Empathische Kommunikation - Eine Sprache des Lebens

Fragen, Ideen oder Lob zum AB-Treff.

Visionfragen

Mir gefällt die Vision und fände es gut, wenn das Forum sich in diese Richtung verändert.
14
25%
Ich lehne diese Vision ab und würde das Forum eher verlassen, als diese Veränderung zu unterstützen.
32
56%
Ich kann mich nicht entscheiden. Mir macht die Veränderung Angst, trotzdem fände ich mehr Miteinander schön.
4
7%
Ich äußere mich detailliert im Thema.
7
12%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 57

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kreisel
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Re: Bitte schlag mich, denn ich bin ein AB.

Beitrag von kreisel »

Kolinatan hat geschrieben: 28 Jul 2023 15:44
Hallo Kolinatan,
ich meinte den Zusammenhang der Frage etwas anders.
Mehr im Sinne eines "Change Managements" wo man den Prozess der Veränderung ggf. auswertet.

Man möchte eine neue Idee oder einen neuen Wert in eine Gruppe einbringen - führt es ein, gibt ein paar
Arbeitshilfen, Workshops usw und dann kommt ggf. eine Auswertung oder Befragung, wie die Leute damit klar
kommen, ob die Veränderung real so ist wie geplant.

Woran merkt man, dass die Veränderung für die Gruppe hilfreich war? Ob sie damit klar kommt?
Nicht im Sinne: Welche positive Wirkung hat meine Idee, wenn sie in der Gruppe funktioniert (Teil der Vision),
sondern wie verarbeitet die Gruppe in der Praxis die Veränderung?

Ich denke wenn da nicht allen incl der "verbindenden Führung" also in Betrieben Vorarbeiter, Abteilungs- und Bereichsleiter,
das Konzept klar ist, das an die Leute herangeführt wird,nicht auch Workshops und Events kommen, um damit vertraut zu machen,
ist es schwer, da was ganz neues umzusetzen, es ist dann auch gar nicht gefüllt und eigentlich herrscht eher Orientierungslosigkeit.

Bzgl. den Fragen z B aus dem Beispiel "was ist empathisch, was ist eher belehrend, wie kann ich spiegeln und paraphrasieren"
hab ich alleine im Studium (sozialer Bereich) ein bis zwei Semester verbracht, und dann war das erstmal nur Theorie,
da ein Bewusstsein dafür zu entwickeln. Menschen "in freier Wildbahn" haben das ja nunmal nicht und die reden aus ihrem
Kontext raus und nicht darin geschult.

Und ich hab auch zunehmend erlebt, dass so Selbsthilfegruppen, Selbsterfahrung oder Weiterbildungen schon ein besonderes
Klima heranbilden, was aber mit dem "anderen da draußen" wenig zu tun hat und wenige aus meinem regulären Umfeld
(Familie, Schulfreundin mit anderem Werdegang, Kollegen aus mehreren Backgrounds) da was mit anfangen können.

Einmal war ich für paar Wochen auch in einer anthroposophischen Klinik, da Arbeit, halbe Belegschaft incl. mir
zusammengebrochen an Konflikten und da war so eine Art von Fokus, womit ich selber nichts mehr anfangen konnte,
überall tief betroffene Murmelgruppen. Das Zwangsheusäckchen Mittags war auch eine echte Plage. :?
Obwohl ich da schon jahrelang in Selbsthilfegruppen war, fing diese Art von Fokus an, mich abzustoßen.

Meiner Zimmerkollegin ging es ähnlich und wir hatten dann einen aus der Orthoabteilung noch getroffen der sehr patent war,
wir waren ja aus der Psychoabteilung, und sind zusammen wandern gegangen und der war auch so nett, uns Kaffee und Essen
(nicht nach Bruker) zu besorgen.

Das bzgl auch: so Seminarwelten und Therapeutische Welten sind durchaus eine Art von anderer Kultur und da ein Verständnis
reinzubringen oder Wunsch das zu übernehmen, das ist nicht einfach, und viele die ich kenne, sehen gar nicht ein,
sowas zu übernehmen. Und das braucht ja auch Respekt.
Zuletzt geändert von Kolinatan am 06 Apr 2024 20:09, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Vollzitat gekürzt.
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Kolinatan
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Re: Empathische Kommunikation - Eine Sprache des Lebens

Beitrag von Kolinatan »

kreisel hat geschrieben: 28 Jul 2023 17:46...
Okay, danke. Ich bin noch nicht sicher was Du hier von mir wissen möchtest. Der Prozess würde im Leitungsteam besprochen und ausgewertet werden. Die Informationen dazu würden durch Gespräche mit den Mitgliedern sowie über Umfragen erhoben werden.

Ich würde anhand der drei Beispielthemen den Schwerpunkt bei folgenden Aspekten sehen:

Ein erstes Ziel, wäre eine Sensibilisierung für die eigene Sprache zu erreichen und zu verstehen, dass die Intention alleine nicht genügt, sondern verurteilende Bewertungen des Gegenüber lieber unterlassen werden sollten. Ich kann meine Meinung auch zum Ausdruck bringen ohne jemanden zu verurteilen.

Signalwörter wären hier z.B. Du-Botschaften. Um eigene Gefühle von Bewertungen/Verurteilungen zu unterscheiden und letzteres zu vermieden.

Das zweite Ziel wäre die Stärkung der Selbstwahrnehmung, damit ich in der Lage bin zu erkennen, dass mich eine Aussage triggert und ich dann entscheiden kann, dass ich gerade keinen Beitrag verfasse. Mit diesen beiden Zielen wäre schon viel erreicht.

Wenn als drittes Ziel, wir zusätzlich einen funktionierenden Weg haben, dass andere Mitglieder z.B. durch den Kom-Kasten (der natürlich dann auch keine Wertungen enthalten darf) andere positiv ermuntern, bitte die Trigger-Spirale zu verlassen, dann müsste nur noch diejenigen Mitglieder sanktioniert werden, welche absichtlich außerhalb des Gefahrenbereichs provozieren.

Es geht also nicht darum, dass alle Mitglieder jetzt komplett emphatisch kommunizieren. Wenn es Mitglieder gibt, welche tiefer gehen wollen, wäre ich gerne bereit dies zu unterstützen und zu begleiten. Bitte sag mir ob meine Antwort Deine Frage besser beantwortet oder falls nicht, was die gesuchte Information ist. Danke.
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Re: Empathische Kommunikation - Eine Sprache des Lebens

Beitrag von Optimistin »

Ich persönlich finde, dass eine Plattform wie der ABTreff keine Vision braucht.
Trotz deiner vielen Beiträge der letzten Wochen Kolinatan, verstehe ich nicht, warum du mit solcher Ausschliesslichkeit das bisherige Miteinander als derart schwierig wahrnimmst, dass nur GfK helfen kann. :gruebel:

Verbalen Stress gab es immer im textlichen Austausch und wird es immer geben. So what. Dafür gibt es thread Sperrungen und Verwarnungen.
Die schreibenden Foristen nun mit Druck zu GfK Nutzern zu erziehen, finde ich übergriffig und auch aussichtslos. Das Forum soll für jeden Menschen sein. Nicht nur für studierte Intellektuelle, die sich erstmal durch GfK-Tutorials arbeiten müssen, bevor sie Visionskonform posten können.

Ich für meinen Teil mach einfach weiter wie bisher und tue meinen Teil, dass der ABTreff ein Ort ist, der Menschen verbindet. Am besten im realen Leben. Für aufoktroyierte Visionen bin ich nicht zu haben.

Selbst wenn deine Idee gut gemeint ist: ohne Mitspieler wird das nicht funktionieren.
Zuletzt geändert von Optimistin am 28 Jul 2023 19:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Empathische Kommunikation - Eine Sprache des Lebens

Beitrag von eine »

... klar wäre "empathische Kommunikation" gut und muss angestrebt werden - aber Empathie kann man nicht verordnen. Das ist eine Grundfähigkeit, die nicht alle haben - aufgrund ihrer Geschichte, aufgrund mangelnder Reflexion usw. - und genau da müsste man ansetzen. Hinschauen bei dem, was ist.
Das klappt nicht mit aufgestülpten Kommunikations-Konzepten. Die werden manchmal genau von denen propagiert, die das, was sie vermeintlich erreichen wollen, selber bei sich am wenigsten hinkriegen. Solche Konzepte und Floskeln sollen etwas vorgaukeln, was der Realität im schlimmsten Fall genau widerspricht.
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Re: Empathische Kommunikation - Eine Sprache des Lebens

Beitrag von LesHommes »

In jedem Falle interessant, was als gewaltfrei und empathisch wahrgenommen wird und was nicht. Ich schätze, bei einer Umfrage mit ungeschulten Menschen werden sehr unterschiedliche Bewertungen dabei herauskommen.
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Tania
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Re: Empathische Kommunikation - Eine Sprache des Lebens

Beitrag von Tania »

eine hat geschrieben: 28 Jul 2023 20:04 ... klar wäre "empathische Kommunikation" gut und muss angestrebt werden - aber Empathie kann man nicht verordnen. Das ist eine Grundfähigkeit ...
Ich bin noch nicht einmal sicher, ob Empathie hier überhaupt das richtige Ziel ist. Empathie bedeutet schließlich, das zu fühlen, was ein Anderer fühlt. Auf Beerdigungen mitzuweinen, obwohl man den Verstorbenen kaum kannte. Freude zu spüren, wenn man in der jubelnden Menge beim Konzert steht, obwohl man als Papa oder Onkel die Boyband nur mittelgut findet und nur da ist, weil die minderjährige Tochter/Nichte nicht allein rein durfte. Oder auch nen trockenen Mund zu bekommen, wenn jemand in eine Zitrone beißt.

Wird gern mit Mitgefühl verwechselt. Mitgefühl bedeutet, die Gefühle von jemandem zu bemerken und angemessen und helfend zu reagieren, ohne jedoch dieselben Gefühle zu empfinden. Es nützt einem verzweifelten, unter Schmerzen leidenden Patienten wenig, eine empathische Pflegeperson zu haben - dann heulen zwar beide, aber keinem wird geholfen. Eine mitfühlende Pflegeperson würde ihn wohl bestmöglich pflegen - und dabei selbst arbeitsfähig bleiben.

Ich selbst bin leider eher empathische als mitfühlend. Wenn mich z.B. jemand anzickt, fühle ich mich auch zickig. Wobei ich je nach Tagesform das Gefühl entweder auslebe, also zurück zicke, oder kompensiere, also besonders ruhig und freundlich bin. Wenn sich jemand die Mühe machen würde, die Art meiner Reaktion zu protokollieren, könnte er recht viel über meine reale Situation herausfinden.

Und damit sind wir endlich beim Kern meines Anliegens: Gefühle sind auf dem Schriftweg ein großes Problem. Der Initiator eines Dialogs hat nicht immer die Fähigkeit, seine Gefühle wirklich gut auszudrücken - er ist ausschließlich auf Worte beschränkt, und hat noch nicht mal eine Stimme, um sie zu transportieren. Man kann hier schreiben "Du Arschloch!" Live würde man sehen, ob der Mensch das ganze mit mit gesenkten, zusammengezogenen Brauen, zusammengepressten Lippen, geweiteter Nase, erhobenem Kinn und verengten Augen durch die Zähne knirscht, ob er es mit gerötetem Gesicht und abgewandtem Blick schluchzt oder ob er es brüllt, wenn er mit erhobener Faust auf einen zustürmt. Ohne diese Kontextinformationen kann das Gefühl hinter den Worten nur vermutet werden. Gut, ein Autor kann sich auch die Mühe machen, seine Gefühle zu benennen oder zu beschreiben. Aber auch das transportiert sie nicht im Sinne von Empathie. Ich werde nicht traurig, wenn ich im Internet von einem Fremden lese "Ich bin traurig". Ich werde traurig, wenn ich diese Worte von einer vertrauten Person lese, weil ich dann im Gehirn Situationen mit dieser Person aktiviere, in denen ich sie traurig erlebt habe. Ich werde auch traurig, wenn ich einen Fremden traurig erlebe. Ich kann sogar traurig werden, wenn ich das tragische Schicksal einer literarischen Figur verfolge. Aber solche Romane schreiben hier nur Wenige. Es gibt Ausnahmen. Manchmal sogar sehr kurze - Turtles frühere Signatur hat mich z.B. emotional sehr berührt.

Aber in vielen Fällen ist es schwer, die korrekte Emotion des Autors eines Posts zu deuten. Gerade in einem anderen Forum erlebt: eine Frau beschrieb mit unflätigen Worten ihren Sc..ßkerl von Ex, der seinen sti..enden Sch...z in jedes dreckige Hu..nlo.h stecken musste - und alle haben Wut gespürt und sie mit Ratschlägen überhäuft, wie sie sich rächen kann, sind in die Beschimpfungen eingefallen, haben ihr empfohlen, froh zu sein, dass sie ihn los ist ... Irgendwann wurde deutlich, dass sie in einem Zustand heulender Verzweiflung war, und all die schlechten Worte über den immer noch geliebten Betrüger diesen nur noch verstärkten. Gebraucht hätte sie mitfühlenden Trost, keine wütende Empathie.

Und selbst wenn man sie richtig deutet - die transportierten "fremdinduzierten" Gefühle müssen so stark sein, dass sie die aktuelle eigene Gefühlssituation überlagern können. Das ist gut, wenn man in derselben Situation ist und eh annährend dasselbe fühlt - beim gemeinsamen Betrachten des Sonnenuntergangs reicht ein "schön", um das Gefühl zu vermitteln. Aber wer zu Hause vorm PC sitzt, hat oft völlig unterschiedliche Gefühle - und mitunter glaubt man dann, das Gefühl des Gelesenen korrekt gedeutet zu haben, die Reaktion wird aber tatsächlich von dem dominiert, was man gerade selbst fühlt. Ist also von der eigenen Tagesform abhängig.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Kolinatan
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Re: Bitte schlag mich, denn ich bin ein AB.

Beitrag von Kolinatan »

Lilia hat geschrieben: 28 Jul 2023 15:56 Und wann fängt dann für dich ein persönlicher Angriff an?
Du bist [beliebige negativ oder abwertend gemeinte Zuschreibung].
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kreisel
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Re: Empathische Kommunikation - Eine Sprache des Lebens

Beitrag von kreisel »

Kolinatan hat geschrieben: 28 Jul 2023 18:46 Ich würde anhand der drei Beispielthemen den Schwerpunkt bei folgenden Aspekten sehen:

Ein erstes Ziel, wäre eine Sensibilisierung für die eigene Sprache zu erreichen und zu verstehen, dass die Intention alleine nicht genügt, sondern verurteilende Bewertungen des Gegenüber lieber unterlassen werden sollten.
Ja und hier wollte ich ausdrücken, dass das meiner Meinung nach und aus den Kontexten, die ich kenne ( z B Arbeitswelt mit einer Leitung,
Konzepten) einen größeren Umfang an Vorbereitung und "Einstimmung" brauchen würde.
Da weiß ich nicht, wie ein Forum das leisten sollte, sich ein Konzept zu überlegen, wie man Kommunikation schult.

Am besten würde es vielleicht über eine stabile und zahlenmäßig höhere Moderation funktionieren, wie du ja selbst
es auch anstrebst. Nur rein praktisch gesehen sind es hier weniger geworden statt mehr.

Natürlich wäre ein selbstbewusster, selbstmoderierter User wünschenswert, aber sich auch bestimmter Dinge bewusst zu sein,
ist ein Prozess.

Ich denke, da ist die Latte eher hoch. (Das wollte ich mit meinen Beispielen auch äußern, dass eben vielen der Background
fehlt, aber auch die Erfahrung mit dieser Art von Gesprächs-Selbsterfahrungs-Haltungs-Kultur).

Bei deinen Fallbeispielen bin ich mir sicher, dass man da länger drüber diskutieren könnte mit allen, warum sowas eine Form
von Gewalt oder Bevormundung ist, und das das Verständnis da nicht gleich ist und selbsterklärend, denn auch eine derartige Sensibilität
braucht im Grunde eine Schulung und auch Erfahrung und viel Dialog im Sinne einer Metaebene.
Kolinatan hat geschrieben: 28 Jul 2023 18:46 Bitte sag mir ob meine Antwort Deine Frage besser beantwortet oder falls nicht, was die gesuchte Information ist. Danke.
Meine Frage ist eher, wie gehst du mit dem Widerstand der User oder auch Moderatoren um, die das Konzept nicht
als in sich induziert sehen, sondern erstmal nicht verstehen, was genau da gewollt ist, oder die es aus für sie plausiblen
Gründen so nicht mittragen können oder noch gar nicht fassen können, was überhaupt.

Ich denke, du wünschst dir da Dinge, die in Menschen schlecht von außen zu implementieren sind.
Wenn es dir um die drei Punkte geht, könnte man sonst ja, als beispielhafte Tendenz in die Forenregeln reinschreiben:

"Wir sprechen von uns selbst, unseren Erfahrungen"
"Wir achten auf eine geistig und emotionale Nüchternheit, wenn wir Beiträge verfassen und machen keine
Vorwürfe".
"Andere Mitglieder achten darauf, dass sich eher emotional und nüchtern oder verbunden geäußert wird".
[+] +
Das sind allerdings aus meiner Sicht teilweise so weiche und subjektive Eindrücke, wann etwas über die Stränge schlägt,
oder wann jemand getriggert ist, oder sich eine Spur zu defensiv oder aggressiv verhält,
dass es da kaum eine einhellige Meinung geben wird, sowohl in der Selbstbeurteilung, wie man gerade drauf ist,
noch in der Außenwirkung.

Ich halte es für schwierig, es pragmatisch umzusetzen. Weil User dann rätseln können
"wie und was muss ich jetzt sein" und die Geister der User, die etwas von außen betrachten sich
auch unterscheiden.
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Re: Empathische Kommunikation - Eine Sprache des Lebens

Beitrag von Kolinatan »

kreisel hat geschrieben: 29 Jul 2023 00:12 Meine Frage ist eher, wie gehst du mit dem Widerstand der User oder auch Moderatoren um, die das Konzept nicht
als in sich induziert sehen, sondern erstmal nicht verstehen, was genau da gewollt ist, oder die es aus für sie plausiblen
Gründen so nicht mittragen können oder noch gar nicht fassen können, was überhaupt.
Solange ich den Eindruck habe, dass jemand an Informationen bzw. Erklärungen interessiert ist, werde ich diese geben - soweit ich dazu in der Lage bin.

Sonst werde ich den Widerstand von Mitgliedern weiterhin zur Kenntnis nehmen und abwarten, wie viele sich entscheiden sich auf einen gemeinsamen Weg machen zu wollen und prüfen was gemeinsam mit den interessieren Mitgliedern möglich ist. Ich werde weder insistieren noch jemanden Missionieren.

Eine Idee, welche ich gerade aufgrund verschiedener Äußerungen habe, wäre ein einzelnes zusätzlich Austausch-Unterforum. Dieses wäre öffentlich, aber schreiben könnten dort nur diejenigen Mitglieder, welche bereit sind sich auf eine empathische Kommunikation einzulassen. Natürlich kann sich jemand in dieser Gruppe auch mal durch einen Beitrag getriggert fühlen, allerdings würde dann keine Eskalation erfolgen, sondern z.B. durch eine Nachfrage wie "Kannst Du mir sagen, was meine Äußerung bei Dir ausgelöst hat?", dann dazu führen wieder in eine verbindende Kommunikation zurückzukehren. Ist natürlich die Frage ab wie vielen Mitgliedern ein solches Unterforum sinnvoll wäre. Vielleicht bei 50 oder eher 100 Mitgliedern, je nachdem wie aktiv sich die Teilnehmer bisher im Forum beteiligt haben. So würden sich die verschiedenen (Interessen)Gruppen von Mitgliedern nicht gegenseitig blockieren.
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Re: Empathische Kommunikation - Eine Sprache des Lebens

Beitrag von Tania »

Kolinatan hat geschrieben: 29 Jul 2023 00:50
Eine Idee, welche ich gerade aufgrund verschiedener Äußerungen habe, wäre ein einzelnes zusätzlich Austausch-Unterforum. Dieses wäre öffentlich, aber schreiben könnten dort nur diejenigen Mitglieder, welche bereit sind sich auf eine empathische Kommunikation einzulassen. Natürlich kann sich jemand in dieser Gruppe auch mal durch einen Beitrag getriggert fühlen, allerdings würde dann keine Eskalation erfolgen, sondern z.B. durch eine Nachfrage wie "Kannst Du mir sagen, was meine Äußerung bei Dir ausgelöst hat?", dann dazu führen wieder in eine verbindende Kommunikation zurückzukehren. Ist natürlich die Frage ab wie vielen Mitgliedern ein solches Unterforum sinnvoll wäre. Vielleicht bei 50 oder eher 100 Mitgliedern, je nachdem wie aktiv sich die Teilnehmer bisher im Forum beteiligt haben. So würden sich die verschiedenen (Interessen)Gruppen von Mitgliedern nicht gegenseitig blockieren.
Diese Idee finde ich hervorragend! Ich würde die Meßlatte bezüglich der Zahlen auch gar nicht so hoch anlegen - vielleicht ein Dutzend Menschen, die gewaltfreie Kommunikation beherrschen bzw. gewillt sind, es kurzfristig zu erlernen, kann da eine Menge bewirken.

Mein Verständnis wäre, dass jede Person in diesem Teilforum Threads eröffnen und Fragen stellen kann. In den Threads antworten kann dann aber lediglich der/die TE sowohl die als "gewaltfreie Kommunikator*innen" zertifizierten Mitglieder. Neu angemeldete Menschen könnten in einer Begrüßungsmail ausdrücklich auf dieses Teilforum hingewiesen werden und dessen Funktion erklärt bekommen. Damit wird dazu beigetragen, dass sowohl die Lebendigkeit des Teilforums gesichert ist als auch neue Mitglieder die Wahl haben, ob sie in der Gruppe zuerst einmal Verbundenheit und Mitgefühl spüren wollen, oder ob sie lieber auch "harte Ansichten" lesen wollen. Wobei eine Moderation dafür sorgen müsste, dass diese "harten Ansichten" immer noch nicht ganz so hart sind wie die Welt "da draußen". So dass quasi ein mehrstufiges Modell realisiert wäre
  • eine verbindende, gewaltfreie Welt, die sich selbst moderiert (das zukünftige Teilforum)
  • eine gewaltreduzierte Welt, in der die Moderation aktiv überwacht, bestimmte Themen ausschließt und bei Bedarf unaufgefordert eingreift - also das, was Du mal für den Bereich "Austausch" skizziert hattest und
  • einen dem Leben "auf der Straße" schon recht nahe kommende Welt, in der jede/r über alles so reden kann, wie ihm/ihr der Schnabel gewachsen ist, und die "Polizei" nur einschreitet, wenn sie gerufen wird oder zufällig gerade Streife läuft und etwas sieht. Zumindest hatte ich so Deine Vorstellung vom Gefahrenbereich verstanden.
Habe ich das so ungefähr richtig verstanden? Wenn ja, würde ich es nicht nur für machbar halten, sondern sogar mehrere positive Effekte sehen:
  • Menschen auf der Suche nach einer mitfühlenden, empathische Gruppe bekommen sie und sind vor Angriffen geschützt
  • Menschen mit Interesse an GfK bekommen eine Chance, am Beispiel zu erleben, was das ist und welche positiven Effekte es hat - so dass sie sich dann schrittweise zu "zertifizierten Kommunikator*innen" entwickeln können
  • Menschen, die GfK bereits gut beherrschen, können ihre Fähigkeiten verstärkt und nutzbringend einsetzen und dabei gleich durch die Beispielwirkung an andere weiter geben
  • Menschen können sich eigenständig durch das Forum schrittweise an die Normalo-Welt heranführen. Und dort idealerweise vielleicht sogar ihre hier gesammelten GfK-Erfahrungen mitnehmen und verbreiten.
Fände ich schön. :shylove:
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Re: Empathische Kommunikation - Eine Sprache des Lebens

Beitrag von Pinguin »

Tania hat geschrieben: 28 Jul 2023 21:52 ...
Vielen Dank für deine gut nachvollziehbare Definition von Empathie, die ich gerne noch ergänzen möchte.

Du hast sehr anschaulich einen Empahie- Typen geschildert

Affektive Empathie-Typen (Personal Distress) fühlen mit anderen Menschen mit und spiegeln ihre Emotionen, sobald sie eine empathische Verbindung zu ihnen herstellen und sich in ihre Lage versetzen. Sie empfinden Freude, Trauer, Schmerz oder Wut aufgrunddessen, was andere durchmachen, und unabhängig davon, was in ihrem eigenen Leben und ihrer eigenen Gefühlswelt gerade vor sich geht.

Es gibt noch zwei weitere

Kognitive Empathie-Typen (Perspective Taking) versetzen sich vor allem gedanklich in die Lage ihrer Mitmenschen. Emotional bleiben sie dabei vergleichsweise distanziert und eher bei sich. Sie verstehen und stellen sich vor, was andere durchmachen, ohne dass das eine Auswirkung auf ihre eigene Gefühlswelt hat.


Soziale Empathie-Typen
(Empathic Concern) sind das, was man im Alltag meist meint, wenn man von jemandem sagt, diese Person sei empathisch. Sie verstehen die Lage, in der sich andere Menschen befinden, und können sich in diese hineinversetzen. Sie wissen und spüren auch, was ihr Gegenüber in dieser Lage fühlt, und teilen seine Emotionen insofern in einem gewissen Rahmen. Doch im Unterschied zu affektiven Empathie-Typen können sich soziale Empathie-Typen abgrenzen, ihre eigene Gefühlswelt wird nicht völlig von der des anderen vereinnahmt. (Stangl, 2023).

Verwendete Literatur
Stangl, W. (2023, 29. Juli). Empathie. Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.
https://lexikon.stangl.eu/1095/empathie.


In den meisten Fällen wird Empathie mit der sozialen Empathie gleichgesetzt, da in vielen Bereichen die Abgrenzung ein wesentlicher Punkt ist. Besonders in der psychologischen, sozialen, pädagogischen, pflegerischen und medizinischen Arbeit ist es wichtig sich abzugrenzen und dadurch selbst handlungsfähig zu bleiben. Schafft man das nicht, ist man häufig auch nicht mehr in der Lage dem Gegenüber die Hilfe anzubieten und zu geben, die es benötigt und nicht die, von der man meint, er braucht sie. Es braucht viel Übung und Erfahrung klar wahrzunmehmen, was sind meine eigenen Gefühle und welche sind die meines Gegenübers. Im beruflichen Kontext wird oft nachgefragt oder Emotionen angeboten um die Möglichkeiten zu bieten, sich an die Emotionen heranzutasten. (So ein Verhalten kann ganz schön wütend machen, oder? Das kann enttäuschen, wenn man so was erfährt.)

Empathie kann auch negativ genutzt werden, wenn die Fähigkeit sich in andere einzufühlen, dazu genutzt wird zu manipulieren und/oder eigene Ziele zu verfolgen.

Was ich damit sagen möchte, ich befürworte in jedem Fall einen respektvollen Umgang miteinander, jeder sollte versuchen nachzuvollziehen, was in anderen vorgeht, die Perspektive zu wechseln und nicht zu be- oder verurteilen.

Aber Menschen Raum für die von Ihnen gwünschte Entwicklung zugeben ist eine sehr anstrengende Tätigkeit, bei der man sich selbst sehr zurücknehmen muss, seine eigenen Vorstellungen zurückstellt und sich (im besten Fall ganz) auf den anderen einstellt.

Dahere bin ich mir nicht sicher, ob es nicht etwas zu viel verlangt ist sich schriftlich so zu äußern, dass alles beachtet wird. Zudem empfinde ich zumindest diese vielen neuen Moderationskästen als "anschreien". Sie werden häufig (wieder aus meiner Sicht), als Kritik gesetzt, die dem anderen aber keine bessere Möglichkeit der Kommunikation aufzeigen.
Sollte sich nun aber ein Gespäch zwischen "Moderationskastensetzer" und "Verursacher" (ich meine das nicht wertend) entspannen, was hinter dem Verhalten liegt, wie man es adäquat hätte formulieren können etc, so ist das eventuell gut für beide, da es eine Klärung gibt und eventuell einen Erkenntnisgewinn und ganz eventuell eine Entwicklung, aber die anderen, die das Thema interessiert, bleiben auf der Strecke. Da wären wir bei dem Thema Störungen haben Vorrang.
Zuletzt geändert von Kolinatan am 14 Sep 2023 09:33, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Vollzitat gekürzt.
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Re: Empathische Kommunikation - Eine Sprache des Lebens

Beitrag von kreisel »

Kolinatan hat geschrieben: 29 Jul 2023 00:50 Eine Idee, welche ich gerade aufgrund verschiedener Äußerungen habe, wäre ein einzelnes zusätzlich Austausch-Unterforum. Dieses wäre öffentlich, aber schreiben könnten dort nur diejenigen Mitglieder, welche bereit sind sich auf eine empathische Kommunikation einzulassen. Natürlich kann sich jemand in dieser Gruppe auch mal durch einen Beitrag getriggert fühlen, allerdings würde dann keine Eskalation erfolgen, sondern z.B. durch eine Nachfrage wie "Kannst Du mir sagen, was meine Äußerung bei Dir ausgelöst hat?", dann dazu führen wieder in eine verbindende Kommunikation zurückzukehren. Ist natürlich die Frage ab wie vielen Mitgliedern ein solches Unterforum sinnvoll wäre. Vielleicht bei 50 oder eher 100 Mitgliedern, je nachdem wie aktiv sich die Teilnehmer bisher im Forum beteiligt haben. So würden sich die verschiedenen (Interessen)Gruppen von Mitgliedern nicht gegenseitig blockieren.
Die Idee finde ich gut. So könnten die einen, die mitgehen können und wollen sich da ausprobieren und das so leben.
Und andere, die noch unsicher sind oder nicht wissen, was genau gemeint ist, oder nicht wollen könnten lesen und schauen, was
eigentlich gemeint ist anhand von Beispielen, dann kann man sich ein Bild machen.

Ohne dass es eskaliert, weil dann Diskussionen zwischen den Gruppen anfangen, wie unverständlich und unsinnig man diese
Vorgehensweise findet. Wer sich das dann doch vorstellen könnte, sich zu beteiligen, könnte ja auf Probe erstmal teilnehmen und dann
Schreibrechte bekommen.

50 -100 Mitglieder für ein Unterforum ist finde ich eine hohe Anzahl, denn bei der Abstimmung haben nur
unter 30 Mitglieder mitgemacht und davon ca die Hälfte skeptisch oder neutral.
Ich weiß aber auch nicht, wieviele passive Leser und potentielle Schreiber noch hier sind, die sich dann auf so etwas einlassen würden,
die nur die Diskussion darum umgehen. Das könnten ja noch einige sein.

Grundsätzlich fände ich auch eine kleinere Anzahl die startet, nicht schlecht, um es praktisch auszuleben und den anderen
ggf. ein Beispiel zu geben, wie es gemeint ist. Es hätte dann auch nicht gleich einen sehr hohen moderativen Aufwand als
bei einer größeren Gruppe aktiver Schreiber.
Und es kann dann auch wachsen , da sich darin dann auch Erfahrene rausbilden, die ggf. dann auch mehr moderativ und im Team
mitarbeiten können, da die Idee klarer dann auch ist und etwas mehr Knowhow hinzugekommen ist.
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Re: Empathische Kommunikation - Eine Sprache des Lebens

Beitrag von kreisel »

Tania hat geschrieben: 29 Jul 2023 05:00 So dass quasi ein mehrstufiges Modell realisiert wäre
  • eine verbindende, gewaltfreie Welt, die sich selbst moderiert (das zukünftige Teilforum)
  • eine gewaltreduzierte Welt, in der die Moderation aktiv überwacht, bestimmte Themen ausschließt und bei Bedarf unaufgefordert eingreift - also das, was Du mal für den Bereich "Austausch" skizziert hattest und
  • einen dem Leben "auf der Straße" schon recht nahe kommende Welt, in der jede/r über alles so reden kann, wie ihm/ihr der Schnabel gewachsen ist, und die "Polizei" nur einschreitet, wenn sie gerufen wird oder zufällig gerade Streife läuft und etwas sieht. Zumindest hatte ich so Deine Vorstellung vom Gefahrenbereich verstanden.
Hatte erst auf Kolinatan geantwortet und dann hier gelesen. Meine Idee geht in eine ähnliche Richtung.

Die einen (Punkt 1) können sich GFK bezogen plus der ganzen inneren Haltung, die da dran hängt ausprobieren, und wachsen darin,
sowohl bestenfalls kognitiv, emotional und sozial.
Das können sie dann auch in den öffentlicheren Bereich tragen.

In einem öffentlicheren moderierten Raum (Punkt 2) gibt es Austausch ohne starken GFK Bezug (wenn man es anwendet, schadet es
natürlich auch nicht), und dort Moderation, dann wenn es um Beleidigungen, Respektlosigkeiten oder starke Dispute geht, die sehr viel Raum einnehmen ohne noch fruchtbar zu sein oder nur noch Triggern. (also Moderation im bisher bekannten Stil).

Und dann ein Raum (Punkt 3), der an "die Welt draußen" erinnert, wo kaum einer groß Rücksicht auf irgendwelche Modelle nimmt
wo man auch mit Aggression, Frust, fehlender Reflektion, unklug vorgebrachter Ratschläge, und mancher Gehässigkeiten rechnen muss,
und da entweder selbst gut auf sich achtet, sich auch zurückzieht, wenn zu rauh, oder ab und an mal die Polizei rufen muss,
wenn es total über die Stränge schlägt.

Ich denke, dann hätte man eine Vielfalt, und viele Bedürfnisse und Sichtweisen wären abgedeckt, und es gäbe unterschiedliche
Klimazonen und schützende Regularien (oder eben weniger davon).

An einem schlechteren Tag könnte man sich auch in die geschützteren Bereiche zurückziehen, und an einem guten Tag
mit den eher "Rowdies" abhängen und sehen, wie da der Wind so weht. Sich ggf. auch mit neuer Kenntnis ausprobieren
oder sehen, wie das alles so zusammenpasst.
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Re: Bitte schlag mich, denn ich bin ein AB.

Beitrag von Lilia »

Kolinatan hat geschrieben: 29 Jul 2023 00:10
Lilia hat geschrieben: 28 Jul 2023 15:56 Und wann fängt dann für dich ein persönlicher Angriff an?
Du bist [beliebige negativ oder abwertend gemeinte Zuschreibung].
Dann muss ich nur in der 3 Person schreiben, um jemanden nach deiner Definition nicht persönlich anzugreifen!
Statt "X, du bist ein A...loch!" nur "X ist ein A....loch!"
Wer es sprachlich hinbekommt und/oder fantasiebegabter ist, auch: "Der X ist gleichzusetzen mit dem Ausgang des Enddarms!" oder "Was aus X herauskommt, kann naturgemäß nur Scheiße sein!" oder ich könnte es auch mit einer Fremdsprache probieren: "X ano est!" (Ich hab mal Latein genommen, damit es jeder versteht - seine Lieblingsfremdsprache, inklusisive klingonisch und elbisch, kann sich jeder selbst aussuchen)

Aber selbst wenn alles so da schwarz auf weiß steht, wie von dir gefordert, könnte ich mich ja noch herausreden, dass es gar nicht so negativ gemeint wäre, wie von anderen wahrgenommen. Wer also übernimmt de Deutungshoheit?
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Re: Empathische Kommunikation - Eine Sprache des Lebens

Beitrag von Optimistin »

Kolinatan hat geschrieben: 29 Jul 2023 00:50
Eine Idee, welche ich gerade aufgrund verschiedener Äußerungen habe, wäre ein einzelnes zusätzlich Austausch-Unterforum. Dieses wäre öffentlich, aber schreiben könnten dort nur diejenigen Mitglieder, welche bereit sind sich auf eine empathische Kommunikation einzulassen. Natürlich kann sich jemand in dieser Gruppe auch mal durch einen Beitrag getriggert fühlen, allerdings würde dann keine Eskalation erfolgen, sondern z.B. durch eine Nachfrage wie "Kannst Du mir sagen, was meine Äußerung bei Dir ausgelöst hat?", dann dazu führen wieder in eine verbindende Kommunikation zurückzukehren. Ist natürlich die Frage ab wie vielen Mitgliedern ein solches Unterforum sinnvoll wäre. Vielleicht bei 50 oder eher 100 Mitgliedern, je nachdem wie aktiv sich die Teilnehmer bisher im Forum beteiligt haben. So würden sich die verschiedenen (Interessen)Gruppen von Mitgliedern nicht gegenseitig blockieren.
Eine gute Idee mit dem Unterforum :D 50 Teilnehmer als Grenze finde ich allerdings ein bißchen hoch, gerade weil gewaltfreie Kommunikation nicht jedem etwas sagt, geschweige dass man diese beherrscht - warum kann man nicht direkt damit anfangen?
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Re: Empathische Kommunikation - Eine Sprache des Lebens

Beitrag von Ninja Turtle »

Kolinatan hat geschrieben: 29 Jul 2023 00:50 Ist natürlich die Frage ab wie vielen Mitgliedern ein solches Unterforum sinnvoll wäre. Vielleicht bei 50 oder eher 100 Mitgliedern, je nachdem wie aktiv sich die Teilnehmer bisher im Forum beteiligt haben.
Ich wage mal die ketzerische Vermutung, dass sich eh nur eine Handvoll williger User finden wird, die sich dann gegenseitig anschweigen, bis das Ganze im Sande verläuft.
Die GFK würde dem ganzen einfach die “Lebendigkeit“ nehmen. Und somit keinen “Spaß“ mehr machen.

Wäre aber denke ich ein praktikabler Kompromiss.
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Re: Empathische Kommunikation - Eine Sprache des Lebens

Beitrag von gentlesoul »

Also meiner Meinung nach wird gerade auf zu vielen "Nebenkriegsschauplätzen" gekämpft.
Vorwurf reiht sich an Vorwurf.
Die Gräben werden größer.
Und vor allen Dingen: Alles dreht sich gefühlt im Kreis und die eigentlichen Themen geraten aus dem Blick.

Über die Gründe hierfür kann man geteilter Meinung sein.

Vielleicht täte es allen gut, sich darauf zu besinnen, WARUM sie hier sind bzw. was sie mit ihrer Anmeldung und der Teilnahme am Forenleben bezwecken möchten.

Daher nochmals als Reminder und um zum eigentlichen Kern des Ganzen zurück zu kommen:
Mir lag und liegt das eigentliche Thema des Forums am Herzen.
Ich gehe auch stark davon aus, dass dies beim Großteil von euch auch der Fall sein wird. Nur die wenigsten werden sich mit der Intention angemeldet haben "Ich will nur polarisieren", "Ich will nur provozieren" oder "Ich möchte einfach meinen Frust rauslassen."
Lasst uns doch einen Gang zurückschalten und uns auf die Basis besinnen.
Im Grunde sollte es um die Sache gehen.
Für mich wird gerade zu viel "Tamtam" und "Trara" gemacht, wenn das als triviale Beschreibung ausreicht.

Meine Vision ist daher simpel:
Es geht um den Austausch zum Themenbereich "AB" in einem gesunden, konstruktiven Miteinander.
Störenfriede bzw. Leute, die sich daneben benehmen werden identifiziert, auf ihr konkretes Fehlverhalten angesprochen, in Folgen verwarnt, bestraft.

Simple - isn't it?! :cooler:
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Re: Hab mich lieb, denn ich bin ein Mensch.

Beitrag von Reinhard »

Nachdem ich jetzt soweit bin, vielleicht etwas Kritik einzuschleichen ... ;)

Wenn ich in einem Beitrag schreibe, dass man wohl nur noch "ich stimme dir zu" schreiben darf, und meinen Beitrag beende mit "ich stimme dir zu", dann darf man schon mal fragen, wie ironisch das wohl gemeint war. :flirten:

Was mir jetzt Frage aufwirft, ob du es vielleicht gemerkt hast und mit weitermachst, aber ich glaube nicht.

Kolinatan hat geschrieben: 28 Jul 2023 17:02
Reinhard hat geschrieben: 28 Jul 2023 16:06 In diesem Sinne, lieber Kolinatan, ich stimme dir zu. :prost:
Da Du gerade dabei bist entspannt ein Bier zu trinken, möchte ich Dir gern sagen, dass es beim Geben von Empathie, nicht darum geht, dass Du mir oder einem anderen Menschen zustimmst (auch nicht dass Du ablehnst). Mein Bedürfnis nach Verbindung kann zum Beispiel dadurch erreicht werden, indem Du mein Anliegen paraphrasierst. Also einfach mit Deinen Worten wiedergibst, was Du meinst, was mein Anliegen sei und wir ggf. anschließend weiter miteinander sprechen, wenn ich den Eindruck habe, dass ich Dir mein Anliegen nicht vermitteln konnte. Danke und :prost:

Willst du das wirklich?


--------------

Es ist ja nur eine mögliche Auswirkung einer Paraphrasierung, dass man feststellt, dass man etwas gleich verstanden hat und in ähnlichen Mustern denkt und so eine Verbindung aufbauen kann. Das kann auch gut sein, dass rauskommt, dass jemandes Eigen- und Fremdwahrnehmung grundlegend abweichen und nicht ohne Weiteres einen guten Austausch hinbekommt. Gut, da kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass gerade dann ein weiterer Austausch notwendig wäre, aber meistens ist es dann zu mühsam. Die übliche Reaktion ist stattdessen, die andere Sichtweise wegen "Für-Mich-Nicht-Nachvollziehbarkeit" zu ignorieren.
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Re: Hab mich lieb, denn ich bin ein Mensch.

Beitrag von Kolinatan »

Reinhard hat geschrieben: 29 Jul 2023 10:47 Was mir jetzt Frage aufwirft, ob du es vielleicht gemerkt hast und mit weitermachst, aber ich glaube nicht.
Ich würde es so sagen, mein Ironiedetektor lag bei 80%. :mrgreen:

Da ich beim Lesen Deines Beitrag eine gewisse Offenheit gemeint habe wahrzunehmen und nicht so eine wertende Schwere, hatte ich Lust dort anzuschließen und trotzdem auch das Missverständnis anzusprechen, falls der Detektor daneben liegt.
Reinhard hat geschrieben: 29 Jul 2023 10:47 Willst du das wirklich?
Ja, vielen Dank. Ich bezog mich eigentlich auf meinen Anfangspost, so passt es ebenfalls. Deine Antwort nährt in mir den Gedanken von Verbundenheit. Weil allein Deine Bereitschaft, dass Du meinen Beitrag in dieser Form spiegelst und dafür Energie/Zeit aufwendest vermittelt mit: Ich bin Dir wichtig genug, dass Du Dir Zeit für mich nimmst und in dieser Form auf mich eingehst. Für mich liegt in dieser Umgangsform sehr viel Wertschätzung. Daher nochmals Danke für Dein Einlassen.

Ich finde es schade, wenn ein Kontakt deshalb abbricht oder gar nicht erst zustande kommt, weil sich der Gesprächspartner lieber entscheidet, wegen der "Für-Mich-Nicht-Nachvollziehbarkeit" und so die Chance für eine Begegnung verpasst wird.
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Re: Empathische Kommunikation - Eine Sprache des Lebens

Beitrag von Tania »

Pinguin hat geschrieben: 29 Jul 2023 06:07
Vielen Dank für deine gut nachvollziehbare Definition von Empathie, die ich gerne noch ergänzen möchte.
Wow, danke 😀 Finde ich wirklich spannend, aber versteck meine Gedanken dazu lieber am Ende in einem Spoiler - gehört ja nicht zum Thema.

Ich wollte hier gar keine Definition von Empathie schreiben, sondern darauf hinweisen, dass Empathie (und wenn ich drüber nachdenke, trifft das auf alle der von Dir genannten Formen zu) auf dem Schriftweg schwer machbar ist, weil man nur selten wirklich genug Input bekommt, um das, das der schreibende Mensch fühlt, auch wirklich korrekt zu identifizieren. Und das auf beiden Seiten. Selbst wenn die antwortende Person die Gefühlslage der fragenden Person korrekt gedeutet hat, muss diese Person ihrerseits immer noch deuten können, ob in der Antwort nun der liebevolle Wunsch zu helfen oder ein arrogant-besserwisserischer Befehl zu spüren ist. Und ich fürchte, dass diese Entscheidung stark von der Stimmung und Erwartungshaltung der/des Lesenden abhängt.

Ich bin oft traurig, wenn ich merke, dass jemand meine gut gemeinten Worte als Angriff auffasst. Denke mir dann "Okay, hier haben viele Menschen ebenfalls viel Mobbingerfahrung und wenig Erfahrung damit, dass es jemand gut mit ihnen meinen könnte. Das Gefühl kenn ich ... ich versuche es einfach noch mal. Vielleicht merkt er ja daran, dass ich mich wirklich für sein Problem interessiere - wenn ich nur kurz nerven wollen würde, würde ich mir ja nicht so viel Mühe machen". Manchmal funktioniert es, manchmal empfindet der Mensch es aber auch als "Nachtreten". Und dann bin ich am Ende meiner Weisheit. Und es wird auch irgendwann zu belastend für mich.

Also, wenn sich hier ein Unterforum entwickeln würde, in dem ich erleben kann, wie man mit solchen Situationen umgehen kann, wäre ich durchaus dankbar.
[+] Gedanken zur Empathie-Definition
Pinguin hat geschrieben: 29 Jul 2023 06:07 Affektive Empathie-Typen (Personal Distress) fühlen mit anderen Menschen mit und spiegeln ihre Emotionen, sobald sie eine empathische Verbindung zu ihnen herstellen und sich in ihre Lage versetzen. Sie empfinden Freude, Trauer, Schmerz oder Wut aufgrunddessen, was andere durchmachen, und unabhängig davon, was in ihrem eigenen Leben und ihrer eigenen Gefühlswelt gerade vor sich geht.

Es gibt noch zwei weitere

Kognitive Empathie-Typen (Perspective Taking) versetzen sich vor allem gedanklich in die Lage ihrer Mitmenschen. Emotional bleiben sie dabei vergleichsweise distanziert und eher bei sich. Sie verstehen und stellen sich vor, was andere durchmachen, ohne dass das eine Auswirkung auf ihre eigene Gefühlswelt hat.


Soziale Empathie-Typen
(Empathic Concern) sind das, was man im Alltag meist meint, wenn man von jemandem sagt, diese Person sei empathisch. Sie verstehen die Lage, in der sich andere Menschen befinden, und können sich in diese hineinversetzen. Sie wissen und spüren auch, was ihr Gegenüber in dieser Lage fühlt, und teilen seine Emotionen insofern in einem gewissen Rahmen. Doch im Unterschied zu affektiven Empathie-Typen können sich soziale Empathie-Typen abgrenzen, ihre eigene Gefühlswelt wird nicht völlig von der des anderen vereinnahmt. (Stangl, 2023).

Verwendete Literatur
Stangl, W. (2023, 29. Juli). Empathie. Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.
https://lexikon.stangl.eu/1095/empathie.
Top. Sogar mit Quelle :daumen: Die Klassifikation kannte ich noch gar nicht.

In den meisten Fällen wird Empathie mit der sozialen Empathie gleichgesetzt, ...
In meinem Umfeld ist das anders. Die einzige Empathin, die man als Steinzeit-Informatiker (also die Typen, die noch die feinen Unterschiede zwischen 8086 und 8088 kannten) kennt, ist Deanna Troy aus Star Trek. Und die hat ganz eindeutig gefühlt, was ihr Gegenüber gefühlt hat - also Kategorie 1. Kognitive Empathie würde dann "Verständnis haben" entsprechen, und Soziale Empathie entspräche Mitgefühl.

Sollte es hier mal eine Unterforum für Empathische Kommunikation geben, wäre Affektive Empathie vermutlich sogar hinderlich, es würde reichen, kognitive Empathie zu besitzen?


Gibt es eigentlich Erkenntnisse, ob und wie sich diese Affektive Empathie im Laufe des Lebens entwickelt? Ich hab mal ein relativ kleines Kind (ca. 7-9) gesehen, das zu seiner Mutter gesagt hat "Ich bin total traurig, aber ich weiß nicht warum." War komisch, weil es seine Geburtstagsparty war. Später hab ich dann erfahren, dass die Mutter paar Stunden vorher vom Tod einer Verwandten erfahren hatte, dem Kind aber nichts davon zeigen wollte, um ihm die Party nicht zu versauen. Ich hätte ihr nichts angemerkt ....
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.

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