Diskussionsstil
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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Diskussionsstil
Aus aktuellem Anlass (Fall pumba, aber es gab/gibt auch andere ähnliche Fälle) wollte ich mal das folgende zum Diskussionsstil hier im Forum loswerden:
Mich nervt es, wenn jemand immer von "man" spricht, "Fakten" herbeizieht (wobei die zitierten "Studien" meist sowas von gar nichts aussagen) und "die Gesellschaft" wahlweise "die Frauen" oder "die Männer" für seine ganz individuelle Misere verantwortlich macht.
So kann man nicht diskutieren. Zum einen wird einem durch "Fakten" und "Wahrheiten" und Verallgemeinerungen die eigene persönliche Meinung abgesprochen, weil dann alles andere ja nur noch falsch sein kann. Zum anderen kommt man so nie an den Kern des Problems desjenigen und kann ewig einfach nur im Kreis diskutieren.
Ich finde es deshalb viel konstruktiver (und sympathischer ) wenn mehr mit "ich" und "meine Meinung" bzw. "meine ganz spezielle Erfahrung" ohne gleich zu verallgemeinern diskutiert wird.
Allgemein finde ich Leute mit anderer Meinung interessant und diskutiere gerne
Mich nervt es, wenn jemand immer von "man" spricht, "Fakten" herbeizieht (wobei die zitierten "Studien" meist sowas von gar nichts aussagen) und "die Gesellschaft" wahlweise "die Frauen" oder "die Männer" für seine ganz individuelle Misere verantwortlich macht.
So kann man nicht diskutieren. Zum einen wird einem durch "Fakten" und "Wahrheiten" und Verallgemeinerungen die eigene persönliche Meinung abgesprochen, weil dann alles andere ja nur noch falsch sein kann. Zum anderen kommt man so nie an den Kern des Problems desjenigen und kann ewig einfach nur im Kreis diskutieren.
Ich finde es deshalb viel konstruktiver (und sympathischer ) wenn mehr mit "ich" und "meine Meinung" bzw. "meine ganz spezielle Erfahrung" ohne gleich zu verallgemeinern diskutiert wird.
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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Re: Diskussionsstil
Blau, ich stimme dir zu. Gestern las ich jedoch eine Reaktion auf einen in "ich" Form geschriebenen Beitrag, der sich genau darüber aufregte. Schätze mal, dass man es auch hier nicht allen recht machen kann.
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Re: Diskussionsstil
Das bleibt halt in vielen Punkten bei der AB-Problematik nicht aus gerade wenn man Tendenzen, allgemeine Verhaltensmuster, Mainstream deutlich machen will. Und da ja vieles nicht schwarz oder weiß ist sondern auch vieles dazwischen... die Problematik total unterschiedlich geht es oft nicht anders.
Re: Diskussionsstil
Sehe ich genauso.
Wobei natürlich erlaubt sein muss, Sachen, die (nach Einschätzung des betreffenden Posters) tatsächlich weitgehend allgemeingültig sind, auch so zu benennen.
Und unbestreitbare Fakten (ja, so etwas gibt es) sollte man auch erwähnen dürfen, wobei deren Interpretation selbstverständlich Diskussionen offensteht.
Wobei natürlich erlaubt sein muss, Sachen, die (nach Einschätzung des betreffenden Posters) tatsächlich weitgehend allgemeingültig sind, auch so zu benennen.
Und unbestreitbare Fakten (ja, so etwas gibt es) sollte man auch erwähnen dürfen, wobei deren Interpretation selbstverständlich Diskussionen offensteht.
Re: Diskussionsstil
Diese Verallgemeinerungen schleichen sich bei jedem hin und wieder ein.Blau hat geschrieben:
So kann man nicht diskutieren.
Aber klar, du hast schon recht, auch mir würde es besser gefallen, wenn die Subjektivität der Beiträge nicht unkenntlich gemacht werden würde.
Re: Diskussionsstil
Ja, den Beitrag hab ich auch noch in Erinnerung und der hat mich ziemlich irritiert. Da stellte sich mir spontan die Frage, wie denn die Autorin hätte sonst schreiben sollen....SciFiGirl hat geschrieben:Blau, ich stimme dir zu. Gestern las ich jedoch eine Reaktion auf einen in "ich" Form geschriebenen Beitrag, der sich genau darüber aufregte. Schätze mal, dass man es auch hier nicht allen recht machen kann.
Was den Eingangsbeitrag angeht, seh ich es auch so. Gut, ich kann verstehen, dass es schnell mal unbeabsichtigt zu Verallgemeinerungen kommen kann. (unpräzise ausgedrückt, falsch interpretiert etc. ) Aber wenn es provoziert wird, nervt es mich schon.
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Re: Diskussionsstil
Ohne Dir jetzt widersprechen zu wollen, aber eine Sache sollte man vielleicht auf dem Schirm haben. Wir äußern erstmal persönliche Meinungen. Oft denken wir, dass diese (auch) auf allgemeingültigen Aussagen und Fakten beruhen, aber das muss von der Gegenseite nicht so gesehen werden. Ich bin öfters in Foren mit naturwissenschaftlichen Themen unterwegs. Man könnte ja meinen, dass es dort viel weniger emotional und wesentlich rationaler zugeht. Weit gefehlt. Da werden von einem Teil der User Lehrbuchinhalte abgestritten, auf der anderen Seite werden Aussagen als Fakt hingestellt, die in der Wissenschaftswelt längst widerlegt wurden.IHaveForgivenJesus hat geschrieben:Wobei natürlich erlaubt sein muss, Sachen, die (nach Einschätzung des betreffenden Posters) tatsächlich weitgehend allgemeingültig sind, auch so zu benennen.
Und unbestreitbare Fakten (ja, so etwas gibt es) sollte man auch erwähnen dürfen, wobei deren Interpretation selbstverständlich Diskussionen offensteht.
Was ich sagen will, letztlich wird man sich nur auf den gemeinsamen Nenner einigen können, dass wir alle persönliche Meinungen von uns geben. Ob es sich dabei auch um allgemeingültige Aussagen und Fakten handelt, steht noch mal auf einem ganz anderen Blatt und manchmal ist es auch klüger nicht darauf zu beharren, dass man objektive Standpunkte von sich gibt.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
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Re: Diskussionsstil
Finde ich super! Die an anderer Stelle genannte "gewaltfreie Kommunikation" schließt das ja auch mit ein wenn ich mich an meine Ausbildung als Jugendgruppenleiter zurückerinnere.Blau hat geschrieben:Aus aktuellem Anlass (Fall pumba, aber es gab/gibt auch andere ähnliche Fälle) wollte ich mal das folgende zum Diskussionsstil hier im Forum loswerden:
Mich nervt es, wenn jemand immer von "man" spricht, "Fakten" herbeizieht (wobei die zitierten "Studien" meist sowas von gar nichts aussagen) und "die Gesellschaft" wahlweise "die Frauen" oder "die Männer" für seine ganz individuelle Misere verantwortlich macht.
So kann man nicht diskutieren. Zum einen wird einem durch "Fakten" und "Wahrheiten" und Verallgemeinerungen die eigene persönliche Meinung abgesprochen, weil dann alles andere ja nur noch falsch sein kann. Zum anderen kommt man so nie an den Kern des Problems desjenigen und kann ewig einfach nur im Kreis diskutieren.
Ich finde es deshalb viel konstruktiver (und sympathischer ) wenn mehr mit "ich" und "meine Meinung" bzw. "meine ganz spezielle Erfahrung" ohne gleich zu verallgemeinern diskutiert wird.
Allgemein finde ich Leute mit anderer Meinung interessant und diskutiere gerne
Jeder hier in diesem Forum ist vermutlich gerade hier weil er schlechte Erfahurngen gemacht hat, also macht es meines Erachtens mehr Sinn von diesen persönlichen Erfahurngen zu sprechen anstatt von diesen direkt auf die ganze Welt zu schließen. Und wenn jemand gerne über "allgemeine" Zustände in der bösen Welt reden möchte, dann findet man dazu doch ganz sicher auch ne Quelle, die diese Meinung untermauert. Und wenn nich - tja - dann ist es wohl eine Vermutung aufgrund eigener persönlicher Meinung aber alles andere als ein "Fakt".
Re: Diskussionsstil
Generell kann ich dem Eingangspost zustimmen. Da an einer Kommunikation aber immer Sender und Empfänger gehören, hilft es manchmal vielleicht schon, wenn sich der Empfänger innerlich etwas distanziert und erkennt, dass der Sender (s)eine Meinung dargelegt hat, die ich für mich ja nicht annehmen muss.
Re: Diskussionsstil
"Man" ist ein Wort der deutschen Sprache, das verwendet werden darf und sollte.Blau hat geschrieben:
Mich nervt es, wenn jemand immer von "man" spricht,
Im Kontext ist immer erkennbar, was man meint.
Sprechregeln halte ich nicht für sinnvoll, man ist hier nicht in der Schule, man hat hier keinen Lehrer vor der Nase.
Re: Diskussionsstil
Jetzt fassen wir uns alle an den Händen und sagen: "Alles ist gut!"
Im Ernst: Ich unterstütze das!
Im Ernst: Ich unterstütze das!
Re: Diskussionsstil
Grundsätzlich hast du Recht, aber ich denke die wirkliche Bedeutung dessen ist gering und diese Kritik wird häufig nur als willkommener Aufhänger benutzt um die getätigte Meinung anzugreifen.Blau hat geschrieben:Aus aktuellem Anlass (Fall pumba, aber es gab/gibt auch andere ähnliche Fälle) wollte ich mal das folgende zum Diskussionsstil hier im Forum loswerden:
Mich nervt es, wenn jemand immer von "man" spricht, "Fakten" herbeizieht (wobei die zitierten "Studien" meist sowas von gar nichts aussagen) und "die Gesellschaft" wahlweise "die Frauen" oder "die Männer" für seine ganz individuelle Misere verantwortlich macht.
So kann man nicht diskutieren. Zum einen wird einem durch "Fakten" und "Wahrheiten" und Verallgemeinerungen die eigene persönliche Meinung abgesprochen, weil dann alles andere ja nur noch falsch sein kann. Zum anderen kommt man so nie an den Kern des Problems desjenigen und kann ewig einfach nur im Kreis diskutieren.
Ich finde es deshalb viel konstruktiver (und sympathischer ) wenn mehr mit "ich" und "meine Meinung" bzw. "meine ganz spezielle Erfahrung" ohne gleich zu verallgemeinern diskutiert wird.
Allgemein finde ich Leute mit anderer Meinung interessant und diskutiere gerne
Beides ist irgendwo menschlich. Der Redner will seiner Aussage mehr Gewicht verschaffen indem er eine weitreichendere Gültigkeit als nur die eigene Meinung behauptet. Der Gegner will fühlt sich von den Aussagen angegriffen, will sie aber nicht widerlegen sondern weist sie alleine wegen Formfehlern zurück.
Im Allgemeinen krankt die Diskussion hier an einigen, immer wiederkehrenden Mechanismen.
Zunächst wird oft versucht, für komplexe Probleme einfache Erklärungen zu finden. Die können einen wahren Kern beinhalten, bleiben jedoch in ihrer Eindimensionalität leicht angreifbar. Auf der anderen Seite ist es manchmal nicht möglich ein Problem in seiner Gesamtheit aufzuzeigen (weil zu komplex) oder weil man nur einen bestimmten Teilaspekt davon beleuchten will. Hier mangelt es dann an der Bereitschaft vieler darauf einzugehen, weil sie den vermeintlichen, formellen Mangel dazu nutzen den Diskussionsansatz zu ersticken.
Ist dann jemand so versiert, dass er einen problematischen Denkansatz ausreichend geschickt und aggressionsarm formulieren kann um keinen Shitstorm auszulösen, dann wird das meist ein Werk von epischer Länge. Da kommt dann Kritik von den Teilnehmern mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne.
Man kann es tatsächlich niemals allen recht machen.
Re: Diskussionsstil
Danke, tausend Dank!Roscoe Arbuckle hat geschrieben:
Grundsätzlich hast du Recht, aber ich denke die wirkliche Bedeutung dessen ist gering und diese Kritik wird häufig nur als willkommener Aufhänger benutzt um die getätigte Meinung anzugreifen.
Re: Diskussionsstil
Roscoe Arbuckle hat geschrieben:
Zunächst wird oft versucht, für komplexe Probleme einfache Erklärungen zu finden. Die können einen wahren Kern beinhalten, bleiben jedoch in ihrer Eindimensionalität leicht angreifbar. Auf der anderen Seite ist es manchmal nicht möglich ein Problem in seiner Gesamtheit aufzuzeigen (weil zu komplex) oder weil man nur einen bestimmten Teilaspekt davon beleuchten will. Hier mangelt es dann an der Bereitschaft vieler darauf einzugehen, weil sie den vermeintlichen, formellen Mangel dazu nutzen den Diskussionsansatz zu ersticken.
Auch dafür: Danke.
Man kann es auch so sagen: Kein Klischee fällt vom Himmel. Jedes enthält immer auch einen Wahrheitskern.
Re: Diskussionsstil
Das ist natürlich völlig richtig und sollte von mir auch nie bestritten werden.BartS hat geschrieben:Ohne Dir jetzt widersprechen zu wollen, aber eine Sache sollte man vielleicht auf dem Schirm haben. Wir äußern erstmal persönliche Meinungen. Oft denken wir, dass diese (auch) auf allgemeingültigen Aussagen und Fakten beruhen, aber das muss von der Gegenseite nicht so gesehen werden. Ich bin öfters in Foren mit naturwissenschaftlichen Themen unterwegs. Man könnte ja meinen, dass es dort viel weniger emotional und wesentlich rationaler zugeht. Weit gefehlt. Da werden von einem Teil der User Lehrbuchinhalte abgestritten, auf der anderen Seite werden Aussagen als Fakt hingestellt, die in der Wissenschaftswelt längst widerlegt wurden.IHaveForgivenJesus hat geschrieben:Wobei natürlich erlaubt sein muss, Sachen, die (nach Einschätzung des betreffenden Posters) tatsächlich weitgehend allgemeingültig sind, auch so zu benennen.
Und unbestreitbare Fakten (ja, so etwas gibt es) sollte man auch erwähnen dürfen, wobei deren Interpretation selbstverständlich Diskussionen offensteht.
Was ich sagen will, letztlich wird man sich nur auf den gemeinsamen Nenner einigen können, dass wir alle persönliche Meinungen von uns geben. Ob es sich dabei auch um allgemeingültige Aussagen und Fakten handelt, steht noch mal auf einem ganz anderen Blatt und manchmal ist es auch klüger nicht darauf zu beharren, dass man objektive Standpunkte von sich gibt.
Ich hatte bei meinem Posting an Sachen gedacht wie z.B. den Männerüberschuss in den unteren Altersgruppen. Den gibt es nun einmal nachweislich, deswegen sollte man das erwähnen dürfen, ohne dafür angegriffen zu werden. Wenn man daraus Meinungen über sich hieraus ergebende Konsequenzen für den Partnermarkt ableitet, sind diese Meinungen dagegen selbstverständlich argumentativ angreifbar.
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Re: Diskussionsstil
Natürlich, ich meinte die Verwendung von "man" auch nicht so, dass es generell weggelassen werden sollte (schaffe ich ja selber auch nicht ), aber dass sich diverse/einige/jeder vielleicht ein bisschen besser überlegen sollte, wie er/sie es einsetzt. Wenn ich zum Beispiel lese: "Gestern beim Einkaufen hatte man es wieder vor Augen" dann frage ich mich schon, wieso persönliche Erlebnisse nicht auch als persönliche Erlebnisse beschrieben werden können. Bei manchen hier habe ich halt auch den Eindruck, dass sie sich damit von ihren persönlichen Erfahrungen/Einstellungen distanzieren. Wäre sicher interessant das mal aus psychologischer Sicht zu analysierenLion hat geschrieben: "Man" ist ein Wort der deutschen Sprache, das verwendet werden darf und sollte.
Im Kontext ist immer erkennbar, was man meint.
Sprechregeln halte ich nicht für sinnvoll, man ist hier nicht in der Schule, man hat hier keinen Lehrer vor der Nase.
Klar, offensichtliche Tatsachen soll jeder gerne offen benennen (wenn möglich mit Angabe der Quelle), aber das denke ich hat ja auch noch kein Problem bislang dargestellt. In Bezug auf den Männerüberschuss in jüngeren Jahren wurde ja auch nicht wirklich diskutiert ob es den jetzt gibt oder nicht, sondern ob er irgendeinen Einfluss hat auf die persönliche Beziehungslosigkeit.
Als Quelle für "Tatsachen" irgendwelche Umfragen heranzuziehen finde ich allerdings fast immer fragwürdig. Meist sind bei den Studien nicht wirklich Angaben über Stichprobenauswahl und Art der Erhebung gegeben. Wenn von einer Umfrage unter 1000 Leuten auf die Gesamtbevölkerung in Deutschland geschlossen wird finde ich das aus statistischer Sicht extrem unseriös. Letztendlich drehen sich Journalisten, die aus irgendwelchen Umfragen was interessantes schreiben wollen, häufig die Ergebnisse auch so hin dass es spannend klingt. Ob die Datenbasis überhaupt valide ist und genannte Unterschiede signifikant fällt dann schnell mal unter den Tisch.
Re: Diskussionsstil
Absolut. Ergebnisse irgendwelcher Umfragen oder nichtrepräsentativer Studien fallen selbstverständlich nicht in den Bereich "unbestreitbare Fakten", sondern eigenen sich höchstens als Diskussionsgrundlage.Blau hat geschrieben:Als Quelle für "Tatsachen" irgendwelche Umfragen heranzuziehen finde ich allerdings fast immer fragwürdig. Meist sind bei den Studien nicht wirklich Angaben über Stichprobenauswahl und Art der Erhebung gegeben. Wenn von einer Umfrage unter 1000 Leuten auf die Gesamtbevölkerung in Deutschland geschlossen wird finde ich das aus statistischer Sicht extrem unseriös. Letztendlich drehen sich Journalisten, die aus irgendwelchen Umfragen was interessantes schreiben wollen, häufig die Ergebnisse auch so hin dass es spannend klingt. Ob die Datenbasis überhaupt valide ist und genannte Unterschiede signifikant fällt dann schnell mal unter den Tisch.
Re: Diskussionsstil
Meine Ansichten, und meine Meinung sindBlau hat geschrieben:Aus aktuellem Anlass (Fall pumba, aber es gab/gibt auch andere ähnliche Fälle) wollte ich mal das folgende zum Diskussionsstil hier im Forum loswerden:
Mich nervt es, wenn jemand immer von "man" spricht, "Fakten" herbeizieht (wobei die zitierten "Studien" meist sowas von gar nichts aussagen) und "die Gesellschaft" wahlweise "die Frauen" oder "die Männer" für seine ganz individuelle Misere verantwortlich macht.
So kann man nicht diskutieren. Zum einen wird einem durch "Fakten" und "Wahrheiten" und Verallgemeinerungen die eigene persönliche Meinung abgesprochen, weil dann alles andere ja nur noch falsch sein kann. Zum anderen kommt man so nie an den Kern des Problems desjenigen und kann ewig einfach nur im Kreis diskutieren.
Ich finde es deshalb viel konstruktiver (und sympathischer ) wenn mehr mit "ich" und "meine Meinung" bzw. "meine ganz spezielle Erfahrung" ohne gleich zu verallgemeinern diskutiert wird.
Allgemein finde ich Leute mit anderer Meinung interessant und diskutiere gerne
zurückzuführen auf persönliche Erfahrungswerte...
Re: Diskussionsstil
Es ist sicher nicht verkehrt, ein bisschen auf seine Worte zu achten. Aber wenn man emotional sehr aufgewühlt ist, gelingt das nicht immer. Und ich finde, da sollten auch die Leser ab und zu ein bisschen Vernunft und Empathie mitbringen, anstatt jedes Wort auf die Goldwaage zu legen und sich persönlich wer weiß wie auf den Schlips getreten zu fühlen. Ich finde, da nehmen sich einige auch selbst ein bisschen zu wichtig, dass sie sich von jedem "Scheiß" angegriffen fühlen. Abgesehen davon muss man ja nun irgendwie seine Meinung, seine Gedanken, seine Gefühle formulieren. Dem einen liegt das mehr, dem anderen weniger. Auch das sollte man beim Lesen im Hinterkopf haben, bevor man sich über eine unglückliche Formulierung "künstlich" aufregt.
Re: Diskussionsstil
Die Idee mit den ich-Botschaften finde ich nicht schlecht.
Viel schlimmer aber als das Wort "man" finde ich allerdings das Wort "du"
Viel schlimmer aber als das Wort "man" finde ich allerdings das Wort "du"