Die Janusfrau

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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Sinnsucher »

Strange Lady hat geschrieben: 12 Nov 2017 14:58 Und Zivilcourage ist ganz was anderes.
Ja, das stimmt schon. War selber bei der Wortwahl nicht glücklich. O.o

Es gibt da glaub ich zwei Ebenen: Einerseits die Beziehung selbst. Das bin ich bei dir. Weiter würde ich auch nicht gehen. Das wäre ein Eingreifen in die Selbstbestimmtheit beider Personen. Man kann seine Sicht anbieten "Mir ist aufgefallen ..." aber sicher nicht zur eigenen Sache machen, das ändern zu wollen.

Die zweite Ebene, und die ist glaube ich die, die Lilia überhaupt dazu veranlasst hat, hier nach Rückmeldungen zu fragen, ist die der öffentlichen Falschdarstellung. Besagte Frau verhält sich also in einem Raum außerhalb dieser Beziehung unangebracht und spiegelt falsche Tatsachen vor, um sich dadurch einen konkreten sozialen Vorteil zu sichern. Hier ist imho sehrwohl soziale Verantwortung (lassen wir den Begriff Zivilcourage, der war unagebracht) gefragt.

Was meinst du dazu? :)
Strange Lady
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Strange Lady »

Sinnsucher hat geschrieben: 12 Nov 2017 15:26
Strange Lady hat geschrieben: 12 Nov 2017 14:58 Und Zivilcourage ist ganz was anderes.
Ja, das stimmt schon. War selber bei der Wortwahl nicht glücklich. O.o

Es gibt da glaub ich zwei Ebenen: Einerseits die Beziehung selbst. Das bin ich bei dir. Weiter würde ich auch nicht gehen. Das wäre ein Eingreifen in die Selbstbestimmtheit beider Personen. Man kann seine Sicht anbieten "Mir ist aufgefallen ..." aber sicher nicht zur eigenen Sache machen, das ändern zu wollen.

Die zweite Ebene, und die ist glaube ich die, die Lilia überhaupt dazu veranlasst hat, hier nach Rückmeldungen zu fragen, ist die der öffentlichen Falschdarstellung. Besagte Frau verhält sich also in einem Raum außerhalb dieser Beziehung unangebracht und spiegelt falsche Tatsachen vor, um sich dadurch einen konkreten sozialen Vorteil zu sichern. Hier ist imho sehrwohl soziale Verantwortung (lassen wir den Begriff Zivilcourage, der war unagebracht) gefragt.

Was meinst du dazu? :)
Passt. Kann man/frau gerne machen. Ich selber mache es dennoch sehr ungern, da: "Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein".
Ja, Menschen lügen, nehmen Dinge anders wahr, stellen Dinge anders dar, als sie sind. Ich stelle richtig, wo immer es geht. Aber ich beiße mich nicht in die vermeintlichen Untugenden anderer fest. Solange es keine strafrechtliche Angelegenheit ist, hat jeder das Recht, sich sein Leben zusammenzulügen und auch andere zu belügen oder sich belügen zu lassen. Die Person wird schon ihre Gründe dafür haben, vielleicht ist es der einzige Überlebensmechanismus der Person. Wer bin ich, dass ich ihr das nehme? Ich kenne kaum jemanden, der sich nicht hinter Illusionen oder kognitiven Dissonanzen verschanzt, um sein Leben einigermaßen lebbar zu gestalten. Mir fehlt das tatsächlich: die Fähigkeit zur Illusion und Dissonanz.
Man kann doch immer nur Impulse geben, die eigene Perspektive und Wahrnehung als Korrektiv anbieten, aber moralinsaure Interventionen finde ich inzwischen zu übergriffig. Meistens verfolgen Menschen, die sich zu intensiv in die Leben anderer festbeißen, auch eine eigene (oftmals unbewusste) Agenda. Gerade letztere soallte man/frau sich bewusst machen.
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Sinnsucher »

Strange Lady hat geschrieben: 12 Nov 2017 15:45 Passt. Kann man/frau gerne machen. Ich selber mache es dennoch sehr ungern, da: "Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein".
Ja, Menschen lügen, nehmen Dinge anders wahr, stellen Dinge anders dar, als sie sind. Ich stelle richtig, wo immer es geht. Aber ich beiße mich nicht in die vermeintlichen Untugenden anderer fest. Solange es keine strafrechtliche Angelegenheit ist, hat jeder das Recht, sich sein Leben zusammenzulügen und auch andere zu belügen oder sich belügen zu lassen. Die Person wird schon ihre Gründe dafür haben, vielleicht ist es der einzige Überlebensmechanismus der Person. Wer bin ich, dass ich ihr das nehme? Ich kenne kaum jemanden, der sich nicht hinter Illusionen oder kognitiven Dissonanzen verschanzt, um sein Leben einigermaßen lebbar zu gestalten. Mir fehlt das tatsächlich: die Fähigkeit zur Illusion und Dissonanz.
Man kann doch immer nur Impulse geben, die eigene Perspektive und Wahrnehung als Korrektiv anbieten, aber moralinsaure Interventionen finde ich inzwischen zu übergriffig. Meistens verfolgen Menschen, die sich zu intensiv in die Leben anderer festbeißen, auch eine eigene (oftmals unbewusste) Agenda. Gerade letztere soallte man/frau sich bewusst machen.
Dann sind wir ohnehin ähnlicher Meinung. :)
"Wer bin ich, um zu richten?"

Der feine Unterschied, an dem ich mein Handeln orientiere ist, wenn Dritten Leid entsteht. Das Fortbestehen von Leid zu dulden, wo ich die Chance habe im Rahmen meiner Möglichkeiten Verbesserung zu bewirken, würde ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren können.

Im Gegenzug erwarte ich mir auch, dass man mich auf meine eigenen kognitiven Dissonanzen aufmerksam macht und (ohne zu richten) mir vor Augen führt, wenn ich meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werde.
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Tania »

Strange Lady hat geschrieben: 12 Nov 2017 14:58
Du kannst den beiden deine Ansicht mitteilen. Offen und ehrlich, ohne Versteckspirle. Auf jeden Fall.
Das sehe ich etwas differenzierter. Jedem meine Meinung über sein Verhalten sagen, das wäre für mich okay. Also wenn A mal wieder über ihre Unbemanntheit jammert, wäre ein "Du, ich weiß zufällig, dass Du seit Monaten von mindestens einem Mann umworben wirst. Also entweder lügst Du mir hier was vor oder Du solltest ihm mal klar machen, dass Du seinetwegen nicht Dein Singleleben beenden wirst." angebracht. Und klagt B sein Leid, dass A ihn seit Monaten mit kleinen Bröckchen anfüttert, er seinem eigentlichen Ziel aber nicht näher kommt, würde ich ihm empfehlen, mal die Augen auf zu machen, ihr Verhalten objektiv - ohne das Prinzip Hoffnung - zu bewerten, und dann zu entscheiden, ob er damit langfristig glücklich ist. Aber ich würde ihm nicht auf die Nase binden, wie sie sich gegenüber Dritten als unglücklicher Single darstellt.

Und proaktiv, ohne dass der Andere auf das Thema zu sprechen kommt, würde ich wohl gar nix sagen.
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Lilia »

Strange Lady hat geschrieben: 12 Nov 2017 14:42 Ich fand es nur lustig, dass Lilia sich darum sorgt, dass die armen Jungs hingehalten werden koennten und evtl. nicht zum Schuss kommen.
Oh, das ist mir neu, dass ich das geschrieben habe. :omg:
Sinnsucher hat geschrieben: 12 Nov 2017 15:26 Die zweite Ebene, und die ist glaube ich die, die Lilia überhaupt dazu veranlasst hat, hier nach Rückmeldungen zu fragen, ist die der öffentlichen Falschdarstellung. Besagte Frau verhält sich also in einem Raum außerhalb dieser Beziehung unangebracht und spiegelt falsche Tatsachen vor, um sich dadurch einen konkreten sozialen Vorteil zu sichern. Hier ist imho sehrwohl soziale Verantwortung (lassen wir den Begriff Zivilcourage, der war unagebracht) gefragt.
Genau darum geht es. Denn eigentlich ernten diese Leute Mitleid damit, dass sie das andere Geschlecht bezichtigen, schlecht mit ihnen umzugehen, dabei tun sie genau das. Sie erhalten die Aufmerksamkeit, sie greifen die Ressourcen von anderen Menschen ab, denn natürlich wissen wir alle, dass es Zeit und Energie kostet, jemanden zu trösten. Gleichzeitig scheren sie sich einen Dreck darum, welche Scherben sie hinterlassen. Dafür sind wiederum andere zuständig.


Strange Lady hat geschrieben: 12 Nov 2017 15:45 Ja, Menschen lügen, nehmen Dinge anders wahr, stellen Dinge anders dar, als sie sind. Ich stelle richtig, wo immer es geht. Aber ich beiße mich nicht in die vermeintlichen Untugenden anderer fest. Solange es keine strafrechtliche Angelegenheit ist, hat jeder das Recht, sich sein Leben zusammenzulügen und auch andere zu belügen oder sich belügen zu lassen. Die Person wird schon ihre Gründe dafür haben, vielleicht ist es der einzige Überlebensmechanismus der Person. Wer bin ich, dass ich ihr das nehme? Ich kenne kaum jemanden, der sich nicht hinter Illusionen oder kognitiven Dissonanzen verschanzt, um sein Leben einigermaßen lebbar zu gestalten. Mir fehlt das tatsächlich: die Fähigkeit zur Illusion und Dissonanz.
Dann müsstest du doch noch eher diejenigen gewähren lassen, die behaupten, dass Ausländer Sozialschmarotzer sind. Es trifft ja dort noch weniger eine Einzelperson und man könnte es prima ignorieren. Pegida und Co ist ja nicht verboten und wir haben freie Meinungsäußerung. Vielleicht brauchen die Leute es, um sich besser zu fühlen? Wer ist man denn, mit ihnen zu diskutieren und Ihnen die Illusion zu nehmen, Deutschland vor der Überfremdung zu retten?
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Strange Lady »

Lilia hat geschrieben: 12 Nov 2017 16:19
Strange Lady hat geschrieben: 12 Nov 2017 14:42 Ich fand es nur lustig, dass Lilia sich darum sorgt, dass die armen Jungs hingehalten werden koennten und evtl. nicht zum Schuss kommen.
Oh, das ist mir neu, dass ich das geschrieben habe. :omg:
Sinnsucher hat geschrieben: 12 Nov 2017 15:26 Die zweite Ebene, und die ist glaube ich die, die Lilia überhaupt dazu veranlasst hat, hier nach Rückmeldungen zu fragen, ist die der öffentlichen Falschdarstellung. Besagte Frau verhält sich also in einem Raum außerhalb dieser Beziehung unangebracht und spiegelt falsche Tatsachen vor, um sich dadurch einen konkreten sozialen Vorteil zu sichern. Hier ist imho sehrwohl soziale Verantwortung (lassen wir den Begriff Zivilcourage, der war unagebracht) gefragt.
Genau darum geht es. Denn eigentlich ernten diese Leute Mitleid damit, dass sie das andere Geschlecht bezichtigen, schlecht mit ihnen umzugehen, dabei tun sie genau das. Sie erhalten die Aufmerksamkeit, sie greifen die Ressourcen von anderen Menschen ab, denn natürlich wissen wir alle, dass es Zeit und Energie kostet, jemanden zu trösten. Gleichzeitig scheren sie sich einen Dreck darum, welche Scherben sie hinterlassen. Dafür sind wiederum andere zuständig.


Strange Lady hat geschrieben: 12 Nov 2017 15:45 Ja, Menschen lügen, nehmen Dinge anders wahr, stellen Dinge anders dar, als sie sind. Ich stelle richtig, wo immer es geht. Aber ich beiße mich nicht in die vermeintlichen Untugenden anderer fest. Solange es keine strafrechtliche Angelegenheit ist, hat jeder das Recht, sich sein Leben zusammenzulügen und auch andere zu belügen oder sich belügen zu lassen. Die Person wird schon ihre Gründe dafür haben, vielleicht ist es der einzige Überlebensmechanismus der Person. Wer bin ich, dass ich ihr das nehme? Ich kenne kaum jemanden, der sich nicht hinter Illusionen oder kognitiven Dissonanzen verschanzt, um sein Leben einigermaßen lebbar zu gestalten. Mir fehlt das tatsächlich: die Fähigkeit zur Illusion und Dissonanz.
Dann müsstest du doch noch eher diejenigen gewähren lassen, die behaupten, dass Ausländer Sozialschmarotzer sind. Es trifft ja dort noch weniger eine Einzelperson und man könnte es prima ignorieren. Pegida und Co ist ja nicht verboten und wir haben freie Meinungsäußerung. Vielleicht brauchen die Leute es, um sich besser zu fühlen? Wer ist man denn, mit ihnen zu diskutieren und Ihnen die Illusion zu nehmen, Deutschland vor der Überfremdung zu retten?
Wie kommst du nun auf Pegida?
Da geht es um Politik, nicht um die Beziehung zweier Privatpersonen. Im Privatleben kann jeder sich seine Lebenslügen so zurechtbasteln, wie er/sie lustig ist. Fändest du es lustig, wenn ich dir deine ungefragt mitteilen würde?
In puncto Meinungssäußerung finde ich tatsächlich, dass eine wehrhafte Demokratie auch die freie Meinungsäußer8ung von REchtspopulisten erlauben und reflektieren sollte. Es ist ja kein Zufall, dass sich große Bevölkerungsteile abgehängt fühlen.
Aber ich finde das politische Thema in diesem Kontext weiterhin total fehlplatziert. Es geht um das Privatleben von Menschen.
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Strange Lady »

Lilia hat geschrieben: 12 Nov 2017 16:19
Sinnsucher hat geschrieben: 12 Nov 2017 15:26 Die zweite Ebene, und die ist glaube ich die, die Lilia überhaupt dazu veranlasst hat, hier nach Rückmeldungen zu fragen, ist die der öffentlichen Falschdarstellung. Besagte Frau verhält sich also in einem Raum außerhalb dieser Beziehung unangebracht und spiegelt falsche Tatsachen vor, um sich dadurch einen konkreten sozialen Vorteil zu sichern. Hier ist imho sehrwohl soziale Verantwortung (lassen wir den Begriff Zivilcourage, der war unagebracht) gefragt.
Genau darum geht es. Denn eigentlich ernten diese Leute Mitleid damit, dass sie das andere Geschlecht bezichtigen, schlecht mit ihnen umzugehen, dabei tun sie genau das. Sie erhalten die Aufmerksamkeit, sie greifen die Ressourcen von anderen Menschen ab, denn natürlich wissen wir alle, dass es Zeit und Energie kostet, jemanden zu trösten. Gleichzeitig scheren sie sich einen Dreck darum, welche Scherben sie hinterlassen. Dafür sind wiederum andere zuständig.

Das ist der Punkt: du bist dafür nicht zuständig. Du nimmst dich dieser Aufgabe selbst an. Vermutlich bekommst du im Gegenzug auch etwas dafür (vielleicht Zuneigung/Anerkennung von den Typen? das Gefühl, moralisch besser zu sein als diese anderen Frauen? keine Ahnung, ich spekuliere nur ... )
Fakt ist: die Männer geben den besagten Frauen freiwillig ihre Aufmerksamkeit und ihre Ressourcen. Sie lassen es mit sich machen, weil sie vermutlich einen sekundären Gewinn daraus ziehen. Der eine akzeptiert sogar, Loser genannt zu werden. So, wie du vermutlich einen sekundären Gewinn daraus ziehst, den geschädigten Männern wiederum Aufmerksamkeit und REssourcen zukommen zu lassen. Da werden Muster bedient, die sehr tief verwurzelt sind. Wenn mich jemand Loser nennen würde, wäre ich speedygonzalezmäßig aber sowas von weg. Aber wer trotzdem nicht weg ist, der bekommt offensichtlich etwas in dieser schrägen libidinösen Konstellation. Etwas, was ich nicht beurteilen kann und mag.
Elli hat das vorhin schon sehr gut beschrieben.
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Lilia »

Sinnsucher hat geschrieben: 12 Nov 2017 14:58
Lilia hat geschrieben: 12 Nov 2017 14:34 Genau das ist der Grund, warum ich mir deswegen solche Gedanken mache. Ich finde unsere Gesellschaft da etwas einseitig. Der, der den Schaden hat, trägt schwer an dem Erlebten, während der Gegenpart sich vielleicht ein neues Opfer sucht. Das ist schlicht ungerecht.
Nun bin ich eben mit dem Thema in Berührung gekommen und genau da sehe ich mein Problem: wo ist meine soziale Verantwortung, wo meine gesellschaftliche. Soll ich Stellung beziehen oder es lassen? Wie groß ist das Problem tatsächlich oder sind das bedauernswerte Einzelfälle?
Die gesellschaftliche Verantwortung ist in meinen Augen, wenn einem ein Einzelfall auffällt abzuwägen ob ein Einschreiten mehr hilft oder schadet.
Wie häufig in Problem in der Gesellschaft verbreitet ist, ist für mich nebensächlich.

Ist der Betroffene in der Situation glücklich? Ist die Unwissenheit für ihn vielleicht günstig? Wenn ja, dann ist der Schaden des Ansprechens womöglich größer.
Der erste Schritt sollte sein, mit dem Betroffenen zu reden. Will er Hilfe oder nicht? Wenn ja. Wie soll die aussehen? Oft reicht für diese Person schon die Außenperspektive.
Im sozialen Umfeld: Oft muss man die Person nicht gezielt Auffliegen lassen (wirkt nach persönlichem Vendetta), sondern wenn falsche Tatsachen in den Raum gestellt werden, diese sofort relativieren. Wichtig ist die Unmittelbarkeit, d.h. kein Aufrollen alter Geschichten. Oft reicht es zu sagen, dass man selbst eine andere Wahrnehmung hat, die andere Sicht einbringt und die anderen dann ihre eigene Sicht darauf bilden lässt.
Den Leuten keine richtige oder falsche Interpretation auftischen, aber die einseitige Darstellung ausgleichen.

Die eigene Rolle hinterfragen: Warum kann ich über meine Quellen womöglich nicht offen sein? Wie würde eine außenstehende Person mein Verhalten einschätzen? Einmischung oder Zivilcourage?

Und dann: Nach bestem Wissen und Gewissen handeln. Viel Glück! :)
Danke, finde ich wirklich eine hilfreiche Antwort. Wobei mir natürlich aktuell aufgrund dessen, dass es sich bei den betroffenen Männern um Menschen handelt, die mir sympathisch sind, gerade an der rationalen Sicht auf die Dinge mangelt. Gerade deswegen stelle ich ja auch das Thema zur Diskussion.
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Strange Lady »

Tania hat geschrieben: 12 Nov 2017 16:10
Strange Lady hat geschrieben: 12 Nov 2017 14:58
Du kannst den beiden deine Ansicht mitteilen. Offen und ehrlich, ohne Versteckspirle. Auf jeden Fall.
Das sehe ich etwas differenzierter. Jedem meine Meinung über sein Verhalten sagen, das wäre für mich okay. Also wenn A mal wieder über ihre Unbemanntheit jammert, wäre ein "Du, ich weiß zufällig, dass Du seit Monaten von mindestens einem Mann umworben wirst. Also entweder lügst Du mir hier was vor oder Du solltest ihm mal klar machen, dass Du seinetwegen nicht Dein Singleleben beenden wirst." angebracht. Und klagt B sein Leid, dass A ihn seit Monaten mit kleinen Bröckchen anfüttert, er seinem eigentlichen Ziel aber nicht näher kommt, würde ich ihm empfehlen, mal die Augen auf zu machen, ihr Verhalten objektiv - ohne das Prinzip Hoffnung - zu bewerten, und dann zu entscheiden, ob er damit langfristig glücklich ist. Aber ich würde ihm nicht auf die Nase binden, wie sie sich gegenüber Dritten als unglücklicher Single darstellt. n

Und proaktiv, ohne dass der Andere auf das Thema zu sprechen kommt, würde ich wohl gar nix sagen.
Insgesamt Zustimmung.
Letzteres sehe ich genauso.
Beim vorletzten Punkt: da würde ich tatsächlich erstmal selbst abwägen, was meine eigene Rolle und meine Intessenslage ist. Wenn es mein eigener Bruder wäre, um den es gilt: würde ich mich einmischen, weil ich ihn schützen wollen würde. Wenn es ein entfernter Bekannte ist: dann geht es mich nichts an. Wenn ich selbst Interesse an dem Typen hätte: würde ich mich definitiv einmischen, vielleicht sogar intrigieren. :twisted:
Bin halt auch nur ein Mensch.
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Genosse Premier

Re: Die Janusfrau

Beitrag von Genosse Premier »

Können wir bitte wieder zum Thema kommen? Offenbar hat Lilia sich ja nun entschieden, sich einzumischen. Darf sie auch, wenn ihr mich fragt. Und mich interessiert auch, was daraus wird ;)

Generell finde ich die beiden Beispiele, um die es hier geht, sehr interessant.
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Lilia »

Strange Lady hat geschrieben: 12 Nov 2017 16:43 Das ist der Punkt: du bist dafür nicht zuständig. Du nimmst dich dieser Aufgabe selbst an. Vermutlich bekommst du im Gegenzug auch etwas dafür (vielleicht Zuneigung/Anerkennung von den Typen? das Gefühl, moralisch besser zu sein als diese anderen Frauen? keine Ahnung, ich spekuliere nur ... )
Na ja, über meine Motivation bin ich mir selbst wohl nicht im Klaren. Fakt ist, dass ich mich zum Beispiel auch über jedes hingeschmierte "Turke raus" ärgere und es auch brav den Berliner Registerstellen melde, einfach weil ich das Ergebnis meiner Erziehung bin, danach bestimmte Verhaltensweisen gar nicht gehen und ich mich verpflichtet fühle, dann auch "die Klappe aufzumachen". Vielleicht auch nur mit dem schnöden Grund, meine innere Ruhe wieder haben zu wollen. Außerdem weiß ich aus eigener Erfahrung, wie schlimm es ist, wenn man in einer Phase, in der man sich emotional von einer Person lösen möchte, von dieser Person quasi gestalkt wird. Im ersten Fall konnte ich ja sogar anhand der Anrufquote unmittelbar nachvollziehen, dass der Mann auch dann die dunklen Ringe unter den Augen haben müsste, wenn da keine emotionale Betroffenheit mehr wäre. Ich war damals irgendwann einmal so weit, dass ich nach einem Anruf mit Beschimpfungen der allerfeinsten Sorte sogar einen Unfall gebaut habe. Mit diesem background frage ich mich natürlich auch, inwieweit ich als Kollegin ihn noch auf die Menschheit loslassen kann.
Im zweiten Fall mache ich mir ernsthaft um die Person Sorgen - vielleicht sind sie berechtigt, vielleicht nicht. Vor 15 Jahren habe ich eine Situation mal komplett auf die leicht Schulter genommen und musste dann hinter einem Sarg herlaufen. Da hat sich auch keiner ausreichend zuständig gefühlt.
Wie du siehst, da ist nicht viel Abstand, so dass ich nicht des Rats und der Einschätzung Dritter bedürfte.
Strange Lady hat geschrieben: 12 Nov 2017 16:43Fakt ist: die Männer geben den besagten Frauen freiwillig ihre Aufmerksamkeit und ihre Ressourcen. Sie lassen es mit sich machen, weil sie vermutlich einen sekundären Gewinn daraus ziehen. Der eine akzeptiert sogar, Loser genannt zu werden. So, wie du vermutlich einen sekundären Gewinn daraus ziehst, den geschädigten Männern wiederum Aufmerksamkeit und REssourcen zukommen zu lassen. Da werden Muster bedient, die sehr tief verwurzelt sind. Wenn mich jemand Loser nennen würde, wäre ich speedygonzalezmäßig aber sowas von weg. Aber wer trotzdem nicht weg ist, der bekommt offensichtlich etwas in dieser schrägen libidinösen Konstellation. Etwas, was ich nicht beurteilen kann und mag.
Elli hat das vorhin schon sehr gut beschrieben.
Nochmals, beide Männer haben durchaus erkannt, dass die jeweiligen Frauen Gift für sie sind und haben den Kontakt weitestgehend eingestellt. Ich hoffe, dass sich das Thema für sie dann irgendwann erledigt.

Was Elli vorhin beschrieben hat, fand ich auch sehr interessant. Hut ab, dass sie heute so reflektiert darüber schreiben kann.

Schlimm finde ich aber, dass diese Damen wahrscheinlich wie ein Schwarm Heuschrecken weiterziehen werden.
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von anbandoned »

Cavia hat geschrieben: 12 Nov 2017 08:13 Ich bin nicht wie du bei den Männern. Es gehören immer zwei dazu. Man muss es auch mit sich machen lassen. Jeder ist für sein Glück verantwortlich. Niemand zwingt die Männer, sich weiterhin mit einer Frau abzugeben, die die eigenen Gefühle nicht erwidert.

Und einmischen solltest du dich auch nicht. Mit welchem Recht? Es geht dich nichts an.
Was meinst du genau mit "Man muss es auch mit sich machen lassen"? Klingt ja fast so als müsste man sich als MAB erstmal grundsätzlich damit abfinden, dass ein Großteil der Partnersuche die ja in unserem Fall Jahre oder gar Jahrzehnte andauert darauf hinausläuft sich genau mit dieser Problematik, die oben beschrieben wurde, abzufinden.
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Cavia »

anbandoned hat geschrieben: 12 Nov 2017 18:32
Cavia hat geschrieben: 12 Nov 2017 08:13 Ich bin nicht wie du bei den Männern. Es gehören immer zwei dazu. Man muss es auch mit sich machen lassen. Jeder ist für sein Glück verantwortlich. Niemand zwingt die Männer, sich weiterhin mit einer Frau abzugeben, die die eigenen Gefühle nicht erwidert.

Und einmischen solltest du dich auch nicht. Mit welchem Recht? Es geht dich nichts an.
Was meinst du genau mit "Man muss es auch mit sich machen lassen"? Klingt ja fast so als müsste man sich als MAB erstmal grundsätzlich damit abfinden, dass ein Großteil der Partnersuche die ja in unserem Fall Jahre oder gar Jahrzehnte andauert darauf hinausläuft sich genau mit dieser Problematik, die oben beschrieben wurde, abzufinden.
:roll: Ja, genau so und nicht anders ist der Satz aufgrund der Wortwahl und Grammatik zu verstehen. :roll:
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Nordlicht84 »

Lilia hat geschrieben: 12 Nov 2017 08:07 Vielleicht kennt ihr das, dass sich manchmal bestimmte Ereignisse in einem Leben häufen, so dass man sich schon fragt, ob man bislang ein gewisses Thema, eine gewisse Problematik ausgeblendet oder sie zumindest nie wahrgenommen hat.

Vor einiger Zeit saß ich mit einem Kollegen zusammen und wir haben uns über die Freizeitgestaltung am Wochenende unterhalten. Schließlich kamen wir auf das Thema Partnerschaft zu sprechen und er erzählte mir von seinem Liebeskummer. An diesem Punkt muss ich erwähnen, dass er mit 40+ sehr wenig Beziehungserfahrung hat, im Forum würde man ihn wohl als Softcore-AB bezeichnen. Er erzählte mir, dass er an eine Frau geraten sei, die von ihrer Familie und ihrem Freundeskreis immer Unterstützung erfährt, weil sie angeblich so viel Pech mit den Männern hat, alleinerziehend ist (1 Kind), daher nicht arbeiten kann. Dadurch erfährt sie finanzielle Zuwendung (von ihren Eltern), aber auch Unterstützungsleistungen in Form von Babysitting, die Übernahme handwerklicher Arbeiten, etc, vor allem aber auch emotionale Zuwendung. Er zeigte mir den WhatsApp-Austausch zwischen den beiden. Daraus - und natürlich aus dem Gespräch - ging hervor, dass die Frau in (mindestens) 2 völlig getrennten Welten lebt. Die eine Welt ist die, in der sie die vom Liebespech verfolgte und vom Leben gebeutelte Frau ist. In der anderen Welt holt sie sich die Bestätigung eines Mannes ab, der ein überaus ernsthaftes Interesse an ihr hat. Dabei achtet sie sehr geschickt darauf, dass beide Welten nicht miteinander in Berührung kommen, sie aber auch weiterhin in beiden Welten agieren kann. Zumindest gegenüber ihren Eltern hat sie mehrmals gelogen, erzählte ihm auch, dass die Eltern/die Freundinnen auf das Kind aufpassen, da sie angeblich Termine hatte , während sie sich mit ihm traf. Auf seine Bitte, ihre Eltern zu Weihnachten kennenlernen zu wollen, war sie ehrlicher und wimmelte sie ihn mit den Worten ab, dass sie kein Verständnis von den gut betuchten Eltern zu erwarten habe, wenn sie als Enddreißigerin mit einem "Loser" auftauchen würde. Als er sich auf diese WhatsApp-Nachricht hin von ihr verabschieden wollte, umgarnte sie ihn mit schwülstigen Liedern und schlüpfrigen Nachrichten, sagte ihm, dass die "Beziehung nicht genug gefestigt sei" und sie "Rücksicht auf ihr Kind" nehmen müsse (sie kennen sich seit fast einem Jahr). Als er nicht darauf reagierte, erfolgte ein Dauerbeschuss mit Nachrichten und, nachdem er sie blockierte, stand sein Handy nicht mehr still. Sicher könnt ihr nachvollziehen, dass es bei einer solch beharrlichen Dame schwierig ist, die Flucht zu ergreifen.

In einem zweiten Fall ist die Konstellation ähnlich und ich mache es daher kurz: wenig beziehungserfahrener Mann trifft auf angeblich sich auf der Suche befindliche Frau. Es kommt zum intensiven Austausch, der in ihm alle Hoffnungen wecken darf. Sie sichert sich bei ihm die Bestätigung, dass sie begehrenswert ist, hält ihn aber auf Distanz. Gleichzeitig jammert sie ihrem sozialen Umfeld vor, wie wenig sie bei den Männern Beachtung findet. Dieser Fall unterscheidet sich vom ersten jedoch dahingehend, dass ich dummerweise Berührung mit beiden Welten diese Dame habe (was sie aber nicht weiß oder es ausblendet, sie ist nicht gerade besonders helle), sprich, ich kenne den Mann und kann ihre Lamentiererei als Unwahrheit erkennen, während andere sich noch in dem Glauben befinden, dass sie wirklich vom Liebespech verfolgt ist.

Ich finde es sehr dreist, dass sich jemand die maximale emotionale Zuwendung in seiner Umgebung sichert und dabei gebrochene Herzen zurücklässt. Mir ist auch klar, dass diese Frauen psychisch krank sein könnten und eventuell der Behandlung bedürften, zu diesen Krankheitsbildern auch mangelnde Empathie gehören kann. Dennoch bin ich da eher bei den Männern, die sich gegen diese Frauen nur schwer wehren können, auch kaum das Problem publik machen können, denn wer glaubt schon einem Mann, der versichert, dass die besagte Dame durchaus nicht so glücklos ist, wenn gleichzeitig klar ist, dass er der Verehrer ist? Im Zweifel ist er ein Stalker und sie erheischt noch mehr Mitleid. Sicher könnte ich im zweiten Fall den Mann unterstützen, die Dame auffliegen lassen, aber ich zögere aus verschiedenen Gründen.

Nun meine Fragen ans Forum: Kennt ihr auch solche Fälle? Wart ihr vielleicht schon selbst betroffen? Denkt ihr, dass wenig beziehungserfahrene Menschen (Männer wie Frauen) vielleicht sogar eher in diese Situation geraten, sie bewusst oder unbewusst dafür ausgesucht werden, den Troubadour/ die Troubadourin zu spielen? Wie soll man auf solche SeelenschmarotzerInnen als Betroffene(r) oder Außenstehende(r) reagieren - oder sind diese Leute einfach nur krank und verdienen unser Mitleid?


Ja, ich gehöre zu diesen armen Trotteln. Mein letztes OdB hat mir ewig vorgeheult, dass alle Kerle nur das eine von ihr wollten. Sie hat mich immer in dem Glauben gelassen, sobald sich ihre Depression bessert, wäre ich ihr Traummann mit dem sie ein gemeinsames Leben leben möchte.
Am Arsch. Alles erstunken und erlogen. Danach wollte sie mir noch die Schuld dafür in die Schuhe schieben.

Eine Freundin von mir studiert Psychologie und sie meinte (Ferndiagnosen sind immer schwierig, daher nicht zwingend richtig) dass es sich bei der Dame bei mir wohl um eine Soziopathin oder um eine mit Bipolarer-Störung handelt.
Sie hatte mir Ende April 2016 noch was von Heiraten und Kindern erzählt und Anfang Juli 2016 wollte sie davon nichts mehr wissen. Daneben waren auch andere Dinge, die darauf hinweisen, dass sie wohl eher ne Soziopathin war. Sie hat mir jahrelang von ihrem Liebeskummer berichtet, es hat sie aber n Scheiß bei mir interessiert. Sie hat mich als Stalker beschimpft und mir vorgeworfen, ich sei nicht mehr ganz dicht.
Screenshots von dem, wo sie sich in ihrer Argumentation widersprochen hat, hat sie lapidar abgetan, als wäre es nie so gemeint gewesen.
Sie meinte, sie hätte mich immer nur als Freund gesehen. Darauf hin hab ich ihr dann die Sammlung an Nacktbildern geschickt, die ich von ihr erhalten habe. Die Texte, wo sie mein Schwanz bis zum geht nicht mehr melken wollte ect.


Ja, als einsamer Mensch ist man da sehr empfänglich für solche Menschen. Leider.
"Frauen sind wie... Kühlschränke! Sie sind 2m hoch, 300 Pfund schwer und verbreiten eine Eiseskälte" Homer
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von TheRealDeal »

Lilia hat geschrieben: 12 Nov 2017 17:42Vielleicht auch nur mit dem schnöden Grund, meine innere Ruhe wieder haben zu wollen. Außerdem weiß ich aus eigener Erfahrung, wie schlimm es ist, wenn man in einer Phase, in der man sich emotional von einer Person lösen möchte, von dieser Person quasi gestalkt wird. Im ersten Fall konnte ich ja sogar anhand der Anrufquote unmittelbar nachvollziehen, dass der Mann auch dann die dunklen Ringe unter den Augen haben müsste, wenn da keine emotionale Betroffenheit mehr wäre. Ich war damals irgendwann einmal so weit, dass ich nach einem Anruf mit Beschimpfungen der allerfeinsten Sorte sogar einen Unfall gebaut habe. Mit diesem background frage ich mich natürlich auch, inwieweit ich als Kollegin ihn noch auf die Menschheit loslassen kann.
Im zweiten Fall mache ich mir ernsthaft um die Person Sorgen - vielleicht sind sie berechtigt, vielleicht nicht. Vor 15 Jahren habe ich eine Situation mal komplett auf die leicht Schulter genommen und musste dann hinter einem Sarg herlaufen. Da hat sich auch keiner ausreichend zuständig gefühlt.
Du darfst Dich alles fragen. Fakt ist aber, dass Du nicht zuständig bist. Und daher rate ich dir,
dich aus der Sache raus zu halten. Manchmal müssen wir halt alle Dinge einfach aushalten (können). Und auf spiritueller Ebene sage ich: Zu helfen ist Diebstahl. Denn, ich weiß ja nicht, welche Erfahrungen Menschen, bzw. Seelen machen müssen. Räume ich Menschen etwas aus dem Weg, was da bleiben sollte, ist das wie ein Diebstahl an eventuell sehr wertvollen Erfahrungen. Das ist übergriffig und ich habe nicht das Recht dazu. Selbst, wenn ich z. B. eines Tages beschließen sollte, meinem Leben ein Ende zu setzen, dann kann dagegen niemand etwas tun. Außer zu beten. Es ist nämlich niemand zuständig, abgesehen von mir.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Kief

Re: Die Janusfrau

Beitrag von Kief »

Lilia hat geschrieben: 12 Nov 2017 16:19
Sinnsucher hat geschrieben: 12 Nov 2017 15:26Besagte Frau verhält sich also in einem Raum außerhalb dieser Beziehung unangebracht und spiegelt falsche Tatsachen vor, um sich dadurch einen konkreten sozialen Vorteil zu sichern. Hier ist imho sehrwohl soziale Verantwortung (lassen wir den Begriff Zivilcourage, der war unagebracht) gefragt.
Genau darum geht es. Denn eigentlich ernten diese Leute Mitleid damit, dass sie das andere Geschlecht bezichtigen, schlecht mit ihnen umzugehen, dabei tun sie genau das. Sie erhalten die Aufmerksamkeit, sie greifen die Ressourcen von anderen Menschen ab, denn natürlich wissen wir alle, dass es Zeit und Energie kostet, jemanden zu trösten. Gleichzeitig scheren sie sich einen Dreck darum, welche Scherben sie hinterlassen. Dafür sind wiederum andere zuständig.
Welches Bild jemand von sich in der Oeffentlichkeit erzeugt, betrachte ich als sein eigenes Recht.
Solange er/sie damit nicht (unberechtigt) Ressourcen bindet.
Das kann von mir aus auch gerne in einer beidseits zugestimmten "Beziehung" sein, in der ein Teil den anderen Teil ausnutzt.

Wenn aber die eine Seite das Ganze beenden moechte, und die andere Seite das aktiv torpediert, dann finde ich ein Eingreifen gerechtfertigt. Und (dem Opfer) Hilfe anzubieten fuer angebracht.

Auch wenn es versteckter ist, finde ich das Eingreifen durchaus ebenso angebracht, wenn durch das Verhalten weitere Menschen als Troester herangezogen werden.
Wer das Opfer troestet, tut vermutlich seinen Beitrag auch aus sozialer Verantwortung, und haette sich diese Arbeit vielleicht gerne erspart, wenn der Missbrauch unterlassen worden waere. Der Taeter macht also diese Schadenskompensation noetig.
Wenn die Taeter ein gefaelschtes Bild von sich erzeugen, um Aufmerksamkeit zu ergattern, haben die Troester vielleicht ebenso gar nicht die Absicht, sich so gerne hinters Licht fuehren zu lassen.

In jedem Fall finde ich diese hinters-Licht-Fuehrerei als ganz schlechte Gewohnheit, die viel zu sehr zugelassen wird.
Je kleiner das Umfeld ist, desto weniger wird das geduldet, glaube ich.
Und wir lassen das nur deshalb zu, weil wir als Gesellschaft zu gross und zu anonym sind, und wir selbst zu konfliktscheu sind, als dass das unterbunden werden koennte.
Die Taeter missbrauchen also die Anonymitaet, dass sie die Konsequenzen nicht wirklich konfrontieren muessen.

Diebstahl an Erfahrungen finde ich da eine arg fahrlaessige Formulierung fuer unterlassene Hilfeleistung.
Ich kann durchaus auch so vorgehen, dass ich Hilfe anbiete, ohne dem anderen seine Erfahrungen vorzuenthalten.
Deshalb sehe ich darin eine gesellschaftliche Fahrlaessigkeit und Ignoranz, wenn man sich da raushalten will, und die Verantwortung wegschieben will.
Siehe Teil der Loesung bzw. Teil des Problems.


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selina
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von selina »

Kief hat geschrieben: 12 Nov 2017 19:07 Wenn aber die eine Seite das Ganze beenden moechte, und die andere Seite das aktiv torpediert, dann finde ich ein Eingreifen gerechtfertigt. Und (dem Opfer) Hilfe anzubieten fuer angebracht.
Was meinst du mit Eingreifen? Man kann demjenigen eventuell einen Wink geben und seine Sicht der Dinge mitteilen.
Sich von der Dame dann lösen, wenn er es denn wirklich will, muss er aber ganz allein.
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Ninja Turtle

Re: Die Janusfrau

Beitrag von Ninja Turtle »

Lilia hat geschrieben: 12 Nov 2017 08:07 Wie soll man auf solche SeelenschmarotzerInnen als Betroffene(r) oder Außenstehende(r) reagieren - oder sind diese Leute einfach nur krank und verdienen unser Mitleid?
Man kann den betroffenen Menschen sicher Trost spenden und Mut zusprechen. Und man kann auch „öffentlich“ Position beziehen. Allerdings ist dass eine ziemlich heikle Angelegenheit wo Wörter wie „Seelenschmarotzer“ nicht verwendet werden sollten. ;)
zumsel

Re: Die Janusfrau

Beitrag von zumsel »

selina hat geschrieben: 12 Nov 2017 19:20
Kief hat geschrieben: 12 Nov 2017 19:07 Wenn aber die eine Seite das Ganze beenden moechte, und die andere Seite das aktiv torpediert, dann finde ich ein Eingreifen gerechtfertigt. Und (dem Opfer) Hilfe anzubieten fuer angebracht.
Was meinst du mit Eingreifen? Man kann demjenigen eventuell einen Wink geben und seine Sicht der Dinge mitteilen.
Sich von der Dame dann lösen, wenn er es denn wirklich will, muss er aber ganz allein.
+1
Sehe ich genau so. Jeder ist für sich selber verantwortlich und muß seine eigenen Erfahrungen machen, um daraus lernen zu können. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man Fehler immer wieder macht.
Reinhard
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Reinhard »

TheRealDeal hat geschrieben: 12 Nov 2017 19:02 Du darfst Dich alles fragen. Fakt ist aber, dass Du nicht zuständig bist. Und daher rate ich dir,
dich aus der Sache raus zu halten. Manchmal müssen wir halt alle Dinge einfach aushalten (können). Und auf spiritueller Ebene sage ich: Zu helfen ist Diebstahl. Denn, ich weiß ja nicht, welche Erfahrungen Menschen, bzw. Seelen machen müssen.
Dann weißt du aber auch nicht, ob es nicht gerade für Lilia an der Zeit ist, diese Erfahrung des Helfens aus der Position des beobachtenden Dritten machen zu müssen.

TheRealDeal hat geschrieben: 12 Nov 2017 19:02 Räume ich Menschen etwas aus dem Weg, was da bleiben sollte, ist das wie ein Diebstahl an eventuell sehr wertvollen Erfahrungen. Das ist übergriffig und ich habe nicht das Recht dazu. Selbst, wenn ich z. B. eines Tages beschließen sollte, meinem Leben ein Ende zu setzen, dann kann dagegen niemand etwas tun. Außer zu beten. Es ist nämlich niemand zuständig, abgesehen von mir.
Für deine Handlungen bist du selbst zuständig. Aber nicht für ein Umfeld, in dem manche Handlungen sinnvoller erscheinen als andere. Zumindest nicht allein zuständig.
Make love not war!