Hoppala hat geschrieben: ↑08 Feb 2021 23:45
Das ist keine "Idee". Das ist die übliche Realität. Es geht ja auch nicht um einen Leistungswettbewerb. Bzw. muss es nicht, und es liegt an jedem selbst, ob er sich auf so einen einlassen will oder nicht.
Natürlich kommt es auf Passung an und das ist insoweit Realität. Aber Passung zur allumgreifenden Erklärung zu machen wohl kaum. Wenn man sich auf einen Job bewirbt für den man die Voraussetzungen nicht erfüllt (z.B. bestimmte Mindestnote), dann kann man natürlich auch sagen, dass man bei einer Absage dann nicht "gepasst" hat. Im Endeffekt war man halt zu schlecht. (Das kann man so natürlich nicht 1:1 auf Beziehungen übertragen, ändert aber nichts an dem Prinzip was ich verdeutlichen will). Wenn eine Frau sich wochenlang mit mir trifft und dann feststellt, dass unsere Lebensentwürfe nicht zueinander
passen oder meine Persönlichkeit nicht dem entspricht, was sie sucht - dann funzt das mit dem "Passen" als Konzept schon ganz gut.
Hoppala hat geschrieben: ↑09 Feb 2021 05:55
Wenn nichts zustande kommt, hat es doch ganz offensichtlich gerad nicht gepasst.
Ich sehe nicht, was es an dieser Tatsachenfeststellung nützlicherweise zu diskutieren gibt - wenn das Ergebnis doch halt vorliegt. Es passt ja auch gerad mit allen anderen nicht, wenn man eben gerad keine Beziehung hat.
Diese implizite objektive Relativierung des subjektiv so gewichtig wahrgenommenen Einzelfalls ("Noch ein Korb!" bzw. schlimmer und meistens falsch: "noch ne Ablehnung") wäre ja vielleicht auch hilfreich: "Im Grunde ist nichts Besonderes passiert". Man hätte sich was anderes gewünscht, aber das akute Ergebnis ist auch nichts dramatisch Neues.
Wenn man aber nicht mal in einer Art und Weise in Erscheinung treten kann, dass irgendwelchen Passungsfaktoren erkennbar werden - dann wirds halt schon ziemlich theoretisch. Passung ist für mich etwas übergeordnetes und absolutes und nichts was sich so mirnichts dirnichts ändert, weil ich eine Frau anspreche. Deshalb kann ich das Konzept "wer keine Beziehung hat, passt im Moment zu keinem" auch nicht nachempfinden.
Ich finde es dann angenehmer mir zu denken "ich kann halt nicht flirten, ansonsten würde ich passen", als "ich passe nicht zu ihr, weil sie nur auf Männer steht, die flirten können". Letzteres wäre dann aber wohl das Ergebnis, wenn man "Passung" als einzigen Faktor bei der Partnersuche ansieht.
Dieses "Im Grunde ist nichts Besonderes passiert" ist auch wieder so eine "nette Idee".
Wenn ich auf eine heiße Herdplatte fasse, kann ich mir auch versuchen zu denken "das ist das wohlig warme gefühl, wenn Haut verbrennt, die zellen wären demnächst ja sowieso abgestorben und durch neue ersetzt" - aber weh tut es eben trotzdem.
Hoppala hat geschrieben: ↑08 Feb 2021 23:45
Cornerback hat geschrieben: ↑08 Feb 2021 22:24
Also wenn mich eine Frau ablehnt, dann fühlt es sich so an, dass ich nicht gut genug bin, das ist keine Rationalisierung, auf die ich gedanklich Einfluss nehmen kann.
Ob Rationalisierung oder nicht (eher: nicht): Einfluss nehmen könntest du darauf schon. Deine Wahrnehmung und vor allem Wertung deiner selbst ist ja erst mal vor allem deine eigene Sache.
Ich sagte ja auch "keine Rationalisierung". Auf Rationalisierungen hätte ich gewissen Einfluss. Wenn ich Ablehnung spüre, dann fühle ich das halt unmittelbar und das Gefühl kann ich mir nicht wegdenken oder so. Also ich hab in der Vergangenheit durchaus versucht so Einfluss darauf zu nehmen meine Erlebnisse einzuordnen, hat aber nicht so gut geklappt.
Hoppala hat geschrieben: ↑09 Feb 2021 05:55
Wenn keine "Anfangspassung" - wie sollte es dann sonst zum weiteren Annäherungsprozess kommen?
Hoppala hat geschrieben: ↑08 Feb 2021 23:45
Nun: im ersten bzw. frühen Schritt wäre es dann genau so. Wenn beide flirten wollen, aber kein Flirt zustande kommt, passt es nicht. (Warum auch immer.)
Wie sollte man das sinnvoll anders beschreiben?
Wenn beide das gleiche wollen, aber dem Anderen nicht kommuniziert kriegen, dann liegt eben eine gestörte Kommunikation vor. Und das ist dann durchaus auf das Verhalten der beiden Beteiligten zurückzuführen und wäre auch von beiden beeinflussbar.
Hoppala hat geschrieben: ↑08 Feb 2021 23:45
Und wie gesagt: keine Panik. Es ist nicht kompliziert. Wenn es einem kompliziert erscheint, macht man schon was falsch. Und meistens passt es halt nicht - sonst wäre ja gar nix mit Paarbeziehung als Standardmodell.
Nicht kompliziert heißt nicht, dass es nicht individuell gesehen trotzdem schwer ist. 150kg auf der Bank drücken ist auch nicht kompliziert, trotzdem ziemlich schwer für die meisten. Aber je nach Trainingszustand können auch 30kg schwer sein. Ich hab eine grobe Vorstellung wie ich versuchen würde zu flirten, wäre ich ungehemmt, nicht schüchtern, etc.. Ich kann auch schon mal spontan und schlagfertig reagieren, allerdings eben überhaupt nicht wenn ich gehemmt, schüchtern, etc. bin. Wenn es damit nicht klappt, dann wäre ich vielleicht auch in der Lage das als fehlende Passung zu akzeptieren.
Blöderweise bin ich aber in potentiellen Flirtsituationen gehemmt und schüchtern. Schwer ist es dann, weil eine Überwindung nötig ist. Und die Überwindung ist auch nicht das einzige Problem, denn zumindest ich bin auch nach der ersten Überwindung noch von der Situation beeinflusst und kann dann nicht ein unbeeinflusstes Verhalten zeigen, sondern irgendwas zwischen "Schüchternheit überspielen" und "Schüchternheit akzeptieren". Und jegliches Flirtverhalten ginge dann nur wie nach einer "Geh-Anleitung", statt als sich natürlich entwickelndes Gespräch.