Mefi hat geschrieben: ↑18 Aug 2023 12:06
Nur ist es blöderweise so, dass menschliche, attraktive traits direkt mit positivem Effekten verbunden sind, (hohe Testo,/Estrogen-Werte etc.) Da muss keine Verschwendung stattfinden. Etwas, was als Attraktiv wahrgenommen wird, hat auch immer einen positiven Zweck. Warum sollte es sonst attraktiv und erstrebenswert sein?
Was ist Ursache und was ist Wirkung? Wir Menschen nehmen uns nicht nur als attraktiv wahr, sondern wir bewerten jemanden auch als attraktiv. Attraktivität ist also nicht nur Beobachtung sondern auch Bewertung, dieser Unterschied ist wichtig, denn wenn wir attraktivere Menschen zusätzlich für erfolgreicher sowie fähiger halten, erzeugen wir eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Sind also schöne Menschen erfolgreicher weil fähiger oder sind fähigere Menschen erfolgreicher und zugleich schöner? Macht Erfolg attraktiv? Wer genug Geld hat, kann sich bis zu einem gewissen Grad Schönheit "kaufen". Es gibt einige Studien, welche sich mit diesem Bias beschäftigen.
Um welchen Aspekt geht es Dir mit Deiner Frage? Die "Evolution" trifft keine Entscheidungen, in welche "Richtung" sich eine Spezies entwickelt. Es gibt keinen "erstrebenswerten" Pfad. Es gibt Variationen und wenn diese Variationen auf Umstände treffen, welche einen Selektionsdruck für diese Art beinhalten, dann wird eine Variation, welche unter diesen spezifischen Umständen die Fitness erhöht, sich eher verbreiten als diejenige ohne diese Variation.
Hohe
Hormonwerte gehen auch mit gesteigertem Krebsrisiko einher. So gibt es bei jeder Veränderung immer auch Nachteile, welche ggf. erst sehr viel später überhaupt ersichtlich werden. Warum ist Geld, Macht und Schönheit erstrebenswert? Weil Menschen glauben, dass sie mit diesen Dingen glücklicher wären. Es ist - je nachdem von "wie viel" wir hier sprechen - allerdings nicht zwangsläufig ein Garant für Glück. An der Spitze ist es auch immer einsam und Einsamkeit ist bei den wenigsten Menschen die Quelle von Glück. Die Frage wäre also aus meiner Sicht eher: Warum erscheint es uns so attraktiv, mehr Geld/Macht/Schönheit haben zu wollen? Vielleicht weil wir einfach "dumm" sind und nicht willens sind, uns an unserem Leben zu erfreuen? Stattdessen konzentrieren wir uns darauf
unglücklich zu sein, indem wir uns permanent vergleichen und uns darauf konzentrieren was wir nicht haben.
Welchen evolutionären Vorteil bietet die Fähigkeit mit dem eigenen Leben unglücklich zu sein? Während ich ein gewisses Maß an Unzufriedenheit mit den eigenen unerfüllten Bedürfnissen so kanalisieren kann, dass ich aktiv werde, um meine Bedürfnisse zu erfüllen, so wird mich das Empfinden von Unglück eher in die Resignation führen, weil wie sollte ich
Fortuna für mich begeistern können. Die Vorstellung in der "Genlotterie" eine Niete gezogen zu haben, ist ein Quell lebenslänglichen Unglücks. Wie wir auf unser Leben und dessen Möglichkeiten blicken liegt allerdings bei uns.