Die Janusfrau

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kreisel
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von kreisel »

Ich denke, "Janusfrau" ist schon eine Symptomatisierung wie "emotionaler Vampir", da kann ich mir
auch schlecht vorstellen, dass mir die Person in diesem Licht so sympathisch ist, dass ich da beiden helfen
will.

Ich sehe das ganze für die Betroffenen unter "Erfahrungen machen". Wenn mich etwas anzieht,
nicht loslässt, dann habe ich da auch ein eigenes Thema. Wenn ich gestalkt werde
und dann noch ans Telefon gehe und länger als eine halbe Sekunde zuhöre, dann habe
ich ein eigenes Problem.

Und ich sehe einen AB nicht von Gefühlen, Ratio, anderen Menschen wie Familie und Freunde und Ratgeberliteratur
- oder zur Not Psychologen - abgeschnitten, sollte er mal wie andere Menschen auch in eine
verwirrende Situation geraten.

Da würde ich jemanden als völlig hilflos und ohne Menschenverstand ja sehen, wenn
nur ich alleine für Übersicht, Durchblick, Aufklärung und Rettung zuständig wäre, weil sonst das Opfer
hilflos erstarrt und unwissend im Netz der bösen Spinne ist.

Von Helferseite, die ich schon so kenne, hat man ja oft so grenzenlose Übermachtsphantasien
oder gibt sich Aufträge, also man hat Grenzprobleme.


Einfacher und besser finde ich es, einfach Mensch zu sein. Wenn mich was anstinkt, wenn ich es
direkt mitkriege, es sagen. Bei der Jammertour wenn sie auf mich zukommt, meine Sicht sagen,
und wenn man mitkriegt dass was ungerechtes geschieht, jemand z B Stalking erlebt,
kann man ja auch Möglichkeiten aufzeigen.

Ich würde mir ein Gebrüll am Telefon gar nicht erst anhören, wer sagt denn dass man das muss.
(Trillerpfeife und ähnliches unangenehmes wäre doch möglich, bzw gar nicht reagieren)

Aber so als Warrior für 'Alle Menschen müssen lieb zu anderen Menschen sein' (und wer weiß ob
"lieb" da eine einheitliche Definition findet),
da kommt man ja aus seinem selbst gegebenen Auftrag überhaupt nicht mehr raus; - ein Fass ohne Boden -;
wann beschäftigt man sich dann noch mit den eigenen Angelegenheiten?

Wobei ich jetzt gelesen hab, ab einem gewissen Alter, hat man ja selbst schon verschiedene
Schritte geleistet, und hat einen großen Drang, an seiner sozialen Umwelt
teilzunehmen und dort etwas zu hinterlassen und zu bewirken.

Engagement ist ja nicht schlecht, ich denke nur, es braucht einen vernünftigen Rahmen
(als Berater z B : nur nach Auftrag arbeiten des Klienten, nicht eigenmächtig)
Talbot
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Talbot »

Würde mich bei sowas (oder ähnlichem) in meinem Umfeld nicht einmischen.
Sind schließlich alles Erwachsene und damit auch für ihre eigenen Taten verantwortlich bzw. zu ihren eigenen Entscheidungen in der Lage.
Solange ich da nichts illegales mitkriege und niemand mich um Rat fragt halte ich mich bei irgendwelchen Beziehungsinterna generell raus.
Was das Rumjammern dieser Frauen angeht: Ich wüsste zwar nicht, was jemand davon hat ständig wegen sowas rumzujammern, aber wenn ich das von jemandem mitbekommen würde würde ich ihm bei den ersten paar Mal noch Tipps/Ratschläge geben und danach irgendwann den Kontakt abbrechen/runter fahren, wenn es weiter anhalten würde.
Pierre

Re: Die Janusfrau

Beitrag von Pierre »

Lilia hat geschrieben: 12 Nov 2017 17:42 Schlimm finde ich aber, dass diese Damen wahrscheinlich wie ein Schwarm Heuschrecken weiterziehen werden.
Wenn ich das, was Du hier beschreibst, richtig verstehe, dann ist recht ähnlich zu dem Phänomen, für das wir mal in der Männerrunde den Begriff formuliert haben: "einspinnen und in die Vorratskammer hängen".
Wenn das Opfer dann irgendwann zu zappeln anfängt und raus will, dann gibts halt wieder einen Pieks mit dem Giftstachel, damit er ruhig ist.
Das ist nix neues und offenbar nicht so wenig verbreitet, und es ist leicht nachvollziehbar dass AB dafür besonders anfällig sind.

Ob man dagegen was machen kann, weiss ich nicht. Ich denke auch, dass die Damen dann, wenn es eng wird, sich einfach neue Jagdgründe suchen werden. Das gehört wohl zu den Dingen mit denen wir leben müssen...
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Lilia
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Lilia »

Pierre hat geschrieben: 13 Nov 2017 20:23
Lilia hat geschrieben: 12 Nov 2017 17:42 Schlimm finde ich aber, dass diese Damen wahrscheinlich wie ein Schwarm Heuschrecken weiterziehen werden.
Wenn ich das, was Du hier beschreibst, richtig verstehe, dann ist recht ähnlich zu dem Phänomen, für das wir mal in der Männerrunde den Begriff formuliert haben: "einspinnen und in die Vorratskammer hängen".
Wenn das Opfer dann irgendwann zu zappeln anfängt und raus will, dann gibts halt wieder einen Pieks mit dem Giftstachel, damit er ruhig ist.
Das ist nix neues und offenbar nicht so wenig verbreitet, und es ist leicht nachvollziehbar dass AB dafür besonders anfällig sind.

Ob man dagegen was machen kann, weiss ich nicht. Ich denke auch, dass die Damen dann, wenn es eng wird, sich einfach neue Jagdgründe suchen werden. Das gehört wohl zu den Dingen mit denen wir leben müssen...

Wenn es doch ziemlich verbreitet ist, warum hatte ich das nie auf dem Schirm? Schämt man sich vor den Frauen oder verbucht man das unter "passiert halt"? Spricht man Frauen ab, dass sie sich mit jemandem des anderen Geschlechts solidarisieren?
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
:tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2:
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Tania
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Tania »

Lilia hat geschrieben: 13 Nov 2017 20:55
Wenn es doch ziemlich verbreitet ist, warum hatte ich das nie auf dem Schirm?
Google mal nach breadcrumbing. Ist eigentlich eine bei beiden Geschlechtern bekannte Taktik.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Pierre

Re: Die Janusfrau

Beitrag von Pierre »

Lilia hat geschrieben: 13 Nov 2017 20:55 Wenn es doch ziemlich verbreitet ist, warum hatte ich das nie auf dem Schirm? Schämt man sich vor den Frauen oder verbucht man das unter "passiert halt"? Spricht man Frauen ab, dass sie sich mit jemandem des anderen Geschlechts solidarisieren?
Sei doch froh dass Du bisher nix damit zu tun hattest! Man muss das nicht unbedingt im eigenen Umfeld haben, erst recht wenn man seine Energie grad für eigene Projekte braucht.

Und das mit der Solidarität ist ziemlich schwierig. Wenn nämlich der Herr irgendwann unleidlich wird, dann wird er kurzerhand zum Stalker erklärt (siehe auch hier oben, Beitrag von Nordlicht), und dann ist die Damenwelt solidarisch mit ihr. Meistens kriegst ja nicht beide Seiten mit.
Ich hab schon erlebt, dass so eine Spezialistin binnen Stunden die ganze Belegschaft eines (frauendominierten) Forums gegen den Typ aufgewiegelt hat, der ihr als Spielzeug zu anstrengend wurde. Genauer gesagt, vorher hat sie das Spielchen mit mir gespielt, und nachdem ich dann erstmal ein paar Wochen brauchte um meine Wunden zu lecken, hab ich mir dann gesagt, das gucke ich mir mal weiter an. Da wars dann grad so weit, dass der nächste Kandidat abserviert wurde. Der freilich hat die Welt nicht mehr verstanden, weil plötzlich die Leute in dem Forum, wo er bislang wohlgelitten war, über ihn hergefallen sind. (Natürlich hab ich ihn dann aus dem Eisloch soweit rausgezogen, dass er -hoffentlich- weitergehen konnte.)

Man muss es natürlich auch so sehen, dass das Leute sind die ein Problem haben. Gehen wir davon aus, dass jemand tiefe Verletzungen erfahren hat, also traumatisiert ist. Dann hat der- oder diejenige Angst davor, wirkliche Nähe zuzulassen. Damit kann man auf zwei Arten umgehen: entweder man zieht sich zurück und isoliert sich, oder man wird aktiv und nimmt die dominante Position ein, die bestimmt was geht - dass nämlich nichts geht. Zweiteres hat den (zweifelhaften) Vorteil, das man damit auch noch emotionale Energie vereinnahmt. Nur wird es meistens nicht helfen, die Akteure zu kritisieren - weil darunter ein echtes psychisches Problem liegt, das eigentlich behandelt werden sollte. Und wenn die betreffende Dame sich gleichzeitig im Umfeld beklagt, dass sie so einsam ist und niemand sich ernstlich für sie interessiert, dann ist das in gewisser Weise sogar wahr (und damit authentisch), nur leidet sie eben unter der ursprünglichen Verletzung und nicht unter der aktuellen Situation.
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kreisel
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von kreisel »

Pierre hat geschrieben: 13 Nov 2017 21:54 Man muss es natürlich auch so sehen, dass das Leute sind die ein Problem haben. Gehen wir davon aus, dass jemand tiefe Verletzungen erfahren hat, also traumatisiert ist. Dann hat der- oder diejenige Angst davor, wirkliche Nähe zuzulassen. Damit kann man auf zwei Arten umgehen: entweder man zieht sich zurück und isoliert sich, oder man wird aktiv und nimmt die dominante Position ein, die bestimmt was geht - dass nämlich nichts geht. Zweiteres hat den (zweifelhaften) Vorteil, das man damit auch noch emotionale Energie vereinnahmt. Nur wird es meistens nicht helfen, die Akteure zu kritisieren - weil darunter ein echtes psychisches Problem liegt, das eigentlich behandelt werden sollte. Und wenn die betreffende Dame sich gleichzeitig im Umfeld beklagt, dass sie so einsam ist und niemand sich ernstlich für sie interessiert, dann ist das in gewisser Weise sogar wahr (und damit authentisch), nur leidet sie eben unter der ursprünglichen Verletzung und nicht unter der aktuellen Situation.
Ja, ich denke dieser Mechanismus steckt oft dahinter. (Trauma nicht verarbeitet), auf Frauenseite.
in einer SHG habe ich da aber auch schon ein männliches Exemplar erlebt, der mehrere Frauen (incl
mir) eingespinnt hat und sich selbst nicht als Opfer oder Täter gesehen.
Die Frauen wurden ab einem gewissen Punkt derb herabgewürdigt und gegeneinander ausgespielt.
Lockung und Verachtung. Das wirkte eine Weile nahezu vernichtend und doch bindend
und dann macht man sich dann schon Gedanken.

Wenige Jahre später war ich dann aber auch etwas mehr bei mir angekommen, und habe gemerkt,
dass die Sache zwei Seiten hat, dass nicht nur das "außen" immer so böse und versagend ist,
sondern dass auch in mir selbst nähe-verhindernde, verletzte Seiten sind.
Dass manche ungute Beziehungsansätze (richtig weit kams ja nie) auf mich wie Lösungs-/Erlösungsversuche wirkten.
Ich war da nie so ein wahnsinnig agierender Part, aber manchmal war der "Bann" da und man
möchte dann auch ans "Ziel" - Erlösung. Klappt aber so nie.
Und wenn es klappen würde, würde man wahrscheinlich doch an seine eigenen Konflikte kommen,
also ist dieses Nähe-Ferne Spiel so verletzend es auch ist, wahrscheinlich das, was gerade
geht.

"Gesunde" Menschen, die Nähe und Intimität fraglos kennen, würden sich glaub ich nie so lang
auf sowas einlassen oder davon so gebunden sein.

Als mich diese Art Mensch später nicht mehr so angezogen hat, kam ich immer mehr näher an meine
eigenen Seiten, wo dann meine "Störungen" liegen.

In der Zeit wo ich "Opfer" war, ich weiß nicht, da hätte mir eine gerechtigkeitsliebende "Mama", die
die Welt verbessert nichts gebracht. Ich habe auch den Eindruck, dass bestimmte Persönlichkeitsstrukturen
sehr schwer änderbar sind und selten oft selbst einsehen, dass sie Hilfe brauchen oder welche hilft.

Eher gebraucht hatte ich damals eine Freundin, die ich schon auch zur Seite hatte und jede Menge Aufklärung.
(z B über Trauma, eigene süchtige Anteile wo ich nicht den anderen loslassen kann,
Umgang mit Menschen wie "Borderliner" ect)
Peter

Re: Die Janusfrau

Beitrag von Peter »

Lilia hat geschrieben: 13 Nov 2017 20:55 Wenn es doch ziemlich verbreitet ist, warum hatte ich das nie auf dem Schirm? Schämt man sich vor den Frauen oder verbucht man das unter "passiert halt"? Spricht man Frauen ab, dass sie sich mit jemandem des anderen Geschlechts solidarisieren?
Das ist soweit verbreitet, dass es fast jeder Mann mal selbst erlebt hat oder zumindest einen Kumpel kennt, der in eine der beschriebenen Situationen mal war.
Wobei die Variante warmhalten ohne Sex wohl häufiger vorkommt als die Variante mit Sex. Und sicher gibt es auch Männer, die ähnlich mit Frauen verfahren.
Pierre hat geschrieben: 13 Nov 2017 20:23 Wenn ich das, was Du hier beschreibst, richtig verstehe, dann ist recht ähnlich zu dem Phänomen, für das wir mal in der Männerrunde den Begriff formuliert haben: "einspinnen und in die Vorratskammer hängen".
Wenn das Opfer dann irgendwann zu zappeln anfängt und raus will, dann gibts halt wieder einen Pieks mit dem Giftstachel, damit er ruhig ist.
Das ist nix neues und offenbar nicht so wenig verbreitet, und es ist leicht nachvollziehbar dass AB dafür besonders anfällig sind.
Ich hatte ganz am Anfang meiner Zeit im Forum etwas ähnliches als Thema eröffnet. Leider hatte ich als Stilmittel Ironie verwendet, was daran liegt, dass ich Situationen aus meinem Leben, in denen ich mich zum Clown gemacht habe, mit einer gewissen selbstironischen Distanz aus betrachte. Was aber dazu geführt hatte, dass mein Beitrag als „wieder ein User, der gegen die bösen Frauen“ postet gewertet wurde. Was aber meine Schuld war. Ich kannte halt noch nicht die ganzen „Frauen-Sind -Böse-Posts“ in diesem Forum. Heute weiß man wahrscheinlich, dass ich Frauen mag :lol:
Ab und zu gibt es Anzeichen, dass der Kumpel-Freund die Kumpel-Schiene verlassen könnte. Macht nichts. Dann hakt man sich mal auf dem Weg zum Restaurant bei ihm ein, gibt ihm ein Küsschen auf den Mund oder lässt einen kleinen Satz fallen, der etwas Hoffnung gibt. Schon bleibt er wieder ein paar Monate bei der Stange.

Irgendwann glaubt der Kumpel-Freund, es wäre eine gute Idee, der Frau seine Liebe zu gestehen.
Das ist sehr putzig, da die Frau schon seit Monaten, manchmal schon seit Jahren weiß, dass er sie liebt.

Die Frau erklärt ihm dann, dass sie ihn total nett findet, sie sich mit ihm so gut unterhalten kann wie mit keinem anderen Menschen und sie es besonders schätzt, dass er immer für sie da ist. Nur leider macht sie gerade eine schwierige Phase durch, muss erst mal mit sich selbst klar kommen und kann sich deshalb im Augenblick nicht auf eine Beziehung einlassen. Sie hofft natürlich, dass er sie verstehen kann. Tut der Kumpel-Freund natürlich auch.

Was er aber nicht versteht, ist seine Hauptaufgabe auf der Kumpel-Schiene. Er ist die Pizza im Tiefkühlfach, die heraus geholt wird, falls mal alle Geschäfte langfristig schließen.
Er ist die Suppe, die sich warm gehalten wird für den Fall, dass nichts anderes mehr geht.

Er ist die stille Reserve.
Dazu möchte ich aber noch anmerken, dass auch hier nicht immer alles schwarz/weiß ist. In meinem Fall war die Situation in der Nachbetrachtung wohl so, dass sie sich mich prinzipiell als Partner vorstellen konnte, unsere Zukunftsplanungen jedoch völlig unterschiedlich waren. Wir waren beide in der Ausbildung. Ich wollte im Anschluss studieren, sie hingegen wollte nach der Ausbildung Heiraten und Kinder bekommen. Das hatte ich damals nicht kapiert, weil Ehe und Kinder einfach überhaupt kein Gedankenmodell für mich waren. Zumindest in dieser Zeit. Daher habe ich alle Hinweise in dieser Richtung nicht kapiert. Ihre Gedankengänge Richtung Kinder war für mich etwas, dass irgendwann mal kommt. Aber doch nicht in ein, zwei Jahren. Die Vorstellung war mir so fern, dass ich diesbezüglich blind war. Also letztlich selbst dran schuld.
Jedenfalls hatte sie tatsächlich jedes mal, wenn ich auf dem Absprung war, mir ganz bewusst Hoffnung gemacht und mir das Gefühl gegeben, dass wir eigentlich zusammen sind und das sie kurz davor steht, so weit zu sein. Wie oben ironisch-pointiert beschrieben. Zum Glück kam in einer Phase des Befreiungsversuchs ein anderes Mädel aus meiner Berufsschulklasse auf mich zu und sorgte dafür, dass ich mich in sie verliebte und mich von meiner „Kumpelfreundin“ entliebte.
Diese lernte ein paar Monate später einen Mann kennen, der schon fest im Berufsleben stand. In Rekordzeit verlobte sie sich, heiratete und war pünktlich zum Ausbildungsende schwanger.
War sie deshalb böse? Nein. Sie war ein sehr netter Mensch. Aber eben nicht selbstlos. Aber wer ist das schon?

Als Fazit würde ich sagen, solch eine Erfahrung muss man halt machen und daraus lernen. Ein zweites mal ist mir sowas nicht mehr passiert. Man selbst ermöglicht das ja erst und man kann es durch entsprechendes Verhalten sehr einfach verhindern.
Strange Lady
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Strange Lady »

Pierre - Kreisel - Peter:
Finde eure Beiträge sehr bereichernd, da sie zeigen, dass immer zwei Seiten dazugehören. Einseitige Dämonisierungen machen niemanden glücklich. Und letztendlich müssen die Involvierten die ungesunde Dynamik selbst erkennen und hinter sich lassen.

Kreisel, ich bewundere zutiefst deine Selbst-Reflexionsfaehigkeiten. Ich selbst habe einen sehr ähnlichen Prozess hinter mir, bin aber noch immer nicht in der Lage, meine eigenen Verstrickungen und Anteile so deutlich zu fassen wie du.
Im Grunde wiederholen viele Menschen in ihren Beziehungen (und auch in ihren Nichtbeziehungen und Beziehungunfaehigkeiten) immer wieder ihre Ur-Dramen und suchen sich immer die passenden Puzzlegegegenstuecke (mit entsprechender Libidostruktur) , die sie für die Re-Inszenierung brauchen. Beide Seiten machen das gleichermaßen, wohlgemerkt.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
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Milkman

Re: Die Janusfrau

Beitrag von Milkman »

Zwei Nachfragen zu Peters Post:
Peter hat geschrieben: 14 Nov 2017 09:31Die Vorstellung war mir so fern, dass ich diesbezüglich blind war. Also letztlich selbst dran schuld.
...muss man in so einem Fall wirklich die "Schuldfrage" stellen? Ich meine, du weist dir selbst die Verantwortung für das Geschehene zu, nur weil deine Vorstellungen nicht gleich denen deiner Freundin waren?
Peter hat geschrieben: 14 Nov 2017 09:31 War sie deshalb böse? Nein. Sie war ein sehr netter Mensch. Aber eben nicht selbstlos. Aber wer ist das schon?
Wie meinst du das "selbstlos"?
In diesem Zusammenhang kann es doch nur bedeuten, dass sie sich ganz uneigennützig deinen Vorstellungen angepasst hätte. Aber wäre das dann eine ersprießliche Beziehung geworden?
Strange Lady hat geschrieben: 14 Nov 2017 10:22 Im Grunde wiederholen viele Menschen in ihren Beziehungen (und auch in ihren Nichtbeziehungen und Beziehungunfaehigkeiten) immer wieder ihre Ur-Dramen und suchen sich immer die passenden Puzzlegegegenstuecke (mit entsprechender Libidostruktur) , die sie für die Re-Inszenierung brauchen. Beide Seiten machen das gleichermaßen, wohlgemerkt.
Ja, aber sollte man sie deshalb verurteilen? Es ist ja nicht immer dieses bewusste Handeln involviert. Klar sind viele Menschen manipulativ, handeln aus Berechnung und im vollsten Bewusstsein der Konsequenzen. Aber für manche ist es ein Automatismus, der unbewusst abläuft und sie immer wieder in dieselbe Falle laufen lässt.
Peter

Re: Die Janusfrau

Beitrag von Peter »

Schuldfrage ist wohl etwas zu groß formuliert.
Mal den Blick auf sich selbst gerichtet: Im Selbstbild ist man nett, einfühlsam, empathisch, aufmerksam, verständnisvoll. Und das alles würde ich mir zuschreiben. Und doch ist man so in sich selbst, dass man manchmal von sich auf andere Dinge ganz selbstverständlich projiziert. In diesem Fall konkret, dass man mit 18 noch keine Familie zeitnah plant. Und so nimmt man etwas nicht wahr, dass dem anderen fundamental wichtig ist. Obwohl es in der Retrospektive genug Hinweise gab. Es war so fern von mir, dass ich es nicht nah bei ihr sehen konnte.

Nicht selbstlos dahingehend, dass sie mich nicht losgelassen hat. Mich ganz bewusst immer wieder an sich gebunden hat. Und dafür hatte sie eigennützige Gründe.

Die Schuld ergänzt sich. So ein Beziehungskonstrukt funktioniert nur, wenn beide ihren Anteil mit einbringen.
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Strange Lady »

Dead Milkman hat geschrieben: 14 Nov 2017 11:48
Strange Lady hat geschrieben: 14 Nov 2017 10:22 Im Grunde wiederholen viele Menschen in ihren Beziehungen (und auch in ihren Nichtbeziehungen und Beziehungunfaehigkeiten) immer wieder ihre Ur-Dramen und suchen sich immer die passenden Puzzlegegegenstuecke (mit entsprechender Libidostruktur) , die sie für die Re-Inszenierung brauchen. Beide Seiten machen das gleichermaßen, wohlgemerkt.
Ja, aber sollte man sie deshalb verurteilen? Es ist ja nicht immer dieses bewusste Handeln involviert. Klar sind viele Menschen manipulativ, handeln aus Berechnung und im vollsten Bewusstsein der Konsequenzen. Aber für manche ist es ein Automatismus, der unbewusst abläuft und sie immer wieder in dieselbe Falle laufen lässt.
????? Verstehe deinen Einwand gerade nicht so recht?!
Ich spreche ausschließlich über unbewusste Dynamiken. Und verurteilen tue ich gerade nicht - weder sehe ich die Männer als reine Opfer, noch die Frauen als Manipulateurinnen.
????
Du hast meine Beiträge aber gelesen, oder?
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von kreisel »

Strange Lady hat geschrieben: 14 Nov 2017 10:22 Pierre - Kreisel - Peter:
Finde eure Beiträge sehr bereichernd, da sie zeigen, dass immer zwei Seiten dazugehören. Einseitige Dämonisierungen machen niemanden glücklich. Und letztendlich müssen die Involvierten die ungesunde Dynamik selbst erkennen und hinter sich lassen.

Kreisel, ich bewundere zutiefst deine Selbst-Reflexionsfaehigkeiten. Ich selbst habe einen sehr ähnlichen Prozess hinter mir, bin aber noch immer nicht in der Lage, meine eigenen Verstrickungen und Anteile so deutlich zu fassen wie du.
Im Grunde wiederholen viele Menschen in ihren Beziehungen (und auch in ihren Nichtbeziehungen und Beziehungunfaehigkeiten) immer wieder ihre Ur-Dramen und suchen sich immer die passenden Puzzlegegegenstuecke (mit entsprechender Libidostruktur) , die sie für die Re-Inszenierung brauchen. Beide Seiten machen das gleichermaßen, wohlgemerkt.
@Strange Lady- danke.
Hmm, ja, Reflexion kann ein Stück weit helfen, auch wenn es im "aufgewühlten Meer
der Gefühle" erstmal nicht hilft. Da muss ich mich oft auch auf Intuition verlassen.
Es ist auf jeden Fall ein bleibender Weg.
Und da sind dann Veränderungen zu beobachten.

Die perfekt abgeschlossene Geschichte, und total störungsfrei gibt es meiner Meinung nach nicht.

Und die ganzen Mechanismen, die bei mir greifen, sind meiner Meinung nach nicht weg,
ich glaube nur, dass ich ein paar Stopschilder und Umgehungsschilder eingebaut habe,
und dadurch dann auch ein paar andere Landschaften / Dynamiken kennengelernt hab.

Es ist manchmal auch schwer zu glauben, dass es überhaupt etwas anderes als das
gewohnte gibt.

Und ich sehe da durchaus auch Täter-Anteile in mir "nicht besonders nähefähig"
und auch nicht so mit dem "normalen" klarkommend.


Ich hatte ja mal in meinen 20ern einige Brieffreunde, und ich fand den reinen
Austausch und Philosophieren total toll.

Als dann das Internet immer mehr so kam, und alles viel schnell-lebiger wurde
mit Strategie und Pick up ect, da findet man ja kaum noch "einfach so Austauschpartner"
ohne da gleich für irgendwas eingespannt oder als widerspenstig beschuldigt zu werden.

So als müsste man immer hopp oder flopp sein und wenn man Schritt B in der Schablone
nicht geht.
Naja, bei solchen Mechanismen war der schöne und freie Austausch natürlich
meistens auch gleich zu Ende, bevor er angefangen hat.

Aber wenn man sich viel zu sagen hat und gemeinsam "innere Welten entdeckt",
und wenns nur im Schreiben ist,
dann wird das heute als "Benching" gesehen, diejenige "will ja sowieso nicht".

Habe aber nie eine Partnerschaft in Aussicht gestellt und die Anzeige die ich geschaltet
hatte, hatte das Ziel deutlich formuliert "suche jemand zum philosophieren".
Wusste, dass ich für mehr eh zu vermurkst war, war völlig undenkbar.

Darum vermutlich auch das Hingezogensein zu diesem Forum,
da bei mir im Anschluss so ab Mitte 20 schon hier und da angestrengte Erfahrungen waren,
aber das innere "nicht optimal ist" und die Zielgerade auch nicht so offensichtlich.

Aber das Thema "Janusfrau" spricht mich auch an, weil ich auch Täterseiten da in mir finde.
Nur dass die Reflexion und lange Therapie, SHG ect dann einiges vielleicht wenn
nicht ausmerzt dann doch eindämmt.
Ich dachte auch heute nochmal so, dass nicht jeder die gleichen Reflexionsfähigkeiten hat.
Ich glaub nicht, dass die meisten Frauen, die so agieren, das total böswillig und berechnend machen.
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Strange Lady »

Bin gerade ziemlich frappiert, wie ähnlich wir strukturiert sind. Ich habe mich auch jahrelang mit "nur Brieffreundschaften" zufrieden gegeben, weil es genau das war - genau die Portion Nähe-Distanz - die ich wollte und ertrug. Geistig nah und hochintensiv - körperlich so weit weg wie möglich. Dialogisch/interaktiv - aber möglichst nicht Angesicht zu Angesicht. Offensichtlich reichte diese blutleere Konstellation sehr lange und stellte mich vollends zufrieden, bis Ende der 20er.
Die ersten Versuche mit realen/präsenten Menschen/Männern liefen dann tatsächlich so ab wie aus dem Handbuch für Borderliner: ein oder zwei intensive Tage zu Zweit wurden abgelöst durch drei Distanzwochen (in Wortlosigkeit, Erschöpfung, Scham, Angst, Wut ...) allein, dann ging es wieder von vorn los mit Annäherung etc. Kein Wunder, dass das kaum ein Mann ertragen hat. Im Grunde eine immerwährende Re-Inszenierung der Beziehung zu meinen Eltern, vor allem meinem Vater. :?
Auch in meinen Freundschaften lief/läuft es nach dem Schema ab, nur fiel es dort nie wirklich auf.

"Ich glaube nur, dass ich ein paar Stopschilder und Umgehungsschilder eingebaut habe,und dadurch dann auch ein paar andere Landschaften / Dynamiken kennengelernt hab."

Interessant. Bei mir kamen nur die Stopschilder, aber keine neuen Landschaften. D.h. ich merke sehr früh, wie ich in ungute Dynamiken reinrutsche und kann dann nur noch frühzeitig (bevor der andere sich oder ich mir Hoffnungen machen können) den Rückzug antreten. Alles weitere wäre vermintes Gebiet.
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von kreisel »

Strange Lady hat geschrieben: 15 Nov 2017 14:14 Offensichtlich reichte diese blutleere Konstellation sehr lange und stellte mich vollends zufrieden, bis Ende der 20er.
Ja, kann ich verstehen.
Das gerne Schreiben ging bei mir bis dahin, wo man lernt "das kann nicht normal sein, da stimmt was nicht" und man sich
aufmacht, um ein bisschen normal zu sein, oder irgendwas doch mich aus der Reserve
/ Resignation? / Stagnation? lockt, so alle 5 Jahre wieder oder so.
Und ich hatte recht geduldige Brieffreunde + 1 -freundin, da bin ich heute noch dankbar für, für diesen
Austausch.

Ich glaub, bei mir reichen auch kleine Reize um eine große Phantasiewelt anzustoßen, und von daher war
das Schreiben eigentlich cool, weil ja doch interaktiv.

Im Gegenteil, unter Menschen in Fleisch und Blut gehe ich, wenn ich mich dämpfe und etwas depressiver werden
möchte.
Strange Lady hat geschrieben: 15 Nov 2017 14:14ein oder zwei intensive Tage zu Zweit wurden abgelöst durch drei Distanzwochen (in Wortlosigkeit, Erschöpfung, Scham, Angst, Wut ...) allein, dann ging es wieder von vorn los mit Annäherung etc. Kein Wunder, dass das kaum ein Mann ertragen hat.
Ja, kann ich auch nachvollziehen, dass das innere Verschmelzen sehr intensiv sein kann,
aber dann die Erschöpfung und erdrückende Zustände kommen und die Distanz nötig ist.

Ich hab ja erst mit Ende 30 so ne Art erste stabile Beziehung erlebt, wo sich das mit Nähe, noch mehr Distanz
und innere Konflikte dann doch irgendwie eingespielt hat. Also da kann was gehen.
Ist aber weit entfernt von extrem viel Romantik und sonstigen Idealen. Gemeinsam leben können
ist aber was.
Strange Lady hat geschrieben: 15 Nov 2017 14:14 Interessant. Bei mir kamen nur die Stopschilder, aber keine neuen Landschaften. D.h. ich merke sehr früh, wie ich in ungute Dynamiken reinrutsche und kann dann nur noch frühzeitig (bevor der andere sich oder ich mir Hoffnungen machen können) den Rückzug antreten. Alles weitere wäre vermintes Gebiet.
Das Merken ist ja schonmal gut und das Stoppen können.
Ich weiß auch nicht, obs für alle ein Rezept gibt, dass es auf jeden Fall auch die Umgehung und die andere Landschaft gibt.
Einen Teil sehe ich bei mir auch als Behinderung und manches, wo ich denke, dass andere das normal
erfahren, ist abgeschrieben. Zuviel Chakka bringts halt auch nicht. Aber manchmal gibts auch Überraschungen,
wo was unbekanntes geht.
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Lilia
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Lilia »

Ich wollte kurz mal wenigstens Rückmeldung geben, wie eine der beiden Geschichten weitergegangen ist.
Bei meinen Arbeitskollegen (nennen wir ihn mal Tom, das ist schön kurz) bin ich ja relativ nah am Geschehen. Er hatte von Freitag bis Dienstag (Montag hatte er frei) unzählige WhatsApp-Nachrichten und 117 (!) unbeantwortete Anrufe, durch letztere wurde er natürlich auch so langsam zum Gespött seiner Umgebung. Ganz davon zu schweigen, dass es seine (und unsere) Arbeit beeinträchtigt. Ein Wechsel der Nummer ist aus verschiedenen Gründen nicht so einfach möglich.

Am Mittwochmorgen kam es, dass wir zufällig beide sehr früh auf der Arbeit sein mussten, um auf eine Handwerkerfirma zu warten bzw etwas vorzubereiten und natürlich vibrierte das Handy, obwohl er sich tapfer bei der Distanzierung von der Dame schlägt und ihr mehrmals geschrieben und gesagt hat, dass er keinen Kontakt mehr möchte.
Mehr um die Peinlichkeit der Situation zu überspielen, frozzelte ich, ob ich an Telefon gehen solle. Tatsächlich drückte er mir ohne lange Überlegung das Handy in die Hand und ich ging ran:

Lilia: Hallo?
Ex: ..... (aufgelegt)

Pause.
Telefon klingelt wieder.
Lilia zu Tom: Stell mal das Ding auf Lautsprecher
Tom drückt auf dem Handy rum

Lilia: Hallo?
Ex (schnippisch): Wer ist denn dran? [...] Bist du seine Neue?
Lilia: Ich bin Lilia, alles andere ist jetzt mal uninteressant.
Ex: :fluchen: Ich bin mit Tom seit 8 Monaten zusammen, du :upps: !
Lilia: Nach dem, was ich so mitbekommen habe, wohl nicht mehr, aber darüber müssen Sie sich mit Tom einigen. Mich...
Ex: :upps: Dir ist schon klar, dass er dich verarscht? Aber wenn er dir der :upps: chen leckt, setzt das Hirn aus, wenn du überhaupt eins hast.
Lilia: Wissen Sie, egal, was Sie mir sagen möchten, es interessiert mich nicht, mich..
Ex: :fluchen: :fluchen: :fluchen: :fluchen: :fluchen: :fluchen:
Lilia: :shock: [...]
Ex: :fluchen: :fluchen: :upps: :fluchen: :fluchen: :fluchen: :fluchen: :upps: :fluchen: :fluchen: :fluchen: :fluchen:
Lilia: :omg: :gruebel:
Ex: :fluchen: :fluchen: :upps: :fluchen: :boxing: :fluchen: :fluchen: :fluchen: :upps: :fluchen: :fluchen: :upps: :fluchen: :fluchen: :fluchen: :fluchen: :fluchen: :upps: :fluchen: :boxing: :fluchen: :fluchen: :fluchen: :upps: :fluchen: :fluchen: :upps: :fluchen: :fluchen: :fluchen: :fluchen:
Lilia: :verwirrt: :surprise:
Tom: :oops: :oops: :oops:
Lilia: :no: :?

Ich habe dann das Handy zur Seite gelegt, aber nicht aufgelegt - sie merkte noch nicht einmal, dass sie einen Monolog führt. Eigentlich hatte ich vor, der Dame zu sagen, dass ihre ständige Anrufe uns alle während der Arbeit stören. Ich gehe immer davon aus, mit Menschen normal reden zu können und bin erstaunt gewesen, dass jemand mit einem solchen sozialen Hintergrund in seiner verbalen Ausdrucksweise so tief sinken kann. Keine Ahnung, was mit dieser Frau los ist. Es gab klare Drohungen gegen ihn und gegen mich, unter anderem wollte Sie dafür sorgen, dass er "rausgeschmissen wird" und er "eine Anzeige am Hals hat".
Irgendwann habe ich es tatsächlich geschafft, noch einmal zu Wort zu kommen und war zwar relativ ruhig, aber ziemlich sauer. Ich habe ihr gesagt, dass ich ihre Offenheit prima finde und ihr zu verstehen gegeben, dass ich zwar nicht die "Neue", aber gerne bereit bin, für Tom als Zeugin zu fungieren, sollte sie sich zu einer Anzeige entschließen, aber auch zur Verfügung stehe, wenn er zum Anwalt oder zur Polizei geht.
Ihm habe ich geraten, sich an den Weißen Ring zu wenden.

Für manche wird meine "Einmischung" ein Grund sein, mich zu verurteilen, aber ich sehe es so, dass sie mit dem Telefonterror auch in mein Leben eingedrungen ist. Ich mag meinen Kollegen und hätte es ignorant gefunden, nicht mit ihm über die Angelegenheit zu reden und ihn durch meine Positionierung wenigstens moralisch zu unterstützen.

Das Telefon ist übrigens seitdem stumm geblieben.
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Genosse Premier

Re: Die Janusfrau

Beitrag von Genosse Premier »

Wow :shock:
Also waren sie doch zusammen? Nach deinem ersten Post dachte ich noch, dass sie ihn auf Abstand hält. Es klang für mich fast so, als hätte sie potenziell noch mit anderen was am Laufen haben können.
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Lilia
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Lilia »

Genosse Premier hat geschrieben: 18 Nov 2017 09:32 Wow :shock:
Also waren sie doch zusammen? Nach deinem ersten Post dachte ich noch, dass sie ihn auf Abstand hält. Es klang für mich fast so, als hätte sie potenziell noch mit anderen was am Laufen haben können.
Das kommt darauf an, wie man es definitiert, wann man zusammen ist. Geschlechtsverkehr hatten sie jedenfalls nicht, heiße Nachrichten sind aber ausgetauscht worden. Davon konnte ich mich überzeugen. Quasi Sex im Onlinemodus. :oops:
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Elli
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Re: Die Janusfrau

Beitrag von Elli »

Na, jetzt geht das Verhalten der Frau aber sehr klar in soziopathische Richtung - das hatte ich vorher nicht so verstanden. Ich dachte, es wäre die Rede von subtileren Verstrickungen. Einen wirklichen Bezug zB zu meiner Geschichte (die ich oben kurz umrissen hatte) sehe ich jetzt auch nicht mehr. Auf eine Weise ist das aber sogar ganz gut: Die zuvor Angehimmelte disqualifiziert sich ja selbst dermaßen, dass es für Tom nun nicht mehr schwierig sein sollte, sich emotional zu lösen. Der Stalking-Modus ist natürlich bedrohlich, andererseits. Hat er denn nicht versucht, ihre Nummer zu sperren? Sind die Drohungen leeres Gerede ("dafür sorgen, dass jemand rausgeschmissen wird", ist von außen ja jetzt auch nicht so einfach umsetzbar?), oder hat sie da irgendeine Handhabe?
Genosse Premier

Re: Die Janusfrau

Beitrag von Genosse Premier »

Lilia hat geschrieben: 18 Nov 2017 10:06
Genosse Premier hat geschrieben: 18 Nov 2017 09:32 Wow :shock:
Also waren sie doch zusammen? Nach deinem ersten Post dachte ich noch, dass sie ihn auf Abstand hält. Es klang für mich fast so, als hätte sie potenziell noch mit anderen was am Laufen haben können.
Das kommt darauf an, wie man es definitiert, wann man zusammen ist. Geschlechtsverkehr hatten sie jedenfalls nicht, heiße Nachrichten sind aber ausgetauscht worden. Davon konnte ich mich überzeugen. Quasi Sex im Onlinemodus. :oops:
OK, dann hatte ich das doch richtig in Erinnerung. Wenn man sich so auf Distanz hält, wäre das ja eine ziemlich seltsame Beziehung. :gruebel:

Bleibt ja dann nur zu hoffen, dass sie die Situation nun richtig verstanden hat, und ihre Kontaktaufnahme sein lässt. So ein Terror kann echt an den Nerven zehren.