen und Ganzen ungefährlich sind, ABER es gäbe eben doch ein paar, die kleine Mädchen an sich locken und dann böse Dinge tun wollen. Und weil man als kleines Mädel den Unterschied zwischen den vielen Netten und den paar Bösen nicht immer gleich erkennen kann, muss man eben aufpassen (gilt im Übrigen genauso für kleine Jungs). Dass über Belästigung und gewisse Gefahren gesprochen wird sowie aber auch über Fehlverhalten - auch schon mit Kindern - finde ich wichtig. Aber natürlich soll es auf kindliche Denkmuster eingehen und nicht komplett falsche Gedankengänge initiieren, die später hemmend wirken.

Ich kann Reborn insofern verstehen, als er eben ganz besonders sensibel auf die Verbote und Mahnungen (an deren Grundlage er gar keinen Anteil hatte) reagiert hat. Es wäre jetzt die Frage, was man da tun kann bzw. was man hätte tun können, um Reborn den Umgang mit dem Thema zu erleichtern. Bei Kindern kann ich als Vater oder Mutter ja z.B. darauf achten, ob mein Sohn ein kleiner Raubautz ist, dem man schon mal auf die Finger schauen sollte und der das auch verträgt ;-) Oder ob mein Sohn ohnehin zurückhaltend ist, sodass ich ihn ruhig ermutigen kann.
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Versingled
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Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von Versingled »

Das Thema betreffend fällt mir nur eines ein ... es sind immer die gleichen "Personen des öffentlichen Lebens", die gebetsmühlenhaft die These "vertreten" der Mann ist ein potentieller Sexualstraftäter, weil er ja "die Waffe" dazu immer dabei hat. Es möge jetzt jeder für sich entscheiden, welche "Personen des öffentlichen Lebens" gemeint sind. Für mich sind diese Personen wie eine Inquisition unterwegs ... und darauf stürzen sich die Medien - weil das bringt Quote.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Kief

Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von Kief »

Brax hat geschrieben:
Kief hat geschrieben:Wer hat etwas von unter den Teppich kehren gesagt? Das wollte hier niemand.
Ich habe mich damit darauf bezogen:
Reborn hat geschrieben:Vielleicht hatten sie ein positives männliches Vorbild, dass ihnen sagte: "Nimm den ganzen Quatsch nicht so ernst und tu einfach das was du von innen heraus empfindest." Das hatte ich leider nicht.
In anderen Worten: An Reborns Schule gab es sexuelle Übergriffe auf Mädchen. Das wurde am Elternabend angesprochen. Reborn fühlt sich dadurch angegriffen. Weil er sich angegriffen fühlt, macht es ihn wütend, dass über dieses Thema aufgeklärt wird. Dadurch, dass aufgeklärt wird, um die Mädchen zu schützen, fühlt er sich negiert.
Damit sagt er, man solle die Aufklärung über sexuelle Übergriffe unterlassen, weil es Jungs falsch verstehen könnten. [ ... ]
Ich fühle mich mit meinem Schaden auch negiert und kleingeredet, wenn jedes Mal, wenn sexuelle Übergriffe auf Frauen passieren, Männer sich in der Folge zum Opfer stilisieren! :roll:
Damit ich keine drei Stunden mit dem Beitrag brauche, mache ich es mir mal einfach.

Reborn hat die relevanten Worte bereits geschrieben:
nicht die aufklaerenden Worte hat er angeprangert (ist gerechtfertigt, wenn sie ohne uebertiebene (traumatisierende) Propaganda auskommen).
Bzw. bei absurder Uebertreibung haette es voellig gereicht, wenn er jemanden hat, der ihm beim Realitaets-Check hilft ("Nein, Schuechterne sollen sich nicht NOCH zurueckhaltender verhalten.")

Das Problem ist, dass kein gesundes Empfinden vermittelt wird.
Es wird keine Nomalitaet vermittelt.
Sondern es wird allein verdammt.
Und zwar allgemein.

Du kannst Dich gerne beschweren, wenn irgendwer irgendwo fordert, dass derartige Aufklaerung enden soll.
Das sagt hier aber niemand. (Das ist Deine Interpretation/Projektion.)
Alles dreht sich allein um die ART der Aufklaerung, dass sie ueberzogen ausfaellt.
Und ohne brauchbaren Realitaetsfilter (der in dem Alter ned unbedingt ausgebildet ist) auch Schaden anrichtet.


CU, Kief
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Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von Volta »

Bevor wir hier alle spekulieren, was Reborn tatsächlich gemeint haben könnte, wäre es gut, wenn er sich selbst nochmal klarstellend äußert?!
George Munn

Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von George Munn »

Brax hat geschrieben:Weil er sich angegriffen fühlt, macht es ihn wütend, dass über dieses Thema aufgeklärt wird. Dadurch, dass aufgeklärt wird, um die Mädchen zu schützen, fühlt er sich negiert.
Damit sagt er, man solle die Aufklärung über sexuelle Übergriffe unterlassen, weil es Jungs falsch verstehen könnten. Also nicht drüber reden. Ergo: Unter den Teppich kehren.
Aber Aufklärung über sexuelle Gewalt (die dem Schutz von Frauen und Mädchen dient), ist ja eh nur Quatsch, den man nicht ernst nehmen soll.... :roll:
Er hat lediglich seine Empfindung beschrieben, die grundsätzlich eine Berechtigung hat. Er hat nirgendwo dazu aufgerufen eine Aufklärung über sexuelle Übergriffe zu unterlassen. Welche in diesem Fall übrigens auch kritisiert werden darf, weil es genau so sexistisch ist lediglich eine Wahrnehmung für Übergriffe auf Frauen zu schaffen. Denn soweit ich weiß sind wir ja alle emanzipiert. Von daher sehe ich nicht das geringste Problem, wenn der Threadersteller mit dieser Pauschalisierung des "Schutzes der Frauen vor den Männern" ein Problem hat. Das eine Aufklärung über das Thema sexuelle Übergriffe dennoch einen Sinn hat, stand nie zur Debatte.

Es ist kein Geheimnis das viele Männer mit diesen Auswüchsen des Feminismus ein Problem haben. Und es sollte in Ordnung sein sich damit auseinander zu setzen ohne sich gleich wieder Interpretationen hier aussetzen zu müssen, die genau der Grund für seine negativen Empfindungen in Bezug auf dieses Thema sind. Du tust Ihm damit einen Bärendienst.
orthonormal

Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von orthonormal »

Ringelnatz hat geschrieben:Dass über Belästigung und gewisse Gefahren gesprochen wird sowie aber auch über Fehlverhalten - auch schon mit Kindern - finde ich wichtig. Aber natürlich soll es auf kindliche Denkmuster eingehen und nicht komplett falsche Gedankengänge initiieren, die später hemmend wirken.
Vielleicht sollte man nicht nur thematisieren, welches Verhalten falsch ist, sondern gleichzeitig erklären, wie es stattdessen richtig geht. Insbesondere Jugendliche mit letzterem allein zu lassen, finde ich in diesem Kontext fatal: Die einen, an die der Hinweis adressiert war, verstehen ihn nicht und machen trotzig weiter; die anderen betreiben Überkompensation und kommen zu dem Schluss, dass jede Art von Annäherung verboten wäre.

Aber wie gesagt, ich habe mir meine seltsame Einstellung ganz allein erarbeitet – bei mir an der Schule gab es nie einen derartigen Hinweis.
Reborn

Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von Reborn »

Volta hat geschrieben:Bevor wir hier alle spekulieren, was Reborn tatsächlich gemeint haben könnte, wäre es gut, wenn er sich selbst nochmal klarstellend äußert?!
Stellt euch vor ihr sitzt friedlich im Park auf einer Bank und ein Polizist kommt vorbei und sagt: "Hören Sie mal Freundchen: In letzter Zeit haben solche wie Sie hier Rentner überfallen und angepöbelt... Sie unterlassen das gefälligst, ist das klar?", würdet ihr dann darin keine sehr ehrverletzende Unterstellung sehen? Und genau so agierte aus meiner Sicht in diesem Fall die Schule oder aber zumindest meine Mutter. Schon daran dass mir das gesagt wurde sah ich eine ehrverletzende Unterstellung ich sei ja potentiell auch einer von denen die Frauen belästigen und das ist Quatsch und was ich mit dem Wort Quatsch meinte. Genau so zerstört man das Selbstwertgefühl vieler junger Männer und zwar gerade derer die die Kritik nicht betrifft. Die frechen Bengel die Mädels angrabschen erreicht man damit nicht.
Volta
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Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von Volta »

Reborn hat geschrieben:
Volta hat geschrieben:Bevor wir hier alle spekulieren, was Reborn tatsächlich gemeint haben könnte, wäre es gut, wenn er sich selbst nochmal klarstellend äußert?!
Stellt euch vor ihr sitzt friedlich im Park auf einer Bank und ein Polizist kommt vorbei und sagt: "Hören Sie mal Freundchen: In letzter Zeit haben solche wie Sie hier Rentner überfallen und angepöbelt... Sie unterlassen das gefälligst, ist das klar?", würdet ihr dann darin keine sehr ehrverletzende Unterstellung sehen?
Diese Darstellung widerspricht deiner ursprünglichen, wo lediglich steht "Beispielsweise erinnere ich mich daran, wie meine Mutter mir sagte, dass in der Schule beim Elternabend angesprochen worden sei, dass einige Jungs offenbar die Mädels angegrabscht hätten und das natürlich absolut nicht ok wäre etc."

Wo wurdest du da direkt angesprochen, wie in deinem Park Beispiel?
Reborn

Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von Reborn »

Volta hat geschrieben:Diese Darstellung widerspricht deiner ursprünglichen, wo lediglich steht "Beispielsweise erinnere ich mich daran, wie meine Mutter mir sagte, dass in der Schule beim Elternabend angesprochen worden sei, dass einige Jungs offenbar die Mädels angegrabscht hätten und das natürlich absolut nicht ok wäre etc."

Wo wurdest du da direkt angesprochen, wie in deinem Park Beispiel?
Das Parkbeispiel ist überspitzt um zu verdeutlichen was ich meine. Sagt zB der Polizist zu dir: "Guten Tag der Herr, in letzter Zeit kam es von Männern öfter zu Übergriffen auf Senioren. Ich würde gerne anmerken dass ein solches Verhalten nicht erwünscht ist - schönen Tag noch", dann ist die Aussage vielleicht weniger provokativ, inhaltlich jedoch deckungsgleich.
Reborn

Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von Reborn »

Oder welchem Sinn soll denn die Belehrung der Schule gedient haben? Ich meine objektiv betrachtet macht es keinen Sinn jemanden auf ein potentielles Fehlverhalten hinzuweisen dass ihm nicht zugetraut wird. Ist denn die Schlussfolgerung nicht zulässig? Man weißt mich darauf hin, dass X falsch ist, folglich nimmt man an dass mir ohne diesen Hinweis X zuzutrauen wäre?

Warum hat man zB den Mädchen nicht gesagt dass sie sexuelle Übergriffe auf andere Mädchen unterlassen sollen? Weil das keiner erwartet. Keiner geht davon aus dass Mädchen sich gegenseitig sexuell belästigen. Es macht nur Sinn das den Jungs zu sagen wenn man ihnen das potentiell zutraut. Ich finde schon dass die Schlussfolgerung zulässig ist.

Ein korrekter Umgang mit solchen Vorfällen ist genau die Jungs darauf anzusprechen die sich entsprechend verhalten haben.
Isia98

Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von Isia98 »

Reborn hat geschrieben:
Volta hat geschrieben:Diese Darstellung widerspricht deiner ursprünglichen, wo lediglich steht "Beispielsweise erinnere ich mich daran, wie meine Mutter mir sagte, dass in der Schule beim Elternabend angesprochen worden sei, dass einige Jungs offenbar die Mädels angegrabscht hätten und das natürlich absolut nicht ok wäre etc."

Wo wurdest du da direkt angesprochen, wie in deinem Park Beispiel?
Das Parkbeispiel ist überspitzt um zu verdeutlichen was ich meine. Sagt zB der Polizist zu dir: "Guten Tag der Herr, in letzter Zeit kam es von Männern öfter zu Übergriffen auf Senioren. Ich würde gerne anmerken dass ein solches Verhalten nicht erwünscht ist - schönen Tag noch", dann ist die Aussage vielleicht weniger provokativ, inhaltlich jedoch deckungsgleich.
Also wenn du die Drohung von vorhin mit dieser Aussage inhaltlich deckungsgleich findest wundert mich dein Verhalten nicht. Kanns trotzdem nicht verstehen wie du sowas gleichtsellst. Finde ich übertrieben.

Mir fällt dazu nur noch das ein: Wenn man sich keiner Schuld bewusst Ist, muss man sich auch nicht angegriffen fühlen. Oder: Wenn man Unschuldig ist hat man auch nichts zu befürchten.

Aber sehen hier ja viele anders. Wenn ne Frau das machen würde hieße es: ACHTUNG FEMINISTIN!!!
Wie nennt man das bei Männern? :lol:
Reborn

Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von Reborn »

Isia98 hat geschrieben:Also wenn du die Drohung von vorhin mit dieser Aussage inhaltlich deckungsgleich findest wundert mich dein Verhalten nicht. Kanns trotzdem nicht verstehen wie du sowas gleichtsellst. Finde ich übertrieben.

Mir fällt dazu nur noch das ein: Wenn man sich keiner Schuld bewusst Ist, muss man sich auch nicht angegriffen fühlen. Oder: Wenn man Unschuldig ist hat man auch nichts zu befürchten.
Wenn hier jetzt z.B. ein frustierter MAB schreibt dass Frauen doch bitte nicht so oberflächlich sein und auf Arschlöcher stehen sollen, dann findest du das doch auch verletzend, oder sagst du dann: "Naja, in meinem Fall gilt das ja nicht, also ist das völlig ok wenn er das sagt, denn ich muss mir ja keiner Schuld bewusst sein und mich nicht angesprochen fühlen"? Natürlich fändest du es zurecht verletzend und pauschalisierend. Und genauso finde ich es zurecht verletzend und pauschalisierend, wenn man mir - als wüsste ich es nicht und als bräuchte ich diese Aufklärung - sagt dass sich das Begrapschen von Frauen nicht gehört. Ich benötige einen solchen Hinweis nicht, da ich keiner bin der Frauen belästigt. Einen solchen Hinweis benötigen nur Männer die Frauen belästigen, genauso wie einen Hinweis darauf, dass Oberflächlichkeit und Materialismus falsch sind auch nur die Frauen benötigen die oberflächlich und materialistisch sind und nicht pauschal alle Frauen, denn nicht pauschal alle Frauen sind oberflächlich und materialistisch, genauso wie nicht pauschal alle Männer sexuell belästigend sind.
Kief

Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von Kief »

Isia98 hat geschrieben:Mir fällt dazu nur noch das ein: Wenn man sich keiner Schuld bewusst Ist, muss man sich auch nicht angegriffen fühlen. Oder: Wenn man Unschuldig ist hat man auch nichts zu befürchten.
Das Problem ist doch, dass man erstmal verstehen muss, wo die Grenze ist, was erlaubt ist, und was nicht.

Solange man dazu keine Erfahrungen und Erlebnisse hat, reicht der Umstand, dass man gezielt angesprochen wird.
Ich werde (mit)angesprochen, obwohl ich gar nichts gemacht habe.
Bin ich dann etwa schon schuldig?
Wie weit muss ich mich noch zurueckziehen, damit ich endlich unschuldig bin?

Da ist der Rueckzug garantiert.
Dann komm mal aus diesem betonierten Schneckenhaus wieder raus.
Mein Glueck war, dass ich mit ueber 30 begriffen habe, dass ich meine Grenzen austesten und neu erfahren muss - und extrovertiert/risikofreudig genug bin, trotz uebelster Beklemmungen ausprobiert habe.

Als ich meine erste (einzige und verdiente) Ohrfeige kassiert habe, hatte ich meine gefuehlten Grenzen total verlagert.


CU, Kief
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Re: Negatives Männerbild in Medien etc.

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Kief hat geschrieben:Das Problem ist, dass kein gesundes Empfinden vermittelt wird.
Es wird keine Nomalitaet vermittelt.
Sondern es wird allein verdammt.
Und zwar allgemein.
Das bringt das Problem ziemlich genau auf den Punkt. Was ich immer wieder bei solchen Themen feststelle: es wird automatisch vom Extremen ins Allgemeine geschlossen, was völlig überzogen wenn nicht gar realitätsfern ist.
Wenn jemand ganz speziell etwas unrechtes getan hat, gehört dieser einen Person die Leviten gelesen, aber sicher nicht allen. Die "Prävention" ist eine Sache der Erziehung und gehört schon gar nicht zur Klassenpredigt wo es wahrscheinlich 90% eh nicht betrifft. Davon abgesehen halte ich Generalverdacht für höchstgradig diskriminierend.
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