ABs und der Sportunterricht

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Gody001
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Gody001 »

Ich würde sagen, es zeichnet sich insgesamt ein eindeutiges Bild ab.
Die Meisten hier haben in irgendeiner Form sehr früh Ausgrenzung erfahren, ob nun im Sportunterricht oder anderweitig im Schulbetrieb.
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Obelix
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Obelix »

Meine sportlichen Leistungen in der Schule waren auch nicht wirklich der Brüller, aber ich kann mich nicht daran erinnern, deswegen ausgegrenzt zu werden oder mich irgendwie gedemütigt zu fühlen. Dass ich in den meisten Mannschaftssportarten unter den letzten war, die in einer Mannschaft gewählt wurden, hat mich nicht weiter gejuckt. Es gab ja noch ein paar andere, die in meiner "Liga" gespielt haben. Und dann hab es noch ein paar einzelne Sportarten, bei denen ich durchaus im Mittelfeld mitspielen konnte.
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Henrietta
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Henrietta »

halbkaputt hat geschrieben: 09 Jan 2024 17:29
Henrietta hat geschrieben: 09 Jan 2024 16:19
Esperanza hat geschrieben: 09 Jan 2024 08:48
Warum man Mannschaften wählen liess, verstehe ich auch ehrlich nicht. Wieso nicht abzählen?
Vielleicht kann einer hier der Lehrer ist das erklären???
Da wurden bei uns immer erst die beliebten und sportlichen gewählt. Ich meistens eher gegen Ende.
Wählen lassen ist im Prinzip schon eine kluge und gerechte Sache. Man lässt zwei ungefähr gleichstarke Schüler wählen und geht davon aus, dass dann jeder jeweils den in seinen Augen besten, dann zweitbesten usw wählt. Dadurch hat man dann am Ende meist vom Leistungsniveau her zwei ungefähr gleich starke Mannschaften. Aber eben auch ein plakativ sehr eindeutiges, von den Schülern selbst erstelltes Ranking. Und das ist für die letzten echt unschön.
das wäre nur der Fall, wenn beide nur mit dem Blick aufs gewinnen wählen. in der Realität geht es aber auch um Freundschaften, soziales Ansehen, Beliebtheit, etc...
Die Frage war aber doch, warum Lehrer das machen. Ich denke, dass sie es deswegen machen. Damit möglichst zwei homogene Mannschaften entstehen. Meist ist das dann auch ungefähr so. Dass zT auch aus sozialen Gründen gewält wird, mag sein, aber ändert nichts an der Intention der Lehrer, warum sie dieses Procedere wählen.
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Egil »

Obelix hat geschrieben: 09 Jan 2024 18:23 Meine sportlichen Leistungen in der Schule waren auch nicht wirklich der Brüller, aber ich kann mich nicht daran erinnern, deswegen ausgegrenzt zu werden oder mich irgendwie gedemütigt zu fühlen. Dass ich in den meisten Mannschaftssportarten unter den letzten war, die in einer Mannschaft gewählt wurden, hat mich nicht weiter gejuckt. Es gab ja noch ein paar andere, die in meiner "Liga" gespielt haben. Und dann hab es noch ein paar einzelne Sportarten, bei denen ich durchaus im Mittelfeld mitspielen konnte.
So ging es mir auch. Habe zwar sehr gerne Fußball gespielt, war dabei - außer im Tor - aber hundsmiserabel. Bei Basketball in der Verteidigung im Wortsinne überragend, nur werfen konnte ich halt so was von nicht - ich glaube, ich war der einzige Junge in der Klasse, wo einige Mädchen besser werfen konnten. Tischtennis und Badminton habe ich im Verein gespielt und war da auch passabel. Aber bei Leichtathletik (außer Dauerlauf) war ich richtig schlecht, wobei mich da der Wettkampfgedanke letztlich doch motiviert hat. Ich hatte immer Hoffnung, dieses Mal dann doch schneller zu sein oder weiter zu springen als X oder Y. Was aber richtig schlimm war, war Turnen... :fluchen: Wer sich diesen Verstoß gegen die Menschenwürde ausgedacht hat, der gehört doch echt... :upps:
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Trotzdem
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Trotzdem »

FantaLemon hat geschrieben: 09 Jan 2024 17:22 Als ich mit Ende 20 angefangen habe Sport zu machen änderte sich meine Einstellung dann auch. Habe eine viel bessere Körperwahrnehmung bekommen, stärkeres Selbstwertgefühl, bin glücklicher, etc.
Also ich würde ähnlich wie Juristen sagen: "Kommt drauf an."

Es kommt drauf an, was für Sport man macht und ich finde die Ernährung ist trotz allen sehr wichtig. Ich wäre z.B. ohne Sport während meiner Prubertät ziemlich auseinander gegangen. Habe allerdings durch den vielen Sport meinen Körper auch etwas verschließen. Ich hatte mehrere Bänderdehnungen und -anrisse und habe jetzt schon in meinen Alter Knie- und Rückenprobleme.

Ich male mir oft aus, wie es gewesen wäre, früher etwas weniger Sport gemacht zu haben und mich dafür in einem anderen Hobby, wie Musik, mehr reingehängt hätte und mich gesünder ernährt hätte.

Desweiteren wäre wohl auch eine Individualsportart für mich besser gewesen. Ich habe hauptsächlich Mannschaftssportarten ausgeübt und da war man eben immer in ein hierarchisch-soziales Gefüge eingebunden, und hat weniger Selbstwirksamkeit erlebt. Die Individualsportarten habe ich jedoch oft abgebrochen, weil ich etwas zu wenig Disziplin hatte und nie der talentierteste war. Desweiteren sind Individualsportarten oft viel teurer. Ob es jetzt z.B. Tennis, Surfen oder Ski fahren ist.

Skaten wäre ja auch noch ne coole Alternative gewesen, die bei Mädels gut ankommt. Aber es verschleißt glaube ich auch relativ stark die Gelenke und die Verletzungsgefahr ist sehr hoch. Ich war z.B. mit 10 oder 11 einmal auf dem Skaterpark mitgewesen und habe mich nicht mal eine kleine Rampe runtergetraut. Dannach war eigentlich mein einziges Ziel einen Ollie zu packen, habe das aber nicht geschafft und das Skaten gelassen.
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Solstice »

Ich habe auch nur unschöne Erinnerungen an Schulsport: Als Letzter gewählt werden, als Einziger nur ne Teilnehmerurkunde statt ner Sieger- oder gar Ehrenurkunde bei den Bundesjugendspielen, immer nur ne 3 bekommen obwohl ich mich bis zum Umfallen angestrengt habe (Einsatz zählt halt nicht, nur das Endergebnis...).

Hatte noch Jahre nach der Schulzeit Albträume davon, dass ich beim Fußballspiel im Sportunterricht vor dem Tor stehe und den Ball nur noch reinmachen muss - und daneben schieße. Alle lachen, meine Mannschaft ist sauer... :?

Sportlichkeit hatte bei uns in der Schule auch so einen archaischen Wert: Warst du gut im Sport, wurdest du respektiert. Von Lehrern, von Jungs, von Mädchen.
Inzwischen auch im ab-forum.de zu finden :winken:
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Mefi »

Ich war früher in der Grundschule, moppelig und in der weiterführenden Schule Adipös. Ausgegrenzt oder gedemütigt habe ich mich deswegen nicht gefühlt.

Trotzdem habe ich eine in der Grunschule eine ganz schlimme Erfahrung gemacht, die mehr mit meinen Eltern als mit der Schule zutun hatte. Unsere Sportlehrerin war nicht unbedingt ein Sympathiebolzen, aber hat sich mir gegenüber, soweit ich weiß, korrekt verhalten. Mehrere Mitschülerinnen/Freundinnen haben dann behauptet, dass diese Lehrerin im Unterricht Schüler mobben würde, unteranderem mich.

Das war aber nie der Fall, und meine Eltern haben mir nicht geglaubt und mir solange Stubenarrest und weitere Auflagen gegeben, bis ich die "Wahrheit" sagen würde. Irgendwann habe ich mich dann zu einer Aussage hinreißen lassen, weil das der einzige Ausweg war, sich dem zu entziehen, da mir meine Eltern sowieso nicht geglaubt haben. Die Lehrerin hat dann, glaube ich, die Stelle verloren z.b habe ich sie dann nichtmehr gesehen. Definitv in den Top 10 der schlimmsten Dinge, die mir in der Jugend widerfahren sind.

Ab diesen Zeitpunkt habe ich den Sportunterricht gemieden und öfter mal meinen Turnbeutel vergessen.
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Egil
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Egil »

Mefi hat geschrieben: 18 Jan 2024 12:23 Das war aber nie der Fall, und meine Eltern haben mir nicht geglaubt und mir solange Stubenarrest und weitere Auflagen gegeben, bis ich die "Wahrheit" sagen würde.
Wtf? Deine Eltern haben dich bestraft, weil du nicht sagen wolltest, dass du gemobbt wirst? Weil du die Wahrheit gesagt hast? :surprise: :surprise: :shock: :shock:
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Mefi »

Egil hat geschrieben: 18 Jan 2024 17:30 Wtf? Deine Eltern haben dich bestraft, weil du nicht sagen wolltest, dass du gemobbt wirst? Weil du die Wahrheit gesagt hast? :surprise: :surprise: :shock: :shock:
Wenn man es genau nimmt, wollten sie mich ja schützen. Der Ansatz war sicherlich der falsche und war auch ganz bestimmt nicht hilfreich. Aber wenn 5 Mitschüler sagen, dass es so gewesen ist und ich das immer wieder verneine, dass es so nicht war....

Sie hätten mir einfach nach mehrmaligen nachhorchen einfach vertrauen müssen, dass ich davon zumindestens nichts weiß. Sie waren eben der Meinung, dass ich die Frau schützen wollte oder es mir unangenehm ist. :/
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von kreisel »

@Mefi, ist ja wirklich eine crazy Situation, dich mit Zwang dazu zu bringen, etwas zu sagen, was nicht stimmt.
Also das hätte mich emotional doch sehr überfordert und ich hätte es als sehr unfair und verrückt empfunden.

Natürlich hätte es sein können, dass du dich nicht traust was zu sagen oder irgendwen schützen willst, aber da müsste doch ein Gespräch alleine ausreichen, um das nochmal weiter abzuklopfen.