Milkman hat geschrieben: ↑21 Jul 2020 08:16
eiertanz hat geschrieben: ↑21 Jul 2020 07:54
Ich verstehe dich, weil das Wort "Seelenverwandtschaft" sich total esoterisch anhört.
Damit meine ich was anderes: Zwei Personen haben das exakt gleiche Gehirn und die exakt gleichen Gedankengänge. (...)
Und bei Paaren wird das zwar nie so funktionieren wie bei Zwillingen (99,9%), aber trotzdem ist ein Grad an Seelenverwandschaft (sagen wir 80%) vorhanden.
Wir meinen schon dasselbe. Ich behaupte, dass sich diese "Seelenverwandtschaft", dieses Aufeinander-eingespielt-Sein, mit fortschreitender Dauer einer Partnerschaft entwickeln kann. Unser Gehirn ist ja außerordentlich lernfähig und wird sich umso mehr auf eine/n Partner/in einstellen, je länger die Beziehung dauert, in Bezug auf dessen Angewohnheiten, Sprachduktus, Gedankengänge, was auch immer. Irgendwann hast du dann das von dir beschriebene Ergebnis. Aber wie gesagt, das ist mMn antrainierbar.
Ich würde auch sagen, dass "Seelenverwandtschaft" nicht in allen Aspekten da sein kann von Beginn an. Natürlich ist es toll, wenn man überraschende Gemeinsamkeiten, ähnliche Gedankengänge entdeckt. Ähnliche Werte helfen sehr! Aber zu ähnlich in allen Aspekten fände ich auch langweilig. Man lernt ja auch vom anderen, entwickelt sich gemeinsam weiter. Mein Partner kann meine Gedanken/Gefühle in bestimmten Situationen immer super erraten, auch wenn er ganz andere hat
Das liegt aber einfach daran, dass er mich gut kennt, meinen Gesichtsausdruck leicht interpretieren kann und halt auch einfach weiß, was bei mir wie ankommt. Seelenverwandt würde ich das nicht nennen, sondern eher sehr vertraut. Zu stark anzunehmen, dass der andere genau so wahrnimmt und reagiert wie man selbst ("weil wir sind ja seelenverwandt!") kann auch ungünstig sein. Dann ist man nämlich mehr bei sich als beim anderen.
Zu den Gesprächspausen: Die können ein Zeichen dafür sein, dass man sich nicht viel zu sagen hat. Manchmal ist es aber auch einfach die Nervosität, sodass man selbst oder der Date-Partner nicht so ganz "bei sich" ist oder gar überlegt "
Mist, eine Pause, lass sie nicht zu lang werden, was sag ich denn jetzt - oh gott, er/sie hält mich bestimmt für langweilig!". Oder eine Person ist einfach müde und leergeredet für den Tag (den Zustand kennen vielleicht die Intros unter euch ganz gut).
Ich würde sagen, da hilft beim Date nur "go with the flow". Wenn eine Pause da ist, ist sie halt da. Ob es mit der Person passt oder nicht passt lässt sich sicher nicht an einer Gesprächspause festmachen. In einer Partnerschaft ist miteinander schweigen können sogar sehr wichtig.
Ich persönlich neige eher dazu, beim Date über Pausen drüber zu quatschen (bzw. hab das oft so gemacht). Dann entsteht zwar keine Gesprächspause, aber der "Chemie" zwischen den Gesprächspartnern hilft das auch nicht unbedingt - zumindest nicht, wenn das Ziel ist, dass wir uns beide wohl fühlen. Ich bin es beruflich gewohnt, eine positive Gesprächsatmosphäre zu schaffen und arbeite haaaaart daran, das nicht als Übertreibung in den privaten Bereich mitzunehmen. Ich hatte schon öfter mal die Situation, dass jemand meinte, wir hätten uns doch super unterhalten, während ich das Gespräch ziemlich anstrengend fand und mich gar nicht fallen lassen konnte. Das liegt aber dann nicht am anderen, sondern an mir selbst.
Aviaticus hat geschrieben: ↑20 Jul 2020 08:28
Ja wird wohl so sein. Merkt man ja auch selbst, ob man mit einer Person gut kann, oder eher nicht. War halt doch etwas holprig.
Glückwunsch Aviaticus zu deinem Date und vor allem auch zu deinem Umgang mit dem Korb danach! Mein Eindruck ist, dass du selbst auch nicht restlos begeistert warst, auch wenn du euch beiden noch mehr Zeit zum Kennenlernen eingeräumt hättest. Es ist gut, dass du die Erwartungen nicht zu hoch schraubst. Du bist auf einem echt guten Weg. Ich wünsche dir viel Erfolg für weitere Dates!