Unsichtbar sein...

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Obelix
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Re: Unsichtbar sein...

Beitrag von Obelix »

Sususus hat geschrieben: 28 Feb 2020 14:44
Emily_Sturm hat geschrieben: 28 Feb 2020 08:33 Es ist wichtig solche Bücher und Internetbeiträge mit Vorsicht zu genießen und nicht in Selbsttherapie eine eigene Diagnose festzulegen.
Würdest du deiner Erfahrung nach allgemein sagen, dass "Selbstanalyse" zu einem "falschen Ergebnis" führen kann bzw. dass man einen unbeteiligten Dritten braucht, der da nochmal draufschaut? Ich bin nämlich gerade auch viel mit meiner Biografie beschäftigt, und versuche, Dinge nachzuvollziehen, aber man hat bei sich ja immer einen blinden Fleck und vielleicht war doch alles ganz anders.
Selbstdiagnosen sind für Laien immer etwas gefährlich, wenn einem der Überblick über das Fachgebiet fehlt. Da verrennt man sich leicht in eine Diagnose, wenn man nicht weiß, dass es daneben noch andere Diagnosen mit ähnlichem Erscheinungsbild gibt. Auch ist ein Abgleich von Selbst- und Fremdwahrnehmung auch immer angebracht.
Das soll allerdings nicht heißen, dass Selbstdiagnosen immer falsch sind. Aber sie sind mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.
Genauso sind "Profis" allerdings auch längst nicht immer unfehlbar. Gerade wenn es darum geht, etwas so schwer greifbares wie dei menschliche Psyche zu erfassen.
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Re: Unsichtbar sein...

Beitrag von Sususus »

Obelix hat geschrieben: 28 Feb 2020 14:51
Sususus hat geschrieben: 28 Feb 2020 14:44
Emily_Sturm hat geschrieben: 28 Feb 2020 08:33 Es ist wichtig solche Bücher und Internetbeiträge mit Vorsicht zu genießen und nicht in Selbsttherapie eine eigene Diagnose festzulegen.
Würdest du deiner Erfahrung nach allgemein sagen, dass "Selbstanalyse" zu einem "falschen Ergebnis" führen kann bzw. dass man einen unbeteiligten Dritten braucht, der da nochmal draufschaut? Ich bin nämlich gerade auch viel mit meiner Biografie beschäftigt, und versuche, Dinge nachzuvollziehen, aber man hat bei sich ja immer einen blinden Fleck und vielleicht war doch alles ganz anders.
Selbstdiagnosen sind für Laien immer etwas gefährlich, wenn einem der Überblick über das Fachgebiet fehlt. Da verrennt man sich leicht in eine Diagnose, wenn man nicht weiß, dass es daneben noch andere Diagnosen mit ähnlichem Erscheinungsbild gibt. Auch ist ein Abgleich von Selbst- und Fremdwahrnehmung auch immer angebracht.
Das soll allerdings nicht heißen, dass Selbstdiagnosen immer falsch sind. Aber sie sind mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.
Genauso sind "Profis" allerdings auch längst nicht immer unfehlbar. Gerade wenn es darum geht, etwas so schwer greifbares wie dei menschliche Psyche zu erfassen.
Eigentlich treibt mich die Frage schon länger um merke ich gerade - ich mach da mal einen eigenen Thread zu ;)
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Re: Unsichtbar sein...

Beitrag von Finnlandfreundin »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 27 Feb 2020 15:01
Finnlandfreundin hat geschrieben: 27 Feb 2020 01:10
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 26 Feb 2020 22:34 Meine Unsichtbarkeit bezieht sich eigentlich nur auf die romantisch-sexuelle Ebene. Das Neutrum eben. Mit Frauen zu sprechen ist ja ganz normal, alltäglich eben. Das hat bei mir nichts damit zu tun.
Das trifft bei mir auch zu. Ich werde nicht als Frau wahrgenommen.
Ich kann mich wunderbar mit Anderen unterhalten, komme, glaube ich, meistens recht gut an. Ich stehe nicht irgendwo am Rand (zu Schulzeiten war das oft anders). Die Kontakte bleiben auf dieser Ebene. Es gibt keine Annäherungsversuche (außer von viel Älteren oder älter Aussehenden, aber die kann ich an einer Hand abzählen) oder ich merke es einfach nicht.
Ist das bei dir dann auch so, dass du als Person gut ankommst, gut integriert bist etc. aber halt eben nur als Person wahrgenommen wirst und nicht als Frau (oder eben als Mann in meinem Fall)?
Ja.

Ich merke aber auch, dass ich mich teilweise anders verhalte, wenn ich mit einem Mann in Kontakt komme, ich werde verlegen. Vor einiger Zeit merkte ich es noch nicht so und wurde von einer Freundin darauf hingewiesen. Mittlerweile "beobachte" ich mich selbst.
Das ist aber nicht bei jedem Mann, den ich sexuell anziehend finde, das ist auch hin und wieder bei Männern, die ich optisch nicht sexuell anziehend finde. Sie müssen irgendwas Anderes an sich haben, dass ich ähnlich reagierte.
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Re: Unsichtbar sein...

Beitrag von Emily_Sturm »

Sususus hat geschrieben: 28 Feb 2020 14:44
Emily_Sturm hat geschrieben: 28 Feb 2020 08:33 Es ist wichtig solche Bücher und Internetbeiträge mit Vorsicht zu genießen und nicht in Selbsttherapie eine eigene Diagnose festzulegen.
Würdest du deiner Erfahrung nach allgemein sagen, dass "Selbstanalyse" zu einem "falschen Ergebnis" führen kann bzw. dass man einen unbeteiligten Dritten braucht, der da nochmal draufschaut? Ich bin nämlich gerade auch viel mit meiner Biografie beschäftigt, und versuche, Dinge nachzuvollziehen, aber man hat bei sich ja immer einen blinden Fleck und vielleicht war doch alles ganz anders.
Ich schreib grad mit dem Handy, wenn komisches Zeugs da steht war’s die Autokorrektur xD

Also... Selbstanalyse ist denke ich nie verkehrt, du solltest nur nicht das Ergebnis oder die Diagnose danach als einzig wahre Sache nehmen. Die Bücher sind halt so geschrieben dass möglichst viele Leute sich angesprochen fühlen und so ist das ja auch beim berühmten Dr.Google. Deswegen finde ich es enorm wichtig zu sagen, dass das Ergebnis solcher selbstanalysen nur als Möglichkeit gesehen werden darf. Das konnte ich persönlich aber nicht. Ich bin abgesackt und hatte dann Panik vor der bindungsangst, die mir persönlich echt viel viel Hoffnung genommen hat als ich weniger stabil war.

Deswegen war es immer gut andere zu haben die mich kennen und die mir sagen konnten, dass sie etwas nicht so sehen. Am besten die fundierte Meinung einer Therapeutin.

Aber selbstanalyse bzw selbstreflektion hängt ja nicht nur mit Büchern zusammen. Da geht es um mehr, ums nachdenken wie man selbst funktioniert, warum man gerade so reagiert, woher die Angst kommt. Das hat mir enorm geholfen weil ich mir sagen konnte, dass das einzig und allein am Selbstwert lag. Ich bin gegen Ende nicht mehr panisch ins Loch gefallen und wurde vom gedankenkarussel erschlagen, es war viel mehr, dass ich mir selbst gezeigt habe wo der Denkfehler lag und dass es am Selbstwert lag und wenn du in dem Gedankengang bist „ich lerne einfach nie jemanden kennen, weil mich keiner will“ und kannst dann daraus ein „ich lerne nie jemanden kennen, weil ich nicht das ausstrahle was man dazu braucht und wenn ich mich selbst mag und zu mir stehe und selbstbewusst bin, komm ich mehr aus mir heraus und dann mögen mich Menschen, weil es nicht das erste mal ist, dass man mich mag!“ dann ist das zwar dennoch erstmal dieselbe grundsituation, aber mit einer ganz anderen Perspektive. Damit kann man sich selbst lenken und zeigen dass micht alles so schwarz ist.

Das Forum hier kann auch helfen es objektiv zu betrachten du musst dich dann hal öffnen können. Ist einfach individuell zu bewerten. Entweder es passt für dich und du sackst nicht in das Loch oder du analysierst halt so viel dass du beginnst ne Diagnose zu stellen oder noch schlimmer zu ergoogeln und endest mit ner Handvoll psychischer Störungen, die du aber alle nicht hast :D

Jemand der deine Gedanken kritisch hinterfragt ist super. Bei mir musste dass die Therapeutin machen weil ich meinen Freunden irgendwann nicht mehr geglaubt hab so nach dem Motto „es sind deine Freunde, natürlich sagen sie was nettes.“

Ich hoffe ich konnte dir helfen. Reflektier dich selbst, das ist nie verkehrt. Nur les da nicht so viel rein.
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Re: Unsichtbar sein...

Beitrag von Emily_Sturm »

Obelix hat geschrieben: 28 Feb 2020 14:51
Sususus hat geschrieben: 28 Feb 2020 14:44
Emily_Sturm hat geschrieben: 28 Feb 2020 08:33 Es ist wichtig solche Bücher und Internetbeiträge mit Vorsicht zu genießen und nicht in Selbsttherapie eine eigene Diagnose festzulegen.
Würdest du deiner Erfahrung nach allgemein sagen, dass "Selbstanalyse" zu einem "falschen Ergebnis" führen kann bzw. dass man einen unbeteiligten Dritten braucht, der da nochmal draufschaut? Ich bin nämlich gerade auch viel mit meiner Biografie beschäftigt, und versuche, Dinge nachzuvollziehen, aber man hat bei sich ja immer einen blinden Fleck und vielleicht war doch alles ganz anders.
Selbstdiagnosen sind für Laien immer etwas gefährlich, wenn einem der Überblick über das Fachgebiet fehlt. Da verrennt man sich leicht in eine Diagnose, wenn man nicht weiß, dass es daneben noch andere Diagnosen mit ähnlichem Erscheinungsbild gibt. Auch ist ein Abgleich von Selbst- und Fremdwahrnehmung auch immer angebracht.
Das soll allerdings nicht heißen, dass Selbstdiagnosen immer falsch sind. Aber sie sind mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.
Genauso sind "Profis" allerdings auch längst nicht immer unfehlbar. Gerade wenn es darum geht, etwas so schwer greifbares wie dei menschliche Psyche zu erfassen.
Ganz genau. Ich hatte bei drei Therapeutinnen erstgespräche und alle Diagnosen waren verschieden. Ich bin bei der letzten geblieben die die glimpflichste Diagnose gestellt hat und sie hatte vollkommen recht damit
Bei der anderen hätte ich ne Depression gehabt und bei der anderen eine generalisierte Angststörung mit autoritätsproblem. Da war halt eher das Thema bei den Eltern wohnen usw. mittlerweile weis ich dass das völlig egal ist ich will nur gar nicht alleine wohnen und jetzt mit Partner ist das vorherige Defizit nicht mehr da.
Meine jetzige Diagnose ist Selbstwertproblem mit leichten depressiven Verstimmungen. Fast alles dazu hab ich mittlerweile gelöst. Durch selbstreflektion, Gruppentherapie und viel viel drüber reden gepaart mit einer Portion Mut.
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Re: Unsichtbar sein...

Beitrag von Gatem »

Obelix hat geschrieben: 28 Feb 2020 14:51 Selbstdiagnosen sind für Laien immer etwas gefährlich, wenn einem der Überblick über das Fachgebiet fehlt. Da verrennt man sich leicht in eine Diagnose, wenn man nicht weiß, dass es daneben noch andere Diagnosen mit ähnlichem Erscheinungsbild gibt. Auch ist ein Abgleich von Selbst- und Fremdwahrnehmung auch immer angebracht.
Das soll allerdings nicht heißen, dass Selbstdiagnosen immer falsch sind. Aber sie sind mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.
Genauso sind "Profis" allerdings auch längst nicht immer unfehlbar. Gerade wenn es darum geht, etwas so schwer greifbares wie dei menschliche Psyche zu erfassen.
Ich glaube das Problem mit Selbstdiagnosen ist so ein bisschen, dass diese zu selbsterfüllenden Prophezeiungen werden. Gerade was die Psyche angeht kann man ja doch viel durch Selbstsuggestionen manipulieren und sich so womöglich selbst in eine bestimmte Diagnose reinsuggerieren.
Andererseits sehe ich auch nicht, inwieweit ein Fachmann da wirklich objektiver ist. Der kann ja auch nur mit den Informationen arbeiten, die man selbst ihm mitteilt und wenn diese Informationen schon durch das eigene Weltbild getrübt sind, dann wird er auch keinen richtig objektiven Eindruck gewinnen können.
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Re: Unsichtbar sein...

Beitrag von Emily_Sturm »

Gatem hat geschrieben: 29 Feb 2020 12:16
Obelix hat geschrieben: 28 Feb 2020 14:51 Selbstdiagnosen sind für Laien immer etwas gefährlich, wenn einem der Überblick über das Fachgebiet fehlt. Da verrennt man sich leicht in eine Diagnose, wenn man nicht weiß, dass es daneben noch andere Diagnosen mit ähnlichem Erscheinungsbild gibt. Auch ist ein Abgleich von Selbst- und Fremdwahrnehmung auch immer angebracht.
Das soll allerdings nicht heißen, dass Selbstdiagnosen immer falsch sind. Aber sie sind mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.
Genauso sind "Profis" allerdings auch längst nicht immer unfehlbar. Gerade wenn es darum geht, etwas so schwer greifbares wie dei menschliche Psyche zu erfassen.
Ich glaube das Problem mit Selbstdiagnosen ist so ein bisschen, dass diese zu selbsterfüllenden Prophezeiungen werden. Gerade was die Psyche angeht kann man ja doch viel durch Selbstsuggestionen manipulieren und sich so womöglich selbst in eine bestimmte Diagnose reinsuggerieren.
Andererseits sehe ich auch nicht, inwieweit ein Fachmann da wirklich objektiver ist. Der kann ja auch nur mit den Informationen arbeiten, die man selbst ihm mitteilt und wenn diese Informationen schon durch das eigene Weltbild getrübt sind, dann wird er auch keinen richtig objektiven Eindruck gewinnen können.
Die haben so etwas aber gelernt, die können in der Regel diese Handlungsweisen deuten und auch mit anderen Bereichen im Leben deuten. Der Fachmann weiß auch, welche Fragen gestellt werden müssen und vor allem ist er objektiv und beurteilt das, was er weiß. Es hängt aber natürlich davon ab, wieviel man der Person über sich erzählt und das verbessert ganz klar die Diagnose. Ist aber beim Arzt auch so. Wenn du blaue Flecken am Knie hast, aber verschweigst, dass du hingefallen bist und umgeknickt und dass dein kompletter Fuß blau ist, dann ist es wahrscheinlich, dass er sagt, dass die blauen Flecken schon weggehen, dass du aber einen Bänderriss am Fuß hast, kann er ja nicht sehen, wenn man ihm nicht sagt, was weh tut. Natürlich können Therapeuten auch mal falsch liegen, aber eine erste Diagnose wird in der Regel nach 5 Einzelsitzungen erstmal gestellt, um die Therapie durch die Krankenkasse zu genehmigen und im Laufe der meist 24 Sitzungen, kommt man dann einem Ergebnis und auch dieses kann sich in der Stunde ändern, wenn sich irgendetwas ändert, wird das eben auf das Leben angepasst. Der Fachmann ist einfach insofern durch seine Ausbildung und sein Studium objektiver und dass er ein vollkommen anderer Mensch ist und uns objektiv beurteilen kann. Er hat keine emotionale Bindung zu uns. Natürlich hilft das mehr. Er kann den objektiven Eindruck eben durch unsere Erzählungen gewinnen. Und durch die Ausbildung ist er schon in der Lage Verhaltensmuster zu deuten und stellt eben sehr geschickte Fragen.
Ansonsten ja, Selbstdiagnosen sind selbst erfüllende Prophezeiungen, die man sehr mit Vorsicht genießen sollte.
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Kachana

Re: Unsichtbar sein...

Beitrag von Kachana »

Seit gestern treibt mich dieses Problem ziemlich um und drängt mich nun förmlich dazu, das Thema hier wieder aufzuwärmen. Ich hoffe, es hilft mir, mich wieder ein bisschen zu fangen, wenn ich es einfach mal raus lasse. Was auch schon eine Überwindung ist.
Ich arbeitete mich also gestern durch die Beiträge hier durch und blieb schon so ziemlich am Anfang bei den Aussagen von Himbeere hängen, in denen ich mich sehr wiedergefunden habe. Vor diesem Hintergrund mein Leben rekapitulierend, musste ich zugegebenermaßen auch ein, zwei Tränen verdrücken. Ich hab nicht nur das Gefühl unsichtbar zu sein, sondern manchmal einfach unwichtig und unbedeutend. Ich stehe immer nur daneben. Keinen interessiert es, was ich zu sagen habe... Warum sollte ich mich also überhaupt zu etwas äußern.
Im Tanzkurs blieb für mich nur der Tanzlehrer übrig. So wie bei den meisten Dingen, bei denen immer ich die letzte Wahl war, wenn überhaupt. Zu Klassenfeiern wurde ich gar nicht erst eingeladen. Wenn mich jemand um eine Aktivität fragte, dann fast immer nur, wenn kein anderer Zeit hatte. Zum Abschlussball hat einer nur mit mir getanzt, weil es eine Wette gab (wie ich im Nachhinein erfuhr). Das am Buffet ect. stehen und sich bestellt und nicht abgeholt fühlen, kenne ich ebenfalls. Meistens besuche ich sowieso nur dann solche Veranstaltungen, wenn ich da auch jemanden kenne. Ins Kino gehe ich seit einiger Zeit schon alleine, weil ich niemanden finde, der mitkommen will. (Das hat aber auch seine Vorteile.) Bei einer eigentlich sehr guten Freundin aus dem Studium, mit der ich über 4 Jahre lang täglich Kontakt hatte, bin ich seit meinem Umzug auch abgemeldet. Die hält es nicht mal mehr für nötig, auf meine Nachrichten zu antworten. Aus den Augen aus dem Sinn. Es macht mich wütend und traurig zugleich. Ich bin scheinbar nur gut, wenn man was von mir braucht oder meine Hilfe will. Wenn ich dann aber was brauche - da müssen wir nicht drüber reden. :sadwoman:
Ich habe auch nicht das Gefühl als Frau und potenzielle Partnerin wahrgenommen zu werden. Überhaupt kein bisschen. Noch nie. Während eine befreundete Kollegin sogar aus dem Restaurant raus hinterher vom Kellner die Telefonnummer zugesteckt bekommen hat (man sollte noch dazu sagen, der hat uns nicht mal bedient an dem Abend!), wäre ich froh, wenn mich jemand mal anguckt. Ich weiß nicht, wie ich das ändern kann. Es ist so frustrierend und tut einfach weh.

Tut mir leid. Das war jetzt doch ganz schön viel...und viel Gejammer. Vielleicht hat ja einer irgendwelche Tipps. :gruebel: Es scheint mir auf jeden Fall Zeit, sich mal um professionelle Hilfe zu bemühen.
Informatiker

Re: Unsichtbar sein...

Beitrag von Informatiker »

Kachana hat geschrieben: 30 Jul 2020 18:22Ich habe auch nicht das Gefühl als Frau und potenzielle Partnerin wahrgenommen zu werden. Überhaupt kein bisschen. Noch nie. Während eine befreundete Kollegin sogar aus dem Restaurant raus hinterher vom Kellner die Telefonnummer zugesteckt bekommen hat (man sollte noch dazu sagen, der hat uns nicht mal bedient an dem Abend!), wäre ich froh, wenn mich jemand mal anguckt. Ich weiß nicht, wie ich das ändern kann. Es ist so frustrierend und tut einfach weh.

Tut mir leid. Das war jetzt doch ganz schön viel...und viel Gejammer. Vielleicht hat ja einer irgendwelche Tipps. :gruebel:
Tinder :hierlang:
Homeofficer

Re: Unsichtbar sein...

Beitrag von Homeofficer »

Kachana hat geschrieben: 30 Jul 2020 18:22 Seit gestern treibt mich dieses Problem ziemlich um und drängt mich nun förmlich dazu, das Thema hier wieder aufzuwärmen. Ich hoffe, es hilft mir, mich wieder ein bisschen zu fangen, wenn ich es einfach mal raus lasse. Was auch schon eine Überwindung ist.
Ich arbeitete mich also gestern durch die Beiträge hier durch und blieb schon so ziemlich am Anfang bei den Aussagen von Himbeere hängen, in denen ich mich sehr wiedergefunden habe. Vor diesem Hintergrund mein Leben rekapitulierend, musste ich zugegebenermaßen auch ein, zwei Tränen verdrücken. Ich hab nicht nur das Gefühl unsichtbar zu sein, sondern manchmal einfach unwichtig und unbedeutend. Ich stehe immer nur daneben. Keinen interessiert es, was ich zu sagen habe... Warum sollte ich mich also überhaupt zu etwas äußern.
Im Tanzkurs blieb für mich nur der Tanzlehrer übrig. So wie bei den meisten Dingen, bei denen immer ich die letzte Wahl war, wenn überhaupt. Zu Klassenfeiern wurde ich gar nicht erst eingeladen. Wenn mich jemand um eine Aktivität fragte, dann fast immer nur, wenn kein anderer Zeit hatte. Zum Abschlussball hat einer nur mit mir getanzt, weil es eine Wette gab (wie ich im Nachhinein erfuhr). Das am Buffet ect. stehen und sich bestellt und nicht abgeholt fühlen, kenne ich ebenfalls. Meistens besuche ich sowieso nur dann solche Veranstaltungen, wenn ich da auch jemanden kenne. Ins Kino gehe ich seit einiger Zeit schon alleine, weil ich niemanden finde, der mitkommen will. (Das hat aber auch seine Vorteile.) Bei einer eigentlich sehr guten Freundin aus dem Studium, mit der ich über 4 Jahre lang täglich Kontakt hatte, bin ich seit meinem Umzug auch abgemeldet. Die hält es nicht mal mehr für nötig, auf meine Nachrichten zu antworten. Aus den Augen aus dem Sinn. Es macht mich wütend und traurig zugleich. Ich bin scheinbar nur gut, wenn man was von mir braucht oder meine Hilfe will. Wenn ich dann aber was brauche - da müssen wir nicht drüber reden. :sadwoman:
Ich habe auch nicht das Gefühl als Frau und potenzielle Partnerin wahrgenommen zu werden. Überhaupt kein bisschen. Noch nie. Während eine befreundete Kollegin sogar aus dem Restaurant raus hinterher vom Kellner die Telefonnummer zugesteckt bekommen hat (man sollte noch dazu sagen, der hat uns nicht mal bedient an dem Abend!), wäre ich froh, wenn mich jemand mal anguckt. Ich weiß nicht, wie ich das ändern kann. Es ist so frustrierend und tut einfach weh.

Tut mir leid. Das war jetzt doch ganz schön viel...und viel Gejammer. Vielleicht hat ja einer irgendwelche Tipps. :gruebel: Es scheint mir auf jeden Fall Zeit, sich mal um professionelle Hilfe zu bemühen.
Klingt sehr schade ... vorallem da du dir da selbst ganz schön im Wege zu stehen scheinst, und dir viele (schöne) Situation verwehren scheinst, weil da so ein unterbewusstes "mich will doch eh niemand ... nur schnell ab in die hinterste Reihe"-Programm blitzschnell anspringt. Aber nichts, woran du nicht schrittweise arbeiten könntest.

Kann jetzt nur zu der Tanzpartnerwahl-Situation was schreiben, da ich als Mann recht häufig in der umgekehrten Situation bin (bzw. auf Grund der momentanen Situation noch "war"), und fast immer den relativen Luxus hatte, mir bei enormem Frauenüberschuss einfach spontan irgendeine Dame schnappen zu können, ohne lange zu überlegen.

Ich überlege wie gesagt mittlerweile nicht mehr groß, nehme potenziell aber schon kurz wahr, wer irgendwie tanzwillig ist oder lieber für sich bleiben will, und gehe natürlich auf erstere zu. Es geht ja schließlich drum schnell einen Partner zu finden, bevor der nächste Tanz anfängt. Es muss auch absolut nix überschweifendes oder super offenes auf der Gegenseite sein, aber wenn sich jemand z.B. in die hinterste Reihe postiert, wegschaut, oder sonst wie einen eher nicht am gemeinsamen Tanz interessierten Eindruck macht, ist die Wahrscheinlichkeit eher gering dass ich da bewusst drauf zugehe und den Eisbrecher spiele. Ausnahme ist, wenn mal Neue dazukommen, die noch etwas unsicher/schüchtern sind, aber schon potenzielle Tanzbereitschaft da ist.

Ich weiß nicht in wie weit du da schon mal deine Außenwirkung über deine Positionierung im Raum, Blickkontakt oder Körpersprache reflektiert hast in solchen Situationen. Daran etwas zu justieren kann schon enorm helfen. Oder du wirfst (so als kleine Konfrontationstherapie ;)) mal kurz die "klassischen" Rollenverteilungsvorstellungen, dass du als Frau bei sowas immer passiv zu sein hast und darauf warten musst von irgendwem ausgewählt zu werden, über Bord, und gehst das nächste Mal auf einen Tanzpartner mit dem gerne mal tanzen würdest zu, und fragst ihn ob er gerne für den nächsten Tanz dein Partner sein würde (Blickkontakt nicht vergessen). Denn im Endeffekt freut sich (fast) jeder wenn er mal ausgewählt wird (egal ob Männlein oder Weiblein), und wenn dann hapert es eher am trauen wer den ersten Schritt macht. Das geht alles nicht von heute auf morgen, und ich hab da auch ein Weilchen dran geübt, aber es lohnt sich.
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Re: Unsichtbar sein...

Beitrag von eiertanz »

Himbeere hat geschrieben: 26 Feb 2020 23:27 Die Gelegenheiten, wo ich Freikarten für ein ausverkauftes Event habe, aber niemanden finde, der mitgeht, nicht mal geschenkt.
Fallen die nicht wegen Corona aus?!
Homeofficer

Re: Unsichtbar sein...

Beitrag von Homeofficer »

Informatiker hat geschrieben: 30 Jul 2020 22:37
Kachana hat geschrieben: 30 Jul 2020 18:22Ich habe auch nicht das Gefühl als Frau und potenzielle Partnerin wahrgenommen zu werden. Überhaupt kein bisschen. Noch nie. Während eine befreundete Kollegin sogar aus dem Restaurant raus hinterher vom Kellner die Telefonnummer zugesteckt bekommen hat (man sollte noch dazu sagen, der hat uns nicht mal bedient an dem Abend!), wäre ich froh, wenn mich jemand mal anguckt. Ich weiß nicht, wie ich das ändern kann. Es ist so frustrierend und tut einfach weh.

Tut mir leid. Das war jetzt doch ganz schön viel...und viel Gejammer. Vielleicht hat ja einer irgendwelche Tipps. :gruebel:
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Ich wäre eher vorsichtig bei solchen Tipps. Für Menschen mit eh schon schwachem Selbstwertgefühl kann das (oder Online-Dating allgemein) pures Gift sein ...
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Re: Unsichtbar sein...

Beitrag von Informatiker »

Als Frau sieht die Welt etwas anders aus.
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Re: Unsichtbar sein...

Beitrag von Homeofficer »

Informatiker hat geschrieben: 31 Jul 2020 10:59 Als Frau sieht die Welt etwas anders aus.
Kann sein. So wie sich ihr Beitrag liest, braucht sie aber vielleicht etwas anderes als permanente, kurze Ego-Boosts durch einen ONS nach dem anderen mit irgendwelchen Trophäenjägern. Aber gut, letztendlich ist es ihre Entscheidung, und auch nicht mein Fachgebiet.

Vielleicht begegnet ihr euch ja dann mal zufällig? :lol:
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Re: Unsichtbar sein...

Beitrag von Himbeere »

eiertanz hat geschrieben: 31 Jul 2020 10:33
Himbeere hat geschrieben: 26 Feb 2020 23:27 Die Gelegenheiten, wo ich Freikarten für ein ausverkauftes Event habe, aber niemanden finde, der mitgeht, nicht mal geschenkt.
Fallen die nicht wegen Corona aus?!
Erst seit Corona fallen die aus. Und Freikarten kriege ich seither auch keine mehr ;-). Wenigstens ein Problem gelöst!
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Re: Unsichtbar sein...

Beitrag von eiertanz »

Himbeere hat geschrieben: 31 Jul 2020 13:03
eiertanz hat geschrieben: 31 Jul 2020 10:33
Himbeere hat geschrieben: 26 Feb 2020 23:27 Die Gelegenheiten, wo ich Freikarten für ein ausverkauftes Event habe, aber niemanden finde, der mitgeht, nicht mal geschenkt.
Fallen die nicht wegen Corona aus?!
Erst seit Corona fallen die aus. Und Freikarten kriege ich seither auch keine mehr ;-). Wenigstens ein Problem gelöst!
Ansonsten: Es muss ja auch Interesse für den Inhalt des Events bestehen. Ich selbst habe auch das Problem, dass ich häufig alleine zu Events gehe. Aber das hat schlicht damit zu tun, dass ich in meinem Umfeld nun mal der einzige bin, der sich für das Thema des Events interessiert.

Fiktives Beispiel: Man interessiert sich für die Wildecker Herzbuben, aber die Leute im Umfeld finden die halt doof oder kennen die nicht. Oder halt irgendwelche Nischenkünstler, welche in ganz Deutschland weniger als 100.000 Fans haben (Oonagh z.B. hat nur weniger als 64Tsd. Follower auf Instagram.). Und nicht jeder Follower ist ja aktiver Fan, da sind auch Karteileichen drunter.
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Re: Unsichtbar sein...

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Das Gefühl unsichtbar zu sein, habe ich auch manchmal. Für Frauen scheine ich sowieso unsichtbar zu sein. Ok, ich bin jetzt kein Adonis, aber als hässlich würde ich mich jetzt auch nicht bezeichnen. Trotzdem wecke ich bei Frauen offenbar nicht nur kein Interesse, nein, ich scheine unsichtbar zu sein.

Das ist aber nicht nur bei Frauen der Fall. Mir passiert das auch öfters im Laden. Ich grüsse eine Kundin bzw. einen Kunden, diese(r) schaut mich auch an, trotzdem bekomme keine Antwort. Ein paar Minuten später höre ich dann wie gefragt wird: "Ist der Markus heute nicht da?" :specht: :wuetend: Da fällt dann selbst mir nichts mehr zu ein...
Früher habe ich mich darüber immer geärgert. Heute grüsse ich den Kunden und wenn ich keine Antwort bekomme dann denke ich mir: "Ok, dann nicht. Ich hab meine Pflicht getan!"
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!