Gute Erkenntnis.
Es geht weniger um das Überraschen. Als darum zu erfahren, dass man daran nicht stirbt. (und falls doch, ist es eh egal ... )
Wohin solltest du denn "untergehen"?classy_26 hat geschrieben: ↑22 Mär 2023 07:02 Die Unsicherheit kommt definitiv von meiner Einstellung. Ich selber fühle mich nicht so wohl und muss noch viel an meinem Selbstbewusstsein arbeiten. Ich denke ich werde alleine im Urlaub untergehen, ich brauche da echt jemanden auf den ich mich verlassen kann.
Du kannst dich immer auf die Welt und die Menschen verlassen - wenn schon nicht dich selbst.
Was könnte Schlimmes passieren, was dir nicht auch zuhause passieren könnte? Ausgeraubt werden? Krank werden? Vor der Erfindung des Smartphones+GPS war Verlaufen und Verirren noch ne Möglichkeit (Verreisen wird auch immer langweiligern ... )
Solange du nicht allein im Wald übernachtest, findest du immer und überall Menschen, die dir sagen können, wie es vor Ort weiter geht. Sowie Krankenhaus, Polizei, Toursimusbüro, Hotelrezeption usw usf.
Wie gesagt: vielleicht nicht als erstes die EInbaum-Paddeltour im Kongo.
Und wer weiß, wie lange wir überhaupt noch größere Reisen aus Jux machen. Gerade gelesen, dass die Eiskappen viel schneller schmelzen als erwartet. Bisher hat man nur die Fläche des Eises gemessen, Jetzt gibt es verlässlich Daten, dass auch das Resteis über Wasser nur noch halb so dick ist. Damit ist der weitere Schmelzprozeß vorprogrammiert, weil "zuviel warmes" Wasser drum rum.
Riesen ist ziemlich sicher nicht riskanter als zuhause bleiben ....
Schon mal Strandurlaub in Island vorbuchen!
Ich versuche Probleme zuerst pragmatisch anzugehen: Wenn ich befürchte, allein ein Hotel gar nicht mehr zu verlassen, sollte ich gar nicht erst reingehen! Das war die Motivation für meinen Gegenentwurf.LazyEyeOzzy hat geschrieben: ↑22 Mär 2023 09:07Moin zusammen,Hoppala hat geschrieben: ↑21 Mär 2023 21:59 Wenn du gar nicht erst in Hotels einkehrst, kannst du nicht drin festhocken!
Zelt, Schlafsack, fertig.
Wenn die Geldbörse es zulässt: spontan vor Ort Hostels und Privatzimmer (B&B, garni etc.) nutzen.
Oder nur im Zug schlafen
Im "klassischen" mittel- und nordeuropäischen Bereich ist es eigentlich überall sicher (falls das deine Bedenken auslöst).. Eventuell die richtig großen Großstädte meiden, erkennbare und obendrein unsichere Touris werden da auch gern mal ausgenommen. "Dank" Internationalisierung ist es nirgendwo so fremd, dass man gar nicht mehr zurecht käme.
Was macht dich unsicher? Wärst du auch unsicher, wenn du als Ostfriese nach Bayer fährst? Oder als Saarländer nach Sachsen-Anhalt? Die Unterschiede sind auch nicht viel größer, als Niederlande, Schweiz, Dänemark. Einfach mal "klein" anfangen.
ich weiß ja das viele diese Art zu reisen (Also typisches Backpacking und gucken was passiert) total lieben aber für mich wäre das ein absoluter Albtraum.
Zum einen müsste ich mich ziemlich einschränken mit meinem Gepäck und wäre Dauer gestresst wenn ich nicht wüsste wo ich die nächsten Tage schlafen soll >.<
Ich meine ich bewundere Leute die das können aber für mich wäre das kein Urlaub sondern purer Stress.
Allerdings könnte ich mir gut vorstellen alleine zu reisen.
Wenn ich zb. auf Dienstreise bin und nach der Arbeit noch Zeit habe gucke ich mir auch gerne alleine die Umgebung an und unternehme sachen.
(Wobei ... im Lichte des Forums besehen: welche bessere Motivation gäbe es, im Hotel "gezwungenermaßen" jemand kennzulernen - um dann die Betten gar nicht mehr zu verlassen ... )
Dein "Albtraum" ist recht profan. Das Schöne an Urlaub ist ja unter anderem, dass man den ganzen gewohnten Quatsch hinter sich lässt. Eine der für mich wichtigen Erfahrungen war, wie wenig mensch tatsächlich benötigt, um ganz wunderbar zu leben - und dass das meiste von kulturellem Druck und Erwartungshaltung anderer bestimmt ist.
Egal wie wenig man einpackt - spätestetens nach 1 Woche stellt man fest, dass man noch was hätte zuhause lassen können. Diese Erfahrung teile ich mit fast allen "Spontanreisenden". Diese Erfahrung wünsche ich jedem.
Andererseits gibt es Dinge, die sich fürs Wohlbefinden wirklich wertvoll erweisen: ein vernünftiges Multi-Taschenmesser und gute, funktionale Regenkleidung zum Beispiel. Und dass man gute Grundgesundheit hat und fit genug ist, um sich bei egal was nicht zu verletzen und sich von jeder Strapaze rasch wieder zu erholen (eine einsame Waldwanderung auf kaum erkenbaren Routen macht nur ohne verstauchten Knöchel Spaß ...) .
Die Sichtweise auf Materielles verschiebt sich. Unsere Welt ist voller sinnlosem Müll und bekloppten Prioritäten. (Nein, ich bin bestimmt kein Öko-Minimalist - aber zu wissen bzw. erfahren zu haben, was am Ende wichtig ist und was nicht, und wofür man seine Lebenszeit aufwendet, finde ich sehr nützlich.)
Meine erste "Alleintour" war auch gleichzeitig mein erster größerer Urlaub (nach den üblichen Familienausflügen). Wirklich wichtig für die ""Sicherheit" war nur, das Rückfahrticket in der Tasche zu haben. Meine Vorerfahrung waren nur die üblichen Familienurlaube (bei 4 Personen und einem Kleinwagen -.nach heutigen Verhältnissen, damals Mittelklasse - ist Beschränkung beim Kofferpacken Pflicht) "Ferien auf dem Bauernhof" u. ä., kleinere "langes-Wochenende-Touren" mit den Eltern, bei denen an irgendeinem Gasthof übernachtet gemacht wurde (Internet für Vorrecherche war noch nicht; man nahm, was da es gab) oder selten denn auch mal im Auto (geht alles); sowie halt die üblichen Klassenfahrten etc, in der Gruppe und fest gebuchten Unterkünften max 1 Woche.
Insgesamt also alles andere als Globetrotter-Erfahrung. Aber halt auch alles recht "einfach" bzw. nicht luxuriös. Wichtigste Erfahrung: "das geht alles irgendwie und macht dem Erlebnis keinen Abbruch". Und: "sieh zu, dass du die Heimfahrt gesichert hast - denn dann kann passieren was will, nach Hause geht's immer."
Was soll schon passieren? Wie gesagt: für den Anfang würde ich eine Zielregion wählen, in der man sich halbwegs orientieren (auch:mit den Menschen vor Ort kommunizieren) kann.
Alles halb so wild.
Die beste Erfahrung: wenn es wirklich mal unangenehm wurde, kamen meist ganz von selbst Menschen und haben mir selbstlos aus der Patsche geholfen. Natürlich ist das nicht die Mehrheit. Aber es gibt diese Menschen, überall.
Schlafen kann man übrigens so gut wie überall. Auch deshalb empfehle ich, nicht unbedingt die Großstädte als erstes ins Visir zu nehmen. Mal ne Nacht im Park, unterm Vordach einer Kirche, im Wetterunterstand im Wald o.ä. - geht alles mal. (Danach ist der Waschraum auf dem Campingplatz Luxus pur.) Und mit etwas Kohle in der Tasche findet sich wirklich überall auch spontan - notfalls im nächsten Ort - eine "feste" Unterkunft.
So ein bisschen habe ich die Vermutung, dass die Verfügbarkeit von Infos übers Internet dazu führt, dass alles, was man nicht vorher gecheckt und festgemacht hat, als "No go" erscheint. Ich ertappe mich ja selbst dabei.
Aber: Sind die Leut vor 30, 40, 50 Jahren nicht auch in Massen verreist - auch in unbekannte ferne Gegenden - auch allein - auch ohne Reisebüro? Wie haben die sich "informiert? Mit Glück einen Prospekt zugeschickt bekommen und ein paar Telefonate. Eventuell ein paar Empfehlungen aus zweiter Hand Alles andere vor Ort.
Unterkunft wurde telefonisch reserviert. Ohne Vorkasse und weitere Bestätigung (eventuell gab's mal ne Postkarte).
Was soll passieren, was mir nicht genauso zuhause passieren könnte?