"Wünsche von Frauen".
Nerdige Debatte über Regeln im Umgang mit dem anderen Geschlecht.
Das wünschen Frauen? Geregelten Umgang?
Mir scheint, in der Diskussion wird auf eine außerordentlich zugespitzt übertriebene Weise versucht, gegenseitigen Klischeevorstellungen entgegenzukommen, was dann die jeweils andere Seite als Missverständnis deklariert, was dann die jeweils andere Seite durch noch stärkeres Eingehen auf die Klischeevorstellung zu beantworten versucht ...
Klischee: Männer brauchen klare Regeln, sonst benehmen sie sich nicht.
Klischee: Frauen machen nie klar, was sie wollen und was nciht.
Beispiel:
orthonormal hat geschrieben: ↑23 Okt 2017 19:48
Blau hat geschrieben: ↑23 Okt 2017 19:11
Hm, ich weiß jetzt auch nicht wem man den Fehler anlasten kann: der Person, die über Signale (Körpersprache, Mimik, vielleicht versteckte Andeutungen... ) kommuniziert oder der Person die das eben nicht versteht und wörtlich klare Ansagen braucht? Die Signalsprache ist normalerweise international anerkannt und verbreitet, es rechnet kaum jemand damit dass irgendjemand diese Signale nicht verstehen könnte.
Allerdings entspricht Signalsprache nun überhaupt nicht dem „affirmative/enthusiastic consent“, der neuerdings überall propagiert wird... Was denn nun?!
Dass der gewünschte Enthusiasmus von Frau durch ihr wiederholtes Verhalten, sich in zweideutige Siutationen zu begeben,. schon erfüllt sein könnte, kommt wohl nur den "Frauenverstehern" in den Sinn ...
Dass Mann unsicher und im Zweifel leiber zurückhaltend als verstörend ("übergriffig") agiert, wenn es keine klaren Konventionen mehr gibt kommt nur den "Männervestehern" in den Sinn ...
Ganz nebenher: die Annahme, Frau könnte sich nicht bewussst in solche wiederholt zweideutigen Situationen begeben haben, ist eine Geringschätzung weiblicher Intelligenz ... und so könnte man das fehlende männliche Aufgreifen dieses "enthusiastischen Einverständnisses" auch schon wieder als sexistisch interpretieren ...
Und überhaupt gibt es diese ganzen Missverständnisse in relevanter, also lebensbeeinträchtigender Form nur in extremen Randbereichen. Und ja, als Mann kann ich subtilen Sexismus gegen Frauen nicht hautnah spüren - vermutlich geht er ähnlich permanent auf die Nerven wie mir die Verlogenheit üblicher Werbeplakate; nur dass in unserer Kultur sexuelle Übergriffigkeit einen höherren Stellenwert hat als unterschwelliger Betrug. Bei beidem gilt aber: Wirklich relevant ist das nur, wenn es zu heftig kommt.
"Zu heftig" ist eine subjektive Betrachtung der Beteiligten in der Situation - und natürlicherweise sieht es mindestens einer der Beteiligiten anders, sonst gäbe es keinen Konflikt. Klare Regeln braucht man da nur, um eine geregeltes Gerichtsverfahren durchführen zu können. In praxi kann man die als Hintergrundrauschen betrachten,. Es soll ja auch in der Innenstadt niemand schneller als 50 fahren oder auf Radwegen parken ... damit der Laden läuft, tut man's trotzdem. Problematisch wird es nur bei einem Konflikt. Haben wir einen Konflikt, hat sich das mit der Beziehungsanbahnung aber sowieso schon erledigt.
Ergo: die ganzen Regeln sind für die Masse der Begegnungen zwischen Mann und Fraui nicht relevant. Das völlig diffuse, und zugleich verständliche "benimm dich anständig und respektvoll" reicht voll und ganz aus.
Liebe Frauen: viellecht sollltet ihr gar nicht erst versuchen, auf der "Regel"ebene der Männer zu agieren. Ihr habt soviele bessere Möglichkeiten, klar zu machen,was ihr wollt. Und Idioten wird es immer geben - seid auf sie gefasst, ohne die anderen in Konfusion zu stürzen.
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Liebe Männer: In Sachen Beziehung gibt es nur eine unumgängliche Regel: Wenn beide sich näherkommen wollen, klappt das auch. Beim Rest begebt ihr euch in trübe Gewässer, mit einem hellen Licht irgendwo, und das wird durch keine Regeln der Welt anders.
Diese ganzen "Regeln" und die Debatte über ihre angeblichen Auswirkungen habenn mit der von mir erlebten Wirklichkeit rein gar nichts zu tun. Ich zweifle auch, dass sie der Wirklichkeit derer entsprechen, die sie diskutieren.
Man könnte auch sagen; völlig irrelevant, das Ganze.
An die Regelausleger: Die Regeln existieren nur in einem diffusen, ungeregelten Kontext. Sie können gar nicht klar und eindeutig sein. Falls sie es doch wären, würden sie ihren Zweck verfehlen. Da wir es mit emotiionalen Themen zu tun haben: sie müssen ncoh nicht mal logisch konsistent sein; und sind wahrscheinlich schon wegen ihres Thema siogar in sich widersprüchlich
Sorry dabei an die Frauen, die berechtigterweise versuchen, unangenehme Erfahrungen zu reduzieren: so wird das nix. Denn sowas wünscht ihr euch? Männer, die sich an geschriebene, justiziable Regeln halten, wenn sie sich im Herzen (oder viellecht auch nur 2 Etagen tiefer) von euch berührt fühlen?
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