Partnersuche ist wie Jobsuche

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Sususus

Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von Sususus »

NBUC hat geschrieben: 23 Jun 2020 08:42
eiertanz hat geschrieben: 23 Jun 2020 08:17
Neri hat geschrieben: 23 Jun 2020 07:12
+1
Einen mieser Charakter haben eher die Chefs, die andere ausbeuten, weil der Arbeitnehmer keine andere Wahl hat. Also die Notlage von Arbeitnehmern ausnutzen. Beispielsweise https://www.der-postillon.com/2020/06/t ... -frei.html .

Bloß weil man als Arbeitnehmer keine Lust hat, sich ausbeuten zu lassen zu einem Hungerlohn und lieber ein menschenwürdiges Leben führen möchte, hat man noch lange keinen miesen Charakter.
Nach einem Bericht des „Westen“ sind das 1300 netto + (schäbige) Unterkunft vs. 500 Brutto, was sie zu Hause verdienen könnten (wo das auch schon knapp überdurchschnittlich ist)
Diese „Ausbeutung“ katapultiert sie direkt in die obere Mittelschicht zu Hause mit Eigenheim etc. - erst Recht, wenn die ganze Familie hier mit unterkommt.

Was sie tun ist die Löhne hier entsprechend runterziehen. Aber das ist eben genau der Haken der sonst so viel gepriesenen europäischen Öffnung bzw. sonstigen Internalisierung. Man konkurriert ungebremst mit Leuten mit viel geringeren Ansprüchen, aber auch geringeren heimischen Lebenskosten und ggf. Unternehmen mit entsprechend geringeren Belastungen aus Sozial-, Steuer und Umweltvorgaben.
Entsprechendes Beispiel von Ryanair (Zitat nach Gedächtnis): Wenn ich meinen Bodenmitarbeitern in D und in IR dasselbe zahle, aber in D 300€ weniger in der Tasche sind, ist die Ursache nicht der Lohn, den ich zahle.
[+] Ihr argumentiert von zwei Standpunkten her
NBUC sieht die Verantwortung bei Arbeitnehmer:innen, eiertanz bei den Unternehmen. Am Ende sind es mehr die Unternehmen und die Politik, die Verhandlungsposition der "Arbeit" ist stark zurückgegangen in den letzten Jahrzehnten. Machen wir uns nichts vor: Unternehmen haben "Kostendruck" und suchen jeden erdenklichen Weg, um Kosten zu senken. Daher war ja auch die Überlegung, Werkverträge zu verbieten. Oder anders: die Politik kann schon "ausbremsen", aber da sie sich den sog. freien Märkten verpflichtet hat (Neoliberalismus sei dank), wurde das eben bisher nicht in allen Bereichen umgesetzt. Interessante Fälle sind hier eben Schlachtbetriebe und Spargelhöfe: das sind Fachkräfte, die aber nicht wegrationalisiert werden könnnen (Spargel stechen und Fleisch verarbeiten muss eben immer noch von Hand gemacht werden) und entsprechende "deutsche" Fachkräfte wären einfach sehr viel teuer, das heißt dann auch, dass die entsprechenden Produkte um einiges teurer wären. Ich weiß nicht, ob da nicht ein Aufschrei durch D gehen würde (wir können uns weder Spargel noch Fleisch mehr leisten, Skandal!). Dann würden die Unternehmen vermutlich sehr viel weniger verkaufen und damit weniger Umsatz und Profit machen. Da haben die kein Interesse daran. Zumal: willst du wirklich Arbeitsuchenden vorwerfen, dass sie einen möglichst gut bezahlten Job finden? Hast du was gegen hohe Sozialbeiträge? Da machst du einen Punkt, aber der Vergleich zu einem anderen Land hinkt dann trotzdem, weil wir einfach auch mehr dafür bekommen - zB bei der Krankenversicherung eine insgesamt dann doch sehr gute Gesundheitsversorgung etc.pp. Und die Politik hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden, indem sie die Rahmenbedingungen setzt.
Und insgesamt: bei der Frage "wer konkurriert mit wem" auf dem Arbeitsmarkt, muss man differenzieren - da kann man nicht pauschal sagen "die aus Ländern mit geringerem Lebensstandard usw." vs. "die, die hier wohnen".
Sususus

Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von Sususus »

NBUC hat geschrieben: 23 Jun 2020 09:04
Sususus hat geschrieben: 23 Jun 2020 08:52
NBUC hat geschrieben: 23 Jun 2020 03:57

Den Gedanke ohne die einem möglichen Gegenleistungen/Eigenbemühungen von anderen Abgreifen zu können, nennt man wenigstens einen miesen Charakter.
So wie...erben?
Allerdings ist beim BGE ja der Witz, dass das alle ohne Gegenleistung bekommen.
Was wäre denn eine Gegenleistung/Bemühung, sodass du keinen miesen Charakter attestieren würdest?
Beim Erben hat irgendwer vorher das Vermögen anzunehmend legal erworben und an eine ihm nahestehende, in der Regel liebgewonnenen Person oder auch Gruppe vererbt. Man kann da also durchaus auch von einer Gegenleistung/Eigeninteresse des Erblassers reden.
Ok, über Pflichtteil bei Enterbung könnte man da noch als Sonderfall reden, aber zumindest ist dem Erblasser da nichts für irgendeinen Dahergelaufenen mit Anspruchsdenken weggenommen worden. Das hinkt also gewaltig.
Nö, nicht wirklich. Erbende haben für ihr Erbe erstmal nichts geleistet, außer, dass sie in die richtige Familie geboren wurden. Es sei denn, für dich ist familiäre Zuwendung schon Gegenleistung genug, aber da fände ich die Standards doch zu niedrig. Die Erblasser sind in dem Fall irrelevant, weil es um die Erbenden geht.


NBUC hat geschrieben: 23 Jun 2020 09:04 BGE als Zwangsumverteilung ist in allen mir bekannten Varianten ein Verbrechen.
Ich würde dich dennoch bitten, sprachlich ein bisschen abzurüsten...Zwangsumverteilung, Verbrechen. Es würde ja auch reichen, zu sagen, dass du das BGE nicht gut findest. Zumal wir schon in einem Staat leben, der umverteilt, und der noch dazu ein Rechtsstaat ist.
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Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von eiertanz »

NBUC hat geschrieben: 23 Jun 2020 09:04 Wenn ich dir 50 Euro in die Tasche stecke und dann die Brieftasche mit 200 € wegnehme kannst du auch nicht sagen, war kein Diebstahl sondern ausgleichendes Geld rein, Geld raus.
Diesen Zustand haben wir aber aktuell: Der Mitarbeiter bei Tönnies arbeitet für mehrere 10.000 €. Dann kommt Clemens Tönnies und nimmt dem Mitarbeiter den Großteil bis auf einen Hungerlohn weg. Es ist also aktuell eine Umverteilung in Richtung Firmenchefs.

Bei BGE würden ALLE in gleicher Verteilung etwas bekommen.

Beim Brieftaschenvergleich:

Du hast ingesamt 9000 €. Davon behältst du 3000 € weil es Grundeinkommen ist. Dann weitere 3000 € als Belohnung, dass du arbeiten gehst. Nur die dritten 3000 € nimmt man dir weg, damit von jemand anderem das Grundeinkommen finanziert werden kann.

Der reine Grundeinkommensbezieher hat 3000 €. Dafür hast du dann halt 6000 €.

Und egal ob 3000 € oder 6000 €, davon kann man sich auf jeden Fall locker Fleisch kaufen, das teurer ist, als das Billigfleisch vom Supermarkt. Und "teure" Burger bei "Hans im Glück". Davon profitiert dann auch wieder die Wirtschaft, weil "Hans im Glück" und hochwertige Fleischanbieter Wirtschaftsunternehmen sind.
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Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von NBUC »

Sususus hat geschrieben: 23 Jun 2020 09:18 Nö, nicht wirklich. Erbende haben für ihr Erbe erstmal nichts geleistet, außer, dass sie in die richtige Familie geboren wurden. Es sei denn, für dich ist familiäre Zuwendung schon Gegenleistung genug, aber da fände ich die Standards doch zu niedrig. Die Erblasser sind in dem Fall irrelevant, weil es um die Erbenden geht.
Es geht ja auch primär um den Zwang. Und wenn familiäre Zuwendung nichts wert ist ...
Sususus hat geschrieben: 23 Jun 2020 09:18 Ich würde dich dennoch bitten, sprachlich ein bisschen abzurüsten...Zwangsumverteilung, Verbrechen. Es würde ja auch reichen, zu sagen, dass du das BGE nicht gut findest. Zumal wir schon in einem Staat leben, der umverteilt, und der noch dazu ein Rechtsstaat ist.
Umverteilung ist auch nicht Umverteilung.
Es gibt Solidarität - basierend auf Gegenseitigkeit, Eigenbeteiligung nach Möglichkeiten und echter Bedürftigkeit - und es gibt missbräuchliche Enteignung(sabsichten).

Bezgl. zwei Standpunkten:
Ich argumentiere nicht von der Verantwortung der Arbeitnehmer, sondern der Verantwortung der Politik, welche entsprechende Rahmenbedingungen und Regelungen schafft, bzw. bei anderen Fällen sinnvolle bestehende Regelungen dann nicht auch prüft und durchsetzt. Arbeiter wie Firmen reagieren letztlich nur darauf.

Und der Schwung zurück zum Thema:
Der Beziehungsmarkt ist selbst völlig unreguliert und zusätzlich wird er auch noch durch entsprechende staatliche Maßnahmen weiter aus dem Gleichgewicht gebracht.

@Eiertanz: Dann bau doch eine alternative Schlachterei auf und verteil dann gerecht. Alleine schon mangels Arbeiter sollte die klassische Konkurrenz ja in kürzester Zeit erledigt sein.
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

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Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von Sususus »

NBUC hat geschrieben: 23 Jun 2020 09:41
Sususus hat geschrieben: 23 Jun 2020 09:18 Nö, nicht wirklich. Erbende haben für ihr Erbe erstmal nichts geleistet, außer, dass sie in die richtige Familie geboren wurden. Es sei denn, für dich ist familiäre Zuwendung schon Gegenleistung genug, aber da fände ich die Standards doch zu niedrig. Die Erblasser sind in dem Fall irrelevant, weil es um die Erbenden geht.
Es geht ja auch primär um den Zwang. Und wenn familiäre Zuwendung nichts wert ist ...
Was für einen Zwang meinst du?
Für dieses Argument ist die familiäre Zuwendung erstmal keine sinnige Unterscheidung, weil diese in allen Familien ähnlich vorhanden ist, unabhängig vom zu verteilenden Erbe.
NBUC hat geschrieben: 23 Jun 2020 09:41 Umverteilung ist auch nicht Umverteilung.
Es gibt Solidarität - basierend auf Gegenseitigkeit, Eigenbeteiligung nach Möglichkeiten und echter Bedürftigkeit - und es gibt missbräuchliche Enteignung(sabsichten).
Ja, Umverteilung ist nicht gleich Umverteilung, aber dafür kann man sachliche/ökonomische Argumente finden und muss nicht mit Schlagwörtern wie "Solidarität", "echte Bedürftigkeit" und "Missbrauch" um sich werfen, hinter denen politische Ansichten stecken, wer nämlich was kriegen darf und was nicht. Anders gesagt: "echte Bedürftigkeit" ist keine allgemeingültige Definition, sondern ändert sich, je nachdem in welchem System wir leben und "Solidarität" wird gerne Unternehmen zugetan, aber weniger denen, die gerade keinen Job haben (und auch keinen finden können, weil es nicht genug Arbeit gibt).
Vor allem, weil wir hier doch alle sehr unterschiedlich aufgestellt sind, was Werte und Ansichten angeht, ist es glaube ich dem Verständnis dienlicher, wenn man Argumente findet, die auch beide ähnlich verstehen.
NBUC hat geschrieben: 23 Jun 2020 09:41 Bezgl. zwei Standpunkten:
Ich argumentiere nicht von der Verantwortung der Arbeitnehmer, sondern der Verantwortung der Politik, welche entsprechende Rahmenbedingungen und Regelungen schafft, bzw. bei anderen Fällen sinnvolle bestehende Regelungen dann nicht auch prüft und durchsetzt. Arbeiter wie Firmen reagieren letztlich nur darauf.
Ah ok! Deine Formulierung "Was sie tun ist die Löhne hier entsprechend runterziehen." ließ mich darauf schließen - weil heutzutage eben viel aus Sicht der Individuen argumentiert wird (sind die Fleischpreise zu niedrig, sollen Konsument:innen das halt nicht kaufen; sind die Löhne hier zu niedrig, sollen die Leute aus dem Ausland halt nicht herkommen usw.) und die systemische Komponente eben vernachlässigt wird.
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Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von NBUC »

Sususus hat geschrieben: 23 Jun 2020 09:58 Was für einen Zwang meinst du?
Der Erblasser hat als Vermögensbesitzer aus eigenen Stücken entschieden, wem das Erbe zukommen soll (OK, den Zeitpunkt öfter nicht ...)

Das ist etwas völlig anderes als das man jemandem einfach etwas wegnimmt.
Sususus hat geschrieben: 23 Jun 2020 09:58 Ja, Umverteilung ist nicht gleich Umverteilung, aber dafür kann man sachliche/ökonomische Argumente finden und muss nicht mit Schlagwörtern wie "Solidarität", "echte Bedürftigkeit" und "Missbrauch" um sich werfen, hinter denen politische Ansichten stecken, wer nämlich was kriegen darf und was nicht.
Kann man Wortklauberei rumbetreiben, bleibt im Kern immer noch die Originalaussage: Jemandem etwas weg zu nehmen zum Zwecke der gegenleistungsfreien Umverteilung an Leute, welche sich nicht selbst an solidarische Grundsätze halten - im Sinne ihrer Möglichkeiten den notwendigen Mittelbedarf zu minimieren und selbst nach Kräften sich zu bemühen sich (wenigstens) selbst zu helfen, sehe ich als Unrecht!
Sususus hat geschrieben: 23 Jun 2020 09:58 Ah ok! Deine Formulierung "Was sie tun ist die Löhne hier entsprechend runterziehen." ließ mich darauf schließen - weil heutzutage eben viel aus Sicht der Individuen argumentiert wird (sind die Fleischpreise zu niedrig, sollen Konsument:innen das halt nicht kaufen; sind die Löhne hier zu niedrig, sollen die Leute aus dem Ausland halt nicht herkommen usw.) und die systemische Komponente eben vernachlässigt wird.
Ne, da war von meiner Seite nur eine Effektbeschreibung, keine Schuldzuweisung mit beabsichtigt. Die Leute tun völlig legal (und ohne schwindelige Tricks) und letztlich zu beider Seiten Vorteil (so viele Schlachter scheint es in D gar nicht mehr zu geben, um die anstehende Arbeit zu erleidigen), was ihnen aus eigener Hände Arbeit aus Optimierung der Standortbedingungen den besten Lohn für ihre Arbeit bringt.
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Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von eiertanz »

NBUC hat geschrieben: 23 Jun 2020 09:41 @Eiertanz: Dann bau doch eine alternative Schlachterei auf und verteil dann gerecht. Alleine schon mangels Arbeiter sollte die klassische Konkurrenz ja in kürzester Zeit erledigt sein.
Die Tönnies Holding kann mich gerne zum Geschäftsführer ernennen, dann baue ich das Unternehmen um. Ich mache es auch nur zur Hälfte des Gehaltes von Clemens Tönnies.

Außerdem kann mich "Hans im Glück" auch zum Geschäftsführer ernennen, dann beschließe ich, in meiner Heimatstadt eine Filiale zu eröffnen.

Außerdem kann mich die RTL-Gruppe gerne zum Programmdirektor ernennen, dann schmeiße ich sämtliche Dokusoaps aus dem Programm und bringe nur noch anspruchsvolle Kultur.

Die USA können mich auch gerne zu deren Präsidenten wählen, dann schließe ich das Lager in Guantanamo und stelle haufenweise dunkelhäutige Menschen als gutbezahlte Beamte ein.

Sämtliche Automobilkonzerne können mich zu deren Vorstandsvorsitzenden ernennen, dann stelle ich die Produktion von Verbrennungsmotor-Autos komplett ein und produziere nur noch Elektroautos.

Die Deutsche Bahn AG sollte mich auch zum Geschäftsführer ernennen, dann verkaufe ich alle Firmenanteile, die auf Geschäftsaktivitäten außerhalb von Deutschland basieren und reaktiviere stillgelegte Strecken und elektrifiziere alle Strecken.
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Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von Sususus »

NBUC hat geschrieben: 23 Jun 2020 10:16
Sususus hat geschrieben: 23 Jun 2020 09:58 Was für einen Zwang meinst du?
Der Erblasser hat als Vermögensbesitzer aus eigenen Stücken entschieden, wem das Erbe zukommen soll (OK, den Zeitpunkt öfter nicht ...)
Das ist etwas völlig anderes als das man jemandem einfach etwas wegnimmt.
Ok, ich weiß jetzt, was du meinst. Allerdings: bei meinem Argument geht es immer noch nicht um den Erblasser, sondern um den Erben. Die Perspektive des Erblassers ist eine andere und man würde dann auch eine andere Frage stellen.
NBUC hat geschrieben: 23 Jun 2020 10:16
Sususus hat geschrieben: 23 Jun 2020 09:58 Ja, Umverteilung ist nicht gleich Umverteilung, aber dafür kann man sachliche/ökonomische Argumente finden und muss nicht mit Schlagwörtern wie "Solidarität", "echte Bedürftigkeit" und "Missbrauch" um sich werfen, hinter denen politische Ansichten stecken, wer nämlich was kriegen darf und was nicht.
Kann man Wortklauberei rumbetreiben, bleibt im Kern immer noch die Originalaussage: Jemandem etwas weg zu nehmen zum Zwecke der gegenleistungsfreien Umverteilung an Leute, welche sich nicht selbst an solidarische Grundsätze halten - im Sinne ihrer Möglichkeiten den notwendigen Mittelbedarf zu minimieren und selbst nach Kräften sich zu bemühen sich (wenigstens) selbst zu helfen, sehe ich als Unrecht!
Das kann man aber auch zusammenfassen mit "ich will Umverteilung nur dann, wenn dafür dieses und jenes getan wird", das wäre eindeutiger und unmissverständlicher.
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Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von NBUC »

Sususus hat geschrieben: 23 Jun 2020 10:38 Das kann man aber auch zusammenfassen mit "ich will keine Umverteilung nach unten", das wäre eindeutiger.
Ich würde nämlich einen sehr ähnlichen Satz formulieren, wo es auch um Solidarität und Umverteilung geht, nur dass da eben Kapitaleigner und Steuervermeider Adressat sind (könnt ihr euch zB noch am CumEx erinnern?).

Nein, weil es eben "unten" auch kein homogener Block ist und gerade unten eine Menge Leute sind, welche sich vorbildlich verhalten bzw., bei bestem Bemühen nicht mehr können.

Und die leiden dann entsprechend massiv, weil es eben anteilig weniger zu verteilen gibt, man durch politische Setzung alle erst einmal in einen Sack gesteckt hat und dann versucht hat mit untauglichen, weil oft bewußt blinden und die weniger "cleveren" und gut vernetzten Falschen treffenden Methoden doch noch ein wenig Kontrolle zu finden und sie dann letztlich wegen benanntem selben Sack und der PC-vorgeschriebenen Blindheit nun undifferenziert auch noch mit für die schwarzen Schafe den geäußerten Frust Dritter abbekommen.
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Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von Sususus »

NBUC hat geschrieben: 23 Jun 2020 10:47
Sususus hat geschrieben: 23 Jun 2020 10:38 Das kann man aber auch zusammenfassen mit "ich will keine Umverteilung nach unten", das wäre eindeutiger.
Ich würde nämlich einen sehr ähnlichen Satz formulieren, wo es auch um Solidarität und Umverteilung geht, nur dass da eben Kapitaleigner und Steuervermeider Adressat sind (könnt ihr euch zB noch am CumEx erinnern?).

Nein, weil es eben "unten" auch kein homogener Block ist und gerade unten eine Menge Leute sind, welche sich vorbildlich verhalten bzw., bei bestem Bemühen nicht mehr können.
Dass "nach unten" habe ich gerade noch geändert, dass du das nicht gefordert hat, ist mir dann auch aufgefallen (da war ich grad ein bisschen schnell an der Tastatur).
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Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von NBUC »

Sususus hat geschrieben: 23 Jun 2020 10:48
NBUC hat geschrieben: 23 Jun 2020 10:47
Sususus hat geschrieben: 23 Jun 2020 10:38 Das kann man aber auch zusammenfassen mit "ich will keine Umverteilung nach unten", das wäre eindeutiger.
Ich würde nämlich einen sehr ähnlichen Satz formulieren, wo es auch um Solidarität und Umverteilung geht, nur dass da eben Kapitaleigner und Steuervermeider Adressat sind (könnt ihr euch zB noch am CumEx erinnern?).

Nein, weil es eben "unten" auch kein homogener Block ist und gerade unten eine Menge Leute sind, welche sich vorbildlich verhalten bzw., bei bestem Bemühen nicht mehr können.
Dass "nach unten" habe ich gerade noch geändert, dass du das nicht gefordert hat, ist mir dann auch aufgefallen (da war ich grad ein bisschen schnell an der Tastatur).
Passiert, das ist Internet.

Ich finde halt eine funktionierende Gemeinschaft ist eine, die auf gegenseitiger Rücksichtnahme, gegenseitigem Respekt, Gewaltverzicht als Mittel der Interessensdurchsetzung und jedermanns angemessenem Engagement im Rahmen der ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten baut.
In dem Sinne sind auch die Steuerhinterziehungen und Betrügereien und ähnliches natürlich zu verurteilen.
An der Desolidarisierung haben aber letztlich alle ihren Anteil, welche die Gesamtgesellschaft allein als Selbstbedienungsladen sehen.
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Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von Lazarus Long »

Ich erinnere mich immer "gern" an einen externen Ex-Kollegen. Er hat richtig gut verdient und war privat versichert. Seine Frau hatte er offiziell als 400 Euro Jobberin angestellt - als solche war sie in der gesetzlich Krankenversicherung und das von Geburt an schwerkranke Kind ebenfalls (über die Frau familienversichert).
Er hat häufig über die Verschwendung in der GKV lamentiert.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt
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1767 - 1835
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Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von Sususus »

NBUC hat geschrieben: 23 Jun 2020 11:12 Ich finde halt eine funktionierende Gemeinschaft ist eine, die auf gegenseitiger Rücksichtnahme, gegenseitigem Respekt, Gewaltverzicht als Mittel der Interessensdurchsetzung und jedermanns angemessenem Engagement im Rahmen der ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten baut.
In dem Sinne sind auch die Steuerhinterziehungen und Betrügereien und ähnliches natürlich zu verurteilen.
An der Desolidarisierung haben aber letztlich alle ihren Anteil, welche die Gesamtgesellschaft allein als Selbstbedienungsladen sehen.
Das ist eine schöne Vorstellung! Allerdings auch eine voraussetzungsreiche* und eine, die wohl eher in sehr ferner Zukunft möglicherweise hoffentlich realisiert werden kann.
*zB: gegenseitige Rücksichtnahme bedarf ähnlicher Startbedingungen (also zB eine gleichere Einkommens- und v.a. Vermögensverteilung); sowie: der Neoliberalimus hat den Staat in die Rolle "sorgt für gute Bedingungen" und "guckt, dass es den Unternehmen gut geht, dann passt das alles" gedrängt, und das ist schon nicht mehr so weit weg vom Selbstbedienungsladen (zu dem aber nicht alle Zutritt haben).
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Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von Himbeere »

patrick1506 hat geschrieben: 22 Jun 2020 15:23 Ich ziehe ja gerne Vergleiche und mir ist aufgefallen, dass die Partnersuche in vielen Punkten eigentlich der Jobsuche gleicht. Als AB wär man dann quasi ein Langzeitarbeitsloser (...) Worauf ich letzten Endes hinaus will. Wie seht ihr das? Und welche Methoden und Maßnahmen helfen Langzeitarbeitslosen? Kann man diese als AB vielleicht auch Übernehmen oder Transponieren?
Bei mir gibt´s da Parallelen. Ich habe mich weder auf dem Partner- noch auf dem Arbeitsmarkt verkaufen können. Dass ich heute selbständig bin, ist zum größten Teil das Ergebnis der erfolglosen Suche nach einem dauerhaften und fairen Arbeitgeber. Ich denke auch, dass ich heute keinen solchen mehr finden würde, schon allein, weil ich zu lange aus dem Angestellten-Markt raus bin. Würde ich so einen Job kriegen wollen, müsste ich mich stark umstellen, vieles nachbessern zB in Form von Fortbildungen oder irgendwelchen beeindruckenden Coachings und so. Will ich als ABine einen Partner, ist es dasselbe: Selbstoptimierung wäre bei mir angesagt, und neue Gewohnheiten, zB Weggehen und Hobbies, die mich mit Menschen zusammenbringen. Superanstrengend und schwierig. Hab ich schon Angst, wenn ich nur drüber nachdenk.
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Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von NBUC »

Sususus hat geschrieben: 23 Jun 2020 11:37 Das ist eine schöne Vorstellung! Allerdings auch eine voraussetzungsreiche* und eine, die wohl eher in sehr ferner Zukunft möglicherweise hoffentlich realisiert werden kann.
*zB: gegenseitige Rücksichtnahme bedarf ähnlicher Startbedingungen (also zB eine gleichere Einkommens- und v.a. Vermögensverteilung); sowie: der Neoliberalimus hat den Staat in die Rolle "sorgt für gute Bedingungen" und "guckt, dass es den Unternehmen gut geht, dann passt das alles" gedrängt, und das ist schon nicht mehr so weit weg vom Selbstbedienungsladen (zu dem aber nicht alle Zutritt haben).
Das mit den Startbedingungen sehe ich anders und von der Rücksichtsnahme selbst völlig unabhängig, aber das würde dann endgültig politisch.
Das mit den "sorgt für gute Bedingungen" ist leider tatsächlich weit entfernt (und hätte in einer sozialen Marktwirtschaft Firmen wie auch Arbeitnehmer umfassen müssen)
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wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von eiertanz »

Obelix hat geschrieben: 22 Jun 2020 22:10
Daniog hat geschrieben: 22 Jun 2020 19:48 Jobsuche ist definitiv einfacher. Da muss man nicht smart oder emphatisch sein, da braucht man Leute die ihren Job beherrschen. Meine Hobbies haben noch nie einen Arbeitgeber abgeschreckt, Frauen schon ne ganze Menge.
Da gibt es auch Leute, die das genau andersrum sehen: kriegen seit Jahr und Tag keinen Fuß in den Arbeitsmarkt aber haben natürlich seit ihrer Jugend ihren Lebenspartner.
Vermutlich weil die einen anderen Entscheidungsfindungsprozess haben für die Partnersuche.

Jemand, der überhaupt gar nicht perfektionistisch veranlagt ist, der findet so gut wie jede Frau attraktiv, hat die (frauenfeindliche) Ansicht "Loch ist Loch" bzw. er nimmt gar nicht wahr, dass die Frau 1000 Pickel hat und nimmt einfach irgendeine. Das wirkt sich dann aber auch auf schulische/berufliche Leistung aus in Sinne von er merkt nicht, dass sein Aufsatz jetzt 1000 Rechtschreibfehler hat. Er gibt sich mit jedem Mist zufrieden, also ist mit seinem miserablem Aufsatz zufrieden als auch bei der Partnerwahl. Durch seine geringeren Ansprüche hat er es bei der Partnerwahl leichter.

Umgekehrt der perfektionistische Mensch, der alles fehlerfrei haben möchte. Der schreibt dann den perfekten Aufsatz oder die perfekte Abschlussarbeit, weil ihn Fehler unglücklich machen. Aber genauso perfektionistisch geht er an die Partnersuche heran und erwartet die perfekte fehlerfreie Partnerin. Und dadurch hat er überzogene Ansprüche.
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Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von Obelix »

eiertanz hat geschrieben: 23 Jun 2020 12:42
Obelix hat geschrieben: 22 Jun 2020 22:10
Daniog hat geschrieben: 22 Jun 2020 19:48 Jobsuche ist definitiv einfacher. Da muss man nicht smart oder emphatisch sein, da braucht man Leute die ihren Job beherrschen. Meine Hobbies haben noch nie einen Arbeitgeber abgeschreckt, Frauen schon ne ganze Menge.
Da gibt es auch Leute, die das genau andersrum sehen: kriegen seit Jahr und Tag keinen Fuß in den Arbeitsmarkt aber haben natürlich seit ihrer Jugend ihren Lebenspartner.
Jemand, der überhaupt gar nicht perfektionistisch veranlagt ist, der findet so gut wie jede Frau attraktiv, hat die (frauenfeindliche) Ansicht (...)

Umgekehrt der perfektionistische Mensch, der alles fehlerfrei haben möchte.
Meinst Du nicht, dass es zwischen diesen beiden Extrempunkten nicht noch etwas anderes gibt? Sowas wie die große Mehrheit der Menschheit?
Ich war in meinem Beitrag eher von der üblichen Konstellation ausgegangen, dass jemand innerhalb des Freundes- und Bekanntenkreises einen Lebenspartner findet. Schließlich finden sich die allermeisten Paare auf diesem Weg.
Die Entsprechung dazu auf dem Arbeitsmarkt, nämlich über "Vitamin B" an einen Job zu bekommen ist allerdings deutlich seltener - zumindest hier in Deutschland.
''Life's a happy song, when there's someone by your side to sing along.'' - The Muppets
eiertanz

Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von eiertanz »

Obelix hat geschrieben: 23 Jun 2020 15:21 Meinst Du nicht, dass es zwischen diesen beiden Extrempunkten nicht noch etwas anderes gibt?
Äh, doch, natürlich. Aber ich wollte erklären, dass Ansprüche an Partnersuche und beruflicher/schulischer Erfolg eben proportional zueinander sind. Und das habe ich anhand der Extrembeispiele getan.

Beim Durchschnittsmenschen ist es eher so, dass er durchschnittlich erfolgreich in Schule und Beruf ist, aber auch durchschnittliche Ansprüche an den Partner hat und deswegen auch mit mittelmäßigem Aufwand eine Partnerin findet.
dass jemand innerhalb des Freundes- und Bekanntenkreises einen Lebenspartner findet.
Hat damit zu tun, dass es außerhalb davon nicht wirklich einen gesellschaftlich akzeptierten bzw. "legalen" Weg gibt. Weil meistens geht das außerhalb von Freundeskreisen dann in Richtung Stalking? ("Wer bist du? Kennen wir uns? Du machst mir Angst!" oder "Sorry, aber Sie sind für mich hier nur Kunde und auf geschäftlicher Ebene können wir gerne interagieren, aber mehr auch nicht." oder "Du kennst mich doch nur aus dem Fernsehen. Darfst gerne mein Fan sein, aber mehr geht da nicht.")
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Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von Daniog »

eiertanz hat geschrieben: 23 Jun 2020 12:42
Obelix hat geschrieben: 22 Jun 2020 22:10
Daniog hat geschrieben: 22 Jun 2020 19:48 Jobsuche ist definitiv einfacher. Da muss man nicht smart oder emphatisch sein, da braucht man Leute die ihren Job beherrschen. Meine Hobbies haben noch nie einen Arbeitgeber abgeschreckt, Frauen schon ne ganze Menge.
Da gibt es auch Leute, die das genau andersrum sehen: kriegen seit Jahr und Tag keinen Fuß in den Arbeitsmarkt aber haben natürlich seit ihrer Jugend ihren Lebenspartner.
Vermutlich weil die einen anderen Entscheidungsfindungsprozess haben für die Partnersuche.

Jemand, der überhaupt gar nicht perfektionistisch veranlagt ist, der findet so gut wie jede Frau attraktiv, hat die (frauenfeindliche) Ansicht "Loch ist Loch" bzw. er nimmt gar nicht wahr, dass die Frau 1000 Pickel hat und nimmt einfach irgendeine. Das wirkt sich dann aber auch auf schulische/berufliche Leistung aus in Sinne von er merkt nicht, dass sein Aufsatz jetzt 1000 Rechtschreibfehler hat. Er gibt sich mit jedem Mist zufrieden, also ist mit seinem miserablem Aufsatz zufrieden als auch bei der Partnerwahl. Durch seine geringeren Ansprüche hat er es bei der Partnerwahl leichter.

Umgekehrt der perfektionistische Mensch, der alles fehlerfrei haben möchte. Der schreibt dann den perfekten Aufsatz oder die perfekte Abschlussarbeit, weil ihn Fehler unglücklich machen. Aber genauso perfektionistisch geht er an die Partnersuche heran und erwartet die perfekte fehlerfreie Partnerin. Und dadurch hat er überzogene Ansprüche.
An den Ansprüchen ist nie gescheitert. Ich habe von 2003 bis 2020 intensiv online Datingapps betrieben. Es gab 2005 und 2006 je ein Date. 2009 eine Antwort, 2012 zwei Antworten, 2016 zwei Antworten, danach war es gelaufen. Mit vielen Kompromissen bei der Auswahl.
Clochard

Re: Partnersuche ist wie Jobsuche

Beitrag von Clochard »

Obelix hat geschrieben: 23 Jun 2020 15:21 Ich war in meinem Beitrag eher von der üblichen Konstellation ausgegangen, dass jemand innerhalb des Freundes- und Bekanntenkreises einen Lebenspartner findet. Schließlich finden sich die allermeisten Paare auf diesem Weg.
Die Entsprechung dazu auf dem Arbeitsmarkt, nämlich über "Vitamin B" an einen Job zu bekommen ist allerdings deutlich seltener - zumindest hier in Deutschland.
soweit ich weiß finden sich die meisten Paare immer noch auf der Arbeit...

da beißt sich dann die Katze in den Schwanz :hammer: