Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
http://www.faz.net/aktuell/politik/egoi ... 52087.html
Der Mythos der Liebe ist der Leitstern unserer Zeit: Das einzige Ziel des Lebens ist es, Mr. oder Mrs. Right zu finden. Was für ein Irrtum. Zweisamkeit ist nichts anderes als die Fortsetzung der Ich-Bezogenheit mit anderen Mitteln. Ein Plädoyer gegen die Liebe.
In vielen Wohnungen hängen heute genau an den Stellen, wo früher religiöse Symbole, also Kreuz, Madonna oder Weihwasserbecken, hingen, Fotos der eigenen Zweisamkeit in endlosen Variationen, Bilder vom großen WIR, von UNSEREM GLÜCK, Bilder, die es laut herausschreien: Wir haben es geschafft, wir lieben uns, wir sind jetzt glücklich!!! Daneben die wie Reliquien verehrten Souvenirs von der ersten gemeinsamen Reise, dann das erste Geschenk von IHM an SIE oder umgekehrt. Manches Schlafzimmer gleicht heute einem heiligen Schrein, in dem die intimsten Bilder des eigenen Zweisamkeitskultes so präsent und raumprägend sind wie die Ikonen in einer orthodoxen Kirche. Und wenn diese Liebe erst einmal ihren Höhepunkt in Form einer spektakulären Hochzeit in Weiß erreicht hat, sind die großflächigen Hochzeitsfotos das Allerheiligste, das auf der gedanklichen Rettungsliste für den Brandfall an erster Stelle steht.
So wahr! Das Haus meines Freundes ist übersät von Bildern, die ihn und seine Freundin zeigen. Die haben sogar professionelle Aufnahmen in schwarzweiß machen lassen. Was für ein okkultes Treiben!
Der Mythos der Liebe ist der Leitstern unserer Zeit: Das einzige Ziel des Lebens ist es, Mr. oder Mrs. Right zu finden. Was für ein Irrtum. Zweisamkeit ist nichts anderes als die Fortsetzung der Ich-Bezogenheit mit anderen Mitteln. Ein Plädoyer gegen die Liebe.
In vielen Wohnungen hängen heute genau an den Stellen, wo früher religiöse Symbole, also Kreuz, Madonna oder Weihwasserbecken, hingen, Fotos der eigenen Zweisamkeit in endlosen Variationen, Bilder vom großen WIR, von UNSEREM GLÜCK, Bilder, die es laut herausschreien: Wir haben es geschafft, wir lieben uns, wir sind jetzt glücklich!!! Daneben die wie Reliquien verehrten Souvenirs von der ersten gemeinsamen Reise, dann das erste Geschenk von IHM an SIE oder umgekehrt. Manches Schlafzimmer gleicht heute einem heiligen Schrein, in dem die intimsten Bilder des eigenen Zweisamkeitskultes so präsent und raumprägend sind wie die Ikonen in einer orthodoxen Kirche. Und wenn diese Liebe erst einmal ihren Höhepunkt in Form einer spektakulären Hochzeit in Weiß erreicht hat, sind die großflächigen Hochzeitsfotos das Allerheiligste, das auf der gedanklichen Rettungsliste für den Brandfall an erster Stelle steht.
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Re: Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
Eigentlich weiß das doch jeder Erwachsene, dass die romantische Liebe ein großer Selbstbetrug ist. Und trotzdem finden's viele einfach schön und wünschenswert. Ist es ja auch irgendwo, dieses Ideal, von dem alle ein Stückchen haben wollen. Dass Liebe aber auch immer das Gegenteil des großen Seelenfriedens bedeutet, nämlich sozusagen Stress ohne Ende, wird dabei meist billigend in Kauf genommen. Was tut man nicht alles für die eine, große, ewige Liebe?
Ersatzreligion. Klar, es muss etwas geben, dass dem Leben Sinn verleiht. "Wo keine Liebe ist, ist auch keine Wahrheit", schrieb der große Religionskritiker Ludwig Feuerbach anno 1843 und: "der Mensch mit Mensch - die Einheit von Ich und Du - ist Gott." Damit hat er schon im 19. Jahrhundert die moderne Ersatzreligion benannt. Menschen brauchen irgendetwas Göttliches im Leben oder außerhalb davon und die Art ihrer Religion, ihre Mythen, ihre Götzenbilder fallen auf sie selbst als Menschen zurück. Das bürgerliche Zeitalter hat die Ersatzreligion der Liebe geschaffen, die amerikanisierte Popkultur hat sie uns eingetrichtert. Dass diese Art der Liebe im Grunde eine Selbstsucht ist, wusste z.B. auch schon Nietzsche.
Dieser Absatz
Ersatzreligion. Klar, es muss etwas geben, dass dem Leben Sinn verleiht. "Wo keine Liebe ist, ist auch keine Wahrheit", schrieb der große Religionskritiker Ludwig Feuerbach anno 1843 und: "der Mensch mit Mensch - die Einheit von Ich und Du - ist Gott." Damit hat er schon im 19. Jahrhundert die moderne Ersatzreligion benannt. Menschen brauchen irgendetwas Göttliches im Leben oder außerhalb davon und die Art ihrer Religion, ihre Mythen, ihre Götzenbilder fallen auf sie selbst als Menschen zurück. Das bürgerliche Zeitalter hat die Ersatzreligion der Liebe geschaffen, die amerikanisierte Popkultur hat sie uns eingetrichtert. Dass diese Art der Liebe im Grunde eine Selbstsucht ist, wusste z.B. auch schon Nietzsche.
Dieser Absatz
bietet zwar auch keine neue Erkenntnis, fasst die gesellschaftlichen Vorurteile (natürlich auch derer, die davon betroffen sind, also auch von uns ABs) aber ganz gut zusammen.Zu den Kollateralschäden der Ersatzreligion Liebe gehören aber auch die vielen Menschen, die allein sind. Ihr Leben wird als defizitär wahrgenommen. Man vermutet, dass etwas mit ihnen nicht stimmt. Dass jemand freiwillig einen anderen als den Weg in die Partnerschaft geht, ist schlechterdings unverständlich. Dass jemand einen geeigneten Partner nicht gefunden hat, gilt als sein ganz persönliches Versagen. So oder so, er hat von seiner Umwelt bestenfalls Mitleid zu erwarten.
Re: Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
Der Autor hätte mal lieber eindeutige bzw. noch eindeutigere Worte um die moderne Verklärtheit der romantischen Liebe finden sollen als gelegentlich auch zur allgemeinen Zweisamkeit, der normalen Liebe hinüberzuschwappen und es ebenso mit Egoismus zu schmücken.
Was will uns der Autor eigentlich sagen? Dass Liebe nicht das Hauptziel ist im Leben? Ja was denn dann? Wofür lohnt es sich jeden Morgen aufzustehen?
Was will uns der Autor eigentlich sagen? Dass Liebe nicht das Hauptziel ist im Leben? Ja was denn dann? Wofür lohnt es sich jeden Morgen aufzustehen?
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Re: Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
Hauptziel? Wenn du das glaubst, tust du mir leid. Es ist unbestritten ein wichtiger Aspekt im Leben, der zur Gesamtzufriedenheit beiträgt. Aber andere Komponenten müssen auch stimmen, zB. berufliche Situation, persönliche Entfaltungsmöglichkeiten, gesellschaftliche und strukturelle Gegebenheiten etc.Rosta hat geschrieben:Dass Liebe nicht das Hauptziel ist im Leben?
Zur Verdeutlichung: Würde ein Mensch, der in einer Krisenregion in ständiger Angst um sein Leben ohne Arbeit und Einkommen lebt, in der Krieg, Hunger, Flucht, Folter, Vertreibung und das tägliche Überleben Alltag sind, sinngemäß die Liebe als Hauptziel in seinem Leben sehen?
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse
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Re: Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
Gute Beziehungen zu Menschen kann ein Lebenssinn sein. Gibt aber auch noch andere. Für manche ist es einfach das "gebraucht werden". Für andere ist es "Selbstverwirklichung". Wie immer das dann aussieht. Liebe zu erhalten ist nichts, was man in der Hand hat. Es wäre also unklug, das als alleiniges Lebensziel zu definieren. Es sei denn, man hat sich als zusätzliches Ziel gesetzt, unglücklich zu sein.Rosta hat geschrieben:Ja was denn dann? Wofür lohnt es sich jeden Morgen aufzustehen?
Re: Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
@Gilbert:
Sicher sollten auch andere Sachen stimmen.
Aber das ist doch alles immer relativ. Es gibt auch Leute die auf den ersten Blick alles haben und stürzen sich trotzdem unglücklich in den Tod. (wie meine Tante)
Die Punkte die du da angesprochen hast zeigen mir dass wir wohl einen völlig verschiedenen Alltag haben. Aber so ist das wenn zwei verschiedene Lebensumstände sowie Vorstellungen aufeinanderprallen.
Ich kann mit deinen Begriffen wie "berufliche Situation, persönliche Entfaltungsmöglichkeiten, gesellschaftliche und strukturelle Gegebenheiten" nichts anfangen.
Besondere Lebensumstände wie in Krisenregionen allerdings jetzt als Verdeutlichung herzunehmen ist doch hier völlig fehl am Platz.
@Einsamer Igel
Ja, mir mangelt es an meinem Lebensziel oder Lebenszielen. Ich habe nämlich keins.
Die Erwerbsarbeit, sofern sie wieder da ist (was ich auch hoffe), ist es nicht. Zumindest kein primäres Lebensziel. Geld braucht man ja schon.
Nun, bleibt einem nur wieder ein Hobby zu finden.
Aber da spielt mir das Leben direkt gleich wieder einen Streich:
Bedeutet Hobby doch: Liebhaberei.
Aber die Bedeutung des Wortes Selbstverwirklichung ist so verschieden, dass es genau die gleiche Definition haben kann wie "gebraucht werden". Das Wort ist auch schon so eins für sich...
Sicher sollten auch andere Sachen stimmen.
Aber das ist doch alles immer relativ. Es gibt auch Leute die auf den ersten Blick alles haben und stürzen sich trotzdem unglücklich in den Tod. (wie meine Tante)
Die Punkte die du da angesprochen hast zeigen mir dass wir wohl einen völlig verschiedenen Alltag haben. Aber so ist das wenn zwei verschiedene Lebensumstände sowie Vorstellungen aufeinanderprallen.
Ich kann mit deinen Begriffen wie "berufliche Situation, persönliche Entfaltungsmöglichkeiten, gesellschaftliche und strukturelle Gegebenheiten" nichts anfangen.
Besondere Lebensumstände wie in Krisenregionen allerdings jetzt als Verdeutlichung herzunehmen ist doch hier völlig fehl am Platz.
@Einsamer Igel
Ja, mir mangelt es an meinem Lebensziel oder Lebenszielen. Ich habe nämlich keins.
Die Erwerbsarbeit, sofern sie wieder da ist (was ich auch hoffe), ist es nicht. Zumindest kein primäres Lebensziel. Geld braucht man ja schon.
Nun, bleibt einem nur wieder ein Hobby zu finden.
Aber da spielt mir das Leben direkt gleich wieder einen Streich:
Bedeutet Hobby doch: Liebhaberei.
Aber die Bedeutung des Wortes Selbstverwirklichung ist so verschieden, dass es genau die gleiche Definition haben kann wie "gebraucht werden". Das Wort ist auch schon so eins für sich...
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Re: Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
Wie kannst du annehmen, es sei in dem Zusammenhang Fehl am Platz, wenn du mit den anderen Sätzen auch nichts anfangen kannst....Rosta hat geschrieben:Besondere Lebensumstände wie in Krisenregionen allerdings jetzt als Verdeutlichung herzunehmen ist doch hier völlig fehl am Platz.
Dieses "Nicht-Verstehen" habe ich allerdings bei einer Vielzahl deiner Beiträge schon öfters bemerkt.
Aber nichts für ungut. Es gehört anscheinend zu deinem Wesen....
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse
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Re: Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
Gilbert, jetzt mal im Ernst:
Wenn du diese Begriffe einfach so in den Raum schmeißt koppelst damit mehr oder weniger dein Glücksempfinden mit dem von anderen.
berufliche Situation - Falsches Wort. Bei mir müsste es job-/arbeitsmäßige Situation heißen. Nicht mal mein Ausbildungsbetrieb hat mich offiziell in meinem Beruf arbeiten lassen, alle anderen Stellen sowieso nicht. Hier geht's nur um das Geldverdienen, um überhaupt was zu haben was über H4 hinausgeht.
persönliche Entfaltungsmöglichkeiten - Da versteht doch jeder was anderes darunter. Entfaltungsmöglichkeiten... Welche Entfaltung? Welche Möglichkeit? Was ist denn selbst oder von anderen (Stichwort: Zugzwang) gewünscht?
gesellschaftliche und strukturelle Gegebenheiten - Ist an den Wohnort, ans Geld, an die jeweiligen Mitmenschen, die allgemeine Situation usw. gebunden. Der Einfluss ist u.U. ziemlich begrenzt.
Wenn du diese Begriffe einfach so in den Raum schmeißt koppelst damit mehr oder weniger dein Glücksempfinden mit dem von anderen.
berufliche Situation - Falsches Wort. Bei mir müsste es job-/arbeitsmäßige Situation heißen. Nicht mal mein Ausbildungsbetrieb hat mich offiziell in meinem Beruf arbeiten lassen, alle anderen Stellen sowieso nicht. Hier geht's nur um das Geldverdienen, um überhaupt was zu haben was über H4 hinausgeht.
persönliche Entfaltungsmöglichkeiten - Da versteht doch jeder was anderes darunter. Entfaltungsmöglichkeiten... Welche Entfaltung? Welche Möglichkeit? Was ist denn selbst oder von anderen (Stichwort: Zugzwang) gewünscht?
gesellschaftliche und strukturelle Gegebenheiten - Ist an den Wohnort, ans Geld, an die jeweiligen Mitmenschen, die allgemeine Situation usw. gebunden. Der Einfluss ist u.U. ziemlich begrenzt.
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Re: Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
@Rosta
Es hat für mich keinen Sinn, über dein scheinbar begrenztes Leseverständnis zu diskutieren. Drum laß ich es auch....
Es hat für mich keinen Sinn, über dein scheinbar begrenztes Leseverständnis zu diskutieren. Drum laß ich es auch....
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
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Re: Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
Keine Sorge Gilbert, beruht sich hiermit auf Gegenseitigkeit.
Re: Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
Palaver der Blinden über Farbe, haltloses Theoretisieren vermixt mit Verbitterung, Unverständnis und Neid. Naja, wers braucht, um sein Weltbild zu stützen...
Re: Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
Liebe ist nichts alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
Re: Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
Wo liest Du denn Verbitterung und Neid heraus? Ich verstehe auch nicht, wie manche Menschen ihre Liebe bis zum Äußersten zelebrieren und zur Schau stellen müssen.Stefan73 hat geschrieben:Palaver der Blinden über Farbe, haltloses Theoretisieren vermixt mit Verbitterung, Unverständnis und Neid. Naja, wers braucht, um sein Weltbild zu stützen...
Mit dieser Einstellung ist Unglücklichsein doch vorprogrammiert. Es heißt, sich freizumachen von diesem Bedürfnis nach Liebe oder nach einem Partner.Savor hat geschrieben:Liebe ist nichts alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
Ich feiere immer innerlich, wenn ich mitbekomme, wie genervt meine Freunde manchmal von ihrem Beziehungsleben sind. Das ist dann wohl der Preis der Liebe, den man manchmal zahlen muss. Mir persönlich wäre er zu hoch.
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Re: Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
tja - manche sind von ihrem beziehungsleben genervt,dfg82 hat geschrieben:...Ich feiere immer innerlich, wenn ich mitbekomme, wie genervt meine Freunde manchmal von ihrem Beziehungsleben sind. Das ist dann wohl der Preis der Liebe, den man manchmal zahlen muss...
andere von ihrer beziehungslosigkeit...
Swenja
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Re: Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
Mir gefällt da der Text aus der Bibel ein (1 Korinther 13):
Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, /
hätte aber die Liebe nicht, / wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
2Und wenn ich prophetisch reden könnte /
und alle Geheimnisse wüsste / und alle Erkenntnis hätte; / wenn ich alle Glaubenskraft besäße / und Berge damit versetzen könnte, / hätte aber die Liebe nicht, / wäre ich nichts.
3Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte /
und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, / hätte aber die Liebe nicht, / nützte es mir nichts.
---
Das bezieht sich ja nicht nur auf die sexuelle, partnerschaftliche Liebe. Und - es wird da nicht vom Geliebtwerden, sondern von der Liebe in einem selbst gesprochen ...
Jedenfalls wird es mir mit zunehmendem Alter wichtig, allem, was ich tue, in Liebe verbunden zu sein. Überhaupt verbunden zu sein. Das geht in Alleinsamkeit und in Zweisamkeit ...
---
Eine mit der Zweisamkeit dekorierte Wohnung fände ich zwar auch etwas merkwürdig, aber warum nicht. Ich bevorzuge Zweisamkeit, die tatsächlich auch eine Intimsphäre hat - also die Begegnung von Mann und Frau ohne Publikum ... und ohne Langeweile.
Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, /
hätte aber die Liebe nicht, / wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
2Und wenn ich prophetisch reden könnte /
und alle Geheimnisse wüsste / und alle Erkenntnis hätte; / wenn ich alle Glaubenskraft besäße / und Berge damit versetzen könnte, / hätte aber die Liebe nicht, / wäre ich nichts.
3Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte /
und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, / hätte aber die Liebe nicht, / nützte es mir nichts.
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Das bezieht sich ja nicht nur auf die sexuelle, partnerschaftliche Liebe. Und - es wird da nicht vom Geliebtwerden, sondern von der Liebe in einem selbst gesprochen ...
Jedenfalls wird es mir mit zunehmendem Alter wichtig, allem, was ich tue, in Liebe verbunden zu sein. Überhaupt verbunden zu sein. Das geht in Alleinsamkeit und in Zweisamkeit ...
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Eine mit der Zweisamkeit dekorierte Wohnung fände ich zwar auch etwas merkwürdig, aber warum nicht. Ich bevorzuge Zweisamkeit, die tatsächlich auch eine Intimsphäre hat - also die Begegnung von Mann und Frau ohne Publikum ... und ohne Langeweile.
Re: Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
Hallo dfg82,
Ich habe mir vorgestern einen Korb abgeholt. Es wird sicher eine Weile daurern bis ich das verkraftet habe, weil es ein sehr langer Prozess war. Als ich heulend nach Hause kam, hat mich mein Mitbewohner sofort in den Arm genommen und wir haben den Abend mit einer Familienpackung Fürst Pückler im Dramaqueen Modus auf dem Sofa verbracht. Er hat mich zum lachen gebracht, mich heulen lassen und mir eine seiner Moralpredigten gehalten. Auch das ist Liebe. Anders. Aber immer noch eine Form von Liebe.
Die Reduktion von Liebe auf romantische Liebe ist etwas, was wir 1. aktiv selbst tun und das reduziert 2. unsere Möglichkeiten Energie zu tanken, uns verbunden zu fühlen. Heute war ich an einem meiner Lieblingsplätze an dem ich mich wohlfühle. Ich liebe diesen Ort. Er hebt immer meine Stimmung - egal wieviel Keller da ist. Auch diese Liebe zu einem Ort, Musik, Job, Hobby, einem Tier ist eine Form von Liebe. Sicher ist es nicht partnerschaftliche Liebe. Es geht nicht um Substitution. Aber nur weil ich keinen Partner habe muss ich nicht auf alle Formen von Liebe verzichten, es sei denn ich bewerte alles ausser der partnerschaftlichen Liebe als zweitklassig und unnötig oder erkläre es zu "nicht Liebe". Damit wären wir genau bei dem was der Autor ankreidet.
Das Ganze Spektrum der Liebe ist in dem Ausspruch gemeint, dass ohne Liebe alles nichts ist. Und das ist wahr. Und wenn Du mal kurz ehrlich bist fällt dir sicher auch etwas ein, was Du liebst oder jemand den Du und der Dich auf unromantische Weise liebt. Wenn Du das wegrationalisierst, klein redest oder für nicht existent erklärst. bist Du nicht anders als diejenigen, die der romantisch partnerschaftlichen Liebe, die einzige Relevanz im Leben zusprechen. Du reduzierst und überfrachtest. Nur das Du Dir diesen letzten Anker auch noch zerstörst, indem Du auch die romantische Liebe noch wegrationalisierst, natürlich aufgrund von schlechten Erfahrungen.
Liebesfähig zu sein bedeutet mehr lieben zu können, als einen einzelnen Lebenspartner. Wenn diese Fähigkeit prinzipiell verschüttet ist, fängt man am besten an, die erst wieder auszugraben, bevor man Partnersuche angeht. Für den möglichen Partner? Nein, für die eigene Lebensqualität. Denn ohne irgendeine Form von Liebe ist alles nichts.
Es grüßt
Amethyst
Du machst genau das was der Autor ankreidet: Du reduzierst Liebe auf partnerschaftlich romantische verklärte Liebe. Das ist sicher ein gesamtgesellschaftlicher Trend, aber ob der einzelne ihn mitmacht oder nicht ist immer noch die eigene Entscheidung. Liebe umfasst viel mehr als nur diese Variante.dfg82 hat geschrieben:Mit dieser Einstellung ist Unglücklichsein doch vorprogrammiert. Es heißt, sich freizumachen von diesem Bedürfnis nach Liebe oder nach einem Partner.Savor hat geschrieben:Liebe ist nichts alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
Ich habe mir vorgestern einen Korb abgeholt. Es wird sicher eine Weile daurern bis ich das verkraftet habe, weil es ein sehr langer Prozess war. Als ich heulend nach Hause kam, hat mich mein Mitbewohner sofort in den Arm genommen und wir haben den Abend mit einer Familienpackung Fürst Pückler im Dramaqueen Modus auf dem Sofa verbracht. Er hat mich zum lachen gebracht, mich heulen lassen und mir eine seiner Moralpredigten gehalten. Auch das ist Liebe. Anders. Aber immer noch eine Form von Liebe.
Die Reduktion von Liebe auf romantische Liebe ist etwas, was wir 1. aktiv selbst tun und das reduziert 2. unsere Möglichkeiten Energie zu tanken, uns verbunden zu fühlen. Heute war ich an einem meiner Lieblingsplätze an dem ich mich wohlfühle. Ich liebe diesen Ort. Er hebt immer meine Stimmung - egal wieviel Keller da ist. Auch diese Liebe zu einem Ort, Musik, Job, Hobby, einem Tier ist eine Form von Liebe. Sicher ist es nicht partnerschaftliche Liebe. Es geht nicht um Substitution. Aber nur weil ich keinen Partner habe muss ich nicht auf alle Formen von Liebe verzichten, es sei denn ich bewerte alles ausser der partnerschaftlichen Liebe als zweitklassig und unnötig oder erkläre es zu "nicht Liebe". Damit wären wir genau bei dem was der Autor ankreidet.
Das Ganze Spektrum der Liebe ist in dem Ausspruch gemeint, dass ohne Liebe alles nichts ist. Und das ist wahr. Und wenn Du mal kurz ehrlich bist fällt dir sicher auch etwas ein, was Du liebst oder jemand den Du und der Dich auf unromantische Weise liebt. Wenn Du das wegrationalisierst, klein redest oder für nicht existent erklärst. bist Du nicht anders als diejenigen, die der romantisch partnerschaftlichen Liebe, die einzige Relevanz im Leben zusprechen. Du reduzierst und überfrachtest. Nur das Du Dir diesen letzten Anker auch noch zerstörst, indem Du auch die romantische Liebe noch wegrationalisierst, natürlich aufgrund von schlechten Erfahrungen.
Liebesfähig zu sein bedeutet mehr lieben zu können, als einen einzelnen Lebenspartner. Wenn diese Fähigkeit prinzipiell verschüttet ist, fängt man am besten an, die erst wieder auszugraben, bevor man Partnersuche angeht. Für den möglichen Partner? Nein, für die eigene Lebensqualität. Denn ohne irgendeine Form von Liebe ist alles nichts.
Es grüßt
Amethyst
Re: Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
Hallo Amethyst,Amethyst hat geschrieben: Das Ganze Spektrum der Liebe ist in dem Ausspruch gemeint, dass ohne Liebe alles nichts ist.
Das habe ich missinterpretiert. Ich sehe das nämlich genau so, wie Du es hier beschrieben hast. Besser hätte ich es nicht erklären können.
Vielen Dank!
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Re: Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
dfg82 hat geschrieben:Hallo Amethyst,Amethyst hat geschrieben: Das Ganze Spektrum der Liebe ist in dem Ausspruch gemeint, dass ohne Liebe alles nichts ist.
Das habe ich missinterpretiert. Ich sehe das nämlich genau so, wie Du es hier beschrieben hast. Besser hätte ich es nicht erklären können.
Vielen Dank!
Gut. Also kein Grund warum uns sowas Abstraktes wie "die Gesellschaft" unsere Erfahrung klauen sollte. Egal wie sehr irgendwas hochstilisiert wird.
Grüße
Amethyst
Re: Warum der Mythos der Liebe eine Lüge ist.
Gut beobachtet, Gilbert. Ich finde auch nicht, dass dieses Beispiel zur Verdeutlichung fehl am Platze wäre. Denn (und das ist schon seit längerer Zeit meine persönliche Auffassung): Liebe, Partnerschaft Sexualität und vor allem die romantisch verklärte, am Besten auch noch (überspitzt gesagt) "grosse und ewige Liebe" wird, finde ich, gerade heute in relativ unsicheren und allgmeinen "Krisenzeiten" umso mehr überbewertet und quasi bis als "letzte Rettung in der Not" hochstilisiert bisweilen auch überfrachtet, eben tatsächlich auch durch die Darstellung in einschlägigen Medien wie z.B. Hollywood, es ist einfach regelrecht "krank".Gilbert hat geschrieben: Zur Verdeutlichung: Würde ein Mensch, der in einer Krisenregion in ständiger Angst um sein Leben ohne Arbeit und Einkommen lebt, in der Krieg, Hunger, Flucht, Folter, Vertreibung und das tägliche Überleben Alltag sind, sinngemäß die Liebe als Hauptziel in seinem Leben sehen?
Ein weiterer Grund warum ich Dir (gerade jetzt) zustimme ist zweitens der, dass ich mich gerade selbst in einer sehr schwierigen Phase meines Lebens mit fast Mitte 40 befinde: Nun gut, zwar bin ich nicht gerade (gottlob) in einem klassischen Krisengebiet beheimatet, aber mein täglicher (hauptsächlich finanzieller) Kampf ums eigene Überleben (und der nimmt inzwischen schon fast tunnelvisionsartige Züge an; an dieser Stelle vielen Dank an das H4-System!! ) zwingt mich seit mittlerweile Anfang des Jahres dazu jedwede Abstriche auf den banalsten Ausgabengebieten zu machen und das nur, weil inzwischen auch mein bisheriger Hauptarbeitgeber (wo ich seit über 12 Jahren gearbeitet habe) auf den Sparwahntrichter gekommen ist und insofern meine jährlichen Arbeitseinsätze als "quasi Freiberufler" deutlich reduziert und "gedeckelt" hat, wodurch ich ab jetzt mit nur noch maximal 17 Einsatztagen in diesem Jahr zu rechnen habe also zum Sterben zu viel und zum (Über-)Leben ganz eindeutig viel zu wenig, Menschlichkeit bleibt in diesem Sinne also völlig auf der Strecke ("willkommen im Turbokapitalismus"). Eigentlich ist es fast schlimmer, quasi fast arbeitslos zu sein als im klassischen Sinne arbeitslos. Das H4-System macht das sogenannte "Aufstocken" noch zusätzlich sehr schwer (Stichwort: finanzielle überwiesene Hilfe aus Familienkreisen bringen nix, weil sie sofort als Einnahmequelle vom H4-Satz gnadenlos abgezogen werden), ich rutsche derzeit regelmässig zum ersten des Monats und jedes Mal einen Tick tiefer in meinen sehr eingeschränkten Dispo (was ich regelrecht hasse, weil ich bislang immer als kreditwürdig galt / so gut wie nie vorher den Dispo in Anspruch nehmen brauchte...), bekomme automatisch aus Kreisen der Sozial-Ämter (zu Unrecht) das Stigma des "kriminellen Betrügers" aufgedrückt, kann kaum noch am Sozialleben teilhaben (noch dazu in einer sch***-teuren Stadt lebend) suche händeringend nach irgendwelchen Jobs, um irgendwie über die Runden zu kommen, bemühe mich und mache und tue und alles verläuft derzeit so richtig zäh in meinem Leben.
Kurz und knapp: ja ich könnte mir eigentlich jederzeit sofort den "Gnadenschuss" verpassen nach dem Motto: "Scheiss auf diese falsche Welt, und tschüss..!"
Und warum tue ich das nicht..? Was treibt mich weiterhin dazu an nicht aufzugeben..? Einerseits die Tatsache, dass ich mir sage: "Hey, viel tiefer kann ich nun wirklich nicht mehr sinken sondern im Gegenteil: die Zeit ist mehr als reif dafür, dass es endlich mal wieder etwas aufwärts geht mit mir..." Ausserdem habe ich noch soooo viele Dinge vor in meinem Leben (unter Anderem --> Reisen will ich noch z.B.). Und auch von einem kürzlichen herben Misserfolg mit einer neuen windigen Firma, für die ich mich als Fremdsprachen-Coach beworben hatte, habe ich nicht den Mut verloren sondern mich im Gegenteil sofort wieder woanders (diesmal bei einer Sprachschule) als Aushilfslehrer für Englisch-Kurse beworben, mit meinen hervorragenden Englischkenntnissen gar kein Problem (auf diese Idee hätte ich ohnehin schon viel früher kommen sollen, eigentlich...).
Okay, und das alles lenkt mich momentan geradezu phantastisch von meinen Beziehungproblemen ab, zusätzlich zu meiner eh schon sehr lockeren Einstellung mir selbst gegenüber als AB. Neulich beim (von meiner Seite aus sehr souveränen) Vorstellungsgespräch bei der Sprachschule habe ich sogar mit meiner attraktiven Gesprächspartnerin etwas geflirtet (beiderseitige Augenkontakte waren zeitweise durchaus da...). Tja, wo (auch immer zwischenzeitlich) die (lässig betrachtete) Liebe (mal eben so locker) hinfällt... ... und nicht wieder aufsteht... ... war vielleicht von meiner Seite auch einfach wieder mal nur so'n flockiges unbedeutendes kurzfristiges "Dahingeschwärme", wer weiss das schon ...
Aber ich und Liebe enst nehmen...? Nein, eindeutige Fehlanzeige, pöööhhh... ... zumindest im Moment erstmal nicht, zumal ich die mir derzeit augenscheinlich eh kaum leisten kann ("tja, irgendwie gerade sehr schlechtes Timing, Süsse...")
Beste Grüsse
Vader