Du hast fast 100% genau das beschrieben, was ich zu dem Thema denke, und so gut könnte ichs kaum formulieren.Elli hat geschrieben: ↑19 Dez 2017 16:32 Ich denke, dass das einfach nur eine andere Art ist, Beziehung zu leben & zu organisieren - empfinde ich jedenfalls nicht als "unnatürlicher" als das Modell der seriellen Monogamie, das derzeit üblich ist, incl. seiner Begleiterscheinungen wie "Dating" und "kein Kontakt mit dem Ex" und all diesen Dingen. Allerdings halte ich es tatsächlich für anspruchsvoller - mehr Beteiligte, mehr zu koordinierende Bedürfnisse; vor allem aber dürfte bei den meisten Leuten der Wunsch nach Exclusivität letztlich doch zu stark sein. Was auch daran liegt, dass man darauf hin sozialisiert wurde, in Liebesbeziehungen Exclusivität fordern zu dürfen / zu sollen und in anderen Beziehungsformen (wie zB platonischen Freundschaften) nicht. Das ist, wenn man darüber nachdenkt, aber auch nichts Naturgegebenes, sondern eine Konvention. Was wiederum nicht heißen muss, dass es keine Berechtigung hat, usw. ... Schwierig finde ich speziell bei der Dreierkonstellation übrigens auch den gruppendynamischen Effekt. Das kann schon in platonischen Freundschaften tricky sein, subtile wechselnde Frontenbildungen zu vermeiden.
Kurz gesagt: Nach so etwas suchen würde ich nicht. Wenn es sich einer jedoch aufdrängt, und nicht in der Form, dass sie zB einen Mann kennenlernt, der gerne noch eine Nebenfrau hätte oder der sie gerne als Nebenfrau hätte, sondern in der Form, dass sie tatsächlich eine starke emotionale Bindung zu zwei Personen entwickelt, die miteinander auch eine haben - dann fände ich das den Versuch wert.
Das ist selten. Solche klaren Positionierungen kenne ich noch nichtmal von Leuten wie zB Silvio Wirth (der sich als "Lehrer" für Polyamory positioniert und schon durchaus stimmige Ideen hat).
Das tut richtig gut zu lesen...