" Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

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Vogel
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Vogel »

Volta hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:40
Vogel hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:28 Wie ein Kommentator namens parmina51 bemerkt: es geht dabei gar nicht um einen selber.
Wie meinen?

"
Nehmen wir also an, Fehlverhalten ist nicht Ihr Thema. Natürlich missbrauchen Sie keine Kinder, vergewaltigen keine Joggerinnen, auch der Rest männlicher Übergriffigkeiten ist nicht Ihre Sache, Ihre Einstellung zu Ihren Emotionen haben Sie in einigen Selbsterfahrungsgruppen geklärt, mit den Problemen der wenigen Täter, zu denen Sie nicht gehören, wollen Sie sich nicht beschäftigen. Einen Kollektivverdacht à la "toxische Männer" lehnen Sie als unseriös ab.
Von Ihrer Art kenne ich viele
"
Der Autor spricht den Leser auch noch extra direkt an.
Das heißt, Du sollst Dich nicht als Gewalttäter ansehen. Aber verstehen, dass sie aufgrund der genannten Wahrscheinlichkeiten, die eben nicht bei Null sind, Angst haben. Mehr nicht.

Was gut an dem Text ist- man kann ihn als Vorlage nutzen auch andersweitig zu argumentieren und erklären, warum uns das hier so aufregt- siehe meine Antwort an Tania.
Oder kurz: von Frauen absichtlich oder mißverständlich als Straftäter falsch bezeichnet oder gar angezeigt zu werden, ist zwar selten- aber nicht bei Null. Auch wir haben Angst, denn das hat gravierende Folgen. Und auch Frauen möchten dafür nicht unter Kollektivverdacht gestellt werden.

Der Text ist mir dahingehend in der Tat etwas zu einseitig.
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Hoppala
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Hoppala »

Mannanna hat geschrieben: 18 Okt 2021 11:26
Hoppala hat geschrieben: 18 Okt 2021 11:10
"Benennen, aussprechen, klären, dass Sie nicht dazugehören – und vielleicht auf die andere Straßenseite gehen, wenn Ihnen auf einer einsamen Straße eine Joggerin entgegenkommt."
Das hört sich sich ganz vernünftig an.
Eben nicht.
Ich sehe überhaupt nicht ein, die Straßenseite zu wechseln, wenn mir eine Frau entgegen kommt; nur weil es einige A-löcher gibt, die die Frau bei so einer Gelegenheit blöd anmachen oder antatschen.
Ich ja auch nicht. Dennoch kann man es auch anders machen ohne dass das eine oder das andere unvernünftig wäre.
Nur weil man nicht zustimmt, muss es nicht unvernünftig sein.
Ist es in diesem Fall auch nicht. Was sollte an "rücksichtsvollerweise (ob Anlass gegeben oder nicht) Seite wechseln" unvernünftig sein? Außer, man hat es gerad sehr eilig, oder passt nicht auf und lässt sich überfahren ...?
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Volta »

Hoppala hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:48
Volta hat geschrieben: 18 Okt 2021 11:32 Schon in der Überschrift steht eine üble Beleidigung.
Ich sehe da keine. Keine Beleidigung, schon gar keine "üble".
Was soll man dazu sagen? Du leugnest einfach das Offensichtliche, und jetzt?
Volta hat geschrieben: 18 Okt 2021 11:32
Und im Text geht es dann weiter:

"Da wir Männer unbestreitbar eine Quelle extremer Ereignisse sind, macht es sich besser, wenn wir uns auch dazu bekennen"

etc. pp.
Was da steht, sind vor allem ziemlich unwiderlegbar Allgemeinplätze.
Das Suggerieren eines "wir" ist offensichtlich vom Hass auf Männer getrieben. Es gibt dort kein wir.

"Hass" muss man da schon mutwillig reininterpretieren. Tut man das, hat man in der Eskalationsstufe gegenüber dem Autor locker das nächste Level erreicht und damit m. E. die Legitimation verspielt, ihm auf dieser Ebene begegnen zu wollen.
Der Autor, offenbar vom Hass zerfressen, hat schon von sich aus ganz bewusst die totale Eskalation gewählt.

Ist ja auch so angekommen, wie man am Kommentarbereich sieht.

Außerdem verwechselst du die Argumentationsebenen. Menschlichkeit und Empathie als Herangehensweise sind individuell. Der Autor befasst sich aber mit einem - seiner Ansicht nach - das Individuelle überschreitenden gesellschaftlichen Phänomen.
Du hast nicht mal verstanden, wer damit gemeint war.
Du machst wie viele den Fehler, aus der (notwendigerweise) individuellen Handlungsaufforderung eine individuelle Schuldzuweisung bzw. Verdacht, du seist gewalttätig, herauszulesen.

" Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Eindeutig eine Schuldzuweisung.
Dabei will die "strukturelle" Betrachtung das gerade vermeiden - eben nicht auf den individuellen Täter abstellen.
Dann sollte man nicht den halben Text den Leser direkt ansprechen.
und legt daher nahe, dass auf diese Weise die strukturelle Gewalt mindestens passiv mitgetragen wird.
Es gibt kein "passives Mitragen" von Gewalt.

Rassismus wird auch nicht dadurch behoben dass sich alle verkneifen, "Neger" zu sagen.
Und?
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Volta »

Vogel hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:49
Volta hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:40
Vogel hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:28 Wie ein Kommentator namens parmina51 bemerkt: es geht dabei gar nicht um einen selber.
Wie meinen?

"
Nehmen wir also an, Fehlverhalten ist nicht Ihr Thema. Natürlich missbrauchen Sie keine Kinder, vergewaltigen keine Joggerinnen, auch der Rest männlicher Übergriffigkeiten ist nicht Ihre Sache, Ihre Einstellung zu Ihren Emotionen haben Sie in einigen Selbsterfahrungsgruppen geklärt, mit den Problemen der wenigen Täter, zu denen Sie nicht gehören, wollen Sie sich nicht beschäftigen. Einen Kollektivverdacht à la "toxische Männer" lehnen Sie als unseriös ab.
Von Ihrer Art kenne ich viele
"
Der Autor spricht den Leser auch noch extra direkt an.
Das heißt, Du sollst Dich nicht als Gewalttäter ansehen. Aber verstehen, dass sie aufgrund der genannten Wahrscheinlichkeiten, die eben nicht bei Null sind, Angst haben. Mehr nicht.
Du willst mich wohl verarschen. Das ist nur ein Ausschnitt der direkten Ansprache, und zeigt, dass es Banane ist, man sei mit dem Text nicht individuell gemeint. Dein Einlassung macht da keinen Sinn.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Volta »

Vogel hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:41
Tania hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:01[...]
Und nicht mehr wünschen sich Frauen auch von den Männern: erkennt an, dass wir Grund zu der Sorge haben, dass uns eines Tages ein Mann vergewaltigen, verletzen oder töten könnte. Es passiert nicht oft, aber es passiert, und die Folgen sind gravierend. ....
Das hast Du gut beschrieben.

Nur wünschen wir uns Männer,
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Daniel84 »

Der Autor, offenbar vom Hass zerfressen, hat schon von sich aus ganz bewusst die totale Eskalation gewählt.
Ich glaube, er (oder wer immer sich die Überschrift ausgedacht hat) war eher von Gier "zerfressen" und wollte halt durch nen provokanten Titel möglichst viele Klicks generieren. Hass konnte ich aus dem Text nicht herauslsesen.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Giebenrath »

Hoppala hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:49
Giebenrath hat geschrieben: 18 Okt 2021 13:15 Im Grunde ist die Frage, wer die Straßenseite wechselt, ein mikroskopischer Machtkampf. Wer hat die Macht über wen? Darum geht's.
Mir geht es nicht darum. Ich sehe da überhaupt keine Machtfrage, nicht mikroskopisch oder sonstwie. Nur die Frage, inwieweit ich bereit bin, mögliche Ängste anderer Menschen durch mein Verhalten vorwegnehmend zu berücksichtigen.
Ich erwarte ja auch vom Besitzer großer Hunde, dass der sein Tier erkennbar unter Kontrolle nimmt, wenn ihm andere Leut begegnen. Und dass, obwohl ich keine Bange vor den Viechern hab. Ich erwarte aber nicht, dass er dem Tier vorsorglich eine Maulkorb umhängt.
Natürlich geht es um die Macht. Es geht um die Privilegien und strukturelle Gewalt.
Die Auffassung des Autors ist es, dass sich Männer wie ängstliche Frauen verhalten sollen, damit sich ängstliche Frauen besser füllen.

In einer herrschaftfreien Welt könnten sich Fußgängerin und Fußgänger auf Augenhöhe begegnen, ohne das irgendeiner von beiden sich von der schlichten Präsens eingeschüchtert fühlen würde.

Das Problem des Textes ist, dass der Autor diese Begegnung zwischen Mann und Frau auf dem Bürgersteig quasi als Gewaltakt einordnet. Sie (also die männliche Leser) sind zwar keine Vergewaltiger oder Kinderschänder, aber die Sache da auch dem Bürgersteig ist auch schlimm. :schwarzekatze:
Zuletzt geändert von Giebenrath am 18 Okt 2021 18:42, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Volta »

Daniel84 hat geschrieben: 18 Okt 2021 18:23
Der Autor, offenbar vom Hass zerfressen, hat schon von sich aus ganz bewusst die totale Eskalation gewählt.
Ich glaube, er (oder wer immer sich die Überschrift ausgedacht hat) war eher von Gier "zerfressen" und wollte halt durch nen provokanten Titel möglichst viele Klicks generieren. Hass konnte ich aus dem Text nicht herauslsesen.
Du denkst also, dass "wir Männer unbestreitbar eine Quelle extremer Ereignisse sind"`?
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Vogel »

Volta hat geschrieben: 18 Okt 2021 18:21
Vogel hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:41
Tania hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:01[...]
Und nicht mehr wünschen sich Frauen auch von den Männern: erkennt an, dass wir Grund zu der Sorge haben, dass uns eines Tages ein Mann vergewaltigen, verletzen oder töten könnte. Es passiert nicht oft, aber es passiert, und die Folgen sind gravierend. ....
Das hast Du gut beschrieben.

Nur wünschen wir uns Männer,
Du musst auch dringend lernen, für dich selbst zu sprechen.
Tschuldigung- das habe ich bei Dir gelernt
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Vogel »

Volta hat geschrieben: 18 Okt 2021 18:15
Du willst mich wohl verarschen. Das ist nur ein Ausschnitt der direkten Ansprache, und zeigt, dass es Banane ist, man sei mit dem Text nicht individuell gemeint. Dein Einlassung macht da keinen Sinn.
Deine auch nicht.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Volta »

Vogel hat geschrieben: 18 Okt 2021 18:32 Tschuldigung- das habe ich bei Dir gelernt
Und hörst du jetzt auf, dich zum Sprecher aller Männer zu ermächtigen?
Daniel84

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Daniel84 »

Volta hat geschrieben: 18 Okt 2021 18:29
Daniel84 hat geschrieben: 18 Okt 2021 18:23
Der Autor, offenbar vom Hass zerfressen, hat schon von sich aus ganz bewusst die totale Eskalation gewählt.
Ich glaube, er (oder wer immer sich die Überschrift ausgedacht hat) war eher von Gier "zerfressen" und wollte halt durch nen provokanten Titel möglichst viele Klicks generieren. Hass konnte ich aus dem Text nicht herauslsesen.
Du denkst also, dass "wir Männer unbestreitbar eine Quelle extremer Ereignisse sind"`?
Wie ich weiter oben schon schrieb: Ich weiß nicht, was der Autor eigentlich sagen wollte. Der von Dir zitierte Satz kann richtig oder falsch sein. "Wir Menschen" sind genauso unbestreitbar eine Quelle "extremer Ereignisse", wie "wir Männer" oder "wir Deutschen" oder "wir wasauchimmer". Aber nur weil ich ein Mann bin, bin ich natürlich deshalb keine Quelle "extremer Ereignisse", insofern ist der Satz auch falsch. Der ganze Text ist eben ziemlich nichtssagend (und überflüssig), meiner Meinung nach. Aber nicht gehässig. Da habe ich vor ein paar Wochen/Monaten zum Frauentag ganz andere Sachen in den Medien gelesen...
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Volta »

Daniel84 hat geschrieben: 18 Okt 2021 18:38
Wie ich weiter oben schon schrieb: Ich weiß nicht, was der Autor eigentlich sagen wollte. Der von Dir zitierte Satz kann richtig oder falsch sein.
Es geht ja offensichtlich um Gewalt gegen Frauen.
"Wir Menschen" sind genauso unbestreitbar eine Quelle "extremer Ereignisse", wie "wir Männer" oder "wir Deutschen" oder "wir wasauchimmer". Aber nur weil ich ein Mann bin, bin ich natürlich deshalb keine Quelle "extremer Ereignisse", insofern ist der Satz auch falsch. Der ganze Text ist eben ziemlich nichtssagend (und überflüssig), meiner Meinung nach. Aber nicht gehässig. Da habe ich vor ein paar Wochen/Monaten zum Frauentag ganz andere Sachen in den Medien gelesen...

Du musst bedenken, in der Zeit wird natürlich komplett unflätig gepöbelt. Aber gehässig ist das für Zeit-Niveau auf jeden Fall.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Hoppala »

Vogel hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:28 Der Autor erklärt die Kollektivschuld- jede Gruppe kann davon betroffen sein. Kollektivschuld fühlt sich- wenn negativ gemeint- nie gut an.
Wie ein Kommentator namens parmina51 bemerkt: es geht dabei gar nicht um einen selber. Es geht also nicht um "Mich", bzw. "Ich". So fühlen sich aber viele persönlich angegriffen- verständlich, fühlt man sich als Teil des Kollektivs. parmina51 bemerkt, dass es tatsächlich eigentlich hier in diesem Fall um das Wohlergehen der Frau geht.
Ich sehe halt nicht, wo da was von "Kollektivschuld" steht. Oder überhaupt von Schuld. Da steht doch sehr deutlich 1 von 290.000.
Vogel hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:28 Das- und das was der Autor am Ende fordert, erinnert mich genau an die Diskussion, die wir hier vor ein paar Monaten hatten: "Männer, macht hier klar und deutlich, dass ihr nicht dazu gehört."

Was ärgerlich ist- denn das passiert bereits. Es will offenbar nur nicht gesehen werden.
Wieder so eine Vermutung über die Motive anderer.
Vielleicht ist es dem Autor auch einfach nur zu wenig?
Vogel hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:28 Und da wären wir wieder beim Wohlergehen: Wenn man sich als Mann gegen frauenfeindliche Kommentare und Verhalten stellt, wird man Angriffsziel.
???
Du bist auch für irgendjemand "Angriffsziel", wenn du bei Grün über die Ampel geht. Oder bei Rot. Oder gar nicht.
Die Tatsache, dass irgendjemand was dagegen haben könnte, darf einen doch nicht davon abhalten, das Richtige zu tun. Sonst kann man sich auch gleich das Leben verkneifen, Irgendwen stört's bestimmt.
Vogel hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:28 Was der Text ignoriert- hinter diesen Femiziden steckt Sexismus- und der richtet sich gegen alle Geschlechter: "Frauen gehören und gehorchen Männer; müssen so und so hübsch aussehen; haben die und die Aufgabe und sollen sich so und so verhalten."
Aber auch "Männer besitzen und bestimmen über Frauen; müssen so und so groß und stark aussehen; haben die und die Aufgabe und sollen sich so und so verhalten."
So richtig diese Sichtweise in dieser allgemeinen Form ist, so vorsichtig wäre ich, die so allgemein zu äußern. Denn sie ignoriert das normative Machtgefälle einer Gesellschaft. Es ist nicht egal, ob man normativ oben unten steht - auch wenn man sich selbst gar nicht in der Position sieht.

Sonst könnte man Sklaverei auch unter dem Aspekt diskutieren, dass ja auch die Sklavenhalter da in eine Rolle gedrängt werden; die Abschaffung der Sklaverei zu fordern ist nur legitim, wenn wir auch die Nöte der Leut bereden, die die Peitsche schwingen.
Äh: nein. Es geht da auch um Konsistenz gesellschaftlicher Narrative. Oder anders gesagt: die Legitimaität gesellschaftlicher Normen. Da sind nicht die die Leidtragenden, die unwillig in der dominierenden Position sind.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:19 Es stehen aber keine Maßnahmen zur Risikominimierung in dem Text (außer dem Schwachsinn mit dem Starßenseitewechseln) sondern es wird rein auf Schuld abgehoben - und gleichzeitig ein Elefant im Porzellanladen unter Naturschutz gestellt.
der Artikel enthält also effektiv 0 Verbesserungsvorschläge zur Sache, behindert gar mögliche Maßnahmen sondern ist nichts als ein sich in Rechtschaffenheit suhlender schreiberischer Angriff auf "die bösen Männer".
Mal abgesehen von deinen Mutmaßungen über die "heimlichen" Absichten anderer Leut:
Wo schreibt der Autor was von "Schuld"?

Habe den Text schon wieder weggeklickt, aber ich erinner mich nicht...
NBUC hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:36
Tania hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:01 Und es wäre toll, wenn ihr uns dabei unterstützen könntet - z.B. indem sich jeder Einzelne so verhält, dass selbst die Vorsichtigsten unter uns erkennen, dass von ihm keine Gefahr droht.
Davon hätte ich jetzt gerne die vollständige Liste.

Und die Antwort ob das wenn es Spinnerinnen geben sollte, die sich von der Existenz von Männern allein schon bedroht fühle -, weil ja JEDER mann KÖNNTE ja - auch kollektiver Selbstmord als notwendig erachtet wird oder wo da jetzt die Grenze des gesunden Verstands erreicht wird.
1. Mit der Vokabel "Spinnerin" machst du schon mal deutlich, dass du zu denen gehörst, vor denen die sich in Acht nehmen.
2. Deine absurd-unrealistischen Wünsche als Voraussetzung für jede Aktion sind ja im Endeffekt nur Bockigkeit: "Ich will das nicht, ich mach das nicht, und der Wunsch allein genügt mir, die Wünschenden nicht ernst zu nehmen."

Du sagst es nur umständlicher.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Hoppala »

Volta hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:40
Vogel hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:28 Wie ein Kommentator namens parmina51 bemerkt: es geht dabei gar nicht um einen selber.
Wie meinen?

"
Nehmen wir also an, Fehlverhalten ist nicht Ihr Thema. Natürlich missbrauchen Sie keine Kinder, vergewaltigen keine Joggerinnen, auch der Rest männlicher Übergriffigkeiten ist nicht Ihre Sache, Ihre Einstellung zu Ihren Emotionen haben Sie in einigen Selbsterfahrungsgruppen geklärt, mit den Problemen der wenigen Täter, zu denen Sie nicht gehören, wollen Sie sich nicht beschäftigen. Einen Kollektivverdacht à la "toxische Männer" lehnen Sie als unseriös ab.
Von Ihrer Art kenne ich viele
"
Der Autor spricht den Leser auch noch extra direkt an.
Exakt. Als diejenigen, die was ändern könn(t)en.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Vogel »

Volta hat geschrieben: 18 Okt 2021 18:37
Vogel hat geschrieben: 18 Okt 2021 18:32 Tschuldigung- das habe ich bei Dir gelernt
Und hörst du jetzt auf, dich zum Sprecher aller Männer zu ermächtigen?
Stop jetzt mit den persönliche Angriffe gegen mich!

Ich verstehe nicht, wie Dich so ein Artikel überhaupt so aufregen lässt.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Giebenrath »

Hoppala hat geschrieben: 18 Okt 2021 18:43
Vogel hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:28 Der Autor erklärt die Kollektivschuld- jede Gruppe kann davon betroffen sein. Kollektivschuld fühlt sich- wenn negativ gemeint- nie gut an.
Wie ein Kommentator namens parmina51 bemerkt: es geht dabei gar nicht um einen selber. Es geht also nicht um "Mich", bzw. "Ich". So fühlen sich aber viele persönlich angegriffen- verständlich, fühlt man sich als Teil des Kollektivs. parmina51 bemerkt, dass es tatsächlich eigentlich hier in diesem Fall um das Wohlergehen der Frau geht.
Ich sehe halt nicht, wo da was von "Kollektivschuld" steht. Oder überhaupt von Schuld. Da steht doch sehr deutlich 1 von 290.000.
Dieses Zahlenverhältnis bezieht sich auf jene Männer, die ihre eigenen Frauen umgebracht haben. Femizid kommt pro Jahr also nur in jeder 290.000sten Ehe vor.
An das Kollektiv der Männer geht ein anderer Vorwurf, nämlich der am strukturellem Sexismus beteiligt zu sein und dazu gehört laut dem Autor eben auch so etwas, wie Frauen durch die bloße Anwesenheit unbewusst einschüchtern.

Leider überlässt es der Autor der Phantasie der Leserinnnen und Leser, wie viele Joggerinnen in Deutschland wirklich zufällig ihrem Mörder am Straßenrand begegnen.
Zuletzt geändert von Giebenrath am 18 Okt 2021 18:57, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Daniel84 »

Hoppala hat geschrieben: 18 Okt 2021 18:43
Vogel hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:28 Was der Text ignoriert- hinter diesen Femiziden steckt Sexismus- und der richtet sich gegen alle Geschlechter: "Frauen gehören und gehorchen Männer; müssen so und so hübsch aussehen; haben die und die Aufgabe und sollen sich so und so verhalten."
Aber auch "Männer besitzen und bestimmen über Frauen; müssen so und so groß und stark aussehen; haben die und die Aufgabe und sollen sich so und so verhalten."
So richtig diese Sichtweise in dieser allgemeinen Form ist, so vorsichtig wäre ich, die so allgemein zu äußern. Denn sie ignoriert das normative Machtgefälle einer Gesellschaft. Es ist nicht egal, ob man normativ oben unten steht - auch wenn man sich selbst gar nicht in der Position sieht.

Sonst könnte man Sklaverei auch unter dem Aspekt diskutieren, dass ja auch die Sklavenhalter da in eine Rolle gedrängt werden; die Abschaffung der Sklaverei zu fordern ist nur legitim, wenn wir auch die Nöte der Leut bereden, die die Peitsche schwingen.
Äh: nein. Es geht da auch um Konsistenz gesellschaftlicher Narrative. Oder anders gesagt: die Legitimaität gesellschaftlicher Normen. Da sind nicht die die Leidtragenden, die unwillig in der dominierenden Position sind.
Hä? Normatives Machtgefälle? Sklaverei? Konsistenz gesellschaftlicher Narrative? WTF?!
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Tania »

Vogel hat geschrieben: 18 Okt 2021 17:41
Nur wünschen wir uns Männer, dass ihr versteht, dass solche Männer in der Regel nicht die schüchternen, verzagten Männer sind, die sich selbst MABs bezeichnen. Denen bewusst ist, welche Ängste Frauen haben und auch nachvollziehen können, warum. Die sich deshalb nicht wirklich trauen, auf die Frauen so zuzugehen, dass ihre Bedürfnisse erhört werden. Und auch nicht als Bedrohung angesehehn werden möchten, wenn sie nachts auf dem Gehweg einer Frau begegnen. Es passiert sicherlich selten, aber es passiert, dass wir aufgrund unseren unsicheren Verhaltens als creepy, unheimlich und potentiell gefährlich angesehen und ausgeschlossen werden. Die Folgen sind auch für denjenigen gravierend.
Kennst Du das Phänomen, dass bei Elternabenden, bei denen es um lernschwache oder aggressive Schüler geht, immer die Eltern nicht da sind, deren Kinder lernschwach und/oder aggressiv sind? Ähnlich ist es mit Gewalt von Männern gegen Frauen - am aufmerksamsten sind ausgerechnet die Männer, die die geringste Gefahr darstellen.

Nur brauchen wir ausgerechnet diese Männer, um die Gefahr zu minimieren. Die Gewalttäter werden sich nicht sensibler verhalten, wenn wir diese Diskussion führen. Wahrscheinlich bemerken sie diese Diskussion nicht einmal. Ja, es ist unfair, dass wir ausgerechnet euch um Hilfe bitten - denn ihr habt nie einer Frau etwas getan, noch werdet ihr das wohl je tun. Aber die Gewalttäter zu bitten, doch nicht mehr gewalttätig zu sein, hilft nun mal nichts. Ihr seid nicht schuldig - ihr seid nur leider die Einzigen, die einen Unterschied machen können.

Wenn ihr nachts in einer dunklen Straße hinter uns her geht, wissen wir nicht, ob ihr einfach harmlos spazieren geht oder ob ihr uns überfallen wollt. Also sind wir wachsam. Und je näher ihr uns kommt, desto mehr Angst haben wir. Wir wissen erst, dass ihr zu den Guten gehört, wenn ihr an uns vorbei gegangen seid, und wir immer noch leben. Die Straßenseite zu wechseln, würde denselben Effekt haben - nur ohne diese Angst. Klar, ihr habt nichts davon, das zu tun. Ihr erspart uns nur ein paar sehr unangenehme Augenblicke.

Aber diesee Art Rücksichtnahme zahlt sich direkt aus, wenn es darum geht, eine unbekannte Frau kennenzulernen. Denn wenn ihr sensibel für Situationen werdet, in denen sich eine Frau bedroht fühlt, fangt ihr automatisch an, Frauen nur in Situationen anzusprechen, in denen sie sich sicher fühlt. In der sie nicht instinktiv auf Abwehr schaltet. Ihr kommt nicht auf die Idee, als erstes Date einen Waldspaziergang vorzuschlagen, sondern wählt ein gut besuchtes Restaurant. Ihr fragt nicht, ob ihr sie mit eurem Auto abholen sollt, sondern trefft euch mit ihr in einer belebten Gegend. Es geht nicht darum, Frauen generell aus dem Weg zu gehen. Nur darum, angsteinflößende Situationen zu erkennen und zu vermeiden. Und zwar immer dann, wenn da eine Frau ist, die euch nicht gut genug kennt um erkennen zu können, dass ihr keine bösen Absichten habt.

"Kein Mann ist unbeteiligt" ist natürlich eine harte Schlagzeile. Wenn die guten Männer nicht die Straßenseite wechseln oder sich in der leeren U-Bahn nicht auf einen etwas weiter entfernten Platz setzen, macht sie das selbstverständlich nicht zu Tätern. Sie gehören dann lediglich zu denen, die nichts dagegen tun, dass die Frau den Weg in Angst verbringt.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.

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