Wie raus aus der Friendzone?

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Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von LonesomeCoder »

Siegfried hat geschrieben: 20 Feb 2021 17:39 Man könnte aber auch genauso gut den Bad Boy nur mit negativen Eigenschaften beschreiben.
Wenn der Bad Boy nur das langweilige cholerische und gewalttätige Arschloch ist kommt man damit auch kaum zu einer Beziehung. Das ist nicht hilfreicher für eine Beziehung als es für den langweiligen unterwürfigen Nice Guy ist.

Wo steht aber geschrieben das nicht auch der Nice Guy ein gutaussehender, charmanter, liebenswerter und humorvoller Mensch sein kann :gruebel: Ob Nice Guy oder Bad Boy ist scheiß egal, es kommt neben dem Aussehen auf die sozialen Fähigkeiten an die den Unterschied zwischen einem Frauenheld und einem MAB ausmachen.
Es geht immer um das Gesamtpaket, man muss beim Nice Guy auch die negativen Seiten und beim Bad Boy die positiven Seiten sehen. Das Verhalten ist nicht alles.

Ja, diese Nice Guys gibts auch. Aber die haben Erfolg bei der Partnersuche und beklagen sich nicht drüber, dass es immer nur bei Freundschaft bleibt. Deshalb werden die hier kaum wahrgenommen. Es werden fast nur die wahrgenommen, die wegen irgendwelcher Schwächen keinen Erfolg haben.
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Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von Two-Tone »

Hanuta hat geschrieben: 19 Feb 2021 14:48 Was ist er denn in Wahrheit?
Das kann ich dir mit einem Comic erklären, der auch unter r/niceguys zu finden ist: Casper the friendzoned ghost
Bild 1 ist das Titelbild.
Bild 2 ist die Wahrheit. Ein Mensch, der hilfsbereit ist. Der Gesichtausdruck ist jedoch fehl am Platze und nur ein Wunschdenken von Reddit-Usern.
Bild 3 ist die unangemessene Reaktion gegenüber einer hilfsbereiten Person, die die Frau allerdings nicht wahrhaben möchte. Augen geradeaus, so tun als sei der einfach nicht da, wie ein Geist eben, kein Gespräch suchen. Muss nicht der Wahrheit entsprechen (siehe auch etwas weiter unten).
Bild 4 ist dann das, was der Reddituser gerne in einem Nice Guy sehen will, was aber nicht der Wahrheit entspricht.
1,3 Millionen Reddit-User (weltweit), die sich zu einer Community gescharrt haben und sich gegenseitig anfeuern und bestätigen. Wenn wir nach dieser Logik gehen, dann hat die Incel-Community wohl auch recht mit allem was sie sagen und ausmacht.
Also nein. r/incels und ähnliche Boards wurden aufgrund der frauenverachtenden Beiträge gesperrt und r/inceltears, die Gegenbewegung zu Incels, wird auch von mehreren hunderttausenden Menschen gefolgt. Heißt: r/inceltears ist in der immer digitaler werdenden Gesellschaft als richtig angesehen.
Dagegen, gibt es Gegenbewegungen zu r/niceguys? Menschen, die sich gegen die Vorwürfe zur Wehr setzen? Nein? Dann hat r/niceguys gewonnen, und Menschen werden an den Nice Guy eher an einen Menschen erinnern, der nur so tut, als sei er nett.
Wie gesagt. Woher weißt du denn was Frau denkt?
...
Woher weißt du das?
...
Woher weißt du das denn?
Weil ich selber das erlebt habe. Aus reiner Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit, Dinge zu tun, aber weiterhin wie ein Geist umherwandern, wie wenn ich nicht existiere. Es sind Empfindungen, und sie tun weh und enttäuschen mich - sorry dass ich nicht viel Authentizität beweisen kann im Textform, aber Nichtbeachtung triggert mich halt einfach. Klar, die Empfindungen könnten auch falsch sein, aber bislang ist noch keine Frau zu mir freiwillig hergekommen, hat sich freiwillig mit mir beschäftigt, und mir das Gefühl gegeben, dass meine Nettigkeit nicht skeptisch und verlogen ist. Und falls ich das nicht authentisch herüberbringen kann, weil das könnte ja auch ein Grund bei mir sein: Keine Frau hat sich hinter diesen Tellerrand getraut, erkannt, dass ich in Wahrheit ganz nett bin und es halt schlecht ausdrücken kann, bzw. mir die Gewissheit gegeben.
Ein "Nice Guy" kann einfach unauthentisch wirken und wird daher von den meisten Menschen skeptisch beäugt.
Er kann unauthentisch wirken. Er kann aber auch einfach missverstanden werden, und dann wird er zu Unrecht gemieden.
Wenn er der wirklichen Überzeugung ist und das auch so rüberbringt, dann wirkt das auch authentisch.
Auch dann, wenn er das so herüberbringt, kann es sein, dass er ungerecht entlohnt wird. Wer authentisch ist, soll einen Bonus bekommen, gegenüber unauthentischen Personen, die offenbar unterschieden werden.
Ein Danke oder ein Lächeln zurück ist nicht immer gegeben.
Warum sollte man auch mit dem "Nice Guy" sympathisieren? Er wirkt unauthentisch und damit weniger vertrauenswürdig. Da befasse ich mich lieber mit Nice Guys, die auch nett sind und sogar vertrauenswürdig und authentisch wirken.
Weil es immernoch gegeben ist, dass es sich um eine Missinterpretation handelt. Warum sollte man sich auch nicht sympathisieren mit einem Nice Guy, der aufgrund von seinen Makeln (z.B. kann er schlecht seine Glaubwürdigkeit ausspielen)? Man übersieht ihn schnell, und der Nice Guy ist enttäuscht und desillusioniert. Er kann genauso gut vertrauenswürdig sein, und wird doch übersehen. Bild 3 vom Comic eben. Selbst ich könnte von Taten hier im Forum schreiben, wo ich mir ausmale, wie ich in Gedanken zu meinem OdB sagen würde: "Tja, wenn du das gesehen hättest, dann würdest du mich längst sympatisch finden, und du hättest mich nie ignoriert."

inVinoVeritas hat geschrieben: 19 Feb 2021 19:02 Unsexyness ist eng mit der Friendzone gekoppelt: darin befinden sich all jene Menschen, die über die neutral-platonische Ebene nicht hinauskommen. Um darüber hinauszukommen und als sexuelles männliches Wesen zu wirken, muss eben mehr vorhanden sein, als nette und freundliche Beliebigkeit ohne Konturen.
Oder der "Nice Guy" befindet sich bereits in einer neutral-platonischen Ebene, aber wenn er den nächsten Schritt macht, also mehr als nur konturlos herüberzukommen, dann wird er unangenehm - oder man dichtet ihm das an, weil er unsympatisch herüberkommt, und man ihm die Chance nicht geben will, anstatt ihn korrekt zu interpretieren oder sich hinter seines "Schleiers" zu begeben, der den Nice Guy daran hindert, authentisch und sympatisch sein zu lassen. Er befindet sich in einer Zwickmühle: Freunde bleiben aber seine Gefühle verheimlichen, oder doch mal seine Gefühle zeigen aber die Freundschaft riskieren.
Jemand ohne Konturen, mit dem man kaum irgendwelche Attribute außer "nettes Verhalten" verknüpfen kann, ist eben genau das: ein Neutrum.
Oder eine gute Basis. Denn bei einem richtigen Neutrum stellt man auch keine Nettigkeit fest.
Es ist ja auch so ähnlich wie hier im Forum: schreibe ich eher nette, weichgespülte Dinge, so neutral, im Strom mitschwimmend und nett formuliert, dass sich auch ja niemand auf den Schlips getreten fühlen könnte - mit dem Ergebnis dass ich eigentlich garnichts gesagt habe, was irgendwem in Erinnerung geblieben wäre? Wo keine Reibung mit irgendwem entsteht?
Oder formuliere ich meine Gedanken eher auf markante Art und Weise, wohlwissend bei Einigen damit anzuecken, damit aber eine Message transportierend?
Gerade in emotionalen Themen hier im Forum, wie z.B. die Debatte Kopf- vs. Herzmenschen, gibt es einige Verfechter, die ihre Gedanken ausdrucksstark formulieren, sind durchaus beim ein oder anderen unbeliebt, aber gewonnen hat er garnichts. Er wird ebenfalls als unsympathisch wahrgenommen, wie (vermeintlich) der Nice Guy.


Hanuta hat geschrieben: 20 Feb 2021 17:03 Durch das umgängliche und "nett" sein will die Person also vermeintlich die Hürde in einen intimeren Kontakt senken, weil er die Option fürchtet den Kontakt gänzlich zu verlieren, wenn er anders handeln würde.
Nicht nur intim. Auch bei reinen Freundschaften. Weil auch da gibt es Kontakte.
D.h. Person A und B können die gleichen Komplimente an Person C geben, aber bei Person A kommt es authentisch rüber und bei Person B unauthentisch.
Das hat viel mit Mimik und Gestik zu tun und es entscheiden mal wieder Nuancen.
Was schlecht ist, weil man in Texten keine Mimiken, Gesten und andere Gesichtszüge niederschreiben kann, außer als Smileys.
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Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von Reinhard »

Hanuta hat geschrieben: 20 Feb 2021 17:03
Reinhard hat geschrieben: 20 Feb 2021 13:28 Ah so, wegen ein paar krimineller Neigungen, die natürlich nicht gezeigt werden, gilt jetzt gegenüber allen Netten ein Generalverdacht?
Er hat ja nur ein extremes Beispiel genannt, welches aber wohl das Prinzip verdeutlicht.
Und von netten Menschen redet hier auch niemand, sondern nur von "netten" Menschen. Wie jemand rüberkommt hat weniger mit dem objektiven und beobachtbaren Verhalten zu tun, sondern viel mehr mit dem subjektiv wahrgenommenen Verhalten. D.h. Person A und B können die gleichen Komplimente an Person C geben, aber bei Person A kommt es authentisch rüber und bei Person B unauthentisch.
Das hat viel mit Mimik und Gestik zu tun und es entscheiden mal wieder Nuancen.

Kann ja sein, dass es das gibt. Ich verstehe halt nicht, warum dann ausgerechnet die Nettigkeit oder in dem Fall: das Kompliment dann als unauthentisch gelten sollen. Warum gilt der Generalverdacht gegenüber dem Nettsein, nur gespielt zu sein? Vielleicht hat Person B auch nur bisher selten Komplimente vergeben und fühlt sich in der Rolle unwohl und das ist die Ursache für die fehlende Authentizität?


Vielleicht kann ich auch nur wenig anfangen mit diesen Nuancen und Subnuancen auch noch die eine von der anderen Unauthentizität zu unterscheiden. :(
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Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von Informatiker »

Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16Also nein. r/incels und ähnliche Boards wurden aufgrund der frauenverachtenden Beiträge gesperrt und r/inceltears, die Gegenbewegung zu Incels, wird auch von mehreren hunderttausenden Menschen gefolgt. Heißt: r/inceltears ist in der immer digitaler werdenden Gesellschaft als richtig angesehen.
Dagegen, gibt es Gegenbewegungen zu r/niceguys? Menschen, die sich gegen die Vorwürfe zur Wehr setzen? Nein? Dann hat r/niceguys gewonnen, und Menschen werden an den Nice Guy eher an einen Menschen erinnern, der nur so tut, als sei er nett.
Reddit ist nicht die Gesellschaft. :lach:
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16Weil ich selber das erlebt habe. Aus reiner Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit, Dinge zu tun, aber weiterhin wie ein Geist umherwandern, wie wenn ich nicht existiere. Es sind Empfindungen, und sie tun weh und enttäuschen mich - sorry dass ich nicht viel Authentizität beweisen kann im Textform, aber Nichtbeachtung triggert mich halt einfach. Klar, die Empfindungen könnten auch falsch sein, aber bislang ist noch keine Frau zu mir freiwillig hergekommen, hat sich freiwillig mit mir beschäftigt, und mir das Gefühl gegeben, dass meine Nettigkeit nicht skeptisch und verlogen ist. Und falls ich das nicht authentisch herüberbringen kann, weil das könnte ja auch ein Grund bei mir sein: Keine Frau hat sich hinter diesen Tellerrand getraut, erkannt, dass ich in Wahrheit ganz nett bin und es halt schlecht ausdrücken kann, bzw. mir die Gewissheit gegeben.
Warum sollte dich eine Frau anspringen, nur weil du nett bist? :gruebel: Das allein reicht eben nicht aus.
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16Oder der "Nice Guy" befindet sich bereits in einer neutral-platonischen Ebene, aber wenn er den nächsten Schritt macht, also mehr als nur konturlos herüberzukommen, dann wird er unangenehm - oder man dichtet ihm das an, weil er unsympatisch herüberkommt,
An "it's only creepy if you're unattractive" ist etwas dran. :lach:
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16Gerade in emotionalen Themen hier im Forum, wie z.B. die Debatte Kopf- vs. Herzmenschen, gibt es einige Verfechter, die ihre Gedanken ausdrucksstark formulieren, sind durchaus beim ein oder anderen unbeliebt, aber gewonnen hat er garnichts. Er wird ebenfalls als unsympathisch wahrgenommen,
iVV geht es darum im echten Leben zu seiner Meinung zu stehen. Und nicht um sinnlose Diskussionen in einem anonymen Forum.
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Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von ComebackCat »

Informatiker hat geschrieben: 21 Feb 2021 11:05
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16Gerade in emotionalen Themen hier im Forum, wie z.B. die Debatte Kopf- vs. Herzmenschen, gibt es einige Verfechter, die ihre Gedanken ausdrucksstark formulieren, sind durchaus beim ein oder anderen unbeliebt, aber gewonnen hat er garnichts. Er wird ebenfalls als unsympathisch wahrgenommen,
iVV geht es darum im echten Leben zu seiner Meinung zu stehen. Und nicht um sinnlose Diskussionen in einem anonymen Forum.
Und das bringt Vorteile in einer Gesellschaft, in der auf immer mehr Ebenen Sprechverbote und Gesinnungsterror vorherrschen sowie jede sinnvolle, unvoreingenommene Diskussion und von der (angeblichen) Mehrheitsmeinung abweichende Ansichten schon im Keim unterdrückt bzw. diffamiert oder ins Lächerliche gezogen werden?

Wir leben doch nicht mehr in den 90ern oder in den 2000ern.
Zuletzt geändert von ComebackCat am 21 Feb 2021 11:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von LonesomeCoder »

Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16 Casper the friendzoned ghost
Bild 1 ist das Titelbild.
Bild 2 ist die Wahrheit. Ein Mensch, der hilfsbereit ist. Der Gesichtausdruck ist jedoch fehl am Platze und nur ein Wunschdenken von Reddit-Usern.
Bild 3 ist die unangemessene Reaktion gegenüber einer hilfsbereiten Person, die die Frau allerdings nicht wahrhaben möchte. Augen geradeaus, so tun als sei der einfach nicht da, wie ein Geist eben, kein Gespräch suchen. Muss nicht der Wahrheit entsprechen (siehe auch etwas weiter unten).
Bild 4 ist dann das, was der Reddituser gerne in einem Nice Guy sehen will, was aber nicht der Wahrheit entspricht.
Die bittere Wahrheit ist: die meisten Frauen achten bei der Partnersuche nicht sehr drauf, wie nett ein Mann ist. Nett sein bietet also kaum Vorteile, nicht nett sein kostet kaum Ansehen. So bitter das für nette Männer auch ist. So unfair es sich anfühlt, wenn ein nicht netter Mann Erfolg hat. So sehr manche böse Männer den netten Männern auch unterstellen, dass sie ihr Nettheit nur spielen weil sie so hoffen, an Beziehungen oder Sex zu kommen. Die Welt ist nicht fair, nicht immer kommt der zum Zuge, der sich was am meisten verdient hätte. Nein, meist haben die egoistischen, rücksichtslosen, aggressiven, verlogenen und schauspielernden Leute mehr Erfolg.
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Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von AviferAureus »

ComebackCat hat geschrieben: 21 Feb 2021 11:14 Und das bringt Vorteile in einer Gesellschaft, in der auf immer mehr Ebenen Sprechverbote und Gesinnungsterror vorherrschen sowie jede sinnvolle, unvoreingenommene Diskussion und von der (angeblichen) Mehrheitsmeinung abweichende Ansichten schon im Keim unterdrückt bzw. diffamiert oder ins Lächerliche gezogen werden?
Da muss man Schein und Sein trennen oder frei nach Ignazio Silone: sie nennen sich "anti" und sind "pro" (bzw. meinungsstark nur gegenüber der Minderheit und dem schwächeren Gegenüber)...hier wirkt die "ignore"-Funktion blutdrucksenkend und gesundheitsfördernd.
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Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von LesHommes »

LonesomeCoder hat geschrieben: 21 Feb 2021 11:15 Die bittere Wahrheit ist: die meisten Frauen achten bei der Partnersuche nicht sehr drauf, wie nett ein Mann ist. Nett sein bietet also kaum Vorteile, nicht nett sein kostet kaum Ansehen.
Glaube nicht, dass das "die Wahrheit" ist. Wie definiert ihr überhaupt "nett"? Ich verstehe unter diesem schwammigen Oberbegriff: freundlich, höflich, harmonie-orientiert, nicht arrogant, empathisch, humorvoll. Das sind Attribute, die ich angenehm finde und m.E. die Basis, mit jemandem in näheren Austausch zu treten. Das ist ja auch der Gesellschafts-Codex für das stressarme Zusammenleben. Aber natürlich kommt dann auch noch so etwas wie Interessenlage, Meinungsbild, Aussehen und so dazu. Etabliertes Arschloch-Verhalten (nach meiner Definition: abwertend, respektlos, übergriffig, unhöflich, egozentrisch, unempathisch, nörgelnd) mindert für mich hingegen jegliche Anziehung. Manchmal stimmt der erste Eindruck leider nicht und wie ich das ringsum so betrachte, trennen sich die Paare auch bald wieder, wenn eine/r sich dauerhaft schlecht behandelt fühlt und die suchen nach einer "netten" Partie.
In Freundschaften steht oft viel auf dem Spiel, vielleicht scheuen daher viele die Komplikationen oder haben Verlustängste, wenn sie sich mit dem besten Freund/der besten Freundin einlassen. Da wäre ja sonst jedes Treffen das reinste Nervenchaos. Vielleicht fehlt für manche der Reiz des Unbekannten? Oder sind sie zu langjährigen Freundschaften geworden, weil es eben so angenehm und unkompliziert ist, dass man nicht aufeinander abfährt sondern diese schöne Augenhöhe hat und eventuell alles voneinander weiß (Stichwort: Authentizität und Verlässlichkeit, Stabilität)? Da kommt die Frage ins Spiel, ob Freundschaft nicht beständiger als Leidenschaft ist. Und als ABs sind wir vermutlich so wahnsinnig bedürftig, dass wir die Freundschaft nicht so hoch wertschätzen, sondern uns erstmal unbedingt in Romantik und Leidenschaft austoben wollen. Es gibt doch auch bestimmt eine Menge Paare, die vorher befreundet waren, oder? Für mich stellt sich die Frage: Wie sage ich es dem Gegenüber, dass ich mehr empfinde und habe ich genug Mumm, die Reaktion auszuhalten.
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Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von pink_raven »

ComebackCat hat geschrieben: 21 Feb 2021 11:14
Informatiker hat geschrieben: 21 Feb 2021 11:05
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16Gerade in emotionalen Themen hier im Forum, wie z.B. die Debatte Kopf- vs. Herzmenschen, gibt es einige Verfechter, die ihre Gedanken ausdrucksstark formulieren, sind durchaus beim ein oder anderen unbeliebt, aber gewonnen hat er garnichts. Er wird ebenfalls als unsympathisch wahrgenommen,
iVV geht es darum im echten Leben zu seiner Meinung zu stehen. Und nicht um sinnlose Diskussionen in einem anonymen Forum.
Und das bringt Vorteile in einer Gesellschaft, in der auf immer mehr Ebenen Sprechverbote und Gesinnungsterror vorherrschen sowie jede sinnvolle, unvoreingenommene Diskussion und von der (angeblichen) Mehrheitsmeinung abweichende Ansichten schon im Keim unterdrückt bzw. diffamiert oder ins Lächerliche gezogen werden?

Wir leben doch nicht mehr in den 90ern oder in den 2000ern.
Da ist die Frage was du unter "Meinung" verstehst. Welche abweichenden Ansichten werden denn im Keim unterdrückt oder ins Lächerliche gezogen?

Ich verstehe unter IVV's Aussage mehr sowas:
Wenn ich mich mit Kumpel A treffe und ihm erzähle ich finde den FC Bayern ach so toll (weil er auch Fan ist) und dann einen Tag später Kumpel B zustimme wenn der sagt der BVB ist der beste Verein. Dann habe ich entweder keine eigene Meinung und sage nur was ich meine das mein Gegenüber hören will, damit er mich nett findet. Oder ich lüge einen der beiden an um nicht anzuecken. Und *sowas* fällt früher oder später als unauthentisch, konturlos, wie man es nennen möchte auf.
Seb-X

Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von Seb-X »

LesHommes hat geschrieben: 21 Feb 2021 12:16
LonesomeCoder hat geschrieben: 21 Feb 2021 11:15 Die bittere Wahrheit ist: die meisten Frauen achten bei der Partnersuche nicht sehr drauf, wie nett ein Mann ist. Nett sein bietet also kaum Vorteile, nicht nett sein kostet kaum Ansehen.
Glaube nicht, dass das "die Wahrheit" ist. Wie definiert ihr überhaupt "nett"? Ich verstehe unter diesem schwammigen Oberbegriff: freundlich, höflich, harmonie-orientiert, nicht arrogant, empathisch, humorvoll. Das sind Attribute, die ich angenehm finde und m.E. die Basis, mit jemandem in näheren Austausch zu treten. Das ist ja auch der Gesellschafts-Codex für das stressarme Zusammenleben. Aber natürlich kommt dann auch noch so etwas wie Interessenlage, Meinungsbild, Aussehen und so dazu. Etabliertes Arschloch-Verhalten (nach meiner Definition: abwertend, respektlos, übergriffig, unhöflich, egozentrisch, unempathisch, nörgelnd) mindert für mich hingegen jegliche Anziehung. Manchmal stimmt der erste Eindruck leider nicht und wie ich das ringsum so betrachte, trennen sich die Paare auch bald wieder, wenn eine/r sich dauerhaft schlecht behandelt fühlt und die suchen nach einer "netten" Partie.
In Freundschaften steht oft viel auf dem Spiel, vielleicht scheuen daher viele die Komplikationen oder haben Verlustängste, wenn sie sich mit dem besten Freund/der besten Freundin einlassen. Da wäre ja sonst jedes Treffen das reinste Nervenchaos. Vielleicht fehlt für manche der Reiz des Unbekannten? Oder sind sie zu langjährigen Freundschaften geworden, weil es eben so angenehm und unkompliziert ist, dass man nicht aufeinander abfährt sondern diese schöne Augenhöhe hat und eventuell alles voneinander weiß (Stichwort: Authentizität und Verlässlichkeit, Stabilität)? Da kommt die Frage ins Spiel, ob Freundschaft nicht beständiger als Leidenschaft ist. Und als ABs sind wir vermutlich so wahnsinnig bedürftig, dass wir die Freundschaft nicht so hoch wertschätzen, sondern uns erstmal unbedingt in Romantik und Leidenschaft austoben wollen. Es gibt doch auch bestimmt eine Menge Paare, die vorher befreundet waren, oder? Für mich stellt sich die Frage: Wie sage ich es dem Gegenüber, dass ich mehr empfinde und habe ich genug Mumm, die Reaktion auszuhalten.
Du gehst hier selbstverständlich davon aus, dass Freundschaften zu Menschen, mit denen man sich mehr wünscht, völlig normal sind. Hier sind aber viele Menschen, die de facto gar keine oder kaum Freunde haben. Und es ist nun mal nicht das erste Ziel vieler hier im Forum, Freundschaften zu finden.
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Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von _Ghostwriter_ »

Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16 Bild 3 ist die unangemessene Reaktion gegenüber einer hilfsbereiten Person, die die Frau allerdings nicht wahrhaben möchte. Augen geradeaus, so tun als sei der einfach nicht da, wie ein Geist eben, kein Gespräch suchen. Muss nicht der Wahrheit entsprechen (siehe auch etwas weiter unten).

...

Aus reiner Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit, Dinge zu tun, aber weiterhin wie ein Geist umherwandern, wie wenn ich nicht existiere. Es sind Empfindungen, und sie tun weh und enttäuschen mich - sorry dass ich nicht viel Authentizität beweisen kann im Textform, aber Nichtbeachtung triggert mich halt einfach.
Das ist ja genau der Punkt, es ist eben keine reine (=altruistische) Hilfsbereitschaft/Freundlichkeit.
Du bzw der "Nice Guy" erwartest eine Gegenleistung dafür in Form von Beachtung, eines Gesprächs, bzw ultimativ Sex/Beziehung. Und das merken die Leute, das ist was unauthentisch ist und jemanden abschreckt.
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Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von Reinhard »

Nichtbeachtung ist aber auch unfreundlich.
Also jetzt, von den anderen ausgehend unfreundlich.
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Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von Hoppala »

ComebackCat hat geschrieben: 21 Feb 2021 11:14
Informatiker hat geschrieben: 21 Feb 2021 11:05iVV geht es darum im echten Leben zu seiner Meinung zu stehen. Und nicht um sinnlose Diskussionen in einem anonymen Forum.
Und das bringt Vorteile in einer Gesellschaft, in der auf immer mehr Ebenen Sprechverbote und Gesinnungsterror vorherrschen sowie jede sinnvolle, unvoreingenommene Diskussion und von der (angeblichen) Mehrheitsmeinung abweichende Ansichten schon im Keim unterdrückt bzw. diffamiert oder ins Lächerliche gezogen werden?

Wir leben doch nicht mehr in den 90ern oder in den 2000ern.
??? Informatiker hat doch was vom echten Leben geschrieben.
Von welcher Gesellschaft redest du, bzw. welche ist für dich relevant?
LonesomeCoder hat geschrieben: 21 Feb 2021 11:15 Die bittere Wahrheit ist: die meisten Frauen achten bei der Partnersuche nicht sehr drauf, wie nett ein Mann ist.
Jede* Frau achtet darauf, ob der Mann (und auch ansonsten Menschen jeglichen Geschlechts) nett zu ihr ist oder nicht. Falls Ja. Bonuspunkt. Falls nein: Abzug.
Das ist kene bittere Wahrheit, sondern selbstverständliches menschliches soziales Verhalten.

Niemand will Fußabtreter für ein (empfundenes oder tatsächliches: egal) Axxxloch sein.
LonesomeCoder hat geschrieben: 21 Feb 2021 11:15 Nein, meist haben die egoistischen, rücksichtslosen, aggressiven, verlogenen und schauspielernden Leute mehr Erfolg.
Mag ja sein. Nun lässt "meist" viel Spielraum, und wir reden von "Beziehug suchen und Beziehung finden und Beziehung führen", und da ist deine Aussage schlicht meist falsch bzw. weit ab der Realität.


*: Ja es lässt sich bei immer eine Auflösung finden, bei der sich die Ausnahmen finden lassen (aka "aber nicht jeder" / "aber nicht immer"; was aber nicht immer und aber nicht für jeden und schon gar nicht für jee allegemein gehaltene Aussage eine relevante Rolle spielt.)
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Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von Hoppala »

Reinhard hat geschrieben: 21 Feb 2021 13:05 Nichtbeachtung ist aber auch unfreundlich.
Also jetzt, von den anderen ausgehend unfreundlich.
Mag sein, aber darum (und um die anderen) geht's doch gar nicht. Es ging _Ghostwriterum die Erwartung, als Gegenleistung für unverlangtes, quasi selbstverständliches Verhalten ein Gespräch zu bekommen.
Was eben den Unterschied zu einfacher Freundlichkeit ausmacht, die man zeigt, weil man halt freundlich ist. Wenn nix zurück kommt, ist auch alles gut.


Nochmal: wie kann man so kompliziert - und vior allem weltfremd - über solche Allerweltserfahrungen theoretisieren?

Eigentlich doch wohl nur, wenn man an dieser "Allerwelt" nicht teilnimmt?
Da wäre es ratsam, genau das zu tun, um den Kompass zu justieren.
Und zu tun, was möglicherweise erforderlich ist, damit man es tun kann.
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Seb-X

Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von Seb-X »

Das Lob der Friendzone kann in solch einem Forum nur überheblich rüberkommen.
Hanuta

Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von Hanuta »

Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16 Bild 4 ist dann das, was der Reddituser gerne in einem Nice Guy sehen will, was aber nicht der Wahrheit entspricht.
Was ist dann die "Wahrheit"?
Ich finde das Bild schon näherungsweise passend, auch wenn es natürlich nicht immer so extrem sein muss. Es symbolisiert aber eine mit dem Verhalten verbundene Erwartungshaltung.
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16 Also nein. r/incels und ähnliche Boards wurden aufgrund der frauenverachtenden Beiträge gesperrt und r/inceltears, die Gegenbewegung zu Incels, wird auch von mehreren hunderttausenden Menschen gefolgt. Heißt: r/inceltears ist in der immer digitaler werdenden Gesellschaft als richtig angesehen.
Dagegen, gibt es Gegenbewegungen zu r/niceguys? Menschen, die sich gegen die Vorwürfe zur Wehr setzen? Nein? Dann hat r/niceguys gewonnen, und Menschen werden an den Nice Guy eher an einen Menschen erinnern, der nur so tut, als sei er nett.
Ich kenne mich mit dem ganzen Reddit-Kram bzgl. Incels, Nice Guys etc. nicht aus, aber die Musik spielt eben in der Realität und nicht in Internetblasen.
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16 Aus reiner Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit, Dinge zu tun, aber weiterhin wie ein Geist umherwandern, wie wenn ich nicht existiere. Es sind Empfindungen, und sie tun weh und enttäuschen mich - sorry dass ich nicht viel Authentizität beweisen kann im Textform, aber Nichtbeachtung triggert mich halt einfach.
Jetzt bin ich verwirrt. Wir reden schon doch von der realen Welt und nicht Foren, oder?
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16 Klar, die Empfindungen könnten auch falsch sein, aber bislang ist noch keine Frau zu mir freiwillig hergekommen, hat sich freiwillig mit mir beschäftigt, und mir das Gefühl gegeben, dass meine Nettigkeit nicht skeptisch und verlogen ist. Und falls ich das nicht authentisch herüberbringen kann, weil das könnte ja auch ein Grund bei mir sein: Keine Frau hat sich hinter diesen Tellerrand getraut, erkannt, dass ich in Wahrheit ganz nett bin und es halt schlecht ausdrücken kann, bzw. mir die Gewissheit gegeben.
Du bestätigst damit doch eher das Vorurteil von "Nice Guys". Du erwartest also mit deinem Tun eine Reaktion wie einem Lächeln, Gespräch etc.
Wenn ich an mein eigenes Leben denke, dann gibt es viele Dinge, die ich einfach tue, weil ich es für richtig halte und ich gerne helfe, aber eine positive Reaktion erwarte ich nicht. Es fällt mir teilweise nicht mal auf, weil es ein gewisser Automatismus ist und ich es für selbstverständlich halte. Im Gegenteil. Ich bin sogar eher die Person, die dann einem Gespräch ausweicht und schnell weiter muss.

Ich finde auch, dass du dir ein wenig selbst widersprichst, weil du auf der einen Seite scheinbar über die Gedanken der Frauen bescheid weißt, aber auf der anderen Seite ankreidest, dass Frauen dich wiederum falsch verstehen.
D.h. du willst selbst nicht den Schritt wagen Frauen mal direkt darauf anzusprechen und es reicht dir lieber Vermutungen anzustellen, während du aber gleichzeitig erwartest, dass sie dich ansprechen oder mit dir interagieren, damit die Missverständnisse beseitigt werden können.
Passt für mich irgendwie nicht so gut zusammen und hört sich für mich auch sehr opfermentalitätsmäßig an.
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16 Er kann unauthentisch wirken. Er kann aber auch einfach missverstanden werden, und dann wird er zu Unrecht gemieden.
Naja, du weißt ja nicht wie die Menschen dich verstehen, wenn du nicht mit ihnen redest oder fragst. Es bleibt aber dabei, dass man ja trotzdem unauthentisch wirkt. Da müssen nicht mal besonders große Vermutungen dahinter stecken, sondern kann auch einfach ein "passt nicht" oder "ist komisch" sein.
Was ist da "Unrecht"?
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16 Auch dann, wenn er das so herüberbringt, kann es sein, dass er ungerecht entlohnt wird. Wer authentisch ist, soll einen Bonus bekommen, gegenüber unauthentischen Personen, die offenbar unterschieden werden.
Ein Danke oder ein Lächeln zurück ist nicht immer gegeben.
Sorry, aber ist genau das nicht das "Nice Guy"-mäßige von dem die Leute immer schreiben? :gruebel:
"Gerecht entlohnt werden" kommt für mich sehr einem Anspruch gleich, dass wenn man etwas tut es auch belohnt werden muss, denn ansonsten ist man nicht dazu geneigt es fortzusetzen.
Wenn du also aus so einer Mentalität heraus schreibst bleibt die Frage nicht fern inwieweit du überhaupt authentisch wirkst, wenn du dann plötzlich super freundlich und hilfsbereit bist?
Authentizität wird meiner Auffassung nach maßgeblich durch die Person selbst und deren Gedankengängen bestimmt.
Ich finde deshalb, dass wenn du schon so eine Erwartungshaltung hast und von "ungerecht entlohnen" sprichst, du nicht wirklich authentisch dabei sein kannst, wenn du dann ein Verhalten an den Tag legst, welches eine "gerechte Entlohnung" erwartet.
Das funktioniert für mich einfach nicht.
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16 Weil es immernoch gegeben ist, dass es sich um eine Missinterpretation handelt.
Was ist denn die Fehlinterpretation?
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16 Warum sollte man sich auch nicht sympathisieren mit einem Nice Guy, der aufgrund von seinen Makeln (z.B. kann er schlecht seine Glaubwürdigkeit ausspielen)? Man übersieht ihn schnell, und der Nice Guy ist enttäuscht und desillusioniert.
Ich finde das hört sehr stark nach Opfermentalität an.
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16 Er kann genauso gut vertrauenswürdig sein, und wird doch übersehen.
Hmmm, ich musste gerade länger überlegen und kam für mich zu dem Schluss, dass das nicht möglich ist. Für mich beruht "vertrauenswürdig" darauf, dass man einer Person bis zu einem gewissen Grad und natürlich kontextbasiert Vertrauen kann und damit alleine schon nicht übersehen werden kann. Als potentieller Partner sicherlich, aber generell übersehen in der Form "Nichtbeachtung als Individuum" halte ich da schon für eher unrealistisch. Zumindest fällt mir da persönlich nichts ein.
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16 Bild 3 vom Comic eben. Selbst ich könnte von Taten hier im Forum schreiben, wo ich mir ausmale, wie ich in Gedanken zu meinem OdB sagen würde: "Tja, wenn du das gesehen hättest, dann würdest du mich längst sympatisch finden, und du hättest mich nie ignoriert."
Um ehrlich zu sein hört sich das alles so ein bisschen wie Incel-Talk an. Es hört sich halt so an als wüsstest du was deine OdBs überhaupt wollten bzw. es hört sich so an als wüsstest du was gut für sie ist.
Sympathie liegt ja im Auge des Betrachters und da zählen weniger harte Fakten als die gemeinsame Wellenlänge. Daher macht es für mich nicht wirklich Sinn, wenn du aufgrund von objektiven Taten eine gewisse Sympathiebekundung unterstellst.
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16 Oder der "Nice Guy" befindet sich bereits in einer neutral-platonischen Ebene, aber wenn er den nächsten Schritt macht, also mehr als nur konturlos herüberzukommen, dann wird er unangenehm - oder man dichtet ihm das an, weil er unsympatisch herüberkommt, und man ihm die Chance nicht geben will, anstatt ihn korrekt zu interpretieren oder sich hinter seines "Schleiers" zu begeben, der den Nice Guy daran hindert, authentisch und sympatisch sein zu lassen. Er befindet sich in einer Zwickmühle: Freunde bleiben aber seine Gefühle verheimlichen, oder doch mal seine Gefühle zeigen aber die Freundschaft riskieren.
Sorry, aber du beschreibst doch gerade genau das was so typisch an einem "Nice Guy" ist. Er wägt immer ab, ob es gerade noch passend oder schon zu viel ist und betreibt dabei maximale Risikoreduktion. Es ist ihm lieber Verhaltensweisen oder die Sprache zu interpretieren als die Person mal gezielt und stetig mit Interesse zu konfrontieren. Die Verantwortung wird dann nur bei der Frau gesucht, die ja selbst mal selbst auf den Trichter kommen soll und von sich aus mal Interesse zeigen. Da frage ich mich immer. Woher rührt dieser Anspruch, dass einem eine Person dies überhaupt schuldig ist?
Für mich ist die Antwort klar. Will man mehr als nur Freundschaft, dann sollte man auch etwas riskieren, weil nur so kommt man weiter.
Natürlich ist das nicht so einfach, wenn man schon viel erlebt hat, aber auf der anderen Seite quält man sich ja auch mit der Ungewissheit und das länger als wenn man einen Korb kassiert.
Das ist für mich, um mal ein extremes Beispiel zu nehmen, vergleichbar damit sich seine Sorgen in Alkohol zu ertränken. Kurzfristig erfährt man Besserung in "guten Gefühlen", aber langfristig schadet man einem damit nur selbst und es führt nirgendwo hin. Es ist aber einfacher eine Flasche Jägermeister aufzumachen als sich mit seinen Problemen auseinander zu setzen.
Ähnliches hast du beim "Nice Guy". Es ist angenehmer ab und zu mal eine kleine Bestätigung der Akzeptanz der Präsenz von dem OdB zu bekommen als sich damit auseinander zu setzen, dass das langfristig zu nichts führt, wenn man Romantik anstrebt und daher mal über seinen emotionalen Schatten springen sollte.
Ich habe das auch durch und halte es für mich so, dass ich solche "Freundschaften" gar nicht erst eingehe.
Und bzgl. des "Schleiers": Keiner, außer man selbst, ist dafür verantwortlich seinen Schleier niederzulegen und der Welt zu zeigen wer man wirklich ist. Niemand kann das von dir erwarten, aber genau so kannst du von niemandem erwarten, dass er dein Versteck-Spiel mitmacht und versucht dich zu finden.
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16 Oder eine gute Basis. Denn bei einem richtigen Neutrum stellt man auch keine Nettigkeit fest.
Nettigkeit wird von der Gesellschaft erwartet und ist damit auch "neutral".
Damit startet man also bei 0.
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16 Gerade in emotionalen Themen hier im Forum, wie z.B. die Debatte Kopf- vs. Herzmenschen, gibt es einige Verfechter, die ihre Gedanken ausdrucksstark formulieren, sind durchaus beim ein oder anderen unbeliebt, aber gewonnen hat er garnichts. Er wird ebenfalls als unsympathisch wahrgenommen, wie (vermeintlich) der Nice Guy.
Aber geht es nicht gerade darum? Bei den einen wirkt er sympathisch, aber bei den anderen wirkt er unsympathisch und somit hat er doch klar Stellung bezogen und ist kein Neutrum mehr.
Klar kommt er dann nicht bei allen an und eckt auch irgendwo an, aber er möchte ja auch kein "Nice Guy" sein.
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16 Nicht nur intim. Auch bei reinen Freundschaften. Weil auch da gibt es Kontakte.
Das kann natürlcih auch für Freundschaften gelten, aber da wäre das doch eher komisch.
Two-Tone hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:16 Was schlecht ist, weil man in Texten keine Mimiken, Gesten und andere Gesichtszüge niederschreiben kann, außer als Smileys.
Ich dachte es ging um reale Begegnungen?
Chats sind allgemein schwierig und es gibt viele Menschen denen es schwer fällt darüber einen ordentlichen Eindrcuk zu vermitteln. Daher denke ich auch, dass Onlinedating nicht für jeden gleichgut geeignet ist.
Aber auch über Chats kann man viel transportieren. Allein Kontext, Inhalt, Vibe, Sprache können da viel ausmachen.
Generell gebe ich dir bzgl. Texten aber recht. Es ist oft schwierig.
Hanuta

Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von Hanuta »

Reinhard hat geschrieben: 21 Feb 2021 10:43
Hanuta hat geschrieben: 20 Feb 2021 17:03
Reinhard hat geschrieben: 20 Feb 2021 13:28 Ah so, wegen ein paar krimineller Neigungen, die natürlich nicht gezeigt werden, gilt jetzt gegenüber allen Netten ein Generalverdacht?
Er hat ja nur ein extremes Beispiel genannt, welches aber wohl das Prinzip verdeutlicht.
Und von netten Menschen redet hier auch niemand, sondern nur von "netten" Menschen. Wie jemand rüberkommt hat weniger mit dem objektiven und beobachtbaren Verhalten zu tun, sondern viel mehr mit dem subjektiv wahrgenommenen Verhalten. D.h. Person A und B können die gleichen Komplimente an Person C geben, aber bei Person A kommt es authentisch rüber und bei Person B unauthentisch.
Das hat viel mit Mimik und Gestik zu tun und es entscheiden mal wieder Nuancen.

Kann ja sein, dass es das gibt. Ich verstehe halt nicht, warum dann ausgerechnet die Nettigkeit oder in dem Fall: das Kompliment dann als unauthentisch gelten sollen. Warum gilt der Generalverdacht gegenüber dem Nettsein, nur gespielt zu sein? Vielleicht hat Person B auch nur bisher selten Komplimente vergeben und fühlt sich in der Rolle unwohl und das ist die Ursache für die fehlende Authentizität?


Vielleicht kann ich auch nur wenig anfangen mit diesen Nuancen und Subnuancen auch noch die eine von der anderen Unauthentizität zu unterscheiden. :(
Ich habe das Gefühl wir missverstehen uns hier massiv, weil z.B. deine erste Frage für mich schon so keinen Sinn macht. Du siehst das "Nettsein" als undifferenzierten Faktor. Für mich ist aber bereits "Nettsein" eine Ausprägung der Persönlichkeit und variiert dadurch schon stark zwischen Menschen, so dass "Nettsein" auch nicht immer so wahrgenommen wird. Daher existiert für mich auch keine Generalverdächtigung von Nettsein, da es nicht immer so wahrgenommen wird.
Und bei deiner zweiten Frage kann ich dir da sicher zustimmen, dass Menschen, die da selten Komplimente geben es dann auch schwer fällt, wenn sie mal welche geben und es versuchen. Das würde sehr wahrscheinlich dann auch als "unauthentisch" wahrgenommen werden, aber man kann ja selbst noch einige Informationen hinzufügen, die das authentischer wirken lassen und wo man sich dann vielleicht auch wohler fühlt. Komplimente geben ist ein Bereich der mir immer schwer viel und wo ich auch erstmal viel dran arbeiten musste, damit es Normalität für mich wurde. Ich bin mir sicher, dass es bei einigen sehr unauthentisch rüberkam, da es sich schon eher gezwungen anhörte, aber ich weichte die unangenehmen Situationen meist mit einer kurzen Erzählung auf, dass ich nie gelernt habe richtig Komplimente zu geben und es mir nach wie vor schwer schwer fällt, aber daran arbeite. Das war dann wiederum authentisch und meine "Unauthentizität" wurde somit gut begründet.
Es hat sich für mich also bewährt gewisse Verhaltensmuster, die ich gerne ändern wollte und wo ich wusste, dass ich da noch Schwierigkeiten habe in einer bestimmten Art zu kommentieren.
Letztlich bedeutet ein unauthentisches Verhalten ja lediglich, dass dem Gesprächspartner nicht genügend Informationen vorliegen, um das Verhalten für sich glaubhaft zu erklären und daraus entspringt dann ein gewisses "Misstrauen". Ist man in der Lage die Informationslage zu verbessern, dann wirkt man auch mit Sicherheit authentischer.

Und für mich gibt es nicht verschiedene Arten von Authentizität. Entweder ist man authentisch oder eben nicht.
Reinhard hat geschrieben: 21 Feb 2021 13:05 Nichtbeachtung ist aber auch unfreundlich.
Also jetzt, von den anderen ausgehend unfreundlich.
Ja, da stimme ich dir zu.
Man kann Menschen leider nicht ändern und man muss damit leben, dass nicht alle Menschen so umsichtig sind und in der Lage sind das zu greifen. Nur das Problem dürfte wohl eher sein, dass hier meist eine Grenze gezogen wird. Bei Menschen von denen man wahrgenommen werden will ist einem das nicht egal, wenn sie einen nicht beachten, aber bei Menschen, die einem gänzlich irrelevant sind ist einem das auch nicht wichtig bzw. es fällt einem vermutlich nicht mal auf, dass sie nicht beachtet wurden.
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Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von LesHommes »

Seb-X hat geschrieben: 21 Feb 2021 12:25 Du gehst hier selbstverständlich davon aus, dass Freundschaften zu Menschen, mit denen man sich mehr wünscht, völlig normal sind. Hier sind aber viele Menschen, die de facto gar keine oder kaum Freunde haben. Und es ist nun mal nicht das erste Ziel vieler hier im Forum, Freundschaften zu finden.
Nö, ich stehe ja auch mal auf Leute, mit denen ich nicht befreundet bin. Aber dann erstmal mit etwas Geduld etwas Freundschaftliches aufzubauen, woraus sich mehr entwickeln kann, wäre doch vielleicht EINE Möglichkeit, um diese scheinbar tolle Person näher kennenzulernen. Und der TE, der aus der "Friendzone" herausmöchte, scheint ja genug Freundschaftsangebote zu haben. Er möchte sich aber freunschaftlich gar nicht weiter auf die Person einlassen, wie mir scheint. Vielleicht verbaut er sich gerade mit dieser Ungeduld auch Chancen - denn er wirkt am Ende gar nicht an der anderen Person interessiert, sondern nur daran, seinen eigenen Status zu verändern.
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Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von Hanuta »

LesHommes hat geschrieben: 21 Feb 2021 15:45
Seb-X hat geschrieben: 21 Feb 2021 12:25 Du gehst hier selbstverständlich davon aus, dass Freundschaften zu Menschen, mit denen man sich mehr wünscht, völlig normal sind. Hier sind aber viele Menschen, die de facto gar keine oder kaum Freunde haben. Und es ist nun mal nicht das erste Ziel vieler hier im Forum, Freundschaften zu finden.
Nö, ich stehe ja auch mal auf Leute, mit denen ich nicht befreundet bin. Aber dann erstmal mit etwas Geduld etwas Freundschaftliches aufzubauen, woraus sich mehr entwickeln kann, wäre doch vielleicht EINE Möglichkeit, um diese scheinbar tolle Person näher kennenzulernen. Und der TE, der aus der "Friendzone" herausmöchte, scheint ja genug Freundschaftsangebote zu haben. Er möchte sich aber freunschaftlich gar nicht weiter auf die Person einlassen, wie mir scheint. Vielleicht verbaut er sich gerade mit dieser Ungeduld auch Chancen - denn er wirkt am Ende gar nicht an der anderen Person interessiert, sondern nur daran, seinen eigenen Status zu verändern.
Wir sollten nicht den Kontext aus den Augen lassen, wo er diese "Freundschaftsangebote" bekommen hat. Da finde ich es schon verständlich keine "Freundschaft" zu wollen, weil Frau damit ja gewissermaßen einen Korb verteilt hat und klar signalisiert, dass ein weiterer Kontakt auf Basis von "Freundschaft" laufen würden. Da finde ich es passend, wenn man gänzlich den Kontakt abbricht und sich andere Leute sucht.
Generell stimme ich dir aber trotzdem zu, dass Freundschaft eine gute Basis sein kann, wenn es denn tatsächlich Freundschaft ist und beides das erstmal so sehen und sich da auch keine Hoffnungen machen. Aus einer einseitigen Freundschaft (also wenn jemand nur eine Freundschaft eingeht, um sich soäter an die Person ranzuschmeißen) eine Beziehung zu entwickeln halte ich persönlich für sehr schwierig, da man ja gewissermaßen vorbelastet ist und es daher eher zum scheitern verurteilt ist, weil man ständig abwägen muss, ob das jetzt schon zu viel war und das limitiert wiederum die Authentizität der Person und verhindert vielleicht sogar ein tatsächliches Kennenlernen.
Wenn beide aber mit ähnlichen Gedanken in eine Freundschaft gehen, dann habe ich keine Zweifel, dass das sehr gut klappen kann. So entstehen ja auch die meisten Beziehungen. Man versteht sich gut. Hat unverfänglichen Kontakt. Intensiviert den Kontakt, weil man sich gut versteht. Und irgendwann stellt man sich die Frage "Warum nicht?"
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Re: Wie raus aus der Friendzone?

Beitrag von Menelaos »

Ich würde zwischen zwei Situationen unterscheiden:

Einmal geht jemand durch eine Tür, merkt dass da noch wer kommt, (Alter/Geschlecht egal) und hält die Tür offen damit sie dem anderen nicht auf die Nase knallt. Das ist eine simple Nettigkeit, und von einem höflichen Menschen würde ich kein kleines "Danke" erwarten. (kriegt man von den Meisten meiner Erfahrung nach auch)

Im anderen Fall sieht Mann eine schöne Frau, und springt extra herbei um ihr die Tür aufzuhalten, hofft dabei insgeheim ihre Aufmerksamkeit für sein Verhalten als Gentleman zu erringen.
Das wirkt auf mich wie ein Hündchen welches jede Bewegungen seines Herrchens verfolgt und schwanzwedelnd auf ein Leckerli, oder aufs Ohrenkraulen wartet. Auf mich wirkt das ziemlich erbärmlich, und ich könnte mir vorstellen dass es Frauen ähnlich geht, dass sie den Blickkontakt meiden um a) explizit eine Unterhaltung mit einem Hündchen zu vermeiden, und b) weil sie sich fremdschämen.
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."