Hach, herrliches Off-Topic ...
Da kann ich ja auch mal einen raushauen.
Mit müden Augen hat geschrieben: ↑13 Jun 2021 17:59
Nu ja, ich habe eben eine Platine "geroutet". In Anführungszeichen weil der Kram auf Lochraster soll, die Footprints und das Routing sind somit nur so ein Anhaltspunkt und die Tracks im Raster 2,54mm und extradick. Die roten und weißen "Linien" (Verbindungen) werden später mit isoliertem Draht gemacht, auf Lochraster hat man halt nur eine Lage...
Ich nutze zum planen von Lochraster auch ein CAD Programm. Allerdings nicht KiCAD sondern Eagle. Gibt es zum Glück auch in einer Linux Version. Hat historische Gründe, bin in Eagle etwas eingearbeitet und es gibt zu fast jedem Bauteil irgendwo auf der Welt eine Eagle-Bibliothek, spart eine Menge Arbeit.
Gerade Lochraster lässt sich mit einem CAD Programm natürlich viel leichter planen, man muss sich nur strikt an das Raster halten. Vias und Oberseite nutze ich dann zur Darstellung für Brücken. Früher hat man sowas mit Bleistift und Rechenpapier gemacht und Radiergummi ...
Da hat das Routen genauso lange gedauert, wie das zusammenlöten.
Dein Layout scheint noch nicht fertig zu sein, da geht noch was.
Technikbegeisterter hat geschrieben: ↑14 Jun 2021 06:29
Jetzt, privat, nutz ich Lochraster eher weniger, ich machs eher so, das ich diese Kupferplatinen (eine Seite ist Kupfer, andere Seite ist leer) hernehm, und dort dann Leiterbahnen mitm Dremel mache, und oben die Löcher reinbohre, quasi wie eine "richtige" Platine.
Ist besonders bei HF-Schaltungen von Vorteil, wegen guter Masseverbindung.
Bei HF-Schaltungen geht man klassischer Weise aber eher hin und nimmt eine doppelseitig kupferkaschierte Platine und nutzt die komplette Oberseite dann als durchgängige Massefläche. Überall dort, wo ein Beinchen keinen Massekontakt haben sollen, muss man dies durch mehr oder weniger leichtes
Ansenken der Bohrung von oben gewährleisten. Bei den Beinchen mit Masseverbinding macht man dies nicht und verlötet diese zusätzlich auch auf der Oberseite mit der Massefläche.
Sieht dann z.B.
so aus.
NeC hat geschrieben: ↑14 Jun 2021 08:24
Ich hoffe sehr, dass es nach wie vor Betriebe gibt und auch weiterhin geben wird, die so gut und umfassend ausbilden!
Selbstverständlich gibt es die, aber die Anforderungen haben sich in den letzten Jahrzehnten stark geändert und die Ausbildungsberufe und deren Inhalte wurden entsprechend angepasst. Das Arbeiten auf Bauteilebene ist in sämtlichen Berufsbildern praktisch verschwunden. Es wird nicht mehr gebraucht. Elektronik kommt weitgehend fertig aus Asien und die Funktionalität ist von der Leiterplatte ins Silizium gewandert. Eine Reparatur auf "Bauteilebene" heißt dann eher einen 150poligen BGA zu tauschen oder ähnliches, was mit dem Equipment der Werkstatt um die Ecke schlicht nicht zu bewerkstelligen ist. Das ist der Preis der hohen Integration. Auch sind die Produkte in vielen Bereichen nach wenigen Jahren technisch obsolet. Das ist der Preis des technischen Fortschritts.
Es gibt für jeden Topf einen passenden Deckel. Aber es gibt nicht genug passende Deckel für alle Töpfe!