Wozu ist das AB-Forum gut?

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Captain Unsichtbar
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Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

LonesomeCoder hat geschrieben: 11 Apr 2020 08:20 Aber was ist der Grund dafür, dass die MABs hier im Forum überdurchschnittlich gebildet sind?
Ist das so, oder sind das bloss die lauten Stimmen mit den längsten Posts und Diskussionen die den Grossteil für sich vereinnahmen?
Was sind deine Quellen? Oder worauf beruht deine Annahme?
Informatiker hat geschrieben: 11 Apr 2020 10:09
LonesomeCoder hat geschrieben: 11 Apr 2020 08:20MABs hier im Forum überdurchschnittlich gebildet sind? Unter ihnen ist der Anteil an Hochschulabsolventen deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung. Ginge es nach dieser Regel müssten die Mehrheit der MABs ohne oder nur mir geringen Abschlüssen und Einkommen sein. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die MABs, wo kein oder nur ein geringes Einkommen und Folgen wie nur eine kleine Wohnung haben, Einschränkungen bei Ausflugsmöglichkeiten usw. vorliegen, sind in der Minderheit.
Weil Nichtakademiker keine Lust auf seitenlange Metadiskussionen haben, die am Ende keinen voran bringen? Da ist selbst das ein oder andere PU-Forum hilfreicher. :hierlang:
Und natürlich das.
"And sometimes I get nervous
When I see an open door
Close your eyes, clear your heart
Cut the cord"
– The Killers
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Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von Dieerrax »

Vogel hat geschrieben: 11 Apr 2020 10:31 Ich weiss nicht, aber in Arne Hoffmanns Buch z.B. kommen nicht nur Akademiker zu Wort. Und auch hier im Forum sind nicht nur Akademiker unterwegs. Verkopft sein kann man auch ohne akademischen Abschluss. Ich war fast Mitte 30 als ich den ersten akademischen Abschluss erreichte.

Dass sich hier aber viele davon tummeln könnte eher an der höheren Internetaffinität liegen. Bekanntlich gibt es mehr ABs als hier im Forum registriert sind.
Sehe ich auch so. Da kommen verschiedene Faktoren zusammen. Auch das was Informatiker sagt zu den seitenlangen Metadiskussionen...
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Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von Vogel »

Mal abgesehen davon, basiert LonesomeCoders Aussage mal wieder auf nicht-existente Tatsachen: es gibt keine bestätigte Zahl wieviel ABs es wirklich gibt. Es gibt nur Schätzungen, die variieren je nach Definition von AB. Und schon gar nicht die Verteilung von Geschlechtern, Abschlüssen, Berufen etc..
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Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von Dieerrax »

Monozyt hat geschrieben: 10 Apr 2020 19:56 Es ist jetzt müßig, sich darüber zu streiten ob die Tendenz zur Hypergamie jetzt mehr den Ansprüchen der Frauen oder der Fragilität männlicher Egos geschuldet ist, denn die Wahrheit ist wohl dass wir alle in einem uns prägenden gesellschaftlichen Umfeld mit entsprechenden Erwartungen leben. Von Frauen habe ich den Wunsch nach einem wirtschaftlich gutsituierten Partner schon oft gehört, von Männern allenfalls scherzhaft ("ich heirate später reich und werde Hausmann!").

Volle Zustimmung. Dazu kommt allerdings, dass ich seit in meinem Umfeld mehrere Frauen nach Schwangerschaft aus dem Job gemobbt wurden und nur noch auf das Gehalt des Ehemannes angewiesen sind (mit katastrophalen Auswirkungen auf die spätere Rente...) nicht mehr das raten kann, was ich früher Freundinnen geraten habe (das war als ich nicht der einzige Single in meinem Umfeld war - da habe ich teilweise Hypogamie, also das Gegenteil von Hypergamie, empfohlen...). So lange Kinderwunsch besteht (bei mir wie gesagt kein Thema).
Monozyt hat geschrieben: 10 Apr 2020 19:56Nebenbei, auch Frauen die definitiv keine Kinder wollen oder gar bekommen können reagieren irrational negativ auf (erbliche) Eigenschaften (z.B. geringe Körpergröße, schwächlicher Körperbau) von Männern mit denen sie sich ohnehin niemals fortpflanzen werden.
Ich werfe "den Frauen" diese Oberflächlichkeit nicht vor, denn sie können nichts dafür, aber natürlich ärgere ich mich - als z.T. Betroffener - darüber. So wie du dich offensichtlich - als Betroffene? - über die Oberflächlichkeit in Bezug auf das Alter ärgerst...
Ich empfinde nur weibliche Männer als attraktiv - besagten "schwächlichen Körperbau" bevorzuge ich. ;)

Zu Betroffenheit: ja, klar. Aber auch beruflich (also nicht nur im Datingbereich) merke ich das. Mein Wert als Mensch wird als Frau je älter ich werde immer weniger. Und das ist kacke. Im sexuellen/romantischen Bereich: ich bin von nem Festival weg als Faber mit "Vivaldi" kam. Ich schalte auch das Radio ab. Das Lied geht darum, dass eine Frau "Mitte 30" den 27jährigen versucht zu verführen und wie ätzend er das findet. Am Ende lässt er sie stehen und zitiert sie mit "Komm schon, du musst, ich hab' den ganzen Abend mit dir verbracht, über jede von deinen Geschichten hab' ich gelacht. Ich hab auf's falsche Ross gesetzt, wenn ich heut' Nacht noch reiten will." Der Liedtitel bezieht sich natürlich auf dei "Vier Jahreszeiten". Also die "Mitte 30"-Frau-Jahreszeit ist bäh, Herbst. Welk.
Zuletzt geändert von Dieerrax am 11 Apr 2020 11:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von Dieerrax »

Vogel hat geschrieben: 11 Apr 2020 10:55 Mal abgesehen davon, basiert LonesomeCoders Aussage mal wieder auf nicht-existente Tatsachen: es gibt keine bestätigte Zahl wieviel ABs es wirklich gibt. Es gibt nur Schätzungen, die variieren je nach Definition von AB. Und schon gar nicht die Verteilung von Geschlechtern, Abschlüssen, Berufen etc..
Jein - wie schon gesagt gibt es da zumindest im Bereich Armut, Alter, Behinderung Studien zu wer allein bleibt. Es gibt auch Studien zu Heirat, Scheidung und Bildung. Was ich lustig, aber auch logisch fand: Taubstumme sind mit geringerer Wahrscheinlichkeit Single als Hörende. :) Macht total Sinn, als ich drüber nachgedacht habe.
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Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von F.Dark »

LonesomeCoder hat geschrieben: 11 Apr 2020 08:20
F.Dark hat geschrieben: 10 Apr 2020 13:20
Brax hat geschrieben: 10 Apr 2020 08:32 Noch mehr würde es dir helfen, eine wohlwollende und freundliche Einstellung Frauen gegenüber an den Tag zu legen. Und zwar in Echt, nicht nur geheuchelt.
Diese Einstellung hatte ich so zwischen 17 und 22.
Im Gegensatz zu den Typen aus meiner Klassenstufe, die einfach nur Frauen verarscht haben, um sie ins Bett zu kriegen.

Nein ich war sehr freundlich und liebevoll zu Frauen, bloß gebracht hat mir das gar nichts.
Auch meine Erfahrungen. Ging es nach den Aussagen meiner Mitschülerinnen und Zivikolleginnen wäre ich ein Frauenheld gewesen und die wahren Frauenhelden hätten niemals Chancen gehabt...
Ja genau sowas habe ich auch oft gehört.
Dieerrax

Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von Dieerrax »

F.Dark hat geschrieben: 11 Apr 2020 11:08
LonesomeCoder hat geschrieben: 11 Apr 2020 08:20
F.Dark hat geschrieben: 10 Apr 2020 13:20 Diese Einstellung hatte ich so zwischen 17 und 22. Im Gegensatz zu den Typen aus meiner Klassenstufe, die einfach nur Frauen verarscht haben, um sie ins Bett zu kriegen.

Nein ich war sehr freundlich und liebevoll zu Frauen, bloß gebracht hat mir das gar nichts.
Auch meine Erfahrungen. Ging es nach den Aussagen meiner Mitschülerinnen und Zivikolleginnen wäre ich ein Frauenheld gewesen und die wahren Frauenhelden hätten niemals Chancen gehabt...
Ja genau sowas habe ich auch oft gehört.
Da möchte ich mich als Frau mal einschalten - natürlich stimmt das nicht. Da habt Ihr schon Recht! Das ist Schwachsinn.
"Women are not vending machines that you put kindness coins in until sex falls out."

Die Idee, dass alle oder viele MABs nur nicht MABs nicht MABs wären wenn sie "netter" wären, ist absoluter Müll.
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Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von Vogel »

Dieerrax hat geschrieben: 11 Apr 2020 11:08
Jein - wie schon gesagt gibt es da zumindest im Bereich Armut, Alter, Behinderung Studien zu wer allein bleibt. Es gibt auch Studien zu Heirat, Scheidung und Bildung. Was ich lustig, aber auch logisch fand: Taubstumme sind mit geringerer Wahrscheinlichkeit Single als Hörende. :) Macht total Sinn, als ich drüber nachgedacht habe.
Alleine bleiben ist nicht gleich AB. Und auch wer unverheiratet bleibt ist noch lange kein AB.
F.Dark

Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von F.Dark »

Dieerrax hat geschrieben: 11 Apr 2020 11:12
F.Dark hat geschrieben: 11 Apr 2020 11:08
LonesomeCoder hat geschrieben: 11 Apr 2020 08:20

Auch meine Erfahrungen. Ging es nach den Aussagen meiner Mitschülerinnen und Zivikolleginnen wäre ich ein Frauenheld gewesen und die wahren Frauenhelden hätten niemals Chancen gehabt...
Ja genau sowas habe ich auch oft gehört.
Da möchte ich mich als Frau mal einschalten - natürlich stimmt das nicht. Da habt Ihr schon Recht! Das ist Schwachsinn.
"Women are not vending machines that you put kindness coins in until sex falls out."

Die Idee, dass alle oder viele MABs nur nicht MABs nicht MABs wären wenn sie "netter" wären, ist absoluter Müll.
Kam allerdings in diesem Fall von einer Frau.
Informatiker

Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von Informatiker »

LonesomeCoder hat geschrieben: 11 Apr 2020 08:20Auch meine Erfahrungen. Ging es nach den Aussagen meiner Mitschülerinnen und Zivikolleginnen wäre ich ein Frauenheld gewesen und die wahren Frauenhelden hätten niemals Chancen gehabt...
Nett ist eine kleine Schwester von Scheiße. Und die Standardformulierung, wenn man fremden Menschen nicht vor dem Kopf stoßen möchte.
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Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von Brax »

Dieerrax hat geschrieben: 11 Apr 2020 11:12 "Women are not vending machines that you put kindness coins in until sex falls out."

Die Idee, dass alle oder viele MABs nur nicht MABs nicht MABs wären wenn sie "netter" wären, ist absoluter Müll.
Es erhöht aber die Chancen.

Wobei ich dir mit der Aussage recht gebe, dass es natürlich keine Garantie gibt.
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Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von Vogel »

Brax hat geschrieben: 11 Apr 2020 12:03
Wobei ich dir mit der Aussage recht gebe, dass es natürlich keine Garantie gibt.
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Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von Hanuta »

F.Dark hat geschrieben: 11 Apr 2020 11:20
Dieerrax hat geschrieben: 11 Apr 2020 11:12
F.Dark hat geschrieben: 11 Apr 2020 11:08
Ja genau sowas habe ich auch oft gehört.
Da möchte ich mich als Frau mal einschalten - natürlich stimmt das nicht. Da habt Ihr schon Recht! Das ist Schwachsinn.
"Women are not vending machines that you put kindness coins in until sex falls out."

Die Idee, dass alle oder viele MABs nur nicht MABs nicht MABs wären wenn sie "netter" wären, ist absoluter Müll.
Kam allerdings in diesem Fall von einer Frau.
"Nett sein" ist erstmal Schritt 1, um überhaupt in Kontakt zu treten. Dass daran direkt ein Erfolg a la "Ich will Sex mit dir!" geknüpft ist, klingt sehr illusorisch.
Und die Tatsache, dass man nur "nett" zu den Frauen war, weil man sich mehr erhofft hat, spricht auch nicht gerade für einen selbst. Das hieße ja theoretisch, dass man bei anderen Menschen nicht so "nett" war oder bei Frauen, die einen sexuell nicht interessieren.
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Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von Brax »

Vogel hat geschrieben: 11 Apr 2020 12:11
Brax hat geschrieben: 11 Apr 2020 12:03
Wobei ich dir mit der Aussage recht gebe, dass es natürlich keine Garantie gibt.
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Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von Monozyt »

Dieerrax hat geschrieben: 11 Apr 2020 03:13 Jetzt musste ich schmunzeln - ich bin davon ausgegangen, dass du Autist bin, weil du mir auf alles geantwortet hast.

Ich merke gerade, hab ich überhaupt nicht. Hierzu:
Dieerrax hat geschrieben: 10 Apr 2020 16:33 Diesen "Stress" haben Frauen quasi nie - Profil lesen ist bei Frauen Standard. Die kontaktieren nicht schwule Männer. Und du hast zu Bi-Frauen wie du zeigst schon eine Meinung: nämlich genau die gleiche wie die meisten anderen auch... Allerdings gibt es tatsächlich auch viele Männer, die nicht akzeptieren können, dass Lesben existieren...
wollte ich noch was nachschieben - das mit den Singlebörsen war tatsächlich eher eine Aussage darüber, was ich potentiell tun würde - wenn ich es denn mal wieder versuchen täte. Für diesen Fall rechne ich mit einer sehr hohen "Ignoriertwerden"-Quote meiner Nachrichten bei keinen bis maximal sehr wenigen Nachrichten die aktiv an mich geschrieben werden. Somit mit einem relativ hohen Zeitaufwand bei begrenzten Resultaten. Um ehrlich zu sein - und mich an dieser Stelle dem wohl berechtigten Vorwurf auszusetzen, selbst schuld an meiner Situation zu sein: Bislang habe ich das alles nicht getan. Erst jetzt fängt mein Leben (wieder) an halbwegs normal zu werden, so dass ich mich in der Lage sehe das vielleicht demnächst zu versuchen. Meine realen Erfahrungen mit Singlebörsen und Apps beziehen sich im wesentlichen auf ein paar Versuche bei Tinder, bei denen (immerhin) mal 2 "Kaffetrink-Dates" rumkamen aus denen sich nichts entwickelt hat.
Und auf einen Account bei finya, den ich mal angelegt hatte aber dann aus Zeitmangel in der Ausbildung praktisch nicht aktiv genutzt. Selbst angeschrieben wurde ich in dem halben Jahr bis zur Löschung aber nicht.
Tinder hatte für mich bei aller Oberflächlichkeit den Vorteil, dass wenn mal ein Match zustande kommt immerhin ein großer Teil der Frauen antwortet. Auch all meine Beispiele wen ich auf eher klassischen Singlebörsen mit längeren Profilen anschreiben würde oder nicht waren demnach fiktiv und beziehen sich auf eine mögliche Zukunft.
Leider kämpfe ich immer noch nicht nur im realen Leben mit Unsicherheit und "Ansprechangst" gegenüber Frauen sondern auch online :D

Was Bi-Frauen anbetrifft: ich habe da eigentlich nicht das Vorurteil höherer Promiskuität per se, sondern eher die (irrationale) Angst - die ich mit vielen 100%-Lesben teile - für jemanden des anderen Geschlechts verlassen zu werden selbst wenn ich nichts hätte anders oder besser machen können (um ein besserer Mann zu sein). Aber das ist nur eine Spitzfindigkeit. Und ja, es ist ein Fall von "fragilem Selbstbewusstsein".



Zu Hausmann: ich empfinde es immer wieder als bemerkenswert, dass (wie ja hier auch F.Dark) auf "ein Mann muss einer Frau rechtlich zugeordnet werden" gepocht wird unter MABs wegen der Hypergamie, aber nie auf anderes Eingehen von Ursachen.*

Um mich da selbst zu zitieren: "Die Grenzen meiner Erfahrung sind die Grenzen meiner Welt"...

Ich bin hier lange nicht im Forum aktiv gewesen, kannte daher auch deine bisherigen Beiträge nicht. Nachdem ich aber deine Vorstellung gelesen habe ist mir glaube ich klar geworden, warum wir viele Dinge aus so unterschiedlichen Perspektiven betrachten...

Zunächst einmal möchte ich mich entschuldigen, wenn ich dir mit meinen Einlassungen nach dem Motto "Frauen bekommen doch immer Interesse entgegengebracht, ob jetzt offen oder heimlich" zu nahe getreten bin... da ich aus meiner eigenen Erfahrung keine unangenehmen, übergriffigen oder gar traumatisierenden "Interessensbekundungen" kenne, sondern lediglich die völlige Abwesenheit dieser,
bin ich vielleicht zu optimistisch gewesen was die Möglichkeiten die sich aus diesen Interessensbekundungen ergeben betrifft.

Zu "Hausmann" bzw. "ein Mann muss einer Frau rechtlich zugeordnet werden" als einziger Vorstellung selbst im Kontext fiktiver Alternativszenarien - nun ich gebe zu dass mir vielleicht einfach die Fantasie - nicht die Offenheit - für wirklich radikale Neuentwürfe fehlt.
Ich bin in einem im besten Sinne "konservativen" (aber an sich nicht bornierten) Umfeld aufgewachsen - was meine gedankliche Flexibilität hier womöglich stark einschränkt. Andererseits hatte ich das Privileg (das ist mir bewusst geworden, als ich von deinen bisherigen Erfahrungen las), dass es eben auch ein weitgehend "heiles" Familienumfeld war (und wo es das nicht war, es diesen Werten zumindest nicht wesentlich widersprach). Praktisch alle in meinem Familienumfeld haben irgendwann ihre/n ersten, zweiten oder dritten Freund/Freundin geheiratet und sind dann zusammen geblieben. Einzelne dieser Ehen sind irgendwann zu dysfunktionalen WGs degeneriert, aber an sich ging es wohl meistens. Scheidungen existierten so gut wie nicht, alleinstehende und -erziehende Mütter eigentlich nur aufgrund eines verstorbenen Ehemannes. Bis zum Coming-out meines Bruders (ich weiß Bescheid, wir reden aber nicht drüber - macht ohnehin keinen richtigen Unterschied, er ist auch Single und vermutlich Voll-AB) waren selbst nicht-Heteros eine komplett fremdartige Erscheinung für mich. (Damals hat es mich recht hart getroffen, weil es sozusagen mir die "Enkelkinder"-Bürde auferlegt hat und ich ihm eigentlich bessere Chancen bei den Frauen zugetraut hätte als mir). Mein Vater war Alleinverdiener, meine Mutter Hausfrau. Zum BGE: genaugenommen habe ich jahrelang indirekt von so etwas profitiert (Witwenrente nach altem BRD-Recht, nach dem Tod meines Vaters).


Klar, einerseits fördert unsere ganze Gesellschaft Materialismus - aber das kann jetzt wirklich nicht als unveränderlich angesehen werden (da gibt es zu viele Gegenbeispiele - die Influencer-Gesellschaft ist doch eher speziell neuzeitlich und auch heute gibt es Teile der Gesellschaft in der Frauen Antimaterialismus vorziehen - wer war der exMAB, der zu Hambi gegangen ist hier? War das Hanuta?). Bei mir selbst waren alle OdBs, die mir jetzt einfallen (habe keine Liste gemacht) eher das Gegenteil - also standen finanziell schlechter da als ich oder komplett an Geld desinteressiert. Dem steht natürlich die Tatsache der ständigen Überforderung beruflich meinerseits gegenüber (Überforderung durch meine Behinderung), ein ständiges Hamsterrad- wenn ich in einer Beziehung wäre mit jemandem, der arbeitet über Niveau Minijob, dann hätte ich da eine Wahl, die mir so fehlt.

*Andererseits habe ich aber auch den Luxus, keine Kinder zu wollen (ich wäre keine gute Mutter) - aber alle meine Freundinnen, die kleine Kinder haben, können sich nur das Gehalt des Ehemanns sich über Wasser halten. Und mehrere sind aus der Arbeit gemobbt worden, als klar war, dass sie ein Kind kriegen würden. Komischerweise bevorzugen MABs quasi immer "ein Mann muss rechtlich einer Frau zu geteilt werden" und nie bedingungloses Grundeinkommen um der weiblichen Hypergamie zu begegnen...

Ich glaube, im Hinblick auf ein bedingungsloses Grundeinkommen (das ich im Grundsatz für eine charmante Idee halte) ist der Hauptunterschied zwischen dir und mir dass ich pessimistischer bin im Hinblick auf die Realisierbarkeit angesichts der menschlichen Natur.
Ich sagte ja bereits, ich habe durchaus viele Jahre von Sozialtransfers profitiert. Das war zweifellos etwas, das mir ein weitgehend von finanziellen Härten freies Leben ermöglicht hat. Aber ich habe auch den sedierenden Effekt erlebt, wenn man eben nicht arbeiten muss um zu leben. Hätte ich mich im Studium mehr angestrengt wenn ich gewusst hätte, dass es sehr schnell auf meinen finanziellen Beitrag ankommt? Oder womöglich direkt eine Ausbildung gemacht, um schnell Geld zu verdienen? Vielleicht. Vielleicht wäre mein Leben so "geradliniger" verlaufen, wenn nicht immer alles nur von meinem inneren Antrieb abgehangen hätte, sondern auch von äußeren Verpflichtungen.

Wenn ich heute ein BGE bekäme, was würde ich tun? Wenn es auf Hartz-IV-Level wäre - wohl nichts anderes als so auch. Ich würde weiterarbeiten und die paar hundert Euro als Ausgleich für die unweigerlich eintretende zusätzliche Inflation einsacken.
Bei 1000€? Würde ich wohl versuchen auf Teilzeit runter zu gehen. Mein Job ist nicht schlecht, ich mache ihn grundsätzlich gerne, aber es ist auch nicht meine ultimative Leidenschaft.
Bei 3000€? Kann ich auch aufhören zu arbeiten, oder nur noch kommen wenn ich gerade Zeit und Lust habe. Jetzt mal unterstellt, das nicht sowieso alles zusammenbricht weil alle anderen die gleiche Idee haben.

Ich glaube dass ein BGE irgendwann möglich und dann auch sinnvoll und notwendig ist - allerdings im Kontext einer hochautomatisierten quasi-Star-Trek-Utopie, in der praktisch alle Güter des Grundbedarfs mit minimalem menschlichen Personalaufwand produziert werden können. Und Geld nur noch die primäre Funktion hat, die Allokation der nach wie vor begrenzten Ressourcen zu verwalten und per Grundeinkommen jedem ein Basislevel an Partizipation an diesen Ressourcen zugeteilt wird.

Ich glaube aber nicht, dass ein BGE grundsätzlich etwas am kulturellen Trend zur Hypergamie ändern würde. Nur Geld würde dann eben unwichtiger, dafür würden andere Eigenschaften von denen man "mehr" oder "weniger" haben kann im Ranking steigen.
In gewisser Weise ist bei uns ja schon eine derartige Abschwächung der Hypergamie in finanzieller Hinsicht zu beobachten.
Im Vergleich zu Ländern ohne sozialen Absicherungssystemen (in denen Frauen oft aus primär finanzieller Motivation heiraten bzw. dem Zwang dazu nachgeben) hat man hier die Wahl verschiedener Optionen. Auch eine alleinerziehende Mutter eines kleinen Kindes ohne Job muss hier nicht verhungern. Und das ist verdammt nochmal gut so.

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Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von Vogel »

Brax hat geschrieben: 11 Apr 2020 12:18Wozu?
Wie Hanuta und Informatiker angedeutet haben, gibt es offenbar verschiedene Arten von "Nett".

Es gibt einmal "Nett" als ehrliches Zuvorkommend- bzw. Freundlich sein. Und einmal als falsch-freundliche Art im Sinne von Hintergedanken.

Das eine ist für mich keine alleinige Vorraussetzung für eine Beziehungsanbahnung, "Nett"-sein halte ich für selbstverständlich, ist aber für manche ein Zeichen für Schwäche, oder Unmännlichkeit. Das andere ist ein No-Go.
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Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von NBUC »

Dieerrax hat geschrieben: 11 Apr 2020 03:13 und nie bedingungloses Grundeinkommen um der weiblichen Hypergamie zu begegnen...
Da es auch mit einem bedingungslosen Grundeinkommen Vermögens/Einkommensgefälle geben wird, ist das (auch) für diese Problematik völlig unbrauchbar.
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Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von Brax »

Vogel hat geschrieben: 11 Apr 2020 12:31 Es gibt einmal "Nett" als ehrliches Zuvorkommend- bzw. Freundlich sein. Und einmal als falsch-freundliche Art im Sinne von Hintergedanken.
Ich nehme an, dass klar ist, welches "nett" ich meine.

Vogel hat geschrieben: 11 Apr 2020 12:31Das eine ist für mich keine alleinige Vorraussetzung für eine Beziehungsanbahnung
Habe ich auch nicht gesagt (falls du das so verstanden haben solltest). Aber einige Männer hier scheinen das so zu sehen, wenn sie Aussagen machen wie "Früher war ich nett zu Frauen, hat aber nichts gebracht".

Vogel hat geschrieben: 11 Apr 2020 12:31Das andere ist ein No-Go.
Ja, allerdings.
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Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von NBUC »

Brax hat geschrieben: 11 Apr 2020 12:49
Vogel hat geschrieben: 11 Apr 2020 12:31Das eine ist für mich keine alleinige Vorraussetzung für eine Beziehungsanbahnung
Habe ich auch nicht gesagt (falls du das so verstanden haben solltest). Aber einige Männer hier scheinen das so zu sehen, wenn sie Aussagen machen wie "Früher war ich nett zu Frauen, hat aber nichts gebracht".
Ich denke dieses "nett" definiert sich über ein durch entsprechende Erziehung indoktriniertes Paket, wo das "basis"-nett mit einem Haufen anderer Vorgaben und Leitlinein, inkl. einer Verteufelung von Sexualität, Konkurrenzdenken, männlcihen Verhaltensmustern etc einhergeht, welche dann in Summe den Stempel "unattraktive Lusche" nach sich zieht.
Und sortier diese toxische Masse dann mal nach den richtigen Proportionen auseinander.
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Re: Wozu ist das AB-Forum gut?

Beitrag von Nonkonformist »

Vogel hat geschrieben: 11 Apr 2020 12:31
Brax hat geschrieben: 11 Apr 2020 12:18Wozu?
Wie Hanuta und Informatiker angedeutet haben, gibt es offenbar verschiedene Arten von "Nett".

Es gibt einmal "Nett" als ehrliches Zuvorkommend- bzw. Freundlich sein. Und einmal als falsch-freundliche Art im Sinne von Hintergedanken.

Das eine ist für mich keine alleinige Vorraussetzung für eine Beziehungsanbahnung, "Nett"-sein halte ich für selbstverständlich, ist aber für manche ein Zeichen für Schwäche, oder Unmännlichkeit. Das andere ist ein No-Go.
Wenn ich mich verliebe, schaltet sich bei mir meist automatisch einen art fürsorglichkeitsmechanismus ein.
Bedeutet aber nicht das ich erwarte das sie im gegenzug mit mir schläft oder so.