Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

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Captain Unsichtbar
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Morningstar hat geschrieben:Ich hab wohl auch deshalb Angst um mein ich da dieses oft von anderen angegriffen wurde, z.B. in der Schule durch Mobbing. Daher vielleicht auch die Tendenz mein ich um jeden Preis verteidigen zu müssen und nicht so recht davon abweichen zu wollen. Ein wenig mehr Flexibilität in der Hinsicht hat mir jedoch in der letzten Zeit sehr gut getan.
Das kenne ich auch. Und im Nachhinein musste ich mir dann irgendwann kleinlaut eingestehen, dass ich nie jemand gewesen bin. Da kam dann die fette Identitätskrise, weil ich nicht mal mehr selbst beantworten konnte, wer ich eigentlich bin und was ich sein will. Mittlerweile hat sich das enorm gebessert, seit ich gelernt habe zu meinen eigenen Wünschen und Interessen zu stehen, aber ein paar Nachwirkungen sind da noch vorhanden. Solche kleinen Verhaltensmuster, wenn man zB mal wieder bei einer Party-Einladung aus Reflex anfängt Ausreden zu suchen, statt einfach zu sagen "ne nicht so meins". Oder wenn man gewisse Interessen irgendwie zurückhält, weil ein paar Menschen um einen rum, zufälligerweise mal etwas negatives darüber gesagt haben. Solche Sachen eben.
"And sometimes I get nervous
When I see an open door
Close your eyes, clear your heart
Cut the cord"
– The Killers
Pierre

Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Pierre »

Ich31 hat geschrieben: Das ist nur die höfliche Version des fertig machens.
*grübel* ... dabei hab ich überhaupt keine Intention, jemand fertigzumachen.

Mal zurück zum Thema: in den Tavistock Lectures hat C.G.Jung erklärt, dass das Ich "ein Komplex wie jeder andere" ist. Ich halte das für eine sehr interessante Betrachtung, denn da könnte ein Zusammenhang sein, und vielleicht sogar eine Erklärung, für ein paar merkwürdige Dinge, die ich selber erlebt hab.
Nun sind die Thesen von CGJ, gelinde gesagt, recht extravagant. Sie sind auch m.W. nicht nennenswert weiter vertieft worden. Das liegt wohl zum teil daran, dass unsere Psychologie vor allem daran interessiert ist, praktische alltägliche Probleme zu lösen, und nicht so sehr daran, die Natur von Bewusstsein tiefgründig zu erkunden. Zum anderen liegt es daran, dass diese Thesen eben extravagant sind, und man sich vielleicht fragt ob das überhaupt Psychologie ist und nicht eher Metaphysik. Der besagte Abschnitt etwa, wo das Ich betrachtet wird, setzt ein paar alchymische Erklärungen voraus, und nebenbei erklärt CGJ gleich noch ein bischen was über spiritistische Phänomene. Und wenn ich den Tenor hier im Forum richtig erinnere, dann geht der eher dahin, dass es solche Phänomene gar nicht gibt sondern es sich um Zufälle handelt (und ob jemand hier die Alchymie ernstnimmt, das frage ich lieber gar nicht erst) - m.a.W. man hat es mit Antworten zu tun, für die noch nichtmal die richtigen Fragen gestellt werden.

Wenn mich jemand fragt, warum das Christkind ihm nicht das Gewünschte gebracht hat, dann habe ich kurz gesagt zwei Möglichkeiten: entweder ich denke mir eine Geschichte aus, wissend dass es ein Märchen ist - oder ich erkläre ihm dass es das Christkind gar nicht gibt. (Das zweitere könnte man ggfs. wirklich als "fertigmachen" auffassen.) Wenn ich denjenigen nicht gut kenne und/oder mich auf eine persönliche Beziehung einlassen möchte, werde ich keines von beidem tun.
Übertragen auf den konkreten Fall kommt dabei noch erschwerend hinzu, dass ich selber nicht so genau weiss was es mit dem "Christkind" nun wirklich auf sich hat, und daher gleichzeitig noch ein Interesse hab, vom Gegenüber das eine oder andere zu erfahren, aus dem ich vielleicht ein bischen was dazulernen kann.
Ich31 hat geschrieben:Vielleicht solltet ihr euch mal real treffen und das ausdiskutieren! :roll:
*schmunzel* das wäre in solchen Bereichen tatsächlich die m.W. einzige Möglichkeit, um vielleicht auf was konstruktives zu kommen. Das ist aber bekanntermaßen schon in alltäglichen Zusammenhängen einigermaßen schwierig. Hier kommt noch ein weiterer ernstzunehmender Punkt hinzu, und dazu will ich mal kurz die Frage, die im Thread-Titel gestellt ist, aus meiner Sicht beantworten:
Wir glauben gemeinhin, dass unser "Ich" das ist was uns ausmacht, unsere Identität, unsere Existenz - auch wenn das aller Wahrscheinlichkeit nach so nicht stimmt. Daneben haben wir etwas, was sehr sinnvoll ist - nämlich der Impuls zum Selbsterhalt: wir haben zB Angst, wenn wir mit dem Fallschirm abspringen sollen. Aus demselben Grund haben wir dann Angst, wenn unser "ich" aus irgendeinem Grund ins Wanken gerät - und das ist echte, brutale Existenzangst.
Hier im Thread ist streckenweise die Vermutung geäußert worden, das Threadthema wäre als ein gezielter Stups in richtung von drei oder vier ganz bestmmten Teilnehmern gemeint. Ich fand diese Gedanken recht unpassend, aus dem Grund, weil bei beinahe jeden Menschen nackte Überlebensangst entsteht, wenn man Anstalten macht, sein Ich-Verständnis hinreichend tiefgründig zu zerlegen. Das ist also eine ziemlich fiese Angelegenheit, und wenige werden sich freiwillig auf Dinge einlassen, die tendenziell in so eine Richtung gehen.
Nonkonformist

Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Nonkonformist »

Tintenmalerin hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben:Ich rede von unregelmäßiges einkommen, nicht immer garantierte existenzsicherheit, auch mal über monate weit weg
arbeiten, in meinem fall auch mal in China, perioden mit vielen überstunden abgewechselt von manchmal monaten mit
gar nichts zu tun.
Ich würde mal behaupten, dass zumindest das unregelmäßige Einkommen nicht das ist, was du willst, sondern ein unangenehmer Nebeneffekt dessen.
Wenn du sagst, dass es Leute gibt, bei denen eine Beziehung mit den Voraussetzungen funktioniert, könnte es das für dich doch auch, oder nicht?
Wann beziehungen zwisschen künstler und 'normalos' scheitern, dann meist daran.
Freiberuflichkeit kam als nebeneffekt mit den beruf, ja. Sogar die wenigen festangetellten arbeiten auf projektbasis, bis auf
ganz wenigen ausnahmen. Das ist halt der film- und fernseh-industrie.
Weibliche freiberufliche künstler sind im vorteil; traditionell akzeptieren männer schneller hauptkostwinner zu sein.
Funktionierende beziehungen zwisschen normalo mann und künstlerfrau gibt es häufiger als zwisschen künstlermann
und normalo-frau; meist scheitern die.. Die freiberuflichen männlichen künstler sind da eher eingeschränkt auf frauen
mit einen ähnlichen lebensstil, und davon gibt es wesentilich weniger als männer; ich vermute das frauen im algemein
traditioneller und weniger risikobereit sind.
Die meisten meiner späteren OdBs hätten gepasst; leider haben die mich allen ge-friend-zoned. (Wahrscheinlich
auch deswegen das ich dank meinem bindungsangst bei guten chancen selbst rückzieher gemacht habe.)
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Le Chiffre Zéro
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Nonkonformist hat geschrieben:
Ninja Turtle hat geschrieben:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: In beiden Punkten triffst du den Nagel auf den Kopf.
In beiden Fällen wird nicht nur der Nagel gerade nicht auf den Kopf getroffen sondern überhaupt nicht. :roll:
Ach, ich habe sogar noch ein paar vergessen:
AB-status beenden als eine von vielen prioritäten schecht, AB-status beenden als top-priorität gut.
Monogamie und romantische vorstellungen schlecht, sexuelle experimentierfreudigkeit gut,
etc. (Es gibt bestimmmt noch eiige mehr)

Klar untschreibt nicht jeder diese vorstellngen aber die die es tun missionieren auch gerne, und bestimmen
das klima hier. Und wer da nicht mitmacht kriegt schon schnell das predikat 'negativität'.

Es gibt hier mit sicherheit eine ziemlich klare vorstellung von der ideale ex-AB.
Mit impliziet dazu das ABs die sich nicht in der richtung ändern eigentlich ganz verdient ABs sind,
und kein recht haben deswegen unzufrieden zu sein. Eigentlich sollen die sich hier überhaupt
nicht mehr melden und nur noch brav mitlesen und weiter, wie wars schon noch mal, 'klappe
halten'.

Natürlich missioniert da nicht jeder gleich fanatisch, aber manche gehen da sehr weit. (Ich wird
keine jetzige mitglieder nennen aber das frührere mitglied Lion war da ein sehr klares beispiel. Er
hatte hier seine kleine fanklique, aber ich habe mich nur geärgert...)
Richtig, diejenigen, die hier den Ton angeben, haben es zum allgemeingültigen Standard erklärt, daß man bitteschön keine höheren Prioritäten haben darf als die eigene EntABisierung. Sollte irgendetwas im Leben wichtiger sein als eine Partnerschaft, ist man nicht mehr unfreiwillig Dauersingle, sondern freiwillig, somit kein AB, und das wiederum bedeutet, daß man hier nichts verloren hat.

Ich frage mich wirklich, warum es noch keinen Thread gibt, in dem gegen diejenigen gewettert wird, die weder die Beendigung ihrer Partnerlosigkeit zur wichtigsten Sache in ihrem Leben gemacht haben, der sich alles andere unterzuordnen hat, noch ihre Partnerlosigkeit als unerträglich empfinden, und gefordert wird, die alle aus dem AB-Treff zu werfen. Bei Ex-ABs und ganz besonders bei Normalos hieß es doch auch immer wieder, die sollen hier verschwinden, bis das per Forenregel verboten wurde.
Krausig hat geschrieben:Es geht darum, dass wenn einer fragt, "was mache ich falsch, was meint ihr, was kann ich tun?" und dann Antworten kommen wie "mach dieses, ändere jenes", es NICHTS bringt, wenn DU oder ein Anderer dann schreibt: also ich würde dieses oder jenes gar nicht machen wollen.
Meistens wird gar nicht erst gefragt.

Die von dir genannte Antwort wird einfach in den Raum gestellt – nicht als Antwort, sondern als Aussage, ja, als Axiom, das immer und für jeden gilt.

In diesem konkreten Thread wird gefragt, warum einige von uns nicht alles Mögliche und Unmögliche an sich ändern wollen.
Pierre hat geschrieben:Mach Dir da keine Sorgen, eine Frau weiss schon was für dich gut ist.

Ich les das immer wieder in Foren wo Frauen schreiben, wenn sie übers kinderkriegen diskutieren - dass ihr Mann zwar sagt dass er keine will, aber sie das schon noch ändern wird, denn sie weiss ja was für ihn das beste ist.
Und im sinne der gleichberechtigung ist das doch auch logisch: wenn die frau weiss was für sie gut ist, dann ist es doch nur gerecht wenn die frau auch weiss was für ihn gut ist.
Wenn eine Frau wirklich wüßte, was gut für ihre zukünftigen Kinder ist und was nicht – und zwar nicht irgendwie aus dem Bauch heraus, sondern aus knallharter, eiskalter, berechneter Logik heraus –, dann würde sie von mir definitiv keine Kinder wollen.
Tintenmalerin hat geschrieben:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Warum soll man für eine Beziehung etwas aufgeben, das einem wichtiger ist als eine Beziehung? Das ist unlogisch.

Was wichtiger ist, ist wichtiger. Warum soll man etwas aufgeben, das einem sehr wichtig ist, für etwas, das einem vergleichsweise unwichtig ist?
Ich habe nie behauptet, dass man Dinge, die einem wichtiger als eine Beziehung sind, dafür aufgeben soll. "Was wichtiger ist, ist wichtiger."
Du nicht, aber sehr viele andere werden nicht müde, das von jedem hier zu fordern, der noch AB ist.
Tintenmalerin hat geschrieben:Aber gibt es überhaupt etwas, dass dir weniger wichtig ist als eine Beziehung? Dass du dafür aufgeben würdest?
Ehrlich gesagt wüßte ich da nichts Konkretes.
Tintenmalerin hat geschrieben:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Heute ist "Tintenmalerin" die "liebe Kindergärtnerin".
Morgen ist "Tintenmalerin" eine moshende Metal-Braut, die eine Kutte mit haufenweise Aufnähern über dem Bandshirt trägt.
Übermorgen ist "Tintenmalerin" ein peaciger Hippie mit langen Rastalocken.
Überübermorgen ist "Tintenmalerin" eine Kampfemanze mit Annie-Lennox-Kurzhaarschnitt.
Überüberübermorgen ist "Tintenmalerin" ein schwarzgewandetes, bleich geschminktes Goth-Mädel mit zuviel Kajal um die Augen.
Und gestern war "Tintenmalerin" noch das überkandidelte Luxusweibchen im Prada-Kostüm mit dem Yorkshire-Terrier in der Louis-Vuitton-Handtasche.

Je nachdem, was gerade am populärsten bzw. am gefragtesten ist bzw. gerade am besten paßt.

Jeden Tag ist sie jemand völlig anderes. Und das ist immer ihr ehrliches Selbst, ohne sich zu verstellen. Aber sie heißt immer "Tintenmalerin".
Zum einen bin ich nichts davon. Zum anderen: Wieso unterstellst du mir, dass ich zu den Leuten gehöre, die - wie das so polemisch ausgedrückt worden ist, - ihr Fähnchen nach dem Wind ausrichten?
Ich habe deinen Namen nur exemplarisch eingesetzt, um einem abstrakten Konzept – das, wenn ich es wirklich abstrakt beschrieben hätte, hier wieder diejenigen ohne Abstraktionsvermögen nicht verstanden und damit gar nicht erst gelesen hätten –, einen konkreten Anstrich zu geben.

Ich hätte auch jeden anderen weiblichen Namen da einsetzen können.
Tintenmalerin hat geschrieben:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Sich verändern soll hinauslaufen auf: "Ich bin ein Macho, verändere mich aber gänzlich und absolut ehrlich in einen Softie, und dieser Softie ist dann mein neues, einziges Ich und nicht mehr der Macho."

Wie soll das denn gehen, "gänzlich und absolut ehrlich"?
Konkretes, reales Beispiel: Böhse Onkelz.

In den 70ern waren sie Punks und Anarchos.

In den 80ern waren sie zutiefst rechtsextreme Neonazis.

In den 90ern wurden sie dann auf einmal zu einer unpolitischen Deutschrockband.

Die haben sich "gänzlich und absolut ehrlich" jedes Mal zu etwas völlig anderem gewandelt – und sind nicht etwa bis heute linksautonome Punks, die nur so tun, als wären sie mal Faschisten gewesen und heute unpolitisch.

Oder Jerry Lee Lewis. In den 50er Jahren war er der "böse Bube" des Rock & Roll, fackelte Konzertflügel ab, weil er es konnte, und heiratete seine eigene 14jährige Cousine. In den 60ern, als es mit dem Rock & Roll zu Ende ging, wurde er zum braven Countrysänger. Alles nur Teil der Show? Alles nur ein PR-Gag? Alles nur Fassade? Oder hat er sich wirklich verändert? Hm?

(Nein, ich habe keine Beispiele, die nur im 21. Jahrhundert stattfanden.)
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

INTJ nach Myers-Briggs
Automobilist

Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Automobilist »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:
Richtig, diejenigen, die hier den Ton angeben, haben es zum allgemeingültigen Standard erklärt, daß man bitteschön keine höheren Prioritäten haben darf als die eigene EntABisierung. Sollte irgendetwas im Leben wichtiger sein als eine Partnerschaft, ist man nicht mehr unfreiwillig Dauersingle, sondern freiwillig, somit kein AB, und das wiederum bedeutet, daß man hier nichts verloren hat.
Im Laufe der Jahrzehnte verschieben sich Prioritäten ganz von selbst - je unwahrscheinlicher es wird, daß sich daran noch etwas änderte, desto geringer auch die Priorität. Oder sollte man in " Torschlußpanik " verfallen und sich zum Hofnarren machen - ohne dadurch auch nur irgendetwas zu erreichen ? Es ist wohl ein großer Unterschied, ob man unter 30 Jahre alt ist - oder die 50 bereits hinter sich gelassen hat.


In diesem konkreten Thread wird gefragt, warum einige von uns nicht alles Mögliche und Unmögliche an sich ändern wollen.
Pierre hat geschrieben:Mach Dir da keine Sorgen, eine Frau weiss schon was für dich gut ist.

Ich les das immer wieder in Foren wo Frauen schreiben, wenn sie übers kinderkriegen diskutieren - dass ihr Mann zwar sagt dass er keine will, aber sie das schon noch ändern wird, denn sie weiss ja was für ihn das beste ist.
Und im sinne der gleichberechtigung ist das doch auch logisch: wenn die frau weiss was für sie gut ist, dann ist es doch nur gerecht wenn die frau auch weiss was für ihn gut ist.
Wenn eine Frau wirklich wüßte, was gut für ihre zukünftigen Kinder ist und was nicht – und zwar nicht irgendwie aus dem Bauch heraus, sondern aus knallharter, eiskalter, berechneter Logik heraus –, dann würde sie von mir definitiv keine Kinder wollen.

Würde ich so unterschreiben, ja. Aber wäre ohnehin Makulatur - ich wäre dazu weder mit 20 bereit gewesen - und noch sehr viel weniger heute. Eine etwas weniger taufrische Dame löste das Problem von ganz alleine - bei Aphrodite wäre es seit 22 Jahren nicht mehr möglich.


Tintenmalerin hat geschrieben:Aber gibt es überhaupt etwas, dass dir weniger wichtig ist als eine Beziehung? Dass du dafür aufgeben würdest?
Ehrlich gesagt wüßte ich da nichts Konkretes.

Ich würde hier sehr deutlich unterscheiden : Für Aphrodite wäre ich sogar zu größeren Änderungen bereit - geht es nicht um sie, so ist meine Compromißbereitschaft sehr gering.



Ich hätte auch jeden anderen weiblichen Namen da einsetzen können.So hatte ich es auch verstanden.



(Nein, ich habe keine Beispiele, die nur im 21. Jahrhundert stattfanden.) Ist auch belanglos, da Menschen sich in derart kurzen Zeiträumen wohl kaum verändern dürften - im Sinne der " Generallinie "
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Momo »

Automobilist hat geschrieben:Ich hätte auch jeden anderen weiblichen Namen da einsetzen können.So hatte ich es auch verstanden.
Du bist auch nicht derjenige, dessen Name für das Beispiel herhalten musste.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Ich habe deinen Namen nur exemplarisch eingesetzt, um einem abstrakten Konzept – das, wenn ich es wirklich abstrakt beschrieben hätte, hier wieder diejenigen ohne Abstraktionsvermögen nicht verstanden und damit gar nicht erst gelesen hätten –, einen konkreten Anstrich zu geben.

Ich hätte auch jeden anderen weiblichen Namen da einsetzen können.
Mir wäre ein abstraktes Beispiel lieber gewesen. Zumal ich nicht verstehe, was daran in dieser Form weniger abstrakt sein soll, als wenn du beim ersten Mal statt meines Namens "eine Frau" und die folgenden Male "dieselbe Frau" geschrieben hättest.
Wer sollen eigentlich "diejenigen ohne Abstraktionsvermögen" sein?
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Konkretes, reales Beispiel: Böhse Onkelz.

In den 70ern waren sie Punks und Anarchos.

In den 80ern waren sie zutiefst rechtsextreme Neonazis.

In den 90ern wurden sie dann auf einmal zu einer unpolitischen Deutschrockband.

Die haben sich "gänzlich und absolut ehrlich" jedes Mal zu etwas völlig anderem gewandelt – und sind nicht etwa bis heute linksautonome Punks, die nur so tun, als wären sie mal Faschisten gewesen und heute unpolitisch.
Das fällt für mich unter Image-Wechsel. Da steckt wahrscheinlich ne Veränderung der einzelnen Personen dahinter, aber so stark wie du würde ich die auch nicht bewerten.[/quote]
Automobilist hat geschrieben:(Nein, ich habe keine Beispiele, die nur im 21. Jahrhundert stattfanden.) Ist auch belanglos, da Menschen sich in derart kurzen Zeiträumen wohl kaum verändern dürften - im Sinne der " Generallinie "
Das 21. Jahrhundert ist mittlerweile 17 Jahre alt. Wie lange braucht man denn dann deiner Meinung nach für eine solche Veränderung?
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Automobilist »

Tintenmalerin hat geschrieben: Du bist auch nicht derjenige, dessen Name für das Beispiel herhalten musste. Aber selbst wenn; ich würde mich darüber sicher nicht echauffieren.

Das fällt für mich unter Image-Wechsel. Da steckt wahrscheinlich ne Veränderung der einzelnen Personen dahinter, aber so stark wie du würde ich die auch nicht bewerten.
Oder ganz schlicht ein Chamäleon...
Automobilist hat geschrieben:(Nein, ich habe keine Beispiele, die nur im 21. Jahrhundert stattfanden.) Ist auch belanglos, da Menschen sich in derart kurzen Zeiträumen wohl kaum verändern dürften - im Sinne der " Generallinie "
Das 21. Jahrhundert ist mittlerweile 17 Jahre alt. Wie lange braucht man denn dann deiner Meinung nach für eine solche Veränderung?[/quote]

17 Jahre sind in der Geschichte der Menschheit kein ernstzunehmender Zeitaum - selbst meine eigene, bescheidene Exsistenz hat diese Jahre kaum wahrgenommen. Verschiedene Eigenschaften wie Schadenfreude, Mißgunst, Neid (Liste ließe sich beliebig fortsetzen) ändern sich auch nicht in Jahrhunderten. Um mit Otto Reutter zu sprechen : " Alles wegen de Leut' ". Einzelne mögen zu durchaus drastischen Veränderungen in der Lage sein - aber eben nur Einzelne. (Mit Verlaub : Ich auch nicht.)
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Momo »

Automobilist hat geschrieben:
Tintenmalerin hat geschrieben: Du bist auch nicht derjenige, dessen Name für das Beispiel herhalten musste.
Aber selbst wenn; ich würde mich darüber sicher nicht echauffieren.
Ist dein gutes Recht. Du kannst dir auch gerne etwas darauf einbilden.
Automobilist hat geschrieben:17 Jahre sind in der Geschichte der Menschheit kein ernstzunehmender Zeitaum - selbst meine eigene, bescheidene Exsistenz hat diese Jahre kaum wahrgenommen. Verschiedene Eigenschaften wie Schadenfreude, Mißgunst, Neid (Liste ließe sich beliebig fortsetzen) ändern sich auch nicht in Jahrhunderten. Um mit Otto Reutter zu sprechen : " Alles wegen de Leut' ". Einzelne mögen zu durchaus drastischen Veränderungen in der Lage sein - aber eben nur Einzelne. (Mit Verlaub : Ich auch nicht.)
"Geschichte der Menschheit"? Wie bist du denn da jetzt hingekommen? Ich meinte es in Bezug auf einen Mensch. Ein Menschenleben.
Aber ich bin eh eher der Meinung, dass man für Veränderung Entschlossenheit und Konsequenz braucht, nicht Jahre oder gar Jahrzehnte.
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Automobilist »

Tintenmalerin hat geschrieben: "Geschichte der Menschheit"? Wie bist du denn da jetzt hingekommen? Ich meinte es in Bezug auf einen Mensch. Ein Menschenleben.
Aber ich bin eh eher der Meinung, dass man für Veränderung Entschlossenheit und Konsequenz braucht, nicht Jahre oder gar Jahrzehnte.
Das ging nach meinem Dafürhalten aus dem Geschriebenen nicht so klar hervor - gut; dann würde ich sagen, daß es eine sehr individuelle Frage ist. Es gibt Leute, welche zu raschen Veränderungen fähig sind - aber auch wohl Dero genügend, bei denen es auch in Dekaden kaum möglich ist. Ich stimme allerdings zu, daß es dann auch an der dazu erforderlichen Entschlossenheit fehlt. Aber, selbst wenn Dieselbe gegeben wäre, so könnte die Umsetzung noch immer ein langwieriger Vorgang werden - wohl auch deshalb, weil das eigene " Ego " trotz aller Vorsätze nicht so ganz überzeugt ist...- womit sich der Kreis zur Angst um das eigene " Ich " schlösse !
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Momo »

Einfach ist Veränderung wohl nie. An der Tür zum Arbeitszimmer meines Vater hing lange Zeit eine Postkarte mit dem Spruch:
"Gewohnheiten kann man nicht einfach zum Fenster rausschmeißen. Man muss sie Stufe für Stufe die Treppe hinunterlocken."
Das trifft es ganz gut, finde ich.

Die Angst vor dem Verlust des eigenen Ichs soll also darin begründet sein, dass die Veränderung langwierig sein und nicht vorangehen kann, wenn das "Ego" nicht ganz überzeugt ist, dass es diese Veränderung will? Das ist doch ein Zirkelschluss. Denn gleichzeitig könnte man es dann so sehen, dass das "Ego" nicht ganz überzeugt ist, weil eben die Angst vor dem Verlust des Ichs besteht.
Oder habe ich dich falsch verstanden?
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Automobilist »

Tintenmalerin hat geschrieben:
Die Angst vor dem Verlust des eigenen Ichs soll also darin begründet sein, dass die Veränderung langwierig sein und nicht vorangehen kann, wenn das "Ego" nicht ganz überzeugt ist, dass es diese Veränderung will? Das ist doch ein Zirkelschluss. Denn gleichzeitig könnte man es dann so sehen, dass das "Ego" nicht ganz überzeugt ist, weil eben die Angst vor dem Verlust des Ichs besteht.
Oder habe ich dich falsch verstanden?
Ébenda liegt die Paradoxie, ja. Man wird sich stets selbst zu Veränderungen überreden müssen - welche man im Grunde des Herzens aber gar nicht haben möchte. Man müßte sich selbst quasiment forcieren, gegen das eigene Ego zu agieren - je weiter auf diesem Wege vorangeschritten würde, desto größer wird auch die Angst, sich selbst zu entfremden. Vorhanden ist Dieselbe ohnedies; sie potenziert sich in " neuen und ungewohnten Fahrwassern " aber m.E. Rational begründen lässt sich diese Angst nicht - man hat sie - oder nicht.
Nonkonformist

Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Nonkonformist »

Tintenmalerin hat geschrieben: "Geschichte der Menschheit"? Wie bist du denn da jetzt hingekommen? Ich meinte es in Bezug auf einen Mensch. Ein Menschenleben.
Aber ich bin eh eher der Meinung, dass man für Veränderung Entschlossenheit und Konsequenz braucht, nicht Jahre oder gar Jahrzehnte.
Ich glaube nicht mal das grundlegende charakterliche änderungen möglich sind.
Das menschen sich da gerne etwas vorlügen und höhestens in eine gespielte rolle schlupfen und sichselbst vormachen das sei
deren neuen echten ich - aber das das in wahrheit selbstbetrug und kognitive dissonanz ist.
Und das man sich unterbewusst in diese rolle, diese sogenennte neue indentität, nie wohl fühlen wird.
Ich glaube das höhestens pure euphorie und tiefe traumas wirklich vermögen etwas grundlegendes zu ändern.
Ich kenne so einige menschen die von sich behauptet haben sich geändert zu haben, wo ich selber nie wirklliche änderungen
habe feststellen können.

Aber wann ich so alle aberglauben, esoterie, religionen, usw anschaue, ist selbstbetrug und kognitiver dissonanz wohl
der eigenschaft wo menschen ekzellieren, menschen machen sich sehr, sehr gerne was vor.

Die meisten änderungen die ich selber durchgemacht habe waren nur die überflüssigen und nicht zu meinen charakter
gehörenden teile meiner erziehung abschutteln, um näher an meinen wahren ich zu gelangen. Ich glaube auch das
das die einzigen änderungen sind die wirklich sinn machen. Alles andere ist für mich nur quälerei, sicher wann man es
nur macht um damit anderen besser zu gefallen, gegen den eigenen überzeugungen.
Automobilist

Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Automobilist »

Nonkonformist hat geschrieben: Ich glaube nicht mal das grundlegende charakterliche änderungen möglich sind.
Das menschen sich da gerne etwas vorlügen und höhestens in eine gespielte rolle schlupfen und sichselbst vormachen das sei
deren neuen echten ich - aber das das in wahrheit selbstbetrug und kognitive dissonanz ist.Gleichwohl halte ich es für möglich, sich damit - halbwegs - zu arrangieren. Vielleicht um der " Traumfrau " willen...
Und das man sich unterbewusst in diese rolle, diese sogenennte neue indentität, nie wohl fühlen wird. Natürlich nicht - aber jeder hat ja das Recht, sich selbst zu belügen...
Ich glaube das höhestens pure euphorie und tiefe traumas wirklich vermögen etwas grundlegendes zu ändern. Sehr wahr - die Traumfrau fällt in die " Enthusiasmus - Rubrik "
Ich kenne so einige menschen die von sich behauptet haben sich geändert zu haben, wo ich selber nie wirklliche änderungen
habe feststellen können.Es macht sich doch immer gut, derlei zu erzählen - vielleicht auch, um sich selbst zu überzeugen, daß es wahr sei. Oft genug wird es eine primitive Autosuggestion bleiben.

Alles andere ist für mich nur quälerei, sicher wann man es
nur macht um damit anderen besser zu gefallen, gegen den eigenen überzeugungen. Da stimme ich zu - und ich denke gar nicht daran, mich selbst zu quälen. Und ob ich damit wirklich besser gefiele...kaum; jedenfalls nicht mehr, wenn das wahre Ego wieder zum Vorscheine kommt. Und das wird es unweigerlich - vielleicht nicht heute und nicht morgen; man versuchte ja dann, ein guter Acteur zu sein - aber der Tag wird kommen !
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Momo »

Automobilist hat geschrieben:Man wird sich stets selbst zu Veränderungen überreden müssen - welche man im Grunde des Herzens aber gar nicht haben möchte.
Dann ist das wohl der Knackpunkt.
Ich muss mich zumindest nicht zu Veränderungen überreden oder gar zwingen. Wenn ich mir in bestimmten Situationen selbst im Weg stehe, dann versuche ich mich zu verändern, indem ich lerne, damit anders umzugehen.
Automobilist hat geschrieben:Rational begründen lässt sich diese Angst nicht - man hat sie - oder nicht.
Ist es bei Ängsten nicht generell so, dass sie sich selten rational begründen lassen?
Aber das heißt ja noch nicht, dass man sie nicht überwinden könnte - wenn man das für nötig hielte.
Nonkonformist hat geschrieben:Ich glaube nicht mal das grundlegende charakterliche änderungen möglich sind.
Was zählt denn für dich alles zum grundlegenden Charakter, der nicht veränderbar ist?
Dass es Grenzen gibt, klar, dass sehe ich auch so. Sich komplett umzukrempeln halte ich auch nicht für möglich.
Nonkonformist hat geschrieben:Ich kenne so einige menschen die von sich behauptet haben sich geändert zu haben, wo ich selber nie wirklliche änderungen
habe feststellen können.
Automobilist hat geschrieben:Es macht sich doch immer gut, derlei zu erzählen - vielleicht auch, um sich selbst zu überzeugen, daß es wahr sei. Oft genug wird es eine primitive Autosuggestion bleiben.
Wie wollt ihr das denn von außen beurteilen, ob diese Veränderung tatsächlich vorhanden ist oder nicht?
Wieso geht ihr davon aus, dass alle nach außen getragene Veränderung nur dadurch zustande kommt, dass derjenige sich verstellt?
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Nonkonformist »

Tintenmalerin hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben:Ich glaube nicht mal das grundlegende charakterliche änderungen möglich sind.
Was zählt denn für dich alles zum grundlegenden Charakter, der nicht veränderbar ist?
Dass es Grenzen gibt, klar, dass sehe ich auch so. Sich komplett umzukrempeln halte ich auch nicht für möglich.
Von introvertiert nach extravertiert.
Von melancholiker zum spaßvogel.
Von einzelgänger zum gruppentier.
Von lovetype Storge zum Lovetype Ludus.
Von Asperger oder Hochsensibeler zum Normalsensibeler.
Solche sachen.

Ich glaube das die Big Five mehr oder weniger fest liegen, zumindestens die obergrenzen und untergrenzen. Finetunen wird möglich sein, komplett umkrempeln, daran glaube ich nicht.
Tintenmalerin hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben:Ich kenne so einige menschen die von sich behauptet haben sich geändert zu haben, wo ich selber nie wirklliche änderungen
habe feststellen können.
Wie wollt ihr das denn von außen beurteilen, ob diese Veränderung tatsächlich vorhanden ist oder nicht?
Eine änderung der sich nicht zeigt wird auch wohl kaum wirkung auf anderen haben, oder?
Solche änderungen wären für das überwinden von etwas wie der AB-status bedeutungslos.
Tintenmalerin hat geschrieben: Wieso geht ihr davon aus, dass alle nach außen getragene Veränderung nur dadurch zustande kommt, dass derjenige sich verstellt?
Weil ich das immer so observiert habe, in meinem freundeskreis.
Meist nicht ohne tiefdepressionen, trennungen, usw.
Da würde so einiges vorgetäuscht, ohne das dass dauerhaft überzeugen konnte.
Morningstar

Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Morningstar »

Nonkonformist hat geschrieben: Wieso geht ihr davon aus, dass alle nach außen getragene Veränderung nur dadurch zustande kommt, dass derjenige sich verstellt?
Weil ich das immer so observiert habe, in meinem freundeskreis.
Meist nicht ohne tiefdepressionen, trennungen, usw.
Da würde so einiges vorgetäuscht, ohne das dass dauerhaft überzeugen konnte.[/quote]

Kann da nur sagen das alle Versuche mich selbst viel zu sehr zu ändern sich dermaßen scheiße angefühlt haben und keine echten Ergebnisse erbracht haben. Nein, ich denke man muss lernen mit dem was man ist Glücklich zu sein und das dann auszustrahlen um die richtigen Leute anzuziehen.
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Momo
Liebt es sich mitzuteilen
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Registriert: 25 Feb 2016 22:02

Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Momo »

Nonkonformist hat geschrieben:Ich glaube das die Big Five mehr oder weniger fest liegen, zumindestens die obergrenzen und untergrenzen. Finetunen wird möglich sein, komplett umkrempeln, daran glaube ich nicht.
Sehe ich so ähnlich. Besteht diese Angst ums Ich auch beim Finetunen?
Nonkonformist hat geschrieben:
Tintenmalerin hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben:Ich kenne so einige menschen die von sich behauptet haben sich geändert zu haben, wo ich selber nie wirklliche änderungen
habe feststellen können.
Wie wollt ihr das denn von außen beurteilen, ob diese Veränderung tatsächlich vorhanden ist oder nicht?
Eine änderung der sich nicht zeigt wird auch wohl kaum wirkung auf anderen haben, oder?
Solche änderungen wären für das überwinden von etwas wie der AB-status bedeutungslos.
Um was für Änderungen ging es denn dabei?
Nur, weil du die Änderungen nicht siehst, muss das nicht heißen, dass niemand sie sieht. Aber vor allem hört sich das so danach an, als würdest du denjenigen besser kennen als er sich selbst.
Du hast gesagt, du hättest gewisse Altlasten deiner Erziehung abgelegt. Wenn ich jetzt sagen würde, dass das nicht sein kann, weil davon nichts zu merken ist, würdest du mir ja wahrscheinlich auch den Vogel zeigen und dir denken "Was weiß die schon."
Jetzt mal ungeachtet dessen, dass ich das nicht beurteilen kann, da ich dich nicht kenne.
Nonkonformist hat geschrieben:
Tintenmalerin hat geschrieben:Wieso geht ihr davon aus, dass alle nach außen getragene Veränderung nur dadurch zustande kommt, dass derjenige sich verstellt?
Weil ich das immer so observiert habe, in meinem freundeskreis.
Meist nicht ohne tiefdepressionen, trennungen, usw.
Da würde so einiges vorgetäuscht, ohne das dass dauerhaft überzeugen konnte.
Mit anderen Worten, rein aus eigenen - schlechten - Erfahrungen und Beobachtungen heraus?
Morningstar hat geschrieben:Nein, ich denke man muss lernen mit dem was man ist Glücklich zu sein und das dann auszustrahlen um die richtigen Leute anzuziehen.
Oder man kann ausprobieren, mit was für Änderungen man zufrieden sein kann und mit welchen nicht.
I want to be a mystery, yet be known
I want to be together, yet alone
Is it too much to ask, to be famous yet unkown?
To be a wanderer, yet have a home?
- Kara Douglas

Ich bin queer.
Nonkonformist

Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Nonkonformist »

Tintenmalerin hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben:Ich glaube das die Big Five mehr oder weniger fest liegen, zumindestens die obergrenzen und untergrenzen. Finetunen wird möglich sein, komplett umkrempeln, daran glaube ich nicht.
Sehe ich so ähnlich. Besteht diese Angst ums Ich auch beim Finetunen?
Ich habe mich schon geändert.
Aber in richtung meiner authentischen ich, nicht um näher an irgendeinen gesellschaftlichen idealbild zu kommen.
Oder um frauen im algemein besser zu gefallen.
Es ist nicht so sehr angst, eher der unwille sachen an mir zu ändern die ich an mir mag nur um bei anderen besser an zu kommen.
Been there, done that, never again.....
Tintenmalerin hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben:
Tintenmalerin hat geschrieben: Wie wollt ihr das denn von außen beurteilen, ob diese Veränderung tatsächlich vorhanden ist oder nicht?
Eine änderung der sich nicht zeigt wird auch wohl kaum wirkung auf anderen haben, oder?
Solche änderungen wären für das überwinden von etwas wie der AB-status bedeutungslos.
Um was für Änderungen ging es denn dabei?
Nur, weil du die Änderungen nicht siehst, muss das nicht heißen, dass niemand sie sieht. Aber vor allem hört sich das so danach an, als würdest du denjenigen besser kennen als er sich selbst.
Du hast gesagt, du hättest gewisse Altlasten deiner Erziehung abgelegt. Wenn ich jetzt sagen würde, dass das nicht sein kann, weil davon nichts zu merken ist, würdest du mir ja wahrscheinlich auch den Vogel zeigen und dir denken "Was weiß die schon."
Jetzt mal ungeachtet dessen, dass ich das nicht beurteilen kann, da ich dich nicht kenne.
Wer mich kennt aus meinen jugend und mich seit dem nicht mehr begegnet ist, wird feststellen das sich seit dem so einiges geändert hat.
Wer mich ab, sag mal, mein 33en lebensjahr kennt, wird viel weniger änderungen sehen, weil sich seit dem nicht viel mehr geändert hat.
Das einzige was dazu gekommen ist ist eine dauerdepression, der vor allem mit meinem beruf zu tun hat, auch wann ursprunglich liebeskummer
der auslöser war.

Aber bevor meinen 25en lebensjahr war ich noch recht konformistisch, auch wann ich immer schon ein aussenseiter war.
Tintenmalerin hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben:
Tintenmalerin hat geschrieben:Wieso geht ihr davon aus, dass alle nach außen getragene Veränderung nur dadurch zustande kommt, dass derjenige sich verstellt?
Weil ich das immer so observiert habe, in meinem freundeskreis.
Meist nicht ohne tiefdepressionen, trennungen, usw.
Da würde so einiges vorgetäuscht, ohne das dass dauerhaft überzeugen konnte.
Mit anderen Worten, rein aus eigenen - schlechten - Erfahrungen und Beobachtungen heraus?
Genau
Tintenmalerin hat geschrieben:
Morningstar hat geschrieben:Nein, ich denke man muss lernen mit dem was man ist Glücklich zu sein und das dann auszustrahlen um die richtigen Leute anzuziehen.
Oder man kann ausprobieren, mit was für Änderungen man zufrieden sein kann und mit welchen nicht.
Mit 53 hat man da einen guten gespür entwickelt....
OlliP

Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von OlliP »

Angst vor Verletzungen. Wer keine gute Karten hat, hat stärkere Befürchtungen abschätzig behandelt zu werden.