Naehkaestchen hat geschrieben: ↑09 Nov 2017 19:31
OlliP hat geschrieben: ↑09 Nov 2017 19:16Ich finde es gerade in den Straßenbahnen und U-Bahnen auffallend wie viele den Eindruck machen Single zu sein: Kleidung, unsicheres Verhalten, ständiges Umherstreifen mit den Blicken, unglückliches trauriges Gesicht u.ä. Sobald der allererste Frühlingstag da ist mit ein bisschen Sonne haben so viele Frauen schon ganz schicke und leicht knappe Frühlingssachen an.
Also die vergebenen Frauen die ich traf hatten alle diese Frühlingssachen an.
Und unsicheres Verhalten kann auch heißen "Schade, dass mein Freund nicht da ist, der mich beschützt." oder "Mist, heute habe ich ein unangenehmes Gespräch am Elternabend."
Ja, das ist schon richtig. Die Merkmale lassen sich nicht gut in Worte fassen. Ich hatte nur versucht anzudeuten was ich meine. Was ich sage ist dies: Hat man selbst die Ruhe, weil man nicht mehr alleine ist, sieht man den anderen Menschen ihre Unruhe wegen Alleinseins an. Ich sage weiterhin, dass im Sommer viele Frauen die Möglichkeiten über Kleidung nutzen um zu signalisieren, dass sie alleine sind und es gerne nicht mehr wären.
- Eine der Kundinnen bei dem Imbissstand ist ein Mädchen.
- Ich finde es optisch interessant und beschließe, mehr über sie herausfinden zu wollen. Vielleicht wäre sie ja für eine Beziehung geeignet.
Hier nagelt man sich selbst an eine bestimmte Person fest. Alle anderen Menschen im Supermarkt werden nicht mehr gesehen. Wenn dann diese eine Frau vergeben ist, wird quasi daraus geschlossen, dass alle im Supermarkt vergeben sind. Dies ist eine Folge des ursprüngliches Einschießens auf eine bestimmte Person und der anschließenden Enttäuschung. Beides passiert nur im Kopf und ist nicht real.
Sowas wie "ich finde es optisch interessant" ist der Beginn, dass man sich auf eine einzige bestimmte Person einschießt. Das ist ein typischer Grundfehler bei vielen ABs (Objekt der Begierde, etc.). Mit dem Einschießen auf eine bestimmte Person wird mental vorweggenommen, dass es klappt, weil man sich ja so stark auf eine Person Einschießt. Hier gibt es aber keinen Kausalzusammenhang. Die Folge ist nur nachher eine Agonie, die von der Stärke her der Stärke des "Einschießens" entspricht. Es ist nicht nur eine Agonie, sondern eine Art Teufelskreislauf, da bei jedem weiteren Misserfolg darauf geschlossen wird, dass es nie was wird.
Deswegen sich nicht auf eine bestimmte Person einschießen. Übt man das Gegenteil davon wie einen gewissen Altruismus, Freundlichkeit, Mitgefühl, Wohlwollen, kommt man nicht in diese Agonie hinein. Zudem kommt man nicht als verzweifelt rüber, was die Chancen erhöht. Was das Gegenüber positiv wahrnimmt ist ein angenehmes freundliches Wesen. Sowas wie "vielleicht wäre sie ja für eine Beziehung geeignet" wirkt gierig und aggressiv und Schutzreaktion ist die unmittelbare Reaktion. Wenn man Freundlichkeit, Großzügigkeit, Geduld und solche Dinge übt, kann man auch sich irgendwann einfach so: "Wie witzig das Leben spielt. Am Ende wurde es jemand, der/die so und so ist". Damit ist Freude verbunden. Mit sowas wie "wieder nicht an mein Objekt der Begierde herangekommen" ist nur Leid verbunden. Klappt es doch mit dem OdB, ist das Ganze viel mehr auf Seite von Gier, Ansprüchen und haben wollen gelagert. Denn das kommt mit der begierde unweigerlich einher. Das wird keine gute Sache und scheitert auch oft nach kürzerer oder längerer Zeit.