Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

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Seb-X
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von Seb-X »

Tania hat geschrieben: 15 Mai 2022 20:12Was man erwarten könnte, sind Mitgefühl, Verständnis und Integration in die Gesellschaft.
Nö, selbst das finde ich zuviel, unabhängig davon, ob es um Übergewicht, AB-tum etc. geht. Kümmer dich oder du musst eben damit leben bzw. hast Pech gehabt. Im Leben gibt es nichts geschenkt. Quäl dich oder du musst eben damit klarkommen. Niemand ist dir ein Entgegenkommen schuldig.
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von Menelaos »

Einzelgänger hat geschrieben: 15 Mai 2022 10:27
Obelix hat geschrieben: 14 Mai 2022 21:28 Was mich dann deinem Beitrag aber gestört hat, sind die Formulierungen "darf nicht" und "nicht gestattet". Wer ist denn derjenige, der hier irgendwem etwas verbietet?
Nicht "wer", was.
Du stellst dir das zu wörtlich vor. Es verbietet einem das Leben, das Schicksal, die Welt, wie auch immer man es nennen mag, keine Person.
Aber man spricht darüber als ob es eine wäre, und ich glaube dass das sehr viel zu tun hat mit der Art wie man darüber denkt. Was spricht dagegen "Ich schaffe es bisher nicht.", "Es ist mir bisher noch nicht gelungen." zu sagen? Wäre das nicht objektiv betrachtet eine bessere Beschreibung? Warum wählt man sie nicht? Warum das Bedürfnis nach "etwas" das Schuld sein muss am bisherigen Scheitern?
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von Two-Tone »

Tania hat geschrieben: 15 Mai 2022 13:47 Meine Oma ist gestorben. Ich finde, dass das Konzept "sterben" aufgelöst werden muss, damit Menschen keine negativen Emotionen erleben müssen.
Die Trauer ist sichtlich bedrückend, doch der Tod ist unausweichlich. Tatsächlich gibt es Menschen, die von Toden traumatisiert werden.
Und überhaupt: ich leide wirklich sehr unter meinem Übergewicht. Man sollte schlanken Menschen verbieten, auf die Straße zu gehen, es könnte mich schließlich traurig machen, das zu sehen.
Unterstützung und Solidarität heißen die Zauberwörter. Dir unter die Arme greifen wenn es dir mal schlecht geht. Auch Mitgefühl ist willkommen.
Sowas wird bei Foreveralones leider nicht gemacht.

Kleiner Mann hat geschrieben: 15 Mai 2022 19:04 Hand aufs Herz. Du willst hier gerade nur trollen, oder?
Du schreibst von "Man ist gezwungen...", aber seltsamerweise fühle ich nicht das Bedürfnis mir das Video anzuschauen.
Weil du auch nicht der junge Mann in dem Video bist. Und weil du nicht das Bedürfnis hast, der Welt zu teilen, dass Einsamkeit dir weh tut.
Wer aber das Bedürfnis empfindet, der wird zuschauen (und sich nebenher filmen) müssen, auch wenn es schmerzen wird, damit der Zweck erfüllt wird, eine Botschaft über Social Media zu verbreiten.
Er kann auch einen Monolog halten aber dann wird ihm wahrscheinlich keiner zuhören. Er hätte nichtmal Videos vorführen müssen, wobei ich stark davon ausgehe fremde Leute ohne Erlaubnis im Park zu filmen für "Reactions" unzulässig ist. Hier sind echte Emotionen im Spiel.
Warum das Bedürfnis nach "etwas" das Schuld sein muss am bisherigen Scheitern?
Aus Ursache folgt Wirkung. Das Problem wurde durch die Ursache herbeigeführt.
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von Obelix »

Two-Tone hat geschrieben: 16 Mai 2022 07:25.
Warum das Bedürfnis nach "etwas" das Schuld sein muss am bisherigen Scheitern?
Aus Ursache folgt Wirkung. Das Problem wurde durch die Ursache herbeigeführt.
Die Frage ist doch: Hilft dir das bei der Lösung des Problems? Und wenn ja, wie?
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von Hathor »

Two-Tone hat geschrieben: 16 Mai 2022 07:25 Weil du auch nicht der junge Mann in dem Video bist. Und weil du nicht das Bedürfnis hast, der Welt zu teilen, dass Einsamkeit dir weh tut.
Wer aber das Bedürfnis empfindet, der wird zuschauen (und sich nebenher filmen) müssen, auch wenn es schmerzen wird, damit der Zweck erfüllt wird, eine Botschaft über Social Media zu verbreiten.
Er kann auch einen Monolog halten aber dann wird ihm wahrscheinlich keiner zuhören. Er hätte nichtmal Videos vorführen müssen, wobei ich stark davon ausgehe fremde Leute ohne Erlaubnis im Park zu filmen für "Reactions" unzulässig ist. Hier sind echte Emotionen im Spiel.
Vielleicht kannst du mal erläutern, wieso wir eigentlich davon ausgehen müssen, dass die zwei zusammenmontierten Bildhälften dieses Videos - der traurige junge Mann links, das glückliche Paar rechts - überhaupt in einem Zusammenhang stehen. :roll:
Du meinst also, der junge Mann guckt den beiden gerade zu? Und wie macht er das, hat er eine Kamera bei denen installiert? Das wäre ein Fall für eine Strafanzeige. Oder guckt er sich das Video von denen an? Wenn ja, wie kommt er an das Video? Oder ist das eine Liebesszene aus einem Film, den er sich anschaut? Wenn ja, warum schaut er sich sowas an, wenn es negative Gefühle in ihm auslöst? Wäre dann ja nichts, womit er leben muss, wie etwa ein knutschendes Pärchen im Bus.

Zur Sache selbst: Ich war HC-ABine bis Ü50 - also vermutlich länger, als du überhaupt lebst -, und das war beinhart, phasenweise auch mal gefühlt unerträglich. Ich fühlte mich oft genug einsam, abgelehnt, ungeliebt, nicht wahrgenommen - die ganze Palette der negativen Gefühle rauf und runter. Und auch jenseits der Partnerlosigkeit war ich wahrhaftig nicht immer auf Rosen gebettet, das kannst du mir glauben.
Aber eine gewissermaßen strukturelle, in irgendeiner gesellschaftlichen Fehlentwicklung begründete Ursache oder "die Männer" oder auch nur "die Welt" und "das Schicksal" dafür verantwortlich zu machen, wäre mir nie in den Sinn gekommen, und das hielte ich auch heute noch für ausgemachten Schwachsinn. Ist das nicht nur die weichgespülte, sozialverträglichere Variante der Incel-Ideologie?
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von Tania »

Two-Tone hat geschrieben: 16 Mai 2022 07:25 Unterstützung und Solidarität heißen die Zauberwörter. Dir unter die Arme greifen wenn es dir mal schlecht geht. Auch Mitgefühl ist willkommen.
Das hast Du aber anfangs nicht geschrieben. Da hieß es noch
Solche Zustände müssen aufhören! Es kann nicht sein, dass Menschen sichtbar verletzt werden, weil ihnen das Glück mit einer Partnerin nicht gestattet wird. Es tut mir für diesen jungen Menschen wirklich Leid. :sadman:
Solidarität, Mitgefühl, wenn möglich, Unterstützung - ja, da stimme ich Dir zu. Aber nicht bei der Forderung, solche "Zustände" abzuschaffen und einen verletzungsfreien Raum für einsame Menschen zu kreieren. Die Freiheit einer Gruppe einzuschränken, damit eine andere Gruppe sich weniger unfrei fühlt, ist nie eine gute Idee.
Sowas wird bei Foreveralones leider nicht gemacht.
Ach nein? Komisch, nach meinem Eindruck reagieren die meisten Menschen des sozialen Umfeldes durchaus mitfühlend, wenn sie hören, dass jemand noch nie Sex oder eine Beziehung hatten. Von Reaktionen wie "Nein, Du? Dass hab ich echt nicht gedacht", über "Du bist doch ein toller Mensch, wieso klappt das denn nicht?" bis zu "Hast Du schon mal x oder y probiert?" und "Ich muss Dich unbedingt mal Z vorstellen, die ist schon so lange allein und ich glaube, ihr passt ganz gut zusammen" ist alles dabei. Also exakt das, was die meisten Menschen an Mitgefühl und Unterstützung leisten können.

Dass das für einen individuellen AB dann nicht die Art von Mitgefühl ist, die er braucht, und nicht die Unterstützung, die ihm hilft, kann der Mensch nicht wissen. Dazu braucht es mitunter nicht nur eine sehr gute Bekanntschaft, sondern auch noch ein abgeschlossenes Psychologiestudium.
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von Einzelgänger »

Menelaos hat geschrieben: 16 Mai 2022 05:36
Einzelgänger hat geschrieben: 15 Mai 2022 10:27
Obelix hat geschrieben: 14 Mai 2022 21:28 Was mich dann deinem Beitrag aber gestört hat, sind die Formulierungen "darf nicht" und "nicht gestattet". Wer ist denn derjenige, der hier irgendwem etwas verbietet?
Nicht "wer", was.
Du stellst dir das zu wörtlich vor. Es verbietet einem das Leben, das Schicksal, die Welt, wie auch immer man es nennen mag, keine Person.
Was spricht dagegen "Ich schaffe es bisher nicht.", "Es ist mir bisher noch nicht gelungen." zu sagen? Wäre das nicht objektiv betrachtet eine bessere Beschreibung? Warum wählt man sie nicht? Warum das Bedürfnis nach "etwas" das Schuld sein muss am bisherigen Scheitern?
Ich benutze "ich schaffe es nicht", wenn es an mir selbt liegt. Wenn ich z.b. im Fitnesstudio keine x kg auf der Hantelbank schaffe, weiß ich, dass es an mir liegt und ich es irgendwann durch genug Training und die richtige Ernährung ändern kann.
Bei sowas wie der Partnersuche ist das nicht so. Neben dem offensichtlichen Aspekt, dass man es mit einer anderen Person mit eigenem, freien Willen zu tun hat, kommen noch andere Zufälle, wie zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, dazu. Das ist dann eben dieses "Schicksal", dass es mir "verbietet".
Hathor hat geschrieben: 16 Mai 2022 10:01 Vielleicht kannst du mal erläutern, wieso wir eigentlich davon ausgehen müssen, dass die zwei zusammenmontierten Bildhälften dieses Videos - der traurige junge Mann links, das glückliche Paar rechts - überhaupt in einem Zusammenhang stehen. :roll:
Du meinst also, der junge Mann guckt den beiden gerade zu? Und wie macht er das, hat er eine Kamera bei denen installiert? Das wäre ein Fall für eine Strafanzeige. Oder guckt er sich das Video von denen an? Wenn ja, wie kommt er an das Video? Oder ist das eine Liebesszene aus einem Film, den er sich anschaut? Wenn ja, warum schaut er sich sowas an, wenn es negative Gefühle in ihm auslöst? Wäre dann ja nichts, womit er leben muss, wie etwa ein knutschendes Pärchen im Bus.
Das ist ein Video von TikTok. Ich benutze die App selbst nicht, aber dort hat das Pärchen rechts das Video selbst hochgeladen und Andere können mit einem eigenen Video darauf antworten bzw reagieren. Das hat der Kerl links gemacht. Also ja, er guckt dieses Video. Warum er das macht, weiß nur er. Womöglich hat er es zufällig dort gesehen, auf seinem Feed oder so.
Ist seine Reaktion in diesem Video gestellt? Vermutlich. Spielt es eine Rolle? Nein, denn er wollte seine Gefühle und Gedanken rüberbringen und die, die sich ähnlich fühlen, können das gut verstehen.
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von Menelaos »

Einzelgänger hat geschrieben: 16 Mai 2022 12:14 Ich benutze "ich schaffe es nicht", wenn es an mir selbt liegt. Wenn ich z.b. im Fitnesstudio keine x kg auf der Hantelbank schaffe, weiß ich, dass es an mir liegt und ich es irgendwann durch genug Training und die richtige Ernährung ändern kann.
Bei sowas wie der Partnersuche ist das nicht so. Neben dem offensichtlichen Aspekt, dass man es mit einer anderen Person mit eigenem, freien Willen zu tun hat, kommen noch andere Zufälle, wie zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, dazu. Das ist dann eben dieses "Schicksal", dass es mir "verbietet".
Aber diese Zufälle herbeizuführen liegt ja wiederum in deiner Hand. Es ist - im Extrembeispiel - ja nicht das Schicksal dass dir den Kontakt mit einem möglichen Partner "verbietet" wenn du beschließt zuhause zu bleiben und ein Buch zu lesen, statt in eine Disco, einen geeigneten Verein, oder dergleichen.
(und ich sage das als ein notorischer Stubenhocker, der auch lange Zeit Probleme damit hatte)

Und genau das meine ich: Je mehr man darüber redet als ob man keinen Einfluss darauf hätte, und dem "Schicksal" hilflos ausgeliefert sei, desto weniger tatsächliche Chancen wird man realisieren können.
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von Hathor »

Einzelgänger hat geschrieben: 16 Mai 2022 12:14 Ist seine Reaktion in diesem Video gestellt? Vermutlich. Spielt es eine Rolle? Nein, denn er wollte seine Gefühle und Gedanken rüberbringen und die, die sich ähnlich fühlen, können das gut verstehen.
Er bringt Gefühle zum Ausdruck. Was er sich dabei denkt, bleibt der Interpretation des Zuschauers überlassen.

Ich kann seine (mutmaßlichen) Gefühle nur zu gut verstehen, wie du weißt, wenn du meinen Beitrag vollständig gelesen hast. Was ich nicht verstehen kann, sind gewisse Schlussfolgerungen.

Und, nebenbei gesagt, ich kann nicht verstehen, wieso jemand das Bedürfnis hat, sein Elend (oder sein Geturtel) vor der ganzen Welt auszubreiten. Haben die Leute denn überhaupt keine Selbstachtung? :roll:
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von Mariquita »

Die Idee, dass das "Glück" anderer das eigene Glück oder Chancen auf eigenes Glück schmälern würden, ist nicht nur falsch, sondern auch sehr selbst begrenzend.
Es trifft noch nicht einmal für materielle Dinge zu. Die Eigentumswohnung einer Kollegin hat keinen Einfluss auf meine Wohnqualität, ihr Bankkonto oder ihre Erbschaft mindert nicht meine Kaufkraft.

Erst recht hat das Liebesglück, der heiße Sex oder whatever anderer Leute nicht das geringste mit meinem Beziehungsleben, bzw. meinem unfreiwilligen Singletum zu schaffen.

Mit derart sachlich falschen Vorstellungen würde ich mir nur mein eigenes Leben vermiesen und meine Selbstwirksamkeit anzweifeln, wodurch wiederum die Energien an meiner Situation etwas zu ändern in völlig ungeeignete Kanäle versickern würde. Besonders sympathisch sind solch kleinliche Neidereien auch nicht, was wiederum nicht gerade attraktiv macht.
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von Seb-X »

Mariquita hat geschrieben: 16 Mai 2022 13:44 Erst recht hat das Liebesglück, der heiße Sex oder whatever anderer Leute nicht das geringste mit meinem Beziehungsleben, bzw. meinem unfreiwilligen Singletum zu schaffen.
Völlig richtig. Aber es zeigt mir mein eigenes Versagen, meine Unfähigkeit und meine Feigheit auf.
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von Einzelgänger »

Menelaos hat geschrieben: 16 Mai 2022 12:58
Einzelgänger hat geschrieben: 16 Mai 2022 12:14 Ich benutze "ich schaffe es nicht", wenn es an mir selbt liegt. Wenn ich z.b. im Fitnesstudio keine x kg auf der Hantelbank schaffe, weiß ich, dass es an mir liegt und ich es irgendwann durch genug Training und die richtige Ernährung ändern kann.
Bei sowas wie der Partnersuche ist das nicht so. Neben dem offensichtlichen Aspekt, dass man es mit einer anderen Person mit eigenem, freien Willen zu tun hat, kommen noch andere Zufälle, wie zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, dazu. Das ist dann eben dieses "Schicksal", dass es mir "verbietet".
Aber diese Zufälle herbeizuführen liegt ja wiederum in deiner Hand. Es ist - im Extrembeispiel - ja nicht das Schicksal dass dir den Kontakt mit einem möglichen Partner "verbietet" wenn du beschließt zuhause zu bleiben und ein Buch zu lesen, statt in eine Disco, einen geeigneten Verein, oder dergleichen.
(und ich sage das als ein notorischer Stubenhocker, der auch lange Zeit Probleme damit hatte)

Und genau das meine ich: Je mehr man darüber redet als ob man keinen Einfluss darauf hätte, und dem "Schicksal" hilflos ausgeliefert sei, desto weniger tatsächliche Chancen wird man realisieren können.
Natürlich passiert erst recht nichts, wenn ich den ganzen Tag zu Hause bleibe. Ich könnte aber auch 1000 mal in die Disco gehen, ohne Erfolge zu haben, etwas übertrieben gesagt.
Hathor hat geschrieben: 16 Mai 2022 13:15 Und, nebenbei gesagt, ich kann nicht verstehen, wieso jemand das Bedürfnis hat, sein Elend (oder sein Geturtel) vor der ganzen Welt auszubreiten. Haben die Leute denn überhaupt keine Selbstachtung? :roll:
Das ist einfach die heutige Generation. Schätze, das verstehen Ältere nicht. Selbst ich, der wenigstens so halb mit sozialen Medien aufgewachsen bin, habe mittlerweile meine Probleme das zu verstehen. :opa:
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von Kleiner Mann »

Einzelgänger hat geschrieben: 16 Mai 2022 14:32 Natürlich passiert erst recht nichts, wenn ich den ganzen Tag zu Hause bleibe. Ich könnte aber auch 1000 mal in die Disco gehen, ohne Erfolge zu haben, etwas übertrieben gesagt.
Ja, in der Theorie. Dennoch hast du es in der Hand auf Menschen zuzugehen. Da kannst du ja nicht sagen, dass das absolut gar nicht in deiner Hand liegt.
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von Two-Tone »

Hathor hat geschrieben: 16 Mai 2022 10:01 Aber eine gewissermaßen strukturelle, in irgendeiner gesellschaftlichen Fehlentwicklung begründete Ursache oder "die Männer" oder auch nur "die Welt" und "das Schicksal" dafür verantwortlich zu machen, wäre mir nie in den Sinn gekommen, und das hielte ich auch heute noch für ausgemachten Schwachsinn. Ist das nicht nur die weichgespülte, sozialverträglichere Variante der Incel-Ideologie?
Nein. Nach einem Schuldigen zu suchen und ihn zur Rechenschaft zu ziehen, sofern man diese Person oder diese Sache überhaupt belangen kann ist seit Jahrhunderten und Jahrtausenden der Fall. Früher stand Gewaltanwendung noch an der Tagesordnung, heute sind es meistens Rügen und Tadel. Oder Geldstrafen, z.B. muss bei Verkehrsunfällen auch nach Schuldigen gesucht werden, und der Schuldige wird bestraft.
Tania hat geschrieben: 16 Mai 2022 11:08 Ach nein? Komisch, nach meinem Eindruck reagieren die meisten Menschen des sozialen Umfeldes durchaus mitfühlend, wenn sie hören, dass jemand noch nie Sex oder eine Beziehung hatten.
DU hast ja ein soziales Umfeld. Ich müsste mir das von fremden Menschen einfordern. Will das jemand? Nein, obwohl es eigentlich sein soll. Also.

Der Beweis ist dann erbracht, wenn fremden Menschen wie ich unter die Arme gegriffen werden.
Mariquita hat geschrieben: 16 Mai 2022 13:44 Die Eigentumswohnung einer Kollegin hat keinen Einfluss auf meine Wohnqualität, ihr Bankkonto oder ihre Erbschaft mindert nicht meine Kaufkraft.
Eigentlich schon. Die Reichen (z.B. deine Kollegin) nehmen die Lebensgrundlage der Armen weg. Wohnraum wird zur Ware degradiert oder zu Spekulationsobjekten gemacht.
Beweis: Den Slogan "Wohnraum ist keine Ware!" suchen. Und in dich einwirken lassen, ohne jetzt zu antworten weil es sonst ins politische abdriftet.
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von inVinoVeritas »

Einzelgänger hat geschrieben: 16 Mai 2022 14:32
Menelaos hat geschrieben: 16 Mai 2022 12:58 Aber diese Zufälle herbeizuführen liegt ja wiederum in deiner Hand. Es ist - im Extrembeispiel - ja nicht das Schicksal dass dir den Kontakt mit einem möglichen Partner "verbietet" wenn du beschließt zuhause zu bleiben und ein Buch zu lesen, statt in eine Disco, einen geeigneten Verein, oder dergleichen.
Natürlich passiert erst recht nichts, wenn ich den ganzen Tag zu Hause bleibe. Ich könnte aber auch 1000 mal in die Disco gehen, ohne Erfolge zu haben, etwas übertrieben gesagt.
Hier ging es aber in der Diskussion ja zuletzt um das "Schicksal" bzw. Dinge, die man so absolut nicht selbst in der Hand hat und wo man dann den "Umständen" oder "Anderen" die Schuld für geben könnte.
Einfach mal nur anhand des Discobeispiels in den Raum geworfen (brauchst nicht konkret antworten, soll nur als Denkanstoß im Sinne der Diskussion dienen): Warum könntest du 1000x in die Disco gehen ohne Erfolge zu haben? Ist der Grund dafür unveränderliches Schicksal? Gehst du mit einer tollen Truppe in die Disco, was vieles leichter und spaßiger macht? Wenn nein: liegt es nur am Schicksal, dass du a) keine Truppe hast oder b) auch keine aufbauen kannst?

Um das noch etwas auf die Spitze zu treiben: Du magst die Musik / Leute dort nicht? Warum gehst du nicht in eine andere passendere Disco? Bei dir ist keine andere in der Nähe weil du in einem Dorf wohnst? Ist es unabänderliches Schicksal, dass du dort immer noch wohnst? Oder ist es dir im Endeffekt doch nicht so wichtig, in einer Gegend zu leben wo viele soziale Aktivitäten angeboten werden?
Welche anderen Möglichkeiten "unter Leute zu kommen und Anschluss zu finden" gibt es, die passen könnten? Ist es Schicksal, dass davon nichts passt? Und wenn was passt aber sich nie was "ergibt": ist die Ursache dafür einfach nur Schicksal?

So viele rhetorische Fragen die jetzt einfach nur verdeutlichen sollen, dass der Mensch überwiegend viel mehr beeinflussbare Handlungsoptionen hat, als den meisten bewusst ist.
Es ist auch nicht ausschließlich "das pure Glück" zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, wenn ich meine Freundin bei einem Event kennenlerne. Denn damit das geschieht, muss ich im Vorfeld erstmal ein soziales Umfgeld aufgebaut haben, durch welches ich dort teilnehmen kann. Ich muss regelmäßig zu sowas hingehen, denn wenn ich nur 2x im Jahr ausgehe, ist die statistische Chance (passende Frau zeitgleich dort, wir laufen uns über den Weg, es ergibt sich eine passende Situation) natürlich gering. Dafür muss ich bewusst meine Freizeitplanung auf soziale Aktivitäten wie diese hin ausrichten. Freund- und Bekanntschaften aufbauen und pflegen (über die ich diealerweise dank meines Engagements wiederum neue Bekanntschaften aufbaue und somit meinen Zirkel erweitere).
Soziale Kompetenzen muss ich vorher bewusst entwickeln, weil ich sonst - wenn die Frau plötzlich vor mir steht und sich ein Gesprächseinstieg bietet - keine Ahnung habe wie man eine unterhaltsame Konversation führt.
Dabei kratze ich jetzt nur total an der Oberfläche, es gäbe noch viele weitere Punkte, die ich ausdrücklich selbst in die Hand nehmen kann & muss, um überhaupt zu solchen Chancen zu kommen und auch etwas daraus zu machen.

Von außen sieht das dann allerdings oberflächlich so aus, als ist da jemandem durch einen gänzlich glücklichen Zufall bei einem Event die tolle Frau in den Schoß gefallen, ohne dass er groß was dazu beitragen musste. Blödes Schicksal... ;)
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von Einzelgänger »

Kleiner Mann hat geschrieben: 16 Mai 2022 19:36
Einzelgänger hat geschrieben: 16 Mai 2022 14:32 Natürlich passiert erst recht nichts, wenn ich den ganzen Tag zu Hause bleibe. Ich könnte aber auch 1000 mal in die Disco gehen, ohne Erfolge zu haben, etwas übertrieben gesagt.
Ja, in der Theorie. Dennoch hast du es in der Hand auf Menschen zuzugehen. Da kannst du ja nicht sagen, dass das absolut gar nicht in deiner Hand liegt.
Ja, dass ich auf Menschen zugehe habe ich in der Hand, deren Reaktion darauf aber nicht.
inVinoVeritas hat geschrieben: 17 Mai 2022 09:37 ...
Im Grunde stellt sich einfach die Frage: Warum bin ich so wie ich bin?
Ich ähnel in meiner Art sehr meiner Mutter, mein Vater ist das komplette Gegenteil und könnte kaum extravertierter sein. Meine beiden Geschwister sind auch eher so und hatten deswegen nie Probleme andere Leute kennenzulernen. Warum ist das also so? Ist das Genetisch? Wenn nicht, was hat mich sonst so beeinflusst, dass ich mich von meinen Geschwistern so stark unterscheide? Wir hatten ja die selben Eltern. Ist das wirklich meine Schuld? Würde ich große Menschenmengen und ohrenbetäubende Musik mögen, wenn ich als Kind etwas anders gemacht hätte, was jetzt meine Chancen deutlich erhöhen würde eine Partnerin zu finden, oder ist das schon angeboren und ich war von Anfang an "verflucht"?
Vielleicht wäre ja alle anders gelaufen, wenn ich an einer Kreuzung vor 10 Jahren in eine andere Richtung abgebogen wäre (das kann man auch gerne wörtlich nehmen). Aber man kann doch von niemanden erwarten, so eine Kaskade an aufeinanderfolgenden Zufällen, die so eine Entscheidung hätten auslösen können, vorherzusehen.
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von Hathor »

Two-Tone hat geschrieben: 17 Mai 2022 09:23
Hathor hat geschrieben: 16 Mai 2022 10:01 Aber eine gewissermaßen strukturelle, in irgendeiner gesellschaftlichen Fehlentwicklung begründete Ursache oder "die Männer" oder auch nur "die Welt" und "das Schicksal" dafür verantwortlich zu machen, wäre mir nie in den Sinn gekommen, und das hielte ich auch heute noch für ausgemachten Schwachsinn. Ist das nicht nur die weichgespülte, sozialverträglichere Variante der Incel-Ideologie?
Nein. Nach einem Schuldigen zu suchen und ihn zur Rechenschaft zu ziehen, sofern man diese Person oder diese Sache überhaupt belangen kann ist seit Jahrhunderten und Jahrtausenden der Fall. Früher stand Gewaltanwendung noch an der Tagesordnung, heute sind es meistens Rügen und Tadel. Oder Geldstrafen, z.B. muss bei Verkehrsunfällen auch nach Schuldigen gesucht werden, und der Schuldige wird bestraft.
Doch.

Denn du redest jetzt über jemanden, der sich eines Verbrechens oder eines Vergehens schuldig gemacht hat.
Darum ging es aber hier doch gar nicht. Sondern es ging um den- oder diejenige(n), der/die vermeintlich "Schuld" daran ist/sind, das Leute keinen Partner finden!

Für diesen betrüblichen Umstand gibt es natürlich eine Fülle an Gründen und Ursachen. (Wobei die Gründe für mein ABtum sicherlich noch mal gänzlich andere sind als die, die dazu geführt haben, dass du AB wurdest.) Es gibt in diesem Zusammenhang aber doch keine(n) "Schuldige(n)"; wen um alles in der Welt würdest du denn da zur Rechenschaft ziehen wollen?! :roll:

In diesem Kontext zwanghaft jemanden als Schuldigen identifizieren zu wollen, grenzt für mich ganz klar an Incel-Ideologie.
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von Two-Tone »

Hathor hat geschrieben: 17 Mai 2022 11:27 Es gibt in diesem Zusammenhang aber doch keine(n) "Schuldige(n)"; wen um alles in der Welt würdest du denn da zur Rechenschaft ziehen wollen?! :roll:
Zum Beispiel die Eltern hierzu ein Zitat aus den Ursachen des ABtums:
"Zu strenge oder zu überbehütende Erziehung im Elternhaus, speziell Überbehütung durch die Mutter -> Eigenes Ich / Selbstbewusstsein wurde nicht weit genug entwickelt."

Also sind ganz klar die Eltern schuld oder ein Elternteil, wenn jemand aufgrund von Überbehütung oder Verwöhnung kein großes Selbstbewusstsein entwickelt als Schlüssel zu einer Beziehungsfindung.

Weitere Schuldige können ebenfalls über "Ursachen des ABtums" extrahiert werden. Meistens ist man selbst schuld. Und oft wird auch hier im Forum gesagt, dass man selbst daran arbeiten muss, implizierend, dass der Schuldige bei sich selbst liegt, warum die Beziehungsfindung nicht funktioniert.
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von NBUC »

Two-Tone hat geschrieben: 17 Mai 2022 09:23 Eigentlich schon. Die Reichen (z.B. deine Kollegin) nehmen die Lebensgrundlage der Armen weg. Wohnraum wird zur Ware degradiert oder zu Spekulationsobjekten gemacht.
Beweis: Den Slogan "Wohnraum ist keine Ware!" suchen. Und in dich einwirken lassen, ohne jetzt zu antworten weil es sonst ins politische abdriftet.
Sehr bizarr ! :roll: :hammer:
Einzelgänger hat geschrieben: 17 Mai 2022 10:37 Ja, dass ich auf Menschen zugehe habe ich in der Hand, deren Reaktion darauf aber nicht.
Jetzt überforder ihn nicht so sehr mit komplexen Zusammenhängen... :pfeif:
inVinoVeritas hat geschrieben: 17 Mai 2022 09:37 Hier ging es aber in der Diskussion ja zuletzt um das "Schicksal" bzw. Dinge, die man so absolut nicht selbst in der Hand hat und wo man dann den "Umständen" oder "Anderen" die Schuld für geben könnte.
Einfach mal nur anhand des Discobeispiels in den Raum geworfen (brauchst nicht konkret antworten, soll nur als Denkanstoß im Sinne der Diskussion dienen): Warum könntest du 1000x in die Disco gehen ohne Erfolge zu haben? Ist der Grund dafür unveränderliches Schicksal? Gehst du mit einer tollen Truppe in die Disco, was vieles leichter und spaßiger macht? Wenn nein: liegt es nur am Schicksal, dass du a) keine Truppe hast oder b) auch keine aufbauen kannst?

Um das noch etwas auf die Spitze zu treiben: Du magst die Musik / Leute dort nicht? Warum gehst du nicht in eine andere passendere Disco? Bei dir ist keine andere in der Nähe weil du in einem Dorf wohnst? Ist es unabänderliches Schicksal, dass du dort immer noch wohnst? Oder ist es dir im Endeffekt doch nicht so wichtig, in einer Gegend zu leben wo viele soziale Aktivitäten angeboten werden?
Welche anderen Möglichkeiten "unter Leute zu kommen und Anschluss zu finden" gibt es, die passen könnten? Ist es Schicksal, dass davon nichts passt? Und wenn was passt aber sich nie was "ergibt": ist die Ursache dafür einfach nur Schicksal?

So viele rhetorische Fragen die jetzt einfach nur verdeutlichen sollen, dass der Mensch überwiegend viel mehr beeinflussbare Handlungsoptionen hat, als den meisten bewusst ist.
Es ist auch nicht ausschließlich "das pure Glück" zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, wenn ich meine Freundin bei einem Event kennenlerne. Denn damit das geschieht, muss ich im Vorfeld erstmal ein soziales Umfgeld aufgebaut haben, durch welches ich dort teilnehmen kann. Ich muss regelmäßig zu sowas hingehen, denn wenn ich nur 2x im Jahr ausgehe, ist die statistische Chance (passende Frau zeitgleich dort, wir laufen uns über den Weg, es ergibt sich eine passende Situation) natürlich gering. Dafür muss ich bewusst meine Freizeitplanung auf soziale Aktivitäten wie diese hin ausrichten. Freund- und Bekanntschaften aufbauen und pflegen (über die ich diealerweise dank meines Engagements wiederum neue Bekanntschaften aufbaue und somit meinen Zirkel erweitere).
Soziale Kompetenzen muss ich vorher bewusst entwickeln, weil ich sonst - wenn die Frau plötzlich vor mir steht und sich ein Gesprächseinstieg bietet - keine Ahnung habe wie man eine unterhaltsame Konversation führt.
Dabei kratze ich jetzt nur total an der Oberfläche, es gäbe noch viele weitere Punkte, die ich ausdrücklich selbst in die Hand nehmen kann & muss, um überhaupt zu solchen Chancen zu kommen und auch etwas daraus zu machen.

Von außen sieht das dann allerdings oberflächlich so aus, als ist da jemandem durch einen gänzlich glücklichen Zufall bei einem Event die tolle Frau in den Schoß gefallen, ohne dass er groß was dazu beitragen musste. Blödes Schicksal... ;)
Ja, und genau die Verfolgung solcher Ketten wären dann denke ich der Weg in Richtung der Lösung. Ob sich dann nicht doch unüberwindliche oder in manchen Fällen auch "zu teure" Hürden in manchen, vielen oder gar allen Ketten aufzeigen würde müsste dann jeweils individuell geschaut werden.
Solche Ketten zu durchdenken wäre dann aber die Basis, auf der dann Leute hier für sich mal schauen könnten, wo sie stehen und mit welchen Mitteln sie ggf noch irgendwo hin könnten.

Statt dessen kommt hier üblicherweise: Jetzt denk nicht so viel nach, sondern lauf lieber noch die nächsten 1000 mal vor die Wand.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Tania
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Re: Der Anblick einer schönen Frau tut weh...

Beitrag von Tania »

Two-Tone hat geschrieben: 17 Mai 2022 09:23
Tania hat geschrieben: 16 Mai 2022 11:08 Ach nein? Komisch, nach meinem Eindruck reagieren die meisten Menschen des sozialen Umfeldes durchaus mitfühlend, wenn sie hören, dass jemand noch nie Sex oder eine Beziehung hatten.
DU hast ja ein soziales Umfeld. Ich müsste mir das von fremden Menschen einfordern. Will das jemand? Nein, obwohl es eigentlich sein soll. Also.

Der Beweis ist dann erbracht, wenn fremden Menschen wie ich unter die Arme gegriffen werden.
Und damit hast Du die Hürde erfolgreich so hoch gelegt, dass niemand drüber kommt.

Man kann nur jemandem helfen, wenn man weiß,
1.) dass der Hilfe braucht,
2.) dass der Hilfe will,
3.) wie man helfen kann.

Einsamkeit und ABtum sind "unsichtbare" Leiden. Wenn ne Oma wackligen Schrittes mit ihrem Rollator in die Bahn steigt, ist offensichtlich, dass sie ein Problem hat und man kann Hilfe, z.B. einen Sitzplatz, anbieten. Zwar ist immer noch nicht sicher, ob das die richtige Hilfe ist (vielleicht hat sie ja Probleme beim Aufstehen und setzt sich deswegen lieber nicht), aber Fragen schadet ja nix.

Wenn hingegen ein AB in die Bahn steigt, ist nicht erkennbar, ob er Hilfe braucht. Niemand wird also Hilfe anbieten. Um zu erkennen, dass jemand Hilfe gegen Einsamkeit braucht, muss man denjenigen entweder genau beobachten (also es bedarf eines sozialen Umfeldes), oder er muss tatsächlich selbst aktiv um Hilfe bitten.

Und dann ist da noch das Problem, dass es kein Standard-Hilfsangebot gibt, das man auf jeden Einsamen anwenden kann. Und dass viele Hilfsangebote auch geeignet sind, den Betroffenen zusätzlich zu verletzen.

Gesetzt den Fall, einer Deiner Arbeitskollegen käme zu Dir und würde sagen: "Hey, ich kenn Dich schon 3 Jahre und hab Dich nie mit nem Mädel gesehen. Und ich hab mal in der Mittagspause zufällig auf Deinen Computer geschaut, und da was von abtreff.de gesehen. Also hab ich mir gedacht, der Junge braucht Hilfe, und hab mal ne Sammlung organisiert, und hier hast Du einen Gutschein für Fräulein Fiffis fröhliches Fickhaus. Viel Spaß, ist echt super da! "

Würdest Du das wirklich als hilfreich empfinden?
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.