BartS hat geschrieben:Teetrinker hat geschrieben:Die Konstellation "mAB nimmt nicht die Erstbeste und wird dafür kritisiert" existiert praktisch kaum - kommt vielleicht mal vor, aber nicht nennenswert oft, hat von daher keine (für _diese_ Diskussion) Bedeutung.
Genau das sehe ich ein bisschen anders und genau aus dem Grund ist auch dieser Thread entstanden.
Wie kann man das anders sehen, ohne ziemlich viele Beiträge fehl zu interpretieren?
Anders gesagt: der Eindruck, dass du ziemlich schnell auf 180 bist (auch wenn du das in gewähten Worten zum Ausdruck bringst), speist sich auch aus solchen Überreaktionen.
Nebenbei: die Worte "Wahlfreiheit" bzw,. "Auswählen" und "Ansprüche" fallen in diesem Zusammenhang recht oft. Ich halte sie für ziemlich fehl am Platz. Denn sie setzen voraus, dass es etwas zum Wählen und Bemessen gibt: also zum Beispiel interessierte Kandidaten, die quasi nur darauf warten, "gewählt" zu werden. Wie im Supermarkt, wo man sich aus den 23 Joghurtprodukten halt eins aussuchen darf.
Das ist aber nicht die Realität der Beziehungsfindung. Die Realität ist, dass wir alle gleichzeitig Joghurt und Käufer sind, und beide Aspekte nach unserem besten Wissen und Gewissen ausgestalten sollten. Und zum Ausgestalten des "Käuferaspekts" gehört, sich nicht auf die eine Sorte Joghurt zu versteifen, die man vor 15 Jahren auf einem portugiesischen Bauernmarkt so fabntastisch fand (oder noch arger: in seiner Fantasie als den einen erstrebenswerten Joghurt postuliert). Sondern die vorhandenen Möglichkeiten zu nutzen. Und ist kein Joghurt dabei, schaut man mal beim Käse.
Wer nun ein motivierter = hungriger Käufer ist, mit ausreichend Barmitteln (=Minimum "handelsüblicher" Attraktivität) versehen, und ein ums andere Mal durch die Supermärkte streift, und dann jedes Mal mit leeren Händen den Kassenbeereich verlässt, weil "hier war wieder nix zu finden - alle haben volle Einkaufskörbe - es ist unfair, dass ausgerehcnet ich dauernd Hunger schieben muss!", der provoziert geradezu die Frage, ob es mit seinem Hunger tatsächlich so weit her ist, oder ob er nicht eventuell testweise mal im Kühlregal zugreifen sollte.
Und manchmal(!) hab ich auch den Eindruck, der ein oder andere greift dann absichtlich zu dem Glas eingelegter Chilli (weil er ja "anders" ist, dem "Üblichen" nicht traut, er das "Besondere" sucht), um dann vehement festzustellen, das "einfach was nehmen" nun wirklich der Schlechteste aller Vorschläge war und er jetz erst recht Bauchgrimmen hat. Und in Zukunft garantiert nur den einen Spezialjoghurt nehmen wird! (Wird nur leider nicht mehr hergestellt ...)
Allerdings könnte man dem entgegenhalten, dass der Vorschlag "nimm halt mal was!" eine gewisse "Kundenkompetenz" (= Alltagsverstand) nicht ausgeschlossen hatte. Wenn ich mich ncht auskenne, schuae ich an der Kasse, was die Leut so nehmen, und packe mir halt erst mal eine TK-Pizza (oder den miestgekauften Joghurt, soviel "Auswahl" darf sein). Und arbeite mich dann von da aus in für mich passendere Gefllde vor.
In der Realität der Beziehungsfindung "wählen" wir nicht, soindern wir finden und werden gefunden und wenn beides zusammenfällt, hat es fürs Erste geklappt.
Das hat sowohl einen Zufallscharakter, als auch die Offenheit, Vorstellungen über Bord zu werfen, wenn die Situation gerad danach ist, als auch die Bereitschaft, sich so "attraktiv" und "auffindbar" wie (es einem persönlich) möglich ist zu verhalten, als auch die Anerkennung des Selbstschutzes, dass man sich nicht sehenden Auges ins Unglück stürzt (= Ansprüche). "Ansprüche" sollten eine Minimalsicherung darstellen, keine Idealforderung. Und wenn beim "minimal" am Ende es nie was in den Einkaufskorb und durch den Kassenberreich schafft, nutzt es einem gar nichts, Ansprüche und Auswahlverhalten aufrecht zu erhalten.
Zuisatzanmekrung;: für diejenigen, die gar überhaupt nie den Supermarkt von innen sehen und sich fragen wo denn Joghurt und Käse nur herkommen: doch, das gibt es überall. Setzt allerdings auch wieder eine Minimal-Alltagskompetenz voraus - dann werden die Supermarkteingänge sichtbar.
Das ist jetzt doch länge rgeworden als beabsichtigt,. Langer Rede kurzer Sinn: Achtet mal auf die Auswahl eurer Worte. Sie prägen mit, wie ihr die Realität seht. Sie beschreiben nicht nur.
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