Menschen, die keine Fragen haben...

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LonesomeCoder
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Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von LonesomeCoder »

Simonetta hat geschrieben: Ich gerate auch sehr oft an Menschen, die nur von sich sprechen, ohne Fragen zu stellen und Interesse zu zeigen.
Ich ziehe mich dann zurück und vertiefe den Kontakt nicht weiter. Aber vielleicht wäre es manchmal besser, das direkt anzusprechen, um dem anderen die Chance zu geben, an seinem Verhalten zu arbeiten.
Ich finde solche Leute toll. Einfach zurücklehnen und zuhören ohne das für mich als Asperger-Autist sehr anstrengende Überlegen eigener Fragen. Und zu vielen Themen wie Reisen, Weggehen, Serien und TV-Programm könnte ich mangels Interesse dafür auch nix sagen. Da ist es doch super, wenn ich nur zuhören muss. Nerven tun mich mehr Leute, denen man jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen muss.
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Nonkonformist

Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Nonkonformist »

Man kann doch auch mal über nicht wichtigen sachen reden.
Mit meine direkte kollegin gibt es ein running gag das ich möchte das sie im sommer in bikini in der arbeit kommt.
Hatte heute ein längeres gespräch mit zwei tutorinnen, die mich manchmal bei der arbeit unterstützen.

Themen; kühlschrank leer, wo und mit was soll man das problem beheben.
Heißhunger nachts nach den ausgehen, und dafür etwas im kühlschrank haben..
Und einen überfälligen bikinikauf bei eine der zwei tutorinnen, (diejenige die ich ab und zu necke), aber sie möchte beim hitzewellen nicht, dann ist sie zu verschwitzt um bikiniteile zu passen. (Ne hübsche, also habe ich jetzt mal wieder so ein bild im kopf; ach ja...)

Das reden war dabei nicht so sehr einen richtigen informationstausch aber eher ein mittel um der zeit kurzweiliger zu machen.
Wozn

Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Wozn »

Ja, reden ist oft eben eine hochgradig soziale Tätigkeit, deshalb fällt es auch so negativ auf wenn jemand nicht auf sein Gegenüber eingeht.

Bei der Kommunikation wird es im allgemeinen als unangenehm wahrgenommen, wenn man nicht auf sein Gegenüber eingeht & nur von sich erzählt - soooo furchtbar interessant ist niemand, bzw. ein solches Verhalten läßt wohl auf ein gehöriges Maß Selbstverliebtheit oder gar Narzißmus schließen. Interessanterweise wird Selbstverliebtheit als negativ, möglichst großes Selbstvertrauen als positiv wahrgenommen - was meine Vermutung bestätigt daß oft die Dosis entscheidet ob etwas gut oder schlecht ist.
Hat man Selbstvertrauen, so gilt das als gut. Hat man keins oder nur wenig gilt das als schlecht - ist man aber von sich selbst hingerissen & findet man sei der tollste Mensch den die Evolution hervorgebracht hat, wird das, selbst bei gutem Aussehen, zumindest als nervig wahrgenommen...

Übrigens: Ergibt das Konzept "Fragen die keine Menschen haben" einen Sinn, oder ist es, wie ich vermute, nur ein billiger Lyrismus?
Marise

Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Marise »

Mit Dauerrednern habe ich weniger Probleme. Muss ich nicht für ein Gesprächsthema sorgen. Und durch die Nachfragen kann man etwas die Richtung steuern. Vertrautere Gespräche sind das dann allerdings nicht.

Real habe ich häufiger die Sorte "redet nur auf Ansprache und fragt nichts". So ein Gespräch fühlt sich für mich unangenehm an und ist anstrengend.

Es ist anstrengend, weil man sich alleine um die Gesprächsthemen kümmern muss. Man muss ein Thema finden und es ansprechen oder dazu fragen. Man muss darauf achten, was an Antworten kommt und was man darauf weiter sagen oder fragen kann, um das Gespräch am Laufen zu halten. Das Gespräch läuft nie von alleine weiter.
Manche Themen sind länger ergiebig, andere nur recht kurz. Dann muss ein neues Thema gefunden werden. Die Themen kommen aber nur aus meinen eigenen Überlegungen und sind in der Anzahl auch nicht unendlich. Was den anderen von sich aus interessiert, erfährt man auch wenig, da ja immer nur auf die eigenen Vorlagen reagiert wird.
Ich muss mich in solchen Gesprächen viel mehr konzentrieren als üblich und das ist ziemlich anstrengend.

Es ist unangenehm, weil keine Fragen als kein Interesse empfunden wird.
Als wenn man nur Belangloses und Langweiliges von sich gibt. Dass es nichts an einem gibt, was der Gesprächspartner wissen möchte. Keine Lebensumstände, keine Meinung, keine Ideen und Wünsche.
Es ist meiner Erfahrung nach aber keine Absicht, sondern den Betreffenden nicht klar, dass sie sich sozial ungünstig verhalten.

Ein Punkt zum Bedenken ist, dass man selbst interessanter wird, wenn man sich für andere interessiert. Wenn man zu denen gehört, die keine Fragen an ihre Umgebung stellen: Das ist als wenn man sich ein riesiges Schild um den Hals hängt "Ich bin nicht interessant (und du interessierst mich auch nicht)".
Die meisten Menschen bemerken das und handeln entsprechend. Das sind dann z.B. -10 Punkte in der Kategorie "Warum sollte dich jemand daten".
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BartS
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Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von BartS »

Einsamer Igel hat geschrieben:Der Autor ist ein Idiot. Ihm fällt gar nicht auf, dass das ein Widerspruch ist. Offenbar dreht er sich nur um sich.
Dass sein Date evtl. auch introvertiert ist... und dasselbe Recht wie er beanspruchen darf, zurückhaltend zu sein, kommt ihm nicht in den Sinn. Habe den Artikel schon nach der Hälfte abgehakt.
Es gibt introvertierte Menschen, die ziehen die Gesellschaft von anderen introvertierten vor. Und dann gibt es solche, die sich gerne mit extrovertierten umgeben, weil sie gerne zuhören und mit eigenen Fragen das Gespräch in Gang halten. Aber ich glaube das ist hier nicht der Punkt. Der Autor hat sich über etwas anderes beklagt, nämlich das vom Gegenüber keine Fragen kamen. Ich kenne das auch von mir, ich fühle mich wohler, wenn ich auf Fragen antworten kann, weil ich dann auch wirklich weiß, dass es die Person wirklich interessiert. Wenn kein Feedback kommt (durch Fragen oder Kommentare), dann weiß ich oft gar nicht, ob das für mein Gegenüber von Interesse ist, was ich da erzähle. Und ob man seinem Gegenüber nun Fragen stellt oder nicht, ist jetzt keine Sache von Intro- oder Extroversion, sondern mehr von Aufmerksamkeit.
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Wenona

Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Wenona »

BartS hat geschrieben: Es gibt introvertierte Menschen, die ziehen die Gesellschaft von anderen introvertierten vor. Und dann gibt es solche, die sich gerne mit extrovertierten umgeben, weil sie gerne zuhören und mit eigenen Fragen das Gespräch in Gang halten.
Und dann gibt es noch die Schüchternen. ;)
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Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von LonesomeCoder »

Für außenstehende ist die Unterscheidung nicht leicht: beide haben nichts außerhalb ihres eigenen Kreises.
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Wenona

Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Wenona »

Nuhja, wenn man denjenigen kennenlernt, lernt man ja auch sein Bedürfnis nach mehr oder weniger Kontakt kennen.
Schüchterne sind letztendlich nur gehemmte Extrovertierte. :mrgreen:
Oxymoron

Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Oxymoron »

Ach viele gemeinsame Überschneidungen zu haben, bringt auch nicht zwangsläufig was. Mit meinem letzten Date konnte ich auch stundenlang reden. Das erste Date ging fast 10h. Und auch danach meinte sie, die Zeit vergeht mit mir wie im Flug. Trotzdem hat es für Gefühle nicht gereicht, obwohl sexueller Kontakt auch zustande kam.

Ich habe einfach das Gefühl das man ein Selbstdarsteller sein muss um in der Hinsicht weiterzukommen und ekelhaft Anbiederungsverhalten an den Tag legen muss.
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Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Reinhard »

Wenona hat geschrieben:Nuhja, wenn man denjenigen kennenlernt, lernt man ja auch sein Bedürfnis nach mehr oder weniger Kontakt kennen.
Schüchterne sind letztendlich nur gehemmte Extrovertierte. :mrgreen:
Warum sollten Intros nicht auch schüchtern sein? Oder können sich die nie anders verhalten, das ist immer deren "Normalzustand"? :gruebel:
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Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von BartS »

Reinhard hat geschrieben:Warum sollten Intros nicht auch schüchtern sein? Oder können sich die nie anders verhalten, das ist immer deren "Normalzustand"? :gruebel:
Intros können auch schüchtern sein, müssen aber nicht. Introversion ist eine angeborene Wesenseigenschaft. Schüchternheit ist vereinfacht gesagt eine erworbene Ängstlichkeit vor bestimmten Situationen, die man durchaus verändern kann. Die Introversion kann man nicht ändern.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
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Re: Menschen, die keine Fragen haben...

Beitrag von Reinhard »

BartS hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben:Warum sollten Intros nicht auch schüchtern sein? Oder können sich die nie anders verhalten, das ist immer deren "Normalzustand"? :gruebel:
Intros können auch schüchtern sein, müssen aber nicht. Introversion ist eine angeborene Wesenseigenschaft. Schüchternheit ist vereinfacht gesagt eine erworbene Ängstlichkeit vor bestimmten Situationen, die man durchaus verändern kann. Die Introversion kann man nicht ändern.
So etwa würde ich es auch sehen, aber Wenona anscheinend nicht.
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