Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

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Hoppala
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Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von Hoppala »

Two-Tone hat geschrieben: 15 Jun 2020 08:40
Das lässt sich schon mit gewisser Wahrscheinlichkeit auf "Herzebene" rausfinden.
Wie kann das wissenschaftlich erklärt werden? Spielen gewisse Hormone oder Pheromone eine Rolle? Kann die menschliche Nase diese schnüffeln? Oder werden gewisse Rezeptoren im Auge angesprochen?
Oder ab welchem Mundwinkel (in Grad angegeben) kann man sicher sein, eine Frau ist Single oder nicht?
Keine Ahnung. Vielleicht geht das, velleicht nicht. Eventuell kann man ja daran ansetzen dass es ganz gut funktioniert?
Umgekehrt wäre die Frage: wie kann man wissenschaftlich erklären, dass die Aussage "ich bin/bin nicht Single" tatsächlich zutrifft? Hier wäre Ausgangspunkt, dass da in realiter sicher auch geflunkert wird.
Du scheinst irgendwie davon auszugehen, den eine potentielle Anäherung/Beziehung betreffenden Wahrheitsgehalt von Sachaussagen der anderen Person zutreffend erkennen zu können, ohne dich auf diese Annäherung zur Person schon eingelassen zu haben. Das ist ne ziemlich mutige Idee.
Two-Tone hat geschrieben: 15 Jun 2020 08:40 Es ist halt einfach für mich unverständlich formuliert, wenn einfach nur vom Potenzial gesprochen wird.
Du hast keine Idee, was du dir auf emotionaler Ebene von einer Beziehung wünschst/erhoffst? Und kannst entsprechedne Ansätze - die auf das Potential verweisen - in Kontakt mit jemand nicht erkennen?
Eventuell bist du ja ein Typ, der mit altmodischer Partnerzuweisung durch Eltern besser fahren würde? Dann kannst du aber den ganzen emotionalen Kram gleich ganz am Anfang weglassen. Checkliste, fertig. Du hast Job und bringst das angemessen Geld nach Hause, sie kann prima Haushalt führen (oder umgekehrt, wie ihr wollt), über die angestrebte Kinderzahl in X Jahren gibt es klare Vereinbarung, beide haben sich auf Fruchtbarkeit, physische Kompatibilität und Erbkrankheiten, soweit möglich, testen lassen (oder steriliisieren, je nach dem)... schon kann die Romanze beginnen.
Musst dir nur bewusst sein, dass es mit diesem Modell hierzulande eher nicht einfacher wird.
Two-Tone hat geschrieben: 15 Jun 2020 08:40 Kann ich ja in einer Antwort zusammenfassen: Doch, erst stellt man fest, ob man kompatibel ist, und dann erst verliebt man sich. So funktionieren die Singlebörsen mit ihren Match-Algorithmen, und so kann es auch im echten Leben funktionieren.
Siehe oben.
So funktioniert es im echten Leben vielleicht - aber eher nicht hier. Die Idee, dass Singlebörsen-Algorhytmen den realen Annäherungsprozess abbilden, ist so wunderbar "modern" verkehrt rum ... Der Maßstab ist die reale Anäherung. Und da Singlebörsen das nicht leisten können, nutzen sie behelfsmäßige Krücken, um denProzeß in Gang zubringen. Die Anäherung findet dann jenseit der Singlebörse statt.
Die Technik soll reale Begegnung n Gang bringen. Nicht ihren Ausgang vorhersagen. (Und falls doch, hätten Singlebörsen eher das Interesse, dass am Ende beide ihren kostenpflichtigen Account auf Lebenszeit verlängern).
Two-Tone hat geschrieben: 15 Jun 2020 08:40 Man kann sich nämlich auch wenn eine Person verlieben, wenn man fasziniert von ihr ist. Wenn man also schon sich vorher über die Person informiert, ihre Beiträge liest, ob sie schon etwas tolles geleistet hat, für was sind sich einsetzt, etc.

Dann will man immer mehr und mehr von dieser Person lesen, und ist dann hin und weg. Das geht ohne sich vorher ein Bild von diesem Menschen anzuschauen. Dann erst kommen die Schmetterlinge im Bauch.
Ja das geht. Du hast dich dann in deine Idee von einem Menschen verguckt.
Den Menschen selbst kennst du immer noch genau gar nicht. Sowas gab es auch schon früher. Wurde meist romantischen Frauen zugeschrieben, die dann vom Helden aus irgendeinem Roman schwärmten.

Mir schient, du verwechselst die Informationen auf deinem Bildschirm mit dem Erleben der Wirklichkeit. Leider ein zunehmendes Phänomen.

Mir scheint aber auch, wir kapern hier Patricks Thread. Und das ist schade, hat er doch eine bemerkenswerte Wahrnehmungsänderung vollzogen.
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Schattennacht

Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von Schattennacht »

Hoppala hat geschrieben: 15 Jun 2020 11:46 ...

Mir scheint aber auch, wir kapern hier Patricks Thread. Und das ist schade, hat er doch eine bemerkenswerte Wahrnehmungsänderung vollzogen.
Ja, mich interessiert nun auch mehr:
1.Was macht Patrick mit den neuen Erkenntnissen? Wie geht's weiter?
2. Wie kann man es denn ändern, wenn man sich hässlich fühlt? (also zum neuen Threadtitel)

Okay, erstmal sacken lassen ist bei solchen grundlegenden Umstürzen immer eine gute Idee. Die Kaperung nicht so sehr.


Dennoch: diese theoretischen Betrachtungen über Herzensangelegenheiten finde ich schwierig. Nichts ersetzt reales Leben und realen Kontakt, ohne wäre dieses Verkuppeln seitens der Eltern tatsächlich das Mittel der Wahl. Außerdem finde ich es schwierig erst Gefühle für einen anderen Menschen zuzulassen, wenn dieser zunächst die eigene Checkliste erfüllt. Kann man machen, aber ob das zielführend ist? Ich kenne das eher von Männern, auch wenn ich mir in den letzten Jahren verstärkt versuche da was ab zu gucken (weil sich so einfach "Hals über Kopf" in jemanden total Inkompatiblen verlieben echt zu stressig ist, selbst wenn "was draus wird"). Ein Garant für irgendwas ist dieses Vorgehen auch nicht. Wie oft kommt das denn vor, daß man Gefühle für jemanden entwickelt, der so gar nicht zu einem passt? Und wenn ja, warum und wie geht man dann damit um? Ich muss ja die Gefühle, die ich entwickle nicht zulassen und schon gar nicht ausleben. Und dann hängt es ja auch noch mit dem Gegenüber zusammen, ob und was man aus einseitigen oder (besser noch) gemeinsamen Gefühlen macht. Das das alles oft keine freudigen und erfüllenden Prozesse, sind sondern wie nonkonformist schon schrieb verdammt weh tut/tun kann ist nunmal leider auch so. Vermutlich aber unvermeidlich, wenn man "sucht".
Melli

Re: Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von Melli »

Schattennacht hat geschrieben: 15 Jun 2020 23:43weil sich so einfach "Hals über Kopf" in jemanden total Inkompatiblen verlieben echt zu stressig ist, selbst wenn "was draus wird"
Dann wird es erst richtig unangenehm.
Schattennacht hat geschrieben: 15 Jun 2020 23:43Wie oft kommt das denn vor, daß man Gefühle für jemanden entwickelt, der so gar nicht zu einem passt? Und wenn ja, warum
Weil man nicht alles wissen kann. Schon gar nicht von jetzt auf gleich.
Schattennacht hat geschrieben: 15 Jun 2020 23:43und wie geht man dann damit um?
Entweder weiterhin leiden oder Trennung.
Schattennacht hat geschrieben: 15 Jun 2020 23:43Ich muss ja die Gefühle, die ich entwickle nicht zulassen und schon gar nicht ausleben.
Muß nicht. Kann mich aber auch ganz ordentlich frustrieren.
Schattennacht hat geschrieben: 15 Jun 2020 23:43Und dann hängt es ja auch noch mit dem Gegenüber zusammen, ob und was man aus einseitigen oder (besser noch) gemeinsamen Gefühlen macht.
Das wäre dann aber keine Inkomptabilität mehr.

Die Idee, aus einer Einseitigkeit eine Gegenseitigkeit zu machen, fände ich bestimmt nicht schlecht :shylove:
Martin2498

Re: Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von Martin2498 »

patrick1506 hat geschrieben: 12 Jun 2020 12:59 Ich hätte da jetzt noch n paar "aber"s, aber ich akzeptiere es einfach mal.
In diesem Sinne, erstmal Danke.

Ich hab dann natürlich n ganz anderes Problem.
Ich seh das leider nicht so :cry:
und bekomme folglich auch die Stimme bzw. den Glaubenssatz nicht aus meinem Kopf
Ich dreh mich da immer nur im (Teufels-)Kreis
Ich denke, die Tatsache, dass hier die meisten ganz anders denken, als du, wird deinem Selbstbewusstsein erstmal ordentlich auf die Sprünge helfen.
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Re: Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von dr_Levelboss »

Zuerst nochmal vielen Dank! für die positiven und teils ja sehr ausführlichen Beiträge.

Ich werde das natürlich mitnehmen und weiter mit meiner Therapeutin daran arbeiten. Ich muss sagen, für mich ist das inzwischen sehr schwer, da ich nicht weiß ob sich dieser Selbsthass zumindest mal in ein gesundes Maß eindämmen lässt. Mir ist natürlich auch klar, dass das nicht von heute auf morgen so geht. Und dann ist da noch der große Wunsch nach einer Liebesbeziehung, wo ich aus meiner Sicht auch irgendwie den Spagat zwischen Optimismus und Realismus schaffen muss. Ich muss das alles irgendwie ordnen und dann einfach schauen was möglich ist.

Ich habe keine Ahnung wie man das schafft sich nicht mehr hässlich zu fühlen, bzw. den Selbsthass los zu werden. Ich dachte schon ein paar mal, dass ich da auf nem ganz guten Weg bin, doch ich musste erkennen, dass ich das eigentlich immer nur verdrängt hab. Ich habe bis heute noch keinen nachhaltigen Weg gefunden wie ich das schaffen kann und ich bin mir ehrlich gesagt auch nicht socher ob das geht. Ich habe schon öfters gesagt: "Am Ende wird sich zeigen, ob ich Don Quijote oder Neil Armstrong bin". Im Moment fühlt es sich nach ersterem an, die Suche nach einer Partnerin wird mehr und mehr zur Obsession und die Zurückweisung triggert dann natürlich den Selbsthass, doch aufgeben kann ich auch nicht.
tenorita

Re: Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von tenorita »

Könntest du denn mal versuchen, das Gefühl der Obsession umzulenken auf die Aufgabe, den Selbsthass loszuwerden? Ich glaube nämlich, dass es dir weiterhelfen würde, den in den Griff zu bekommen. Innerlich so zerrissen zu sein wie du ist nicht hilfreich um eine Beziehung zu führen.

Vielleicht hilft es auch, sich anzuschauen, wo der Selbsthass herkommt. Der entsteht ja nicht einfach so.( Dazu sollst du jetzt nichts schreiben, das ist ja viel zu persönlich!) Aber wer auch immer dich schlecht behandelt hat- er sollte nicht " gewinnen", indem du die Folgen dein ganzes Leben lang ausbadest.
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Re: Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von dr_Levelboss »

tenorita hat geschrieben: 17 Jun 2020 14:00 Könntest du denn mal versuchen, das Gefühl der Obsession umzulenken auf die Aufgabe, den Selbsthass loszuwerden? Ich glaube nämlich, dass es dir weiterhelfen würde, den in den Griff zu bekommen.
Nichts lieber als das, ich weiß nur nicht wie das gehen soll. Auch das ist etwas, das kam in der Therapie schonmal zur Sprache und ich habe dazu auch schon viel ausprobiert, zb. Selfcompassion, aber bisher habe ich das noch nicht geschafft.
tenorita hat geschrieben: 17 Jun 2020 14:00 Vielleicht hilft es auch, sich anzuschauen, wo der Selbsthass herkommt. Der entsteht ja nicht einfach so.( Dazu sollst du jetzt nichts schreiben, das ist ja viel zu persönlich!) Aber wer auch immer dich schlecht behandelt hat- er sollte nicht " gewinnen", indem du die Folgen dein ganzes Leben lang ausbadest.
Ich weiß wo der herkommt, leider hilft mir das nicht, im Gegenteil, das macht es eigentlich nur schlimmer. Die Person(en) die mich misshandelt und ausgebeutet hat, hat damit höchstwahrscheinlich irreparable Schäden angerichtet, hat dafür keinerlei Konsequenzen zu fürchten und führt ein normales Leben. Im Gegenteil, im schlimmsten Fall darf ich später noch für die Pflege der Person bezahlen. Die Person hat also vermutlich so oder so schon "gewonnen", das ist ja das schlimme. Das ist für mich auch nicht nur ein Paradebeispiel für kollektives Versagen in unserem Erziehungs- und Bildungssystem, sondern ebenso dafür, dass der Staat (bzw. die Gesetzte) hier die Verbrecher schützt. Wie ich diese Ungerechtigkeiten und diese "Niederlage" einfach so hinnehmen soll weiß ich nicht, denn ich habe täglich mit den Folgen zu kämpfen und das führt eben zu sehr viel (aufgestautem) Hass, der sich dann eben auch gegen mich selbst richtet. Leider habe ich bis heute noch keine legalen Wege gefunden die mir Genugtuung verschaffen können, deshalb weiß ich auch hier nicht, wie ich die Sache zum guten wenden kann. :cry:
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LesHommes
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Re: Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von LesHommes »

Hm, Patrick, aber du siehst ja auch Fortschritte. Konzentriere dich weiterhin darauf. Seine eigenen dunklen Seiten zu formulieren trägt nach meiner Erfahrung zur Verarbeitung von Seelenmist bei. Und wenn wieder ein Rückschlag, ein Einbruch kommt, kann man es nur akzeptieren und hoffen, dass die Resilienz wächst. Dann weißt du, vielleicht ist noch nicht alles im Lot, ich muss mich nochmal auf neue Weise damit beschäftigen, einen neuen Aspekt mit betrachten. Ist ja auch sehr gut, wenn man seine eigenen dunklen Seiten kennt, weiß wie man tickt, was einen antriggert. Nur der Umgang damit will gelernt sein.

In einem schlauen Artikel stand mal, dass man sich an häufige Frustrationen und Melancholie so sehr gewöhnen kann und dann fällt es auch schwer, diese loszulassen. Diese Gefühle werden teilweise so vertraut wie gute Bekannte, sie geben Halt im eigenen Gefühlschaos. Und gute Bekannte setzt man nicht so gern vor die Tür, wenn sie gerade stören. Obwohl die es sogar verknusen könnten, die klopfen dann nächste Woche wieder an ;)
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Schattennacht

Re: Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von Schattennacht »

N'Abend Mellie,

Danke erstmal für Deine Kommentare zu meinen Gedanken hier. Ich wollte eigentlich noch am Dienstag drauf antworten, bin allerdings aus privaten Gründen nicht mehr dazu gekommen. Ungewürdigt möchte ich sie aber auch nicht lassen.


Vorweg: ich kann auf emotionaler Ebene vieles nachempfinden und "verstehen". Ich habe allerdings auch Schwierigkeiten genau zu wissen was Du an einigen Stellen meinst. Insb. da Du ja auch Fragen die sich mir stellten, als ich die Diskussion der afair hauptsächlich bzw. nur männlichen Diskussionsteilnehmer las, aufgreifst und für Dich beantwortest. Dabei gehen Deine Antworten in einen komplett andere Richtung als die Kommentare die ich zuvor gelesen habe. Nach meinem Empfinden erklärt sich das aus dem was man mit "männlicher" und "weiblicher" Sichtweise umschreiben kann.
Ich habe mit meinen Fragen auf die von hauptsächlich männlichen Diskutanten geäußterten Gedanken reagiert. Vieles von dem was ich las empfand ich als, ja zu rational oder direkt als zu "männliche Denkweise". Da wird über Herzensangelegenheiten, die einem passieren geredet als wäre "Herz" etwas das rational kontrollierbar und an- und abschaltbar wäre. Meine Erfahrung mit Männer bzw. männlicher Sichtweise ist: ja, bei denen scheint das in der Tat so zu sein, zumindest glauben es viele. Die haben erst Gefühle wenn rational alles geklärt ist, bei Frauen scheint das oft komplett anders rum zu sein.

Dein Post geht auch mehr in die Richtung, die mir seitenweise irgendwie fehlte, weil ich mich fragte "Jungs, was macht ihr da? Es geht um Gefühle und Herz. Die hat man, oder auch nicht, bzw. sie entwickeln sich." Aber ich bin auch ein sehr emotionaler impulsiver Mensch, auch wenn ich durchaus sehr kopflastig daher kommen kann.

Jetzt noch ein paar Worte zu Deinen Aussagen:
Melli hat geschrieben: 16 Jun 2020 06:59
Schattennacht hat geschrieben: 15 Jun 2020 23:43weil sich so einfach "Hals über Kopf" in jemanden total Inkompatiblen verlieben echt zu stressig ist, selbst wenn "was draus wird"
Dann wird es erst richtig unangenehm.
Also es wird Dir unangenehm, wenn Dein ODB ebenfalls Gefühle für Dich hat und es sozusagen "Ernst wird"?
Wegen der Beziehungsführung oder aufgrund von eigene Ängsten und Unerfahrenheit, die beim Gegenüber unangenehme Reaktionen erzeugen könnten?

Schattennacht hat geschrieben: 15 Jun 2020 23:43Wie oft kommt das denn vor, daß man Gefühle für jemanden entwickelt, der so gar nicht zu einem passt? Und wenn ja, warum
Weil man nicht alles wissen kann. Schon gar nicht von jetzt auf gleich.
Ich glaube ich habe die Frage anders gemeint gehabt als Deine Antwort suggeriert.
Mir persönlich ist es oft passiert, daß ich Gefühle für jemanden entwickelt habe, ohne vorher ausgiebige Kompatibilitätsprüfungen zu durchlaufen bzw. ihn durchlaufen zu lassen. Ursprünglich wurde aufgeworfen, Mann könne sich nicht in eine Nazitante verlieben oder sowas. Doch, kann man. Passiert, auch nicht Nazis. :wuetend:
Schattennacht hat geschrieben: 15 Jun 2020 23:43und wie geht man dann damit um?
Entweder weiterhin leiden oder Trennung.
Schattennacht hat geschrieben: 15 Jun 2020 23:43Ich muss ja die Gefühle, die ich entwickle nicht zulassen und schon gar nicht ausleben.
Muß nicht. Kann mich aber auch ganz ordentlich frustrieren.
d’accord - bei beidem. Bzw. inkl. "dem dazwischen". Und ja, leider es gibt nichts frustrierenderes als Gefühle die nicht erwidert werden und die man nicht ausleben kann. "Die Herren" hatten aber zuvor so geklungen, als würde sowas im Leben nicht passieren können, da Mann ja Gefühle erst anschaltet, wenn man die Gegenüber ausreichend auf Kompatibilität geprüft hat. Ich vermute hier funktionieren viele Frauen einfach anders. Aus Männersicht total irrational. Aber darum geht es doch bei Gefühlen, die sind nicht rational. Wenn Mann aber ohnehin schon in der Lage ist Gefühle aus-anzuschalten, dann stellt sich denen die Problematik gar nicht erst. Weil, eben, da keine sind, wenn Mann sie nicht zulassen und ausleben kann (bzw. rational-berechnet keine realistische Chance dazu sieht).
Schattennacht hat geschrieben: 15 Jun 2020 23:43Und dann hängt es ja auch noch mit dem Gegenüber zusammen, ob und was man aus einseitigen oder (besser noch) gemeinsamen Gefühlen macht.
Das wäre dann aber keine Inkomptabilität mehr.
Doch nach dieser männlichen Lesart schon. Und in der Tat, Menschen die so gar nicht zueinander zu passen scheinen, verlieben sich ineinander... fernab von Listen mit rationalen Gründen das zu tun. Schrecklich... :hammer:
Die Idee, aus einer Einseitigkeit eine Gegenseitigkeit zu machen, fände ich bestimmt nicht schlecht :shylove:
Da helfen dann Beschwörungsformeln, Liebestränke und illustres Gezauber (naja, wohl eher weniger, außer man glaubt dran und kann sowas). Oder was so manche Frau versteht: dem anvisierten den Kopf zu verdrehen. :spiegel: (leider keines meiner Spezialgebiete, ich bin da eher Elefant im Porzellanladen, leider)

Axo, N'abend auch an andere, so is' ja nicht.
Im Post sind Spuren von Zynismus enthalten, aber in keinster Weise persönlich gemeint. ;)
Schattennacht

Re: Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von Schattennacht »

tenorita hat geschrieben: 17 Jun 2020 14:00 Könntest du denn mal versuchen, das Gefühl der Obsession umzulenken auf die Aufgabe, den Selbsthass loszuwerden? Ich glaube nämlich, dass es dir weiterhelfen würde, den in den Griff zu bekommen. Innerlich so zerrissen zu sein wie du ist nicht hilfreich um eine Beziehung zu führen.

Vielleicht hilft es auch, sich anzuschauen, wo der Selbsthass herkommt. Der entsteht ja nicht einfach so.( Dazu sollst du jetzt nichts schreiben, das ist ja viel zu persönlich!) Aber wer auch immer dich schlecht behandelt hat- er sollte nicht " gewinnen", indem du die Folgen dein ganzes Leben lang ausbadest.
Genau das. Mit therapeutischer Hilfe.
Schattennacht

Re: Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von Schattennacht »

patrick1506 hat geschrieben: 17 Jun 2020 16:27
tenorita hat geschrieben: 17 Jun 2020 14:00 Könntest du denn mal versuchen, das Gefühl der Obsession umzulenken auf die Aufgabe, den Selbsthass loszuwerden? Ich glaube nämlich, dass es dir weiterhelfen würde, den in den Griff zu bekommen.
Nichts lieber als das, ich weiß nur nicht wie das gehen soll. Auch das ist etwas, das kam in der Therapie schonmal zur Sprache und ich habe dazu auch schon viel ausprobiert, zb. Selfcompassion, aber bisher habe ich das noch nicht geschafft.
tenorita hat geschrieben: 17 Jun 2020 14:00 Vielleicht hilft es auch, sich anzuschauen, wo der Selbsthass herkommt. Der entsteht ja nicht einfach so.( Dazu sollst du jetzt nichts schreiben, das ist ja viel zu persönlich!) Aber wer auch immer dich schlecht behandelt hat- er sollte nicht " gewinnen", indem du die Folgen dein ganzes Leben lang ausbadest.
Ich weiß wo der herkommt, leider hilft mir das nicht, im Gegenteil, das macht es eigentlich nur schlimmer. Die Person(en) die mich misshandelt und ausgebeutet hat, hat damit höchstwahrscheinlich irreparable Schäden angerichtet, hat dafür keinerlei Konsequenzen zu fürchten und führt ein normales Leben. Im Gegenteil, im schlimmsten Fall darf ich später noch für die Pflege der Person bezahlen. Die Person hat also vermutlich so oder so schon "gewonnen", das ist ja das schlimme. Das ist für mich auch nicht nur ein Paradebeispiel für kollektives Versagen in unserem Erziehungs- und Bildungssystem, sondern ebenso dafür, dass der Staat (bzw. die Gesetzte) hier die Verbrecher schützt. Wie ich diese Ungerechtigkeiten und diese "Niederlage" einfach so hinnehmen soll weiß ich nicht, denn ich habe täglich mit den Folgen zu kämpfen und das führt eben zu sehr viel (aufgestautem) Hass, der sich dann eben auch gegen mich selbst richtet. Leider habe ich bis heute noch keine legalen Wege gefunden die mir Genugtuung verschaffen können, deshalb weiß ich auch hier nicht, wie ich die Sache zum guten wenden kann. :cry:
Die aufgestauten Gefühle müssen raus, im sicheren, therapeutischen Rahmen. Wobei es bei dem "wie" darauf ankommt, was für eine Therapie Du genau machst (Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch, etc.) und wie Deine Therapeutin arbeitet (auch mit was für Methoden aus anderen Gebieten) und ob das ausreicht oder da ein größerer Rahmen (bspw. stationärer Aufenthalt) angeraten ist.

Es ist jedenfalls gut, daß Du weißt wo's seinen Ursprung nahm. Das was Du in den beiden Posts hier schreibst, würde ich der Therapeutin sagen (und wenn ich nicht wüsste wie, dann würde ich meine Sätze von hier vorlesen). Und sie dann um eine Einschätzung bitten.

Letztendlich läuft es auf eine Bearbeitung von erfahrenem Unrecht, vermutlich auch Traumatisierungen hinaus, sodaß Du mit dem Erlebten im Reinen bist und Dich nicht mehr dafür hassen mußt. Sondern Dich trotzdem annehmen und lieben kannst. Man sagt, ohne das wird's schwer mit "echten Liebensbeziehungen". Ich finde die Sichtweise schwierig und anmaßend, klingt nach Kalenderspruch und kommt häufig von Menschen, die sich selbst nicht dran halten oder einen abwerten wollen. Dennoch ist irgendwie auch was dran, was nicht heißt das zwangsläufig das Eine das Andere bedingt. Es ist zwar nicht unmöglich so eine "Liebesbeziehung" zu führen, aber sehr steinig und man scheitert öfter an den selben Stellen oder macht (unbeabsichtigt und unbewußt unter Umständen) andere Menschen kaputt oder lässt sich kaputt machen. Oft passen diese Macken gut ineinander und verstärken sich selber. (eine dieser Dinge warum viele Frauen "lieber" mit dem Arschloch zusammen sind, als mit dem netten Kerl bzw. vice versus)
Aber besser im Sinne von gesünder, ausgeglichener wird es wenn man reflektiert an sich arbeitet. Und manchmal klappt es auf dem Weg und während der Arbeit, daß sich zwei zueinander passende Menschen finden und sich die Arbeit zum positiven entwickelt, man sich gegenseitig stützen und helfen kann aus dem Morast von Traumatisierungen und Selbsthass raus zu kommen. (leider gibt's auch reichlich Gegenbeispiele ich weiß)

Nachdem was ich zu Anfang diese Themas von Dir gelesen habe, finde ich die Richtung in die es sich jetzt entwickelt viel gesünder. Denn mal ehrlich: eine OP brächte keinerlei Änderung bei den Dingen, die ursächlich für das eigentliche Problem sind.

Außerdem gebe ich LesHommes Recht!
Das aus diesem schlauen Artikel kenne ich als Aussage: "sie wollen leiden" bzw. "ihnen gefällt es zu leiden"... :?
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Re: Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von dr_Levelboss »

Schattennacht hat geschrieben: 18 Jun 2020 00:10 Die aufgestauten Gefühle müssen raus, im sicheren, therapeutischen Rahmen. Wobei es bei dem "wie" darauf ankommt, was für eine Therapie Du genau machst (Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch, etc.) und wie Deine Therapeutin arbeitet (auch mit was für Methoden aus anderen Gebieten) und ob das ausreicht oder da ein größerer Rahmen (bspw. stationärer Aufenthalt) angeraten ist.
Ich mache eine Tiefenpsychologische Therapie. Bisher waren das bei mir immer so aufs und abs. Zwischendurch sah es mal so aus, als hätte ich nen nachhaltigen Durchbruch geschaft und wir wollten die Therapie sogar schon auslaufen lassen. Das war dann leider nichts und nun befürchte ich, dass das gar nicht möchlich ist. Ich habe inzwischen das Gefühl, das alle um mich herum, einschließlich meiner Therapeutin, mir Mut zusprechen, in der Hoffnung dass die Illusion mir quasi als Möhre (ich bin dann der Esel) dient. Wenn ich mich mit meinem Umfeld unterhalte und von meinen Zielen erzähle, habe ich nicht das Gefühl dass die ernsthaft an mich glauben bzw. das die einfach sehen, dass ich niemals mit einer normalen Frau zusammen sein kann.
Schattennacht hat geschrieben: 18 Jun 2020 00:10 Letztendlich läuft es auf eine Bearbeitung von erfahrenem Unrecht, vermutlich auch Traumatisierungen hinaus, sodaß Du mit dem Erlebten im Reinen bist und Dich nicht mehr dafür hassen mußt. Sondern Dich trotzdem annehmen und lieben kannst. Man sagt, ohne das wird's schwer mit "echten Liebensbeziehungen".
Das habe ich in der Therapie und von Freunden auch schon gehört. Zum einen weiß ich nicht wie das gehen soll. Ich werde jeden Tag an dieses Unrecht erinnert und ich kann die Menschen die mir das angetan haben nicht mehr zur Rechenschaft ziehen. Zweiteres wäre für mich eigentlich extrem wichtig um damit abschließen zu können. Ich muss aber damit Leben, dass diese Menschen ein ganz normales und gutes Leben führen während ich das ausbaden darf. Somit hört das Unrecht ja auch nicht auf, sondern findet jeden Tag aufs neue statt. Und im schlimmsten Fall kommt früher oder später der Staat auf mich zu und verlangt dass ich für diese Menschen auch noch bezahle, dagegen werde ich natürlich klagen, aber da ist der Ausgang auch ungewiss. Wie soll ich damit abschließen, wenn diese Ungerechtigkeit nichteinmal aufhört und quasi immer noch andauert?

Zum anderen kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass das bei der Beziehungsanbahnung eine Rolle spielt. Falls doch wäre das natürlich die Erklärung und das ist es was mich hässlich macht und nicht das Gesicht. Das wäre dann allerdings auch eine Erklärung warum ich fast keine Männer sehe die aus meiner Sicht hässlicher sind als ich. Meine Therapeutin versucht es da ähnlich und wenn ich mich anstrenge, finde ich Beispiele dafür, dass Frauen nicht von meinem Äusseren abgeschreckt wurden, sondern von meiner Art oder sogar von mir, sprich ich hab sie abgewiesen oder um es mit den Worten meiner Therapeutin zu sagen "am ausgestreckten Arm verhungern lassen". Wie gesagt für mich ist das aber nur sehr schwer vorstellbar, da ich das im wörtlichen Sinn, einfach als real sehe. Bisher konnte ich da alternative Theorien leider nicht etablieren.
Schattennacht hat geschrieben: 18 Jun 2020 00:10 Aber besser im Sinne von gesünder, ausgeglichener wird es wenn man reflektiert an sich arbeitet. Und manchmal klappt es auf dem Weg und während der Arbeit, daß sich zwei zueinander passende Menschen finden und sich die Arbeit zum positiven entwickelt, man sich gegenseitig stützen und helfen kann aus dem Morast von Traumatisierungen und Selbsthass raus zu kommen. (leider gibt's auch reichlich Gegenbeispiele ich weiß)
Vermutlich wird es so sein, dass ich bei einer "normalen" Frau keine Chancen habe. Ich hatte einmal was mit einer Frau die dann so ähnlich war wie ich, doch das war leider eher ein von dir besagtes Gegenbeispiel.
Schattennacht hat geschrieben: 18 Jun 2020 00:10 Nachdem was ich zu Anfang diese Themas von Dir gelesen habe, finde ich die Richtung in die es sich jetzt entwickelt viel gesünder. Denn mal ehrlich: eine OP brächte keinerlei Änderung bei den Dingen, die ursächlich für das eigentliche Problem sind.
Hmmm, leider ist das genau mein Teufelskreis. Ich komme mal mehr und mal weniger, von diesen Gedanken weg und nach einiger Zeit und einigen (negativen) Erlebnissen holt es mich dann wieder ein und ich fühle mich wieder hässlich.
Schattennacht hat geschrieben: 18 Jun 2020 00:10 Außerdem gebe ich LesHommes Recht!
Das aus diesem schlauen Artikel kenne ich als Aussage: "sie wollen leiden" bzw. "ihnen gefällt es zu leiden"... :?
Kann ich verstehen, und es gibt bestimmt Gedanmken die sich bei mir etwas eingebrannt haben, aber hier ein ganz klares NEIN!
Ich hab noch hin und wieder glückliche Tage oder Phasen, weiß also wie sich das anfühlt und es ist mein größter Wunsch >50% im Jahr dieses Gefühl zu haben.
Melli

Re: Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von Melli »

Schattennacht hat geschrieben: 17 Jun 2020 23:42Ich habe mit meinen Fragen auf die von hauptsächlich männlichen Diskutanten geäußterten Gedanken reagiert. Vieles von dem was ich las empfand ich als, ja zu rational oder direkt als zu "männliche Denkweise". Da wird über Herzensangelegenheiten, die einem passieren geredet als wäre "Herz" etwas das rational kontrollierbar und an- und abschaltbar wäre. Meine Erfahrung mit Männer bzw. männlicher Sichtweise ist: ja, bei denen scheint das in der Tat so zu sein, zumindest glauben es viele. Die haben erst Gefühle wenn rational alles geklärt ist, bei Frauen scheint das oft komplett anders rum zu sein.
Ich sehe schon, ich kenne mich mit Männern nicht so gut aus :oops: Würde aber erklären, warum ich mit männlichen OdBs nie weit kam. Es gibt ja gute Gründe, warum für jemanden eine Beziehung mit mir zu kompliziert werden könnte. Alleine wie das neulich mal in einem hier verlinkten Interview gesagt wurde, Leute aus kleinbürgerlichen Kleinfamilien lieben Beziehungen, die den aus ihrer Kindheit bekannten Mustern folgen.
Schattennacht hat geschrieben: 17 Jun 2020 23:42
Melli hat geschrieben: 16 Jun 2020 06:59
Schattennacht hat geschrieben: 15 Jun 2020 23:43weil sich so einfach "Hals über Kopf" in jemanden total Inkompatiblen verlieben echt zu stressig ist, selbst wenn "was draus wird"
Dann wird es erst richtig unangenehm.
Also es wird Dir unangenehm, wenn Dein ODB ebenfalls Gefühle für Dich hat und es sozusagen "Ernst wird"?
Wegen der Beziehungsführung oder aufgrund von eigene Ängsten und Unerfahrenheit, die beim Gegenüber unangenehme Reaktionen erzeugen könnten?
Nein, es ging mir da nur um die Inkompatibilität als solche. Worin auch immer die nun bestünde.
Schattennacht hat geschrieben: 17 Jun 2020 23:42
Schattennacht hat geschrieben: 15 Jun 2020 23:43Wie oft kommt das denn vor, daß man Gefühle für jemanden entwickelt, der so gar nicht zu einem passt? Und wenn ja, warum
Weil man nicht alles wissen kann. Schon gar nicht von jetzt auf gleich.
Ich glaube ich habe die Frage anders gemeint gehabt als Deine Antwort suggeriert.
Mir persönlich ist es oft passiert, daß ich Gefühle für jemanden entwickelt habe, ohne vorher ausgiebige Kompatibilitätsprüfungen zu durchlaufen bzw. ihn durchlaufen zu lassen. Ursprünglich wurde aufgeworfen, Mann könne sich nicht in eine Nazitante verlieben oder sowas. Doch, kann man. Passiert, auch nicht Nazis. :wuetend:
Ja genau.
Schattennacht hat geschrieben: 17 Jun 2020 23:42
Die Idee, aus einer Einseitigkeit eine Gegenseitigkeit zu machen, fände ich bestimmt nicht schlecht :shylove:
Da helfen dann Beschwörungsformeln, Liebestränke und illustres Gezauber (naja, wohl eher weniger, außer man glaubt dran und kann sowas). Oder was so manche Frau versteht: dem anvisierten den Kopf zu verdrehen. :spiegel: (leider keines meiner Spezialgebiete, ich bin da eher Elefant im Porzellanladen, leider)
Für so eine Spökenkiekerei habe ich mich nie interessiert. Wenn zwei Leute wollen, ist gut, wenn einer absolut nicht will, dann läßt man es besser.
tenorita

Re: Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von tenorita »

Die Frage wäre, gibt es einen Anlass, oder kannst du welche erkennen, die manche Tage zu glücklichen und manche zu unglücklichen machen?
Ist da was anders, irgendeine Schraube, die man drehen könnte, oder sich zumindest bewusst machen?

Ich schreib mal einfach auf, wie ich deine Lage momentan so einschätze. Vielleicht ist ja irgendwas dabei, was dir helfen könnte. Was nicht passt, verwerfe einfach wieder.
Du bist schlecht behandelt worden ( nach dem was du schreibst, kann ich auch vermuten von wem). Das geht dir heute noch nach. Aber weißt du was? Derjenige, der dich am schlechtesten behandelt, das bist du selber und da würde ich ansetzen.
Kinder übernehmen die Sichtweise ihrer Eltern. Kinder denen eingeredet wird, sie seien schlecht, verdorben, hässlich, was auch immer, glauben das am Ende selbst. Das ist furchtbar traurig. Du hast es auch geglaubt, glaubst es jetzt noch, zumindest teilweise, so wie du es beschreibst.
Du bist aber heute erwachsen. Vom Kopf her weißt du, dass dir Unrecht widerfahren ist. Irgendwie musst du das aber mal ins Gefühl kriegen, das ist aus meiner Sicht gerade der Knackpunkt. Sonst machst du dich selbst immer wieder zum Opfer und bleibst Opfer.
Du könntest versuchen, immer dann wenn du merkst, dass du dich gerade wieder abwertest, dir bewusst sagen,stop, ich will das nicht mehr, ich bin Patrick, ich bin liebenswert und ich bin es wert, gut behandelt zu werden. Und es war ein Unrecht, dass das früher nicht so war. Und dann tu dir irgendwas Gutes, irgendwas, was dich glücklich macht, worüber du dich normalerweise freust.Weil du es verdient hast!
Hass wird dich glaube ich nicht weiter bringen. Mit Hass hältst du die Dinge, die längst Vergangenheit sind, in deinem Kopf weiter und weiter am Laufen. Hinter dem Hass versteckt sich wahrscheinlich die Traurigkeit darüber, dass es so war wie es war. Kann sein, dass die ziemlich groß und überwältigend ist ( aber es wäre ja eine Therapeutin da, die dich dabei begleiten kann). Manchmal muss man aber auch trauern, um loslassen zu können. Und eigentlich sollte das ja das Ziel sein, den ganzen Mist loszulassen und nicht festzuhalten.
Momentan siehst du glaube ich den Lösungsansatz einzig und allein in einer Beziehung. Aber jetzt überleg mal- die Frau müsste dann praktisch alles " wieder gut machen", was andere falsch gemacht haben. Das kann ja gar nicht gehen. Und sie kann ja auch nicht deine eigene Sichtweise auf dich selbst in deinem Kopf verändern. Das kannst nur du selber.
Natürlich sehnst du dich nach Liebe, das tut jeder und erst recht, wenn man selten oder nie welche bekommen hat. Aber die Liebe zwischen Partnern ist eben anders als die Liebe zu einem Kind, die du eigentlich noch nachholen müsstest.
Hast du schon mal von dem Ansatz mit dem "inneren Kind" gehört? Vielleicht könnte der für dich hilfreich sein.
Und du dürftest dir sehr gerne auch mal anschauen, was dieses Kind, das du warst mit so schlechten Chancen und schlechteren Startbedingungen als andere alles geschafft hat. Du bist trotzdem " groß" geworden, hast dir einen Freundeskreis aufbauen können, hast Wünsche und Träume, bist offensichtlich nicht dramatisch abgerutscht, scheinst sensibel und einfühlsam zu sein und siehst auf deinen Bildern absolut freundlich und sympathisch aus.
Das ist nicht selbstverständlich! Und darauf darfst du sehr stolz sein!
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Re: Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von dr_Levelboss »

tenorita hat geschrieben: 18 Jun 2020 21:19 Die Frage wäre, gibt es einen Anlass, oder kannst du welche erkennen, die manche Tage zu glücklichen und manche zu unglücklichen machen?
Ist da was anders, irgendeine Schraube, die man drehen könnte, oder sich zumindest bewusst machen?
Naja, unglücklich wird immer mehr und mehr zum Standard, ist ja auch kein wunder. Ich brauch zwar auch Zeit für mich, für mich ist alleine sein einfach scheiße. Glückliche Tage sind für mich dann Tage die ich mit meinen Freunden verbringe oder bei denen ich sonst irgendwie positive Interaktionen mit Menschen habe und Tage die ich aktiv gestalte. Leider ist das halt nicht mehr wie in den 20ern, dass die Freunde ständig Zeit haben und man viel gemeinsam unternimmt. Dazu kommt natürlich, dass es teilweise für meine Freunde sehr anstrengend ist mit mir Zeit zu verbringen, da sie sehen und wissen, das es mir eigentlich schlecht geht. Dazu kommt dann noch, dass die inzwischen auch viele Gesprächsthemen haben bei denen ich einfach raus bin. Gerade emotionale Themen und Beziehungsthemen sind natürlich schwierig und sie sind hier glaub auch sehr Vorsichtig was sie sagen. Ist ja auch klar, das Problem das ich habe ist ein sehr Vielschichtiges und leider auch sehr negativ behaftetes und extremes Problem.
tenorita hat geschrieben: 18 Jun 2020 21:19 Ich schreib mal einfach auf, wie ich deine Lage momentan so einschätze. Vielleicht ist ja irgendwas dabei, was dir helfen könnte. Was nicht passt, verwerfe einfach wieder.
Vielen Dank dafür. Es hilft ein bisschen andere Sichtweisen zu sehen. Im Prinzip deckt sich vieles von deiner Sicht mit dem was auch andere sehen und sagen. Auch ich selbst hatte viele dieser Gedanken schonmal, doch ich kann die einfach nicht in mir verankern.
tenorita hat geschrieben: 18 Jun 2020 21:19 Du hast es auch geglaubt, glaubst es jetzt noch, zumindest teilweise, so wie du es beschreibst.
Du bist aber heute erwachsen. Vom Kopf her weißt du, dass dir Unrecht widerfahren ist. Irgendwie musst du das aber mal ins Gefühl kriegen, das ist aus meiner Sicht gerade der Knackpunkt. Sonst machst du dich selbst immer wieder zum Opfer und bleibst Opfer.
Das ist genau der Knackpunkt, den Kopf kann ich immer wieder dazu bewegen, da andere Sichtweisen ja vielleicht einen Ausweg darstellen. Doch damit das ins Gefühl übergeht, muss man das auch fühhlen! Das heißt für mich es bräuchte mehr Erlebnisse und Situationen in denen ich das fühle, nur bleiben die leider aus. Im gegenteil die Erlebnisse die ich habe nähren eher das Gefühl der Hässlichkeit und so komme ich für mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und die Theorien die mein Kopf oder andere Köpfe aufstellen bleiben Theorien und verpuffen.
tenorita hat geschrieben: 18 Jun 2020 21:19 Du könntest versuchen, immer dann wenn du merkst, dass du dich gerade wieder abwertest, dir bewusst sagen,stop, ich will das nicht mehr, ich bin Patrick, ich bin liebenswert und ich bin es wert, gut behandelt zu werden. Und es war ein Unrecht, dass das früher nicht so war. Und dann tu dir irgendwas Gutes, irgendwas, was dich glücklich macht, worüber du dich normalerweise freust.Weil du es verdient hast!
Das klingt so gut und das wollte ich auch schon irgendwie
tenorita hat geschrieben: 18 Jun 2020 21:19 Hass wird dich glaube ich nicht weiter bringen. Mit Hass hältst du die Dinge, die längst Vergangenheit sind, in deinem Kopf weiter und weiter am Laufen. Hinter dem Hass versteckt sich wahrscheinlich die Traurigkeit darüber, dass es so war wie es war. Kann sein, dass die ziemlich groß und überwältigend ist ( aber es wäre ja eine Therapeutin da, die dich dabei begleiten kann). Manchmal muss man aber auch trauern, um loslassen zu können. Und eigentlich sollte das ja das Ziel sein, den ganzen Mist loszulassen und nicht festzuhalten.
In der Regel gehört hier aber auch ein Opferausgleich dazu, gerade Deutschland zeigt ja wie wichtig das ist. In diesem Fall findet das aber überhaupt nicht statt und die Täter kommen einfach so davon und können so tun als sei nichts gewesen. Ich habe zb. vor zwei Jahren mit Klavierspielen angefangen und das macht mir auch sehr viel Spaß, doch ich musste auch erkennen, dass ich hier nicht untallentiert zu sein scheine und das tut mir ziemlich weh, denn dann denke ich daran was möglich gewesen wäre wenn ich das als Kind oder Jugendlicher hätte machen dürfen. Solche Beispiele habe ich viele und dazu kommt noch das ABtum. Ich werde jeden Tag mit diesen Taten und den Folgen konfrontiert und darf diese spüren und sehen. Auch hier habe ich bis heute noch keinen Weg gefunden wie ich da einfach loslassen kann.
tenorita hat geschrieben: 18 Jun 2020 21:19 Momentan siehst du glaube ich den Lösungsansatz einzig und allein in einer Beziehung. Aber jetzt überleg mal- die Frau müsste dann praktisch alles " wieder gut machen", was andere falsch gemacht haben. Das kann ja gar nicht gehen. Und sie kann ja auch nicht deine eigene Sichtweise auf dich selbst in deinem Kopf verändern. Das kannst nur du selber.
Natürlich sehnst du dich nach Liebe, das tut jeder und erst recht, wenn man selten oder nie welche bekommen hat. Aber die Liebe zwischen Partnern ist eben anders als die Liebe zu einem Kind, die du eigentlich noch nachholen müsstest.
Mir ist klar das ich diese bedingungslose Liebe nicht nachholen kann und das mir das auch keine Frau oder eine Beziehung geben kann. Ich habe jedoch genügend Psychologiebücher gelesen wo dargestellt wird das Liebe und eine Beziehung hier doch sehr viel gutes Bewirken können.
tenorita hat geschrieben: 18 Jun 2020 21:19 Hast du schon mal von dem Ansatz mit dem "inneren Kind" gehört? Vielleicht könnte der für dich hilfreich sein.
Und du dürftest dir sehr gerne auch mal anschauen, was dieses Kind, das du warst mit so schlechten Chancen und schlechteren Startbedingungen als andere alles geschafft hat. Du bist trotzdem " groß" geworden, hast dir einen Freundeskreis aufbauen können, hast Wünsche und Träume, bist offensichtlich nicht dramatisch abgerutscht, scheinst sensibel und einfühlsam zu sein und siehst auf deinen Bildern absolut freundlich und sympathisch aus.
Das ist nicht selbstverständlich! Und darauf darfst du sehr stolz sein!
Ja den Ansatz kenne ich und das ist auch etwas das ich Verfolge. Ich habe zb das Buch "Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit" gelesen, ich find das Buch nicht gut. Es berichtet eine/r nach der/dem anderen über die Schlechte Kindheit und alle Berichten eben auch davon dass sie inzwischen ihr Glück in einer Beziehung oder Ehe gefunden haben. Und wenn sie nicht gestorben sind dann lieben sie noch heute.
Ich bin ziemlich dramatisch abgerutscht und war eigentlich schon ganz unten und kurz vor der Straße, doch da ich zum Glück mit Intelligenz und Stärke ausgestattet bin habe ich dann doch noch Karriere gemacht. Darauf bin ich auch stolz, doch das sind alles angeborenen Fähigkeiten. Alles wozu es eine Erziehung gebraucht hätte habe ich nicht gelernt und das fällt mir auch sehr schwer.
Schattennacht

Re: Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von Schattennacht »

Moin,

ich kann voll und ganz dem was tenorita geschrieben hat zustimmen. Ich will jetzt und hier auch nicht seitenweise was dazu schreiben, auch nicht zu dem was Patrick zuletzt geschrieben hat, außer daß ich das alles vor meinem eigenen Erfahrungshintergrund nachvollziehen kann. Auch die Hoffnung, die Du Patrick an eine von gegenseitiger Liebe geprägten Beziehung knüpfst. Aber (ja, immer diese abers) eine "glückliche" Beziehung kann das nicht alles retten. Ein Beziehungspartner ist leider kein Retter und wenn man ihn zu einem macht (bewußt oder unbewußt) tut das der Beziehung als solches oft auf längere Sicht nicht gut. Auch wenn es populär ist das zu tun. Wirklich mit Dir selber weiter helfen kannst Du Dir eigentlich nur alleine, indem Du an Dir arbeitest. Aber es ist gut und völlig okay dabei Hilfe zu haben. Das kann ein Beziehungspartner sein. Aber der/die alleine wäre überfordert und überfrachtet mit Aufgaben, denn er/sie hat ja auch eigene Bedürfnisse. (soweit zur Theorie, die Praxis die vielfach gelebt wird ist eine andere und es sagt/schreibt sich immer leicht mit solchen "Rat-schlägen")

Hast Du Patrick denn das was hier zuletzt geschrieben wurde, daß wozu auch Du Dir schon Gedanken gemacht hast mittlerweile mit Deiner Therapeutin besprochen? Das wäre aus meiner Sicht aktuell erstmal das Wichtigste und Beste was Du für Dich tun kannst. Deshalb rate ich dringend dazu, daß in aller Ausführlichkeit zu tun. Es gibt Wege und Möglichkeiten widerfahrenes Unrecht aufzuarbeiten, sowohl juristisch, als auch im Rahmen von Therapien Deine Gefühlswelt betreffend und damit alte Wunden zu schließen und beginnen sie heilen zu lassen. Ganz verschwinden wird das alles allerdings nie. Du kannst lernen damit umzugehen und es gibt auch Übungen, die dabei helfen, daß die Gefühlswelt nachzieht und weniger destruktiv wird. Hier ist zum Einen Deine Therapeutin im Spiel, aber auch andere Therapeuten bis hin zu stationären Therapien, insb. auch weil nicht jeder Therapeut alles an Methoden einsetzt bzw. einsetzen kann, es unterschiedliche Therapierichtungen und -formen gibt und auch nicht alles was es gibt im Rahmen dessen was normalerweise "Psychotherapie" genannt wird ambulant angeboten wird. Aber dazu ist es tatsächlich unerlässlich, daß Du Deine Therapeutin einbeziehst und mit ihr über genau diese Möglichkeiten für Dich sprichst. Genau auch dafür hast Du Sie. Deshalb ist es mir wichtig zu sagen: nutze die Therapie, die Therapeutin die Du hast um zu klären was ihr wie bearbeiten könnt und was evt. darüber hinaus noch für Dich möglich ist. Sie sollte auch wissen, welche Hilfen zur Selbsthilfe es an Deinem Wohnort gibt. Und wo ihre eigenen Möglichkeiten begrenzt sind bspw. wenn Du eher eine tiefenpsychologische oder gar analytische Therapie benötigst, sie aber nur verhaltenstherapeutisch arbeitet. Oder ob sie Zusatzformen bspw. aus körpertherapeutischen Ansätzen miteinbringen kann oder Imaginationsübungen aus der Traumatherapie mit in ihre Arbeit einfließen lässt oder ob sie kognitive Ansätze wie die Schematherapie einsetzt. All das kannst und solltest Du mit ihr klären, damit ihr beide im Rahmen Deiner Therapie für Dich das meiste raus holen könnt (oder an einen Punkt gelangt, wo fest steht, daß andere Therapieformen oder wie erwähnt stationäre Aufenthalte hilfreicher wären, denn auch da kann sie unterstützen).

Sprich mit Deiner Therapeutin! - Ist grade wirklich ein wichtiger Punkt. (nur sprechenden Menschen kann geholfen werden) Denn so gut wie es ist, daß Du hier darüber schreibst und für Dich darüber nachdenkst und evtl. auch mit Freunden sprichst, ohne das mit der Fachfrau zumindest schonmal besprochen zu haben lässt Du Möglichkeiten verstreichen, die Dir helfen könnten.

(es spircht auch nichts dagegen Bücher zum Thema zu lesen. Mir persönlich hat Alice Miller viel weiter geholfen und ich kann im Dschungel der "Ratgeberliteratur" immer noch das Standardwerk von Erika J. Chopich und Margaret Paul ("Aussöhnung mit dem inneren Kind") empfehlen. Interessant, habe grade gelesen es ist von 1993 und heißt im amerikanischen Original "Healing your Aloness")
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Re: Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von dr_Levelboss »

Schattennacht hat geschrieben: 20 Jun 2020 03:47 ich kann voll und ganz dem was tenorita geschrieben hat zustimmen. Ich will jetzt und hier auch nicht seitenweise was dazu schreiben, auch nicht zu dem was Patrick zuletzt geschrieben hat, außer daß ich das alles vor meinem eigenen Erfahrungshintergrund nachvollziehen kann. Auch die Hoffnung, die Du Patrick an eine von gegenseitiger Liebe geprägten Beziehung knüpfst. Aber (ja, immer diese abers) eine "glückliche" Beziehung kann das nicht alles retten. Ein Beziehungspartner ist leider kein Retter und wenn man ihn zu einem macht (bewußt oder unbewußt) tut das der Beziehung als solches oft auf längere Sicht nicht gut. Auch wenn es populär ist das zu tun. Wirklich mit Dir selber weiter helfen kannst Du Dir eigentlich nur alleine, indem Du an Dir arbeitest. Aber es ist gut und völlig okay dabei Hilfe zu haben. Das kann ein Beziehungspartner sein. Aber der/die alleine wäre überfordert und überfrachtet mit Aufgaben, denn er/sie hat ja auch eigene Bedürfnisse. (soweit zur Theorie, die Praxis die vielfach gelebt wird ist eine andere und es sagt/schreibt sich immer leicht mit solchen "Rat-schlägen")
Ich suche auch keine Retterin oder ähnliches, ich weiß, dass ich mir hier nur selbst helfen kann. Bei mir ist es ja eher umgekehrt, ich muss eher darauf Achten, dass ich andere Meinungen und Hilfe bzw. Hilfsangebote zulasse. Ich denke jedoch das eine nichtplatonische Beziehung zu einer Frau zum einen Balsam für meine Wunden wäre und zum anderen mir auf so vielen Ebenen weiterhelfen würde (es könnte natürlich auch schaden, aber das Risiko hat man ja immer) und im Idealfall entwickelt sich vielleicht sogar eine glückliche Liebesbeziehung.
Schattennacht hat geschrieben: 20 Jun 2020 03:47 Es gibt Wege und Möglichkeiten widerfahrenes Unrecht aufzuarbeiten, sowohl juristisch, als auch im Rahmen von Therapien Deine Gefühlswelt betreffend und damit alte Wunden zu schließen und beginnen sie heilen zu lassen. Ganz verschwinden wird das alles allerdings nie.
Das die Wunden bleiben ist mir klar, nur wenn die mal abheilen würden wäre schon viel gewonnen.
Juristisch liegen hier leider alle Trümpfe bei den Tätern :fluchen: Die Taten sind verjährt, hier ist also nichts mehr zu machen. Das es bei Kindesmisshandlung eine Verjährungsfrist gibt finde ich übrigens eine riesengroße Sauerei! :fluchen: :fluchen: Zumal die Opfer hier ein Leben lang damit zu kämpfen haben und diese Taten ja auch teilweise (durch Verdrängung etc.) viel später ans Licht kommen.
Ich kann nichtmal den Namen mit dem mich diese :upps: , :upps: , :upps: gebrandmarkt haben wieder ablegen, aufgrund von öffentlichem Interesse, hier ist das letzte Wort allerdings noch nicht gesporchen. Am Ende kann ich ja immer noch einfach Heiraten, ach blöd, bin ja AB.
Schattennacht hat geschrieben: 20 Jun 2020 03:47 Sprich mit Deiner Therapeutin! - Ist grade wirklich ein wichtiger Punkt. (nur sprechenden Menschen kann geholfen werden) Denn so gut wie es ist, daß Du hier darüber schreibst und für Dich darüber nachdenkst und evtl. auch mit Freunden sprichst, ohne das mit der Fachfrau zumindest schonmal besprochen zu haben lässt Du Möglichkeiten verstreichen, die Dir helfen könnten.
Das werde ich machen, mache mir generell immer Notizen zwischen den Sitzungen. Warte da auch schon gespannt drauf. Kommende Woche ist dann endlich der nächste Reguläre Termin.

Schattennacht hat geschrieben: 20 Jun 2020 03:47 (es spircht auch nichts dagegen Bücher zum Thema zu lesen. Mir persönlich hat Alice Miller viel weiter geholfen und ich kann im Dschungel der "Ratgeberliteratur" immer noch das Standardwerk von Erika J. Chopich und Margaret Paul ("Aussöhnung mit dem inneren Kind") empfehlen. Interessant, habe grade gelesen es ist von 1993 und heißt im amerikanischen Original "Healing your Aloness")
Ich finde das sogar sehr wichtig. Vielen Dank für die Tipps. Alice Miller kenne ich ein bisschen, das andere Buch sagt mir allerdings nichts.
schmog

Re: Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von schmog »

patrick1506 hat geschrieben: 19 Jun 2020 21:12
tenorita hat geschrieben: 18 Jun 2020 21:19 Momentan siehst du glaube ich den Lösungsansatz einzig und allein in einer Beziehung. Aber jetzt überleg mal- die Frau müsste dann praktisch alles " wieder gut machen", was andere falsch gemacht haben. Das kann ja gar nicht gehen. Und sie kann ja auch nicht deine eigene Sichtweise auf dich selbst in deinem Kopf verändern. Das kannst nur du selber.
Natürlich sehnst du dich nach Liebe, das tut jeder und erst recht, wenn man selten oder nie welche bekommen hat.
Aber die Liebe zwischen Partnern ist eben anders als die Liebe zu einem Kind, die du eigentlich noch nachholen müsstest.
Mir ist klar das ich diese bedingungslose Liebe nicht nachholen kann und das mir das auch keine Frau oder eine Beziehung geben kann. Ich habe jedoch genügend Psychologiebücher gelesen wo dargestellt wird das Liebe und eine Beziehung hier doch sehr viel gutes Bewirken können.
2+

Ein Heimkumpel meinte einmal, schade dass ich nie das Glück hatte eine liebe, verständnisvolle Frau kennen zu lernen.
Wie recht er damit hatte!
tenorita

Re: Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von tenorita »

schmog hat geschrieben: 20 Jun 2020 09:50
patrick1506 hat geschrieben: 19 Jun 2020 21:12
tenorita hat geschrieben: 18 Jun 2020 21:19 Momentan siehst du glaube ich den Lösungsansatz einzig und allein in einer Beziehung. Aber jetzt überleg mal- die Frau müsste dann praktisch alles " wieder gut machen", was andere falsch gemacht haben. Das kann ja gar nicht gehen. Und sie kann ja auch nicht deine eigene Sichtweise auf dich selbst in deinem Kopf verändern. Das kannst nur du selber.
Natürlich sehnst du dich nach Liebe, das tut jeder und erst recht, wenn man selten oder nie welche bekommen hat.
Aber die Liebe zwischen Partnern ist eben anders als die Liebe zu einem Kind, die du eigentlich noch nachholen müsstest.
Mir ist klar das ich diese bedingungslose Liebe nicht nachholen kann und das mir das auch keine Frau oder eine Beziehung geben kann. Ich habe jedoch genügend Psychologiebücher gelesen wo dargestellt wird das Liebe und eine Beziehung hier doch sehr viel gutes Bewirken können.
2+

Ein Heimkumpel meinte einmal, schade dass ich nie das Glück hatte eine liebe, verständnisvolle Frau kennen zu lernen.
Wie recht er damit hatte!
Da widerspreche ich euch auch nicht. Es wäre wunderbar, wenn ihr jemand Liebes finden würdet. Und durch Liebe und Zuneigung können natürlich Wunden auch geheilt werden, aber halt nicht alle. Mir ging es bei meinem Beitrag um die Priorisierung, bzw. die momentane Herangehensweise.
Momentan beschreibt Patrick, dass er obsessiv und verzweifelt nach einer Partnerin sucht, sich dabei ständig neue Misserfolgserlebnisse einhandelt, die sein negatives Selbstbild( was er aufgrund seiner schlimmen Kindheit hat) wieder verstärken, was sein Leid und seine Verzweiflung noch größer macht, als es eh schon ist. Das ist eine negative Spirale nach unten, je mehr er sich anstrengt, desto schlechter geht es ihm am Schluss. Er erfährt keine Selbstwirksamkeit sondern fühlt sich am Schluss hilfloser als vorher( und retraumatisiert sich dabei nebenbei auch noch ständig selbst, indem er das hilflose Gefühl, was er als Kind hatte, durch seine Bemühungen selbst immer wieder provoziert).
Es würde aus meiner Sicht helfen, wenn er die Partnerschaftssuche einfach ein wenig zur Seite stellen würde ( nicht aufgeben, den Wunsch nicht begraben, nur ein wenig nach hinten verschieben). Und stattdessen alle freigesetzte Energie in die Aufarbeitung seiner Geschichte stecken würde, mit dem Ziel, sich selbst annehmen und lieben und wertschätzen zu können. Es gibt da viele Möglichkeiten, Schattennacht hat ja einige aufgezeigt. Er muss selber ausprobieren, was ihm hilft und was nicht. Das würde dazu führen, mit sich selbst mehr im Reinen zu sein und dadurch auch mehr Zugang zu Glück und Zufriedenheit im Leben zu haben, unabhängig ob mit oder ohne Partnerin. Wenn er selbst mit sich zufrieden wäre, könnte er die Partnersuche dann auch ganz anders angehen- Spirale nach oben...

DAS ist ein eklatantes Beispiel:
patrick1506 hat geschrieben: 19 Jun 2020 21:12 Ich bin ziemlich dramatisch abgerutscht und war eigentlich schon ganz unten und kurz vor der Straße, doch da ich zum Glück mit Intelligenz und Stärke ausgestattet bin habe ich dann doch noch Karriere gemacht. Darauf bin ich auch stolz, doch das sind alles angeborenen Fähigkeiten. Alles wozu es eine Erziehung gebraucht hätte habe ich nicht gelernt und das fällt mir auch sehr schwer.
Du starrst innerlich NUR auf tatsächliche oder vermeintliche Defizite. Selbst all die Dinge, die dir trotz deiner Geschichte gelingen, wertest du ab.
Jemand aus einer behüteten Familie, der Karriere macht, würde einfach stolz sein, eine Karriere gemacht zu haben. Der würde niemals auf den Gedanken kommen, zu sagen" ja gut, das habe ich aber nur geschafft, weil ich ein gutes Elternhaus hatte und meine Gene so und so sind"

Du bringst dieselbe Leistung unter erschwerten Bedingungen, erlaubst dir aber nicht mal darauf stolz zu sein, stattdessen wertest du dich WIEDER ab..."alles nur angeborene Fähigkeiten..."
Nein! Nicht nur angeborene Fähigkeiten! Sondern eine riesengroße Leistung! Und ganz und gar nicht selbstverständlich! Das schaffen nur ein Bruchteil der Leute, die so aufgewachsen sind wie du ( und glaub mir, da weiß ich wirklich, wovon ich rede).

Nimm es endlich mal als Fakt: du bist einfach ein ganz toller Kerl! :umarmung2: :umarmung2: :umarmung2:
schmog

Re: Ich fühle mich hässlich - Wie kann ich das ändern?

Beitrag von schmog »

tenorita hat geschrieben: 20 Jun 2020 11:01
schmog hat geschrieben: 20 Jun 2020 09:50
patrick1506 hat geschrieben: 19 Jun 2020 21:12
Mir ist klar das ich diese bedingungslose Liebe nicht nachholen kann und das mir das auch keine Frau oder eine Beziehung geben kann. Ich habe jedoch genügend Psychologiebücher gelesen wo dargestellt wird das Liebe und eine Beziehung hier doch sehr viel gutes Bewirken können.
2+

Ein Heimkumpel meinte einmal, schade dass ich nie das Glück hatte eine liebe, verständnisvolle Frau kennen zu lernen.
Wie recht er damit hatte!
Da widerspreche ich euch auch nicht. Es wäre wunderbar, wenn ihr jemand Liebes finden würdet. Und durch Liebe und Zuneigung können natürlich Wunden auch geheilt werden, aber halt nicht alle. Mir ging es bei meinem Beitrag um die Priorisierung, bzw. die momentane Herangehensweise.
Das ist so!

Der Heimkumpel hatte enormes Glück mit der starken Frau an seiner Seite. Sie gründeten erfolgreich ein Geschäft zusammen.