Ab wann habt ihr euch als ABs gefühlt?

[Montecristo]

Ab Mitte 30 als ich mit dem Onlinedating angefangen habe. Vorher hatte ich nur sporadische RL-Dates, da dachte ich noch es läge an den mangelnden Möglichkeiten.

[Sonnenklar]

Ich denke und hoffe immer noch als ein Ü40, dass ich irgendwann eine Partnerin haben werde und mit ihr alles machen werde, was dazugehört, obwohl ich eigentlich überhaupt nichts mache, dass es mal so kommen könnte.

Mein Problem ist und wäre glaube ich nicht, dass ich bis jetzt keine Gelegenheiten oder auch Angebote von Frauen bekommen oder auch gehabt hätte, sondern, dass ich in den entscheidenden Momenten und Situationen Panik, Stress und totale Blockaden bekommen habe und entweder immer abgehauen bin oder ich mich automatisch so verhalte, dass sie überhaupt kein Interesse mehr an mir haben kann.

Als Jugendlicher oder junger Erwachsener war es noch nicht so extrem, aber wie der Zufall will, war ich in den Momenten, wo Frauen Interesse für mich gezeigt haben, mein Interesse immer bei anderen Frauen, die ich aber natürlich dann nicht bekommen habe.

Sicherlich wird es immer schwieriger für mich (aber was soll ich machen ), aber ich hoffe immer noch, dass irgendwann eine Frau mich an die Hand nimmt und trotz meiner Panik und komischen Verhaltens mich regelrecht nimmt.

Mehr muss ich wohl nicht schreiben.

[Quax]

So mit Mitte zwanzig fühlte ich mich als Spätzünder, als AB fühle ich mich erst seit Februar diesen Jahres als ich entdeckte das es diese Bezeichnung überhaupt gibt, vorher kannte ich das nicht. Durch diese Entdeckung bin ich auch zu diesem Forum gekommen.

[Mannanna]

Was fühlt ein AB denn so?
Bei mir war es so mit 24-25 Jahren, daß ich nicht nur beim wi..en an Frauen gedacht habe.

Manche hier scheinen ja recht verzweifelt bis depressiv zu sein, weil sie Single sind. Bei mir kam die Sache immer nur so an zweiter bis dritter Stelle hinter anderen Problemen, von daher weiß ich nicht, ob ich mich überhaupt schon mal so richtig als AB gefühlt habe.
Und mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, daß ich für die traute Zweisamkeit irgendwie nicht gemacht bin. Ich habe mich mit meinem Single-Dasein abgefunden und habe wahrscheinlich den Zeitpunkt verpaßt, an dem man sich noch in eine Partnerschaft hineinfinden kann. Falls es doch noch mal passieren sollte: Schön, aber irgendwie gezielt darauf hin arbeiten tu' ich nicht. Hab' ich auch noch nie.
Außerdem hatte ich ja schon (kurze) Beziehungen, so daß ich auch das als Lebenserfahrung verbuchen kann.

[Der Coon]

Ab 23 Jahren, hab ich mich als "AB" gesehen.

[AtTheRearWindow]

Zum ersten Mal ganz bewusst als AB gefühlt (freilich ohne es so zu bezeichnen) habe ich mich mit Ende 24/Anfang 25. Die Folge war eine sehr lange, sehr tiefe Depression.

Ungefähr ein Jahr später habe ich mich dann zum ersten Mal in meinem Leben verliebt. Das war rund um meinen 26. Geburtstag und hat dann noch ungefähr drei, vier Monate angehalten. Das hat noch einmal alles verändert, und im Rückblick ist das mein "Erweckungserlebnis", oder eher mein "Erwachensmoment".

Vorher, mit 25, habe ich nur gewusst, dass mit mir was schief läuft und ich habe rein rational gewusst, was mir fehlt. Aber erst ein Jahr später habe ich zum ersten Mal wirklich verstanden und gefühlt, was mir fehlt!

[Automobilist]

Eigentlich schon immer- wobei das mit dem " Beginn " wohl nichts mehr werden wird(auf Wunsch das Wörtlein " wohl "streichen) Andererseits habe ich nicht sehr darunter gelitten; irgendein technisches Problem hat mich immer abgelenkt, und dann gab und gibt es da ja Aphrodite...sie vergleichend war ich oft sehr froh, daß ich um andere Frauen " herumgekommen " bin. Das ist aber keinesfalls herabwürdigend gemeint; geht nur von der Compatibilitätswahrscheinlichkeit zwischen mir und den " Anderen " aus.

[Saraj]

Ich glaube, so mit 16 fing das bei mir an, als alle anderen längst Erfahrungen sammelten, dass ich da irgendwie im Vergleich mit meinen Freunden einen gewissen Druck verspürt habe und mich anfing immer unnormaler zu fühlen..
Richtig schlimm wurde das so ab 19/20, da hatte ich richtig schlimme Komplexe wegen der AB-Situation, die ich für vollkommen aussichtslos hielt und sah mich wahrhaft als "Alien". Ich würde sagen, dass ich mich seitdem wirklich wie ein richtig unnormaler Mensch gefühlt habe, diese Gefühle sehr sehr schwer auf mir lasteten, ich sie aber trotzdem damals auch noch stark verdrängte (verdrängen konnte).
Und zum jetzigen Zeitpunkt ist es komischerweise nicht mehr so schlimm wie mit 19 bzw. 20 Jahren. Ich kann das "Problem" zwar immer noch nicht anderen offenbaren (allein die Vorstellung jagd mir eine Riesenangst ein), beginne es aber für mich mehr und mehr zu aktzeptieren und mir verständlich zu machen, dass ich mich nicht schämen muss.

[Kit Kat]

Mir war die Beziehungslosigkeit lange Jahre immer irgendwie bewusst. In meinem Umfeld waren aber ohnehin keine Frauen, hat deshalb nicht so stark gedrückt. Ich hab mir immer gesagt: "Wenn du dann wirklich mal eine Freundin willst suchst du dir halt eine.". Aus welchen Gründen auch immer habe ich ein paar Monate vor meinem 25. Geburtstag angefangen über mein Leben nachzudenken (25 ist halt "so eine Zahl") und hab mich dann erstmals gefragt: "Ja, du suchst dir dann eine Freundin. Und wie machst du das eigentlich? Zumindest ungefähr?". Tja, keine Ahnung. Dann kam Google und der Begriff AB.

[Nonkonformist]

Während meinen schulzeit war ich zwar nicht erfolgreich, aber es gab da immer
wieder interessante mädchen, und es gab auch mehrere mädchen die sich in
mich verliebt haben; ich glaubte, ich habe noch zeit. Zusätzlich hatte ich
zwisschen 16 und 20 ein testosteron-defizit, und war ich in der periode
ziemlich zurückhaltend.

Erst nachdem ich meine lehrerschule verlassen habe und ins trickfilmgeschäft
eingestiegen bin würde es für mich zum problem - in den Niederländen gab es in
meinen berufsumfeld kaum junge frauen, und seit ich nicht in kneipen oder diskos
gegangen bin, und sport und vereine immer schon gehaßt habe, gab es über jahren
in meinen leben kaum noch frauen und möglichkeiten.
Ich wollte zudem keine normalo-frau mit kinderwünsch und großem sicherheitsbedarf;
ein anspruch der ich während meinen schulzeit noch nicht hatte.
Damit wußte ich das meine chancen noch jemanden zu finden gering waren - viel
single frauen in meinen alter gab es sowiso nicht mehr.

Erst wann ich nach Deutschland umgezogen bin arbeitete ich in großeren studios.
mit kompatibele single kolleginnen, und erneut gab es mehrere frauen die
interesse in mich gezeigt haben. In der zeit war ich zwar lockerer zu frauen,
aber an irgendwas hat es mir gefehlt. Mein bester kumpel, der da auch meiner
kollege war, hatte gemeint, es wäre unmöglich für mich leer aus zu gehen -
ich habe ihm enttäuschen müßen.
Erst mit 40 habe ich angefangen es nich nur als pechsträhne zu sehen, und es
als ein persönliches defizit zu sehen. Es gab bei mir nie ein mangel an frauen
die anfangs interesse an mir zeigten, aber am ende kam trotzdem nichts raus.
Ich kam den letzten jahren zu den theorie das ich teilweise meine eigene chancen
sabotiere, und das mein großtes problem eine art bindungsangst ist

Das es so etwas gibt wie Love Shyness und das sich Absolute Beginner in
internetforen austauschen, weiß ich erst seit den letzten fünf jahren.

Also, bei mir war es so eine stufen-sache.

Bis so mein 23en lebensjahr sah ich überhaupt noch kein problem.
Zwisschen 24 und 33 bin ich zum nonkonformist geworden, und gab es dermassen
wenig kompatibele frauen in mein leben das ich nicht mehr dran glaubte jemals noch
jemanden zu finden. Ich sah mich in der zeit vor allem als sehr anspruchsvoll, aber
noch nicht als jemanden mit mangelenden fähigkeiten.

Nach meinen 33en lebensjahr gab es wieder kompatibelen frauen die interesse
zeigten, aber mehr als kumpelschiene ist am ende nicht raus gekommen, und ich habe
das vertrauen an mich selbst verloren. Ich denke, erst dann wahr ich führ mich gefühlt
ein Absolute Beginner mit ein riesenproblem. 40 müß so ungefähr das magische alter
gewesen sein, da bekam ich meinen midlife crisis und dauerdepression - in den moment
das meine damalige Große Liebe die ich ein jahr lang - eher kumpelmäßig und zu feige
und zurückhaltend - gedatet hatte, einen anderen begegnete, und mich später auf ihren
hochzeit eingeladen hat...

Seit dem macht mich verlieben mir auch überhaupt kein spaß mehr, und ist das ganze getue
nur nich anstrengend, frustrierend und schmerzhaft.

[Strange Lady]

Bei mir fing es sehr früh an. Als ich mich mit 12 Jahren das erste Mal in einen Mitschüler verknallte, hatte ich bereits eine sechsjährige schulische Mobbing- und Gewalterfahrung hinter mir und wusste, dass so eine wie ich sich nie anmaßen dürfte, überhaupt irgendwen zu begehren. Mal abgesehen von Intimbeziehungen, fand ich es auch schon immer schwierig, mich in einfachen freundschaftlichen oder auch familiären Beziehungen wohlaufgehoben und bedingungslos akzeptiert/geliebt zu fühlen. Also im Grunde schon im zarten Alter von 5/6.

[Gilbert]

Bewußt gefühlt habe ich es erst ab dem 25. Lebensjahr. Davor hielt ich es nicht für außergewöhnlich, zumal in meinem persönlichen Umfeld mehrere ABs waren. Von denen war ich der Jüngste. Einen großen Druck, wie ihn hier manche 20+ ABs beschreiben, habe ich nie verspürt.

Mein 30. Geburtstag war dann doch aus der Erinnerung heraus eine recht traurige Angelegenheit für mich und der gefühlte Tiefpunkt meiner AB-Karriere. Mein näherer Freundeskreis beabsichtigte, daß ich als unverheirateter Mann die Rathaustreppe fegen sollte und ich flüchtete davor an meinen damaligen Zweitwohnsitz. Sie ahnten nicht, daß man als HC-AB keine große Lust darauf verspürt, obwohl es eigentlich nur eine spaßige Sache ist und in der Regel mit einem allgemeinen Besäufnis endet....


Hier ein Link zur Erklärung für diejenigen, die den norddeutschen Brauch des Treppenfegens nicht kennen.

[Blackbird]

Naja ich selbst hätte mein Beziehungs"verhalten", wenn man das so nennen kann, vermutlich noch lange nicht in Frage gestellt. Viel mehr ist es so, dass mir seit dem Abitur mit 18 von Freunden und Familie öfter vorgehalten wird, dass ich noch keine Freundin habe oder hatte. So als ob etwas mit mir nicht stimmen würde. Stichwort "das ist doch nicht normal". Jeder Mensch definiert sich ja automatisch, mal mehr oder weniger, an der Wahrnehmung und Reaktion seiner Mitmenschen, und so konnte auch ich bisher nicht umhin, mein eigenes Verhalten zumindest mal als ungewöhnlich oder unnormal und damit als etwas, das sich ändern "müsste", wahrzunehmen...

Es ist irgendwie ironisch zu sehen, wie diese beiden Arten der Selbstwahrnehmung sich gegenseitig widersprechen und doch einigermaßen im Einklag koexistieren können. Fremdinduzierte Selbstzweifel sozusagen.

[Versingled]

Mein 30. Geburtstag war dann doch aus der Erinnerung heraus eine recht traurige Angelegenheit für mich und der gefühlte Tiefpunkt meiner AB-Karriere. Mein näherer Freundeskreis beabsichtigte, daß ich als unverheirateter Mann die Rathaustreppe fegen sollte und ich flüchtete davor an meinen damaligen Zweitwohnsitz. Sie ahnten nicht, daß man als HC-AB keine große Lust darauf verspürt, obwohl es eigentlich nur eine spaßige Sache ist und in der Regel mit einem allgemeinen Besäufnis endet....


Hier ein Link zur Erklärung für diejenigen, die den norddeutschen Brauch des Treppenfegens nicht kennen.

Also ich kann daran nichts spassiges finden ... das ist doch nichts anderes als an den Pranger gestellt zu werden und andere sich auf Deine/meine Kosten amüsieren. Und um sich zu besaufen braucht's das auch nicht ... das kann man dann schon alleine ganz gut ...

[Nell The Sentinel]

(...)und wusste, dass so eine wie ich sich nie anmaßen dürfte, überhaupt irgendwen zu begehren.

So in der Art ist es auch bei mir lange gewesen. Gerade weil mir auch von meinen Mitschülern suggeriert wurde, dass es seltsam wäre, wenn ich nach Liebe und Zweisamkeit suchen würde. Sie haben mir dieses Bedürfnis immer abgesprochen ("ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass DU irgendwann mal einen Freund hast") und mich dazu gebracht, dass mir diese Gefühle unangenehm und lächerlich sind.
Davon übriggeblieben ist der Gedanke, dass es keinen Mann gibt, der mich lieben könnte - ehrlich und natürlich, ohne irgendwelche primitiven Vorstellungen oder psychisch völlig hinüber zu sein.

[Einsamer Igel]

(...)und wusste, dass so eine wie ich sich nie anmaßen dürfte, überhaupt irgendwen zu begehren.

So in der Art ist es auch bei mir lange gewesen. Gerade weil mir auch von meinen Mitschülern suggeriert wurde, dass es seltsam wäre, wenn ich nach Liebe und Zweisamkeit suchen würde. Sie haben mir dieses Bedürfnis immer abgesprochen ("ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass DU irgendwann mal einen Freund hast") und mich dazu gebracht, dass mir diese Gefühle unangenehm und lächerlich sind.
Davon übriggeblieben ist der Gedanke, dass es keinen Mann gibt, der mich lieben könnte

*meld* Hier auch.

[Nonkonformist]

(...)und wusste, dass so eine wie ich sich nie anmaßen dürfte, überhaupt irgendwen zu begehren.

So in der Art ist es auch bei mir lange gewesen. Gerade weil mir auch von meinen Mitschülern suggeriert wurde, dass es seltsam wäre, wenn ich nach Liebe und Zweisamkeit suchen würde. Sie haben mir dieses Bedürfnis immer abgesprochen ("ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass DU irgendwann mal einen Freund hast") und mich dazu gebracht, dass mir diese Gefühle unangenehm und lächerlich sind.
Davon übriggeblieben ist der Gedanke, dass es keinen Mann gibt, der mich lieben könnte

*meld* Hier auch.

Das ist ja grausam.

Bei mir gab es immer noch einen erstaunten - 'Das du noch keiner gefunden hast.'

Später haben menschen die mich nicht kannten angenommen das ich geschieden bin und
noch irgendwo kinder habe.

Die meisten die mich kennen glauben immer noch das ich wohl noch jemanden finden wird.
Auch wann nichts draus geworden ist, haben auch einge freunde versucht mich zu verkuppeln.

Was ihr da beschreibt kenne ich zum glück nicht.
Menschen die anderen so runtermachen sind doch wirklich das allerletzte....

[Nell The Sentinel]

Das ist ja grausam.

Was ihr da beschreibt kenne ich zum glück nicht.
Menschen die anderen so runtermachen sind doch wirklich das allerletzte....

Das war ja nicht mal eine bewusste Erniedrigung, sondern deren Einschätzung, die sie gebildet haben, während sie mich über die Jahre tagein und tagaus erlebt haben. Deshalb bin ich heutzutage ja auch so überrascht wenn andere es als selbstverständlich erachten, dass ich dahingehend Erfahrungen besitze (bspw. du weißt ja, wie das ist, wenn...).

[Mit müden Augen]

Als "Absolute Beginner" habe ich mich erst gefühlt als ich den Begriff im Netz gefunden habe. Wann genau das war keine Ahnung, vermutlich als ich 20 war oder so.
Das Problem an sich ist aber alt, das andere Geschlecht war aber für mich irgendwie immer unerreichbar, auch freundschaftlich. Warum Wieso Weshalb wüsste ich auch gerne... Auf jeden Fall ist es mir furchtbar peinlich überhaupt Gefühle im Allgemeinen und Sehnsucht nach dem anderen Geschlecht, Zärtlichkeit usw zu haben.

[orthonormal]

(...)und wusste, dass so eine wie ich sich nie anmaßen dürfte, überhaupt irgendwen zu begehren.

So in der Art ist es auch bei mir lange gewesen. Gerade weil mir auch von meinen Mitschülern suggeriert wurde, dass es seltsam wäre, wenn ich nach Liebe und Zweisamkeit suchen würde. Sie haben mir dieses Bedürfnis immer abgesprochen ("ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass DU irgendwann mal einen Freund hast") und mich dazu gebracht, dass mir diese Gefühle unangenehm und lächerlich sind.
Davon übriggeblieben ist der Gedanke, dass es keinen Mann gibt, der mich lieben könnte

*meld* Hier auch.

Hiermit beantrage ich ebenfalls die Vereinsmitgliedschaft.

Vielleicht werbe ich mein OdB noch mit an.