Wann ist OdB aus'm Kopf?

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Brax
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Re: Wann ist OdB aus'm Kopf?

Beitrag von Brax »

Ganz im Gegenteil, NK. Ich bin mittlerweile überrascht (nicht nur aufgrund dieses Threads), wie viele Menschen doch unglaublich lange an ihren OdBs hängen.
Nonkonformist

Re: Wann ist OdB aus'm Kopf?

Beitrag von Nonkonformist »

Brax hat geschrieben: 13 Jun 2020 07:41 Ganz im Gegenteil, NK. Ich bin mittlerweile überrascht (nicht nur aufgrund dieses Threads), wie viele Menschen doch unglaublich lange an ihren OdBs hängen.
Na ja, wieso würde man sich mit einen menschen liieren wollen, den man sofort wieder vergisst?
Mich erstaunt eher diesen wegwerfmentalität, die hier auch nicht wirklich selten ist.

Eine der wichtigsten sachen die ich mich realisiere, in den moment dass jemanden zu meinen OdB wird, ist, dass mein leben ohne diesen person ein verdammtes stück weniger schön wäre. Dass sie nahezu ein teil von mir geworden ist.
Und deswegen auch eine leere hinterlasst, wenn sie mit dieses teil von mir verschwindet.
(Wobei jeder meine OdBs mit ein anderes teil von mir verschwunden ist - sie sind im grunde nicht wirklich ersetzbar, oder mit sicherheit nicht gegenseitig austauschbar; alle waren einzigartig...)

Ein lied aus My Fair Lady verwortet es sehr schön (ausschnitt):


Her smiles, her frowns
Her ups, her downs
Are second nature to me now
Like breathing out and breathing in
I was serenely independent and content before we met
Surely I could always be that way again
And yet
I've grown accustomed to her look
Accustomed to her voice
Accustomed to her face


Ich will keine beziehung mit einer person, weil ich in einer beziehung sein will.
Ich will eine beziehung mit einer person, weil diesen person zu verlieren für mich unerträglich wäre.
(Und auch immer war. Und ohne OdB ist eine beziehung wohl das allerletzte was ich will. Beziehungen waren für mich noch nie einen selbstzweck. Man köntte fast sagen dass eine beziehung der preis ist, den ich bereit bin zu bezahlen, um mein OdB an mich zu binden.)
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LesHommes
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Re: Wann ist OdB aus'm Kopf?

Beitrag von LesHommes »

Nonkonformist hat geschrieben: 13 Jun 2020 08:47 Na ja, wieso würde man sich mit einen menschen liieren wollen, den man sofort wieder vergisst?
Mich erstaunt eher diesen wegwerfmentalität, die hier auch nicht wirklich selten ist.

Eine der wichtigsten sachen die ich mich realisiere, in den moment dass jemanden zu meinen OdB wird, ist, dass mein leben ohne diesen person ein verdammtes stück weniger schön wäre. Dass sie nahezu ein teil von mir geworden ist.
Ich will keine beziehung mit einer person, weil ich in einer beziehung sein will.
Ich will eine beziehung mit einer person, weil diesen person zu verlieren für mich unerträglich wäre.
Da schlage ich direkt mal die Theorien zur Liebe von Erich Fromm in "Die Kunst des Liebens" nach. Ist ja nicht gerade der jüngste Buchtipp, aber was mich immer zum Nachdenken anregt ist der Absatz: "Infantile Liebe folgt dem Prinzip: Ich liebe, weil ich geliebt werde. Reife Liebe folgt dem Prinzip: Ich werde geliebt, weil ich liebe. Unreife Liebe sagt: Ich liebe dich, weil ich dich brauche. Reife Liebe sagt: Ich brauche dich, weil ich dich liebe."

Innige Gefühle hatten sich bei meinen beiden bisherigen Lieblingsmenschen auch über viele Jahre aufgebaut. Ich muss dennoch sagen, dass mir nach dem jeweiligen Korb klar geworden ist, dass ich mehr oder anders für die OdBs empfunden habe, als sie für mich. Im Nachhinein war es eben doch keine Beziehung auf Augenhöhe weil wir unterschiedliches Interesse aneinander hatten. Und ich denke, stabile Freundschaften oder Beziehungen leben davon, dass sie sich gegenseitig nähren.

Bereichert haben mich die Freundschaften zu diesen Menschen trotzdem sehr. Mich würde freuen, wenn es ein Wiedersehen gäbe, aber ich denke diese Kapitel sind vorbei. Wie bei der Trauerarbeit kann man ja den Erinnerungen daran immer wieder Platz einräumen, wenn das nötig wird. Mittlerweile gehe ich also wieder recht aufmerksam auf die Suche nach neuen "Seelenbereicherungen".
Everyone is in one room; and I'm in the next room.