Die Phasen des Selbstmitleids

[Hanuta]

Bei der Generation sind Apps wie Tinder beliebt.

Na ja, auf die Oberflächlichkeit von Tinder möchte ich mich eigentlich nicht wieder herunter begeben. Machst ein Profil auf und siehst nur das Foto und vielleicht eine kurze Selbstbeschreibung. Das ist bei Finya halt etwas anders. Da sieht man zumindest noch, ob sie wenigstens Nichtraucherin ist

Vielleicht nehme ich die ganzen Paare um mich herum einfach viel zu sehr wahr.

Auf Finya sind wohl auch nur wenige 23 Jährige.

Was mir wieder zeigt, dass ich mit meinen Problemchen des Ansprechens oder Anschreibens von Frauen wohl in meinem Alter etwas alleine da stehe.

Die Interaktion geschieht doch aber meist im Chat.
Ich denke nicht, dass du damit alleine stehst. Gibt ja nun genügend Menschen, die darüber berichten nicht bei Frauen mit ihren Texten anzukommen.

[Ringelnatz]

Ich bin Mitte 20. In dem Alter sind alle auf Tinder und Frauen haben es noch nicht nötig Geld für kostenpfliche Börsen wie Elitepartner oder Parship auszugeben.

Interessant, dass du das schreibst... ich war mal bei EP angemeldet vor über 6 Jahren (da war Tinder in DE noch nicht präsent). Wahrscheinlich hätte ich sonst auch Tinder genutzt. Tinder erscheint mir (ohne es zu kennen) irgendwie ein Stück "härter" als die klassischen Singlebörsen...

[Einsamkeit_is_doof]

Kennt jemand diese Zustände und was macht ihr in denen? Ergebt ihr euch euren Selbstmitleid oder tut ihr wieder was dagegen? Das würde mich mal interessieren.



Danke fürs Lesen und Sorry fürs Jammern

Hi,

also erstmal denke ich, dass du dich nicht fürs jammern entschuldigen musst. Das muss einfach manchmal sein und hilft ja auch ein bisschen.

Aber nun zum Thema: diese Phasen des Selbstmitleid kenne ich nur zu gut. Da denkt man dann: "Ist doch alles sch...!" Vor allem, wenn einem bewusst wird, dass man es wahrscheinlich niemals schaffen wird eine Freundin zu finden. Weil man eben nicht der supercoole Supertyp ist. Und wenn man dann auch noch auf der Strasse glückliche Pärchen oder eine schöne Frau sieht oder man merkt, dass die eigene Mutter es eigentlich auch ganz gut fände, wenn man endlich mal mit einer Freundin ankäme, dann kann der Schmerz ins unerträgliche steigen.
Was mich auch immer wieder runterzieht, wenn man sieht, wie die grössten Ar...löcher scheinbar alles spielerisch erreichen und bekommen und man selber versucht immer nett zu sein und irgendwie immer der Dumme ist.

Dann gibt es aber auch Momente, wo man tatsächlich froh ist keine Freundin zu haben. Beispielsweise, wenn man mitbekommt, wie sich das Paar in der Nachbarwohnung zofft. Und das mindestens einmal die Woche, eher öfter. Auch die Tatsache, dass man seine Zeit für sein Hobby relativ frei einplanen kann ist natürlich ganz nett.
Allerdings sind die Momente, wo man über den Zustand froh ist, keine Freundin zu haben, extrem selten. Eher fast gar nicht existent.

Es gibt aber auch Phasen der Hoffnung. So ist mir vor ein paar Wochen passiert, dass ich spazieren war, mir eine hübsche Joggerin entgegen kam und diese mir zugelächelt hat. Mir! Manchmal sieht man ja auch echt attraktive Frauen mit ... naja, sagen wir mal eher unterdurchschnittlichen Typen. Die haben es also auch geschafft, obwohl sie optisch keine Supertypen sind. Da kommt dann der Gedanke: "Hey, vielleicht klappt es ja doch irgendwann mal!"

Unterm Strich muss ich aber ehrlich zugeben, dass ich die Hoffnung fast aufgegeben habe und mich als Versager ansehe. Ich verstehe es einfach nicht. Ich bin nett, hilfsbereit und versuche es eigentlich jedem Recht zu machen. Und was ist? Nichts! Ich werde von jungen Frauen gar nicht erst gesehen. Bis auf wenige Ausnahmen. Wenn ich aber sehe, wie andere, die ihre Mitmenschen hintergehen, beleidigen und sich unter aller Sau benehmen, alles bekommen, dann könnte ich

Es ist halt sehr frustrierend wenn man sieht, wie es scheinbar jeder schafft eine Freundin zu finden und sein Leben zu geniessen und man selber darf irgendwie nur zuschauen.

[Seb-X]

Selbstmitleid ist Alltag