Dein Beitrag trifft den Nagel auf dem Kopf!
Tja, typisch AB würde ich sagen. Da macht man sich leider immer viel zu viele Gedanken und kommt deshalb auch irgendwie nicht richtig ins handeln.
Im Kopfkino sieht die Sache ja oft so aus: Man traut sich, spricht die Frau an und sie ist genervt. Nein, nicht nur genervt. Sie ist angewidert. Entweder schreit sie einen an, dass man sie in Ruhe lassen soll oder sie fängt an, einen auszulachen. "Wie kann es jemand wie du wagen, eine so tolle Frau wie mich anzusprechen?!" Die umstehenden Leute kriegen das mit und fangen natürlich auch alle an zu lachen...In dieser Situation gibt es nichts zu blamieren oder zu fürchten - ich sehe keinerlei Gefahr oder Risiko. Ggf. geht man nach 5 Sekunden halt weiter allein seines Weges und Frau sitzt weiter allein auf der Bank und denkt sich "lass mich in Ruh!"
Soweit das Kopfkino. In der Realität dürfte die Wahrscheinlichkeit, dass es so kommt äusserst gering sein. Entweder sagt sie einfach nein und gut ist. Oder sie freut sich und man hat ein nettes Gespräch, aus dem evtl. irgendwann mehr wird.
Es gibt eigentlich nur zwei Wege, aus so einer Situatiuon "sauber" rauszukömmen:
Mir fällt nichts ein, was ich guten Gewissens sagen kann. Dann muss ich das akzeptieren, aber hab dabei ein gutes Gewissen (auch mir selbst gegenüber).
Mir fällt was ein: dann heißt es "umsetzen".
Wie oben schon erwähnt, als AB macht man sich einfach viel zu viele Gedanken. Ein "normaler" Mann muss zwar auch etwas Mut aufbringen, zieht es aber dann doch durch. Als AB malt man sich dann lieber aus, was alles schief gehen wird. Die Möglichkeit, dass sie sich freuen könnte, man evtl. zusammen ein Eis essen geht und sich gut versteht, die wird gar nicht erst in Betracht gezogen.Nun drehen sich die Diskusssione hier oft darum, sich die beiden "sauberen" Wege schlecht zu reden bzw. als Zeichen zu sehe, dass man irgendwie versagt habe. "Ich bin unfähig", oder eben "Oje, das wird sowieso nicht gut gehen!1 Und ich steh als Belästiger da!"
Die geschilderte Situation geschieht, wetten dass, an einem schönen Tag 1000e Mal, ohne dass jemand sich dabei was denkt. Es sei denn, ABs sind beteiligt ...
Ich weiss ja nicht, wie das bei anderen ABs so ist, aber bei mir ist es so, dass ich im Grunde schon wüsste, was ich machen muss. Allerdings gibt es da eben eine Riesen Hemmschwelle bei mir, weil ich oben beschriebenes Kopfkino habe. Dabei ist mir im Grunde bewusst, dass das Quatsch ist. Und dennoch hindert es mich daran, richtig aktiv zu werden.Das ist natürlich die rationale Sichtweise. Emotional sieht das offensichtlich für viele anders aus. Aber ab und zu macht es ja doch Sinn, dem Rationalen Gehör zu schenken. Zum Beispiel, wenn es die Handlungsoptionen erweitert und lange, noch dazu selbstgeißelnde Gedankengänge erspart?
Solche Situationen, wie die die ich am Donnerstag hatte, zeigen mir aber immer wieder, dass doch noch ein weiter Weg vor mir liegt. Dennoch gebe ich die Hoffnung nicht auf. Auch wenn es mich natürlich schon etwas frustriert, dass ich in dieser Situation mal wieder gezögert habe. Auf der anderen Seite habe ich die letzten Jahre auch kleine Fortschritte in meinem Verhalten feststellen können. und genau daran klammere ich mich und hoffe, dass ich es vielleicht doch irgendwann mal schaffe, eine Freundin zu finden.