ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

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NBUC
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von NBUC »

Da vermeidest du ja nicht "Beziehungen", sondern eher das Ansprechen.
Das würde ich als 2 unterschiedliche Probleme sehen, auch wenn es dann zum selben Endergebnis beiträgt.
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wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Tyralis Fiena
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Tyralis Fiena »

Nein, für mich trifft das nicht zu. In dem Bereich bin ich authentisch und mich begleitet da keine Furcht. Ein richtiges Date hatte ich halt nie und sonstige Chancen zeigten sich selten. Mein Problem ist eher mein authentisches Verhalten in den jeweiligen Situationen.
Pferdedieb
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Pferdedieb »

Shisouka hat geschrieben: Man muss lernen, dass der Flirt ein Spiel ist, dass einfach mal Spass macht. Und solange man sein Gegenüber respektiert, darf man auch mal versuchen näher zu kommen ..
Und für jedes Spiel muss man die Regeln kennen, sonst verliert man. Ich für meinen Teil habe KEINE Ahnung, wie man "flirtet".

Wenn man einer Frau mal was Nettes sagt, gilt man sofort als "nett" und kommt in die Freundschaftsschublade.
Ein paar Tage später erzählt sie dann von ihrem neuen Freund, den man im schlimmsten Fall dann auch noch kennenlernt.

Kurzum, gemäß Dietmar Wischmeyer bin ich haargenau der "Typ mit der Bohrmaschine":
Jede halbwegs attraktive Frau hält in ihrem Freundeskreis einen schüchternen, dicklichen oder einfach nur zu lieben Mann in Reserve, der sie von ferne anhimmelt. Stets gibt sie ihm das Gefühl, ihr besonderer Vertrauter zu sein und eigentlich auch viel toller als der durchtrainierte Schönling mit dem Wahnsinnsriemen. Höchstens zwei Wochen noch ließe sie sich von ihm das Hirn aus der Rübe vögeln, dann sei aber endlich Schluß. Der Mann mit der Bohrmaschine hört ihr brav zu und tröstet sie, wenn Kollege Megastecher schon nach drei Tagen Schluß gemacht hat, ja und freut sich sogar mit ihr, wenn der nächste Hengst auf die Lichtung trabt. Unerschütterlich hält ihn die Hoffnung, wenn er ihr nur stets sein Ohr leihe und immer da sei, dann werde sie irgendwann mal seine Qualitäten erkennen und ihn ranlassen. Pustekuchen! Seine Qualitäten hat sie längst erkannt: er ist der Doofe mit der Bohrmaschine, der ihr die Vorhänge andübelt, ihren Umzug organisiert und den Ficus berieselt, wenn sich Madame auf den Malediven von ihrem haarigen Wüstling durchorgeln läßt.

Der Text mag komödiantisch übertrieben sein (das ist sein Zweck), aber es steckt sehr viel Wahrheit darin.

Mir ging es an der Uni oftmals so. Ich durfte dieser oder jener Frau bei dieser oder jener Hausarbeit helfen, bekam dafür ein MEEEEGA-Dankeschön ("Du bist ja soooo nett"), und in den Semesterferien ist sie mit ihrem neuen Freund in die Südsee geflogen :sadman:

Deswegen, es sagt sich alles so leicht, "flirte doch mal". Ich kann so charmant und höflich sein wie ich will, ich glaube mir fehlt das allseits bekannte A....loch-Gen. Ich Idiot würde auch tatsächlich noch mit der Bohrmaschine anrücken, wenn der neue Freund sie verlassen hat und sie es nicht hinkriegt, das Regal aufzubauen. Aber genau das scheint mein Fehler zu sein ... ich bin zu lieb. Flirten geht sicherlich anders. Da muss auch mal ein dreckiger Spruch kommen. Immer locker flockig. Das kann man auch nicht lernen. Man kann es von Natur aus oder eben nicht.
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Nordlicht84
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Nordlicht84 »

Ich find die Ausgangsfrage für einige ABs bestimmt hilfreich, sich und das eigenes Handeln mal zu hinterfragen....aber,
Shisouka hat geschrieben:Jeder AB, der behauptet es gäbe keine Vermeidungsverhalten, lügt!
genau das behaupte ich von mir. Ich wüsste nicht, wo ich eine Beziehung bei mir vermeiden würde. Ich habs über sämtliche Kanäle (Schule, Uni, Freunde, Arbeit, Internet) probiert, eine Frau kennenzulernen und probiere es auch weiterhin. Auch, wenn nach all den Jahren der Frust immer größer wird. Ich bin eigentlich eher der introvertierte Typ, aber ich bin in Vereins- und Parteileben aktiv. Dazu nutze ich Chancen, wie Parties ect. um neue Leute kennenzulernen. Morgen kommen Bekannte meiner Mitbewohner, wo ich wieder neue Kontakte knüpfen kann. Daneben betreibe ich Sport, um mich Fit und attraktiv für das andere Geschlecht zu halten. Dort kann man auch mit Damen ins Gespräch kommen. Geklappt hats hier aber ebenfalls nicht. Ich wüsst halt nicht, wo ich da versuche zu vermeiden, dass ich jemanden kennenlerne????
Shisouka hat geschrieben:Selbst die Aussage, dass es kein Vermeidungsverhalten gibt, ist schon Vermeidungsverhalten .. Jeder gute Therapeut würde denjenigen mit 1-2 Gegenfragen vom Gegenteil überzeugen können. Insofern ist die Frage der Therapeutin hart, aber wohl nötig.

Einige ABs basteln sich im Laufe ihrer "Leidenszeit" ihre eigene kleine Realität, aus der sie ja nie und nimmer ausbrechen könnten. Beispiele dafür gibts hier im Forum ja leider einige ..
Bespiele gibts hier viele. Allerdings hats auch schon einmal hier n AB angemerkt, mitunter sind die externen Faktoren halt auch ein wichtiger Punkt, die man nicht so einfach auslassen darf. Was bringt es einem, wenn man mehr als bereit für eine Beziehung ist, und auch total toll, wenn die Zielgruppe halt n fick auf alles gibt, was man so mitbringt?
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Brax
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Brax »

Pferdedieb hat geschrieben:Jede halbwegs attraktive Frau hält in ihrem Freundeskreis einen schüchternen, dicklichen oder einfach nur zu lieben Mann in Reserve, der sie von ferne anhimmelt. Stets gibt sie ihm das Gefühl, ihr besonderer Vertrauter zu sein...
Ich bin gerade mal in Gedanken meinen Freundeskreis durchgegangen... und ich bin wohl keine halbwegs attraktive Frau... :gruebel: :mrgreen: Mist aber auch....
Pferdedieb hat geschrieben:Wenn man einer Frau mal was Nettes sagt, gilt man sofort als "nett" und kommt in die Freundschaftsschublade. [...] Ich kann so charmant und höflich sein wie ich will, ich glaube mir fehlt das allseits bekannte A....loch-Gen. [...] Aber genau das scheint mein Fehler zu sein ... ich bin zu lieb. Flirten geht sicherlich anders. Da muss auch mal ein dreckiger Spruch kommen. Immer locker flockig.
Nee, einigen Männern ist wohl nicht klar, was "zu nett" im Sinn von "unattraktiv" bedeutet. Ich weiß jetzt nicht, was du für ein Mensch bist und ob du tatsächlich "nett" im entsprechenden Sinn bist. Aber generell braucht man keine dreckigen Sprüche zu klopfen oder Frauen schlecht zu behandeln, damit diese einen toll finden. Ich kenne eine Menge sehr netter Männer, die in Beziehung sind. Daran kann es also nicht liegen.

"Zu nett" im Sinn von "unattraktiv" ist ein Mann nicht, wenn er freundlich ist.
Sondern dann, wenn er es allen recht machen will, wenn er harmoniesüchtig ist, wenn er sich immer nur nach anderen richtet und es nicht hinbekommt, zu sagen, was er will. Wenn er sich nicht traut, seine Meinung zu sagen. Und sich ständig in ängstlichem Tonfall rückversichern muss, ob man auch ja mit allem zufrieden ist. Das nervt einfach. Und eigentlich denkt man sich nicht, dass er zu nett ist, sondern dass er ein Jammerlappen ist. Aber das klingt so negativ und eigentlich tut der arme Kerl ja nichts Böses, also findet man ihn halt "zu nett".
Das hat aber nichts mit normaler Freundlichkeit zu tun. Die kommt auf jeden Fall gut an!
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Arsonist
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Arsonist »

Shisouka hat geschrieben:Jeder AB, der behauptet es gäbe keine Vermeidungsverhalten, lügt!
Wenn ich sowas lese werde ich echt sauer!
Nordlicht84 hat geschrieben:Ich find die Ausgangsfrage für einige ABs bestimmt hilfreich, sich und das eigenes Handeln mal zu hinterfragen....aber,
genau das behaupte ich von mir. Ich wüsste nicht, wo ich eine Beziehung bei mir vermeiden würde. Ich habs über sämtliche Kanäle (Schule, Uni, Freunde, Arbeit, Internet) probiert, eine Frau kennenzulernen und probiere es auch weiterhin. Auch, wenn nach all den Jahren der Frust immer größer wird. (...). Dazu nutze ich Chancen, wie Parties ect. um neue Leute kennenzulernen. (...) . Daneben betreibe ich Sport, um mich Fit und attraktiv für das andere Geschlecht zu halten.
Same here. Ich sehe auch nicht wo ich eine Beziehung vermeide. Die Frauen meiden mich. Jede Frau die ich gedated habe und mir nicht komplett mussfiel, wurde von mir nach einem Folgetreffen gefragt. Bis auf eine Ausnahme wollte es keine. Da kann ich mir kein Vermeidungsverhalten vorwerfen. Diejenigen die ich nicht gefragt hatte bekundeten von sich im Übrigen auch kein Interesse an einem Folgetreffen. Also was jetzt?


Ich habe ein paar mal nachgefragt warum kein Interesse an einem Folgetreffen bestand. Die Antwort ging immer in die Richtung: "Du bist nett aber es hat nicht gepasst". Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus fehlendem Arschloch-Gen und mangelhaften Aussehen. Der Spruch "Wer eine Beziehung will, findet auch eine" ist genauso dämlich wie einem Langzeitarbeitslosen zu sagen er kann locker 60k im Jahr machen wenn er sich ein bisschen weiterbildet. Da werde ich echt fassungslos.
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Tyralis Fiena »

@Nordlicht84
Ich denke, Shisouka´s Behauptung bezieht sich lediglich auf die hypothetische Aussage, dass es generell kein Vermeidungsverhalten gäbe. Bisher habe ich allerdings noch keinen AB wahrgenommen, der das Konzept Vermeidungsverhalten generell ablehnt.
Zuletzt geändert von Tyralis Fiena am 27 Jul 2017 16:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Hoppala
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Hoppala »

Tyralis Fiena hat geschrieben:Nein, für mich trifft das nicht zu. In dem Bereich bin ich authentisch und mich begleitet da keine Furcht. Ein richtiges Date hatte ich halt nie und sonstige Chancen zeigten sich selten. Mein Problem ist eher mein authentisches Verhalten in den jeweiligen Situationen.
Wenn du authentisch eine Beziehung willst, würdest du dich doch dann in entsprechenden Situationen authentisch pro Beziehung verhalten ...
Entweder du willst das dann gar nicht, und es wäre dann auch gut so.
Oder du willst es, und handelst aber nach anderen (bewussten oder unbewussten) Wünschen. Das ist dann problematisch.
NBUC hat geschrieben:Da vermeidest du ja nicht "Beziehungen", sondern eher das Ansprechen.
Das würde ich als 2 unterschiedliche Probleme sehen, auch wenn es dann zum selben Endergebnis beiträgt.
Ich vermnute mal, wenn Reinhard "Ansprechen" schriebt, meint er generell ein von seiner Seite aktives Führen eines persönlicheren Gespräches.
Und wenn er das meidet, meidet er natürlich auch Beziehung.
So wie jemand, der die Wendeltrappe meidet, halt auch der Aussicht oben aus dem Weg geht.
Das eine bedingt das andere.
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Tyralis Fiena »

Hoppala hat geschrieben: Wenn du authentisch eine Beziehung willst, würdest du dich doch dann in entsprechenden Situationen authentisch pro Beziehung verhalten ...
Entweder du willst das dann gar nicht, und es wäre dann auch gut so.
Oder du willst es, und handelst aber nach anderen (bewussten oder unbewussten) Wünschen. Das ist dann problematisch.
Tat ich auch, also mich pro Beziehung verhalten - so gut ich es halt wusste. In den jeweiligen Phasen strebten mein Wollen und mein Verhalten in die gleiche Richtung.
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Hoppala
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Hoppala »

Tyralis Fiena hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben: Wenn du authentisch eine Beziehung willst, würdest du dich doch dann in entsprechenden Situationen authentisch pro Beziehung verhalten ...
Entweder du willst das dann gar nicht, und es wäre dann auch gut so.
Oder du willst es, und handelst aber nach anderen (bewussten oder unbewussten) Wünschen. Das ist dann problematisch.
Tat ich auch, also mich pro Beziehung verhalten - so gut ich es halt wusste. In den jeweiligen Phasen strebten mein Wollen und mein Verhalten in die gleiche Richtung.
Abgesehen davon, dass das schwer zu beurteilen ist, und subjektiv schon mal sowieso:
wenn es denn so sein sollte, hat es halt in diesen Situationen nicht sein sollen. Weitermachen.
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Tyralis Fiena »

Hoppala hat geschrieben: Abgesehen davon, dass das schwer zu beurteilen ist, und subjektiv schon mal sowieso:
wenn es denn so sein sollte, hat es halt in diesen Situationen nicht sein sollen. Weitermachen.
Natürlich ist das subjektiv schwer zu beurteilen. Ich schliesse nicht vollkommen aus, dass ich einem Fehlurteil unterlegen bin. Wenn das so ist, spielt mein Unterbewusstsein stets gegen mich bzw. hält den möglichen Grund so perfekt verborgen, dass ich schlichtweg keine Chance habe, alleine daran heranzukommen. Klar, rein logisch wäre es dann doch unauthentisches Verhalten. Entdeckt habe ich bisher nichts, ansonsten könnte ich es gezielt angehen.

Klar besteht halt auch die Möglichkeit, dass es halt nicht sein sollte.
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Captain Unsichtbar
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Hoppala hat geschrieben:
Tyralis Fiena hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben: Wenn du authentisch eine Beziehung willst, würdest du dich doch dann in entsprechenden Situationen authentisch pro Beziehung verhalten ...
Entweder du willst das dann gar nicht, und es wäre dann auch gut so.
Oder du willst es, und handelst aber nach anderen (bewussten oder unbewussten) Wünschen. Das ist dann problematisch.
Tat ich auch, also mich pro Beziehung verhalten - so gut ich es halt wusste. In den jeweiligen Phasen strebten mein Wollen und mein Verhalten in die gleiche Richtung.
Abgesehen davon, dass das schwer zu beurteilen ist, und subjektiv schon mal sowieso:
wenn es denn so sein sollte, hat es halt in diesen Situationen nicht sein sollen. Weitermachen.
Wie sollte man etwas auch sonst beurteilen? Es gibt keine absolute Wahrheit. Was in dem Moment richtig und was falsch war, erfährst du, wenn überhaupt, erst danach. Es ist schon rein logisch schlichtweg unmöglich, eine Situation zu erleben und im gleichen Moment zu bewerten.
"And sometimes I get nervous
When I see an open door
Close your eyes, clear your heart
Cut the cord"
– The Killers
summertime

Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von summertime »

Obwohl ich mir eine Beziehung wünsche, sehe ich Vermeidungsverhalten auch bei mir. Ich lasse mich von negativen Erfahrungen zu schnell entmutigen und resigniere, nach dem Motto: Wozu soll ich mich weiter abmühen, es bringt ja doch nichts außer Frust.
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Siegfried
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Siegfried »

Für mich ist diese Vermeidungshaltung nur ein Symptom von Inkompetenz. Ich würde behaupten das viele ihre Bemühungen nach Beziehungen dadurch sabotieren weil sie keine Ahnung haben wie denn eine "optimale" Beziehungsanbahnung überhaupt aussieht. Was hat man zu sagen hat , wie man sich zu verhalten hat um vom Groh des anderen Geschlechts als attraktiv wahrgenommen zu werden. Wenn ich bei einem Date nur als kühl und sachlich wahrgenommen werde und damit jede Chance auf ein weiteres Date kaputt mache mach ich das ja nicht mit Absicht sondern weil ich eben so bin und es eben auch nicht besser weiß. Ich habe leider keinen womaniser Modus in den ich bei einem Date gehen könnte um bei jeder Frau weiche Knie zu erzeugen.
lieschenmueller

Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von lieschenmueller »

Interessante Fragestellung. :good:
Zuerst ging ich auch sofort in den Abwehrmodus. Vermeidung? So ein Quatsch!
Bei mir ist es das immer gleiche ätzende Muster, das auftritt, sobald mir ein Mann zu nahe kommt. Irgendwann war ich es leid, immer wieder dasselbe zu erleben, obwohl ich noch immer am Ball bin. Aber halt mit der Zeit mit immer weniger Enthusiasmus und Naivität.
Die netten Jungs von nebenan meide ich, weil ich sie sowieso nur enttäusche. Möchte keine falschen Hoffnungen wecken, die ich nicht erfüllen kann, obwohl ich es natürlich gerne würde.
Da steckt sicher auch Vermeidung dahinter. Bei mir liegt es aber sicher nicht an der Übung oder um sicherer im Umgang mit dem anderen Geschlecht zu werden, sondern noch irgendwas anderes, was ich aber (bisher) nicht gelöst bekomme.
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Berglöwe »

Die These des Threads würde ich nicht zu 100% unterschreiben aber da ist tendenziell was dran. Bewusst oder unbewusst, bekannt oder unbekannt, verschuldet oder unverschuldet bei Betreffenden. Insbesondere auf letzteres möchte ich da pochen weil manche Zungen hier schon wieder so anklingen, als müsste man nur einfach seine Vermeidungsstrategie ablegen und schon klappts mit der Beziehung. Wir haben wir im Forum Mitglieder, die vermutlich sehr stark ausgeprägte Vermeidungshaltungen haben, für die sie aber nichts können und die sich nicht einfach mal so eben ablegen lassen.

Viel interessanter ist vermutlich für die meisten die Frage, wie sie mit der Erkenntnis über eine vorhandene Vermeidungshaltung weiter verfahren sollen.
Oxymoron

Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Oxymoron »

Bei mir ist es halt wirklich diese Distanziertheit, ich weiß nicht ob es eine Art Schutzreflex ist oder nur meine Unerfahrenheit widerspiegelt. Das hat mir beim letzten Mal halt vollkommen das Genick gebrochen. Wenn es an ersterem liegt, hilft wohl nur ein Gang zum Therapeuten und beim Zweiten, dann nur eine Abgeklärtheit die man mit vielen Versuchen erlangt. Aber Zweiteres kommt für mich nicht infrage weil ich keinen Wert auf inflationäre Kaltansprachen lege. Ich glaube da ticken "Normalos" auch ein wenig anders und wollen um z.T. um jeden Preis eine Beziehung egal mit wem. Das ist bei mir halt ganz und gar nicht der Fall.
Strange Lady
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Strange Lady »

Jetzt antworte ich auch noch einmal ausführlicher.
Ja, ich vermeide Beziehungen. Früher unbewusst, ohne mir dessen gewahr zu sein - und immer auch in einer Opferhaltung: Männer sind oberflächliche, äußerlichkeitsfixierte und sexgeile Schweine etc, das volle Klischeeprogramm halt - inzwischen habe ich aber soviel an Selbsterkenntnis gewinnen können, dass ich weiß: ich konstruiere diese Erfahrung auch aktiv.
Viele meiner Dates sind daran gescheitert, dass ich mit großem Misstrauen in die Begegnungen reingegangen bin: die Männer brutal scannen, auf Anzeichen hin, ob er es denn auch ernst meint, welche moralischen Werte er hat, wie er über andere Menschen und vor allem Frauen und Ex-Freundinnen redet, wie er die Kellnerin behandelt, ob er Trinkgeld gibt, wie er sich sprachlich ausdrückt, ob er mich ausreden lässt, wo er hinstarrt (Augen oder Busen) etc.
Viele Dates hatte ich nicht, aber die wenigen, die ich hatte in meinen Zwanzigern und Dreißigern, habe ich durch mein Misstrauen ruiniert. Nicht nur habe ich den Typen nicht zugestanden, Fehler zu machen, auch habe ich nicht darauf vertraut, dass Fehler zu machen menschlich ist, dass sich Fehler korrigieren oder revidieren lassen, dass Menschen heute so und morgen so sein können. Nein, der menschliche ..äh.. männliche Charakter war für mich in Stein gemeißelt. Männer waren so, wie sie auf den ersten Blick und beim ersten Date schienen. Keinerlei Gelassenheit und Großzügigkeit meinerseits angesichts ganz normaler menschlicher Schwächen, Fehlbarkeiten, Unsicherheiten, Nervositäten ....
Das ganze entsprang natürlich keiner Bösartigkeit, sondern purer, grenzenloser, unkontrollierbarer Angst ... ein tyrannischer, liebloser, distanzierter Vater, der vor den Augen der Kinder die depressive, schwache Mutter herunterputzt, erniedrigt, nicht ausreden lässt ... gibt eben kein gutes Vorbild für die späteren Männervorstellungen der Töchter ab.
Ganz gleich, wie unbewusst und unverdient man diese Selbstschutzstrategien entwickelt und dann später gegenüber wildfremden Männern, denen man fairerweise in dubio pro reo erst einmal Unschuld unterstellen sollte, aufrechterhält: als Mensch, die nicht mehr Kind, ergo nicht vollkommen und faktisch abhängig und hilflos ist, hat frau auch die Wahl.
Und so weiter und so fort.
Später kamen dann weitere Puzzlestücke hinzu: ich trete sehr distanziert und verkopft auf, viele nehmen mich als intelligente, aber wenig nahbare Person wahr. Tatsächlich ertrage ich Nähe nicht und umgebe mich gern und viel lieber unverbindlich mit vielen Menschen gleichzeitig als mit einer einzigen Person, auf die ich es mich einzulassen schwerfällt. Ganz gleich, ob nun Mann oder Frau. Begegnungen zu Zweit werden mir sehr schnell zu exklusiv, anstrengend, verbindlich, intim und ich suche sehr schnell und fast im Autopiloten nach Ausflüchten: entweder gehe ich heim, fliehe ins Humoreske, oder nehme die Ausflucht ins Intellektuelle. Dabei kann ich tatsächlich so eine Fake-Intimität via intensiver Intellektualität vorgaukeln: Leuten in die Augen schauen, nachfragen, mich vorbeugen, warm lächeln, lachen, auch mal kurz an den Arm greifen, selber viel Persönliches (Verkopftes!) erzählen, das beim anderen die Vorstellung und das GEfühl entstehen lässt: die ist voll bei mir, neben mir, in mir ... dabei bin ich das nicht. Es ist alles einstudiert. Ich bin ein Konverstations-Roboter, mit einem Hauch programmierter Pseudo-Wärme und Intimität des Logos. Manche Männer fühlten sich dadurch tatsächlich emotional berührt und dachten, da wäre mehr drin. "Das war toll gestern, das müssen wir bald einmal wiederholen. Mit dir kann man sich super unterhalten". Super? Wirklich? Und wieso fühlte ich mich dann immer so vollkommen ausgeleert, tottraurig, mutterseeleneinsam? Keine Sorge, natürlich habe ich das nie gesagt. :?
Sehr spät - erst vor 4 oder 5 Jahren - habe ich festgestellt, dass ich in puncto Eros vollkommen bedürfnislos gegenüber Menschen/Männern auftrete. bzw. auch bin. Ich kann mir einfach nichtvorstellen, dass mich irgendwer interessant oder gar liebenswert finden könnte .... und das spüren die Männer sicherlich auch.
Vor einigen Jahren poppte in mir ein komisches Bild auf: Die meisten Menschen sind wie Marionettenpuppen - deren Fäden allerdings nicht nach oben, zu einem quasi-göttlichen Spieler führen, sondern zu anderen Menschen. D.h. selbst wenn sie gerade Single sind, ihre Fäden abgeschnitten wurden oder so, hängen die verkrüppelten und gekürzten Fadenhälften und -viertel nicht schlaff runter, sondern schweben aufmerksam wie Fühler horizontal in der Luft und lassen sie naturgemäß, fast triebhaft anderen Menschen entgegenstreben ... Wo? Wo? Wo könnte ein Mensch sein, der spannend sein könnte? Der mir meine Bedürfnisse erfüllen könnte? Der mir das Leben süßer machen könnte? Da vorne? Oder Da oben? Und so schweben die Fäden immerzu erwartungsvoll dem nächsten freudebringenen Menschen entgegen. Mir hingegen scheinen in den vergangenen Jahren die letzten dieser "zwischen-menschlichen, dialog- und begegnungsinduzierenden Fäden abhandengekommen zu sein, das letzte Fünkchen Interesse oder Attraktion (Anziehung) zum Anderen erloschen. Meine Mikrofäden schweben niemandem entgegen, sondern hängen schlaff zu Boden. Oder klammern sich an meinem eigenen Rumpf fest. Keine Ahnung, ob sich das noch ändern könnte. Im Moment liege ich zwei Mal wöchentlich auf der Psychoanalyse-Couch und schweige. Nicht mal der Kontakt zum PA will mehr klappen.
Na ja, irgendwie geht es weiter, denke ich. Will sagen: es ist nicht wichtig, ob man unbewusst oder bewusst das Leben vermeidet. Es läuft ohnehin auf das gleiche hinaus. Die Verantwortung für ein glückliches Leben liegt bis zum letzten Atemzug bei einem selbst.

Zum Abschluss noch was traurigschönes zum Lesen: http://kurt-benning.de/texte/von-kurt-b ... -solitaer/
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Reinhard »

Strange Lady hat geschrieben:Im Moment liege ich zwei Mal wöchentlich auf der Psychoanalyse-Couch und schweige. Nicht mal der Kontakt zum PA will mehr klappen.
:umarmung2:
Vielleicht liest du ihm den Text hier vor. Dann weiß er zumindest, dass es im Moment erstmal nicht an ihm liegt.
Strange Lady hat geschrieben: Na ja, irgendwie geht es weiter, denke ich. Will sagen: es ist nicht wichtig, ob man unbewusst oder bewusst das Leben vermeidet. Es läuft ohnehin auf das gleiche hinaus. Die Verantwortung für ein glückliches Leben liegt bis zum letzten Atemzug bei einem selbst.
Och naja ... Verantwortung für ein glückliches Leben ist ein bisschen viel verlangt. Ich würde mich beschränken auf eine Verantwortung für eine innere Haltung, die Glück zulässt. Dass man dann trotz der Haltung von irgendwas Äußerem unglücklich wird, kann schon vorkommen, da sollte man sich auch dann keine Vorwürfe machen. Vorwürfe wären die Konsequenz aus Verantwortung.

Solange es einen nicht dauerhaft runterzieht ... :hierlang:
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Tania
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Re: ABs vermeiden Beziehungen, sonst hätten sie eine

Beitrag von Tania »

Oxymoron hat geschrieben:Ich glaube da ticken "Normalos" auch ein wenig anders und wollen um z.T. um jeden Preis eine Beziehung egal mit wem.
Ich glaube, das betrifft nur einen verschwindend geringen Teil der "Normalos". Viele, insbesondere in meinem Alter, wollen gar keine Beziehung. Da lernt man eher jemanden kennen, stellt fest, dass man sich mit diesem Menschen echt gut fühlt, will mehr von diesem "echt gut", organisiert sein Leben so um, dass man den Anderen darin integrieren kann, verbringt immer mehr Zeit mit ihm und lässt dafür andere Dinge fallen ... und stellt paar Monate später fest, dass man das Ganze eigentlich auch Beziehung nennen könnte.

Im Gegensatz dazu konnte ich bei ABs schon öfter das Phänomen beobachten, dass sie jemanden kennen lernen, sich ein paarmal treffen, das Ganze dann Beziehung nennen und sich die größte Mühe geben, ihr bisheriges Leben ohne nennenswerte Veränderungen weiterzuführen.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.