Nonkonformist hat geschrieben: ↑26 Sep 2017 13:27
Irgendwie sehe ich diese wichtige kennenlernenfase als etwas das zumindestens in der basis stattfinden soll
bevor der beziehungsanfang.
Das kleine Problem ist: einen fest definierten "Beziehungsanfang" gibt es nicht. Man begegnet sich, verbringt Zeit zusammen, fühlt sich gut dabei, will es wiederholen, entdeckt ein paar Schmetterlinge im Bauch, will einander noch öfter sehen, die Schmetterlinge werden zahlreicher ... die Gefühle wachsen parallel mit dem Grad des Einander-Kennenlernens. Und irgendwann wacht man früh auf, stellt fest, dass dieser Kopf da auf dem Nachbarkissen schon ein vertrauter Anblick ist ... und der andere Mensch macht kurz die Augen auf, lächelt einen an, und schläft weiter ... und irgendwo ganz tief drinnen hat man dieses Bedürfnis, diese merkwürdigen drei Worte zu flüstern ...
Für mich ist immer erst hinterher klar, was es eigentlich war. Ein ONS ist nur ein ONS, wenn man sich hinterher nicht wieder sieht. Eine Affäre bleibt eine Affäre, wenn man sich nie nahe genug kommt, um es gefühlsmäßig bis zum "ILD" zu schaffen. Und ob eine Liebe "die Eine, die für immer bleibt" ist, weiß man erst auf dem Sterbebett.
Ich gehe an ein Kennenlernen ergebnisoffen ran. Sachen, die von vornherein mit Grenzen behaftet sind (z.B.: "das ist jetzt nur für diese Nacht") sind nix für mich. Wenn es sich bis zu einer beidseits erfüllten Liebe entwickelt, freu ich mich - wenn nicht, war es trotzdem eine schöne Zeit und ich bin dankbar dafür. Natürlich fällt es mir nicht leicht, das Ganze aufzugeben, wenn sich herausstellen sollte, dass es für ein "mehr" nicht reicht. Aber ich fürchte, es gar nicht erst zu versuchen; aufgrund irgendwelcher objektiv-rationaler Kriterien ein einmal aufgeflammtes Interesse gewaltsam wieder einzustampfen; würde mir noch schwerer fallen.