Henrietta hat geschrieben: ↑16 Jun 2023 12:10
Das schreibst Du ja immer wieder mal gerne:-) Finde ich aber eine manchmal nicht wirklich zielführende verallgemeindernde Floskel.
Mal sehr überspitzt formuliert, hier schriebe zB jemand:
Ich wasche mich nicht gern und Zähne putzen mag ich auch nicht. Meint ihr, ich sollte das ändern? Hätte ich dann mehr Chancen bei Frauen?"
Und dann kommt: "bei der richtigen ist es eh egal und sonst wäre es nicht die richtige".
Kann man machen - und warten. Die Wahrscheinlichkeit, damit dann jemanden zu finden, wird nicht sehr hoch sein.
Damit macht man es sich sehr einfach, wenn man diese Dinge einfach so wegfloskelt, obwohl man vielleicht aktiv was daran ändern könnte, was einen auch selbst weiterbringen kann.
Keinen Partner zu haben/für sich gewinnen zu können ist ja meist ein Gesamtpaket aus unterschiedlichen sozialen/charakterlichen/psychischen Defiziten oder Hemmnissen. Sich dann zu sagen "wer das nicht an mir akzeptiert, ist eh nicht der/die richtige", führt sehr wahrscheinlich nicht dazu, dass man seine Hemmnisse überwindet und aktiv wird.
Aber vielleicht trägt es dazu bei das man sich selber mehr akzeptiert so wie man ist.
Also klar ich weiß was du meinst.
Ich benutze diesen Satz sehr gerne, weil er mir geholfen hat.
Ist sicher sehr abhängig von dem Menschen, der ihn verwendet.
Wenn wir dein Beispiel nehmen, ich wasche mich nie und putze mir nie die Zähne, wird man vermutlich nur Frauen finden, die das genau so tun.
Wenn mich das aber nicht stört, ich keine Ambitionen habe das zu ändern oder mich anderweitig zu verbessern, muß einem halt klar sein das man lange suchen muss.
Sicher wäre es für die Person vorteilhaft, sich mal anfangen zu waschen und Zähne putzen.
Aber das wäre dann ja auch nur die Spitze vom Eisberg.
Genau wie das ausziehen von zuhause.
Ich glaube ich will nur sagen, daß man lieber slow machen sollte, ausziehen ist schon ein riesen Schritt, der sicher wichtig ist.
Dabei aber aufpassen sollte, sich nicht zu überfordern, weil es immer unendlich viele Sachen gibt die man verbessern könnte.
Mir hat es geholfen, Dinge zu akzeptieren, statt alles verbessern/ändern zu wollen.
Aber das bin auch nur ich, bin leicht überfordert, zumindest wenn es um die Arbeit an mir selber geht
Und abschließend noch, die Wahrscheinlichkeit das man eine Frau findet, bei der man unangenehme Themen immer möglichst "umschifft" statt sie zu akzeptieren und so zu erzählen wie sie sind, ist vermutlich auch nicht sehr hoch.