Giebenrath hat geschrieben: ↑25 Mai 2020 20:26
Melli hat geschrieben: ↑25 Mai 2020 19:11
Giebenrath hat geschrieben: ↑25 Mai 2020 18:54Viel interessanter ist, dass vielerorts Enthaltsamkeit als Verdachtsindiz für verdeckte Homosexualität gilt.
Da wäre dann doch die Heteronormativität am Werke
Es zeigt jedenfalls, dass von Heterosexuellen bestimmte Lebensformen und Verhaltensweisen erwartet werden. Heterosexualität wird somit nicht nur als eine sexuelle Orientierung verstanden, sondern auch als ein Verhalten und eine Lebensform. Es wird also erwartet, dass ein heterosexueller Mann verheiratet ist oder eine Freundin hat oder wenigstens ständig auf der Pirsch ist. Wer diese Erwartungen nicht erfüllt und die Rolle des Heterosexuellen nicht ausfüllt, ist vermutlich homosexuell. So einfach ist die streng heteronormative Logik.
Und menschen die dieses erwartungsmuster haben, zeigen damit, ziemlich konformistisch und unflexibel zu sein, womit sie sich bei mir sowieso aussortiert hätten.
(Ich habe mein leben generell sehr explizit und bewusst NICHT nach gesellschaftliche erwartungen gestaltet, aber nach meinen eigenen geschmack, vorlieben und bedürfnisse, die nicht immer gesellschaftskonform waren. Ein leben nach gesellschaftlichen pflichtprogramm ist für mich ein leben nicht gelebt; eine ameise in einen ameisenhaufen, und dafür ist mir das leben zu kurz und zu wertvoll. So eine heteronormative logik bring mir leicht zum erbrechen, und die, die nach ein solcher logik leben und beurteilen, sind wirklich nicht mein ding. Ich brauche eine einfühlsamere und individualistischere partnerin, die mich als person liebt, nicht als eine sammlung von erwartungen und pflichtleistungen. Jemanden für dem der mensch als person wichtiger ist als seinen erfolge. Deshalb wiedert einen LMS lebensstil mich auch an. Wäre ich jetzt millionär, würde ich keinen einzigen frau mehr trauen aufrichtige gefühle für mich zu haben. Ja, das ist nicht pragmatisch und sehr idealistisch. Aber idealismus und sich selbst treu bleiben sind zwei der wenigen sachen die das leben lebenswert machen. Und erfolge nach den wertvorstellungen der anderen sind gar keine erfolge, wenn man diese wertvorstellungen sebst nicht aufrichtig teilt - eher sind es in diesem fall niederlage. Ein leben voller ONS, weil es die geselschaft so von singles verlangt, wäre für mich ein gescheitertes leben voller selbstverrat und selbstverachtung.)
Wie denn auch, seit ich menschen mit diesen ansichten selbst ausselektieren würde, und sehr bauchgesteuerten triebhaften menschen und konformisten, als hochsensibler, demisexueller, nonkonformistischer mann mit gruppenzwangallergie, sowieso nicht mein ding sind, nicht wirklich ein problem. Sie würden einfach nicht zu mir passen. (Schade nur, das es so viele sind. Aber ich habe sowieso immer nur in meinen künstlerkreisen gesucht, wo normativität eher unerwünscht und selten war.)