Captain Unsichtbar hat geschrieben: ↑28 Jan 2020 17:56
LonesomeCoder hat geschrieben: ↑28 Jan 2020 17:11
A) Es muss von Gruppen oder Einrichtungen kommen, die die Macht dazu haben.
Das ist nicht konkret. Das ist inhaltsloses Wischiwaschi-Politiker-Schwätz.
Wenn du das nicht mal konkret benennen kannst, gehe ich einfach mal davon aus, dass du im Grunde selbst gar nicht weisst, was du eigentlich genau bemängeln willst und wer es denn richten soll.
B) Gesamtgesellschaftlich müssten sich Einstellungen ändern. Etwa sollte es nicht mehr sein, dass Männer unter dem Druck stehen, "hart" sein zu müssen. Oder sich für Yoga oder einen Beruf wie Kindergärtner rechtzufertigen.
Das ist eine 2. Antwort auf die Frage A) aber nicht für B). Also noch mal: von
wem willst du dich emanzipieren?
C) Wieso soll ich was dafür tun? Ich kann die Gesellschaft nicht ändern. Ich gehöre nicht zu den unter A) genannten. Was ich hier an Misständen anprangere, lesen vllt. 20 Leute und 15 davon interessiert es nicht. Ich habe nicht die Macht und Reichweite, was zu bewirken.
Du bist also kein Teil der Gesellschaft? Na wenn du das sagst...
Was getan werden müsste, wurde schon öfters genannt. Männer sollen Yoga machen oder als Kindergärtner abreiten können, ohne dafür als "unmännlich" oder "Weichei" zu gelten. Ein Mann soll bewusst Single sein können, ohne dass ihm unterstellt wird, er sei ein Looser, der keine abbekomme und das nur nicht zugeben will. Es soll was dagegen getan werden, dass Männer eine geringere Lebenserwartung als Frauen haben, seltener das Sorgerecht bekommen, kaum Chancen auf bestimmte Berufe wie Arzthelfer haben oder 3/4 der Leute, die Suizid begehen, Männer sind.
Generell wäre eine Änderung der Einstellung in großen Teilen der Gesellschaft gefragt. Eine Antwort wie Person X oder Firma Y und Z gibts hier nicht.
Zu dem Teil der Gesellschaft, die einen Mann, der etwa Yoga macht nicht ernst nimmt, gehöre ich nicht. Der müsste sich ändern, nicht die, die wie ich kein Problem damit haben.
Tyralis Fiena hat geschrieben: ↑28 Jan 2020 18:40
Revolution ist ein mächtiges Wort, von daher würde ich eher von Befreiung schreiben. Die Befreiung den Individuums von all den sozialen Rollenerwartungen, die einem (zumindest mir als Mann) schon angetragen wurden. Mich kotzt es immer noch an, wenn ich mal wieder höre, von wegen als Mann müsste ich ja Ahnung von Technik haben, müsste durchsetzungsfähiger sein, müsste immer den ersten Schritt machen, soll als "starker" Mann hier und da mal wieder etwas schleppen usw.
Auf der anderen Seite kotzen mich selbst Typen an, die aus einer eigentlich gleichgestellten Lage heraus aufgrund ihres Selbstbildes anfangen, andere zu dominieren und herumzukommandieren. Gegenüber solchen Typen reagiere allergisch, passiv-aggressiv bis hin zur offenen verbalen Reaktion. Abgesehen von rein funktionalen, zweckgebundenen Hierarchien halte ich nichts von sozialen Hierarchien. Das tangiert insofern das Soziale, als dass immer noch oft vom Mann "Alphaqualitäten" erwartet werden - so ist zumindest mein Eindruck.
Die Idee hinter MGTOW finde ich insofern auch ansprechend, als dass sie ein Leben ohne Frau herausstellt. Die feministische Idee bezüglich dem Fisch und dem Fahrrad hat sich für mich ins Hirn gebrannt und von daher bin ich auch der männlichen Entsprechung zugeneigt. Verknüpft mit Ideen, wie das eigene Bedürfnis hinter sich gelassen werden kann fände ich einen Austausch ansprechend.
Abschreckend finde ich, dass ein Teil anscheinend versucht, aus MGTOW eine Bewegung zu machen, um gesellschaftlich zu alten Zuständen zurückzukehren. Von der Gesellschaft (bzw. den Frauen) zu erwarten, dass sie sich ändern sollten, läuft der eigentlichen Grundidee völlig zuwider.
Sich selbst herauszunehmen aus diesem sozialen Erwartungsspiel, schadet niemanden anderen. Und sicher bedarf es keines Labels. Für mich selbst wäre das Ziel, indifferent zu werden bzw. eine stoische Haltung zu entwickeln . Das hieße dann für mich, den dominanten Typen ohne Reaktion einfach stehen zu lassen oder völlig indifferent Rollenerwartungen wahrzunehmen und sein eigenes Ding weiterzuverfolgen.
+1
NBUC hat geschrieben: ↑28 Jan 2020 18:42
Der Knackpunkt ist - diese Liste beschreibt noch zu wesentlichen Teilen die Rollenerwartungen bei der Partnersuche und ist damit typischerweise die treibende Kraft sich diesen Ochsenritt anzutun.
In dem Sinne wäre MGTOW in weiter Verbreitung eigentlich das Mittel zur Überwindung dieser Lage - und wegen der Betonung "weiter Verbreitung", damit das auch relevant wird, kommt eben teils auch ein gewisses missionarisches Betreiben auf.
+1
nobodywants hat geschrieben: ↑28 Jan 2020 20:16
Ich finde diese Bewegung sehr gut, wichtig und einfach nur logisch konsequent. Kann mich erfahrngsbedingt sehr gut mit denen identifizieren und fühle mich als Teil davon. Das diese Bewegung hier im Forum bei vielen "Frauenverstehern" und Frauen selbst auf Unverständnis stößt wundert mich nicht weil Kritik und Gegenwind ist halt unangenehm. Man soll den Spiegel nicht schelten wenn er ein hässliches Bild zeigt sagt ein indisches Sprichwort "liebe" Frauen.
Exakt. Männer, denen der jetzige Stand taugt, die wollen ihn natürlich behalten. Aber wenns um Herdenschutz geht, darf man ja auch nicht den Wolf fragen. Manchmal wollen auch Männer mit wenig Chancen sich mit Frauen besser stellen, indem sie berichtigte Kritik als irrelevant oder falsch ansehen.
t385 hat geschrieben: ↑28 Jan 2020 21:07
Ihr wollt die Frauen nicht und die Frauen wollen euch nicht. Passt ja dann auch irgendwie.
Sehr verkürzt und teils falsch. Ein Teil der Männer will bewusst ohne Frau leben. Aber bewusst und absichtlich meist nach einigen negativen Erfahrungen mit Beziehungen und er will nicht als Looser, der keine abbekommt und das einfach nicht zugeben will, dastehen. Wäre ja für ihn unzutreffend, er hatte Frauen und mit ihnen Beziehungserfahrung. Und unabhängig von Frauen sein bedeutet nicht zwangsweise, dass man ohne Frauenkontakte lebt. Man kann sie haben, aber ohne Abhängigkeit zu ihnen. Etwa, jeder kann in der Beziehung alles machen, d.h. die Frau kann auch renovieren und ein Mann selber waschen anstatt darauf zu bestehen, dass das erste ein Mann macht und das zweite eine Frau. Und auch so Erwartungen, wie dass ein Mann mehr verdienen muss oder sich alleine ums gemeinsame Auto kümmert, finde ich nicht gut.
Blau hat geschrieben: ↑28 Jan 2020 21:12
Da stecken ein paar interessante Punkte drin. Auf eine Befreiung der Männer von den männlichen Rollenklischees warte ich auch noch. Problem ist halt, dass diese Klischees oft mit Macht verbunden sind - und viele (die meisten?) Männer haben irgendwie Angst davor, Macht zu verlieren. Ich warte immer noch daraif, dass Männer in Frauendomänen ankommen, so wie Frauen längst in Männerdomänen angekommen sind. Das Problem hier bei ist nur, dass es sich für Männer gesellschaftlich wie ein Abstieg anfühlen muss wenn sie in eine Frauendomäne einsteigen, und dass dann von altbackenen Idioten/Idiotinnen an der Männlichkeit gezweifelt wird. Nebenbei, bei meinen Kindern im Kindergarten war bis vor kurzem ein männlicher Erzieher, ein durchaus attraktiver Mann
ich fand das wirklich gut
Nur leider wollte er dann auch mal irgendwann raus aus der Hahn-im-Korb-Rolle und hat sich was neues gesucht.
Ich denke, da muss man schon bei den Kindern anfangen: während es für Mädchen absolut normal ist, sich auch mit männlichen Helden zu identifizieren (eine verschwindend kleine Anzahl an Protagonisten in Kindergeschichten ist weiblich) ist es für Jungen anscheinend nicht gewünscht dass sie sich mit weiblichen Helden identifizieren. Als der beste Freund meiner Tochter sich zum 6. Geburtstag Bibi und Tina-Geschichten gewünscht hat wurde das von fast allen Erwachsenen belächelt
Ebenso wie ich mich immer frage, warum Mädchen mittlerweile problemlos in Jungsklamotten rumlaufen können, Jungs aber nicht in Mädchenklamotten. Werten sich Jungs ab, wenn sie das machen? Warum? Was ist denn so schlimm daran, endlich einmal diese unnötigen Rollenzwängen zu durchbrechen?
+1 Trägt eine Frau Männerklamotten, dann finden das einige gut und bringen etwa sogar zu weite Hosen als "boyfriend Jeans" auf den Markt. Würde ein Mann aber etwa Leggins tragen, heißt es schnell "schwul" oder "Tunte". Oder im gehobenen Restaurant muss der Mann lange Hosen tragen, aber Frau darf kurze Röcke oder Kleider tragen. Schwitzen müssen nur weil man ein Mann ist? Doof.
Captain Unsichtbar hat geschrieben: ↑28 Jan 2020 22:47
Ich dachte ja eigentlich es ginge ausschliesslich und alleine um die Männer (ist zumindest das, was die Leute hier einem jetzt schon seitenlang weismachen wollen). Ganz schön entlarvend.
Und er ging auf die Leute ein, die was gegen Männer haben, die kritisch nachdenken und Misstände anprangern. Joa, schlimm, dabei entlarvt zu werden, dass man nachdenkt, Misstände nennt und erkennt, welche Gruppen sich dran stören
Nonkonformist hat geschrieben: ↑29 Jan 2020 06:39
Das geht auch ganz individuell alleine.
Nur mit oft viel Ansehensverlust.