Mit sich selbst im Reinen sein

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Menelaos
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Re: Mit sich selbst im Reinen sein

Beitrag von Menelaos »

Seb-X hat geschrieben: 22 Aug 2020 13:20
Menelaos hat geschrieben: 22 Aug 2020 13:18
Jedes Mal wenn du um Ratschläge bittest
Ich bitte nicht um Ratschläge und beleidige hier niemanden, zumindest nicht absichtlich. Wer versteht hier wen nicht? Mal abgesehen davon, dass du mich nur fertig machen willst.
Menelaos hat geschrieben: 22 Aug 2020 13:18 Bildlich gesprochen verspüre ich inzwischen eher das Bedürfnis dir ins Gesicht zu spucken als dir zu helfen
Wie bitte?????

Btw: Wo hast du je versuchst, mir zu helfen, worum ich übrigens nie gebeten habe? Welche Ratschläge würde ich denn ignorieren? Diejenigen, die nichts anderes bedeuten als so weiter machen wie bisher? Nenn mir doch bitte mal einen dieser Ratschläge?
Wie wäre es wenn du selbst unsere ganzen Konversationen nochmal durch liest, die alles aufschreibst was ich gesagt habe, deine Reaktionen darauf, und dann versuchst es zusammen zu fassen.
Sicher, das alles wäre eine gewaltige Zeitverschwendung, weil du deine verzerrte Wahrnehmung genauso wenig ablegen wirst wie mit meiner Hilfe, aber zumindest würdest du nur deine eigene Zeit verschwenden, nicht meine.
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Re: Mit sich selbst im Reinen sein

Beitrag von Seb-X »

Menelaos hat geschrieben: 22 Aug 2020 13:34
Wie wäre es wenn du selbst unsere ganzen Konversationen nochmal durch liest, die alles aufschreibst was ich gesagt habe, deine Reaktionen darauf, und dann versuchst es zusammen zu fassen.
Sicher, das alles wäre eine gewaltige Zeitverschwendung, weil du deine verzerrte Wahrnehmung genauso wenig ablegen wirst wie mit meiner Hilfe, aber zumindest würdest du nur deine eigene Zeit verschwenden, nicht meine.
Ich habe mir einiges nochmal durchgelesen und die Ratschläge lösen eigentlich nur eines in mir aus: Überforderung. Aber danke nochmal (völlig ernst gemeint).
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Re: Mit sich selbst im Reinen sein

Beitrag von Momo »

inVinoVeritas hat geschrieben: 19 Aug 2020 11:44Zum Thema "Mit sich selbst im Reinen sein":
Ich ganz persönlich bin sehr mit mir im Reinen, weil ich einerseits meine Schwächen kenne und voll akzeptiere, zum anderen all meine Stärken sehen kann und stolz auf diese bin.
Ich fühle mich wohl in meiner Haut, bin generell zufrieden mit meinem Leben, auch wenn es natürlich immer irgendwelche unerfüllte Wünsche gibt, denen ich nacheifere.
Ich kann Liebe annehmen und geben, für andere da sein und gleichzeitig auch mal egoistisch mein Ding durchziehen, schäme mich für nichts, kann über mich selbst lachen (z.B. wenn ich mal was Trotteliges mache).
Diese generelle innere Zufriedenheit ist denke ich mit diesem Spruch gemeint und nicht, dass man sich in jeder Hinsicht perfekt findet oder in jedem Moment seines Lebens glücklich ist.
Das ist eine anschauliche Beschreibung dessen, was "mit sich selbst im Reinen sein" überhaupt bedeuten kann. Schön, dass es für dich nicht nur Theorie ist, sondern Realität.
Ich vermute mal, da bist du eine beneidenswerte Ausnahme - besonders hier im Forum.

Mir hat der Rest deines Beitrags allerdings einen Stich versetzt. Weil ich Selbstwertprobleme habe. Wem könnte ich mich denn mit meiner tiefen, alten Traurigkeit, dem immer wiederkehrenden, hartnäckigen Gefühl der Hilflosigkeit und meinen ganzen Ängsten antun?
Genau in die Kerbe hat das, was du geschrieben hast, geschlagen.
Sich selbst voll und ganz so annehmen und akzeptieren wie man ist, das ist die Basis für ein gutes Miteinander im sozialen Kontext.
Nein, ist es nicht. Es ist hilfreich, ja, aber zumindest ist es meiner Erfahrung nach keine notwendige Bedingung. Vor allem nicht in dieser Perfektion - "voll und ganz" ist ganz schön hoch gegriffen.
Wenn man sich selbst nicht wertschätzt, sich selbst nicht liebt, wie will man da Liebe und Wertschätzung von jemand anderem voll und ganz annehmen können?
Es geht. "Voll und ganz" vielleicht nicht, aber warum auch wieder diese Anforderung?
"Mit sich im Reinen sein" ist man ja nicht entweder ganz oder gar nicht, sondern eher irgendwas dazwischen.
Aus diesem Grund und wegen gemachter Erfahrungen in der Vergangenheit, mache ich auch einen großen Bogen (im romantischen/sexuellen Kontext) um Frauen, die nicht selbstbewusst sind, die Komplexe haben, die sich mit inneren Blockaden quälen.
Ich weiß dass eine gesunde, glückliche Beziehung für mich mit solchen Frauen nicht funktioniert, dass da dann immer Drama, Eifersucht und Konflikte wären und auch der Sex ist nicht toll mit jemandem, der seinen eigenen Körper nicht mag wie er ist (weil man sich dann nicht voll und ganz fallen lassen kann).
Wenn du mit so jemandem keine Beziehung willst, ist das dein gutes Recht. Nichtsdestotrotz klingt das ziemlich mitleidlos gegenüber Menschen, die mit Selbstwertproblemen zu kämpfen haben. Die, mit anderen Worten, noch nicht soweit sind wie du. Ich kann mir kaum vorstellen, dass du da in einem anderen Kontext mehr Geduld hast.
Ich bin froh, dass es auch genug Menschen gibt, die mehr Verständnis zeigen.

Bevor das jetzt falsch rüberkommt; Ich fühle mich nicht persönlich getroffen. Mir ging es nur darum, aufzuzeigen, wie deine Aussagen aufgenommen werden können.
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Re: Mit sich selbst im Reinen sein

Beitrag von ComebackCat »

Tintenmalerin hat geschrieben: 23 Aug 2020 14:21
inVinoVeritas hat geschrieben: 19 Aug 2020 11:44Zum Thema "Mit sich selbst im Reinen sein":
Ich ganz persönlich bin sehr mit mir im Reinen, weil ich einerseits meine Schwächen kenne und voll akzeptiere, zum anderen all meine Stärken sehen kann und stolz auf diese bin.
Ich fühle mich wohl in meiner Haut, bin generell zufrieden mit meinem Leben, auch wenn es natürlich immer irgendwelche unerfüllte Wünsche gibt, denen ich nacheifere.
Ich kann Liebe annehmen und geben, für andere da sein und gleichzeitig auch mal egoistisch mein Ding durchziehen, schäme mich für nichts, kann über mich selbst lachen (z.B. wenn ich mal was Trotteliges mache).
Diese generelle innere Zufriedenheit ist denke ich mit diesem Spruch gemeint und nicht, dass man sich in jeder Hinsicht perfekt findet oder in jedem Moment seines Lebens glücklich ist.
Das ist eine anschauliche Beschreibung dessen, was "mit sich selbst im Reinen sein" überhaupt bedeuten kann. Schön, dass es für dich nicht nur Theorie ist, sondern Realität.
Ich vermute mal, da bist du eine beneidenswerte Ausnahme - besonders hier im Forum.

Mir hat der Rest deines Beitrags allerdings einen Stich versetzt. Weil ich Selbstwertprobleme habe. Wem könnte ich mich denn mit meiner tiefen, alten Traurigkeit, dem immer wiederkehrenden, hartnäckigen Gefühl der Hilflosigkeit und meinen ganzen Ängsten antun?
Genau in die Kerbe hat das, was du geschrieben hast, geschlagen.
Sich selbst voll und ganz so annehmen und akzeptieren wie man ist, das ist die Basis für ein gutes Miteinander im sozialen Kontext.
Nein, ist es nicht. Es ist hilfreich, ja, aber zumindest ist es meiner Erfahrung nach keine notwendige Bedingung. Vor allem nicht in dieser Perfektion - "voll und ganz" ist ganz schön hoch gegriffen.
Wenn man sich selbst nicht wertschätzt, sich selbst nicht liebt, wie will man da Liebe und Wertschätzung von jemand anderem voll und ganz annehmen können?
Es geht. "Voll und ganz" vielleicht nicht, aber warum auch wieder diese Anforderung?
"Mit sich im Reinen sein" ist man ja nicht entweder ganz oder gar nicht, sondern eher irgendwas dazwischen.
Aus diesem Grund und wegen gemachter Erfahrungen in der Vergangenheit, mache ich auch einen großen Bogen (im romantischen/sexuellen Kontext) um Frauen, die nicht selbstbewusst sind, die Komplexe haben, die sich mit inneren Blockaden quälen.
Ich weiß dass eine gesunde, glückliche Beziehung für mich mit solchen Frauen nicht funktioniert, dass da dann immer Drama, Eifersucht und Konflikte wären und auch der Sex ist nicht toll mit jemandem, der seinen eigenen Körper nicht mag wie er ist (weil man sich dann nicht voll und ganz fallen lassen kann).
Wenn du mit so jemandem keine Beziehung willst, ist das dein gutes Recht. Nichtsdestotrotz klingt das ziemlich mitleidlos gegenüber Menschen, die mit Selbstwertproblemen zu kämpfen haben. Die, mit anderen Worten, noch nicht soweit sind wie du. Ich kann mir kaum vorstellen, dass du da in einem anderen Kontext mehr Geduld hast.
Ich bin froh, dass es auch genug Menschen gibt, die mehr Verständnis zeigen.

Bevor das jetzt falsch rüberkommt; Ich fühle mich nicht persönlich getroffen. Mir ging es nur darum, aufzuzeigen, wie deine Aussagen aufgenommen werden können.
Ich fürchte, deine Mühen sind vergebens. Es wird ihn nicht davon abhalten, auch in Zukunft wieder und wieder solche Beiträge zu schreiben.
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Re: Mit sich selbst im Reinen sein

Beitrag von Vogel »

Tintenmalerin hat geschrieben: 23 Aug 2020 14:21
Mir hat der Rest deines Beitrags allerdings einen Stich versetzt. Weil ich Selbstwertprobleme habe. Wem könnte ich mich denn mit meiner tiefen, alten Traurigkeit, dem immer wiederkehrenden, hartnäckigen Gefühl der Hilflosigkeit und meinen ganzen Ängsten antun?
Genau in die Kerbe hat das, was du geschrieben hast, geschlagen.
Sich selbst voll und ganz so annehmen und akzeptieren wie man ist, das ist die Basis für ein gutes Miteinander im sozialen Kontext.
Nein, ist es nicht. Es ist hilfreich, ja, aber zumindest ist es meiner Erfahrung nach keine notwendige Bedingung. Vor allem nicht in dieser Perfektion - "voll und ganz" ist ganz schön hoch gegriffen.
So Unrecht hat er nicht. So gilt bei ausgeprägten Narzissten, dass bei ihnen mangelndes bzw. übertriebes Selbstwertgefühl zu Handlungen führen, die letztendlich anderen schaden und das soziale Miteinander stört. Das aber "voll und ganz" halte ich für unrealistisch, und zu dichotom.
Tintenmalerin hat geschrieben: 23 Aug 2020 14:21
Aus diesem Grund und wegen gemachter Erfahrungen in der Vergangenheit, mache ich auch einen großen Bogen (im romantischen/sexuellen Kontext) um Frauen, die nicht selbstbewusst sind, die Komplexe haben, die sich mit inneren Blockaden quälen.
Ich weiß dass eine gesunde, glückliche Beziehung für mich mit solchen Frauen nicht funktioniert, dass da dann immer Drama, Eifersucht und Konflikte wären und auch der Sex ist nicht toll mit jemandem, der seinen eigenen Körper nicht mag wie er ist (weil man sich dann nicht voll und ganz fallen lassen kann).
Wenn du mit so jemandem keine Beziehung willst, ist das dein gutes Recht. Nichtsdestotrotz klingt das ziemlich mitleidlos gegenüber Menschen, die mit Selbstwertproblemen zu kämpfen haben. Die, mit anderen Worten, noch nicht soweit sind wie du. Ich kann mir kaum vorstellen, dass du da in einem anderen Kontext mehr Geduld hast.
Kann ich nachvollziehen. Aber ich musste feststellen, dass es da draußen eine Vielzahl an weiblichen inVinoVeritas gibt, die genau so denken- ich würde fast sagen, die Mehrheit? Vielleicht sind solche Menschen nix für uns die unter mangelnden Selbstwert leiden. Es gibt auch welche, die nicht so "perfekt" sind- und daher eher zu uns passen.

Trotzdem finde ich aus eigener Erfahrung und Selbsterarbeitung, das inVinoVeritas im Kern Recht hat- alleine die Ausprägung von "voll und ganz" muss ich ebenfalls widersprechen.
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Re: Mit sich selbst im Reinen sein

Beitrag von LonesomeCoder »

inVinoVeritas hat geschrieben: 19 Aug 2020 11:44 Zum Thema "Mit sich selbst im Reinen sein":
Ich ganz persönlich bin sehr mit mir im Reinen, weil ich einerseits meine Schwächen kenne und voll akzeptiere, zum anderen all meine Stärken sehen kann und stolz auf diese bin.
Ich fühle mich wohl in meiner Haut, bin generell zufrieden mit meinem Leben, auch wenn es natürlich immer irgendwelche unerfüllte Wünsche gibt, denen ich nacheifere.
Ich kann Liebe annehmen und geben, für andere da sein und gleichzeitig auch mal egoistisch mein Ding durchziehen, schäme mich für nichts, kann über mich selbst lachen (z.B. wenn ich mal was Trotteliges mache).
Diese generelle innere Zufriedenheit ist denke ich mit diesem Spruch gemeint und nicht, dass man sich in jeder Hinsicht perfekt findet oder in jedem Moment seines Lebens glücklich ist.
Sich selbst voll und ganz so annehmen und akzeptieren wie man ist, das ist die Basis für ein gutes Miteinander im sozialen Kontext.
Ich merke z.B. stark im konkreten Umgang mit verschiedenen Personen, dass ich mich in der Nähe von jenen besonders wohl fühle, die mit sich selbst im Reinen sind, d.h. keine Minderwertigkeitskomplexe haben, andere nicht manipulieren müssen, sich authentisch verhalten.

Diese Zufriedenheitheit strahlt man meiner Meinung nach auch stark auf die Mitmenschen aus. Ich nehme es zumindest immer sofort wahr, wenn da ein gefestigter Charakter vor mir steht und denke, dass mit solchen Menschen besonders gefestigte, harmonische und auf gegenseitiger Wertschätzung basierende Beziehungen möglich sind.
Wenn man sich selbst nicht wertschätzt, sich selbst nicht liebt, wie will man da Liebe und Wertschätzung von jemand anderem voll und ganz annehmen können?

Aus diesem Grund und wegen gemachter Erfahrungen in der Vergangenheit, mache ich auch einen großen Bogen (im romantischen/sexuellen Kontext) um Frauen, die nicht selbstbewusst sind, die Komplexe haben, die sich mit inneren Blockaden quälen.
Ich weiß dass eine gesunde, glückliche Beziehung für mich mit solchen Frauen nicht funktioniert, dass da dann immer Drama, Eifersucht und Konflikte wären und auch der Sex ist nicht toll mit jemandem, der seinen eigenen Körper nicht mag wie er ist (weil man sich dann nicht voll und ganz fallen lassen kann).
Wenn jemand in sehr vielen (allen für ihn relevanten) Bereichen sehr viel Erfolg hat wie du, ist mit sich selbst im Reinen und Zufrieden sein ja keine Kunst. Bei den Leuten, die hier Probleme haben, liegen dagegen Probleme vor, die ein Zufrieden sein verhindern: mit dem Beruf, mit Freundschaften, mit Hobbys, mit der Gesundheit, mit dem Aussehen, usw. und besonders bei ABs: mit Liebe und Sexualität. Sie hätten gerne wie fast alle andere in ihrem Alter eine Beziehung und vllt. auch Kinder oder endlich mal Sex, würden sich mal positive Erfahrungen bei Annäherungsversuchen wünschen u.ä. Diese Baustellen verhindern ein Glücklich sein.
Beim letzten Absatz muss ich dir aber zustimmen: eine Frau mit (starken) psychischen Problemen wäre für mich auch nichts.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Mit sich selbst im Reinen sein

Beitrag von Vogel »

LonesomeCoder hat geschrieben: 23 Aug 2020 22:32
Wenn jemand in sehr vielen (allen für ihn relevanten) Bereichen sehr viel Erfolg hat wie du, ist mit sich selbst im Reinen und Zufrieden sein ja keine Kunst.
Was war zuerst da? Das Huhn oder das Ei?

inVinoVeritas griff ja das Thema "Selbstwert" auf, uns es hat eine schon lange zurückliegende Therapie bei mir gebraucht, um zumindest zu verstehen und zu wissen, dass der eigene gefühlte Wert nicht von Erfolgen abhängig ist und darf.
Ich kämpfe allerdings bis heute damit, dass ich nicht in diese alte Mustern zurückbreche.

Aber solche Muster sind eben tatsächlich verantwortlich für Burn-Out, depressive Verstimmungen etc... und vielleicht für mangelnden Erfolg?

inVinoVeritas hat aus meiner Erfahrung schon Recht, dass man sich selber schaden kann. Nur: "mit sich im Reinen sein" ist aber gerade deshalb kontraproduktiv, weil es unter Druck setzt und den unguten Kreislauf erst recht befördert.

Ich denke, man muss nicht mit sich im Reinen sein, um einen Partner zu finden. Das ist für mich keine hinreichende Bedingung.
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Re: Mit sich selbst im Reinen sein

Beitrag von inVinoVeritas »

Tintenmalerin hat geschrieben: 23 Aug 2020 14:21
Mir hat der Rest deines Beitrags allerdings einen Stich versetzt. Weil ich Selbstwertprobleme habe. Wem könnte ich mich denn mit meiner tiefen, alten Traurigkeit, dem immer wiederkehrenden, hartnäckigen Gefühl der Hilflosigkeit und meinen ganzen Ängsten antun?
Genau in die Kerbe hat das, was du geschrieben hast, geschlagen.
Das tut mir leid!
Tintenmalerin hat geschrieben: 23 Aug 2020 14:21
inVinoVeritas hat geschrieben:Aus diesem Grund und wegen gemachter Erfahrungen in der Vergangenheit, mache ich auch einen großen Bogen (im romantischen/sexuellen Kontext) um Frauen, die nicht selbstbewusst sind, die Komplexe haben, die sich mit inneren Blockaden quälen.
Ich weiß dass eine gesunde, glückliche Beziehung für mich mit solchen Frauen nicht funktioniert, dass da dann immer Drama, Eifersucht und Konflikte wären und auch der Sex ist nicht toll mit jemandem, der seinen eigenen Körper nicht mag wie er ist (weil man sich dann nicht voll und ganz fallen lassen kann).
Wenn du mit so jemandem keine Beziehung willst, ist das dein gutes Recht. Nichtsdestotrotz klingt das ziemlich mitleidlos gegenüber Menschen, die mit Selbstwertproblemen zu kämpfen haben.
In meinem Leben haben sich schon einige Male die Wege mit Frauen gekreuzt, auf die meine Aussage zutrifft und es waren tatsächlich keine besonders schönen Erfahrungen für mich. Eben diese Erfahrungen sorgten dafür, dass ich genau weiß was eine glückliche Beziehung (oder auch nur eine tolle Affäre) für mich ausmacht und was ich nicht nochmal brauche.
Mein Anspruch sagt aber nichts darüber aus, wie ich mit allen andere Menschen umgehe, an denen ich kein amoröses Interesse habe, das hast du da jetzt reininterpretiert!
Ein ehemals guter Freund war die pure Ansammlung an Selbstwertproblemen, der ist irgendwann sogar in den Alkoholismus abgerutscht. Ich war jahrelang für ihn da, bin auch unter der Woche Nachts um 3 zu ihm gefahren, wenn es ihm richtig schlecht ging.
Irgendwann ging es kraftmäßig für mich nicht mehr und sein Verhalten wurde immer selbstzerstörerischer, aber ich habe da mehr als genug gegeben (und kaum was zurückbekommen). Also sprich mir bitte nicht ab für andere Menschen, denen es schlechter geht, da sein zu können.

Mein "Voll und ganz" war wohl tatsächlich zu binär formuliert, aber ich bleibe aus eigener Erfahrung und auch durch Beobachtung vieler nicht so glücklicher (vor allem von Eifersucht und Einengung gepräger) Beziehungen im weiteren sozialen Umfeld dabei: wenn nicht wenigstens ein bestimmtes Maß an Selbstwertgefühl vorhanden ist, wirkt das sehr unattraktiv auf mich. Da ich aber ja nicht der einzige Mann auf diesem Planeten bin, sollte meine Präferenz doch nicht wirklich für die Frauenwelt von Relevanz sein. ;)


ComebackCat hat geschrieben: 23 Aug 2020 18:35 Ich fürchte, deine Mühen sind vergebens. Es wird ihn nicht davon abhalten, auch in Zukunft wieder und wieder solche Beiträge zu schreiben.
Ja, ich werde auch in Zukunft weiterhin meine persönliche Meinung zu einem Thread-Thema (wie hier: was bedeutet "mit sich selbst im Reinen sein") äußern, die vielleicht nicht mit deiner eigenen Weltsicht zusammenpasst. Echt schlimm zu ertragen, ich weiß.

Ich fürchte allerdings ebenfalls, dass Menschen wie du auch in Zukunft weiterhin Toleranz für sich selbst einfordern und dabei gleichzeitig andere Sichtweisen (vor allem wenn sie von einem Nicht-AB-Feindbild kommen) mit derartigen Einzeilern diskreditieren werden.
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Re: Mit sich selbst im Reinen sein

Beitrag von Ringelnatz »

Tintenmalerin hat geschrieben: 23 Aug 2020 14:21 Mir hat der Rest deines Beitrags allerdings einen Stich versetzt. Weil ich Selbstwertprobleme habe. Wem könnte ich mich denn mit meiner tiefen, alten Traurigkeit, dem immer wiederkehrenden, hartnäckigen Gefühl der Hilflosigkeit und meinen ganzen Ängsten antun?
Genau in die Kerbe hat das, was du geschrieben hast, geschlagen.
Ich kann verstehen, warum IVVs Beitrag diese Kerbe "bedient" hat. Es gibt aber Menschen (Männer), die solche Unsicherheiten liebevoll umarmen, dich bestärken und auch mal anschubsen, Dinge anders zu sehen. Entweder weil sie Unsicherheiten selbst kennen oder weil sie noch einen Schritt weiter sind als IVV und damit in der Lage, Sicherheit auszustrahlen ohne die Befürchtung haben zu müssen, dass sie in irgendeiner Form unter Unsicherheiten der Partnerin leiden könnten (z.B. sich nicht fallen lassen, o.ä.).
inVinoVeritas hat geschrieben: 19 Aug 2020 11:44Aus diesem Grund und wegen gemachter Erfahrungen in der Vergangenheit, mache ich auch einen großen Bogen (im romantischen/sexuellen Kontext) um Frauen, die nicht selbstbewusst sind, die Komplexe haben, die sich mit inneren Blockaden quälen.
Ich weiß dass eine gesunde, glückliche Beziehung für mich mit solchen Frauen nicht funktioniert, dass da dann immer Drama, Eifersucht und Konflikte wären und auch der Sex ist nicht toll mit jemandem, der seinen eigenen Körper nicht mag wie er ist (weil man sich dann nicht voll und ganz fallen lassen kann).
Ich sage dir aus Erfahrung (eigene und im Freundeskreis), dass viele selbstbewusste Frauen (wie auch Männer) innerlich trotzdem Blockaden und Unsicherheiten mit sich herumschleppen. Sobald du also in eine tiefere Form der Beziehung einsteigst, wirst du ggf. auch bei einer nach außen sehr selbstbewusst wirkenden Frau auf solche Themen stoßen. Je mehr man sich einander öffnet und gegenseitig verletzlich zeigt, desto stärker teilt man auch Unsicherheiten miteinander, die die Außenwelt nicht mitbekommt. Das ist Teil einer gesunden Beziehung. Alles andere wäre eher oberflächlich, fürchte ich. Kann es sein, dass dich genau das davon abhält, mit Frauen eine tiefere Verbindung einzugehen?
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Re: Mit sich selbst im Reinen sein

Beitrag von inVinoVeritas »

Ringelnatz hat geschrieben: 24 Aug 2020 08:34 Sobald du also in eine tiefere Form der Beziehung einsteigst, wirst du ggf. auch bei einer nach außen sehr selbstbewusst wirkenden Frau auf solche Themen stoßen. Je mehr man sich einander öffnet und gegenseitig verletzlich zeigt, desto stärker teilt man auch Unsicherheiten miteinander, die die Außenwelt nicht mitbekommt. Das ist Teil einer gesunden Beziehung. Alles andere wäre eher oberflächlich, fürchte ich. Kann es sein, dass dich genau das davon abhält, mit Frauen eine tiefere Verbindung einzugehen?
Keine Sorge, vor allem in meiner letzten - 9 Jahre andauernden - Beziehung bin ich eine extrem tiefe Verbindung eingegangen.
Unsicherheiten und Verletzlichkeiten sind menschlich und gehören dazu, das ist mir aber hier nun zu weit weg vom übergeordneten Kontext "Mit sich im Reinen sein", um den es in meinem Beitrag ging. Auch ich bin manchmal unsicher oder verletzbar, fühle mich aber dennoch voll und ganz im Reinen mit mir selbst. So war auch meine Ex-Freundin.

Ich finde mich leider absolut nicht in deiner Interpretation wieder, aber das lässt sich ja bei rein text-basierter Kommunikation auch nicht immer verhindern.
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Re: Mit sich selbst im Reinen sein

Beitrag von Ringelnatz »

inVinoVeritas hat geschrieben: 24 Aug 2020 08:51 Keine Sorge, vor allem in meiner letzten - 9 Jahre andauernden - Beziehung bin ich eine extrem tiefe Verbindung eingegangen.
Unsicherheiten und Verletzlichkeiten sind menschlich und gehören dazu, das ist mir aber hier nun zu weit weg vom übergeordneten Kontext "Mit sich im Reinen sein", um den es in meinem Beitrag ging. Auch ich bin manchmal unsicher oder verletzbar, fühle mich aber dennoch voll und ganz im Reinen mit mir selbst. So war auch meine Ex-Freundin.

Ich finde mich leider absolut nicht in deiner Interpretation wieder, aber das lässt sich ja bei rein text-basierter Kommunikation auch nicht immer verhindern.
Macht doch nichts ;) Ich glaube es hängt - mal wieder - viel an der Interpretation von "im Reinen sein" bzw. "komplett" im Reinen mit sich sein.

Dennoch bleibt: Es gibt auch Männer, die so in sich ruhen, dass sich nicht aus der Balance bringen lassen, wenn die Partnerin nicht immer ganz im Reinen und happy mit sich ist. Das war ja meine eigentliche Botschaft an Tintenmalerin.
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Re: Mit sich selbst im Reinen sein

Beitrag von Momo »

Vogel hat geschrieben: 23 Aug 2020 19:31So Unrecht hat er nicht. So gilt bei ausgeprägten Narzissten, dass bei ihnen mangelndes bzw. übertriebes Selbstwertgefühl zu Handlungen führen, die letztendlich anderen schaden und das soziale Miteinander stört.
Um Narzissten ging es mir doch gar nicht.
Ich bin lediglich der Meinung, dass ein gutes Miteinander auch ohne die beschriebene Basis funktionieren kann. Auch wenn es nicht immer und auch nicht so reibungslos funktioniert wie mit dieser Basis.
inVinoVeritas hat geschrieben: 24 Aug 2020 07:15
Tintenmalerin hat geschrieben: 23 Aug 2020 14:21Mir hat der Rest deines Beitrags allerdings einen Stich versetzt. Weil ich Selbstwertprobleme habe. Wem könnte ich mich denn mit meiner tiefen, alten Traurigkeit, dem immer wiederkehrenden, hartnäckigen Gefühl der Hilflosigkeit und meinen ganzen Ängsten antun?
Genau in die Kerbe hat das, was du geschrieben hast, geschlagen.
Das tut mir leid!
Danke dafür.
Jetzt habe ich das Gefühl, ich hätte mit Kanonenkugeln auf Spatzen geschossen...
Mein Anspruch sagt aber nichts darüber aus, wie ich mit allen andere Menschen umgehe, an denen ich kein amoröses Interesse habe, das hast du da jetzt reininterpretiert!
[...]
Also sprich mir bitte nicht ab für andere Menschen, denen es schlechter geht, da sein zu können.
Ja... Ich habe die Einschränkung in der Klammer auch gelesen... Ich habe es aber irgendwie nicht überein bekommen.
Ich wollte dir nichts absprechen. Tut mir Leid.
Mein "Voll und ganz" war wohl tatsächlich zu binär formuliert, aber ich bleibe aus eigener Erfahrung und auch durch Beobachtung vieler nicht so glücklicher (vor allem von Eifersucht und Einengung gepräger) Beziehungen im weiteren sozialen Umfeld dabei: wenn nicht wenigstens ein bestimmtes Maß an Selbstwertgefühl vorhanden ist, wirkt das sehr unattraktiv auf mich.
Das wollte ich dir auch gar nicht ausreden.
Ringelnatz hat geschrieben: 24 Aug 2020 08:34Ich kann verstehen, warum IVVs Beitrag diese Kerbe "bedient" hat. Es gibt aber Menschen (Männer), die solche Unsicherheiten liebevoll umarmen, dich bestärken und auch mal anschubsen, Dinge anders zu sehen. Entweder weil sie Unsicherheiten selbst kennen oder weil sie noch einen Schritt weiter sind als IVV und damit in der Lage, Sicherheit auszustrahlen ohne die Befürchtung haben zu müssen, dass sie in irgendeiner Form unter Unsicherheiten der Partnerin leiden könnten (z.B. sich nicht fallen lassen, o.ä.).
Ringelnatz hat geschrieben: 24 Aug 2020 10:10Dennoch bleibt: Es gibt auch Männer, die so in sich ruhen, dass sich nicht aus der Balance bringen lassen, wenn die Partnerin nicht immer ganz im Reinen und happy mit sich ist.
Danke dir :umarmung2:
Wenn ich nicht gerade in solche alten Gefühle zurückfalle, bin ich mittlerweile auch recht zuversichtlich.
Und Menschen passt schon, ich bin nicht auf Männer festgelegt.
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