Wer spielt noch Gitarre?

[Aventiure]

wenn ich mir nicht grad an den fiesen Barré-Griffen die Finger abbreche...

Der Gitarrenhals muß nicht mit der alleinigen Kraft der Hände gewürgt werden (was in selbigen Krämpfe hervorrufen kann) Der Zug kann aus dem Oberarm kommen, aber dafür darf der Ellenbogen nicht auf dem Körper liegen. Der Zeigefinger kann auch seitlich aufliegen, muß nicht flach sein.

Was noch?

Ach ja, .012er Sätze klingen zwar voller, aber man kann auch leichtere nehmen

Hey, danke für deine Tipps! Mein Hauptproblem ist grad, dass ich meinen Zeigefinger daran gewöhnen muss alle Saiten runterzudrücken, was im Alltag ja selten vorkommt. Da muss ich einfach geduldig sein - den kleinen F-Dur fand ich anfangs auch unmöglich, aber mittlerweile kann ich den relativ reibungslos spielen.
Schwierigkeiten hab ich besonders mit der h-/ b-Saite, weil die genau in ner Hautfalte meines Zeigefingers liegt, wenn ich alle Saiten drücke, und dann eben nur vor sich hin schnarrt. Hast du da vielleicht einen Tipp? Aber ich ahne die Antwort schon...

[Melli]

Aber ich ahne die Antwort schon...

Und was ahnst Du?

Wahrscheinlich sind meine Finger zu dünn, so daß auch in die Gelenkfalten nicht viel paßt Aber die Seite, die dem Daumen gegenüberliegt, ist natürlich noch knochiger. Aber nur so ein kleines bißchen drehen...

[Aventiure]

Aber ich ahne die Antwort schon...

Und was ahnst Du?

Wahrscheinlich sind meine Finger zu dünn, so daß auch in die Gelenkfalten nicht viel paßt Aber die Seite, die dem Daumen gegenüberliegt, ist natürlich noch knochiger. Aber nur so ein kleines bißchen drehen...

Dass man 'einfach' üben, üben, üben und dranbleiben muss

Hab auch recht dünne und knochige Finger, aber in den Falten ist die Haut dann doch eher weich, sodass sich die Saite da hineinschmiegt... Werd da einfach mal bisschen ausprobieren müssen. Danke für deine Ausführungen.

[Melli]

Dass man 'einfach' üben, üben, üben und dranbleiben muss

Würde ich nie empfehlen. Man muß doch erstmal wissen, was man wie übt

[AB85]

Ich habe für "F" eine halbe Ewigkeit gebraucht, jetzt habe ich andere Sorgen

[Aventiure]

Würde ich nie empfehlen. Man muß doch erstmal wissen, was man wie übt

So meinte ich das auch gar nicht! Natürlich muss man wissen wie man übt - und dann eben dranbleiben. Die Antwort war auch bisschen als Gag gedacht, sorry Als Anfänger hat man stellenweise die naive Hoffnung, dass man sich an bestimmten Dingen, wie eben den Barré-Griffen, durch irgendwelche geheimen Experten-Tipps, die einem als Anfänger eben aufgrund der Unwissenheit verschlossen sind, bisschen vorbeischmuggeln kann - was natürlich schwachsinnig ist. Wie bei allen Sachen, die man lernen will, braucht es die richtige Herangehensweise, Zeit und Geduld

[Melli]

Als Anfänger hat man stellenweise die naive Hoffnung, dass man sich an bestimmten Dingen, wie eben den Barré-Griffen, durch irgendwelche geheimen Experten-Tipps, die einem als Anfänger eben aufgrund der Unwissenheit verschlossen sind, bisschen vorbeischmuggeln kann

Schmuggeln nicht, aber sich vielleicht nicht ganz so viel Kopfzerbrechen machen. Die Denkarbeit würde ich eher in interessantere (v.a. weite) Voicings stecken.

Man kann sich aber auch mal überlegen, daß "Sheets" auf Keyboards eh besser gehen. Manchmal ist weniger mehr, also die eher stille Kunst (die dennoch von Kennern sehr geschätzt wird), mit 2 Noten auszukommen. Das muß sich nicht auf die einschlägigen Power-Chords beschränken.

[Karlsson]

Dass man 'einfach' üben, üben, üben und dranbleiben muss

Würde ich nie empfehlen. Man muß doch erstmal wissen, was man wie übt

Ich denke mal, üben ist schon wichtig. Gitarrespielen ist bestimmt keine Gabe Gottes, wie manche berühmte Gitarristen gerne behaupten...

Wie war das noch bei den Beatles Anfang der 60er im Hamburger Starclub?... Soviel ich weiß, haben die tagsüber vor ihren Auftritten unendlich viel geprobt und gespielt. Ihre Pausen bestanden lediglich darin, dass einer von denen zu einer Prostituierten gegangen ist. Ich denke mal, das hat sie so gut gemacht.

Gibt es diesen Zeitgeist heute überhaupt noch?...

[Melli]

Gibt es diesen Zeitgeist heute überhaupt noch?...

Vielleicht irgendwo... Bis ich mal soweit war, konnte das schon manchmal sehr frustrierend sein, weil die Leute nicht genug proben wollten. Das ist der Unterschied zwischen Ambition und "nur so zum Spaß" ein bißchen miteinander herumklimpern

Ich fand es in den 70ern total cool, wenn Bands sich auf's Land zurückzogen, um da Gelegenheit zu haben, nach Möglichkeit (also wenn keine anderen Verpflichtungen, Gigs, Studio u.ä. anstehen) täglich proben zu können. Und wenn sie sich dazu beherrschen können, ihre Dämonen nicht von der Leine zu lassen, dann hört man selbst das noch, wenn die sich generell gut kennen.

Aber bis ich mal soweit war, waren diese Zeiten längst vorbei. Da hätte ich alleine auf einem Anwesen versauern können

Und dann haben wir noch nicht über musikalische Konzepte geredet

[t385]

Wie kann man denn mit kleinen Händen Akkorde über acht Bünde greifen? Wahrscheinlich nie?

[Melli]

Wie kann man denn mit kleinen Händen Akkorde über acht Bünde greifen? Wahrscheinlich nie?

Kommt drauf an, welcher Griff in welcher Lage.

Oder man versucht es mit Touchstyle.

Flexibilität der Hand kann man üben. Ich finde es auch so genial, wenn man das auf Einzelnotenlinien anwenden kann statt sich in Lagenspiel einzusperren. Also etwa wie der Holdsworth das machte.

Die Idee kann man übrigens auch auf den Bass übertragen

[t385]

Flexibilität der Hand kann man üben. Ich finde es auch so genial, wenn man das auf Einzelnotenlinien anwenden kann statt sich in Lagenspiel einzusperren. Also etwa wie der Holdsworth das machte.

Ha, da erwähnst du meinen absoluten Lieblingsgitarristen. Was für ein Zufall. Aber er spielt ja nur "random notes" und "just noodeling" und "no soul".

[Karlsson]

Gibt es diesen Zeitgeist heute überhaupt noch?...

Vielleicht irgendwo... Bis ich mal soweit war, konnte das schon manchmal sehr frustrierend sein, weil die Leute nicht genug proben wollten. Das ist der Unterschied zwischen Ambition und "nur so zum Spaß" ein bißchen miteinander herumklimpern

Ich fand es in den 70ern total cool, wenn Bands sich auf's Land zurückzogen, um da Gelegenheit zu haben, nach Möglichkeit (also wenn keine anderen Verpflichtungen, Gigs, Studio u.ä. anstehen) täglich proben zu können. Und wenn sie sich dazu beherrschen können, ihre Dämonen nicht von der Leine zu lassen, dann hört man selbst das noch, wenn die sich generell gut kennen.

Aber bis ich mal soweit war, waren diese Zeiten längst vorbei. Da hätte ich alleine auf einem Anwesen versauern können

Und dann haben wir noch nicht über musikalische Konzepte geredet

Ist schon schade, wenn man keine Mitstreiter findet. Geht mir im RL auch so...