Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen! Der Thread wird sonst kommentarlos geschlossen!!]

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Axolotl
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Axolotl »

Hoppala hat geschrieben: 25 Mai 2020 22:26
Ich empfehle, den Zeitungslesehorizont zu erweitern.
Dann empfehle mal eine seriöse Zeitung, die tatsächlich ausgewogen und fair bereichtet. Ich such in der Zwischenzeit mal mein Einhorn.
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eiertanz

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von eiertanz »

Axolotl hat geschrieben: 26 Mai 2020 07:04
Hoppala hat geschrieben: 25 Mai 2020 22:26
Ich empfehle, den Zeitungslesehorizont zu erweitern.
Dann empfehle mal eine seriöse Zeitung, die tatsächlich ausgewogen und fair bereichtet. Ich such in der Zwischenzeit mal mein Einhorn.
Wie wäre es mit den diversen Lokalzeitungen?

Übrigens herzlichen Glückwunsch zum 34. Geburtstag ;)
Melli

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Melli »

eiertanz hat geschrieben: 26 Mai 2020 07:31Wie wäre es mit den diversen Lokalzeitungen?
Wieso denn ausgerechnet Provinzblättchen? :shock:
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uhu72
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von uhu72 »

Vogel hat geschrieben: 25 Mai 2020 21:18 Trotzdem frage ich mich- warum hier kein Mundschutz beim Training- dafür bei CheckIn und CheckOut? :gruebel:
Das ist eine gute Frage.

Ich sage jetzt mal, weil die primitiven Masken für körperlich anstrengende Tätigkeiten nicht geeignet sind.
Zum einen werden sie viel schneller durchfeuchten und dann ist die Wirkung ja sowieso nicht mehr richtig gegeben. Zum anderen wird beim heftigen Ausatmen auch nicht mehr alles von der Maske aufgefangen und geht seitlich, oben und unten dran vorbei und landet so auch wieder in der Umgebungsluft. Auf der anderen Seite behindert ja jede Maske die Atmung mehr oder weniger. Nicht dass die Leute dann vom Gerät kippen.
Also muss man andere Maßnahmen treffen, also z.B. reichlich Abstand, entsprechende Durchlüftung. (Luftdurchsatz der Klimaanlage auf Maximum, reichlich Fallwind, der die Aerosole auf den Boden drückt. Setzt aber Löcher im Boden vorraus. Da wäre dann Reinraumtechnik gefragt.)
Aber das ist nur meine Einschätzung als Laie.
Es gibt für jeden Topf einen passenden Deckel. Aber es gibt nicht genug passende Deckel für alle Töpfe!
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von eiertanz »

uhu72 hat geschrieben: 26 Mai 2020 08:30
Vogel hat geschrieben: 25 Mai 2020 21:18 Trotzdem frage ich mich- warum hier kein Mundschutz beim Training- dafür bei CheckIn und CheckOut? :gruebel:
Das ist eine gute Frage.

Ich sage jetzt mal, weil die primitiven Masken für körperlich anstrengende Tätigkeiten nicht geeignet sind.
Zum einen werden sie viel schneller durchfeuchten und dann ist die Wirkung ja sowieso nicht mehr richtig gegeben. Zum anderen wird beim heftigen Ausatmen auch nicht mehr alles von der Maske aufgefangen und geht seitlich, oben und unten dran vorbei und landet so auch wieder in der Umgebungsluft. Auf der anderen Seite behindert ja jede Maske die Atmung mehr oder weniger. Nicht dass die Leute dann vom Gerät kippen.
Also muss man andere Maßnahmen treffen, also z.B. reichlich Abstand, entsprechende Durchlüftung. (Luftdurchsatz der Klimaanlage auf Maximum, reichlich Fallwind, der die Aerosole auf den Boden drückt. Setzt aber Löcher im Boden vorraus. Da wäre dann Reinraumtechnik gefragt.)
Aber das ist nur meine Einschätzung als Laie.
Hinzu kommt vielleicht, dass man sich bewegt und die Maske verrutscht und keine Wirkung mehr zeigt und dann fingert man ständig dran herum.
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Montecristo
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Montecristo »

Eine Studie aus dem AK Drosten ist in der Kritik. Wohl zu der Thema der Verbreitung des Virus über Kinder und Jugendliche. Also von unmittelbarer Bedeutung für politische Entscheidungen. Ich habe das Dingens nicht gelesen und die genaue Drosten´sche Beteiligung nicht verifiziert. (Man sollte den MÜll, den die eigenen Postdocs machen mitkriegen, hat da mitunter aber keine Chance. Die Bilder, die Drosten im Labor zeigen, halte ich für Show.)

Irritierend finde ich vor allem die Reaktion auf die Kritik.
Ich habe mir ja den Unwillen der Fanboys und -girls zugezogen. Ich fühle mich in meiner Meinung nun doch bestätigt.
Wissenschaftler, die sich lieber in der Bild finden als in Nature sind mir suspekt. Den Typ gibts. Solche Leute sind aber schnell sehr sehr anstrengend.
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Hoppala
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Hoppala »

Axolotl hat geschrieben: 26 Mai 2020 07:04
Hoppala hat geschrieben: 25 Mai 2020 22:26
Ich empfehle, den Zeitungslesehorizont zu erweitern.
Dann empfehle mal eine seriöse Zeitung, die tatsächlich ausgewogen und fair bereichtet. Ich such in der Zwischenzeit mal mein Einhorn.
Definiere "ausgewogen und fair" und "seriös" unter Bedingungen kapitalistischen Verwertungszwangs. Und wem gegenüber fair und ausgewogen? Sowas steht nämlich nich tim luftleeren Raum, sondern ist selbst eine Frage des Standpunkts des Betrachters.

Journalisten sollten ihrem journalistischen Kodex verpflichtet sein. Zeitungshäuser ihrem Redaktionsstatut. Kenne das. Informiere dich über Arbeitsbedingungen. Seriöse Medien machen ihre Arbeitsgrundlagen und -bedingungen transparent. Meist und im Detail aber nur auf überzeugende Anfrage hin, denn die meisten Leute interessiert das nicht und dann wird kein Verleger der Welt zulassen, dass das seitenfüllend täglich auch noch ausgeliefert wird.
Erst dann kannst du die journalistische Qualität beurteilen.

Eine Zeitung ist jedenfalls nicht "ausgewogen und fair", wenn sie das Selberdenken abnimmt. Das erfordert immer mehrere Quellen. Eine davon ist eine möglichst gute Allgemeinbildung. Zu ihr gehört die Kenntnis und Fähigkeit, zu allen Fragen selbst Informationsquellen zu finden und verlässlich von nicht verlässlich unterscheiden zu können. Eine seriöse Zeitung nährt den Zweifel, dass ihre Berichterstattung "fair und ausgewogen" sei - ohne aufzuhören, es doch zu versuchen..

Und dann gibt es immer auch Verlage im Spiel: die sind per unserer Wirtschaftsordnung zum Profitmachen verpflichtet.
Überwiegende Ausnahme sind die öffentlich-rechtlichen Medien. (Lustigerweise stehen die bei den "fair und ausgwogen" Forderern meistens ganz vorn in der Kritik.)

Die "ausgewogen und fair" Forderung, wie du sie stellst, ist, wie von einem Auto zu fordern, dass es einen von selbst da hin fährt, wo man hin will. Bevor man eingestiegen ist.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Montecristo »

Drosten wehrt sich gegen die „Bild“-Zeitung

Entwurf für eine "höfliche" Antwort:
Sehr geehrter Herr XYZ. Vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Arbeit. Leider kann ich in der Kürze der Zeit bis zum Erscheinen Ihres Artikels keine hinreichende Antwort geben. Das wäre so sicher auch nicht im Interesse Ihrer Leser. Wir nehmen die Hinweise der wissenschaftlichen Kollegen Ernst und werden diese umfassend prüfen. Mit freundlichen Grüßen
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Lazarus Long »

Montecristo hat geschrieben: 26 Mai 2020 09:28.
Ich kenne die Studie selbst nicht.
Drosten hat sie im Podcast vorgestellt und dabei auf die Rahmenbedingungen hingewiesen. Wenn ich das im Podcast von Drosten gesagte noch richtig im Ohr habe, dann werden ihm von Bild "Schwächen" der Studie vorgeworfen, auf die er selbst hingewiesen hat.
Einige der Forscher, die von Bild zitiert werden fühlen sich von Bild falsch zitiert. Sie wurden von Bild auch nicht direkt befragt.
Drosten selbst wurde von Bild eine Stunde Zeit gegeben, auf eine Anfrage zu reagieren, was er nicht getan hat. Ich hab keine Ahnung, was da so üblich ist, aber ich finde die Zeit sehr knapp bemessen.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vogel »

uhu72 hat geschrieben: 26 Mai 2020 08:30 Ich sage jetzt mal, weil die primitiven Masken für körperlich anstrengende Tätigkeiten nicht geeignet sind.
Zum einen werden sie viel schneller durchfeuchten und dann ist die Wirkung ja sowieso nicht mehr richtig gegeben. Zum anderen wird beim heftigen Ausatmen auch nicht mehr alles von der Maske aufgefangen und geht seitlich, oben und unten dran vorbei und landet so auch wieder in der Umgebungsluft. Auf der anderen Seite behindert ja jede Maske die Atmung mehr oder weniger. Nicht dass die Leute dann vom Gerät kippen.
Also muss man andere Maßnahmen treffen, also z.B. reichlich Abstand, entsprechende Durchlüftung. (Luftdurchsatz der Klimaanlage auf Maximum, reichlich Fallwind, der die Aerosole auf den Boden drückt. Setzt aber Löcher im Boden vorraus. Da wäre dann Reinraumtechnik gefragt.)
Aber das ist nur meine Einschätzung als Laie.
Das könnte durchaus der Grund sein. Warum dann aber im CheckIn und CheckOut getragen werden muss, wo der Kontakt mit anderen auf wenigen Sekunden begrenzt ist, bleibt für mich unbeantwortet.
Ob das mit der Durchlüftung klappen wird, bezweifle ich aber, das hat in keinem Sommer bisher geklappt.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Axolotl »

Hoppala hat geschrieben: 26 Mai 2020 10:17
Definiere "ausgewogen und fair" und "seriös" unter Bedingungen kapitalistischen Verwertungszwangs.
Unvoreigenommen, fachlich fundiert, kritisch hinterfragend, möglichst im Dialog, ohne gleich anzuklagen.
Hoppala hat geschrieben: 26 Mai 2020 10:17
Und wem gegenüber fair und ausgewogen? Sowas steht nämlich nich tim luftleeren Raum, sondern ist selbst eine Frage des Standpunkts des Betrachters.
Na allen Beteiligten gegenüber. Und nicht nur der Seite, die gerade die Absatzzahlen nach oben treibt. Sonst ist das kein freier Journalismus und dann brauchen wir auch keine Pressefreiheit mehr.
Hoppala hat geschrieben: 26 Mai 2020 10:17
Die "ausgewogen und fair" Forderung, wie du sie stellst, ist, wie von einem Auto zu fordern, dass es einen von selbst da hin fährt, wo man hin will. Bevor man eingestiegen ist.
Quatsch. Völlig sinnloser Vergleich.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Montecristo »

Lazarus Long hat geschrieben: 26 Mai 2020 10:26 .
Das Vorgehen der Bild ist völlig unterirdisch. Der Artikel ist sehr offensichtlich "fabricated". Insofern finde ich die völlig überspannte Reaktion von Drosten befremdlich. Es bestand gar kein Grund irgendwas zu machen. Es wäre völlig verständlich gewesen, wenn am nächsten Tag die Pressestelle der Charite dazu Stellung genommen hätte. Dafür ist die da. Und Drosten hat die Studie ja nicht alleine gemacht. Warum also persönlich nehmen? Tatsächlich wird aber wie vom wilden Trump gebissen losgetwittert. Drosten hat zwar Besseres zu tun als der Bild zu
antworten. Aber offensichtlich nicht so viel Besseres als dass er nicht twittern könnte. Und das alles lässt IMHO tief blicken.

Für das Standing als Wissenschaftler ist die Twitter-Antwort völlig egal. Das will er aber nicht sein. Er will der Obererklärbär sein.

Something different:
Braucht ein seriöser Wissenschaftler einen Twitter-Account? Ich weiß, ich bin ein Dinosaurier (und sogar etwas älter als der Drosten).
Jüngere Kollegen, die im Gegensatz zu meiner verkrachten Existenz in Amt und Würden sind, haben einen.
Die twittern fröhlich was so gerade läuft. Mäßig, aber regelmäßig.
Zuletzt geändert von Montecristo am 26 Mai 2020 13:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Hoppala »

Axolotl hat geschrieben: 26 Mai 2020 11:20 Unvoreigenommen, fachlich fundiert, kritisch hinterfragend, möglichst im Dialog, ohne gleich anzuklagen.
Okay. Dann hast du in D noch einigermaßen gute Auswahl. Mit Einschränkungen: "Unvoreingenommenheit" steht unter dem Stern des Redaktionsstatuts. Jede Redaktion hat ne generelle Ausrichtung. "Fachlich fundiert": Journalisten sind keine Wissenschaftler. Ihre Fachlichkeit ist allein sauberes journalistisches Handwerk, welches in der journalistischen Ethk definiert iist. (Man kann sich fragen, warum die nicht verbindlich ist. Muss aber bedenken, dass so eine Verbindlichkeit mit dem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung kollidiert. Hier kann es folglich immer nur Kompromisse geben.) Was ne kritische Frage ist, liegt sehr oft auch im Auge des Bertachters. Welche Fragen wichtiger sind als andere, auch. Wirklich endgültig umfassend kann keine Berichterstattung sein (allein schon weil ja alles "schön kurz" sein soll; mit Glück über einen längeren Zeitraum mit mehreren Quellen. Dialog - mit wem? Im Zweifel ist es der "falsche" Dialogpartner. Anklagen? Tja: freie Meionungsäußerung,. Willste oder willste nicht.
Im Grunde antworten deine Punkte nicht auf meine Frage, sondern formuilieren sie nur um.#
Insofern istg es eine Antwort auf meinen Hinweis: es gibt hier kein endgültiges "gut/schlecht", "richtig/falsch". Dieser Wunsch ist nachvollziehbar, aber realiter nicht einlösbar. Alles, was man tun kann, ist es zu versuchen und daran zu scheitern.
Leider hören viele Medien auf, es zu versuchen, um vorzugaukeln, sie würden nicht scheitern. Weil ihre Rezipienten "endlich sagt es mal einer" wollen.

Es war mal besser hierzulande, meiner Erfahrung nach. Soweit einverstanden. Es ist hierzulande immer noch besser als in allen anderen Ländern der Welt.
Umkehr könnte unter bestehenden Bedingungen nur möglich sein: wenn sehr viele Menschen alles nicht mehr zur Alltagsinformation nutzen, was nicht "Qualitätsjournalismus" ist. Also jeglichen "Meinungsjournalismus" außen vor lassen (und natürlich sowieso jegliches "Sozcial Media" Geplapper.) Und wenn ihnen was anderes unterkommt, die Redaktion begründet und umsetzbar(!) auf ihre Fehler und das Bedürfnis hinweisen.
Wie hoch ist die realistische Chance, dass das passiert?
Axolotl hat geschrieben: 26 Mai 2020 11:20
Hoppala hat geschrieben: 26 Mai 2020 10:17 Und wem gegenüber fair und ausgewogen? Sowas steht nämlich nicht im luftleeren Raum, sondern ist selbst eine Frage des Standpunkts des Betrachters.
Na allen Beteiligten gegenüber.
Das ist ein Ideal, welches in der Praxis nicht einlösbar ist. Nicht mal Gerichte schaffen das. Die vorgesehene Arbeitszeit pro Thema eines Journalisten ist deutlich geringer als die eines Gerichts samt Staatanwalt, Rechtsanwalt, Richter. Weißt du, was der durchschnittliche Journalist für ne Zeile recherchierten Text bezahlt bekommt - wenn der Text dann gedruckt wird (wenn nicht: in den meisten Fällen Pech gehabt, fürn Papierkorb gearbeitet - auch mit vorherigem Auftrag)? Wie da die Tagesssätze aussehen? Die wollen, aber können nicht - wenn sie ihr Büro nicht unter der Brücke aufschlagen wollen. (Da sind wir wieder beim Verwertungszwang). Die wenigen Chefredakteure und hoch dotierten Edelfedern machen die Seiten nicht voll.
Axolotl hat geschrieben: 26 Mai 2020 11:20 lUnd nicht nur der Seite, die gerade die Absatzzahlen nach oben treibt. Sonst ist das kein freier Journalismus und dann brauchen wir auch keine Pressefreiheit mehr.
Du weßt schon, dass wir hier im Kapitalismus leben? Pressefreiheit und "freier Journalismus" müssen sich - prvatwirtschaftlich betrieben - rechnen. Und zwar so gut wie möglich.

Wie ich schon sagte: im Grunde forderst du mit deiner Argumentation die Stärkung des Öffentlichrechtlichen. Und wir reden hier gerad von Zeitungen! Mediale Berichterstattung aus dem Verwertungszwang lösen, so dass von unabhängigen Kontrollgremie gemeinschaftlich anerkannte Ethiken gefordert und gefördert werden.
Ich höre schon "Regierungspropaganda" ...
Medien und Information sind und waren ein fragiles Gebilde.

Das führt uins nun doch sehr von Corona weg.
Überleg dir, wie das, was du wllst, am Ende für alle funktionieren soll. Und wie man das - wenn es theoretisch zu Ende gedacht ist - hierzulande realistisch herbeiführen könnte.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Montecristo »

Rheinland-Pfalz schwingt wieder das Tanzbein
Ab dem (morgigen) Mittwoch (27. Mai) dürfen die Tanzschulen in Rheinland-Pfalz wieder unterrichten. „Die Gäste sind so glücklich, dass es los geht“, sagte Tanzschulen-Inhaberin Cornelia Willius-Senzer aus Mainz. Zunächst dürfen nur Paare mit festem Tanzpartner oder aus einem Haushalt unterrichtet werden. Außerdem gibt es für Einzeltänzer „Line Dance“-Unterricht.
Line Dance hatte ich ja schon immer für Leute mit Tanzschulphobie vorgeschlagen...
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Lazarus Long »

Montecristo hat geschrieben: 26 Mai 2020 13:02.
Ich hatte mir mal einen Twitteraccount zugelegt, habe ihn aber nach wenigen Tagen wieder abgeschafft.
Eine Facebookaccount habe ich nur, da sich einige Spiel ansonsten nicht spielen lassen. Er ist mit minimalen Informationen ausgestattet.
Einen Instagramaccount hatte ich auch mal ein paar Tage.
All diese "Werkzeuge" sind mit mir nicht kompatibel.

Ich weiß folglich nicht, wie Drosten, abseits des Podcasts (re-)agiert hat. Im heutigen Podcast wurden dem Bildthema die ersten paar Minuten gegönnt und das auch nur am Rande und in seiner (aus meiner Sicht) typischen besonnenen Art.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von uhu72 »

Montecristo hat geschrieben: 26 Mai 2020 13:02 .
Lazarus Long hat geschrieben: 26 Mai 2020 13:56 .
Ich habe zum ersten mal in seinen Twitter Account geschaut und er twittert auch nur gelegentlich. (alle paar Wochen in der letzten Zeit)
Was er in den NDR-Podcats ja schon öfter zum Ausdruck gebracht hat, dass er es nicht mag, wenn Wissenschaft für Schlagzeilen missbraucht wird. Was ja zweifelsohne auch wieder in diesem konkreten Fall passiert ist. Zudem ist sein Name in der Schlagzeile mit drin. Ich würde das auch als persönlichen Angriff werten. Twitter ist ein schnelles Medium. Die Beträge sind deshalb in ihrer Länge auf 140undirgendwas Zeichen begrenzt. Für die Wissenschaftler ist das wohl so die Plauderecke. Ein Twitterpost ist jedenfalls schneller heraus gehauen, als man einer Presseabteilung erklärt hat, wie sie denn auf einen Bild Artikel reagieren soll. :mrgreen:
Ich würde in diesen "Vorfall" nicht zu viel hinein interpretieren.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Melli »

Montecristo hat geschrieben: 26 Mai 2020 09:28Eine Studie aus dem AK Drosten ist in der Kritik.
Die hier? An analysis of SARS-CoV-2 viral load by patient age
Abstract hat geschrieben:Data on viral load, as estimated by real-time RT-PCR threshold cycle values from 3,712 COVID-19 patients were analysed to examine the relationship between patient age and SARS-CoV-2 viral load. Analysis of variance of viral loads in patients of different age categories found no significant difference between any pair of age categories including children. In particular, these data indicate that viral loads in the very young do not differ significantly from those of adults. Based on these results, we have to caution against an unlimited re-opening of schools and kindergartens in the present situation. Children may be as infectious as adults.
Mal ganz naiv gefragt: Warum sind manche Leute so absolut geil darauf, die Kinder wieder in Kindergarten und Schule zu schicken?
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vogel »

Melli hat geschrieben: 26 Mai 2020 14:39
Mal ganz naiv gefragt: Warum sind manche Leute so absolut geil darauf, die Kinder wieder in Kindergarten und Schule zu schicken?
Weil sie sonst nicht arbeiten können.... in Deutschland reicht das Gehalt eines Partners nicht mehr aus. Ich kenne viele aus meinem Beruf, denen es so geht. Und Homeoffice mit Kind nebendran ist schwierig- darauf hoffen dass sich Kinder stundenlang immer selbst beschäftigen können ist meiner Meinung nach naiv, so was ich mitbekommen habe.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Montecristo »

Melli hat geschrieben: 26 Mai 2020 14:39 Die hier?
Nur mal so (beim Blick auf die Autorenliste und die Mitarbeiterseite):
Es gibt auch Chefs, die damit leben können, dass die AG-Leiter Correspondence Author sind...

Wobei ich natürlich nicht weiß, wer was gemacht bzw. wer die Kohlen besorgt hat...
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