The Sound of Silence: REDE MIT MIR

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Hoppala
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Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Hoppala »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 27 Aug 2017 21:17 Im Kontext dieses Threads möchte ich mir eine Frage erlauben:

Was, wenn der Gegenüber zwar spricht – wenn man selbst sich dafür aber kein Stück interessiert und/oder thematisch nicht mitkommt? Beispielsweise, wenn der Gegenüber über irgendein geekiges Spezialhobby spricht? Wenn man zu dem Gespräch nichts beitragen kann, weil man nicht weiß, was man dazu noch beitragen soll, und es letztlich zu einem Monolog von Uninteressantem und/oder Unverständlichem wird?

Wäre es da nicht sogar besser, der Gegenüber schwiege, als wenn er weiterspräche?

Siehe auch "Dinge von denen" von den Ärzten.
Die Frage bzw. das Szenario geht so dermaßen komplett am Thema vorbei ...
Am besten wäre natürlich, dass, wenn jemand zu jemand spricht, er demjenigen etwas mitteilen will, und sich folglich so ausdrücken will, dass derjenige etwas versteht und zuhören will, bis die Mitteilung angekommen ist.
Einfach nur ins Leere schwafeln ist fast so gut wie gar nichts sagen.
"Fast": damit sind wir beim Punkt derjenigen, die Schweigen nicht aushalten. Reden teilt auch ganz unabhängig vom Inhalt dem Zuhörer etwas über Stimmung und Gefühle mit. Für alle, die das nicht mit einem Blick auf die physische Präsenz einer Person hinreichend erkennen können. darum notwendig.

Warum erwartest du, etwas beitragen zu "sollen"? Warum sagst du nicht einfach, was du denkst und deiner Ansicht nach einer angenehmen Situation zuträglich ist - inklusive aller Fehleinschätzungsvorbehalte?
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Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Natürlich, der Idealfall wäre, daß der Sprecher etwas zu sagen hat, was den Zuhörer interessiert, etwas, dem der Zuhörer folgen kann, und etwas, wozu auch der Zuhörer im Gespräch etwas beizutragen hat.

Aber was, wenn ebendieser Idealfall nicht eintreten kann, weil der Sprecher absolut nichts dergleichen zu sagen hat? Was, wenn der Sprecher nur die Wahl hat, a) den Zuhörer zu langweilen, b) den Zuhörer zu überfordern, c) beides oder d) zu schweigen? Wenn der Sprecher keine wie auch immer geartete angenehmere Gesprächsoption e), die den Idealfall darstellen würde, hat?

Doch, die Situation kann eintreten – nämlich dann, wenn der Sprecher zum einen keinen Smalltalk beherrscht und zum anderen mit dem Zuhörer keinerlei Interessen teilt.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Hoppala
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Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Hoppala »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 28 Aug 2017 05:59 Natürlich, der Idealfall wäre, daß der Sprecher etwas zu sagen hat, was den Zuhörer interessiert, etwas, dem der Zuhörer folgen kann, und etwas, wozu auch der Zuhörer im Gespräch etwas beizutragen hat.

Aber was, wenn ebendieser Idealfall nicht eintreten kann, weil der Sprecher absolut nichts dergleichen zu sagen hat? Was, wenn der Sprecher nur die Wahl hat, a) den Zuhörer zu langweilen, b) den Zuhörer zu überfordern, c) beides oder d) zu schweigen? Wenn der Sprecher keine wie auch immer geartete angenehmere Gesprächsoption e), die den Idealfall darstellen würde, hat?

Doch, die Situation kann eintreten – nämlich dann, wenn der Sprecher zum einen keinen Smalltalk beherrscht und zum anderen mit dem Zuhörer keinerlei Interessen teilt.
Dann ist der Sprecher entweder:
- psychisch stark in sozialen Situationen gehemmt (was der Nicht-Zuhörer, oft, aber nicht immer, erkennt, und wenn er's erkennt, auch sehr unterschiedlich damit umgeht)
oder:
- nicht der Schlauste (höflich ausgedrückt)
oder:
- will nicht.

Oder:
- man ist sowieso aufs Blut verfeindet, und stille Ignoranz erscheint als die konfliktärmste Variante.

Es handelt sich auch nicht um einen "Idealfall", sondern um den weit überwiegenden Normalfall. So wie man erwartet, das die U-Bahn in der Haltestelle anh#lt und ncht einfach ohne Ansage durchfährt.
Meine Formulierung "am besten" sollte milde Ironie zum Ausdruck bringen, und war daher hier im Forum unglücklich gewählt.

Aus meiner Erfahrung: Wenn ich selbst zum dümmsten Small Talk unfähig bin, bin ich verunsichert. Dann sind meine Ressourcen mit mir beschäftigt und können sich nicht auch noch auf eine andere Person einlassen. Ich dachte früher auch, ich könne keinen Small Talk ("ist mir zu dumm" - das Dumme war nur, dass es verhindert hat, sozial das zu tun, was ich tun wollte ....). Seit ich meine Verunsicherung wahrnehme und akzeptiere, habe ich automatisch immer Gesprächsthemen. Es dauert nur manchmal etwas zu lang, bis sie vom Bauch durch den Kopf zu Wortbildung werden. Das Schöne ist aber: hat man sich dieeigene Blockade einmal eingestanden und geht damit konstruktiv um, wird sie von selbst allmählich immer unbedeutender.

Im Zweifel funktionieren auch Arrangements sehr gut. "Ich möchte gern mal 2 Stunden/halben Tag mit meiner Gedanken allein bleiben, sorry, wenn ich gerad wenig unterhaltsam bin". Dann kann sich der andere drauf einstellen, bzw. wenn es ihm unangenehm ist, seine Bedürfnisse anmelden und man findet einen Kompromiss. Das schließt natürlich ein, dass man auch eine andere Seite zeigen kann.
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Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Automobilist »

Hoppala hat geschrieben: 28 Aug 2017 11:43
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 28 Aug 2017 05:59 Natürlich, der Idealfall wäre, daß der Sprecher etwas zu sagen hat, was den Zuhörer interessiert, etwas, dem der Zuhörer folgen kann, und etwas, wozu auch der Zuhörer im Gespräch etwas beizutragen hat.

Aber was, wenn ebendieser Idealfall nicht eintreten kann, weil der Sprecher absolut nichts dergleichen zu sagen hat? Was, wenn der Sprecher nur die Wahl hat, a) den Zuhörer zu langweilen, b) den Zuhörer zu überfordern, c) beides oder d) zu schweigen? Wenn der Sprecher keine wie auch immer geartete angenehmere Gesprächsoption e), die den Idealfall darstellen würde, hat?

Doch, die Situation kann eintreten – nämlich dann, wenn der Sprecher zum einen keinen Smalltalk beherrscht und zum anderen mit dem Zuhörer keinerlei Interessen teilt.
Dann ist der Sprecher entweder:
- psychisch stark in sozialen Situationen gehemmt (was der Nicht-Zuhörer, oft, aber nicht immer, erkennt, und wenn er's erkennt, auch sehr unterschiedlich damit umgeht)
oder:
- nicht der Schlauste (höflich ausgedrückt)
oder:
- will nicht.

Oder:
- man ist sowieso aufs Blut verfeindet, und stille Ignoranz erscheint als die konfliktärmste Variante.

Es handelt sich auch nicht um einen "Idealfall", sondern um den weit überwiegenden Normalfall.
Ich halte Deine Conclusionen für nicht umfassend; ich kann sehr genau verstehen, was Le Chiffre Zéro meint, da ich das auch bereits erlebt habe. Selbst das berühmt - berüchtigte Wetter ist nicht ohne Fallgruben - wenn e.g. eine " Sonnenanbeterin " auf z.B. Schmog trifft...

In diesem Forum gibt es eben wohl durchaus Leute, für Welchselbige der " weit überwiegende Normalfall " alles Andere als normal ist - und mit dem " Normalfalle " völlig überfordert sind, mangels Umgang mit Demselben !
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Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Hoppala »

Automobilist hat geschrieben: 28 Aug 2017 20:45 Ich halte Deine Conclusionen für nicht umfassend; ich kann sehr genau verstehen, was Le Chiffre Zéro meint, da ich das auch bereits erlebt habe. Selbst das berühmt - berüchtigte Wetter ist nicht ohne Fallgruben - wenn e.g. eine " Sonnenanbeterin " auf z.B. Schmog trifft...

In diesem Forum gibt es eben wohl durchaus Leute, für Welchselbige der " weit überwiegende Normalfall " alles Andere als normal ist - und mit dem " Normalfalle " völlig überfordert sind, mangels Umgang mit Demselben !
Es geht nicht um eine fallgrubenfreie Konversation. Nirgendwo ist das gefordert.
Dass Einzelne den weit überwiegenden Normalfall nicht erleben, beseitigt den weit überwiegenden Normalfall nicht. Es zeigt vielnehr, an welcher Stelle der Hebel anzusetzen wäre, wenn und falls man sein Erleben ein wenig näher Richtung "normal" bewegen möchte.

Und wenn und falls nicht, ibraucht es auch keine weitere Begründung, warum der Normalfall sozialer Interaktion nicht erlebt wird. Man will halt nicht, das ist Begründung genug. Denn wenn ein wesentlicher Faktor aussteigt, hat sich die soziale Interaktion zumindest für diesen einen Faktor sowieso erledigt.

Damit sind wir bei meinem Punkt 3: "will nicht". Dein Einwand war also bereits includiert falsifiziert :mrgreen:
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Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Automobilist »

Hoppala hat geschrieben: 28 Aug 2017 22:28 Es geht nicht um eine fallgrubenfreie Konversation. Nirgendwo ist das gefordert.
Dass Einzelne den weit überwiegenden Normalfall nicht erleben, beseitigt den weit überwiegenden Normalfall nicht. Es zeigt vielnehr, an welcher Stelle der Hebel anzusetzen wäre, wenn und falls man sein Erleben ein wenig näher Richtung "normal" bewegen möchte.

Und wenn und falls nicht, ibraucht es auch keine weitere Begründung, warum der Normalfall sozialer Interaktion nicht erlebt wird. Man will halt nicht, das ist Begründung genug. Denn wenn ein wesentlicher Faktor aussteigt, hat sich die soziale Interaktion zumindest für diesen einen Faktor sowieso erledigt.

Damit sind wir bei meinem Punkt 3: "will nicht". Dein Einwand war also bereits includiert falsifiziert :mrgreen:
Ich glaube, Du machst es Dir da etwas z u einfach. Es ist dies keinesfalls nur eine Frage des Wollens; vielmehr wird es, wenn zwei Welten aufeinandertreffen, welche sich einfach nichts zu sagen haben ( wie LCZ ganz richtig herausstellte ! ), oftmals zu einer griechischen Tragödie. Und : Wo immer sich o.a. Fallgruben auftun, wird der arglose AB sofort hineinfallen...Was man definitiv nicht kann : Eine Persönlichkeit, welche von Dekaden geprägt ist, einfach so verbiegen, daß sie in den " Normalfall " hineinpaßt. Um das erreichen zu können - müßte man wohl sein Leben noch einmal leben; mit Berücksichtigung einiger unbekannter Parameter...zum schlechten Ende hin wäre man wohl wieder in demselben Boote. Erlaubt sei auch die Frage, was man damit gewänne - man könnte vielleicht schlecht und recht eine Conversation durchstehen - mehr aber auch nicht; der gesamte Rest, welcher den Löwenanteil ausmacht, verändert sich dadurch noch immer nicht. Cui bono ?
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Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Ninja Turtle »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 27 Aug 2017 21:17 Im Kontext dieses Threads möchte ich mir eine Frage erlauben:

Was, wenn der Gegenüber zwar spricht – wenn man selbst sich dafür aber kein Stück interessiert und/oder thematisch nicht mitkommt? Wenn man zu dem Gespräch nichts beitragen kann, weil man nicht weiß, was man dazu noch beitragen soll, und es letztlich zu einem Monolog von Uninteressantem und/oder Unverständlichem wird?

Wäre es da nicht sogar besser, der Gegenüber schwiege, als wenn er weiterspräche?
Ja, und der Gegenüber könnte es stattdessen mit zuhören probieren.
Das wird ja in den seltensten Fällen für beide gelten.
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Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Hoppala »

Automobilist hat geschrieben: 28 Aug 2017 22:43 Ich glaube, Du machst es Dir da etwas z u einfach. Es ist dies keinesfalls nur eine Frage des Wollens; vielmehr wird es, wenn zwei Welten aufeinandertreffen, welche sich einfach nichts zu sagen haben ( wie LCZ ganz richtig herausstellte ! ), oftmals zu einer griechischen Tragödie.
Wer sich nicht zur Not übers Wetter unterhalten kann, ist wirklich nicht von dieser Welt. Und JCZ hat eigentlich was anderes herausgestellt (wie immer): dass niemand ihn verstehen kann, weil er das nicht möchte. (Hat mit dem Thema eigentlich nichts zu tn und ist auch in sich unschlüssig. Egal).
Automobilist hat geschrieben: 28 Aug 2017 22:43 Und : Wo immer sich o.a. Fallgruben auftun, wird der arglose AB sofort hineinfallen...
Pauschaler Pesimismus macht es unbedingt besser. Wieso meinst du, dass der AB als solcher blöd wäre?
Automobilist hat geschrieben: 28 Aug 2017 22:43 Was man definitiv nicht kann : Eine Persönlichkeit, welche von Dekaden geprägt ist, einfach so verbiegen, daß sie in den " Normalfall " hineinpaßt. Um das erreichen zu können - müßte man wohl sein Leben noch einmal leben; mit Berücksichtigung einiger unbekannter Parameter...zum schlechten Ende hin wäre man wohl wieder in demselben Boote. Erlaubt sei auch die Frage, was man damit gewänne - man könnte vielleicht schlecht und recht eine Conversation durchstehen - mehr aber auch nicht; der gesamte Rest, welcher den Löwenanteil ausmacht, verändert sich dadurch noch immer nicht. Cui bono ?
Wie gut, dass hier niemand irgendwen oder -was "verbiegen" will, schon gar nicht "einfach so". Von daher weiß ich nicht, wer dir die Frage nach dem "Gewinnn" beantworten könnte.
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Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Xiangni »

@Le Chiffré Zero: Lernt man jemanden neu kennen (bspw. an einem Geburtstagsfest), so versucht man erst mal mit etwas Smalltalk (woher kommst du, was arbeitest du, woher kennst du den Gastgeber etc.) das Gespräch einzuleiten. Ich führe das Ganze so lange fort, bis ich ein Gesprächsthema gefunden habe, wofür wir beide uns interessieren und wir uns austauschen können. In der Regel gelangt man dann von diesem Interesse zum nächsten. Bei der einen Person kann dieses Thema Reisen sein, bei der nächsten was anderes. Sollte das nicht passieren, so bleibt mir immer noch die Möglichkeit die andere Person "auszufragen". Ich stelle dann meist viele Fragen zum Beruf (jeder spricht darüber gerne) und streue ab und zu meine Meinung ein, so dass sich dann hoffentlich trotzdem ein flüssiges Gespräch entwickelt. Mit einigen wenigen schaffe ich nicht mal das, dann verabschiede ich mich halt, gehe zum Buffet und suche ein neues Opfer.

Ich würde es mit eher ungewöhnlichen Hobbys so halten: sprich darüber, wenn du danach gefragt wirst. Fragt dich also jemand im Verlaufe deS Gesprächs: was machst du denn sonst so, dann sag ich interessiere mich für X, Y und Z. Normalerweise folgt dann eine weitere Frage des Gegenübers. Hier einfach angemessen die Frage beantworten und nicht zu ausscheifend und mit Fremdwörtern (die nur Insidern bekannt sind) antworten. Wenn sich das Gegenüber für dich und deine Interessen interessiert, wird er mehr und mehr Fragen stellen.

Sorry, später mehr, muss zur arbeit
Endura

Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Endura »

Xiangni hat geschrieben: 30 Aug 2017 06:39 @Le Chiffré Zero: Lernt man jemanden neu kennen (bspw. an einem Geburtstagsfest), so versucht man erst mal mit etwas Smalltalk (woher kommst du, was arbeitest du, woher kennst du den Gastgeber etc.) das Gespräch einzuleiten. Ich führe das Ganze so lange fort, bis ich ein Gesprächsthema gefunden habe, wofür wir beide uns interessieren und wir uns austauschen können.
Warum soll ich als Kommunikationsgehemmter ein Gespräch beginnen?
Bei der einen Person kann dieses Thema Reisen sein, bei der nächsten was anderes.
Oje, die erste Tretmine. Was soll ich dazu sagen, wenn ich nicht verreisen tue?
Automobilist

Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Automobilist »

Hoppala hat geschrieben: 30 Aug 2017 00:40
Wer sich nicht zur Not übers Wetter unterhalten kann, ist wirklich nicht von dieser Welt. Und JCZ hat eigentlich was anderes herausgestellt (wie immer): dass niemand ihn verstehen kann, weil er das nicht möchte.

Leider leben Unterhaltungen eben nicht ausschließlich vom Wetter...Ich kann mir nicht vorstellen, daß LCZ das meint. Geschrieben hat er das meines Wissens nirgends.

Pauschaler Pesimismus macht es unbedingt besser. Wieso meinst du, dass der AB als solcher blöd wäre?

Das meine ich mitnichten - eher ist das Gegenteil der Fall. Mangelnde Erfahrung mit solchen Situationen führt aber oft dazu, Dinge zu sagen, die auf der Gegenseite nicht allzu gut ankommen...Pauschaler Pessimismus ? Wollen wir sagen, daß ich die Dinge nicht durch die rosarote Brille betrachte.

Wie gut, dass hier niemand irgendwen oder -was "verbiegen" will, schon gar nicht "einfach so". Von daher weiß ich nicht, wer dir die Frage nach dem "Gewinnn" beantworten könnte.

Famos, wenn dem so ist, so wären wir wieder bei Stufe 1 angelangt.
Xiangni hat geschrieben: 30 Aug 2017 06:39 @Le Chiffré Zero: Lernt man jemanden neu kennen (bspw. an einem Geburtstagsfest), so versucht man erst mal mit etwas Smalltalk (woher kommst du, was arbeitest du, woher kennst du den Gastgeber etc.) das Gespräch einzuleiten. Ich führe das Ganze so lange fort, bis ich ein Gesprächsthema gefunden habe, wofür wir beide uns interessieren und wir uns austauschen können. In der Regel gelangt man dann von diesem Interesse zum nächsten. Bei der einen Person kann dieses Thema Reisen sein, bei der nächsten was anderes. Sollte das nicht passieren, so bleibt mir immer noch die Möglichkeit die andere Person "auszufragen". Ich stelle dann meist viele Fragen zum Beruf (jeder spricht darüber gerne) und streue ab und zu meine Meinung ein, so dass sich dann hoffentlich trotzdem ein flüssiges Gespräch entwickelt. Mit einigen wenigen schaffe ich nicht mal das, dann verabschiede ich mich halt, gehe zum Buffet und suche ein neues Opfer.
Ich bin zwar nicht LCZ...gebe aber dennoch meinen Senf dazu : Ich war noch niemals auf einem Geburtstagsfeste, kann die Situation daher kaum nachvollziehen. Fragen zu meiner " Arbeit " wären äußerst langweilig - und ob es denn ein gemeinsames Gesprächsthema gäbe, sehr fragwürdig. Der letzte Satz zeigt das Schicksal vieler AB's deutlich auf - falls sie denn überhaupt jemals angesprochen werden.
Xanopos hat geschrieben: 30 Aug 2017 07:55
Bei der einen Person kann dieses Thema Reisen sein, bei der nächsten was anderes.
Oje, die erste Tretmine. Was soll ich dazu sagen, wenn ich nicht verreisen tue?
Reccht simpel...sage einfach, daß Du niemals reist - und weide Dich anschließend an dem Gesichtsausdruck Deines Gegenübers, an dem Emil Jannings seine Freude hätte....Jede Unterhaltung ist ein Minenfeld; Mineur sollte man da schon sein.
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Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Hoppala »

Automobilist hat geschrieben: 30 Aug 2017 08:13 Leider leben Unterhaltungen eben nicht ausschließlich vom Wetter...Ich kann mir nicht vorstellen, daß LCZ das meint. Geschrieben hat er das meines Wissens nirgends.
Manchmal (eigentlich: oft) schon. Und es geht auch nicht um eine spezifische - dann halt auch sehr subjektive - Qualität der Unterhaltung (außer: freundlich und athmosphärenverbessernd), sondern darum überhaupt respektierend und akzeptierend miteinander zu reden.
Das stete Hin- und Herschieben von Zielvorstellungen ist einer Diskussion nicht hilfreich. Der eine kommt mit der Extremidee, eine anderen nur mit detailreichen Nerdvorträgen unterhalten zu können, der andere meint; naheliegende Minimallösungen seien perse nicht diskussionfähig.
Wenn ich von A nach B kommen will, muss ich mch auf den Weg machen.
Eine ganz andere Frage sit, mit welcher Bequemlichkeit ich reisen will und wie schnell es gehen soll. Wer aufgrund seiner Anforderungen an die zweite Frage meint, den Weg besser gar nicht erst anzutreten, tut das nicht, weil die Reise unmöglich sei. Das wird dann hier gern behauptet: "Das geht doch gar nicht".. Meistens sehr schnell stellt sich heraus, dass die mangelnde Bewegung nicht daran liegt, dass es nicht ginge.
Automobilist hat geschrieben: 30 Aug 2017 08:13 Das meine ich mitnichten - eher ist das Gegenteil der Fall. Mangelnde Erfahrung mit solchen Situationen führt aber oft dazu, Dinge zu sagen, die auf der Gegenseite nicht allzu gut ankommen...Pauschaler Pessimismus ? Wollen wir sagen, daß ich die Dinge nicht durch die rosarote Brille betrachte.
Aha. Wenn das das Hindernis sein sollte: Wie, meinst du, kann man "mangelnde Erfahrung" zu "weniger mangelnder Erfahrung" transformieren? ...

Automobilist hat geschrieben: 30 Aug 2017 08:13
Wie gut, dass hier niemand irgendwen oder -was "verbiegen" will, schon gar nicht "einfach so". Von daher weiß ich nicht, wer dir die Frage nach dem "Gewinnn" beantworten könnte.
Famos, wenn dem so ist, so wären wir wieder bei Stufe 1 angelangt.
Ich bin gerad etwas desorientiert: "Stufe 1"??
Wenn das heißen soll, dass kein Allerwelts-Small-Talk geführt wird, wo dies angebrächt wäre: richtig, sind wir wieder bei menen 3 Möglichkeiten. Aber ich vermute, du wolltest mir eigentlich nicht Recht geben?
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Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Xiangni »

Xanopos hat geschrieben: 30 Aug 2017 07:55
Xiangni hat geschrieben: 30 Aug 2017 06:39 @Le Chiffré Zero: Lernt man jemanden neu kennen (bspw. an einem Geburtstagsfest), so versucht man erst mal mit etwas Smalltalk (woher kommst du, was arbeitest du, woher kennst du den Gastgeber etc.) das Gespräch einzuleiten. Ich führe das Ganze so lange fort, bis ich ein Gesprächsthema gefunden habe, wofür wir beide uns interessieren und wir uns austauschen können.
Warum soll ich als Kommunikationsgehemmter ein Gespräch beginnen?
Bei der einen Person kann dieses Thema Reisen sein, bei der nächsten was anderes.
Oje, die erste Tretmine. Was soll ich dazu sagen, wenn ich nicht verreisen tue?
Gut, sagen wir halt ich spreche dich an. Vielleicht an einem Grillfest von gemeinsamen Freunden oder an einer Hochzeit von gemeinsamen Freundin oder weiss ich was. (Bei Bekannten ist die Situation natürlich anders.) Sagen wir sitzen nun mal am gleichen Tisch und müssen uns "zwangsläufig" zusammen unterhalten. Ich übernehme also den Part der Fragenden. Vorausgesetzt du bist an einem Gespräch mit mir (fiktiv in dieser Situation) interessiert, so würde ich mir als Fragende halt wünschen, dass du auf meine Fragen eingehst. Beispielsweise ich: Woher kennst du das Hochzeitspaar. Du: Ich und der Bräutigam arbeiteten vor 5 Jahren im gleichen Betrieb, seither sind wir gute Freunde. Woher kennst du das Brautpaar? -> Ich kann nun bereits auf drei Dinge eingehen: woher ich das Brautpaar kenne, wo du und der Bräutigam früher gearbeitet habt & was du jetzt beruflich machst. Und so weiter und so fort.

Reisen war ja auch nur ein Beispiel. Sagen wir halt Kochen oder irgendeinen Sport oder sonst was. Aber auch mit Reisen kann es funktionieren, zumindest ein bisschen: ich würde wissen wollen, warum du denn nicht verreist, ob du in Deutschland verreist oder was du denn sonst gerne in deinen Ferien tust -> du zählst deine Hobbys auf (hoffe ich) und vielleicht teile ich eines davon und vielleicht auch nicht und ich kann dir zu deinem Hobby Fragen stellen. Oder du fragst mich, wo ich denn gerne verreise etc.
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Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Xiangni »

Automobilist hat geschrieben: 30 Aug 2017 08:13 Ich bin zwar nicht LCZ...gebe aber dennoch meinen Senf dazu : Ich war noch niemals auf einem Geburtstagsfeste, kann die Situation daher kaum nachvollziehen. Fragen zu meiner " Arbeit " wären äußerst langweilig - und ob es denn ein gemeinsames Gesprächsthema gäbe, sehr fragwürdig. Der letzte Satz zeigt das Schicksal vieler AB's deutlich auf - falls sie denn überhaupt jemals angesprochen werden.
Du lässt ausser Acht, dass ich deine Arbeit ja vielleicht interessant finden würde? Vielleicht bist du ja Bauarbeiter - ich kenne den Job nur sehr oberflächlich und würde mir den Job gerne genauer erklären lassen. Beispielfragen: Arbeitet man als Bauarbeiter im Sommer sehr viel und im Winter nur 50%? An was für einer Baustelle seid ihr gerade dran? Wie lange dauert so eine Baustelle? Undundund. Mir würden sicher auch noch viele Fragen zu Jobs wie Coiffeur, Taxifahrer, Koch, Banker etc einfallen. (Nicht, dass diese langweilig wären).
Nebenbemerkung: Schade findest du deine Arbeit langweilig!
Das Problem in dieser fiktiven Situation wäre wohl weniger, dass ich nicht genug Interesse an deinem Job hätte, sondern dass du ihn als unwichtig empfindest und mir wohl dementsprechend auch nicht viel davon erzählen möchtest?!

Na ja, wenn von beiden Seiten zu wenig Interesse an einem Gespräch vorhanden ist, sich beide Seiten nicht "bemühen" und man auf Biegen und Brechen kein gemeinsames Thema findet oder nicht mal das Gespräch mit Fragen und Gegenfragen am Laufen halten kann, na dann ist das halt so. Je nach dem in welcher Situation (Hochzeit/Grillfest/etc) isst man halt dann schweigend und hört den anderen am Tisch zu oder aber man sucht sich einen neuen Gesprächspartner. Und eine Person, mit der man sich nichts zu sagen hat, will man wohl auch nicht unbedingt zwangsläufig noch einmal nur zu zweit (!) treffen... denke ich zumindest.
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Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Automobilist »

Xiangni hat geschrieben: 30 Aug 2017 22:26
Gut, sagen wir halt ich spreche dich an. Vielleicht an einem Grillfest von gemeinsamen Freunden oder an einer Hochzeit von gemeinsamen Freundin oder weiss ich was.
So man ( noch ) hat....
Hoppala hat geschrieben: 30 Aug 2017 13:03 Manchmal (eigentlich: oft) schon. Und es geht auch nicht um eine spezifische - dann halt auch sehr subjektive - Qualität der Unterhaltung (außer: freundlich und athmosphärenverbessernd), sondern darum überhaupt respektierend und akzeptierend miteinander zu reden.

Das setze ich als selbstverständlich voraus, wenn es denn schon überhaupt eine Conversation gibt. Aber ; Du wirst zugeben, daß auch die freundlichste Unterhaltung schnell im Sande verlaufen wird, wo sich - vom Wetter abgesehen - kaum oder keine anderen Themata finden lassen.


Aha. Wenn das das Hindernis sein sollte: Wie, meinst du, kann man "mangelnde Erfahrung" zu "weniger mangelnder Erfahrung" transformieren? ...
Wie kann man das - eigentlich nur durch Übung in praxi, theoretisieren wird da wenig helfen. Bis nun aber ein einigermaßen annehmbares " Erfahrungsniveau " erreicht werden wird können - kann lange Zeit vergehen; insbesondere dann, wenn der Gelegenheiten hiefür ohnehin wenige sind - oder gar nicht erst vorhanden.


Ich bin gerad etwas desorientiert: "Stufe 1"??
Wenn das heißen soll, dass kein Allerwelts-Small-Talk geführt wird, wo dies angebrächt wäre: richtig, sind wir wieder bei menen 3 Möglichkeiten. Aber ich vermute, du wolltest mir eigentlich nicht Recht geben?

Nicht ganz; was ich sagen will ist : Es ist eben n i c h t ausschließlich das " Nichtwollen " - eine gehörige Portion " Nichtkönnen " spielt mit hinein. Oder, wie glaubst Du, würde ein Gegenüber reagieren ( gleichviel ob masculin oder feminin ), wenn immer wieder stereotyp zurückgegeben wird : " Kenne ich nicht "; " Da weiß ich nicht Bescheid ", " Ich treibe keinerlei Sport "; " Ich nutze keine Züge ", " Ich reise nicht "; " Ich sehe nicht fern "....etc.pp. ? Selbst die geduldigsten Leute werfen dann irgendwann die Flinte in's Korn - aber nicht, weil es am Wollen fehlte.
Xiangni hat geschrieben: 30 Aug 2017 22:40
Du lässt ausser Acht, dass ich deine Arbeit ja vielleicht interessant finden würde? Vielleicht bist du ja Bauarbeiter - ich kenne den Job nur sehr oberflächlich und würde mir den Job gerne genauer erklären lassen. Beispielfragen: Arbeitet man als Bauarbeiter im Sommer sehr viel und im Winter nur 50%? An was für einer Baustelle seid ihr gerade dran? Wie lange dauert so eine Baustelle? Undundund. Mir würden sicher auch noch viele Fragen zu Jobs wie Coiffeur, Taxifahrer, Koch, Banker etc einfallen. (Nicht, dass diese langweilig wären).
Nebenbemerkung: Schade findest du deine Arbeit langweilig!
Das Problem in dieser fiktiven Situation wäre wohl weniger, dass ich nicht genug Interesse an deinem Job hätte, sondern dass du ihn als unwichtig empfindest und mir wohl dementsprechend auch nicht viel davon erzählen möchtest?!

Nein; das würde ich nicht einmal sagen, aber ich kann mir nicht so recht vorstellen, daß das monotone Abspulen von Kilometern für eine Dame von Interesse sein könnte. Würde ich gefragt, so würde ich durchaus die eine oder andere Anekdote einflechten können.

Na ja, wenn von beiden Seiten zu wenig Interesse an einem Gespräch vorhanden ist, sich beide Seiten nicht "bemühen" und man auf Biegen und Brechen kein gemeinsames Thema findet oder nicht mal das Gespräch mit Fragen und Gegenfragen am Laufen halten kann, na dann ist das halt so. Je nach dem in welcher Situation (Hochzeit/Grillfest/etc) isst man halt dann schweigend und hört den anderen am Tisch zu oder aber man sucht sich einen neuen Gesprächspartner. Und eine Person, mit der man sich nichts zu sagen hat, will man wohl auch nicht unbedingt zwangsläufig noch einmal nur zu zweit (!) treffen... denke ich zumindest.

Genauso denke ich auch. Praktische Erfahrung damit habe ich aber nicht; ich war niemals bei einer Hochzeit - und das eine " Grillfest ", zu welchselbigem ich einmal nolens volens mitgeschleppt wurde, erwies sich - mangels Themata - als völliger Rohrkrepierer !
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Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Hoppala »

Automobilist hat geschrieben: 30 Aug 2017 23:02Aber ; Du wirst zugeben, daß auch die freundlichste Unterhaltung schnell im Sande verlaufen wird, wo sich - vom Wetter abgesehen - kaum oder keine anderen Themata finden lassen.[/color]
Indes hat man dann ein gemeinsames Ergebnis erzielt: dass man sich gegenseitig nichts zu sagen hat. Und dann ist Schweigen für beide okay.
Hier giing es ja darum, diese Art sozialen Kontakts überhaupt erst herzustellen. Was dann gelungen wäre - mit dem Ergebnis, dass es an dieser Stelle beendet ist.
Nur: die Extremform des "von Anfang an nix sagen außer Guten Tag" wird allgemein nicht als hinreichender Versuch sozialer Kontaktaufnahme gewertet, und das verunsichert viele Leute, und wenn man dem verunsichernden Faktor nicht ausweichen kann, will man ihn kennenlernen: kurz: er muss reden.
Automobilist hat geschrieben: 30 Aug 2017 23:02
Aha. Wenn das das Hindernis sein sollte: Wie, meinst du, kann man "mangelnde Erfahrung" zu "weniger mangelnder Erfahrung" transformieren? ...
Wie kann man das - eigentlich nur durch Übung in praxi, theoretisieren wird da wenig helfen. Bis nun aber ein einigermaßen annehmbares " Erfahrungsniveau " erreicht werden wird können - kann lange Zeit vergehen; insbesondere dann, wenn der Gelegenheiten hiefür ohnehin wenige sind - oder gar nicht erst vorhanden.
Ja und? Wie lange es dauert ist individuell und letztlich reine Vermutung des Einzelnen und auch eine Sache, wie sehr man sich reinhängt. Nuin ist es natürlich jedermanns eigene Sache, sich von den eigenen Vermutungen vom Erfahrung machen abhalten zu lassen. Aber dann ist das Hindern is offfensichtlich nicht mehr, "keine Erfahrug zu haben". Sondern: den Weg dahin nicht gehen zu wollen.. Also eine eigene Entscheidung.
Automobilist hat geschrieben: 30 Aug 2017 23:02Nicht ganz; was ich sagen will ist : Es ist eben n i c h t ausschließlich das " Nichtwollen " - eine gehörige Portion " Nichtkönnen " spielt mit hinein. Oder, wie glaubst Du, würde ein Gegenüber reagieren ( gleichviel ob masculin oder feminin ), wenn immer wieder stereotyp zurückgegeben wird : " Kenne ich nicht "; " Da weiß ich nicht Bescheid ", " Ich treibe keinerlei Sport "; " Ich nutze keine Züge ", " Ich reise nicht "; " Ich sehe nicht fern "....etc.pp. ? Selbst die geduldigsten Leute werfen dann irgendwann die Flinte in's Korn - aber nicht, weil es am Wollen fehlte.
Da das Nichtkönnen hier ja gerade das Thema ist, kannst du es nicht als Argument einführen - das wäre ein Zirkelschluss. Womit wir wieder beim "Wollen" sind ...
Wie darauf jemand reagiuert? Das hängt vom Jemand ab. Ich würde zum Beispiel fragen: Ach, wirklich nicht? Wie kommt das?" Und dann darfst du mir dein Leben erzählen ... und sag mir nicht, das kennst du nicht und da wüsstest du nicht Bescheid oder du lebst nicht ... (dass du nicht reist, wäre im übrigen die Unwahrheit - du reist doch fortwährend beruflich!. Und bei deinem Faible für die Zeit der vorletzten Jahrhundertwende ist deine Vorliebe fürs Automobil und Abneigung fürs Zugfahrens etwas widerwsinnig ... ;-) wenn du wenigstens Droschke fahren würdest ... ach, darüber könnte man doch wunderbar schwätzen)
Wenn du aber natürlich jeden Versuch von Konversation mit einem schroffen Einwurf abbügelst (Nö. Mach ich nicht. Nein. Kein Interesse. Danke. Hm. So so.), wird das Interesse des anderen nicht lange anhalten. Aber das weißt du selbst, weshalb du ja dieses extreme Beispiel konstruierst. Und da du das weißt, weißt du auch, wie du dich besser und kommunikativer verhalten könntest -wenn du willst.
Automobilist hat geschrieben: 30 Aug 2017 23:02und das eine " Grillfest ", zu welchselbigem ich einmal nolens volens mitgeschleppt wurde, erwies sich - mangels Themata - als völliger Rohrkrepierer ![/color]
Bei Grillfesten ist die Qualität des Grillgutes und die Temperatur der Getränke immer ein dankbares Thema. Über welches man sich sehr schnell informieren kann, um mitreden zu können. Von da aus steht die Welt dr Konverstaion offen. Oder auf Wunsch auch die Welt des Einsam-in-der Ecke-sitzens.
Auf Wunsch.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Endura

Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Endura »

Xiangni hat geschrieben: 30 Aug 2017 22:40Und eine Person, mit der man sich nichts zu sagen hat, will man wohl auch nicht unbedingt zwangsläufig noch einmal nur zu zweit (!) treffen... denke ich zumindest.
Aber vielleicht hätte die andere Person daran Interesse. Mir geht es manchmal mal so, dass ich mit den Leuten, mit denen ich mich gerne unterhalten würde, mich in einer Gruppe nicht traue eine Unterhaltung zu beginnen. Ergibt sich hingegen eine Möglichkeit zu zweit zu Reden, tue ich mir wesentlich leichter.
Endura

Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Endura »

Xiangni hat geschrieben: 30 Aug 2017 22:26 Gut, sagen wir halt ich spreche dich an. Vielleicht an einem Grillfest von gemeinsamen Freunden oder an einer Hochzeit von gemeinsamen Freundin oder weiss ich was. (Bei Bekannten ist die Situation natürlich anders.) Sagen wir sitzen nun mal am gleichen Tisch und müssen uns "zwangsläufig" zusammen unterhalten. Ich übernehme also den Part der Fragenden. Vorausgesetzt du bist an einem Gespräch mit mir (fiktiv in dieser Situation) interessiert, so würde ich mir als Fragende halt wünschen, dass du auf meine Fragen eingehst. Beispielsweise ich: Woher kennst du das Hochzeitspaar. Du: Ich und der Bräutigam arbeiteten vor 5 Jahren im gleichen Betrieb, seither sind wir gute Freunde. Woher kennst du das Brautpaar? -> Ich kann nun bereits auf drei Dinge eingehen: woher ich das Brautpaar kenne, wo du und der Bräutigam früher gearbeitet habt & was du jetzt beruflich machst. Und so weiter und so fort.
Gut, dann bekommst du vermutlich ein paar Einzeiler als Antwort. Zu diesem Zeitpunkt wendest du dich sicher einem gesprächigeren Menschen am Tisch zu. Ich schaffe es tatsächlich in solchen Situationen stundenlang kaum ein Wort zu sagen. Mir sind solche Situationen höchst unangenehm, deshalb meide ich sie so gut es geht.
Reisen war ja auch nur ein Beispiel. Sagen wir halt Kochen oder irgendeinen Sport oder sonst was. Aber auch mit Reisen kann es funktionieren, zumindest ein bisschen: ich würde wissen wollen, warum du denn nicht verreist, ob du in Deutschland verreist oder was du denn sonst gerne in deinen Ferien tust -> du zählst deine Hobbys auf (hoffe ich) und vielleicht teile ich eines davon und vielleicht auch nicht und ich kann dir zu deinem Hobby Fragen stellen. Oder du fragst mich, wo ich denn gerne verreise etc.
Ja, ich koche. Viel mehr wirst du nicht aus mir heraus bekommen. Meine Hobbies und Interessen behalte ich Fremden gegenüber lieber für mich.
Und warum ich nicht verreise, hat viel mit meinen psychischen Problemen und Phobien zu tun. Das ist definitiv kein harmloses Small-Talk-Thema.
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Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Xiangni »

Hoppala hat geschrieben:Da das Nichtkönnen hier ja gerade das Thema ist, kannst du es nicht als Argument einführen - das wäre ein Zirkelschluss. Womit wir wieder beim "Wollen" sind ...
Wie darauf jemand reagiuert? Das hängt vom Jemand ab. Ich würde zum Beispiel fragen: Ach, wirklich nicht? Wie kommt das?" Und dann darfst du mir dein Leben erzählen ... und sag mir nicht, das kennst du nicht und da wüsstest du nicht Bescheid oder du lebst nicht ... (dass du nicht reist, wäre im übrigen die Unwahrheit - du reist doch fortwährend beruflich!. Und bei deinem Faible für die Zeit der vorletzten Jahrhundertwende ist deine Vorliebe fürs Automobil und Abneigung fürs Zugfahrens etwas widerwsinnig ... ;-) wenn du wenigstens Droschke fahren würdest ... ach, darüber könnte man doch wunderbar schwätzen)
Wenn du aber natürlich jeden Versuch von Konversation mit einem schroffen Einwurf abbügelst (Nö. Mach ich nicht. Nein. Kein Interesse. Danke. Hm. So so.), wird das Interesse des anderen nicht lange anhalten. Aber das weißt du selbst, weshalb du ja dieses extreme Beispiel konstruierst. Und da du das weißt, weißt du auch, wie du dich besser und kommunikativer verhalten könntest -wenn du willst.
Automobilist hat geschrieben: 30 Aug 2017 23:02und das eine " Grillfest ", zu welchselbigem ich einmal nolens volens mitgeschleppt wurde, erwies sich - mangels Themata - als völliger Rohrkrepierer ![/color]
Bei Grillfesten ist die Qualität des Grillgutes und die Temperatur der Getränke immer ein dankbares Thema. Über welches man sich sehr schnell informieren kann, um mitreden zu können. Von da aus steht die Welt dr Konverstaion offen. Oder auf Wunsch auch die Welt des Einsam-in-der Ecke-sitzens.
Auf Wunsch.
Sehe ich genauso! Wenn jemand bei jedem Gesprächsthema mit einer schroffen Antwort abblockt, so ist da von Nicht-Wollen und nicht Nicht-Können die rede. Es würde ja auch anders gehen: Ich frage dich also: gehst du gerne reisen? Du antwortest mir: Nein, eigentlich verreise ich sehr selten, weil ich beruflich schon sehr häufig unterwegs bin. Und du, gehst du oft weg? -> Ich: was machst du denn beruflich? Wo musst du da hin? Hast du da neben dem Beruflichen auch noch die Städte anzuschauen? Wo hat es dir am besten gefallen? Und ich persönlich verreise sehr oft. Am liebsten da und da. -> Du: kannst auf meine Fragen antworten. Und mich Fragen wo ich denn schon überall war, was mir am Reisen gefällt etc.
Oder übers Kochen könntest du antworten: ich bin leider nicht sehr begabt, was kochen anbelangt, darum mache ich mir lieber was Kaltes (Salat, Brot, Müsli) oder gehe in ein Restaurant. -> Ich kann dich nach Restauranttipps fragen und wir können philosophieren, wo es denn die beste Pizza gibt in der Umgebung.

Essen und Reisen tut ja eigentlich jeder. Kaum einer sitzt tageintagaus in seiner Hütte und geht nie raus. Ist zwar nicht Reisen per se ins Ausland, aber über Stau (Auto) oder Verspätungen (Zug) liesse sich sicher diskutieren. Und Essen muss auch jeder. Zu diesen Themen kann jeder was sagen, finde ich.

So, muss zur Arbeit, später mehr!
Endura

Re: The Sound of Silence: REDE MIT MIR

Beitrag von Endura »

Xiangni hat geschrieben: 31 Aug 2017 06:41Essen und Reisen tut ja eigentlich jeder. Kaum einer sitzt tageintagaus in seiner Hütte und geht nie raus. Ist zwar nicht Reisen per se ins Ausland, aber über Stau (Auto) oder Verspätungen (Zug) liesse sich sicher diskutieren. Und Essen muss auch jeder. Zu diesen Themen kann jeder was sagen, finde ich.
Glaubst du ernsthaft, jemand wie ich, erzählt von seinen minimalen Reiseerfahrungen, nachdem am Tisch jemand vom Abenteuerurlaub in Kanada erzählt hat. Es ist einfach nicht normal, nicht zu reisen. Nicht normal zu sein geht gar nicht, das haben mich meine Mitmenschen schon oft spüren lassen.