Gendern?

[Einzelgänger]

Ich verstehe nur nicht, warum das als satirischer Kommentar gekennzeichnet ist.

Wahrscheinlich zum Selbstschutz falls der Twittermob vor der Tür steht.

[Peter]

Auch wenn der Thread schon etwas älter ist habe ich hier mal ein schönes Video was die Thematik beleuchetet. Geht ein wenig länger, so an die halbe Stunde, ist aber schön aufgearbeitet.

https://www.youtube.com/watch?v=aZaBzeVbLnQ

Der Beitrag ist wirklich sehr gut. Sie geht argumentativ in die Tiefe und das ist wirklich selten bei diesem Thema. (Ein Grundproblem ist, glaube ich, dass die meisten Deutschen auch kaum theoretische Kenntnisse der deutschen Grammatik haben.)
Ich verstehe nur nicht, warum das als satirischer Kommentar gekennzeichnet ist.

Man beachte natürlich auch ihr Beispiel: Auch ein Mann kann eine Jungfrau sein.

Momentan belustigt mich in der gesprochenen Sprache das durch eine kurze Sprechpause ersetzte Gendersternchen. Es wird also beispielsweise gesagt: „Mitarbeiter(sehr kurze Pause)innen. Diese kurze Pause wird mittlerweile immer kürzer ausgesprochen, so dass es fast zu einem Wort ohne erkennbare Lücke wird. Also „Mitarbeiterinnen“.
Mein Humorempfinden wird dadurch getroffen, dass man eigentlich das Ziel verfolgt, beide Geschlechter gleichzeitig zu benennen. Statt dessen wird das männliche Geschlecht weggelassen. Dadurch ergibt sich der Sachstand, dass Männer nur in einer klitzekleinen Leere ihren Ausdruck finden. Männer also durch „nichts“ gekennzeichnet werden In der bisherigen Form wurden Frauen bei der Formulierung „Alle unsere Mitarbeiter“ wenigstens durch die grammatikalischen Regeln mit eingeschlossen. Männer jetzt jedoch nur noch durch ein kaum noch hörbares "Nichts".
Stört mich weitaus weniger als die grammatikalisch fast immer falsch angewendete Formulierung „Mitarbeitende“.

Aber irgendwie sollte den doch recht gebildeten Benutzern der Leere auffallen, dass sie sprachlich wieder ein Geschlecht aussparen, sogar über die bisherige Aussparung hinaus gehen. Also eine noch größere Sprachauslassung als die bisherige ausüben. Nichts ist gewonnen, dafür ein vorhandenes Problem vergrößert. Sprachlich wird also nicht für Gleichheit gesorgt, sondern ein Geschlecht noch ungleicher gehalten

[Giebenrath]

Das Problem der fehlenden männlichen Personalendung ist zumindest in der Satire bereits bekannt.
https://www.der-postillon.com/2017/11/g ... ng-er.html

[Heathcliff]

Ein sehr schönes Beispiel ist auch die Tierärztin, die darauf bestand, den Titel einer "Doctora" zu erhalten. Das Gericht entschied, wenn, dann grammatikalisch korrekt, also "Doctrix".

Das war Madame aber nun auch wieder nicht recht, wegen Asterix und Obelix ...

Quelle

[Mit müden Augen]

Das geht ja schon so weit, dass "Mutter" und "Vater" auch böse sind und es "Elter 1" und "Elter 2" heißen soll.

Das ist nicht dein bzw wessen auch immer Ernst sondern ein Scherz oder??

[Heathcliff]

Das geht ja schon so weit, dass "Mutter" und "Vater" auch böse sind und es "Elter 1" und "Elter 2" heißen soll.

Das ist nicht dein bzw wessen auch immer Ernst sondern ein Scherz oder??

"in Formularen auf geschlechtsneutrale Formulierungen achten (beispielsweise "Elternteil 1 und 2" statt "Mutter und Vater")"(Quelle)

"Um „Vater“ oder „Mutter“ geschlechtsneutral anzusprechen, greifen Behörden, zum Beispiel auf Formularen, inzwischen zu „Elternteil“ oder dem Singular von Eltern, also „Elter“. Jedes zum Glück von vornherein sprachlich geschlechtsindifferente Kind hat also künftig Elter 1 und Elter 2 und in modernen Patchworkfamilien vielleicht noch Elter 3 und 4"(Quelle)

[Mit müden Augen]

Oh Heimatland...

[Reinhard]

Das hat aber weniger mit Gendersprache zu tun, wahrscheinlich mehr damit, dass das Kind ja gleichgeschlechtliche Erziehungsberechtigte haben kann. Als solches halte ich das auf jeden Fall für sinnvoll.

[randomguy]

Das arme Kind.

Und ab 14 haben wir dann hier ein neues Mitglied.

[Mit müden Augen]

Das arme Kind.

Deine Ansichten von vorgestern sind arm.

Reinhard, guter Punkt. Aber "Elter 1" und "Elter 2"? Klingt in meinen Ohren einfach furchtbar. "Elternteil" von mir aus. Wobei, ich glaube wenn ich schwul wäre und mit einem anderen Mann ein Kind adoptieren würde (keine Ahnung ob das hier und/oder in DE geht, ich habe nichts dagegen) würde ich einfach "Mutter" durchstreichen auf $Formular und "Vater 2" hinschreiben oder so. Vielleicht machen wir uns das Leben auch ein wenig zu kompliziert im Namen der Gleichberechtigung? Naja, wie auch immer. Was misch ich mich hier ein...

[randomguy]

Deine Ansichten von vorgestern sind arm.

Ich kann der Genderkacke und dem 1000 Geschlechter Zirkus nix positives abgewinnen!

[Einzelgänger]

Deine Ansichten von vorgestern sind arm.

Ich kann der Genderkacke und dem 1000 Geschlechter Zirkus nix positives abgewinnen!

Aber du hast doch gelesen, dass deine Ansichten von vorgestern sind. Die Vergangenheit ist automatisch schlecht, denn seit dem hat sich die Erde weiter gedreht.
Übermorgen wird sie sich sogar noch weiter gedreht habe und du musst neue Ansichten akzeptieren, die dann automatisch gut sind.

[randomguy]

Ich muss gar nix!

Und ihr seid es die mit eurer Einzelmeinung völlig allein steht!
Auch wenn sich woken Medien 3x im Kreis drehen, das ändert nix!

[Einzelgänger]

Ich muss gar nix!

Und ihr seid es die mit eurer Einzelmeinung völlig allein steht!
Auch wenn sich woken Medien 3x im Kreis drehen, das ändert nix!

Das einzige was du hier musstest war meinen Sarkasmus verstehen.

[Henrietta]

Momentan belustigt mich in der gesprochenen Sprache das durch eine kurze Sprechpause ersetzte Gendersternchen. Es wird also beispielsweise gesagt: „Mitarbeiter(sehr kurze Pause)innen. Diese kurze Pause wird mittlerweile immer kürzer ausgesprochen, so dass es fast zu einem Wort ohne erkennbare Lücke wird. Also „Mitarbeiterinnen“.
Mein Humorempfinden wird dadurch getroffen, dass man eigentlich das Ziel verfolgt, beide Geschlechter gleichzeitig zu benennen. Statt dessen wird das männliche Geschlecht weggelassen. Dadurch ergibt sich der Sachstand, dass Männer nur in einer klitzekleinen Leere ihren Ausdruck finden. Männer also durch „nichts“ gekennzeichnet werden In der bisherigen Form wurden Frauen bei der Formulierung „Alle unsere Mitarbeiter“ wenigstens durch die grammatikalischen Regeln mit eingeschlossen. Männer jetzt jedoch nur noch durch ein kaum noch hörbares "Nichts".
Stört mich weitaus weniger als die grammatikalisch fast immer falsch angewendete Formulierung „Mitarbeitende“.

Aber irgendwie sollte den doch recht gebildeten Benutzern der Leere auffallen, dass sie sprachlich wieder ein Geschlecht aussparen, sogar über die bisherige Aussparung hinaus gehen. Also eine noch größere Sprachauslassung als die bisherige ausüben. Nichts ist gewonnen, dafür ein vorhandenes Problem vergrößert. Sprachlich wird also nicht für Gleichheit gesorgt, sondern ein Geschlecht noch ungleicher gehalten

Danke, Du sprichst mir sehr aus der Seele.
Ich denke die ganze Zeit schon, was wir denn nun gewonnen haben, wenn ein Großteil der Menschen nun die weibliche Form ausspricht und dabei die Männer nicht mehr hörbar sind.
Die gesprochene Pause des Gendersternchens soll ja eigentlich auch noch alle diversen mit einbeziehen, die sich weder als Mann oder Frau fühlen.
Aber das ist doch wieder nur eine gesellschaftliche Einigung. Also, wir beschließen, die Pause schließt alle mit ein. Eine davon losgelöste Pause zwischen zwei anderen Wörtern hat aber diese Bedeutung nicht. Also muss man das wissen und sich vor allem vorher darauf einigen, dass so eine Pause Menschen meint.
Was ist daran jetzt so neu und hilfreich? Das war doch vorher auch schon so. Wir hatten uns als Gesellschaft doch vorher auch schon darauf geeinigt, dass die Pluralformen, die wir schon immer benutzt haben, alle Menschen mit einschließt. Auch wenn dies nicht wirklich hörbar war. Aber hörbar ist es bei den neuen Formen ja auch nicht wirklich.
Zumal in so Wörten wie Ärzt*innen ja selbst wenn man sich ganz viel Mühe mit der Pause gibt, keine richtige männliche Form mehr zu erkennen ist. Eine Gruppe aus männlichen Ärzten sind normalerweise Ärzte und keine Ärzt.
Man hätte sicher auch anders daran arbeiten können, dass dies in den Köpfen der Menschen ankommt, ohne das man so absurde neue Wortschöpfungen erfindet (eines meiner Lieblingswörter in diesem Zusammenhang: Gästinnen)

[Heathcliff]

Das arme Kind.

Deine Ansichten von vorgestern sind arm.

Bist du dir da sicher? Ob gleichgeschlechtliche Eltern nun zum ABtum führen, bezweifle ich ja auch, aber was meinst du wohl, was solche Kinder sich auf dem Schulhof anhören müssen.

In der Stadt Neuenrade im Märkischen Kreis konnte man übrigens bei der Anmeldung für die Hundesteuer ein paar Wochen lang für den Hund neben "männlich" und "weiblich" auch "divers" auswählen. Sie haben es dann aber wieder entfernt.

[NBUC]

...
Was ist daran jetzt so neu und hilfreich? Das war doch vorher auch schon so. ...

Für mich ist das ein klares Zeichen, dass die in diese spezielle Kerbe Schlagenden gar nicht an der Überwindung von Diskriminierung interessiert sind, sondern an einer neuen Diskriminierung nur mit umgedrehten Vorzeichen.

[Reinhard]

...
Was ist daran jetzt so neu und hilfreich? Das war doch vorher auch schon so. ...

Für mich ist das ein klares Zeichen, dass die in diese spezielle Kerbe Schlagenden gar nicht an der Überwindung von Diskriminierung interessiert sind, sondern an einer neuen Diskriminierung nur mit umgedrehten Vorzeichen.

Solche krassen Absichten würde ich nicht unterstellen. Dafür hätten sie das generische Femininum fordern müssen.

Ich würde aber sagen, sie hatten an sprachlicher Genauigkeit kein Interesse, sonst wäre die Abwesenheit der explizit männlichen Form wohl aufgefallen. Und da schüttelt's mich halt innerlich, wenn etwas komplizierter wird ohne eine Verbesserung zu bringen.

[Mit müden Augen]

Das arme Kind.

Deine Ansichten von vorgestern sind arm.

Bist du dir da sicher? Ob gleichgeschlechtliche Eltern nun zum ABtum führen, bezweifle ich ja auch, aber was meinst du wohl, was solche Kinder sich auf dem Schulhof anhören müssen.

Das ist irgendwie typisch deutsch. Weil Kinder von gleichgeschlechtlichen Eltern wohlmöglich Mobbingopfer werden könnten verbietet man gleichgeschlechtlichen Eltern Kinder großzuziehen. Wie wäre es stattdessen Aufklärung und Prävention gegen das Mobbing zu betreiben?

In der Stadt Neuenrade im Märkischen Kreis konnte man übrigens bei der Anmeldung für die Hundesteuer ein paar Wochen lang für den Hund neben "männlich" und "weiblich" auch "divers" auswählen. Sie haben es dann aber wieder entfernt.

[Einzelgänger]

Wie wäre es stattdessen Aufklärung und Prävention gegen das Mobbing zu betreiben?

Mobbing wird nie verschwinden, das ist leider eine zu naive Sichtweise. Straftaten werden auch immer noch begangen, obwohl sie verboten sind.