Kunst?Egil hat geschrieben: ↑09 Nov 2022 19:26 Ich persönlich kann dieses "keine Kinder wollen" nicht nachvollziehen (obwohl es aus ökologischer Sicht sinnvoll wäre, wenn mehr Leute sich gegen Kinder entscheiden würden). Ich wollte immer Kinder, spätestens seit klar war, dass andere Formen der "Unsterblichkeit" für mich nicht in Sicht sind.
Partnersuche ohne Kinderwunsch
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch
Da wäre die Welteroberung ein realistischeres Konzept°°°Raupe hat geschrieben: ↑10 Nov 2022 19:13Kunst?Egil hat geschrieben: ↑09 Nov 2022 19:26 Ich persönlich kann dieses "keine Kinder wollen" nicht nachvollziehen (obwohl es aus ökologischer Sicht sinnvoll wäre, wenn mehr Leute sich gegen Kinder entscheiden würden). Ich wollte immer Kinder, spätestens seit klar war, dass andere Formen der "Unsterblichkeit" für mich nicht in Sicht sind.
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Autokorrektur kann manchmal großen Mist produzieren.
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch
@Xiangni: Danke auch für dein Update! Das ist alles schon echt schwierig und traurig. Fühl dich gedrückt
Aber da du deinen Grund hier ansprichst: Ich kann wiederum absolut null nachvollziehen, wie du durch Kinder "Unsterblichkeit" erreichen willst und warum dir "Unsterblichkeit" überhaupt wichtig ist.
Meine Ansicht ist folgende: Ich bin nur ein unbedeutender, nicht besonders außergewöhnlicher Mensch von 8 Milliarden auf diesem Planeten, auch meine potentiellen Kinder wären mit großer Wahrscheinlichkeit ganz normale Menschen und nichts besonderes. Es gibt daher keinen Grund, der Nachwelt irgendetwas von mir aufs Auge drücken zu wollen. Nach meinem Tod werde ich nicht mehr existieren, daher ist es für mich zu dem Zeitpunkt auch irrelevant, ob ich Nachkommen oder sonst etwas auf der Welt hinterlassen habe. Die Illusion, etwas "Besonderes" zu sein oder schaffen zu können, mache ich mir nicht und sie ist für mein Lebensglück auch irrelevant. Unsterblichkeit ist für mich weder etwas Erstrebenswertes noch etwas Erreichbares. Spätestens nach dem Tod meiner potentiellen Kinder und Enkelkinder würde sich ohnehin niemand mehr an mich erinnern.
Dazu kommt, dass Kinder eigenständige Menschen und keine Verlängerung ihrer Eltern sind. Sicherlich beeinflussen Eltern die Entwicklung der Kinder massiv, aber trotzdem bin ich ein Individuum mit Ansichten, Eigenschaften und Plänen, die sich von denen meiner Eltern sehr stark unterscheiden. Meine Eltern leben nicht auf mystische Weise in mir fort. Wenn meine Eltern tot sind, sind sie tot, daran ändert meine Existenz nichts. Ich finde Gründe wie "ich will meine Gene/meinen Nachnamen weitergeben", "ich will unsterblich sein, der Welt etwas geben" keine gute Voraussetzung für Elternschaft. Aus meiner Sicht nimmt man sich dadurch wichtiger, als man ist, und stellt sich selbst zu sehr in den Mittelpunkt. Elternsein bedeutet aber in erster Linie, das Kind und seine individuellen Neigungen zu fördern und nicht die eigenen Hoffnungen und Ängste vor Nicht-Existenz auf das Kind zu projizieren. Für mich ist das einfach eine sehr anachronistische Wertewelt, mit der ich gar nichts anfangen kann. Gründe wie "ich möchte mich um jemanden kümmern, ein Kind beim Aufwachsen begleiten und es gut aufs Leben vorbereiten" kann ich dagegen eher nachvollziehen.
Mir ging es in diesem Thread eher um den Umgang mit dem Thema in der Partnerschaft und im Umfeld als um die Gründe für den (Nicht-)Kinderwunsch, die ja ohnehin sehr individuell sind.Egil hat geschrieben: ↑09 Nov 2022 19:26 Ich persönlich kann dieses "keine Kinder wollen" nicht nachvollziehen (obwohl es aus ökologischer Sicht sinnvoll wäre, wenn mehr Leute sich gegen Kinder entscheiden würden). Ich wollte immer Kinder, spätestens seit klar war, dass andere Formen der "Unsterblichkeit" für mich nicht in Sicht sind.
Aber da du deinen Grund hier ansprichst: Ich kann wiederum absolut null nachvollziehen, wie du durch Kinder "Unsterblichkeit" erreichen willst und warum dir "Unsterblichkeit" überhaupt wichtig ist.
Meine Ansicht ist folgende: Ich bin nur ein unbedeutender, nicht besonders außergewöhnlicher Mensch von 8 Milliarden auf diesem Planeten, auch meine potentiellen Kinder wären mit großer Wahrscheinlichkeit ganz normale Menschen und nichts besonderes. Es gibt daher keinen Grund, der Nachwelt irgendetwas von mir aufs Auge drücken zu wollen. Nach meinem Tod werde ich nicht mehr existieren, daher ist es für mich zu dem Zeitpunkt auch irrelevant, ob ich Nachkommen oder sonst etwas auf der Welt hinterlassen habe. Die Illusion, etwas "Besonderes" zu sein oder schaffen zu können, mache ich mir nicht und sie ist für mein Lebensglück auch irrelevant. Unsterblichkeit ist für mich weder etwas Erstrebenswertes noch etwas Erreichbares. Spätestens nach dem Tod meiner potentiellen Kinder und Enkelkinder würde sich ohnehin niemand mehr an mich erinnern.
Dazu kommt, dass Kinder eigenständige Menschen und keine Verlängerung ihrer Eltern sind. Sicherlich beeinflussen Eltern die Entwicklung der Kinder massiv, aber trotzdem bin ich ein Individuum mit Ansichten, Eigenschaften und Plänen, die sich von denen meiner Eltern sehr stark unterscheiden. Meine Eltern leben nicht auf mystische Weise in mir fort. Wenn meine Eltern tot sind, sind sie tot, daran ändert meine Existenz nichts. Ich finde Gründe wie "ich will meine Gene/meinen Nachnamen weitergeben", "ich will unsterblich sein, der Welt etwas geben" keine gute Voraussetzung für Elternschaft. Aus meiner Sicht nimmt man sich dadurch wichtiger, als man ist, und stellt sich selbst zu sehr in den Mittelpunkt. Elternsein bedeutet aber in erster Linie, das Kind und seine individuellen Neigungen zu fördern und nicht die eigenen Hoffnungen und Ängste vor Nicht-Existenz auf das Kind zu projizieren. Für mich ist das einfach eine sehr anachronistische Wertewelt, mit der ich gar nichts anfangen kann. Gründe wie "ich möchte mich um jemanden kümmern, ein Kind beim Aufwachsen begleiten und es gut aufs Leben vorbereiten" kann ich dagegen eher nachvollziehen.
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch
@Kilusi: +1
@Egil:
Ein bzw. der für mich wesentliche Grund gegen Kinder ist, dass ich gerne ein Leben mit großen "Freiheitsgraden" habe
Bin aus verschiedenen Gründen seit diesem Jahr de facto ortsungebunden - habe mir jetzt auch beruflich entsprechende Freiheit geschaffen
--> wie könnte ich als Papa (eines schulpflichtigen Kindes) dem Klassenlehrer Mitte Januar veklickern, dass der deutsch "Winter" Kacke ist und wir für 6 Wochen mit dem Wohnmobil an die Algarve fahren?
@Egil:
Ein bzw. der für mich wesentliche Grund gegen Kinder ist, dass ich gerne ein Leben mit großen "Freiheitsgraden" habe
Bin aus verschiedenen Gründen seit diesem Jahr de facto ortsungebunden - habe mir jetzt auch beruflich entsprechende Freiheit geschaffen
--> wie könnte ich als Papa (eines schulpflichtigen Kindes) dem Klassenlehrer Mitte Januar veklickern, dass der deutsch "Winter" Kacke ist und wir für 6 Wochen mit dem Wohnmobil an die Algarve fahren?
Sollten wesentliche Teile des Forums in den "Lesemodus" versetzt werden, so freue ich mich auf weiteren Austausch im
https://www.ab-forum.de
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch
Seh ich ganz genauso.Kisuli hat geschrieben: ↑11 Nov 2022 12:46 @Xiangni: Danke auch für dein Update! Das ist alles schon echt schwierig und traurig. Fühl dich gedrückt
Mir ging es in diesem Thread eher um den Umgang mit dem Thema in der Partnerschaft und im Umfeld als um die Gründe für den (Nicht-)Kinderwunsch, die ja ohnehin sehr individuell sind.Egil hat geschrieben: ↑09 Nov 2022 19:26 Ich persönlich kann dieses "keine Kinder wollen" nicht nachvollziehen (obwohl es aus ökologischer Sicht sinnvoll wäre, wenn mehr Leute sich gegen Kinder entscheiden würden). Ich wollte immer Kinder, spätestens seit klar war, dass andere Formen der "Unsterblichkeit" für mich nicht in Sicht sind.
Aber da du deinen Grund hier ansprichst: Ich kann wiederum absolut null nachvollziehen, wie du durch Kinder "Unsterblichkeit" erreichen willst und warum dir "Unsterblichkeit" überhaupt wichtig ist.
Meine Ansicht ist folgende: Ich bin nur ein unbedeutender, nicht besonders außergewöhnlicher Mensch von 8 Milliarden auf diesem Planeten, auch meine potentiellen Kinder wären mit großer Wahrscheinlichkeit ganz normale Menschen und nichts besonderes. Es gibt daher keinen Grund, der Nachwelt irgendetwas von mir aufs Auge drücken zu wollen. Nach meinem Tod werde ich nicht mehr existieren, daher ist es für mich zu dem Zeitpunkt auch irrelevant, ob ich Nachkommen oder sonst etwas auf der Welt hinterlassen habe. Die Illusion, etwas "Besonderes" zu sein oder schaffen zu können, mache ich mir nicht und sie ist für mein Lebensglück auch irrelevant. Unsterblichkeit ist für mich weder etwas Erstrebenswertes noch etwas Erreichbares. Spätestens nach dem Tod meiner potentiellen Kinder und Enkelkinder würde sich ohnehin niemand mehr an mich erinnern.
Dazu kommt, dass Kinder eigenständige Menschen und keine Verlängerung ihrer Eltern sind. Sicherlich beeinflussen Eltern die Entwicklung der Kinder massiv, aber trotzdem bin ich ein Individuum mit Ansichten, Eigenschaften und Plänen, die sich von denen meiner Eltern sehr stark unterscheiden. Meine Eltern leben nicht auf mystische Weise in mir fort. Wenn meine Eltern tot sind, sind sie tot, daran ändert meine Existenz nichts. Ich finde Gründe wie "ich will meine Gene/meinen Nachnamen weitergeben", "ich will unsterblich sein, der Welt etwas geben" keine gute Voraussetzung für Elternschaft. Aus meiner Sicht nimmt man sich dadurch wichtiger, als man ist, und stellt sich selbst zu sehr in den Mittelpunkt. Elternsein bedeutet aber in erster Linie, das Kind und seine individuellen Neigungen zu fördern und nicht die eigenen Hoffnungen und Ängste vor Nicht-Existenz auf das Kind zu projizieren. Für mich ist das einfach eine sehr anachronistische Wertewelt, mit der ich gar nichts anfangen kann. Gründe wie "ich möchte mich um jemanden kümmern, ein Kind beim Aufwachsen begleiten und es gut aufs Leben vorbereiten" kann ich dagegen eher nachvollziehen.
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch
Das sehe ich ganz genauso!Kisuli hat geschrieben: ↑11 Nov 2022 12:46 Meine Ansicht ist folgende: Ich bin nur ein unbedeutender, nicht besonders außergewöhnlicher Mensch von 8 Milliarden auf diesem Planeten, auch meine potentiellen Kinder wären mit großer Wahrscheinlichkeit ganz normale Menschen und nichts besonderes. Es gibt daher keinen Grund, der Nachwelt irgendetwas von mir aufs Auge drücken zu wollen. Nach meinem Tod werde ich nicht mehr existieren, daher ist es für mich zu dem Zeitpunkt auch irrelevant, ob ich Nachkommen oder sonst etwas auf der Welt hinterlassen habe. Die Illusion, etwas "Besonderes" zu sein oder schaffen zu können, mache ich mir nicht und sie ist für mein Lebensglück auch irrelevant. Unsterblichkeit ist für mich weder etwas Erstrebenswertes noch etwas Erreichbares. Spätestens nach dem Tod meiner potentiellen Kinder und Enkelkinder würde sich ohnehin niemand mehr an mich erinnern.
Dazu kommt, dass Kinder eigenständige Menschen und keine Verlängerung ihrer Eltern sind. Sicherlich beeinflussen Eltern die Entwicklung der Kinder massiv, aber trotzdem bin ich ein Individuum mit Ansichten, Eigenschaften und Plänen, die sich von denen meiner Eltern sehr stark unterscheiden. Meine Eltern leben nicht auf mystische Weise in mir fort. Wenn meine Eltern tot sind, sind sie tot, daran ändert meine Existenz nichts. Ich finde Gründe wie "ich will meine Gene/meinen Nachnamen weitergeben", "ich will unsterblich sein, der Welt etwas geben" keine gute Voraussetzung für Elternschaft. Aus meiner Sicht nimmt man sich dadurch wichtiger, als man ist, und stellt sich selbst zu sehr in den Mittelpunkt. Elternsein bedeutet aber in erster Linie, das Kind und seine individuellen Neigungen zu fördern und nicht die eigenen Hoffnungen und Ängste vor Nicht-Existenz auf das Kind zu projizieren. Für mich ist das einfach eine sehr anachronistische Wertewelt, mit der ich gar nichts anfangen kann. Gründe wie "ich möchte mich um jemanden kümmern, ein Kind beim Aufwachsen begleiten und es gut aufs Leben vorbereiten" kann ich dagegen eher nachvollziehen.
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch
Ich fühle mich schon seit jeher wie ein Anachronismus. Ich liebe die Vergangenheit und hoffe auf die Zukunft. Spätestens 1900 hört für mich die interessante, lebendige Geschichte auf. Ich habe nie eine solche Seelenverwandtschaft gefühlt wie mit der Figur des Hauke Haien, Theodor Storms "Schimmelreiter". Wie er richte ich meine Kraft auf die Zukunft. Und dazu Nietzsche:Kisuli hat geschrieben: ↑11 Nov 2022 12:46 @Xiangni: Danke auch für dein Update! Das ist alles schon echt schwierig und traurig. Fühl dich gedrückt
Mir ging es in diesem Thread eher um den Umgang mit dem Thema in der Partnerschaft und im Umfeld als um die Gründe für den (Nicht-)Kinderwunsch, die ja ohnehin sehr individuell sind.Egil hat geschrieben: ↑09 Nov 2022 19:26 Ich persönlich kann dieses "keine Kinder wollen" nicht nachvollziehen (obwohl es aus ökologischer Sicht sinnvoll wäre, wenn mehr Leute sich gegen Kinder entscheiden würden). Ich wollte immer Kinder, spätestens seit klar war, dass andere Formen der "Unsterblichkeit" für mich nicht in Sicht sind.
Aber da du deinen Grund hier ansprichst: Ich kann wiederum absolut null nachvollziehen, wie du durch Kinder "Unsterblichkeit" erreichen willst und warum dir "Unsterblichkeit" überhaupt wichtig ist.
Meine Ansicht ist folgende: Ich bin nur ein unbedeutender, nicht besonders außergewöhnlicher Mensch von 8 Milliarden auf diesem Planeten, auch meine potentiellen Kinder wären mit großer Wahrscheinlichkeit ganz normale Menschen und nichts besonderes. Es gibt daher keinen Grund, der Nachwelt irgendetwas von mir aufs Auge drücken zu wollen. Nach meinem Tod werde ich nicht mehr existieren, daher ist es für mich zu dem Zeitpunkt auch irrelevant, ob ich Nachkommen oder sonst etwas auf der Welt hinterlassen habe. Die Illusion, etwas "Besonderes" zu sein oder schaffen zu können, mache ich mir nicht und sie ist für mein Lebensglück auch irrelevant. Unsterblichkeit ist für mich weder etwas Erstrebenswertes noch etwas Erreichbares. Spätestens nach dem Tod meiner potentiellen Kinder und Enkelkinder würde sich ohnehin niemand mehr an mich erinnern.
Dazu kommt, dass Kinder eigenständige Menschen und keine Verlängerung ihrer Eltern sind. Sicherlich beeinflussen Eltern die Entwicklung der Kinder massiv, aber trotzdem bin ich ein Individuum mit Ansichten, Eigenschaften und Plänen, die sich von denen meiner Eltern sehr stark unterscheiden. Meine Eltern leben nicht auf mystische Weise in mir fort. Wenn meine Eltern tot sind, sind sie tot, daran ändert meine Existenz nichts. Ich finde Gründe wie "ich will meine Gene/meinen Nachnamen weitergeben", "ich will unsterblich sein, der Welt etwas geben" keine gute Voraussetzung für Elternschaft. Aus meiner Sicht nimmt man sich dadurch wichtiger, als man ist, und stellt sich selbst zu sehr in den Mittelpunkt. Elternsein bedeutet aber in erster Linie, das Kind und seine individuellen Neigungen zu fördern und nicht die eigenen Hoffnungen und Ängste vor Nicht-Existenz auf das Kind zu projizieren. Für mich ist das einfach eine sehr anachronistische Wertewelt, mit der ich gar nichts anfangen kann. Gründe wie "ich möchte mich um jemanden kümmern, ein Kind beim Aufwachsen begleiten und es gut aufs Leben vorbereiten" kann ich dagegen eher nachvollziehen.
"Ich liebe die, die heute nicht zu leben wissen, es sei denn als Untergehende, denn es sind die Hinübergehenden."
Mit dem hedonistischen Individualismus der letzten Jahrzehnte kann ich nichts anfangen. Ist nicht die rücksichtslose Spaßgesellschaft zu einem gut Teil schuld an den drohenden Katastrophen Klimawandel und Artensterben? Die zügellose Vermehrung unserer Spezies schuld an Abholzung, Überweidung, Bodendegradation usw.? Ich kann nicht ertragen, diesen wachsenden Keim des Untergangs nicht mit all meiner Kraft zu bekämpfen, und ich kann die Sterblichkeit meiner Seele nicht ertragen, und beide Gedanken erfordern einen Erben. Natürlich ist mir klar, dass ich trotz allem nach zwei oder drei Generationen höchstwahrscheinlich vergessen sein werde, und in 1,8 Milliarden Jahren bläht sich unsere Sonne zum Roten Riesen auf und verschluckt die Erde, und in 10000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 Jahren ist nach den derzeitigen kosmologischen Modellen das Universum dermaßen weit auseinander geflogen, dass nur noch ein Elementarteilchen pro heutiger Universumsgröße vorhanden ist, also ist, wenn du nicht gewissen Fantastereien eines höheren Sinns aka Religion anhängst, das Leben eh sinnlos, und es bleiben nur Hedonismus, Verzweiflung oder ein selbstgewählter Sinn als Optionen für das Leben übrig. Ich habe für mich die dritte Option gewählt.
Natürlich belüge ich mich selbst, aber tun wir das nicht alle? Geht es dir bei "ich möchte mich um jemanden kümmern" weniger um dich selbst? Ich glaube das nicht. (Geplante) Kinder erfüllen immer eine Funktion für ihre Eltern (oder sollen es tun), alles andere ist Augenwischerei.
Und wieder Nietzsche:
https://www.projekt-gutenberg.org/nietz ... s3020.html
"An euren Kindern sollt ihr wieder gut machen, dass ihr euer Väter Kind seid, und an aller Zukunft - d i e s e Gegenwart!"
Relationship between men and women is psychological. One is psycho. The other is logical. Don't try to figure out who is who.
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch
@Egil: Interessante Ausführungen. Ich sehe vieles davon ähnlich, insbesondere den Punkt mit der massiven Zerstörung unseres Planeten durch zügellose Vermehrung des Menschen. Ich verstehe nur nicht, wie du diese Entwicklung bremsen willst, indem du ausgerechnet selbst dazu beiträgst, weitere Menschen und damit zerstörende Konsumenten in die Welt zu setzen. Das ist doch total paradox und überhaupt nicht logisch? Hoffst du wirklich, dass gerade deine Kinder auf wundersame Weise den Klimawandel stoppen werden? Falls du je Kinder hast - bitte tu ihnen das nicht an, ihnen solche Erwartungen aufzuhalsen. Ich sage das als Tochter einer Mutter, die seit meiner Kindheit versucht, aus ökologischen
Gründen meinen Konsum kleinzuhalten und vor der ich mich für nahezu jeden unnötigen Einkauf, jede Flugreise, jede Autofahrt rechtfertigen muss. Der Punkt ist - ich stimme ihr von der Sache her in allem zu und versuche auch selbst, möglichst ökologisch zu leben. Trotzdem habe ich ja nur dieses eine Leben und möchte halt auch ein bisschen Spaß haben. Dazu gehört für mich auch hin und wieder eine Flugreise o.ä. Wenn ich deshalb ein Teil der "hedonistischen Spaßgesellschaft" bin, dann sei's drum. Was ist denn die Alternative zur Spaßgesellschaft? Die Todernstgesellschaft, in der jeder sich zugrunde schuftet und es letztlich auch niemandem gut geht?
Der Punkt mit der Angst vor der Sterblichkeit der Seele ist wiederum aus emotionaler Sicht zumindest eher verständlich und wohl auch dein Hauptgrund für den Kinderwunsch, wenn auch für mich persönlich nicht nachvollziehbar.
Ansonsten - klar, jeder Grund für oder gegen Kinder ist letztlich egoistisch und soll zunächst mal die Bedürfnisse des Entscheidenden erfüllen. Aber manche Erwartungshaltungen sind trotzdem realistischer als andere.
Gründen meinen Konsum kleinzuhalten und vor der ich mich für nahezu jeden unnötigen Einkauf, jede Flugreise, jede Autofahrt rechtfertigen muss. Der Punkt ist - ich stimme ihr von der Sache her in allem zu und versuche auch selbst, möglichst ökologisch zu leben. Trotzdem habe ich ja nur dieses eine Leben und möchte halt auch ein bisschen Spaß haben. Dazu gehört für mich auch hin und wieder eine Flugreise o.ä. Wenn ich deshalb ein Teil der "hedonistischen Spaßgesellschaft" bin, dann sei's drum. Was ist denn die Alternative zur Spaßgesellschaft? Die Todernstgesellschaft, in der jeder sich zugrunde schuftet und es letztlich auch niemandem gut geht?
Der Punkt mit der Angst vor der Sterblichkeit der Seele ist wiederum aus emotionaler Sicht zumindest eher verständlich und wohl auch dein Hauptgrund für den Kinderwunsch, wenn auch für mich persönlich nicht nachvollziehbar.
Ansonsten - klar, jeder Grund für oder gegen Kinder ist letztlich egoistisch und soll zunächst mal die Bedürfnisse des Entscheidenden erfüllen. Aber manche Erwartungshaltungen sind trotzdem realistischer als andere.