Vertrauen

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Egil
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Re: Vertrauen

Beitrag von Egil »

Ich hätte es bis vor einigen Jahren auch noch kategorisch ausgeschlossen, mit einer Angestellten etwas anzufangen (also ungefähr bis ich sie kennen lernte). Obwohl es da durchaus schon mal eine Polin gab, die wohl an mir interessiert war (meine Mutter behauptete das zumindest immer, obwohl ich zum damaligen Zeitpunkt noch viel zu unsicher war, um Interesse hätte erkennen zu können; davon abgesehen sprach sie nur ein ganz paar Brocken Deutsch, noch weniger als ich polnisch, also wie hätte ich da für mich überhaupt etwas gehen können?)

Eine gleichberechtigte Partnerschaft ist ohnehin schwierig, einfach aufgrund des massiven Gefälles bei Einkommen und Status. Sie ist ja Flüchtling mit gegenwärtig nur vorübergehendem Aufenthaltsstatus (Fixationsbescheinigung heißt das, was sie gerade hat) und letztlich ungelernte Arbeiterin, auch wenn sie zuletzt als selbständige Masseuse gearbeitet hat, was sie in irgendwelchen Kursen gelernt. Ob das reicht, damit das irgendwer hier als Qualifikation anerkennen würde? Keine Ahnung.
Desiised hat geschrieben: 31 Aug 2022 18:10
Und die Mitarbeiterwohnung dürfen sie sicher behalten wenn die Mutter doch weiterhin bei ihm arbeitet.
Dass würde jetzt im Herbst und Winter gehen, in der Saison brauche ich aber jedes irgendwie verfügbare Bett. Ich hätte häufig gerne 2 oder 3 Leute mehr, es scheitert aber an bezahlbaren Unterkünften.

Wir haben uns gestern Abend, wie man das so schön nennt, ausgesprochen. Sie sagte mir, dass sie sich die letzte Zeit von mir vernachlässigt fühlte, und ich habe ihr erklärt, dass ich unsicher war, ob sie nach dieser blöden Geschichte mich noch wollte. Und sie meinte, dass ihr meinerseits die Initiative fehlen würde, zu viel Blabla und zu wenig Handeln. Habe ihr darauf meine geringe Erfahrung gebeichtet, und sie kommentierte das mit "interessant". Und sie wollte mir einreden, dass sie auch gar nicht so viel Erfahrung hätte, sondern nur "Phantasie".
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Re: Vertrauen

Beitrag von Tania »

Egil hat geschrieben: 01 Sep 2022 12:32 Habe ihr darauf meine geringe Erfahrung gebeichtet, und sie kommentierte das mit "interessant". Und sie wollte mir einreden, dass sie auch gar nicht so viel Erfahrung hätte, sondern nur "Phantasie".
Sie versucht, den Unterschied zwischen euch zu relativieren, den Abstand klein darzustellen, damit Du Dich nicht irgendwie unterlegen fühlst. Ganz normales beziehungsförderndes Verhalten. Wohingegen Du bei jeder passenden Gelegenheit (zumindest hier) die Unterschiede zwischen euch betonst - bis hin zu dem Punkt, an dem Du anzweifelst, dass eine gleichberechtigte Partnerschaft möglich ist. Schon mal drüber nachgedacht, warum Du das tust? Geht es eher in die Richtung "Ich bin ein dermaßen toller Fang, die Kleine ist einfach nicht gut genug für mich"? Oder gehörst Du eher zu den Menschen, die ihren Partner möglichst klein machen müssen, damit sie sich groß fühlen können? Oder bist Du einfach jemand, der eigentlich keine Beziehung will - und wenn dann tatsächlich jemand kommt, der Deine Anforderungen erfüllen könnte, erfindest Du einfach paar neue ...

Es gibt kein Gesetz, dass man denselben beruflichen Status oder das gleiche Einkommen haben muss, um eine gleichberechtigte Beziehung zu führen. Eine Top-Schauspielerin heiratet einen Kameramann. Chefärzte heiraten Krankenschwestern. Handwerksmeister mit eigenem Unternehmen heiraten ihre Sekretärin ... Solange beide bereit sind, den Partner in allen Punkten, die für die Beziehung wichtig sind, als gleichberechtigt anzuerkennen, kann es funktionieren.

Du hast irgendwann mal geschrieben, dass es Dir in einer Beziehung wichtig ist, dann Deine Partnerin intelligent ist und dass sie Deine Vorstellungen vom Leben, insbesondere Hofleben und Kinder, teilt. Das könnte bei Deiner jetzigen Freundin durchaus passen. Wo kommt jetzt plötzlich das "Aber sie ist nur meine Angestellte" her? Warum erwähnst Du das "massive Gefälle in Einkommen und Status", wenn es um das Thema "Partnerschaft" geht?

Anfangs hast Du von ihr auch als "Studentin" geredet. Jetzt ist sie plötzlich
... ungelernte Arbeiterin, auch wenn sie zuletzt als selbständige Masseuse gearbeitet hat, was sie in irgendwelchen Kursen gelernt ...
Denk einfach mal drüber nach, was Du da tust - und warum. Ob sie wirklich so "unwürdig" ist (dann lass gefälligst die Finger von ihr!), oder ob Du gerade Dein Bestes tust, vor einer drohenden Beziehung zu flüchten.
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Re: Vertrauen

Beitrag von Egil »

Tania hat geschrieben: 02 Sep 2022 05:57
Sie versucht, den Unterschied zwischen euch zu relativieren, den Abstand klein darzustellen, damit Du Dich nicht irgendwie unterlegen fühlst. Ganz normales beziehungsförderndes Verhalten. Wohingegen Du bei jeder passenden Gelegenheit (zumindest hier) die Unterschiede zwischen euch betonst - bis hin zu dem Punkt, an dem Du anzweifelst, dass eine gleichberechtigte Partnerschaft möglich ist. Schon mal drüber nachgedacht, warum Du das tust? Geht es eher in die Richtung "Ich bin ein dermaßen toller Fang, die Kleine ist einfach nicht gut genug für mich"? Oder gehörst Du eher zu den Menschen, die ihren Partner möglichst klein machen müssen, damit sie sich groß fühlen können? Oder bist Du einfach jemand, der eigentlich keine Beziehung will - und wenn dann tatsächlich jemand kommt, der Deine Anforderungen erfüllen könnte, erfindest Du einfach paar neue ...
Das müsstest du eigentlich selbst beantworten können. Wo mache ich sie denn klein? Wenn irgendwas davon zutreffen sollte, dann definitiv Letzteres (den Punkt kann ich nicht ausschließen).
Du hast irgendwann mal geschrieben, dass es Dir in einer Beziehung wichtig ist, dann Deine Partnerin intelligent ist und dass sie Deine Vorstellungen vom Leben, insbesondere Hofleben und Kinder, teilt. Das könnte bei Deiner jetzigen Freundin durchaus passen. Wo kommt jetzt plötzlich das "Aber sie ist nur meine Angestellte" her? Warum erwähnst Du das "massive Gefälle in Einkommen und Status", wenn es um das Thema "Partnerschaft" geht?
Weil desiised den Punkt angesprochen hatte. Dass sie weniger Einkommen hat, da brauchen wir nicht drüber reden, denke ich. Und mit "Status" meinte ich weniger sozialen Status als eher so was wie gesicherte Verhältnisse und so.

Intelligent ist sie zweifellos, spricht neben Ukrainisch und russisch ziemlich gutes Deutsch (dafür, dass sie insgesamt weniger als 2 Jahre in Deutschland war) und vom Vokabular und Grammatik genau so gut Englisch wie ich, allerdings mit grausamem Akzent, und noch ein bisschen polnisch und georgisch.

Was gemeinsame Vorstellungen vom Leben angeht, sieht es weniger gut aus. Ja, sie könnt aus der Landwirtschaft, aber eigentlich lebt sie lieber in der Stadt und will "was besseres" arbeiten (aber was, ist sie sich wohl auch nicht so sicher), Kinder will sie erst, wenn sie 30 ist, sie ist religiös, ich Atheist, sie mag Katzen, ich Hunde, ich engagiere mich für Naturschutz, sie killt Spinnen, sie liebt Fisch und auch Fleisch, ich bin fast Vegetarier.
Immerhin bei Musik- und Filmgeschmack und gesellschaftspolitisch liegen wir einigermaßen auf einer Wellenlänge.
Anfangs hast Du von ihr auch als "Studentin" geredet. Jetzt ist sie plötzlich
... ungelernte Arbeiterin, auch wenn sie zuletzt als selbständige Masseuse gearbeitet hat, was sie in irgendwelchen Kursen gelernt ...
Das ging doch eigentlich nur um die Frage, ob sie hier vor Ort auch andere Arbeit finden könnte. Und mit einem abgebrochenen Studium, noch dazu in einem "Laberfach", stehen die Chancen auf einen Top-Job nun mal schlecht.
Denk einfach mal drüber nach, was Du da tust - und warum. Ob sie wirklich so "unwürdig" ist (
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lass gefälligst die Finger von ihr!), oder ob Du gerade Dein Bestes tust, vor einer drohenden Beziehung zu flüchten.
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Re: Vertrauen

Beitrag von Tania »

Egil hat geschrieben: 02 Sep 2022 20:57
Du hast irgendwann mal geschrieben, dass es Dir in einer Beziehung wichtig ist, dann Deine Partnerin intelligent ist und dass sie Deine Vorstellungen vom Leben, insbesondere Hofleben und Kinder, teilt. Das könnte bei Deiner jetzigen Freundin durchaus passen. Wo kommt jetzt plötzlich das "Aber sie ist nur meine Angestellte" her? Warum erwähnst Du das "massive Gefälle in Einkommen und Status", wenn es um das Thema "Partnerschaft" geht?
Weil desiised den Punkt angesprochen hatte.
Nicht wirklich. Desiised hat das Chef-Angestellte-Verhältnis angesprochen. Das massive Gefälle in Einkommen und Status kam von Dir - als zusätzlicher Grund, warum keine gleichberechtigte Partnerschaft machbar ist.

Man hätte auf Desiiseds Einwand auch reagieren können mit "Gut, im Job bin ich ihr Chef, aber privat sehe ich sie als gleichberechtigte und auf jeden Fall gleichwertige Partnerin an." Hast Du aber nicht, sondern sogar noch zusätzliche Argumente angeführt. Und besonders irritierend finde ich halt, dass Einkommen und Status bisher nicht zu Deinen Kriterien bei der Partnerwahl gehörten ...

Und jetzt kommen noch mehr Negativ-Argumente ...

Was gemeinsame Vorstellungen vom Leben angeht, sieht es weniger gut aus. Ja, sie könnt aus der Landwirtschaft, aber eigentlich lebt sie lieber in der Stadt und will "was besseres" arbeiten (aber was, ist sie sich wohl auch nicht so sicher), Kinder will sie erst, wenn sie 30 ist, sie ist religiös, ich Atheist, sie mag Katzen, ich Hunde, ich engagiere mich für Naturschutz, sie killt Spinnen, sie liebt Fisch und auch Fleisch, ich bin fast Vegetarier.
Meiner Meinung nach alles Punkte, bei denen man sich aneinander anpassen kann. Und insbesondere das Land-/Stadtleben ist eigentlich nichts, was aus Deiner Sicht gegen sie spricht, sondern eher umgekehrt ... Sie müsste diese Idee schließlich aufgeben, wenn sie Dich will. Und anscheinend ist sie prinzipiell dazu bereit, sonst hätte sie ja nichts mit Dir angefangen.

Bis sie 30 ist, bist Du immer noch zeugungsfähig, verschiedene Religionen sind kein Problem, sofern man einander akzeptiert, die Spinnen kannst Du raustragen und was jemand isst, sollte man demjenigen selbst überlassen. Oder sind das alles kürzlich entdeckte k.o.-Kriterien von Dir, und Du verfolgst da eine Null-Toleranz-Strategie?

Ob sie wirklich so "unwürdig" ist
Keine Ahnung, wie du darauf kommst
Naja ... Deine Aufzählung all ihrer Negativaspekte lässt schon die Vermutung zu, dass Du sie nicht gerade als Deine zukünftige Ehefrau und Mutter Deiner Kinder siehst. Und wenn das tatsächlich so sein sollte - dann wäre es wirklich eine Scheißidee, mit einer Angestellten UND Mieterin eine Sexaffäre anzufangen. Egal ob Du irgendwann ihr oder ihrer Mutter kündigen willst - beim Arbeitsgericht ist das Argument "Er kündigt doch nur, weil er die Affäre beenden will/ich ihm nicht mehr für Sex zur Verfügung stehen will" eine ziemlich starke Karte.

Aber vielleicht hast Du ja auch nur einen Anfall von kalten Füßen. Da holen die Leute die hanebüchsten Argumente aus der Tasche, um eine drohende Beziehung zu umgehen. Mein Kumpel hat sich z.B. einst von seiner Liebsten (war übrigens auch seine 2. Beziehung) getrennt, weil sie nicht seinen Musikgeschmack teilte .... Zum Glück hat sie ihm verziehen und ihn später trotzdem zum glücklichsten Ehemann und Papa gemacht :)
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Lilia
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Re: Vertrauen

Beitrag von Lilia »

Was mir beim Durchlesen einfällt, ist die Frage, warum du, Egil, ihr nicht hilfst, dieses: sie ist ja nur ... zu verändern. Du hast da eine intelligente, junge Frau mit einer aufgrund Flucht gebrochenen Biografie. Warum sie nicht dabei unterstützen, dass sie ihr Leben ändern kann? Auf dem Land lässt sich so was natürlich schwerer realisieren als in der Stadt, insofern ist der Wunsch nachvollziehbar, dass sie aktuell eher in die Stadt möchte. Durch die Beziehung zu dir ist sie ja auch in der Zwickmühle: lieber auf dich und eine gemeinsame Zukunkt auf dem Land setzen oder sich von dir irgendwann verabschieden, es als schöne Episode in ihrem Leben sehen und ohne dich was aus ihrem Leben zu machen? Potenzial bei ihr ist ja ausreichend vorhanden. Das hängt auch davon ab, wie du dich zu ihr stellst. Wenn du ihr signalisierst, dass du sie bereits jetzt als gleichwertige Partnerin siehst und sie so wie sie ist als Ehefrau, Landwirtin und Mutter deiner zukünftigen Kinder akzeptieren würdest und sie diese Rolle annehmen könnte, dann ist kein Handlungsbedarf ihrerseits vorhanden. So klingt das aber nicht, was du schreibst und das ist auch nicht verwerflich. Aber wenn du eine Partnerin mit Berufsabschluss und deutschem Pass haben und weiterhin eine wesentliche Rolle in ihrem Leben spielen möchtest, dann frage ich mich, warum du dich nicht stärker einbringst - als Gesprächspartner, Ideengeber, Unterstützer, Partner.
Mir fiele ein, dass sie einen Integrationskurs oder sogenannten berufsbegleitenden Sprachkurs machen könnte, mit deren Hilfe sie sich einbürgern lassen oder gar eine Ausbildung nachholen oder studieren könnte. Habt ihr euch mal darüber unterhalten, was sie sich und was du dir vorstellst und wie ihr auf einen Nenner kommt?
Ich sehe euch in einer Sache in einer ähnlichen Situation: das Schicksal hat euch beiden in einer bestimmten Hinsicht ungerechterweise die schlechteren Startchancen gegeben. Dich hat es zum AB gemacht, sie zur geflüchteten Landarbeiterin ohne Berufsausbildung. Sie war deine Chancengeberin, das zu ändern. Vielleicht willst du dich jetzt ein Stück revanchieren?
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Tania
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Re: Vertrauen

Beitrag von Tania »

Lilia hat geschrieben: 03 Sep 2022 02:33 Wenn du ihr signalisierst, dass du sie bereits jetzt als gleichwertige Partnerin siehst und sie so wie sie ist als Ehefrau, Landwirtin und Mutter deiner zukünftigen Kinder akzeptieren würdest und sie diese Rolle annehmen könnte, dann ist kein Handlungsbedarf ihrerseits vorhanden. So klingt das aber nicht, was du schreibst und das ist auch nicht verwerflich.
Wenn klar, einvernehmlich und ohne jeglichen Druck von beiden Seiten kommuniziert wurde, dass man es als "etwas Lockeres" sieht, also dass niemand eine Perspektive in Richtung Ehefrau, Landwirtin und Mutter der zukünftigen Kinder sieht oder wünscht, dann würde ich Dir zustimmen. Solche Übereinkünfte sind nicht verwerflich. Fehlt so eine Absprache - also einer geht davon aus, dass beide in Richtung Beziehung gehen, während der andere sicher ist, dass eine gleichberechtigte Beziehung unmöglich ist, das Ganze aber wegen der sexuellen Annehmlichkeiten weiter laufen lässt, dann geht das schon in Richtung "Gefühle ausnutzen". Und wenn dann noch hinzukommt, dass ein sehr umfangreiches Abhängigkeitsverhältnis besteht (bei einer Trennung muss sie fürchten, dass sie und ihre Mutter arbeits- und wohnungslos werden), ist der Aspekt "ohne Druck" auch nicht zuverlässig gegeben.

Es ist nicht verwerflich, sich eine Partnerin mit deutschem Pass und guter Ausbildung zu wünschen. Aber es wäre m.E. verwerflich, die Gefühle und/oder die Notlage einer jungen Frau auszunutzen, um mit dieser eine reine Sexaffäre zu starten, während sie eigentlich eine gleichberechtigte Beziehung möchte.

Das Blöde ist: es ist mitunter schon kompliziert genug, eine einvernehmliche Affäre zu beenden. Aber wenn einer von beiden da Gefühle reingesteckt hat und von einer gemeinsamen Zukunft ausgegangen ist, und der andere das völlig anders sieht, dann kann es ausgesprochen unangenehm werden, wenn man sich weiter täglich bei der Arbeit sieht. Deswegen ja auch "Never fuck the company." Beziehungen am Arbeitsplatz - okay, das geht. Aber Affäre am Arbeitsplatz, noch dazu zwischen Chef und Untergebener? Niemals.
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Re: Vertrauen

Beitrag von Lilia »

Tania hat geschrieben: 03 Sep 2022 07:26
Lilia hat geschrieben: 03 Sep 2022 02:33 Wenn du ihr signalisierst, dass du sie bereits jetzt als gleichwertige Partnerin siehst und sie so wie sie ist als Ehefrau, Landwirtin und Mutter deiner zukünftigen Kinder akzeptieren würdest und sie diese Rolle annehmen könnte, dann ist kein Handlungsbedarf ihrerseits vorhanden. So klingt das aber nicht, was du schreibst und das ist auch nicht verwerflich.
Wenn klar, einvernehmlich und ohne jeglichen Druck von beiden Seiten kommuniziert wurde, dass man es als "etwas Lockeres" sieht, also dass niemand eine Perspektive in Richtung Ehefrau, Landwirtin und Mutter der zukünftigen Kinder sieht oder wünscht, dann würde ich Dir zustimmen. Solche Übereinkünfte sind nicht verwerflich. Fehlt so eine Absprache - also einer geht davon aus, dass beide in Richtung Beziehung gehen, während der andere sicher ist, dass eine gleichberechtigte Beziehung unmöglich ist, das Ganze aber wegen der sexuellen Annehmlichkeiten weiter laufen lässt, dann geht das schon in Richtung "Gefühle ausnutzen". Und wenn dann noch hinzukommt, dass ein sehr umfangreiches Abhängigkeitsverhältnis besteht (bei einer Trennung muss sie fürchten, dass sie und ihre Mutter arbeits- und wohnungslos werden), ist der Aspekt "ohne Druck" auch nicht zuverlässig gegeben.

Es ist nicht verwerflich, sich eine Partnerin mit deutschem Pass und guter Ausbildung zu wünschen. Aber es wäre m.E. verwerflich, die Gefühle und/oder die Notlage einer jungen Frau auszunutzen, um mit dieser eine reine Sexaffäre zu starten, während sie eigentlich eine gleichberechtigte Beziehung möchte.

Das Blöde ist: es ist mitunter schon kompliziert genug, eine einvernehmliche Affäre zu beenden. Aber wenn einer von beiden da Gefühle reingesteckt hat und von einer gemeinsamen Zukunft ausgegangen ist, und der andere das völlig anders sieht, dann kann es ausgesprochen unangenehm werden, wenn man sich weiter täglich bei der Arbeit sieht. Deswegen ja auch "Never fuck the company." Beziehungen am Arbeitsplatz - okay, das geht. Aber Affäre am Arbeitsplatz, noch dazu zwischen Chef und Untergebener? Niemals.
Du hast recht, ich bin, als ich das geschrieben habe, natürlich davon ausgegangen, dass Egil eine feste Beziehung anstrebt. Was er aber genau möchte, kann ich nicht wissen.
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Re: Vertrauen

Beitrag von Tania »

Lilia hat geschrieben: 03 Sep 2022 07:35 Du hast recht, ich bin, als ich das geschrieben habe, natürlich davon ausgegangen, dass Egil eine feste Beziehung anstrebt. Was er aber genau möchte, kann ich nicht wissen.
Ich glaube schon, dass Egil eine feste Beziehung anstrebt. Bzw. angestrebt hat - denn momentan tut er sein Bestes, sich davon zu überzeugen, dass eine gleichberechtigte Beziehung nicht möglich ist.

Das Problem ist damit nur: es gibt kaum eine Möglichkeit, da "sauber" rauszukommen. Denn die meisten Argumente, die er nennt, waren ja schon vor Beginn der Beziehung/Affäre bekannt oder hätten leicht rausgefunden werden können. Jetzt deswegen Schluss zu machen, würde wie eine billige Ausrede klingen und den Vorwurf "Du wolltest doch nie was Ernstes" liegt sehr nahe. Und dann weiter jeden Tag mit ihr und der Mutter Kontakt haben, könnte schwierig werden. Aber die Sache in dem Wissen weiterzuführen, dass da nie eine gleichberechtigte Beziehung draus wird, wäre auch mies.
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Re: Vertrauen

Beitrag von Lilia »

Tania hat geschrieben: 04 Sep 2022 12:09

Ich glaube schon, dass Egil eine feste Beziehung anstrebt. Bzw. angestrebt hat - denn momentan tut er sein Bestes, sich davon zu überzeugen, dass eine gleichberechtigte Beziehung nicht möglich ist.

Das Problem ist damit nur: es gibt kaum eine Möglichkeit, da "sauber" rauszukommen. Denn die meisten Argumente, die er nennt, waren ja schon vor Beginn der Beziehung/Affäre bekannt oder hätten leicht rausgefunden werden können. Jetzt deswegen Schluss zu machen, würde wie eine billige Ausrede klingen und den Vorwurf "Du wolltest doch nie was Ernstes" liegt sehr nahe. Und dann weiter jeden Tag mit ihr und der Mutter Kontakt haben, könnte schwierig werden. Aber die Sache in dem Wissen weiterzuführen, dass da nie eine gleichberechtigte Beziehung draus wird, wäre auch mies.
Wissen oder Glauben?
Ich denke, dass viele nach der ersten Euphorie an den Punkt kommen, wo sie sich selbst fragen, ob die Beziehung eine Chance hat. Und es gibt immer tausend Gründe, warum es nicht klappen kann, sei es, dass es andere Menschen im Leben gibt, auf die man Rücksicht nehmen will, die Entfernung, die Vorerfahrung, der Bildungsstand, die Religion, das Alter,...die Liste ließe sich sicher beliebig fortsetzen. Tatsächlich gehört zur Liebe auch immer eine gewisse Portion Mut, daran zu glauben, dass es trotz der Unterschiede zwischen zwei Menschen möglich ist, einerseits deren Leben genug zu änderen, andererseits genug Toleranz gegenüber den nicht zu ändernden Faktoren zu entwickeln, dass diese beiden Menschen eine Einheit bilden können.

Dazu fällt mir übrigens ein Gedicht von Erich Fried ein:

Was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe


Wie man sieht, gibt es wohl genug Menschen, die dieses Dilemma schon erlebt haben, sonst gäbe es das Gedicht nicht, es braucht ja Menschen, die die Worte des Dichters auch nachvollziehen können. Die Frage ist doch: "Kann ich mich auf diese Liebe einlassen, kann ich akzeptieren, dass es nun einmal so ist, wie es ist, dass es nun mal höchstwahrscheinlich keinen Menschen geben wird, den ich liebe und bei dem alles perfekt ist?" Oder anders ausgedrückt: "Kann ich es zulassen, dass ich mich in diesen so unperfekten Menschen so verliebe, dass es gleichgültig ist?"
Wenn Egil weiß, dass er das nicht kann, ja dann muss er Konsequenzen ziehen.
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Re: Vertrauen

Beitrag von Tania »

Lilia hat geschrieben: 04 Sep 2022 16:46 Ich denke, dass viele nach der ersten Euphorie an den Punkt kommen, wo sie sich selbst fragen, ob die Beziehung eine Chance hat. Und es gibt immer tausend Gründe, warum es nicht klappen kann, .....
Ja. Aber die Gründe, auf die Egil sich bezieht, hätte man alle vor der Beziehung herausfinden können - bzw. er kannte sie bereits. Und er ist intelligent genug, um gerade in so kritischen Konstellationen (Chef - Angestellte) vorher nachzudenken, ob er etwas mit ihr anfangen will. Hat ja bei anderen Angestellten auch funktioniert.

Mit dieser jungen Frau scheint anfangs so viel gepasst haben, dass er trotz der schwierigen Bedingungen gedacht hat "Die Sache ist es wert." Ich frage mich deswegen, was sich da verändert hat ... also warum all die längst bekannten Gründe ihn zwar damals nicht abgehalten haben, jetzt aber eine gleichberechtigte Beziehung unmöglich scheinen lassen.
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Re: Vertrauen

Beitrag von Strange Lady »

Egil hat geschrieben: 13 Aug 2022 07:14
Und ihr damaliger Freund oder vielleicht sogar Verlobter ist 2019 von seinem eigenen Chef ermordet worden, weil dieser glaubte, er hätte ihn bestohlen (was ich wusste).
:shock:
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
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Re: Vertrauen

Beitrag von Egil »

Tania hat geschrieben: 03 Sep 2022 00:56
Man hätte auf Desiiseds Einwand auch reagieren können mit "Gut, im Job bin ich ihr Chef, aber privat sehe ich sie als gleichberechtigte und auf jeden Fall gleichwertige Partnerin an." Hast Du aber nicht, sondern sogar noch zusätzliche Argumente angeführt. Und besonders irritierend finde ich halt, dass Einkommen und Status bisher nicht zu Deinen Kriterien bei der Partnerwahl gehörten ...

Und jetzt kommen noch mehr Negativ-Argumente ...

Was gemeinsame Vorstellungen vom Leben angeht, sieht es weniger gut aus. Ja, sie könnt aus der Landwirtschaft, aber eigentlich lebt sie lieber in der Stadt und will "was besseres" arbeiten (aber was, ist sie sich wohl auch nicht so sicher), Kinder will sie erst, wenn sie 30 ist, sie ist religiös, ich Atheist, sie mag Katzen, ich Hunde, ich engagiere mich für Naturschutz, sie killt Spinnen, sie liebt Fisch und auch Fleisch, ich bin fast Vegetarier.
Meiner Meinung nach alles Punkte, bei denen man sich aneinander anpassen kann. Und insbesondere das Land-/Stadtleben ist eigentlich nichts, was aus Deiner Sicht gegen sie spricht, sondern eher umgekehrt ... Sie müsste diese Idee schließlich aufgeben, wenn sie Dich will. Und anscheinend ist sie prinzipiell dazu bereit, sonst hätte sie ja nichts mit Dir angefangen.

Bis sie 30 ist, bist Du immer noch zeugungsfähig, verschiedene Religionen sind kein Problem, sofern man einander akzeptiert, die Spinnen kannst Du raustragen und was jemand isst, sollte man demjenigen selbst überlassen. Oder sind das alles kürzlich entdeckte k.o.-Kriterien von Dir, und Du verfolgst da eine Null-Toleranz-Strategie?
Würde sie es auf Dauer wirklich auf dem Land aushalten oder wäre es ihr nicht irgendwann langweilig? Bin ich ich auf Dauer bereit und zeitlich fähig, mit ihr in Städte zu fahren für Kurztrips oder Urlaub (fast keine Stadt existiert, wo ich gerne hin würde)

Extrem unterschiedliche Geschmäcker sind schon eine Herausforderung bei einem gemeinsamen Leben (doppelt kochen).

Religiös ist für mich beinahe KO-Kriterium, spätestens bei Kindererziehung.

Explodiere ich vielleicht irgendwann einmal, wenn die erste Verliebtheit vorbei ist, ich Stress habe und sie mal wieder Spinnen mit der Gartenschere durchschneidet?

Das sind so ein paar Hintergründe zu den erwähnten Punkten.
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Re: Vertrauen

Beitrag von Egil »

Lilia hat geschrieben: 03 Sep 2022 07:35
Es ist nicht verwerflich, sich eine Partnerin mit deutschem Pass und guter Ausbildung zu wünschen. Aber es wäre m.E. verwerflich, die Gefühle und/oder die Notlage einer jungen Frau auszunutzen, um mit dieser eine reine Sexaffäre zu starten, während sie eigentlich eine gleichberechtigte Beziehung möchte.


Du hast recht, ich bin, als ich das geschrieben habe, natürlich davon ausgegangen, dass Egil eine feste Beziehung anstrebt. Was er aber genau möchte, kann ich nicht wissen.
Wenn, wäre es eher anders herum. Das Anstreben einer Affäre kommt in meiner DNA nicht vor. Übrigens ist mir nicht wichtig, was für eine Ausbildung meine Freundin hat, nur was im Kopf sollte sie haben.
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Re: Vertrauen

Beitrag von Egil »

Lilia hat geschrieben: 03 Sep 2022 02:33 Was mir beim Durchlesen einfällt, ist die Frage, warum du, Egil, ihr nicht hilfst, dieses: sie ist ja nur ... zu verändern. Du hast da eine intelligente, junge Frau mit einer aufgrund Flucht gebrochenen Biografie. Warum sie nicht dabei unterstützen, dass sie ihr Leben ändern kann? Auf dem Land lässt sich so was natürlich schwerer realisieren als in der Stadt, insofern ist der Wunsch nachvollziehbar, dass sie aktuell eher in die Stadt möchte.
Sie arbeitet ja selbst daran. Die Massage-Geschichte hat ihr wohl Freude gemacht, aber sie hat wohl auch Typen erlebt, die mit Massage nicht zufrieden waren und "Massage" wollten. Und die Arbeitsbedingungen für angestellte Masseusen waren wohl hundsmiserabel in der Ukraine. Ob sie mit dem, was sie dort gelernt, hier als Masseuse arbeiten könnte - wie gesagt, keine Ahnung. Sie glaubt da selbst nicht dran. Sie hat auch online Kurse zur Programmierung von Chatbots gemacht und gerade einen ersten Auftrag übernehmen, was sie nach der Arbeit bei mir machen will, aber keine Ahnung, auf welchm Niveau sie da arbeitet. Das war sicher eine gute Idee, so was zu lernen, als sie noch Zuhause war. Wird ja viel IT Kram outgesourced. Aber ob man hierzulande davon leben kann?

Für Integrationskurse spricht sie viel zu gut Deutsch. Sie hat 2018 ein FSJ in Deutschland gemacht, dort ihr Schuldeutsch verbessert.

Ich glaube schon, dass sie in der Lage wäre, sich so weiter zu bilden, dass sie mittelfristig mehr Geld verdienen könnte als bei mir. Aber momentan eben nicht, vor allem, wenn man dann auch noch die höheren Mieten in Städten berücksichtigt.
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Re: Vertrauen

Beitrag von Tania »

Egil hat geschrieben: 05 Sep 2022 21:16 Würde sie es auf Dauer wirklich auf dem Land aushalten oder wäre es ihr nicht irgendwann langweilig? Bin ich ich auf Dauer bereit und zeitlich fähig, mit ihr in Städte zu fahren für Kurztrips oder Urlaub (fast keine Stadt existiert, wo ich gerne hin würde)

Extrem unterschiedliche Geschmäcker sind schon eine Herausforderung bei einem gemeinsamen Leben (doppelt kochen).

Religiös ist für mich beinahe KO-Kriterium, spätestens bei Kindererziehung.

Explodiere ich vielleicht irgendwann einmal, wenn die erste Verliebtheit vorbei ist, ich Stress habe und sie mal wieder Spinnen mit der Gartenschere durchschneidet?
Man könnte es zusammenfassen mit "Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe."

Gesetzt den Fall, ihr würdet BEIDE wirklich wollen ... dann hätte der Text vielleicht so ausgesehen ...


Sie glaubt, mit mir würde sie es auf Dauer wirklich auf dem Land aushalten. Aber keiner kann in die Zukunft sehen. Wenn es ihr zu langweilig werden sollte, kann sie ja ab und zu zum Shoppen oder für Kultur in die Stadt fahren. Oder mit ner Freundin oder der Mutter mal für Kurztrips oder Urlaub in eine Stadt, die sie echt interessiert.

Extrem unterschiedliche Geschmäcker sind schon eine Herausforderung bei einem gemeinsamen Leben. Zum Glück sind die meisten vegetarischen Gerichte mit ein bisschen nachträglich hinzugefügtem Fleisch oder einem Würstchen auch für Fleischesser sehr lecker. Und ich bin ja nicht militant, sie kann gern in meiner Gegenwart im Restaurant ein Steak bestellen, oder Weihnachten eine Gans braten. Ich esse dann eben nur Rotkohl und Klöße.

Über das Religiöse müssen wir noch mal reden. Letztendlich entscheiden unsere Kinder eh irgendwann selbst, ob sie an Gott, Allah, Buddha, Jehova, das fliegende Spaghettimonster, Sauron, die Existenz des Heisenberg-Kompensators, Harry Styles, Stephen Hawking, das Gute in Menschen oder ihre Playstation glauben wollen. Wir müssen uns nur darauf einigen, dass wir ihnen zwar erzählen können, woran wir glauben, sie aber nicht zwingen, einem von uns zu folgen.

Und dieses Spinnenkillen muss sie sich abgewöhnen. Da bin ich hart. Aber sie darf jederzeit laut um Hilfe rufen, wenn sie eine sieht - dann komme ich sofort mit Wasserglas und Bierdeckel.



Ich weiß nur immer noch nicht: willst Du wirklich nicht? Oder hast Du einfach Angst vor den vielen Veränderungen und Unwägbarkeiten, die ein "Ich will" nach sich ziehen würde?
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Re: Vertrauen

Beitrag von Mit müden Augen »

Egil hat geschrieben: 05 Sep 2022 21:16sie mal wieder Spinnen mit der Gartenschere durchschneidet?
:shock: :shock: :shock: :schrei: :schrei: :schwarzekatze: :schwarzekatze:
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Re: Vertrauen

Beitrag von Galip »

Tania hat geschrieben: 05 Sep 2022 23:53
Egil hat geschrieben: 05 Sep 2022 21:16 ...
...
Euer Austausch ist irgendwie rührend und traurig zugleich. Tania versprüht den Optimismus von wegen die Liebe findet einen Weg; es lohnt sich, es zu probieren; Garantien gibt es nicht im Leben, aber eine Chance ist eine Chance. Das klingt alles super. Und mutmaßlich ist es ein Produkt von Tania's eigener Lebenserfahrung. Zugleich ist es Lichtjahre entfernt von der Lebenserfahrung eines ABs. Egil drückt den ganzen Skeptizismus und Pessimismus eines Lebens alleine aus. Es hat noch nie gklappt. Die Liebe erscheint als ein unerreichbares abstraktes Ideal, nicht als eine praktisch erreichbare Lebensrealität.

Ich glaube, Egil ist durchaus aufrichtig an einer Beziehung mit seiner "Wildkatze" interessiert. Ihm fehlt nur einfach die Phantasie dafür. Es sprengt schlicht seine Vorstellungskraft, dass das irgendwie gutgehen könnte. Oder jedenfalls sind da ganz erhebliche Zweifel in ihm. Die ich auch sehr nachvollziehbar finde: Wie soll man daran glauben, dass es funktioniert, wenn es noch nie funktioniert hat? Das Dilemma des AB schelchthin.

Zugleich liegt sicher auch viel Wahrheit in Tanias Worten. Die Zweifel und der Pessimismus können eben leider auch zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden. Und das wäre wirklich jammerschade. Mir fehlt sicher die relevante Lebenserfahrung, um hier gute Ratschläge zu erteilen. Nur mit einem bin ich mir relativ sicher, @Egil: Ich glaube nicht, dass Du die Frage "aussitzen" kannst und sich irgendwann alles von selbst in Wohlgefallen auflöst. Ich glaube, Du musst irgendwie zu einer Entscheidung kommen und dann auch dahinter stehen und die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Denn das Ergebnis des "einfach laufen lassens" und wartens, was passiert, wage ich zu prognostizieren: So wird es keine Zukunft für euch geben. Sie wird das spüren, wenn Du dich nicht für sie entscheidest, und irgendwann verliert sie die Geduld. Und ja irgendwo auch zurecht, muss man sagen.

Jedenfalls viel Glück :vielglueck: :vielglueck: :vielglueck:
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Re: Vertrauen

Beitrag von Tania »

Galip hat geschrieben: 07 Sep 2022 19:11 Tania versprüht den Optimismus von wegen die Liebe findet einen Weg; es lohnt sich, es zu probieren; Garantien gibt es nicht im Leben, aber eine Chance ist eine Chance. Das klingt alles super. Und mutmaßlich ist es ein Produkt von Tania's eigener Lebenserfahrung.
Leider nicht so ganz - auch für mich hat die Liebe nicht immer einen Weg gefunden, und wenn doch, dann endete dieser nach einiger Zeit mit einem heftigen Aufprall gegen eine irgendwie aufgetauchte Wand.

Ich kann also nicht sagen "Wenn Du die Chance mutig ergreifst, wird garantiert alles gut." Aber ich kann mit Sicherheit behaupten: "Wenn Du die Chance nicht ergreifst, wird garantiert nix draus." Also im Wesentlichen dasselbe, was Du (viel schöner) geschrieben hast.
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Re: Vertrauen

Beitrag von Egil »

Galip hat geschrieben: 07 Sep 2022 19:11

....
Ja, ich denke, dass trifft es. Ich habe einfach keine Ahnung, welche Differenzen überbrückbar sein können und welche nicht. Ich werde es auf jeden Fall mit ihr versuchen. Am kommenden Wochenende haben wir erst einmal 2 Nächte und 1 Tag für uns allein im Hotel. Denn bisher hatten wir nur was im Auto, am Strand und zwischen Gurkenpflanzen im Treibhaus :schuechtern:
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Autokorrektur kann manchmal großen Mist produzieren.
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Re: Vertrauen

Beitrag von Tania »

Egil hat geschrieben: 07 Sep 2022 21:01 Ja, ich denke, dass trifft es. Ich habe einfach keine Ahnung, welche Differenzen überbrückbar sein können und welche nicht. Ich werde es auf jeden Fall mit ihr versuchen. Am kommenden Wochenende haben wir erst einmal 2 Nächte und 1 Tag für uns allein im Hotel.
Oooooh :shylove: Viel Spaß euch beiden - habt eine tolle Zeit zusammen :vielglueck:
Denn bisher hatten wir nur was im Auto, am Strand und zwischen Gurkenpflanzen im Treibhaus :schuechtern:
Womit endlich mal geklärt ist, warum man das Ding "Treibhaus" nennt ;)
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