Wie kann man nur so wohnen?

[BartS]

Auf der einen Seite habe ich niemanden der mich mal besuchen würde, also hab ich auch gar keinen Grund irgendwie Ordnung zu halten und hab mich an ein gewisses Messi Wohnverhalten gewöhnt. Auf der anderen Seite will ich auch niemanden zu mir einladen weil man sich für seine halbe Messi-Bude wieder schämen würde.

Manchmal merke ich beim Lesen, wie weit weg ich von den Problemen anderer MABs bin.

[Alex der Erste]

Bei mir im Haus (ca. 60 Parteien) gibt es ein paar AB - Herren wenn ich so vermuten möchte, hier kann man ab und zu wenn durch Zufall mal die Türe offen ist oder im Winter abends da Licht brennt in die Whg schauen

Entweder totale Messi - Bude, oder nur ne Glühbirne an der Decke, paar Kartons und nen Camping - Tisch mit nem Stuhl?
Anderer Nachbar hat nur ein Bett mit Matratze ohne Bezug keine Vorhänge bzw. nen bisschen Tönungs - Folie vom Auto an die Fenster gemacht, in der Küche sind keine Schränke an der Wand einfach nur die Arbeitsplatte mit Herd und bisschen Zeug drauf?

Das ist mir auch ein Rästel. Aber wenn man sich so wohlfühlen kann; jedem seins.... . Für mich wäre es nichts, so zu wohnen. Ich versuche, meine Wohnung immer aufgeräumt zu haben , so fühle ich mich auch viel wohler in meinen eigenen Wänden.

Auch von der Ausstattung her. Heutzutage gibt es so viele Möglichkeiten, seine Wohnung/Zimmer dekorativ etwas aufzupimpen. Sei es nur eine schnike Stehlampe, ein paar interessante Bilder oder eine Kommode.

Bei vielen meiner Kollegen sieht die Wohnung/das Zimmer auch ziemlich trostlos, fast schon verwahrlost aus. Aber wie gesagt, jedem seins. Mache stören sich wohl nicht so daran.

Gruß

Alex

[NBUC]

Zwischen hygienisch bedenklich und Chaos gibt es ggf ein paar Überschneidungen.
Zwingend sind die aber nicht.
Und das eigene Chaos kann sehr angenehm sein.

"Schön einrichten", "Dekorativ aufpimpen" etc sind dahingegen reine Geschmackssachen, in denen Männer und Frauen im statistischen Schnitt wohl wieder Welten auseinander liegen.
Und wer da keine Nestbauambitionen mehr hat, muss dem auch keine Folge mehr tragen.

[Le Chiffre Zéro]

Meine Wohnung ist auch eher zweckmäßig eingerichtet. Deko gibt's fast gar keine außer ein paar Postern, und ich habe noch Fanart und Convention-Poster einzurahmen und aufzuhängen. Einen bestimmten Stil gibt es auch nicht, nicht einmal einen definierten Geek-Chic (außer quer über den Boden liegenden Kabeln, die in den nächsten Monaten in Kabelbrücken verschwinden werden).

Karg ist sie aber keinesfalls, eher sehr voll. Ich war zweimal in der glücklichen Situation, einiges an Möbeln kostenlos zu bekommen. Als ich einzog, bekam ich viel von der Verwandtschaft, großenteils ältere Möbel, von denen sie nicht mehr wußten, wohin damit. Und vor ein paar Jahren kamen ausgemusterte Schränke und Regale und dergleichen von der Arbeit dazu, zumal ich eh einiges an Mehrkapazitäten brauchte. Was dann im Schlafzimmer noch an Platz übrig ist, reicht gerade eben für meine Musikinstrumente.

[Knallgrau]

My home is my castle.
Ich habe lang nach der "perfekten" Wohnung gesucht. Oder eben nach einer die, die meisten meiner Ansprüche erfüllt. Ich kam rein und wusste "Die will ich!" und es hat geklappt. Eingerichtet mit Mix aus alt und neu. Dekoriert sowieso, aber nicht zu viel, sonst muss ich beim abstauben zu viel verrücken. Ich wollte und will es schön, gemütlich und sauber haben...für mich und für niemanden sonst.

[Ferrus Manus]

My home is my castle.
Ich habe lang nach der "perfekten" Wohnung gesucht. Oder eben nach einer die, die meisten meiner Ansprüche erfüllt. Ich kam rein und wusste "Die will ich!" und es hat geklappt. Eingerichtet mit Mix aus alt und neu. Dekoriert sowieso, aber nicht zu viel, sonst muss ich beim abstauben zu viel verrücken. Ich wollte und will es schön, gemütlich und sauber haben...für mich und für niemanden sonst.

Meine Meinung zu dem Thema ist dieselbe. Mir ist meine Wohnung wichtig, ich hab schon öfters zu Freunden und Verwandten genau den Satz "My home is my castle" gesagt. Daher habe ich bei meinem Umzug vor kurzem einiges an Arbeit und Geld investiert damit die so eingerichtet ist wie es mir gefällt. Und aus demselben Grund bemühe ich mich auch die Wohnung sauber zu halten - nicht für Besuch - sondern für mich.
Daher kann ich es auch schwer nachvollziehen wie jemand in einer verwahrlosten Wohnung leben kann.

[schmog]

Mich interessiert in dem Zusammenhang, wieviel Wert legt Ihr auf ruhiges wohnen?
Meine Wohnungen der letzten Jahre waren eigentlich nicht schlecht, leider war/ist das Umfeld laut!
(Strassen, Soziallärm, Nachbarn, Hellhörig)

[Einsamer Igel]

Mich interessiert in dem Zusammenhang, wieviel Wert legt Ihr auf ruhiges wohnen?
Meine Wohnungen der letzten Jahre waren eigentlich nicht schlecht, leider war/ist das Umfeld laut!
(Strassen, Soziallärm, Nachbarn, Hellhörig)

Eine ruhige Wohnlage wäre viel Wert.

[schmog]

Mich interessiert in dem Zusammenhang, wieviel Wert legt Ihr auf ruhiges wohnen?
Meine Wohnungen der letzten Jahre waren eigentlich nicht schlecht, leider war/ist das Umfeld laut!
(Strassen, Soziallärm, Nachbarn, Hellhörig)

Eine ruhige Wohnlage wäre viel Wert.

Ja!
Wird ruhiges wohnen zu einem Privileg für Besserverdienende?

[Siegfried]

Mich interessiert in dem Zusammenhang, wieviel Wert legt Ihr auf ruhiges wohnen?
Meine Wohnungen der letzten Jahre waren eigentlich nicht schlecht, leider war/ist das Umfeld laut!
(Strassen, Soziallärm, Nachbarn, Hellhörig)

Eine ruhige Wohnlage wäre viel Wert.

Ich habe es gern ruhig wenn ich ruhe will aber auf der anderen Seite schaue ich mir gern Nachts auf der 7.1 Anlage Blockbuster in entsprechender Lautstärke an das durch den Sub die Couch zu vibrieren anfängt.

[Ferrus Manus]

Mir ist es auch lieber wenn ich in meiner Wohnung akkustisch meine Ruhe habe. Bauttechnisch kann man da bei vielen Wohnungen sicher einiges verbessern bzw. bei Neubauten gleich einplanen. Aber das ist ein Kostenfaktor an dem leider immer noch gerne gespart wird.

[Gambler]

Was spricht dagegen eine Putzfrau zu beschäftigen? Ich glaube das ist nun nicht wirklich Ab spezifisch! Das machen auch normalos.
Habe auch eine. Warum? Faulheit? Ich denke nicht - wenns drauf ankommt könnte ich die Bude auch selbst schier halten.
Also warum? Ganz einfach : Weil Putzen allgemein nicht mein Hobby ist und ich meine geringe Freizeit einfach gern mit anderen Sachen verbringe!

[Brakelmann]

Da meine Eltern ihre Wohnung mit unsinnig gekauften Zeug voll gestellt hatten und ich das aus meiner Kindheit nur so kenne habe ich a) dort mit den Jahren aufgeräumt und b) meine eigene Wohnung von Anfang an nicht vermüllt. Ich miste auch bei mir immer regelmäßig aus und habe mit all dem Zeugs vom meinen Eltern und von mir innerhalb von 8 Jahren via Ebay eine mittlere 4-stellige Summe eingenommen. Hinzu kommt, dass mein Vater, der jetzt den Haushalt führt alles was er in der Hand hat dort hinschmeißt wo er steht und auch in bestimmten Ecken nicht sauber macht. Es kommt vor, dass in der Schrankwand sein Gebiss liegt. Überall liegt was wie Kronkorken, Quittungen, Teststreifen vom Blutzuckermessgerät rum. Aber ich bin froh, dass er inzwischen so gut wie meine Mutter kocht und die Wäsche macht. Ordnung mache ich dann halt immer wieder von neuem. Das bezieht sich auch auf Schriftstücke. Ist zwar nervig, aber ich habe mich daran gewöhnt. Um so ordentlicher bin ich als gebranntes Messikind. Mit der Sauberkeit stehts nicht ganz so gut, aber es geht so. Meine Wohnungseinrichtung ist aber dringend erneuerungsbedürftig und wurde nur punktuell ergänzt. Vorallem die Couchgarnitur ist mit den Jahren in einem schlechten Zustand geraten. Auch der Fußbodenbelag ist noch der alte und nicht mehr schön.

Wie bereits hier erwähnt bekomme ich ab und an Besuch von meiner guten Freundin. Dann möchte ich mich natürlich nicht blamieren und mache auch die Ecken sauber, in die ich sonst nicht komme. Das ist aber übertrieben. Sie hat in ihrer Alg II-Wohnung noch nicht mal eine Couchgarnitur, so dass ich wegen des Schnarchens immer im Schlafasck in der Küche schlafen muss. Bei mir hat sie zuletzt in meinem Bett geschlafen. Ich habe eine Luftmatratze gekauft und im Flur gepennt. Sie fühlt sich aber offenkundig wohl bei mir, sie wird ja auch bestens von mir verwöhnt. Sie hat nur einmal eine Bemerkung wegen des alten Fußbodenbelags gemacht. Sie weiß ja selbst, dass ihre Wohnung auch nur spartanisch eingerichtet ist. Das kommt mir dann also zu Gute. Da brauche ich beigentlich auch nicht so eine Welle vor ihrem Besuch machen.

[DreierBeziehung]

Um mal mit Vorurteilen gegenüber Männern aufzuräumen:

In meiner Damen-Singlebude sieht es auch wie auf einer Müllhalde aus. Und die Wohnung meiner Nachbarin (habe da seit Jahren keinen Mann gesehen) sieht auch nicht besser aus.

Aber wozu auch aufräumen, wenn mich ja eh kein potenzieller Partner besuchen kommt?


Ich lege übrigens auch Wert auf ruhiges Wohnen. Ich wohne im letzten Haus im Dorf. Hier hört man zwar öfters mal Kühe muhen, Vögel zwitschern und Frösche quarken, aber vor Verkehrslärm ist man ganz sicher geschützt. Die Paar Autos die hier am Tag vorbei fahren kann ich an einer Hand abzählen.

[Holofernes]

Was spricht dagegen eine Putzfrau zu beschäftigen? [...] Das machen auch normalos.
Habe auch eine.

Bei welchen Kosten pro welcher Zeiteinheit?

[Gilbert]

Was spricht dagegen eine Putzfrau zu beschäftigen? [...] Das machen auch normalos.
Habe auch eine.

Bei welchen Kosten pro welcher Zeiteinheit?

In meiner Region kosten 'freischaffende' zuverlässige Kräfte zur Zeit um die 15 Euro pro Stunde. Wenn man eine Reinigungsfirma offiziell beauftragt, wird das sicher noch etwas mehr kosten. Man sollte mindestens 2 Stunden im zweiwöchigen Turnus vereinbaren, sonst erhält man schnell eine Absage.

Apropos: Vertrauen ist sehr wichtig, wenn die Haushaltshilfe einen Wohnungsschlüssel bekommt und ihre Arbeit während der eigenen Abwesenheit ausführt. Ich habe damals nur entsprechende Personen ausgewählt, die mir im Bekanntenkreis empfohlen wurden.

[Wenona]

Was mich immer mehr beschäftigt, dass gerade die allein lebenden Herren keinen Wert auf eine Wohnungseinrichtung zu legen scheinen?
Bei mir im Haus (ca. 60 Parteien) gibt es ein paar AB - Herren wenn ich so vermuten möchte, hier kann man ab und zu wenn durch Zufall mal die Türe offen ist oder im Winter abends da Licht brennt in die Whg schauen
Entweder totale Messi - Bude, oder nur ne Glühbirne an der Decke, paar Kartons und nen Camping - Tisch mit nem Stuhl?
Anderer Nachbar hat nur ein Bett mit Matratze ohne Bezug keine Vorhänge bzw. nen bisschen Tönungs - Folie vom Auto an die Fenster gemacht, in der Küche sind keine Schränke an der Wand einfach nur die Arbeitsplatte mit Herd und bisschen Zeug drauf?
Anderer Ex - Kollege hat mal gesagt er würde sich gerne mit Frauen treffen, kann aber zu sich keine einladen, weil er dann aufräumen müsste?
Sind bestimmt nicht alle Single - Herren so, aber so viele scheinbar?

Mich beschäftigt der Gedanke, neben der Tatsache, dass sie es sich selbst nicht wert sind, dass diese Menschen offenbar ihr Schamgefühl, oder einen großen Teil davon verloren haben (bzgl. dass man in die Wohnung durch die Tür und die Fenster reingucken kann, oder diese Leute eben doch mal Besuch bekommen, und wenn es nur der Heizungsableser ist). Aber gerade Scham macht uns doch erst zu zuvilisierten und gesellschaftstauglichen Menschen, es macht eine zivilisierte Gesellschaft erst möglich. Also unter anderem. Wenn man das verliert, verliert man also einen wichtigen Teil seiner Menschlichkeit. Ich finde das eine sehr ernstzunehmende Angelegenheit, und kann nicht nur als Marotte oder Wohnstil abgetan werden.

[Gambler]

Kosten für meine Reinigungshilfe 10 Euro/Std. 2X wöchentlich a 2 Std. Dafür steht die Bude 1A! Sie macht fast alles (auch Sachen die nicht expliziit vereinbart wurden).
Wir haben eben eine feste Stundenzahl vereinbart in der ich ihr vorgab die und die Sachen auf jeden Fall zu erledigen. Wenn sie Zeit über hat , soll sie halt noch was anderes machen. Will sie nicht , muss sie nicht (wird entsprechend nicht bezahlt).

[One One Seven]

Ich denke eine solche Wohnung kann auch Teil im Hintergrund stehender Probleme sein.

Wenn man beginnt sich aufzugeben, was ein sehr langsamer und schleichender Prozess sein kann, nimmt eine gewisse Egalität immer mehr Platz im Leben ein. Langsam aber kontunuierlich werden normale, alltägliche Dinge unwichtiger und werden einem schlicht egal.
Später kann dann auch eine Begeisterungslosigkeit hinzukommen. Das bisherige Hobby, Serien, Bücher, Musik, Filme, Kino, Computer- und Konsolenspiele, alles bekommt einen faden Beigeschmack und wird unbefriedigend.
Das Leben driftet Stück für Stück in sowas wie ein sinnarmes Existieren ab. Man ist noch vorhanden und funktioniert in gewisser Weise. Man geht zur Arbeit, ist nach außen hin "normal" und dem Job entsprechend gepflegt und ordentlich.

Viele Menschen existieren einfach weiter. Je nachem wie sie sind, fangen sie sich auf irgendeinem Niveau oder verwahrlosen. Dies ist meistens der einfachere Weg.
Der Suizid erfordert die Überwindung unserer Urinstinkte. Der Mensch an sich ist, wie so ziemlich jedes Lebewesen, von Natur aus auf's Überleben gepolt. Und selbst wenn man zur Tat schreitet, so sträubt sich der Körper selbst bis zur letzten Minute gegen sein Ende.

[LazyEyeOzzy]

Ich glaube in meiner Wohnung würde es auch anders aussehen, wenn meine Besten Freundin/Mitbewohnerin mich nicht von Anfang an dazu getrieben hätte die Wohnung schön einzurichten.
Ich hab mich mehr um die Technischen Sachen gekümmert und die Finanzierung (weil sie irgendwann in eine eigene ziehen wird).
Die Hausarbeiten haben wir fair aufgeteilt.

Allerdings habe ich auch in meinem Umfeld einen ehemaligen Messi.
Ich glaube er ist auch ein AB und hat früher alleine gewohnt und sich irgendwann immer mehr abgeschottet.
Irgendwann konnte man ihn dann mal überreden dass man in die Wohnung darf.
Das war wirklich ein heftiges Erlebnis. Wir haben die kleine 1 Zimmer Wohnung mit 5 Leuten 1 1/2 Tage entrümpelt bis sie wieder bewohnbar war.
Die Person die dort wohnte hat später geweint, ich kenne ihn schon mein ganzes leben aber das war das erste mal dass ich sie so gesehen habe.
Der begriff "Messi" wird sehr schnell benutzt, aber das ist eigentlich wirklich eine ernste Erkrankung.
Ich weiß nicht wie das bei anderen betroffenen ist aber in dem Fall war das der Person wirklich peinlich und sie war dankbar dass wir geholfen haben.