Ab wann habt ihr euch als ABs gefühlt?

[Arikari]

Mich würde mal interessieren, ab welchem Alter den Leuten hier ihre AB-Problematik bewusst geworden ist. Gab es vielleicht sogar ein Schlüsselerlebnis, das euch quasi die Augen geöffnet hat?

Per Definition gilt man ja erst ab 20 als AB, davor noch als Spätzünder oder so ähnlich. Allerdings hat sich z.B. in meinem Fall schon deutlich eher (so mit 16) abgezeichnet, dass ich Probleme habe, mich auf das andere Geschlecht einzulassen, was ich dann aber lange und erfolgreich verdrängt habe. Als Teeny war ich leider jahrelang in einen Mitschüler verschossen, der sich absolut gar nichts aus mir machte (und auch sonst aus niemandem). Ich war aber so auf ihn fixiert, dass mir alle anderen Jungs sprichwörtlich am Arsch vorbei gingen - und so hab ich sowohl den Anschluss verpasst als auch ein dauerhaft angeknackstes Selbstwertgefühl davongetragen. Der Beginn meiner unseligen AB-Karriere...

[orthonormal]

So mit 21, zu Beginn meines Studiums. Vorher hatte ich den seltsamen Plan, mein Leben lang Single bleiben zu wollen.

[Lazarus Long]

So ab Mitte 20, bis Ende 20 hätte ich mich als Spätzünder verstanden.

Mir ist eh etwas unklar, warum es etwas gutes sein soll, sich möglichst früh als AB fühlen zu können - gefühlsmäßig, würde ich lieber möglichst spät in diese Gruppe reinrutschen wollen.

[NBUC]

Ich habe mit dem sich abzeichnenden Verkacken bei meinem letzten OdB so mit 37 diverse Schlagworte gegoogled und bin dann hier gelandet.
Bis dahin bin ich so bis Ende des letzten Jahrtausends immer davon ausgegangen das wird noch etwas und danach hatte ich das Thema Frauen weitgehen bis auf eine Unterbrechung als Dummheit zufrieden abgehakt.

[fidelchen]

Erst nach meinem Studium habe ich mir so langsam wirklich ernsthafte Gedanken über das Thema gemacht... Zuvor war es mir gelinde gesagt egal...

Klar manchmal hatte ich Sehnsucht nach einer Partnerin, aber das war kein Problem das mich wirklich sehr beschäftigt hat. Mein Freundes und Bekanntenkreis war auch größtenteils Single. Wobei ich ja auch ehrlich zugeben muss, dass ich zwischen 19 und 21 Jahren eine wildere Zeit hatte mit kurzen Liebesgeschichten und einer Beziehung von 6 Monaten... Nach der Zeit war aber nichts mehr, ich wollte nicht und nun erst seit ca. ein Jahr (die Anmeldung) ist mir bewusst wo ich inzwischen stehe und seit 7 Monaten bin ich sogar richtig aktiv auf Suche.

Also wirklich als AB gefühlt habe ich mich seit ich den Begriff kenne. Also März 2014!

[schmog]

Ab spätestens 20, als fast alle im Militär Freundinen hatten.

[Einsamer Igel]

Nachdem ich dieses Forum entdeckt habe.

[Leontes]

Erst nach meinem Studium habe ich mir so langsam wirklich ernsthafte Gedanken über das Thema gemacht... Zuvor war es mir gelinde gesagt egal...

So ist es bei mir auch. Erst seit Ende des Studiums habe ich erstmals die Situation, dass am Horizont kein großes Ziel mehr steht und nun das Leben an sich an der Reihe ist. Nun geht es darum zu erkennen, was zukünftig für mich wichtig ist und welche Ziele ich dementsprechend anstreben will. Hierbei lasse ich mir Zeit, denn im Moment geht es mir prima und ich handle getreu dem Motto: "Wenn du glücklich bist, versuche nicht noch glücklicher zu werden."

[Naimed]

Mit 28, nachdem meine erste kurze Beziehung in die Brüche gegangen war und ich auf der Suche nach Antworten dieses Forum entdeckte.

[Nightflyer]

Ich habe schon sehr früh bemerkt, dass irgendwas nicht mit mir "stimmt".
Mit 15, 16 war ich unsterblich in ein Mädchen in der Parallelklasse verliebt (und sie auch in mich), aber bereits da brachte ich es nicht auf die Reihe, ihr näherzukommen. Dabei gab sie mir praktisch schon mit Fackeln und Feuerwerk Signale ...
Aber irgendwie war mir das alles furchtbar peinlich. Ich wurde oft gehänselt und belächelt (auch von meinen Eltern), sobald ich Gefühle zeigte oder mich einem Mädchen näherte. Also habe ich meine erste große Liebe unterdrückt.

Danach kam erst mal die Ausbildung. Ab da begann auch der Psychoterrror in meinem Betrieb. Da hatte ich andere Sorgen.
Mit 20 erkrankte ich schwer und kämpfte die folgenden drei Jahre um meine Gesundheit und teilweise auch um mein Leben. Auch da hatte ich dann keinen Kopf dafür, mich mit meinem Singleleben auseinanderzusetzen.

Als ich mich dann mit knapp 24 endlich erholt hatte und neue Freundschaften aufbaute, merkte ich recht schnell, dass der Zug bereits abgefahren war. Überall sprach sich in Windeseile herum, dass ich chronisch krank bin und noch nie eine Freundin hatte, und das schreckte potentielle Partnerinnen sofort ab. Das ist bis heute so geblieben.

Bis ich 29 war, nahm ich das noch recht locker, tröstete mich mit Escort-Damen, mit Reisen, verfolgte meine Hobbys und Lebensziele.

Doch seit ich 30 bin, brodelt es in mir. Ab da wurde mir die ganze Problematik des AB-Seins erst bewusst. Seit dieser Zeit belastet mich mein Singleleben so sehr, dass ich mir psyhcoligische Hilfe holen musste und zeitweise Antidepressivas nehme. Weil ich nur noch spüre, wie mir die Zeit davonläuft und ich all die vielen verlorenen Jahre nicht mehr aufholen kann.

[Misconception]

Als ich in die Pubertät kam, war mein Selbstwertgefühl bereits unterirdisch. Mir war damals schon klar, "dass sich das andere Geschlecht niemals für mich interessieren würde". Ich hatte mich mit anderen Dingen abgelenkt, aber immer insgeheim den Wunsch gehabt, eine Beziehung zu führen. Blöd nur, dass ich mich so "asozial" verhalten habe, damit genau das nicht passierte. Die Zeit flog dann an mir vorbei und es passierte natürlich auch nichts. Der Wunsch nach einer Beziehung wurde erst im zarten Alter von 33 bei mir wirklich präsent. Das dürfte der Zeitpunkt gewesen sein, bei dem das AB-sein bei mir allgegenwärtig wurde.

[DonPhi]

Irgendwann zwischen "ich find die heiß und bei anderen klappts auch" (16 ca.?) und als ein gewisses Mädchen sich sehr viel mit mir abgegeben hat (mit 23) und ich mich ihr gegenüber unerfahren und unterlegen gefühlt habe.
War wohl eher ein langsamer Prozess, ich bin nicht Morgens aufgewacht und dachte "du hast ein Problem!"
Da so ein technisches Gymnasium aber eher "Nerds" als "Checker" anlockt, kam ich mir bis zum Studium (mit 20) eigentlich nicht sonderlich unnormal vor.

[orthonormal]

Da so ein technisches Gymnasium aber eher "Nerds" als "Checker" anlockt, kam ich mir bis zum Studium (mit 20) eigentlich nicht sonderlich unnormal vor.

Och, unter Mathematikern komme ich mir eigentlich auch ziemlich normal vor.

[Nasobem]

Mich würde mal interessieren, ab welchem Alter den Leuten hier ihre AB-Problematik bewusst geworden ist. Gab es vielleicht sogar ein Schlüsselerlebnis, das euch quasi die Augen geöffnet hat?

Mitte 20. Im Informatikstudium dürfte ich nicht gross aufgefallen sein, da habe ich mir darüber auch noch nicht viele Gedanken gemacht.

[Versingled]

Richtig bewusst wurde mir das erst, als ich mich hier angemeldet habe und das ist ja noch nicht so lange her. Aber das war dann schon ein richtiger Tritt in die Sprichwörtlichen meinen Status das erste Mal zu lesen. Davor habe ich mich einfach sierra-charlie-hotel-echo-india-sierra-sierra-echo gefühlt, war bis zum geht nicht mehr verbittert ... ich weiss auch nicht. Im Nachhinein muss ich sagen, dass schon ab dem Moment des ersten Interesses am anderen Geschlecht die AB-Karriere absehbar war ...

[Kurzschluss_Panik]

Also mir wurde es so allmählich mit 28 bewusst. Studium war beendet und ich hatte schon eine kurze Zeit gearbeitet.
Aber so richtig trat es ins Bewusstsein, als ich 30 geworden bin. Da habe ich gemerkt, dass es richtig schwierig werden wird, jemals eine passende Partnerin zu finden, wenn bis dato kein soziales Umfeld vorhanden ist und eigentlich keiner Notiz davon genommen hat, dass man schon so alt ist.

[Unknown Legend]

Den Begriff 'AB' hab ich erst kennengelernt, als ich dieses Forum gefunden habe. Und da ich diese Bezeichnung nie besonders zutreffend oder gelungen fand, habe ich mich auch nie als solcher gefühlt. Aber in der Zeit zwischen Login und Logout setzte ich mir gerne die AB-Mütze auf. Jedes Kind braucht seinen Namen ...

Ich war halt immer 'der ohne Freundin', der einsame Wolf, Langzeitsingle, etc. So richtig ernsthaft wurde mir meine Situation mit etwa 27 / 28 bewusst, als ich mich Hals über Kopf in eine Kommilitonin verknallte und deswegen den Kontakt zu ihr komplett abbrach, weil ich mir neben ihr dumm und unerfahren vorkam. Das war so eine Art Schlüsselerlebnis für mich ...

[Beginner]

Nun ja bei mir war es so wie bei Arikari, so mit 16/17. Das verfolgt mich bis jetzt....

Ich war auch soo tief am Boden dass ich einfach mal eine Freundin erfunden habe. So dass ich nicht komplett als Totalversager da stehe. Im Nachhinein habe ich es bereut.

Der Begriff AB habe ich erst vor kurzem entdeckt und es ist ein kleiner Trost dass es nicht nur mir so geht.
Dafür ein DANKESCHÖN. Auch wenn es nur ein kleiner Trost ist.

[Aschenputtel]

Erst mit 32 Jahren. Aber im Grunde wusste ich schon mit 16, dass ich niemals einen Freund haben werden.

[Hareton Earnshaw]

Nach dem Studienende wurde mir klar, dass es bei mir nicht "nur etwas länger dauert".